Praktikumsbericht (Hugo-Heimann-Grundschule)


Praktikumsbericht / -arbeit, 2000

20 Seiten


Leseprobe


1. Bedingungsfeldanalyse

1.1 Zur Schule

Die Hugo-Heimann-Grunschule liegt am Rande der Gropiusstadt in der namensgleichen Straße Nummer 20. Sie befindet sich am Rande eines kleinen Parks zwischen einem Kindergarten und einer weiteren Schule. Der Einzugsbezirk ist Neukölln und die meisten Schüler wohnen in den Hochhäus ern der Umgebung. Die Schüler kommen zum großen Teil aus Arbeiterfamilien oder aus sozial armen Verhältnissen.

1.2 Zur Klasse

Die dritte Klasse besteht aus 24 Schülern, 15 Mädchen und neun Jungen. Ca. 30 % der Schüler sind nicht deutscher Herkunft. Diese Tatsache war unter den Schülern weniger ein Problem. Es kam eher zu Problemen im Sprachunterricht, wo einige Schwierigkeiten mit der Grammatik hatten (z.B. die richtige Artikelwahl). Einige haben auch in anderen Fächern Verständnisschwierigkeiten, wenn die Lehrerin etwas erklärt oder Texte vorgelesen werden. Es zeigte sich auch, dass deren Eltern weniger an Elternabenden oder Lehrergesprächen teilnehmen, sei es aufgrund, dass sie die Sprache nicht beherrschen oder häufig keine Zeit haben, da sie noch weitere Kinder zu versorgen haben.

Es gibt in der Klasse vier Kinder, die den Unterricht stören (durch Gespräche, Herumlaufen, verbale Aggression gegen Lehrer und Mitschüler, Desinteresse bis hin zur Arbeitsverweigerung). Doch auch bei den anderen Kindern fällt auf, dass sie häufig unkonzentriert, müde und lustlos sind. In Zwiegesprächen oder im Morgenkreis, wo die Kinder von ihrem Wochenende erzählen, ist deutlich geworden, dass zum Einen die Mehrzahl der Kinder ohne zu frühstücken aus dem Haus geht und die erste Mahlzeit in der ersten großen Pause um halb zehn zu sich genommen wird.

Der Inhalt der meisten Wochenendberichte zeigt, dass die Schüler im wesentlichen aus fernsehen und Computer spielen. Berichten zu folge sehen diese Kinder bis zu fünf Stunden unkontrolliert fern. Es werden Videos angesehen, die eine Altersfreigabe von sechzehn Jahren haben, viel Gewalt zeigen und von den neunjährigen Kindern nicht verstanden werden und sie ängstigen. Man konnte es den Kindern regelrecht ansehen, wenn sie das Wochenende in der Wohnung verbracht hatten, keine Primärerfahrungen in der Natur oder ihrer direkten Umwelt gesammelt und keine Sozialkontakte gehabt hatten. Diese Kinder waren ganz weiß, übermüdet und körperlich nicht ausgelastet, was sich darin zeigte, dass diese Kinder sich nur schwer konzentrieren und teilweise verbale oder körperliche Aggression gegen andere zeigten.

