Karl Marx. Biographie in Stichpunkten


Referat / Aufsatz (Schule), 2001

7 Seiten, Note: 14


Leseprobe


Karl Marx

Biographie

1818

- Karl Heinrich Marx wurde am 05.05.1818 in Trier geboren, ursprünglich waren so­wohl Vater als auch Mutter jüdischen Glaubens
- Vater Heinrich Marx Jurist, konnte jedoch wegen seines jüdischen Glaubens die Praxis nicht weiterführen und konvertierte mit der Familie 1824 zum evangelischen Glaubend → prägend für Marx' Verhältnis zur Religion
- Vater untertänig, vermögend, französisch-aufgeklärt, liest den Kindern u.a. Voltaire, und Rousseau vor

Mutter: verschwiegen, ängstlich- ungeistig

1830-35

- Marx besuchte ein Gymnasium; er war überdurchschnittlich begabt, aggressiv, ein Fremder unter Fremden

1835

- beginnt ein Jurastudium in Bonn

1836-41

- Studium in Berlin: Jura, Philosophie und Geschichte

1841

- Doktor der Philosophie (Doktorarbeit), sein linkes Denken war Hindernis für eine a­kademische Laufbahn → während des Studiums findet er den Kontakt zu den philoso­phischen Auffassungen der hegelschen Dialektik, preuß. Regierungssystem das Ge­genteil

1841/42

- Redakteur der linksliberalen ,,Rheinischen Zeitung" in Köln u. a. Chefredakteur; erster Kontakt zur Sozialen Frage, Probleme mit der Zensur, Konflikt mit der Obrigkeit

1843

- wegen seiner kritischen Artikel zur politischen und sozialen Situation musste er die Tätigkeit aufgeben, die Zeitung wurde verboten → Emigration nach Paris

März 1843

- Heirat mit Jugendfreundin Jenny von Westphalen; lebten eine Weile von der Mitgift; wurde Ehefrau und Sekretärin, identifizierte sich vollständig mit Marx' Ideen

1843-45

- Marx ging in das liberale Frankreich, wo er an der Herausgabe der deutsch­französischen Jahrbücher teilnahm
- schrieb Artikel für die sozialistische Zeitung "Vorwärts"
- lernt Heinrich Heine kennen und den aus Wuppertal stammenden Fabrikantensohn Friedrich Engels

1845

- Ausweisung aus Frankreich auf Druck der preußischen Regierung
- siedelt nach Brüssel über, Mitglied im „Bund der Kommunisten“

1848

- Revolution von 1848 Marx und Engels Rückkehr nach Köln
- mit Friedrich Engels im Auftrag des Londoner Bundes der Kommunisten das „Kommunistische Manifest"
- Marx und Engels „Neuen Rheinischen Zeitung“ → linken Flügel der Demokraten nahe stehend, einheitliche deutsche Republik u. gemeinsame Kampf der deutschen Staaten gegen Russland gefordert

1849

- nach dem Scheitern der Revolution im August 1849 Ausweisung aus Preußen, Zeitung verboten
- London ins Exil, hier Hauptanliegen: kritische Darstellung des Kapitalismus und der kapitalistischen Produktionsweise
- hier schreibt er seine wohl bekannteste Publikation: "Das Kapital" in drei Bänden, sei­ne kommunistischen Theorien auf die Gesellschaft übertragen

1859-67

- ausgedehntes Studium der politischen Ökonomie, zur Kritik der politischen Ökono­mie, Kapital I
- arbeitet für diverse Zeitungen
- stellte Thesen auf über die Bewegung der kapitalistischen Produktion^ historischer Materialismus; Hintergründe waren die Erscheinungen in England
- Armut, Krankheit; Engels, der Sohn eines Textilfabrikenbesitzers half oft aus
- die preußische Staatsbürgerschaft wird ihm erneut verweigert 1864
- Gründung der Sozialistischen Internationalen Arbeiterassoziation (Treffen der sozialistischen Bewegungen), hatte Probleme mit der Kleinstaaterei in Europa

