Der Golfkrieg II


Referat / Aufsatz (Schule), 2001

4 Seiten


Leseprobe


Einleitung

Der Golfkrieg II, der von 1990 bis `91 stattfand, zog die Aufmerksamkeit der ganzen Welt auf sich. Im Golfkrieg II ging es um zwei Konflikte: einmal der Einmarsch irakischer Truppen in Kuwait, anschließend, als Reaktion darauf, der Einmarsch der Alliierten (USA, F, GB, Saudi-Arabien, Syrien, Türkei, D - finanzielle Unterstützung-, und weitere).

Der vordergründige Anlass waren politische und wirtschaftliche Differenzen zwischen dem Irak und Kuwait. Die globalen Auswirkungen, die befürchtet wurden, waren die Gefährdung der Weltwirtschaft durch die Ölknappheit, falls der Nahe Osten das Exportieren des Öls stoppen würde.

Bei dem Konflikt zwischen dem Irak und Kuwait handelte es sich um den Streit des Ölfeldes Rumalia auf einem Grenzgebiet. Der Irak warf Kuwait vor, dass sie einen Preisverfall verursachen würden, durch zu hohe Ölforderungen. Die Hauptziele der Alliierten waren die Befreiung Kuwaits und der Rückzug der irakischen Truppen. Zusätzlich wollten sie die Gefährdung der Weltwirtschaft und mögliche atomare und chemische Angriffe des Iraks verhindern. Auch sahen sie in ihrem Eingriff eine Chance, nach dem Kalten Krieg der Welt ihre Handlungsfähigkeit wieder zu beweisen.

Geschichtliche Hintergründe

Die Ursachen für den Konflikt in der Golfregion liegen weit in der Geschichte dieses Gebietes zurück, und sind dennoch für die heutige Situation von Bedeutung. Das Osmanische Reich, welches zu Beginn des 16. Jahrhunderts ein großes Gebiet beherrschte (Ägypten, Kleinasien, Syrien, Griechenland, Ungarn, bis hin zu dem heutigen Ex - Jugoslawien, etc.), eroberte auch Irak im Jahre 1534. Ein Punkt, den Irak heute noch als Argument benutzt, ist, dass Kuwait erst 1878 in das Reich eingegliedert wurde. Der Irak konnte nicht akzeptieren, dass Kuwait erst viel später als sie selbst einem anderen Staate unterstellt war, was natürlich bedeutete, dass man weder sich selbst regieren durfte, noch wirtschaftlich profitieren konnte. Kuwait wurde1914 zum britischen Protektorat erklärt und mit der Besetzung der Insel Bubiyan ergab sich wiederum ein Problem für den Irak, da dies sein einziger Zugang zum Golf war. Nachdem er selber von Briten besetzt wurde, erlangte der Irak 1930 die Unabhängigkeit und wurde von einem Monarchen regiert. Da beide Staaten lange Zeit unter einer Vorherrschaft waren, gab es keine exakte Grenzziehung. Die von Großbritannien bestimmte Grenze wurde vom Irak erstmals akzeptiert, doch erfolgte nie eine offizielle Festlegung.1958 endete die Monarchie im Irak mit dem Sturz des Königs, die Folge war ein Kommunistisches Regime.

1961 wurde auch Kuwait unabhängig, während im Irak 1979 der Diktator Saddam Hussein an die Macht kam.

Betrachtet man die Geschichte dieser beiden Staaten, so stellt man fest, dass die Menschen immer unter Fremdherrschaft gelebt haben und keine eigene Regierung hatten. So hatten sie nicht die Möglichkeit, demokratische Strukturen zu entwickeln und die Erfahrung zu machen, Konflikte auf die friedliche Art zu lösen, was sehr zum Vorteil Saddam Husseins war, da er die Unselbständigkeit seines Landes ausnutzte. Es gab in den folgenden Jahren immer mehr Konflikte zwischen dem Irak und angrenzenden Ländern, da man befürchtete, die Revolution, die in Iran stattfand, könne auf andere Staaten übergreifen. Der Irak führt mit Hilfe der Alliierten und einiger arabischer Länder 1980 den Golfkrieg I. Als dieser 1988 beendet wurde, hatte der Irak eine Auslandsverschuldung von rund 70 Mrd. $. Kurz darauf beginnt der Irak mit den schon zu Beginn erwähnten Vorwürfen Kuwait gegenüber, illegal Öl zu fördern und so dem Irak im Auftrag des Westens wirtschaftlich schaden zu wollen.