2. Störungen: Einstellungen und Zielvorstellungen, Wahrnehmung und Ursachen, Maßnahmen zur Bewältigung

Unterrichtsstörungen gab es schon immer. Doch ihre Qualität hat sich im Laufe der Zeit verändert. Heute kann man Störungen beobachten, die man als strukturelle Störungen bezeichnen könnte: eine allgemeine Unruhe, ein generelles Unkonzentriertsein, eine diffuse Aggression und eine durchgehende Demotivation. Als Ursachen sind zu nennen: veränderte Lebenswelt der Kinder (gesellschaftliche & ökonomische Rahmenbedingungen), veränderte Schule (1.) mit neuen Lehrern und ihren anderen Erwartungshaltungen, Empfindlichkeiten, Wertvorstellungen und Kompetenzen, 2.) ihr geringeres Ansehen in der Gesellschaft und 3.) ihr Wandel von einer wissensvermittelnden Anstalt zum Haupterzieher) und die mediale Welt (Fernseher, Computer etc.). Man unterscheidet intentionale und funktionelle Unterrichtsstörungen. Erst genannte werden absichtlich-bewusst zum Zwecke des Störens inszeniert, letztere werden vom Schüler selbst nicht als Störungen wahrgenommen und sind auch nicht als solche gemeint, beeinträchtigen bzw. stören objektiv jedoch den Unterricht. Man unterscheidet außerdem zwei Störungstypen: Überaktivismus bzw. Hyperaktivität, der von Zappeligkeit über Schreien bis hin zur vom Schüler nicht kontrollierbaren Übermotorik reicht und den Passivismus, der sich in Abgeschlafftheit, Müdigkeit, Desinteresse usw, äußert. Im einzelnen werden von Grundschullehrern folgende Verhaltensauffälligkeiten beobachtet: Unkonzentriertheit, Ungenauigkeit, Faulheit und Desinteresse, verbale und physische Aggression, Ungehorsam u. v. m. Aggression ist eine durch heftige Gefühlsäußerungen hervorgerufene Abwehr und Unaufmerksamkeit der Mangel an Beziehungen zu einem Lerngegenstand. Eine affektive Abwehr ist lebensnotwendig, nur ein überhöhtes Maß und die ständige Neigung, Personen oder Sachen zu attackieren bzw. zu beschädigen, nicht tolerieren. Aggression tritt nie aus heiterem Himmel hervor, sondern hat immer einen Ursprung, z. B. es können Kinder, die immer bedingungslos geliebt und akzeptiert werden wollen, versuchen, mit Aggressivität die eigene Wertigkeit zu behaupten. Auch können es eine Abwehr gegen die familiäre Autorität sein, wenn das Kind gehindert wird, seine kindlichen Bedürfnisse auszuleben oder Bewegungsmangel und / oder schwindende Sozialbeziehungen zu Gleichaltrigen. Eine weitere beängstigende Ursache ist das Fernsehen und die Vielzahl der Computerspiele, denen Kinder in der heutigen Zeit fast dauerhaft unkontrolliert ausgesetzt sind. Zum Einen, weil viele Kinder ihren täglichen Alltag zu Hause allein bewältigen müssen, wenn beide Eltern berufstätig sind und sie übernehmen auch Elternfunktionen bei jüngeren Geschwistern. Beim Fernsehen werden die Kinder mit Reizen überflutet. Der ohne Pausen wechselnde Bildstrom führt dazu, dass der Zuschauer nur noch passiv ist, um alles aufzunehmen und es folgt eine hohe Erregung, Hektik, ein Nichtverstehen und emotionale Überforderung oder auch Enttäuschung, wenn die Kinder ihre virtuellen Vorbilder mit Gefühlen besetzen, die nicht erwidert werden können. Die Folge ist emotionaler Stress, der kompensiert werden muss, das äußert sich dann in Aggression, Unkonzentriertheit und in gestörten Sozialbeziehungen, sowie im Nachahmen der Fernsehvorbilder. Ein weiterer kausaler Faktor für Verhaltensstörungen kann die Ernährung sein. Durch die falsche Ernährung - zuviel tierische Fette, Zucker, Salz, koffeinhaltige Getränke und zu wenig Obst, Gemüse, Mineralien, Eiweiße und Vitamine - gepaart mit wenig Bewegung steigen der Adrenalinspiegel und der Blutdruck, es werden also zu viele aufputschende Hormone produziert, so dass es zu Bluthochdruck kommt, der unruhig macht. Zuletzt wäre noch eine Ursache zu nennen, die im Verhalten der Lehrer oder Erzieher liegt, die den Aggressionen oder Störungen falsch bzw. hilflos entgegentreten, was häufig dazu führt, dass Kinder in ihrem Verhalten bestärkt werden. Denn durch Gegenaggression, Appelle, Bestrafungen oder extremer Zuwendung erreicht der Störer die gewünschte Aufmerksamkeit. Man muss bei der Ursachenforschung viele Faktoren beachten und diese in ihrer Gesamtheit angehen, nur so kann man dem Schüler und letztlich sich selbst helfen. Ein Kind ist nicht ohne Grund boshaft, aggressiv o. ä., es zeigt seine Sorgen und Missbefindlichkeiten immer durch Sprache und Verhalten.

Ich selbst konnte bei meinem Praktikum auch Kinder beobachten, die verhaltensauffällig sind. Es erweist sich in der Realität als sehr schwer, mit solchen Kindern umzugehen. Nicht nur für den Lehrer. In meinem speziellen Fall haben zwei der 24 Kinder häufig geredet, sich ständig bewegen müssen, einer davon war zu den Mitschülern körperlich und zur Lehrerin verbal aggressiv. Ein Mädchen war ständig müde und lustlos. Ein Junge, der dem Unterricht schon seit längerem nicht mehr folgen kann und deshalb redet, schlägt andere, rekelt sich auf dem Tisch, ist unaufmerksam und verrichtet nur noch selten Arbeiten. Diese Schüler waren nicht nur für die Lehrerin und den Unterrichtsgang ein Problem, sondern auch für die Mitschüler. Dies äußerte sich dadurch, dass die Mitschüler keinen privaten Kontakt aufgenommen haben, Angst vor ihnen hatten oder sie durch Hänselungen noch mehr ins Abseits getrieben haben. Zwei von ihnen waren jedoch in den Pausen bestens integriert. Die Lehrer haben sich ganz verschieden im täglichen Umgang gegen die störenden Schüler gewehrt, damit sie mit den anderen arbeiten konnten. Es gab unterschiedliche Methoden: der Schüler wurde vor die Tür gestellt, auf die „Strafbank“ vor dem Lehrerzimmer verwiesen (wo die Kinder über ihr Fehlverhalten nachdenken sollten) oder in eine andere Klasse gebracht. Das war den Schülern meist sehr unangenehm und sie bemühten sich die nächsten Stunden nicht zu stören (was jedoch wenig möglich war, da sie ihr Verhalten selten kontrollieren konnten). Der Nachteil war das Verpassen des Stoffs, was eine Störung in der nächsten Stunde zur Folge hatte. Es wurde versucht, durch Eintragung ins Klassenbuch oder durch schlechte Noten die Kinder in ihrem Verhalten zu maßregeln. Für diese vier Schüler waren das nur Momenthilfen, die jedoch das Problem nicht bei den Ursachen gegriffen haben. Die Lehrer waren sich auch dessen bewusst, es wurden deshalb Elterngespräche geführt, was sich jedoch auch selten als sinnvoll erweist, weil wenig Eltern die Probleme bei ihren Kindern und somit bei sich selbst sehen, sondern oft die Zusammenarbeit verweigern und den Lehrern und der Schule pädagogische Unfähigkeit vorwerfen. Wenn eine gemeinsame Ursachenforschung ausbleibt, kann der Lehrer diese bei seinem Verhalten nicht berücksichtigen und stellt so keine Hilfe für den Schüler dar. In der Praxis läuft es nicht selten so ab, dass die verhaltensauffälligen Kinder von einer Sozialpädagogin oder Psychologin in ihrem Verhalten untersucht werden. Sie geben dann aufgrund ihrer besseren Kompetenz dem Lehrer Verhaltenshilfen an die Hand oder in speziellen Fällen wird ein Förderausschuss gebildet, der über die Zukunft des Kindes entscheidet (z. B. Sonderschule, Therapie, Medikamente oder Einzelfallhilfe).