1872

- Verlegung der Sozialistischen Internationale in die USA 1876
- Auflösung der Internationale 1881
- Tod seiner Frau Jenny; Karl Marx zu krank, um an ihrem Begräbnis teilzunehmen 14.3.1883
- Januar 1883 Tod seiner Tochter Jenny
- Tod in London

Soziale Frage

- Folge der industriellen Revolution im 19. Jahrhundert ganze Bevölkerungsschichten in Not und Elend
- durch Überangebot an Arbeitskräften, niedrige Arbeitslöhne, lange Arbeitszeiten, Frauen- u. Kinderarbeit, unmenschliche Arbeits- u. Lebensbedingungen, keine soziale Absicherung (bei Krankheit, Arbeitslosigkeit und im Alter),
- Parteien und Gewerkschaften, damit verbundenes Streikrecht nicht erlaubt → kein po­litischer Einfluss
- Inhalt des gesellschaftlichen Bewusstseins durch ökonomische Verhältnisse bestimmt
- Gesellschaftsform der Zukunft: den Kommunismus
- die Geschichte aller bisherigen Gesellschaften aus Klassenkämpfen bestand, Unter­drücker und Unterdrückte führten ununterbrochenen Kampf, der jedesmal mit einer revolutionären Umgestaltung der Gesellschaft endete → Ziel des Kommunismus Sturz der Bourgeoisie, Herrschaft des Proletariats, Aufhebung der alten Gesellschaft und Gründung einer neuen weltweiten und klassenlosen Gesellschaft ohne Privateigentum
- Klassengegensatz zeigt sich in Konzentration des Kapitals in Händen(Akkumulation) einiger weniger und Verelendung des Proletariats, bourgeoise Produktionsmethode ist Ursache des Elends
- Arbeiter erzeugt durch seine Form der Arbeit mehr Wert als er Arbeitslohnes bezahlt bekommt, dieser Mehrwert, Quelle des kapitalistischen Reichtums
- Arbeit durch diese Produktionsmethode zu bloßen marktwirtschaftlichen Waren ent­fremdet, Arbeiter identifiziert sich nicht mit Arbeit, da Zwang
- traditionelle Ordnungsstrukturen wie Alter und Geschlecht fallen einer Industrialisie­rung zum Opfer
- Kapitalismus macht den Menschen unfrei, er ist abhängig, da er arbeiten muss um zu überleben, wird ausgebeutet, damit der Arbeitgeber konkurrieren kann

Maßnahmen:

Aufhebung des Privateigentums (Zwangsenteignung), Abschaffung des Erbrechts, Zentralisie­rung von Kredit- und Transportwesen, staatliche Produktionsstätten, Arbeitszwang für alle, Vereinigung von Landwirtschaft und Industrie bzw. Land und Stadt, öffentliche und unent­geltliche Erziehung, Verbot der Kinderarbeit, Emanzipation der Arbeiterklasse 1864 Gründung der Ersten Internationalen(Arbeiterorganisation)

Bewertung:

- detaillierte Darstellung der herrschenden Zustände
- erkennen der wesentlichen Zusammenhänge (Monopolbildung und Rationalisierung), der Industrialisierung als irreversible Veränderung der Gesellschaft

Fehler: zu idealistisches Menschenbild, verkannte den Egoismus

Marxismus: dialektischer und historischer Materialismus

- Marxismus ist die von Karl Heinrich Marx, Friedrich Engels und ihren Anhängern und Schülern aufgestellte philosophische, historische, politische und wirtschaftliche Theo­rie der Gesellschaftsdynamik
- Marxismus bedient sich der Dialektik Hegels

Hegelsche Dialektik: in der Welt nicht ein Komplex von Dingen, sondern ein Komplex von sich ständig in Bewegung befindlichen Prozessen, es gibt keine Endgültigkeit und nichts Ab­solutest Welt ständigen Prozess der Veränderung unterworfen, diese Entwicklung folgt dem These- Gegenthese-Synthese-Schema (die These - ein Prozess in eine Richtung - wird mit einer Gegenthese - also ein entgegenwirkender Prozess - zur Synthese - die schließlich neue These - vereint (Georg Wilhelm Friedrich Hegel (1770 - 1831)) = Gesetze der Dialektik: aus dem Kampf der Gegensätze entsteht das Neue, das die Gegensätze beseitgt und die Mensch­heit auf eine höhere Stufe hebt die Materie als ein Produkt des Geistes, oder: Aus der Idee folgt ein Ergebnis

