Die Arbeit wird sich mit dem Arabischen Frühling als Prozess beschäftigen. Die zentrale Frage ist dabei, warum es in bestimmten Ländern zu einem unterschiedlichen Resultat dieser Phase gekommen ist. Es gilt also zu klären, warum es trotz ähnlicher Ausgangssituation zu einem different outcome gekommen ist. Die Gründe, die zu diesem different outcome geführt haben, werden innerhalb des Verlaufes anhand von zwei unterschiedlichen theoretischen Ansätzen aufgezeigt. Bei diesen theoretischen Ansätzen handelt es sich um die Akteurstheorie sowie um die Kulturtheorie, wobei bei derLletzteren besonders der religiöse Einfluss im Vordergrund steht. Als Vergleichsländer kommen innerhalb dieser Arbeit Tunesien und Ägypten zum Einsatz, da man hierbei besonders gut unterschiedliche Verläufe und Resultate des Arabischen Frühlings erkennen kann.
Ein erster Teil beschäftigt sich mit den theoretischen Grundlagen der Transformationsforschung. Hierbei stehen besonders zentrale Begriffe wie Staat, System, Regime, Transition oder auch Transformation im Fokus. Zudem werden auch die Phase der Transformation nach Wolfgang Merkel, sowie die beiden für diese Arbeit gewählten Theorien der Transformation erläutert. Der zweite Teil beschäftigt sich mit der Untersuchung der beiden Falländer, Tunesien und Ägypten. Auf Grundlage der Transformationsphasen und anhand der beiden Theorien sollen die unterschiedlichen Einflussfaktoren hierbei für beide Länder analysiert werden. In einem dritten Teil werden die gewonnen Erkenntnisse gegenübergestellt und gewichtet. Zentral soll hierbei beantwortet werden, warum es in Tunesien und Ägypten zu einem unterschiedlichen Resultat des Arabischen Frühlings gekommen ist.
Der Beginn des Arabischen Frühlings läutete in vielen Ländern eine Phase der Veränderung ein. Die Selbstverbrennung des Gemüsehändlers Muhammad Bouaziz am 17. Dezember 2012 entzündete den Funken, der die Protestbewegungen in der arabischen Welt in Gang brachte. Die Hoffnungen der Menschen nach Demokratie, nach bürgerlichen Rechten und Freiheiten, aber auch nach einer Gleichstellung von Mann und Frau waren groß. Die Liste der an die Aufstände gebundenen Hoffnungen lässt sich noch weiterführen. Betrachtet man die Ereignisse des Arabischen Frühlings rückblickend, so lassen sich unterschiedliche Verläufe und Resultate erkennen.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Theoretische Grundlagen
- 2.1 Begriffe der Transformationsforschung
- 2.2 Das Phasenmodell der Transformation
- 2.3 Theoretische Ansätze der Transformation
- 2.3.1 Der kulturtheoretische Ansatz
- 2.3.2 Der akteurstheoretische Ansatz
- 3 Forschungsdesign und Fallauswahl
- 4 Der Prozess der Transformation in Tunesien
- 4.1 Die Ausgangssituation vor dem arabischen Frühling
- 4.2 Der Einfluss von Akteuren und Religion auf das Ende des autokratischen Systems
- 4.3 Der Einfluss von Akteuren und Religion auf die Phase der Institutionalisierung
- 5 Der Prozess der Transformation Ägypten
- 5.1 Die Ausgangssituation vor dem arabischen Frühling
- 5.2 Der Einfluss von Akteuren und Religion auf das Ende des autokratischen Systems
- 5.3 Der Einfluss von Akteuren und Religion auf die Phase der Institutionalisierung
- 6 Ein Vergleich beider Transformationsprozesse
- 7 Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die divergierenden Transformationsprozesse in Ägypten und Tunesien im Kontext des Arabischen Frühlings. Das zentrale Forschungsziel ist die Klärung der Gründe für unterschiedliche Ergebnisse trotz ähnlicher Ausgangssituationen. Hierfür werden die Akteurstheorie und die Kulturtheorie (mit Fokus auf religiösen Einfluss) angewendet.
- Vergleichende Analyse der Transformationsprozesse in Ägypten und Tunesien
- Anwendung der Akteurstheorie und Kulturtheorie zur Erklärung divergierender Entwicklungen
- Der Einfluss religiöser Faktoren auf den Transformationsverlauf
- Bedeutung von Akteuren und ihren Strategien für den Erfolg oder Misserfolg der Transformation
- Untersuchung der Ausgangssituationen beider Länder vor dem Arabischen Frühling
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Die Einleitung beschreibt den Arabischen Frühling als Ausgangspunkt und die daraus resultierenden unterschiedlichen Transformationsprozesse in verschiedenen arabischen Ländern. Die Arbeit fokussiert auf den Vergleich Ägyptens und Tunesiens, um die Gründe für die divergierenden Ergebnisse trotz ähnlicher Ausgangssituationen zu untersuchen. Die Akteurstheorie und die Kulturtheorie (mit besonderem Augenmerk auf den religiösen Einfluss) bilden die theoretischen Grundlagen der Analyse. Die Arbeit gliedert sich in drei Teile: theoretische Grundlagen, Fallstudien zu Tunesien und Ägypten und ein Vergleich der Ergebnisse.
