Römer in Österreich


Referat / Aufsatz (Schule), 2001

5 Seiten, Note: 1


Leseprobe


Römer in Österreich

Unter dem Einfluss der benachbarten Römer schlossen sich ca. im 2. Jhtd. v. Chr. mehrere keltische Stämme unter der Führung der Noriker, einem Stamm, der in Mittelkärnten und der Obersteiermark ansässig war, zusammen und gründeten das Königreich Noricum - das erste "Staatsgebilde" auf österreichischem Boden, benannt nach dem Stamm der Noriker.

An der "Staatsgründung" waren neben den Norikern noch 13 weitere keltische Stämme beteiligt.

Das Gebiet Noricum umfasste ein beachtliches Areal und reichte von den Quellen der Drau und Salzach bis zur Donau und der Save, schloss also Kärnten, Osttirol, Salzburg, die Steiermark, Ober- und Niederösterreich bis zur Donau (und teilweise sogar darüber hinaus) sowie das Burgenland und Westungarn bis zur Raab zusammen.

Hauptstadt des Königreichs war Noreia (dessen Lage nicht eindeutig lokalisierbar ist; möglicherweise befand es sich bei Neumarkt in der Steiermark oder in der Gegend um St. Veit an der Glan in Kärnten). Ein Bündnisvertrag mit dem Römischen Reich sollte den neuen Staat absichern.

Im 2. Jh. v. Chr. entstanden befestigte Zentralorte. Nach griechischem Vorbildern wurden Münzen geprägt.

Ab 170 v. Chr. stand König Cincibilus zu den Römern durch ein "hospitium publicum" (staatl. Gastfreundschaft) in freundschaftlichem Verhältnis. In der Folge entwickelten sich gute Handelsbeziehungen und zunehmender Einfluss Roms. Zentrum des Regnum Noricum war wohl die Siedlung auf dem Magdalensberg. Rom war mit den nördlichen Nachbarn gut befreundet. Besonders wichtig war der Alpenraum, der als Handelspartner und Rohstofflieferant eine besondere Bedeutung hatte. Auch die geographische Lage des Königreiches mitten in den Alpen an den Übergängen und Pässen, von wo man nur allzu leicht nach Italien gelangen konnte, spielte eine wichtige Rolle.

Wie ernst und wichtig die Republik ihre Absichten im Alpenraum genommen hatte, beweist das erste Auftreten der römischen Armee in Noricum als im Jahre 113 v. Chr. eine Cimbern Invasion vereitelt werden sollte. Bei Noreia stellten sich die Römer zur Schlacht und wurden besiegt. Die Kimbern zogen weiter nach Westen um in Südgallien neue Wohnsitze zu beziehen. Im Verlauf des ersten Jh.

V. Chr. kamen neue Keltenvölker ins Land. An wichtigen, meist auf Bergen gelegenen Plätzen entstanden befestigte Höhensiedelungen, oft Vorläufer später römischer Gründungen.

Im Jahre 15 v. Chr. lies Rom seine Kampferprobten Legionäre bis zur Donau aufmarschieren. Die letzten Tage des Königreich Noricum hatten begonnen. Das Keltentum im Ostalpenraum, dessen alpenländische Geschichte um 400v. Chr. begonnen hatte war abgeschlossen. Das erste Auftreten der Kelten führte in weiterer Folge allmählich zu einer Überschichtung der bodenständigen Venetisch - Illyrieschen Völkerschaft und leitete schließlich zur politischen Vormachtstellung der Kelten über. Sie bekamen einen Vorgesetzten der in lateinischer Sprache Reden hielt, doch sie selbst durften ihre Sprache, ihre Götter und ihre Religion behalten.