Regionalpolitische und wirtschaftliche Umstände

Betrachtet man die regional politische Situation in der Zeit, muss man erst mal die Regierungsform der folgenden Staaten betrachten: Israel ( Demokratie), Syrien (Diktatur) -wobei auch noch zu erwähnen ist, dass die eben genannten Staaten sich im Kriegszustand befanden- Saudi-Arabien (Monarchie), Türkei (Demokratie, die aber eigentlich einem vom Militär regierten Staat ähnelt- das Besondere der Türkei: sie ist NATO-Mitglied und strebt in die EU-) und zuletzt Iran (Theokratie - großer Feind sind die USA, anschließend der Irak aufgrund des ersten Golfkrieges - ). Wenn man nun die beigelegte Tabelle mit einbezieht, fällt einem Folgendes auf: Israel steht von den Staaten wirtschaftlich am besten da. Das BSP/Kopf ist am höchsten ($ 16180) und der Anteil in der Landwirtschaft, die am wenigsten abwirft, ist relativ gering(2,4%). Im Gegensatz zum Iran, wo 21% der Arbeitsfähigen in der Landwirtschaft tätig sind und das BSP/Kopf nur $ 1650 beträgt. Was die wirtschaftliche Lage noch verschlechtert, ist die Inflation von 28 %. Betrachtet man das BSP Kuwaits, so steht dieses an 2. Stelle nach Israel, mit $ 9360/ Kopf. Das Besondere an Kuwait ist der geringe Anteil an der Landwirtschaft, nämlich nur 1%. Ein wichtiger Punkt ist die wirtschaftliche Situation des Iraks. Aufgrund mangelnder Bodenschätze, ist das Öl die einzige Geldquelle des Iraks. So ist es verständlich, dass der Irak jede Ölquelle für sich beanspruchen möchte, da keine weiteren Einnahmequellen vorhanden sind.

Der Hauptgrund, warum sich arabische Länder an der Allianz gegen den Irak beteiligten, waren bei vielen Staaten persönliche Interessen. Man befürchtete, der Irak könne zu mächtig werden und den Ölpreis drücken. Wenn der Irak einen zu großen wirtschaftlichen Einfluss hätte, könnte er die wirtschaftliche Situation anderer Länder beeinflussen und so Unruhen hervorrufen.

Die Verwirklichung des Traums vom gemeinsamen arabischen Staat hatte alle Regime in den anderen arabischen Länder gestürzt, z. B. in Ägypten, Syrien etc.. Nur die Palästinenser und andere Araber in Algerien, Ägypten etc. hofften stark auf Saddam Hussein. Wegen des starken Palästinenseranteils an der Bevölkerung Jordaniens, konnte es sich nicht an dem Krieg gegen den Irak beteiligen. Eine Verwirklichung des arabischen Großreichs hätte letztlich auch eine ernsthafte Gefahr für Israel bedeutet, doch Israel blieb ebenso neutral wie der Iran. Israel blieb aus dem Grunde neutral, weil es unter dem westlichen Schutz steht, also nicht gegen den Westen kämpfen konnte, aber auch die Beziehung zum Irak nicht verschlechtern wollte, also auch aus persönlichem Interesse.

Der Iran konnte aufgrund der vorgeschichtlichen Beziehung wegen des 1. Golfkrieges nicht auf der Seite des Irak kämpfen. Die USA und Iran waren damals scharfe Gegner. Die USA hätten Iran auf keinen Fall als Bündnispartner zugelassen. Dem Iran kam der Krieg ganz gelegen, weil ihr Feind angegriffen wurde, ohne dass er selber was dafür tun musste.