- im Gegensatz zu Hegel bewegende Kräfte der Geschichte nicht im Bewusstsein, son­dern im Sein: "Es ist nicht das Bewusstsein der Menschen, das ihr Sein bestimmt, son­dern umgekehrt ihr gesellschaftliches Sein, dass ihr Bewusstsein bestimmt.“, Gegen­satz zu Hegel: Endziel die "wahre Demokratie"
- Materialismus nicht Idealismus als Grundlage
- Materialismus geht von der auf der Materie basierenden Idee aus, die Materie selbst Grundlage von allem → dialektischen Materialismus (in der Arbeit allgemein eine Selbstentfremdung des Menschen durch Vergegenständlichung des eigenen Wesens, die Arbeit, die der Mensch leistet Gegenstand und entfernt den Menschen von seinem Grundgedanken, der Freiheitt → die Mittel über dem Zweck
- der bürokratische Staat betrachtet nur den Menschen als Bürger, der anarchistische Staat nur von der menschlichen Seite → Kombination aus beiden Ansichten "die wahre Demokratie"
- drei Stufen: 1) die Erkenntnis, 2) die Kritik und 3) die Handlung

Erkenntnis: die wahre Idee des menschlichen Zusammenlebens gesucht Kritik: dieser Zustand wird am gesellschaftlichen Ideal abgewogen Handlung: resultierende Idee wird schließlich zur Realität

- gesellschaftliche Leben umfasst die 3 Sphären der menschlichen Tätigkeit, die wirt­schaftliche, die politische und die geistige, wobei die politische und die geistige von der wirtschaftlichen, von der Produktion der Güter abhängen, die wirtschaftliche Sphäre bildet auch die Basis/Materie, und die geistige und politische ihren Überbau

- Basis stellt die Produktions- und Klassenverhältnisse einer Geschichtsperiode dar, auf ihr baut sich ein Überbau auf, der in 2 Hauptkategorien geteilt werden kann, in die po­litisch-rechtliche, die unmittelbar von der Basis(Geographie eines Staates, sein Wachs­tum, seiner Bevölkerungsdichte und seiner Produktionsweise materieller Güter) ab­hängt, und in die ideologische, z.B. Philosophie, Kunst, Religion, die nur unmittelbar von ihr abhängt

- Überbau/ das Denken der Gesellschaft ist eine Widerspiegelung der Basis, ändert sich diese, ändert sich auch der Überbau, die Basis ist von den Produktivkräften abhängig

- Produktivkräfte sind jene Mittel, mit denen der Mensch in die Natur eingreift und sie verändert, d.h. Maschinen, und die Menschen, die sie bedienen u. a. Rohstoffe, Pro­duktionsinstrumente, Arbeitsfähigkeit und Arbeitserfahrung. Sie geben der Produktion einen Inhalt.

- Produktionsverhältnisse zeigen, wie die Menschen nicht nur auf die Natur, sondern auch aufeinander einwirken, also jede Art von ökonomischen Beziehungen der Men­schen ( Arbeitsteilung, Austauschverhältnisse) u. a. Erfindungen und neue Produkti­onsmethoden oder Ausbeutung neuer Bodenschätze. Sie geben der Produktion die Form.

- Produktivkräfte und Produktionsverhältnis ergeben zusammen die Produktionsweise, diese muss sich Veränderungen anpassen, sonst kommt es zu Krisen

- Weiterentwicklung der Produktion bestimmt durch die Selbstbewegung der Produkti­on, zum einen die Entwicklung der Produktivkräfte, hauptsächlich aber die Wechsel­wirkung zwischen Produktionsverhältnis und Produktivkräfte, d.h., wenn die Produk­tionsverhältnisse den Produktivkräften entsprechen, können sich diese frei entwickeln, sind die Produktivkräfte jedoch höher entwickelt als die Produktionsverhältnisse, ist die weitere Entwicklung der Produktivkräfte gehemmt

