Ziel meiner Arbeit ist es, erstens die Subjektkonstitution Foucaults und Lacans darzustellen, um zweitens herauszuarbeiten, ob die Subjektbegriffe der zwei Autoren tatsächlich keine Möglichkeiten beziehungsweise Spielräume bieten, ein Subjekt zu denken, das zumindest teilweise zu einem selbst verantwortlichen beziehungsweise zu einem selbst bestimmten Leben fähig ist. Wo kann das Subjekt Nischen beziehungsweise Risse finden, um der totalen Vereinnahmung zu entrinnen beziehungsweise diese nutzen, um Widerstand gegen diese Vereinnahmung zu leisten? Drittens werde ich auf Judith Butlers Subjektkonstitution eingehen, die Foucaults Machtbegriff in lacanianischer Weise interpretiert, um ein Subjekt zu beschrieben, das innerhalb der Normen zum Widerstand fähig ist.
Lehrerin zu sein bedeutet u. a. für mich mitzuhelfen, SchülerInnen zu einem selbst verantwortlichen und selbst bestimmten Leben zu führen. Wie kann dies (noch) gelingen, wenn von verschiedenen AutorInnen der Postmoderne ein Subjekt konstruiert wird, dass nicht mehr in der Lage ist, ein solches Leben zu führen, da es in Machttechniken (bei Foucault) eingebettet ist, die es konstruieren und denen es nicht entkommen bzw. denen es nicht Widerstand leisten kann oder wie Lacan ausführt, den Verlust der unwiederbringbaren Einheit zwingend erfahren muss.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das Subjekt - was ist das?
- Das Subjekt bei Michel Foucault
- Das Subjekt bei Jacques Lacan
- Die Subjektivation bei Judith Butler
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Subjektkonstitution in den Theorien von Michel Foucault, Jacques Lacan und Judith Butler. Ziel ist es, herauszufinden, ob diese Subjektbegriffe Möglichkeiten für ein selbstverantwortliches und selbstbestimmtes Leben bieten, trotz der Herausforderungen durch Machtstrukturen, die das Subjekt formen und ihm Grenzen setzen. Die Arbeit analysiert die Subjektbegriffe der drei Autoren und untersucht, ob sie Spielräume für ein Subjekt schaffen, das sich der totalen Vereinnahmung entziehen kann.
- Die Konstitution des Subjekts in der Postmoderne
- Macht und Subjekt bei Foucault
- Das Subjekt und der Verlust der Einheit bei Lacan
- Butlers Subjektivationstheorie im Kontext von Macht und Widerstand
- Möglichkeiten für ein selbstverantwortliches Leben trotz der Subjektkonstitution?
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Relevanz der Frage nach der Subjektkonstitution für kritische Bildungstheorien dar und skizziert die Zielsetzung der Arbeit. Kapitel 2 bietet einen kurzen geschichtlichen Überblick über die Entwicklung des Subjektbegriffes und beleuchtet verschiedene Perspektiven von Pythagoras bis zu den postmodernen Denkern. Kapitel 3 und 4 präsentieren die Subjektkonstitutionen von Michel Foucault und Jacques Lacan, während Kapitel 5 Butlers Subjektivationstheorie als Antwort auf Foucaults Machtbegriff im lacanianischen Kontext beleuchtet.
Schlüsselwörter
Die zentralen Begriffe und Themen dieser Arbeit sind Subjektkonstitution, Postmoderne, Macht, Diskurs, Subjektivation, Judith Butler, Michel Foucault, Jacques Lacan, Selbstverantwortung, Selbstbestimmung, Widerstand, Vereinnahmung, Nischen, Risse, und Bildungstheorie.
- Quote paper
- Andrea Böck (Author), 2012, Die Konstitution des Subjekts bei Foucault, Lacan und Butler, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1039828