Um die Zeitenwende wurde Noricum unter Kaiser Augustus dem Römischem Imperium eingegliedert. Wenige Jahre später begann die Eroberung von Pannonien. Vormarschstraße des Römischen Reiches war der uralte Handelsweg entlang des Ostrandes der Alpen. Dieser Fernverkehrsweg wurde Bernsteinstraße genannt, die an die Bernsteinfundstellen an der Ostsee führte. Der Ausbau zu einer römischen Heeresstraße wurde bald darauf durchgeführt.

An der Donau erfolgte die Errichtung des Limes. Diese von Soldaten bewachte Grenze, gegen Norden und Osten, benötigte ein befriedetes und wirtschaftlich blühendes Hinterland. Daher wurden an die aus der Armee ausscheidenden Soldaten Land verteilt. Solche Gutshöfe sind auch im heutigen Bezirk Mattersburg bekannt. Sie lagen meist etwas abseits der gut ausgebauten Verkehrswege und dienten letztendlich vor allem der Versorgung der römischen Garnisonen.

Im Laufe der römischen Herrschaft kommt es in römischer Zeit zu einer allmählichen aber immer stärker werdenden Besiedlung durch germanische Volksgruppen. Bereits um 50 n.Chr. sind germanische Ansiedlungen in Pannonien bekannt. Zu den bereits vorhandenen Kelten und den Germanen kommen aber natürlich auch die hier angesiedelten Veteranen aus allen Teilen des Römischen Reiches.

Sicher dürfte aber vor allem das flache Land bereits vor dem Zusammenbruch der römischen Herrschaft germanisiert worden sein. Die römische Einquartierungsordnung sah vor, dass die zum Kriegsdienst angesiedelten Bundesgenossen ein Drittel des Grundbesitzes erhielten. Das römische Feldheer jedenfalls bestand spätestens im 4 Jh. zum größten Teil aus germanischen Söldnern.

Das (west) römische Reich geht mit dem Sturz des Kaiser Romulus Augustulus im Jahre 476 unter. Im Jahre 488 werden die ehemaligen römischen Donauprovinzen auf Befehl des "König von Italien", Odoaker kampflos geräumt. Die römische Oberschicht wird tatsächlich den Weg nach Italien angetreten haben. Wobei jedoch nur der Abzug aus den Städten und auch nur aus Noricum belegt ist. Der größte Teil der bei uns ansässigen Bevölkerung, dürfte hier geblieben sein.

Die zivilisatorischen Leistungen der Römer blieben allerdings noch Jahrhunderte bestehen. Dazu gehörten u.a. das ausgedehnte Straßennetz, die Wasserleitungen, die Stadtmauern, die Gutshöfe und die Dreifelderwirtschaft.

Die Städte der Römer

Fast 500 Jahre lang war das Gebiet von WAGNA das Zentrum der heutigen Steiermark.

Unter Kaiser Claudius wurde Noricum mit seiner Hauptstadt Virunum (nördlich v. Klagenfurt) zur kaiserlichen Provinz des römischen Imperiums. Zwischen der Koralpe und dem Wechsel wurde die Steiermark von den Statthaltern von FLAVIA SOLVA verwaltet. Wenn die Stadt auch nicht direkt an den Hauptverkehrswegen gelegen war, so blühte doch der Handel und die Bürger waren durchaus begütert.

Die Bewohner von Flavia Solva durchlitten von der Stadterhebung 69 n. Chr. bis zu endgültigen Zerstörung im 5. Jahrhundert stürmische Zeiten. Die Grundmauern schlummern noch heute unter den Ackerböden an der Josef-Maierstraße.

Die ersten wissenschaftlichen Grabungen wurden 1877/78 in Wagna durchgeführt. Walter Schmids Forschungen (1911-1918 und ab 1950) verdanken wir den bisher bekannten Stadtplan von Flavia Solva und die wesentlichsten Erkenntnisse der Stadtgeschichte.

In dem von den Kelten bewohnten Gebiet haben die Römer um Christi Geburt eine erste Siedlung errichtet, die von Kaiser TITUS FLAVIUS VESPASIANUS (69-79 n.Chr.) zur Stadt erhoben wurde. In der Bezeichnung FLAVIA SOLVA sind der Name des Stadtgründers FLAVIA und der Name des Flusses SULM (Solva) enthalten.

