Ziel dieser Arbeit ist es, die Grenze, den Übergang vom Pleistozän zum Holozän, zu "erbohren" um somit die holozänen Auensedimente quantifizieren zu können. Dieser Übergang kennzeichnet sich oftmals durch Schotterablagerungen, die wiederum nur bei entsprechend hoher Transportrate des Flusses verfrachtet werden konnten. Die daraus gewonnenen Bohrkerne wurden hinsichtlich verschiedener Kriterien (Bodenart, Kalkgehalt, Farbe, oxidative/reduktive Merkmale, Humusgehalt usw) aufgenommen, eingemessen und visualisiert.
Der globale Umweltwandel hat einen wichtigen Einfluss auf die Mensch-Umwelt-Beziehung und erfährt eine stets wachsende gesellschaftliche Bedeutung. All diese Veränderungen im Umweltsystem haben beispielsweise auch Einfluss auf Flüsse und ihre Einzugsgebiete. Fließendes Wasser als eine der wichtigsten formbildenden Kräfte der Erdoberfläche nimmt in der Geomorphologie eine besondere Stellung ein. Fluviale Prozesse haben einen maßgeblichen Anteil daran, wie sich das heutige Landschaftsbild darstellt. Entsprechend der naturräumlichen Gegebenheiten entstanden so unterschiedliche Fluss- und Talsysteme. Der Mensch als gestaltender Akteur seiner Umwelt beeinflusste in seiner Geschichte vor allem durch Ackerbau und der Anlage von Siedlungen grundlegend das Landschaftsbild. Seit Beginn des Neolithikums ist eine deutliche Zunahme an Bodenabtrag festzustellen. Um auch zukünftig Vorhersagen über die Auswirkungen menschlichen Handelns zu treffen, bedarf es der Untersuchung vergangener Auswirkungen. Die Erkenntnisse dazu lassen sich aus entsprechenden Geoarchiven entnehmen. In diesem Zusammenhang entstanden die für diese Arbeit durchgeführten Untersuchungen im Rahmen des DFG geförderten Projekts: "Siedlungs- und Landschaftsgeschichte der Nördlichen Frankenalb zur Bronze- und Eisenzeit". Dabei gilt es herauszufinden, inwiefern die Sesshaftwerdung des Menschen und die damit verbundenen Eingriffe in die Umwelt die Bodenerosion gefördert haben.
Kolluvien und Auensedimente gelten als korrelate Sedimente der Bodenerosion und wurden mit Hilfe von Rammkernsondierungen im Einzugsgebiet des Schöpfleinsgrabens (9 km²) erbohrt (Abb. 1). Anhand der Bohrungen soll festgestellt werden, wie viel Sedimentmaterial in der Aue, seit Beginn der ackerbaulichen Nutzung abgelagert wurde. Zunächst ist es notwendig, die jeweiligen Flächen als Auen abzugrenzen und auszuweisen. Erst dann kann das darin enthaltene Sedimentvolumen bestimmt werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Stand der Forschung
- Beschreibung und Klassifikation des Flusssystems
- Die Stellung von Auensedimenten innerhalb der fluvialen Geomorphodynamik im Spätglazial und Holozän
- Modelle zur Landschaftsentwicklung und Einflussnahme des Menschen
- Berechnung des Sedimentvolumens holozäner Auensedimente – verschiedene Quantifizierungsmethoden
- Das Untersuchungsgebiet
- Lage und Abgrenzung
- Geologie
- Relief und Böden
- Hydrologie
- Klima
- Landschafts- und Siedlungsgeschichte
- Arbeitsmethoden
- Geländearbeit
- Sedimentanalyse
- GIS-Analyse und Ermittlung der Auenfläche
- Fehlerberechnung und Berechnung der Durchschnittsmächtigkeit
- Ergebnisse
- Profilbeschreibung und Errechnung der Sedimentmächtigkeiten an den Profilen im Einzugsgebiet des Schöpfleinsgrabens
- Oberlauf 1
- Oberlauf 2
- Mittellauf
- Unterlauf 1
- Einzelbohrung
- Unterlauf 2
- Unterlauf 3
- Berechnung der Auenfläche
- Berechnung des Sedimentvolumens
- Oberlauf
- Mittellauf
- Unterlauf
- Gesamtvolumen
- Profilbeschreibung und Errechnung der Sedimentmächtigkeiten an den Profilen im Einzugsgebiet des Schöpfleinsgrabens
- Diskussion
- Literaturverzeichnis
- Internetquellen
- Abbildungsquellen
- Danksagung
- Anhang
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Bachelorarbeit untersucht die Quantifizierung von holozänen Auensedimenten im Einzugsgebiet des Schöpfleinsgrabens auf der Nördlichen Frankenalb. Ziel der Arbeit ist die Erfassung des Sedimentvolumens, die Bestimmung der Sedimentationsraten und die Analyse des Einflusses menschlicher Eingriffe auf die fluviale Geomorphodynamik während des Holozäns.
- Fluviale Geomorphodynamik im Holozän
- Sedimentationsraten und -volumen
- Einfluss des Menschen auf die Landschaftsentwicklung
- Analyse von Sedimentprofilen und Bodenanalysen
- Anwendung von GIS-Methoden
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die den Hintergrund und die Zielsetzung der Arbeit erläutert. Im zweiten Kapitel wird der Stand der Forschung hinsichtlich der fluvialen Geomorphodynamik, der Quantifizierung von Auensedimenten und der Einflussnahme des Menschen auf die Landschaft beleuchtet. Kapitel drei beschreibt das Untersuchungsgebiet, seine Geologie, das Relief, die Böden, die Hydrologie und die Landschafts- und Siedlungsgeschichte. Kapitel vier stellt die Arbeitsmethoden vor, die bei der Geländearbeit, der Sedimentanalyse, der GIS-Analyse und der Fehlerberechnung angewendet wurden. Kapitel fünf präsentiert die Ergebnisse der Profilbeschreibung und Errechnung der Sedimentmächtigkeiten, die Berechnung der Auenfläche und die Berechnung des Sedimentvolumens. Die Arbeit schließt mit einer Diskussion ab, in der die Ergebnisse diskutiert und in den Kontext der aktuellen Forschung eingeordnet werden.
Schlüsselwörter
Auensedimente, Fluviale Geomorphodynamik, Holozän, Schöpfleinsgraben, Nördliche Frankenalb, Sedimentationsraten, Sedimentvolumen, Landschaftsentwicklung, Menschliche Eingriffe, GIS-Analyse, Bodenanalyse.
- Arbeit zitieren
- Luca Philipp (Autor:in), 2018, Quantifizierung Holozäner Auensedimente im Einzugsgebiet des Schöpfleinsgraben. Die Nördliche Frankenalb, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1040508