2 Theoretische Grundlagen: Dieses Kapitel legt die theoretischen Grundlagen der Arbeit dar. Es definiert zentrale Begriffe der Transformationsforschung wie Staat, System, Regime, Transition und Transformation, und beschreibt das Phasenmodell der Transformation nach Wolfgang Merkel. Darüber hinaus werden die Akteurstheorie und die Kulturtheorie als analytische Werkzeuge vorgestellt, mit besonderem Fokus auf ihren Nutzen für das Verständnis der Transformationsprozesse in den beiden Fallstudien.
3 Forschungsdesign und Fallauswahl: Dieser Abschnitt beschreibt die methodische Vorgehensweise und begründet die Auswahl von Tunesien und Ägypten als Fallstudien. Die Begründung liegt in den deutlich erkennbaren unterschiedlichen Verläufen und Resultaten des Arabischen Frühlings in diesen beiden Ländern, was sie zu besonders geeigneten Vergleichsfällen macht.
4 Der Prozess der Transformation in Tunesien: Dieses Kapitel analysiert den Transformationsprozess in Tunesien. Es beleuchtet die Ausgangssituation vor dem Arabischen Frühling und untersucht den Einfluss von Akteuren und Religion auf das Ende des autokratischen Systems und die nachfolgende Phase der Institutionalisierung. Die Analyse integriert die im zweiten Kapitel vorgestellten theoretischen Ansätze, um die komplexen Dynamiken des Transformationsprozesses zu erklären.
5 Der Prozess der Transformation Ägypten: Analog zu Kapitel 4, untersucht dieses Kapitel den Transformationsprozess in Ägypten. Es analysiert die Ausgangssituation vor dem Arabischen Frühling und den Einfluss von Akteuren und Religion auf den Sturz des autokratischen Systems sowie auf die Phase der Institutionalisierung. Ähnlich wie bei Tunesien wird hier der Einfluss der im zweiten Kapitel vorgestellten Theorien auf den konkreten Fall untersucht und analysiert.
Schlüsselwörter
Arabischer Frühling, Transformationsprozesse, Ägypten, Tunesien, Vergleichende Politikwissenschaft, Akteurstheorie, Kulturtheorie, Religion, Regimewechsel, Institutionalisierung, Demokratie, Autokratie.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zum Text: Vergleichende Analyse der Transformationsprozesse in Ägypten und Tunesien
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit vergleicht die Transformationsprozesse in Ägypten und Tunesien nach dem Arabischen Frühling. Sie untersucht die Gründe für die unterschiedlichen Ergebnisse trotz ähnlicher Ausgangssituationen.
Welche Theorien werden angewendet?
Die Arbeit nutzt die Akteurstheorie und die Kulturtheorie (mit Fokus auf religiösen Einfluss) zur Analyse der Transformationsprozesse.
Welche Länder werden verglichen?
Die Arbeit vergleicht Ägypten und Tunesien.
Welche Phasen der Transformation werden untersucht?
Die Analyse umfasst die Ausgangssituation vor dem Arabischen Frühling, den Sturz des autokratischen Systems und die Phase der Institutionalisierung.
Welche Rolle spielt die Religion in der Analyse?
Die Rolle religiöser Faktoren auf den Transformationsverlauf wird als wichtiger Aspekt untersucht.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in Einleitung, theoretische Grundlagen, Fallstudien zu Tunesien und Ägypten, einen Vergleich der Ergebnisse und ein Fazit. Sie enthält auch ein Inhaltsverzeichnis, die Zielsetzung und Themenschwerpunkte, Kapitelzusammenfassungen und Schlüsselwörter.
Welche Begriffe der Transformationsforschung werden definiert?
Die Arbeit definiert zentrale Begriffe wie Staat, System, Regime, Transition und Transformation.
Welches Phasenmodell der Transformation wird verwendet?
Es wird das Phasenmodell der Transformation nach Wolfgang Merkel verwendet.
Welche methodische Vorgehensweise wird beschrieben?
Der Abschnitt "Forschungsdesign und Fallauswahl" beschreibt die methodische Vorgehensweise und begründet die Auswahl von Tunesien und Ägypten als Fallstudien.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Arabischer Frühling, Transformationsprozesse, Ägypten, Tunesien, Vergleichende Politikwissenschaft, Akteurstheorie, Kulturtheorie, Religion, Regimewechsel, Institutionalisierung, Demokratie, Autokratie.
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- Christian Hirsch (Author), 2021, Arabischer Frühling. Ursachen divergenter Transformationsprozesse in Ägypten und Tunesien im Vergleich, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1037004