Virunum, Kärnten, ehemalige Hauptstadt der römischen Provinz Noricum, um 50 n. Chr. von den Römern gegründet, konnte erstmals im 19. Jh. lokalisiert werden.

Nach der Gründung von Virunum erlebte das Land für 200 Jahre Frieden. Nach der Teilung der Provinz Noricum unter Diokletian (284-305) war Virunum die Hauptstadt von Noricum mediterraneum. Im 5. Jh. setzte der Verfall ein, Ende des 6. Jh. wurde Virunum von den Awaren und Slawen endgültig zerstört.

Carnuntum, die bedeutendste römische Siedlung in Österreich.

Der Name Carnuntum wurde von einer vorrömischen Siedlung übernommen.

Die ältesten archäologischen Zeugnisse aus dem Bereich des Legionslagers stammen aus der Mitte des 1. Jh. n. Chr. Die Zivilstadt Carnuntum wurde unter Kaiser Traian (98-117 n. Chr.) Provinzhauptstadt ( Pannonien) und Sitz des Statthalters, von Kaiser Hadrian (117-138 n. Chr.) zur selbständigen Stadt erhoben. In der Spätantike war Carnuntum Standort einer Legion und einer Donauflotte. 307 oder 308 n. Chr. fand in Carnuntum eine Kaiserkonferenz statt. Um 350 n. Chr. richtete ein Erdbeben großen Schaden an, der Niedergang setzte ein. Unter Kaiser Valentinian I. war Carnuntum 375 im Krieg gegen Quaden und Sarmaten Operationsbasis.

Militärischer Bereich: Zw. Petronell und Bad Deutsch-Altenburg befindet sich das Legionslager. Westlich davon liegt ein kleineres Hilfstruppenlager. Die Lagervorstadt (canabae legionis) hatte ein eigenes Forum, eine Thermenanlage und ein Amphitheater für 8000 Personen; auch ein Tempelbezirk für orientalische Gottheiten wurde ausgegraben.

Ziviler Bereich: Die sog. Palastruine ist eine große Thermenanlage. Um 300 wurde sie als Repräsentationsbau adaptiert. Das Amphitheater in der Nähe des Heidentors fasste etwa 13.000 Personen. 2 gemauerte, begehbare römische Wasserleitungen führen noch heute Wasser. Auf der Kuppe des Pfaffenbergs befanden sich ein Tempelbezirk für den römischen Staatskult, Denkmäler für den Kaiserkult (Hadrian und Mark Aurel) und ein Kulttheater sowie zahlreiche Altäre und Weiheinschriften.

Magdalensberg (bis 1583 Helenenberg genannt) (Kärnten) einer der 4 hl. Berge der Vierberge-Wallfahrt, eine der bedeutendsten archäologischen Ausgrabungsstätten Österreichs. In spätkeltischer und frührömischer Zeit war die Magdalens - Siedlung eine Bergstadt von rund 3 km2 Ausdehnung und diente als norisches Handelszentrum und frührömisches Verwaltungszentrum im freien Regnum Noricum und ab 15 v. Chr. im von Rom besetzten Noricum.

Referat von Angela Suppan 1/2001

Material: Buch: Römer in Österreich, Encarta 98, Lexi Rom sowie unter: http://www.allaboutaustria.at:81/aeiou.encyclop.r/r787197.htm

Ende der Leseprobe aus 5 Seiten

Details

Titel
Römer in Österreich
Veranstaltung
Latein Unterrichtserweiterung
Note
1
Autor
Jahr
2001
Seiten
5
Katalognummer
V104072
ISBN (eBook)
9783640024438
Dateigröße
331 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Römer in Österreich Canuntum Flavia Solva
Arbeit zitieren
Angela Suppan (Autor:in), 2001, Römer in Österreich, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/104072

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