Welchen Nutzen hat eine Kompetenzfeststellung sowohl für Menschen mit Migrationshintergrund als auch für den Arbeitsmarkt? Inwiefern erfüllen die ausgewählten Instrumente zur Kompetenzfeststellung die Qualitätskriterien auf methodisch-didaktischer Ebene?
Bestimmte Qualifikationen nachzuweisen, gelingt sehr oft mit Hilfe von Zeugnissen oder auch über erworbene Zertifikate. Wenn es aber um Erfahrungen oder Kompetenzen geht, die nicht in der Schule oder über eine Berufsausbildung erworben wurden, wird klar, dass nicht alles auf einem so einfachen Weg belegt werden kann. Sogenannte Kompetenzfeststellungen gewinnen aus diesem Grund immer mehr an Bedeutung. Der zu Beginn genannte ProfilPASS zählt dabei zu jenen Tools, die es in einer komprimierten und strukturierten Form ermöglichen sollen, genau solche Kompetenzen darzustellen und damit den eigenen Standort zu bestimmen.
In der Bachelorarbeit liegt der Schwerpunkt auf der Zielgruppe der Menschen mit Migrationshintergrund, da für diese – vor allem mit Blick auf Arbeitsmarktchancen – eine solche persönliche Standortbestimmung ganz besonders wertvoll sein kann. Persönliche Kompetenzen werden prinzipiell wenig erkannt und anerkannt und umso schwieriger wird es, wenn schließlich oftmals nicht einmal formal erworbene Qualifikationen aus den jeweiligen Herkunftsländern vorhanden sind. Aber nicht nur für die Betroffenen selbst ist diese fehlende Anerkennung und Wertschätzung eine große Schwierigkeit, sondern auch für eine Wirtschafts- und Arbeitswelt, die von Wettbewerb und Globalisierung geprägt ist. Kompetenzen wie Flexibilität, Mobilität, Teamfähigkeit, Kommunikationsstärke und interkulturelle Kompetenz würden dort dringend gebraucht werden. Umso wichtiger ist es, Möglichkeiten zur Verfügung zu haben, um Kompetenzen fördern zu können, diese sichtbar und schließlich auch nachweisbar zu machen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Methodische Vorgehensweise und Analysekriterien
- Hermeneutische Textanalyse
- Dokumentenanalyse nach Mayring
- Analysekriterien auf methodisch-didaktischer Ebene
- Eingrenzung des Begriffs „Migration“
- Die Situation von Menschen mit Migrationshintergrund am österreichischen Arbeitsmarkt - Rückblick auf die Migrationsgeschichte Österreichs seit 1960
- Barrieren für Menschen mit Migrationshintergrund am Arbeitsmarkt
- Formen und Möglichkeiten des Lernens
- Formelles Lernen
- Informelles Lernen
- Nicht-formelles Lernen
- Der Kompetenzbegriff
- Die Kompetenzfeststellung - Zwei Grundtypen
- Formative / Subjektorientierte Verfahren
- Summative Verfahren
- Die Rolle der Sprache in der Kompetenzfeststellung
- Einfache und leichte Sprache
- Bildkarten als Tool zur Kompetenzerfassung
- Aufbau der Kompetenzkarten
- Einsatzmöglichkeiten der Kompetenzkarten
- Der ProfilPASS in einfacher Sprache
- Sie können mehr, als Sie wissen.
- Mein Leben im Überblick
- Meine Erfahrungsstationen
- Jetzt weiß ich, was ich kann
- Meine Ziele
- So zeige ich, was ich kann
- Analyse auf methodisch-didaktischer Ebene
- Sprache und Unterstützungsformen
- Kultur- und Gendersensibilität
- Methodenvielfalt
- Zusammenfassung und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Bachelorarbeit befasst sich mit der Kompetenzfeststellung bei Menschen mit Migrationshintergrund und analysiert diese auf methodisch-didaktischer Ebene. Die Arbeit zielt darauf ab, den Nutzen einer Kompetenzfeststellung für diese Zielgruppe sowie für den Arbeitsmarkt aufzuzeigen. Außerdem wird untersucht, inwiefern ausgewählte Instrumente zur Kompetenzfeststellung die Qualitätskriterien auf methodisch-didaktischer Ebene erfüllen.
- Kompetenzfeststellung für Menschen mit Migrationshintergrund
- Nutzen von Kompetenzfeststellungen für den Arbeitsmarkt
- Methodisch-didaktische Analyse von Instrumenten zur Kompetenzfeststellung
- Die Rolle der Sprache in der Kompetenzfeststellung
- Barrieren am Arbeitsmarkt für Menschen mit Migrationshintergrund
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema Kompetenzfeststellung ein und hebt die besondere Bedeutung für Menschen mit Migrationshintergrund hervor. Kapitel 2 erläutert die methodische Vorgehensweise und die Analysekriterien, die für die Arbeit herangezogen werden. Die folgenden Kapitel befassen sich mit dem Begriff „Migration“, der Situation von Menschen mit Migrationshintergrund am österreichischen Arbeitsmarkt und den Barrieren, denen sie auf dem Weg in die Arbeitswelt begegnen. Anschließend werden unterschiedliche Lernformen und der Kompetenzbegriff detailliert betrachtet. Kapitel 8 beleuchtet die Kompetenzfeststellung selbst und ihre zwei Grundtypen, während Kapitel 9 sich mit der Rolle der Sprache in der Kompetenzfeststellung auseinandersetzt. Im weiteren Verlauf der Arbeit werden zwei ausgewählte Instrumente, „ProfilPASS in einfacher Sprache“ und „Kompetenzkarten“ der Bertelsmann-Stiftung, vorgestellt und analysiert. Die Arbeit schließt mit einer Zusammenfassung der gewonnenen Erkenntnisse und einem Ausblick auf weitere Forschungsfelder.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit zentralen Themen wie Kompetenzfeststellung, Migrationshintergrund, Arbeitsmarkt, methodisch-didaktische Analyse, Sprache, ProfilPASS, Kompetenzkarten, Barrieren, formales, informelles und nicht-formelles Lernen, Hermeneutische Textanalyse und Dokumentenanalyse. Die Arbeit konzentriert sich auf die Herausforderungen und Chancen, die mit der Kompetenzfeststellung von Menschen mit Migrationshintergrund verbunden sind, und untersucht die geeigneten Instrumente und Methoden, um diese Zielgruppe bestmöglich zu unterstützen.
- Quote paper
- Ina Luger (Author), 2021, Kompetenzfeststellung bei Menschen mit Migrationshintergrund, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1036159