3. Exemplarische Unterrichtseinheit zum Thema Verkehrs - erziehung

3.1 Planung

3.1.1 Allgemeine Sachanalyse

Die Kinder sollen sich mit einem verkehrssicheren Fahrrad im Straßenverkehr zurechtfinden. Dazu gehört neben dem richtigen Verhalten und der entsprechenden Kleidung, das verkehrssichere Fahrrad. Von der Polizei als solches anerkannt ist es, wenn das Fahrrad bestimmte Teile (Zubehör) besitzt: Frontreflektor, Großflächenreflektor, Hinterradbremse, Klingel, Pedalrückstrahler, Rückstrahler, Scheinwerfer, Schlussleuchte, Speichenreflektoren und Vorderradbremse. Das Fahrrad sollte für den Fahrer auch betriebssicher sein, d. h., dass z.

B. der Sattel die richtige Höhe hat und das Reifenprofil in Ordnung ist. Um sich sicher im Straßenverkehr bewegen zu können, gibt es Funktionen, die den Verkehr regeln: die Verkehrsampel, Verkehrsze ichen, Regelungen und der Verkehrspolizist, der bei Bedarf die erstgenannten außer Kraft setzen kann und den Verkehr regelt. Alle geltenden Verkehrsvorschriften, alle Gesetze und Verordnungen findet man in der Straßenverkehrsordnung oder in der Straßenverkehrs - Zulassungs - Ordnung. Im Straßenverkehr gibt es Gebots- und Verbotszeichen, Hinweiszeichen, sowie vorfahrtsregelnde Verkehrszeichen. Einige davon betreffen direkt den Radfahrer als Verkehrsteilnehmer. Z. B. die drei Gebotszeichen:

- Radfahrweg - Gemeinsamer Fußgänger und Radfahrweg - Fußgängerweg. Sie sind rund und haben die Farben weiß und blau. Für die Adressaten sind es Gebotsschilder, hier wird nur ihnen etwas erlaubt, für alle anderen sind es Verbotsschilder. Es gibt außerdem Verbotsschilder, die den Radfahrer betreffen:

- In diese Richtung ist die Einfahrt verboten.

- Radfahren verboten

- Hier darf niemand fahren.

Nach der Radfahrprüfung sind die Kinder befugt, auf der Straße zu fahren, vorher müssen sie den Rad- oder Fußweg benutzen. Sind keine Schilder vorhanden, gibt es Regeln, die jeder Verkehrsteilnehmer kennen muss, damit er sich so sicher wie möglich bewegen kann. Eine Regel, die den Verkehr an Kreuzungen ohne Schilder und Ampeln regelt, ist die sogenannte Regel: „rechts vor links“. Die Regel besagt, dass derjenige an einer Kreuzung Vorfahrt hat, der rechts neben sich in der nächsten Straße keinen Verkehrsteilnehmer stehen hat. Gegenüber den Teilnehmern, die links von ihm stehen, hat er Vorfahrt, der Rechte fä hrt also vor dem Linken. Bei drei besetzen Straßen wird genauso verfahren. Sollte der Fall eintreten, dass alle vier Straßen besetzt sind, so muss einer auf sein Vorfahrtsrecht verzichten und freiwillig seinem linken Nachbarn die Vorfahrt gewähren.

