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Propaganda in Hans Steinhoffs "Robert Koch – Bekämpfer des Todes". Verzerrung, Verheißung, Verblendung

Titel: Propaganda in Hans Steinhoffs "Robert Koch – Bekämpfer des Todes". Verzerrung, Verheißung, Verblendung

Hausarbeit (Hauptseminar) , 2021 , 27 Seiten , Note: 1,0

Autor:in: Tom Behrendt (Autor:in)

Geschichte Deutschlands - Nationalsozialismus, Zweiter Weltkrieg
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Zusammenfassung Leseprobe Details

Dieser Arbeit geht die These voran, dass die Verzerrungen nicht nur erzählerische Funktion besitzen, um den narrativen Spannungsbogen des Films auszurichten, sondern vielmehr dem Zweck propagandistischer Manipulation und Mobilmachung zugunsten nationalsozialistischer Ideologie dienen. Gerade weil die Aufgabe der Propaganda darin bestand, subtil die Gesellschaft mit politischen Anschauungen zu unterwandern, wird auch die historische Figur eines Robert Kochs Teil der NS-Verblendung. Zumal der Film, als audiovisuelles Medium, enorme massenpsychologische Wirkungskraft besitzt, die optimal für
politische Zwecke verwertet werden kann.

Was hier wie das Plädoyer eines revolutionären Politikers anmutet, ist nicht weniger als die Abschlussrede Robert Kochs, die er, verkörpert von Emil Jannings, im 1939 erschienenen Film Robert Koch – Bekämpfer des Todes von Hans Steinhoff, an die junge Generation im Publikum adressiert. Aus historischer Sicht scheint es kaum überraschend, dass dem Bakteriologen Koch im Film das Attribut eines politischen Führers oktroyiert wird. Obwohl sich der Film – der am 26. September 1939 im Berliner Ufa-Palast am Zoo uraufgeführt und damit 25 Tage nach dem Überfall auf Polen datiert – vordergründig als Filmbiographie
(Biopic) präsentiert, mit dem Ziel die Entdeckung des Tuberkelbazillus durch Robert Koch filmisch zu inszenieren, zwingt eine tiefere Analyse zur Annahme, dass hier weitaus mehr politisches Kalkül verborgen liegt, als es eine oberflächliche Sichtung des Films verraten lässt. Es sind besonders biografische und wissenschaftliche Verzerrungen im Film, die hier in den Blick geraten.

Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

  • Exposition
  • Konfrontation
    • I. Das Narrativ
    • II. Bakteriologischer Jargon: die Pathologisierung der Feinde
    • III. Teleologie und Theologie – Die Inszenierung des Führers
  • Auflösung

Zielsetzung und Themenschwerpunkte

Diese Arbeit untersucht die propagandistische Funktion des Films „Robert Koch - Bekämpfer des Todes“ von Hans Steinhoff aus dem Jahr 1939. Der Film stellt die Entdeckung des Tuberkelbazillus durch Robert Koch dar, aber die Analyse zeigt, dass er weit mehr als eine einfache Filmbiografie ist. Die Arbeit argumentiert, dass der Film durch Verzerrungen und Inszenierungen nationalsozialistische Ideologie propagiert und die Figur Robert Kochs als ein Führermodell stilisiert.

  • Die Propagandistische Verzerrung der Biografie Robert Kochs
  • Die Inszenierung eines „großen Genies“ im Kontext nationalsozialistischer Propaganda
  • Die Rolle des Films als Medium der Massenpsychologie und politischen Einflussnahme
  • Die Verwendung wissenschaftlicher und historischer Fakten zur Stützung nationalsozialistischer Ideologie
  • Die „Verblendung“ der Gesellschaft durch die Propagandistische Manipulation

Zusammenfassung der Kapitel

Exposition

Die Einleitung stellt den Film „Robert Koch - Bekämpfer des Todes“ vor und skizziert die These der Arbeit: der Film dient nicht nur der Inszenierung wissenschaftlicher Entdeckungen, sondern der Propagierung nationalsozialistischer Ideologie.

Konfrontation

I. Das Narrativ

Dieses Kapitel analysiert die narrative Struktur des Films, die Robert Koch als einen kämpferischen und erfolgreichen Wissenschaftler darstellt, der gegen Widerstände und Intrigen kämpft. Die narrative Struktur wird im Kontext der nationalsozialistischen Ideologie und des „Führerprinzips“ gedeutet.

II. Bakteriologischer Jargon: die Pathologisierung der Feinde

Dieser Abschnitt untersucht den wissenschaftlichen Jargon des Films, der zur Pathologisierung der Feinde Robert Kochs genutzt wird. Die Arbeit argumentiert, dass diese Pathologisierung eine Parallele zur nationalsozialistischen Ideologie darstellt, die bestimmte Gruppen als „krank“ und „gefährlich“ deklarierte.

III. Teleologie und Theologie – Die Inszenierung des Führers

Dieses Kapitel analysiert die Inszenierung Robert Kochs als eine Art „Erlöserfigur“, der die Menschheit von der „Schrecklichen Plage des Menschengeschlechts“ (Tuberkulose) erlöst. Die Arbeit untersucht die teleologischen und theologischen Elemente des Films, die mit der nationalsozialistischen Ideologie in Verbindung gebracht werden.

Schlüsselwörter

Die Arbeit untersucht die Verzerrung, Verheißung und Verblendung im Film "Robert Koch - Bekämpfer des Todes". Sie fokussiert auf Themen wie nationalsozialistische Propaganda, Filmbiographie, Ideologie, Führerprinzip, Wissenschaft, Medizin, Bakteriologie, Tuberkulose, Massenpsychologie und die Rolle des Films als Medium der politischen Einflussnahme.

Ende der Leseprobe aus 27 Seiten  - nach oben

Details

Titel
Propaganda in Hans Steinhoffs "Robert Koch – Bekämpfer des Todes". Verzerrung, Verheißung, Verblendung
Hochschule
Humboldt-Universität zu Berlin  (Institut für Kulturwissenschaft)
Veranstaltung
Lehrfilme. Inszenierung und Kommunikation von Wissen
Note
1,0
Autor
Tom Behrendt (Autor:in)
Erscheinungsjahr
2021
Seiten
27
Katalognummer
V1038903
ISBN (eBook)
9783346453679
ISBN (Buch)
9783346453686
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Film studies cultural studies propaganda nationalsozialismus national socialism Robert Koch
Produktsicherheit
GRIN Publishing GmbH
Arbeit zitieren
Tom Behrendt (Autor:in), 2021, Propaganda in Hans Steinhoffs "Robert Koch – Bekämpfer des Todes". Verzerrung, Verheißung, Verblendung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1038903
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Leseprobe aus  27  Seiten
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