In dieser Arbeit geht es um die Notwendigkeit sozialpädagogischer Spannungsverhältnisse für die Erreichung pädagogischer Transformation.
Um die Spannungsverhältnisse und Antinomien sozialpädagogischer Handlungen aufzeigen zu können, wird in einem ersten Schritt geklärt, was unter sozialpädagogisches Handeln verstanden wird. Pädagogisches Handeln wird als eine Interaktion begriffen, die auf Wechselseitigkeit beruht. Trescher (2018) beschreibt es als eine „Aushandlungspraxis der beteiligten Subjekte innerhalb gegebener Strukturen (...)“. Innerhalb dieser Strukturen entstehen Ambivalenzen, die durch diskursive Abwägungen betrachtet und reflektiert werden müssen . Nur durch Reflektion kann ein effektives pädagogisches Handeln folgen. Diese diskursiven Abwägungen erfolgen erst insbesondere seit dem Übergang zur Neuzeit ausdifferenziert, als die Industrie und mit ihr die Wahl über ausgebildete und geschulte Arbeitskräfte an Bedeutung gewann.
Helsper (2010) bekundet: „Die Zukunft als offene bedarf Erzogener, die selbst verändert die Fähigkeit zur Transformation besitzen“. Er vermittelt außerdem die Erkenntnis, dass die ältere Generation nicht ohne Weiteres ein Vorbild für die Nächsten sein kann. Die unvorhersehbare Zukunft muss von Menschen mit der Fähigkeit zur Transformation gelebt werden. Pädagogisches Handeln kann also als wechselseitig, dynamisch, diskursiv, interaktiv und transformativ bezeichnet werden, wodurch Fragen entstehen können, die sich aktiv mit Veränderungen vom Alten zum Neuen beschäftigten und was aktuelle Ziele, Inhalte und Methoden der Pädagogik sein sollten. Daraus entstanden Grundziele der Pädagogik wie die „pädagogische Pflanzung“, welche schädliche Einflüsse verhindern und förderliche verstärken sollte.
Inhaltsverzeichnis
- DIE NOTWENDIGKEIT SOZIALPÄDAGOGISCHER SPANNUNGSVERHÄLTNISSE FÜR DIE ERREICHUNG PÄDAGOGISCHER TRANSFORMATION
- PÄDAGOGISCHE SPANNUNG ZWISCHEN AUTONOMIE UND ZWANG
- PÄDAGOGISCHE SPANNUNG ZWISCHEN NÄHE UND DISTANZ
- PÄDAGOGISCHE SPANNUNG ZWISCHEN ORGANISATION UND INTERAKTION
- DAS DOPPELTE -UND DREIFACHE MANDAT IM KONTEXT DER PROBLEMLÖSUNG IN DER SOZIALEN ARBEIT
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Bedeutung von Spannungsverhältnissen im Kontext sozialpädagogischen Handelns. Die Autorin analysiert, wie diese Spannungsverhältnisse zur Erreichung pädagogischer Transformation beitragen können.
- Die Rolle von Spannungsverhältnissen in sozialpädagogischen Interaktionen
- Der Zusammenhang zwischen pädagogischer Transformation und Spannungsverhältnissen wie Autonomie vs. Zwang, Nähe vs. Distanz, und Organisation vs. Interaktion
- Das doppelte und dreifache Mandat der sozialen Arbeit im Kontext von Problemlösungen
- Die Bedeutung von Reflektion und diskursiven Abwägungen im pädagogischen Handeln
- Die Notwendigkeit eines transformativen pädagogischen Ansatzes im Kontext der modernen Gesellschaft
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: DIE NOTWENDIGKEIT SOZIALPÄDAGOGISCHER SPANNUNGSVERHÄLTNISSE FÜR DIE ERREICHUNG PÄDAGOGISCHER TRANSFORMATION: Dieses Kapitel legt die Grundlage für die Analyse der Spannungsverhältnisse im sozialpädagogischen Handeln. Es beleuchtet die Definition von pädagogischem Handeln als wechselseitige Interaktion und stellt die Notwendigkeit von Reflektion und diskursiven Abwägungen im Kontext von pädagogischer Transformation heraus. Zudem werden die verschiedenen Spannungsverhältnisse, die im weiteren Verlauf der Arbeit untersucht werden, eingeführt.
- Kapitel 1.1: PÄDAGOGISCHE SPANNUNG ZWISCHEN AUTONOMIE UND ZWANG: In diesem Unterkapitel wird das Spannungsverhältnis zwischen Autonomie und Zwang im pädagogischen Handeln beleuchtet. Die Autorin diskutiert die Notwendigkeit von Regeln und Strukturen in der Erziehung, während sie gleichzeitig die Bedeutung von eigenverantwortlichem Denken und Handeln betont.
- Kapitel 1.2: PÄDAGOGISCHE SPANNUNG ZWISCHEN NÄHE UND DISTANZ: Dieses Unterkapitel widmet sich der Frage, wie viel Nähe und Distanz im pädagogischen Handeln notwendig sind, um die Entwicklung von Autonomie und Selbstständigkeit bei Schüler*innen zu fördern. Die Autorin betont dabei die Wichtigkeit von emotionalem Engagement und der Berücksichtigung der individuellen Bedürfnisse von Schüler*innen, während sie gleichzeitig die Grenzen des pädagogischen Eingriffs in die Privatsphäre diskutiert.
- Kapitel 1.3: PÄDAGOGISCHE SPANNUNG ZWISCHEN ORGANISATION UND INTERAKTION: Dieses Unterkapitel behandelt das Spannungsverhältnis zwischen Organisation und Interaktion im pädagogischen Handeln. Die Autorin beleuchtet die Bedeutung von strukturierten Lernumgebungen und gleichzeitig die Notwendigkeit von flexiblen und interaktiven Lernformen, die auf die individuellen Bedürfnisse von Schüler*innen eingehen.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter dieser Arbeit sind: sozialpädagogisches Handeln, pädagogische Transformation, Spannungsverhältnisse, Autonomie, Zwang, Nähe, Distanz, Organisation, Interaktion, Reflektion, diskursive Abwägungen, doppeltes Mandat, dreifaches Mandat, Problemlösung, soziale Arbeit.
- Arbeit zitieren
- Charleen Krahl (Autor:in), 2021, Die Notwendigkeit sozialpädagogischer Spannungsverhältnisse für die Erreichung pädagogischer Transformation, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1040614