Inwiefern kann der Aussage zugestimmt werden, dass Constantin sich erst kurz vor seinem Tode - durch seine Taufe vollständig - zum Christentum „bekehrte“?
Anhand der folgenden speziell ausgewählten Ereignisse - hinsichtlich möglicher Veränderungen bezüglich Constantins Glaubens - soll Antwort auf die vorherige Frage gefunden werden. Zum einen die Schlacht an der Milvischen Brücke im Jahr 312 n. Chr., zum anderen die Taufe und Bestattung des römischen Kaisers. Als Grundlage soll das Werk „De Vita Constantini“ von Eusebius von Caesarea dienen.
Constantin, der im Jahre 324 n. Chr. Alleinherrscher über das vollständige Römische Reich wurde, wird in ex post verfassten Schriften auch als erster christlicher Kaiser bezeichnet.4 Diese Beschreibung steht in enger Verbindung mit den Ereignissen um die Schlacht an der Milvischen Brücke (312 n. Chr.). Constantin wurde in der Nacht aufgefordert, das „himmlische Zeichen Gottes“ auf die Schilder seiner Soldaten zu setzen und so in den Kampf zu ziehen.
Demnach schrieb Constantin den Sieg über Maxentius dem Christengott zu. Kritisch zu betrachten ist an dieser Stelle, ob dieses Ereignis der zentrale ausschlaggebende Punkt hinsichtlich der religiösen Prägung Constantins war. Einerseits waren weiterhin pagane Götter auf den Münzabbildungen zu finden6 und Constantin gestattete weiterhin heidnische Kulte, doch die Bedeutung heidnischer Gottheiten, wie Jupiter, Victoria oder dem Sonnengott Sol nahmen deutlich ab. Andererseits lieferte beispielsweise das Christogramm - auf dem constantinischen Silbermedaillon von 315 n. Chr. - Indizien für eine „Bekehrung“ zum Christentum vor der Taufe am Sterbebett.
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- II. Hauptteil
- 1. Darstellungen des Eusebius von Caesarea in der „De Vita Constantini“ über die Schlacht an der Milvischen Brücke und deren Folgen
- 2. Darstellungen des Eusebius von Caesarea in der „De Vita Constantini“ über den Tod und die Bestattung Constantins
- III. Fazit
- IV. Literatur- und Quellenverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Ziel dieser Arbeit ist es, die Darstellung der Religiosität des römischen Kaisers Caius Flavius Valerius Constantinus in Eusebius von Caesareas Werk „De Vita Constantini“ zu analysieren. Der Fokus liegt dabei auf den Ereignissen um die Schlacht an der Milvischen Brücke und Constantins Tod sowie Bestattung.
- Die Rolle des Christentums in der Schlacht an der Milvischen Brücke
- Die Interpretation der „Bekehrung“ Constantins durch Eusebius
- Die Bedeutung der Taufe und Bestattung für die Darstellung der Religiosität Constantins
- Die Herausforderungen der historischen Quellenkritik bei der Analyse von Eusebius' Werk
- Die Einordnung der Darstellung in den Kontext der „Constantinischen Wende“
Zusammenfassung der Kapitel
I. Einleitung
Die Einleitung stellt Caius Flavius Valerius Constantinus, bekannt als Constantin der Große, als einen einflussreichen römischen Kaiser vor, der sich durch seine religiösen Vorstellungen von bisherigen Herrschern absetzte. Die Einleitung beleuchtet das Ereignis der Schlacht an der Milvischen Brücke und die Rolle des Christentums in Constantins Leben.
II. Hauptteil
1. Darstellungen des Eusebius von Caesarea in der „De Vita Constantini“ über die Schlacht an der Milvischen Brücke und deren Folgen
Dieser Abschnitt analysiert Eusebius' Darstellung der Schlacht an der Milvischen Brücke und der Rolle des Christentums im Leben Constantins. Eusebius schildert die Schlacht als ein entscheidendes Ereignis, das Constantins Sieg dem Christengott zuschreibt. Die Einleitung thematisiert kritisch die Interpretation dieses Ereignisses als „Bekehrung“ und beleuchtet den Einfluss des Christentums auf Constantins Politik.
2. Darstellungen des Eusebius von Caesarea in der „De Vita Constantini“ über den Tod und die Bestattung Constantins
Dieser Abschnitt beleuchtet Eusebius' Darstellung von Constantins Tod und Bestattung. Eusebius beschreibt Constantins Taufe kurz vor seinem Tod und hebt die Bedeutung des Christentums für den Kaiser hervor. Die Analyse untersucht die Darstellung der Bestattung im Kontext der christlichen Tradition und beleuchtet die Rolle des Christentums im öffentlichen Leben Constantins.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit zentralen Themen der römischen Geschichte, insbesondere mit der „Constantinischen Wende“. Schlüsselwörter sind Constantin der Große, Eusebius von Caesarea, „De Vita Constantini“, Schlacht an der Milvischen Brücke, Christentum, Religionsgeschichte, „Bekehrung“, Taufe, Bestattung, historische Quellenkritik.
- Arbeit zitieren
- Anonym,, 2018, Darstellungen des Eusebius von Caesarea in der "De Vita Constantini" über die Religiosität des Caius Flavius Valerius Constantinus, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1040388