3.1.2 Allgemeine didaktische Analyse

Das Thema Verkehrserziehung ist eines der wichtigsten Themen in der Schule, das sieht man auch daran, dass es sich im Rahmenplan der Klassenstufen 1 - 4 immer wieder findet. Im Rahmenplan der dritten Klasse findet man es unter dem Titel „Der Radfahrer als Verkehrsteilnehmer“. Viele Kinder kommen schon bevor sie die Radfahrprüfung in der vierten Klasse ablegen mit dem Rad zur Schule. Es ist also für ihre und die Sicherheit anderer notwendig zu gewährleisten, dass Schüler lernen, sich in bestimmten Verkehrssituationen zu bewähren und sich in die Situation stärkerer und schwächerer Verkehrsteilnehmer zu versetzen. Weiterhin müssen sie bestimmte Verkehrszeichen, Regeln, die Verkehrsampel und nicht zuletzt den Verkehrspolizisten und deren Funktionen kennen. Die Verkehrserziehung ist aus Sicht der Schule wichtig, damit die Schüler die Schule sicher erreichen. Doch auch für die Kinder ist sie ein wichtiges Thema, weil sie sich auch in ihrer Freizeit im Straßenverkehr bewegen und diesen in verschiedenen Rollen (Fußgänger, Radfahrer) erleben. Außerdem besteht ein großer Teil ihrer Sozialisierung im Erlernen und Einhalten von allgemein geltenden Regeln. Durch das Erlernen und Annehmen von Verkehrsregeln werden Schüler in die Lage versetzt, das komplexe Verkehrssystem zu begreifen und die Wichtigkeit der Regeln zu akzeptieren. Es wird ihnen der Sinnzusammenhang zwischen Theorie und Praxis handelnd einsichtig gemacht. Damit man eine Einstellungs- bzw. Verhaltensänderung bei den Schülern hervorrufen kann, müssen sie für sich neue Erkenntnisse erlangen (emotionale Dimension). Dies kann auf pragmatischer Ebene erreicht werden, da die Kinder sich handelnd mit dem Thema vertraut machen, sie erlernen oder erweitern ihr Wissen bis hin zur Beherrschung von Regelungen, Verkehrsschildern und bestimmten Voraussetzungen, die sie erst in die Lage versetzen, im Verkehr als Radfahrer teilzunehmen. Es gibt Fakten in der Einheit, die helfen einen allgemeinen Sinnzusammenhang zu strukturieren und transparent für die Kinder werden zu lassen. Zuerst muss sich jeder als ein schwaches Glied im Verkehr begreifen, als Radfahrer, der jedoch etwas tun kann, um seine Position etwas zu verbessern. Die Kinder sind seit ihrer Geburt Verkehrsteilnehmer, sie haben also schon ein bestimmtes Vorwissen. Sie haben schon einige Schilder gesehen, haben Verhaltensbeobachtungen gemacht, kennen die eine oder andere Bedeutung, müssen jedoch die genauen Aussagen und Regeln kennen lernen und für die Wichtigkeit der Einhaltung sensibilisiert werden. Für die Erarbeitung des Themas ist es notwendig und bei fast allen Schülern gegeben, dass sie daran gewöhnt sind, im Sitzkreis sich ein Thema zu erarbeiten und auch in der Lage sind, sich praktisch ein Thema zu erschließen. Einigen fällt es jedoch schwer, still zu sitzen, ohne sich zu prügeln oder zu reden - ein Problem, das häufig bei den Jungen auftritt. Um diese Störungen im Vorfeld einzudämmen und die Antipathie zwischen Jungen und Mädchen aufzuheben, wurde eine feste Sitzordnung eingeführt. Gegeben ist außerdem das Rechts-/Linksverständnis. Problematisch kann es werden, wenn die Kinder in der dritten Stunde die Kreuzung nur aus einer Perspektive betrachten, da es sehr abstrakt wird, wenn man sich gedanklich in die Positionen der Teilnehmer versetzen muss. Deshalb wird die Stunde auch im Sitzkreis und nicht an der Tafel stattfinden, damit die Kinder befähigt sein werden, ihre Position zu verlassen und alle Positionen einzunehmen. Die Kinder können die nachgestellten Situationen und die verkleinerten Schilder durchaus auf die Wirklichkeit übertragen und hier anwenden. Sie können sich speziell die „Rechts - vor - links Regel“ erlebnisorientiert und selbst handelnd aneignen und verstehen. Das Thema hat eine hohe gesellschaftliche Relevanz, da die Hauptbeteiligten an Unfällen Kinder sind, zu Fuß und mit dem Rad. Somit liegt die Hauptbedeutung bei dem Thema auf der pragmatischen Ebene für die Schüler, da sie sich täglich im Straßenverkehr zurechtfinden müssen. Es bedarf jedoch auch einer großen kognitiven Leistung, sich die Fakten zu erarbeiten, sie zu verinnerlichen und in der richtigen Situation anzuwenden. Jeder Schüler hat schon mehr als eine gefährliche Situation erlebt, beobachtet oder sich in einer Lage befunden, in der er nicht richtig zu handeln vermochte, so dass er durchaus die Zukunftsbedeutung erkennt und für richtig empfindet.