Geopolitische Situation

Der Golfkrieg II fand zu einer Zeit statt, in der die ganze Welt im Umbruch war. In Europa hatte gerade der Kalte Krieg sein Ende gefunden, die Staaten der Welt mussten sich neu behaupten. Während des Krieges in Europa gab es 2 Supermächte: die USA und die Sowjetunion. Nach dem Krieg waren die Sowjetunion und der Warschauer Pakt dabei zusammenzubrechen und musste sich unfreiwillig aufgrund mangelnder Stabilität im Land an den Westen koppeln. Damit hörte erstmals nach langer Zeit das „Blockdenken“ auf, die USA waren die einzige Supermacht. Von den 3 Mächten, die eine wichtige Rolle im Golfkrieg II hätten spielen können, nämlich die USA, die Sowjetunion und China, blieben als handlungsfähige Staaten nur die USA, da China sich aus wirtschaftlichen Gründen neutral verhielt. China wollte, wie auch die Sowjetunion, unter anderem die wirtschaftlichen Beziehungen zu Saudi-Arabien nicht verschlechtern. Außerdem galt es für China, seinen Ruf zu verbessern nach der gewaltsamen Unterdrückung der Studentendemonstration. Sowohl China als auch die Sowjetunion hoffte auf die Hilfe des Westens. So hätte die Sowjetunion niemals auf der Seite der USA gekämpft, sie verhinderte aber ebenso wenig wie China das Eingreifen und die Handlungen des Westens. Auf die militärische Unterstützung der Sowjetunion musste Saddam Hussein nun verzichten, da diese auf einmal pro-westlich orientiert war. Er befürchtete, dass die USA die große Macht, die sie nach dem Kalten Krieg besaßen, ausnutzen könnten.

Auch Irak hatte lange Zeit eine pro-westliche Funktion. Auch wenn die USA kaum Öl aus dem Irak beziehen, befürchteten sie, dass der Irak den Ölpreis drücken würde. Die USA wollten unbedingt die Macht Iraks eingrenzen. Sie stellten Irak ein Ultimatum, bis wann sie sämtliche ihrer Truppen aus Kuwait zurückgezogen haben müssen. Als dieses nicht erfüllt wurde, begannen sie ihren Einsatz. Auch wenn nach außen hin die USA publizierten, ihr Hauptziel wäre, Kuwait zu befreien, ist es evident, dass auch wirtschaftliche Interessen dahinter standen, wie z. B. billiges Öl.

Geographische Besonderheiten

Die Landschaft des Irak und der anderen arabischen Länder ist von Wüsten überzogen, was sehr zum Vorteil für einen Bodenkrieg ist. Das Gebiet eignete sich vortrefflich für die Panzer, die im Golfkrieg II hauptsächlich eingesetzt wurden, ebenso ist es ideal, die Truppen und Maschinen, die über Wasser kamen, erst einmal zu versammeln, um sie dann Aufmarschieren zu lassen.

Da die USA die Hauptaufgabe übernahmen, waren sie auf regionale Stützpunkte angewiesen, ohne die sie keine Chance gehabt hätten, den Einsatz durchzuführen.

Schlussbetrachtung

Damit der Golfkrieg II so stattfinden konnte, wie er es letzten Endes tat, brauchte es diese einzigartige global-politische Situation. Es mussten viele Faktoren zusammenkommen, damit der Golfkrieg so ablaufen konnte. Wäre die ganze Konfliktsituation zwischen dem Irak und Kuwait 5 Jahre später oder früher ausgebrochen, wären die USA z. B. nicht so eine große Weltmacht gewesen und hätten eventuell zahlreiche Kontra - Stimmen der restlichen Staaten bekommen, so dass ihr Eingreifen nicht möglich gewesen wäre.

Ein Kritikpunkt an der Art den Golfkonflikt zu lösen wäre, dass die gegnerischen Parteien es nicht schafften, eine gewaltfreie Lösung zu finden. Ebenso ist an der Kriegsführung zu kritisieren, dass es keine Zeit für friedliche Verhandlungen gab, da die USA den Blitzkrieg führten. Doch da ist einzuwenden, dass die USA ein Ultimatum stellten, welches von Irak nicht erfüllt wurde. Der Krieg zeigt auch, dass die USA zu der Zeit eine große Macht und Kontrolle über die Militäraktionen hatten und die UNO nicht miteinbezogen. Ein wichtiger Kritikpunkt ist im Rückblick der Erfolg, der mit dem Einmischen des Westens erreicht wurde. So hat der Irak zwar seine Truppen aus Kuwait zurückgezogen, doch ist die Lage kaum anders als vor dem Krieg. Kuwait hat bis heute keine Demokratie, der irakische Diktator Saddam Hussein ist immer noch an der Macht und in der ganzen Region gibt es bis heute noch keine umfassende Friedensregelung.

Tabelle:

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Details

Titel
Der Golfkrieg II
Autor
Jahr
2001
Seiten
4
Katalognummer
V103801
ISBN (eBook)
9783640021789
Dateigröße
332 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Golfkrieg
Arbeit zitieren
Iris Köster (Autor:in), 2001, Der Golfkrieg II, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/103801

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