3.1.3 Methoden - und Medienwahl

Das Thema ist interessant und wichtig. Um es fragenswert zu machen, habe ich alle drei Stunden mit einer provokanten kleinen Geschichte eröffnet. Die Schüler sind so emotional und anschaulich an das Thema gebunden, dass das Problem behandelt werden kann. Außerdem wird die Erarbeitung an konkreten Gegenständen (Fahrrad, Schilder; Kreuzung mit Spielzeugautos) vorgenommen, was spannend und notwendig ist, da die Kinder sich noch in der Phase der konkreten Operation befinden (Bild und Ton synchron). Zur Sicherung setze ich einen Arbeitsbogen ein, an dem das Gelernte vertieft, aber vor allem in selbständiger Arbeit gefestigt wird. Ich wähle für die Unterrichtsphasen verschiedene Arbeits- und Sozialformen. Zur Hinführung und Erarbeitung wähle ich die Sozialform des Sitzkreises, da es hier in einem gelenkten Gespräch zum Erfahrungsaustausch und Vermutungen und deren Reaktionen kommen soll. Außerdem können die Kinder hier am besten die Unterrichtsgegenstände (Fahrrad, Verkehrsschilder) sehen und ein Rollenspiel auf einer aufgemalten Kreuzung durchführen. Der Unterricht findet hier zwar in der Gesamtgruppe statt, doch nicht in vollkommen selbständiger Arbeit. Da die Kinder an solche Arbeitsweisen noch nicht gewöhnt sind, bleibt der Lehrer in der Funktion des Lenkenden (Frontalunterricht). Nach dem Auflösen des Sitzkreises setzen sich die Schüler auf ihre Plätze und bearbeiten die Arbeitsbogen n Einzelarbeit / Stillarbeit. Es ist in der Klasse so üblich, dass Schüler, die fertig sind, eine weitere Arbeit erhalten oder den Mitschülern helfend zur Seite stehen. Da die Kinder sich täglich, egal in welcher Form, im Straßenverkehr aufhalten, können sie das Gelernte in der Realität suchen, überprüfen und anwenden. So können sie die gelernten Schilder im Park oder in den Straßen finden, sich ihre Bedeutung vergegenwärtigen und danach handeln. Sie können außerdem ihr eigenes Fahrrad mit Hilfe des Bogens oder ihres Wissens überprüfen und eventuell korrigieren. Sie können jetzt nach den gelernten Regeln handeln, sich in Autofahrer z. B. hineinversetzen und ihr Gefahrenpotential gegenüber diesen Teilnehmern mindern. Sie können außerdem einen Transfer bei den Schildern vornehmen. Sie haben zwar nur sechs Stück kennen gelernt, doch wissen sie, dass rote runde Schilder auf ein Verbot und runde blaue auf ein Gebot deuten. Was die Kinder außerdem lernen, leise in geordneter Form ihre Stühle zu tragen und einen Sit zkreis zu bilden/aufzulösen und danach sich zu konzentrieren um weiterzuarbeiten. Das fällt den meisten Kindern außerordentlich schwer und bedarf stetiger Übung.

3.1.4 Übersicht über die Gliederung der Einheit mit Angaben zu Thema und Zielsetzung

der jeweiligen Stunden

Unterrichtseinheit im Sachunterricht zum Thema „Der Radfahrer als Verkehrsteilnehmer“

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

3.1.5 Reflexion über die Einheit

3.1.5.1 Reflexion über die erste Stunde

Die Durchführung der Planung erwies sich schwieriger als angenommen. Das Kind, das immer mit dem Rad zur Schule kommt und dessen Fahrrad wir näher betrachten wollten, hatte es an diesem Tag wegen des schlechten Wetters nicht mitgebracht. Glücklicherweise war ein anderes Kind mit dem Fahrrad da, was sich auch nach einigem Überreden dazu bereit erklärt hatte, seines als Anschauungsobjekt zur Verfügung zu stellen. Das Aufbauen des Sitzkreises und das Hereinholen des Rades in dessen Mitte hatte gut geklappt. Nur leider habe ich vor Aufregung nicht auf die Sitzkonstellation geachtet, sodass es sich ergab, dass alle neun Jungen nebeneinander saßen, was für die Konzentration nicht sehr zuträglich war und ich hauptsächlich damit beschäftigt war, für eine arbeitsfreundliche Atmosphäre zu sorgen. Das Nennen der 10 Teile hat gut geklappt, nur die schwierigen richtigen Bezeichnungen wussten sie nicht zu sagen. Doch beim zweiten Durchlauf konnten manche die Namen richtig wiedergeben. Das Bearbeiten des Arbeitsbogens bereitete nur noch einigen Schwierigkeiten, denn es war schwierig für sie, die vorgegebenen Teile richtig zu markieren und die ausgeschnittenen Bezeichnungen daneben zu legen, an manche konnten sie sich nicht mehr erinnern. Doch letztendlich hatten alle den Arbeitsauftrag gelöst, nur die Sicherung (Kontrolle) haben wir aus zeitlichen Gründen nicht ganz zu Ende führen können. Das Lernziel der Stunde wurde von den meisten Schülern erreicht, sie kennen die Teile, die ein verkehrssicheres Fahrrad ausmachen, auch wenn die korrekten Bezeichnungen wahrscheinlich nicht von allen behalten worden sind.

3.1.5.2 Reflexion über die zweite Stunde

Da die Disziplinschwierigkeiten im Sitzkreis immer ein Problem darstellen, hat die Lehrerin für diese Phasen eine feste Sitzordnung eingeführt, was die Arbeitsatmosphäre um einiges verbessert hatte. Der Einstieg mit einer kleinen Geschichte hat die Kinder emotional sehr berührt, sodass die gewünschte Aufmerksamkeit auf das Thema erreicht war. Sie konnten auch aus der Geschichte das Stundenthema wie beabsichtigt herleiten. Ich hatte drei selbstgebastelte Gebots- und Verbotsschilder mitgebracht, die nicht ganz der Originalgröße entsprachen, was vielleicht günstiger gewesen wäre, doch von allen trotzdem gut zu erkennen waren. Die Kinder kannten einige Schilder genau, andere Bedeutungen mussten erst durch Erfahrungsberic hte und Vermutungen erarbeitet werden, was toll geklappt hat. An manchen Stellen hätte ich mehr Schülermeinungen zulassen sollen und nicht nach den ersten beiden auf das nächste Schild übergehen sollen. Doch insgesamt haben alle die Aussagen kennengelernt, was ich bei der Übung an der Tafel und der großen Beteiligung sehen konnte.

Schwierigkeiten traten bei einigen wenigen auf, als sie auswendig die Schilder ausmalen sollten. Beim Vergleichen konnte ich überprüfen, ob sie die richtige Aussage den Schilder zuordnen können. Sie haben die inhaltliche Bedeutung gelernt, nur wenige haben nicht den exakten Wortlaut wiedergegeben, doch es war trotzdem richtig.

3.1.5.3 Reflexion über die dritte Stunde

Dass diese Stunde eine Teilungsstunde war, erwies sich, wir erwartet, als unbedingt notwendig. Denn die praktische Erarbeitung war nur in der Kleingruppe möglich. Die Kinder waren sehr motiviert, alle wollte die Autos aufstellen, sodass ich schnell darauf reagierte und in jeder Runde die Kinder hinter je ein Auto stellen ließ. Ich hatte eigentlich geplant, dies nur zu tun, wenn jemand zum Verständnis den Standort wechseln müsste. Um mehr Kinder aktiv einzubinden und die Interaktion unter ihnen zu fördern, habe ich in jedes „Auto“ auch noch einen Beifahrer einsteigen lassen. Dies erwies sich als äußerst positiv, da mehr Kinder einbezogen werden konnten und es für die Schüler konkreter wurde. Denn es war schon sehr abstrakt, nicht nur die Regel zu begreifen und umzusetzen, sondern auch vom Platz das Geschehen zu überblicken und richtig einschätzen zu können. Es hat den Kindern sehr viel Spaß gemacht, alle waren höchst motiviert bei der Sache. Durch die Beachtung eines wichtigen Prinzips, dass lernen ein aktiver Aneignungsprozess ist, in dem Verstehen, Erleben und Handeln miteinander vernetzt sein müssen, haben die Kinder die Regel verstanden und verinnerlicht. Der Arbeitsbogen stellte sich als sehr schwer heraus. Alle Kinder hatten im Kreis die Regel verstanden und im Rollenspiel richtig angewandt, doch auf dem Arbeitsbogen konnten sie nicht mehr in eine Rolle schlüpfen, es war lediglich möglich, durch drehen des Blattes die Perspektiven zu verändern. Doch die Eindimensionalität des Bogens war für einige zu abstrakt. Zum Vergleichen wurde der AB mit Hilfe des Oh-Projektors an die Wand geworfen. Ich habe die Folie dann immer so gedreht, dass die Kinder in der Position eines Verkehrsteilnehmers waren, was dann auch funktionierte.

4. Verlaufsbeschreibung und Reflexion über zwei Mathestunden zum Thema

„Subtrahieren und Addieren im Zahlenraum bis Hundert mit Zehnerübergang“

Die Schüler hatten gerade das Thema „Subtrahieren und Addieren im Zahlenraum bis Hundert“. Die Lehrerin hatte die Klasse gerade erst übernommen und es gab noch große Leistungsunterschiede. Ich hatte für die oft eintönige Einübung (was keine Kritik ist, sondern normal ist und zum gewünschten Erfolg führt) der Rechenweisen bzw. - operationen Mathelernspiele mitgebracht. Ich hatte zwei Stunden Teilungsunterricht mit jeweils unterschiedlichen Gruppen zu betreuen. Sie sollten allerdings das gleiche üben, wobei die eine Gruppe sehr starke Rechner hatte und auch insgesamt leistungsmäßig besser war. In jeder Gruppe waren 12 Kinder, so dass ich die Schüler in drei Vierergruppen einteilen konnte. Die eine Gruppe hat Mathetwist, Memory und mit Fühlkarten gespielt, die andere Gruppe hat Reihensortieren, ein Mal-Fühlspiel und ein Bewegungsspiel gespielt. Bei allen Spielen bestanden meine Ziele darin, dass die Kinder Addieren und Subtrahieren üben, so dass sie es irgendwann automatisiert haben und das System den Zehnerübergangs verstehen. Zur Methodik habe ich Spiele gewählt, da die Kinder sich in der Phase der Übung befanden und ich eine Variation in diese wichtige Phase bringen wollte. Ein weiteres Kriterium war das Bestreben, die Kinder aus der kognitiven Ebene und dem täglichen Schreiben wegzuholen und auch die anderen Ebenen der Pragmatik und Emotionalität einzubeziehen. Weiter ist bei Spielen ein wichtiger Effekt, die Mitspieler lernen soziales Verhalten und Spielregeln. Von den sechs Spielen war nur eines gekauft, die anderen waren von mir selbst gebastelt. Es war kein all zu großer Aufwand und es waren alles Spiele, die leicht zu verstehen waren oder wo das Grundprinzip den Schüler aus eigner Erfahrung bekannt war (siehe Memory). Alle Spielideen lassen sich auch meist auf Inhalte anderer Jahrgangsstufen übertragen.

Spielsituationen sind für Kinder meist angenehm. So bedeutet der Einsatz von Spielformen eine entspannte, angstfreie Lernatmosphäre und somit Freude am Lernen bzw. an der Mathematik. Unsichere oder ängstliche Schüler oder etwas langsamere Schüler können hier zu ungeahnten Erfolgen kommen, da die Spiele nicht nur auf das reine Leistungsvermögen abzielen, sondern es spielen der Zufall und vor allem das Glück mit. Ein Spiel (Mathetwist) konnte man allein spielen und das Sortierspiel im Team, sodass auch hier die Verantwortung nicht am einzelnen hing und wenn, dann erfolgte die Kontrolle durch den Spieler selbst und nicht durch den Lehrer. Alle Spiele konnten durch Eigenkontrolle überprüft werden, was für einige sehr angenehm war, da sie so ihre Fehler machen konnten, ihnen auf den Grund gehen konnten, ohne dass es jemand merkte. Weiter wollte ich die Wahrnehmung der Kinder ansprechen, durch die Fühlspiele die z. B. die taktile Wahrnehmung und beim Bewegungsspiel die visuelle Wahrnehmung einer Bewegung mit gleichzeitiger Umsetzung in bekannte Formen (Transformation in Zahlen). Oft sind Wahrnehmungsstörungen Ursache für Entwicklungsrückstände oder Lernschwierigkeiten. Allgemein sollten die Spiele Spaß, Sinnes- Bewegungs- und soziale Erfahrungen vermitteln. Außerdem Erfahrungen im verbalen Austausch, mit Normen und Regeln und Eigeninitiative vermitteln. Gefördert werden Motivation, Ausdauer, kognitive Fähigkeiten und Fertigkeiten, soziale Kompetenzen, Kommunikationsfähigkeit, emotionale Stabilität (z. B. gewinnen und verlieren), und Regelverständnis und deren Einhaltung.

Der Rahmenplan beschreibt ein Lernziel der dritten Klaase wie folgt: Addition - und Subtraktionsaufgaben sicher lösen können und den dazugehörigen Lerninhalt: Führen sie abwechslungsreiche Übungen zu Addition, Ergänzungen und Subtraktion durch und verwenden sie Veranschaulichungsmittel, z. B. Rechenspiele.

Kurzbeschreibung der Spiele mit Reflexion:

Mathetwist

Das Spiel besteht aus mehreren Karten mit unterschiedlichen Aufgaben. Die Aufgaben stehen auf der linken Kartenseite, die Ergebnisse auf der rechten. Der Spieler muss jetzt ein Schießgummi nehmen und die Einkerbung einer Aufgabe stecken und mit dem richtigen Ergebnis verbinden. Hat er alle Aufgaben gelöst, kann er auf der Rückseite kontrollieren, ob er es richtig gemacht hat, denn dort sind die Linien so eingezeichnet, wie die Gummis richtig gespannt sein müssen. Da die Schüler das Spiel nicht kannten und Selbstkontrolle selten praktizieren, war es der Fall, dass nicht alle hinten auf der Karte kontrolliert haben, sondern die fertigen Aufgaben dem Lehrer gezeigt haben, was dem Sinn zuwider war. Das Urteil des Lehrers war sehr wichtig für sie, erst dann wurde die Richtigkeit oder der Fehler akzeptiert.

Vorderseite: Rückseite:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Memory

Memory funktioniert nach dem bekannten Spielprinzip, nur dass sich auf den Karten keine Bilder, sondern Summen / Differenzen und Additions- / und Subtraktionsaufgaben befinden, die zu Paaren zusammengefasst werden müssen. Das Spiel hat jedoch zwei Kritikpunkte, es dauerte länger als die anderen, was nicht das Spiel als solches kritikfähig macht, sondern nur meine Organisation - die Spielkonstellation. Eine Verbesserung wäre dahin gehend zu leisten, dass die Rückseiten der Karten unterschiedliche Farben hätten (z. B. Ergebnisse rot, Aufgaben blau), damit verhindert wird, dass nur Ergebnisse aufdeckt werden.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Fühlkarten

Das Spiel war so konstruiert, dass sich zwei aus der Gruppe zusammengetan haben. Dem einen wurden die Augen verbunden und der andere hatte die Funktion des Helfenden. Auf Karten waren Aufgaben aus Chenilledraht geheftet, diese sollten durch den Spieler ertastet werden, um im Anschluss das Ergebnis auszurechnen und dem Mitspieler mitzuteilen, der zur Überprüfung dir richtige Lösung auf der Kartenrückseite zur Verfügung hatte. Er musste außerdem den Finger des „Blinden“ an den Anfang setzen und in manchen Fällen helfend einwirken, was sich als schwierig erwies, weil die Kinder so aufgeregt waren, dass es manchmal mehr ein eifriges Vorsagen als eine Hilfe war. Die einzige Schwierigkeit, die manche hatten, bestand darin, sich die erfühlte Zahl zu merken und somit die Aufgabe rekonstruieren zu können.

Aufgaben sortieren

Die Schüler bekamen mehrere Kartenhäufchen a vier Aufgabenkarten. Es war gefordert, in der Gruppe die Karten nach ihrer Ergebnisgröße in eine Reihe zu legen. Diese Aufgabe wurde von allen ohne Hilfe gelöst und machte keine Probleme.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Mal - Fühlspiel

Es mussten hier zwei Pärchen gebildet werden. Einer musste eine Aufgabe dem anderen auf den Rücken schreiben, und dieser sollte das Gefühlte im Kopf zu einer Aufgabe umsetzen und lösen. Bei diesem Spiel waren die Probleme enorm. Es zeigte sich, dass viele Kinder unsensibel auf Berührungen reagiert haben. Sie waren nicht in der Lage, über ihre eigene Körperoberfläche wahrzunehmen. Es war zu beobachten, dass es einigen sogar unangenehm bzw. fremd war. Für viele war der Sinnesreiz zu blass, so dass es für sie nicht möglich war, die Aufgaben zu entziffern. Es kam noch zu dem Kopfrechnen erschwerend hinzu, dass diese schwierige, konzentrationsreiche Phase vorgeschaltet war.

Bewegungsspiel

Einer musste den Mitspielern eine Aufgabe stellen und wer die richtige Lösung sagt, ist als nächster dran. Die Aufgabe wurde jedoch nicht verbal vorgebracht, sondern durch bestimmte Bewegungselemente:

Zehner = Arm heben

Einer = Bein heben.

Bei einer Zahl wie 45 muss man also vier mal den Arm heben und anschließend fünfmal das Bein. Für einige Schüler war dieser Abstraktionsprozess nicht zu bewältigen. Sie konnten zwar sagen, wie oft die Körperteile bewegt wurden, jedoch vermochten sie nicht, dies in eine Zahl oder eine Aufgabe umzusetzen. Die Darstellung einer Zahl auf anderem Wege war für den Vormachenden durchaus eine Übung, für die Zuschauer jedoch eine rein visuelle und kognitive Sache, die dem Entwicklungsstand der Kinder nicht entsprach.

Auch wenn einiges für manche Schüler zu schwer war, habe ich durchweg eine positive Reaktion der Schüler bekommen, denen die Stunde sehr viel Spaß gemacht hat.

5. Reflexion über das gesamte Praktikum

Das Praktikum hat sehr viel Spaß gemacht und mir einen Einblick in den Lehrerberuf gewährt. Es hat mir gezeigt, dass zum Unterrichten noch einiges dazu kommt. Z. B. haben die Gespräche der Lehrer/innen untereinander im Lehrerzimmer deutlich gemacht, dass man als Lehrer die Probleme der/mit den Schüler/n nicht im Klassenzimmer zurücklässt, sondern sich auch in seiner Freizeit mit ihnen beschäftigt.

Ich hab die meiste Zeit in „meiner“ dritten Klasse den Unterricht mitgemacht, das führte zum Einen dazu, dass ich die Kinder sehr gut kennenlernen konnte und somit auch bessere Beobachtungen und Entwicklungsvergleiche anstellen konnte und zum Anderen hab ich fast jedes Fach mitgemacht und konnte hier gewaltige Unterschiede in manchem Schülerverhalten bzw. - leistungen feststellen. Außerdem hatte ich viele Möglichkeiten, den Unterricht zu sehen: aus Schülerperspektive, aus meiner eigenen mit verschiedenen Blickrichtungen, aber ich hab auch die Position des Lehrers ausprobieren dürfen. Einen Dank an meine Mentorin, die mir bei der Planung meines Unterrichts zur Seite stand und sich auch für die Reflexion Zeit genommen hat und Verbesserungsvorschläge konstruktiv geäußert hat.

6. Literatur

Friedrich Verlag, erschienen als Jahresheft V: Unterrichtsstörungen - Dokumentation, Entzifferung, Produktives Gestalten, Hannover 1987

Bach, Heinz: Verhaltensauffälligkeiten in der Schule - Statistik, hintergründe, Folgerungen, Mainz 1984

Ende der Leseprobe aus 20 Seiten

Details

Titel
Praktikumsbericht (Hugo-Heimann-Grundschule)
Hochschule
Freie Universität Berlin
Autor
Jahr
2000
Seiten
20
Katalognummer
V103939
ISBN (eBook)
9783640023158
Dateigröße
369 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Praktikumsbericht
Arbeit zitieren
Nora Otte (Autor:in), 2000, Praktikumsbericht (Hugo-Heimann-Grundschule), München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/103939

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