- Staat und Staatsform abhängig von der ökonomischen Entwicklung, spiegelt jeweili­gen vorherrschenden gesellschaftlichen Verhältnisse wieder, Basis: Produktionsweise, Staat und Recht dienen der herrschenden Klasse (Minderheit regiert Mehrheit)

- „Die Geschichte aller bisherigen Gesellschaft ist die Geschichte von Klassenkämpfen“ Klassenkampf drückt sich in den unterschiedlichen ökonomischen Interessen ver­schiedener Klassen aus, Existenz der Klassen an bestimmte historische Entwicklungs­phasen der Produktion gebunden, der Klassenkampf führt zur Diktatur des Proletari­ats, Übergang zur klassenlosen Gesellschaft bildet

- Klassenbildung: 2 große Spaltungen, in Herren ( Ausbeuter) und Sklaven ( Ausgebeu­tete) und in Reiche und Arme

- soziale Revolution Höhepunkt des Klassenkampfes, Produktivkräfte und veraltete Produktionsverhältnisse stehen sich gegenüber, Macht wechselt von der alten, herr­schenden Klasse in die fortschrittliche, revolutionäre Klasse über

- von Marx und später von Lenin zum historischen Materialismus ausgeweitet, Ideen des dialektischen Materialismus auf die Gesellschaft angewandt Verlauf der Menschheitsgeschichte: Siehe Folie

- Menschheit steigt erst in höhere Gesellschaftsformation auf, wenn Produktivkräfte der Vorausgegangenen voll entwickelt sind

- Urgesellschaft entsteht, nachdem der Mensch sich vom Tierreich gelöst hat: Produkti­onsverhältnisse primitiv, der Mensch kann nur in Gemeinschaft überleben, Ausbeu­tung des anderen unmöglich, politischer Zwangsapparat nicht nötig, kollektive Ent­scheidung, das Mutterrecht entsteht, weil die Arbeit der Frauen (Pflanzennahrung sammeln, Hauswirtschaft führen) die Existenzgrundlage bildet

- Weiterentwicklung der Produktivkräfte: Trennung von geistiger und körperlicher Tä­tigkeit, dadurch Oberklassen, Arbeitsteilung in Viehzucht, Ackerbau und Handwerk, die Arbeitsprodukte getauscht, es entstehen Familien, die selbstständige Wirtschafts­einheit bilden, und Matriarchat vom Patriarchat abgelöst

- Sklavenhalterordnung Produktionseigentum erstreckt sich auch auf die Sklaven, die Arbeitsproduktivität noch mehr steigern, die Gesellschaft in Sklaven und Sklavenhal- ter(Oberklassen) geteilt, Teilung von Landwirtschaft und städtischen Handwerk, wel­ches sich wiederum teilt und spezialisiert, i. d. Landwirtschaft Tiere als Arbeitskraft, Oberklassen lebten von Arbeit der Unterklassen, auf diese Weise Muse zur Entwick­lung von Kultur und Wissenschaft, erwerben das Eigentum an den Produktionsmitteln der Gesellschaft (Grund und Boden, Maschinen, Fabriken), Eigentum als Grundlage der Herrschaft, außerdem Aneignung eines Teils der Produktion, der über dem not­wendigen Anteil liegt, der zur Befriedigung der Existenzbedürfnisse der Produzieren­den erforderlich ist

- Feudalismus durch Aufstände der unteren Schichten Feudalismus, die Bauern immer noch vom Feudalherrn abhängig, aber besitzen eigene Bodenanteile und Werkzeuge, Handel und Gewerbe gewinnen an Bedeutung, Städte blühen auf (Manufakturen und neue Absatzmärkte in Übersee) Zwei-Klassen-Gesellschaft: Herrschenden (die Feu­dalherren) und Bauern und Bürgertum

- Kapitalismus Ergebnis der bürgerlichen Revolution, Entwicklung der Großindustrie mit internationaler Arbeitsteilung, eines Weltmarktes und eines Weltwirtschaftssys­tem, Privateigentum an Produktionsmittel, die Gesellschaft ist geteilt in Kapitalisten und Arbeiter, die frei sind, jedoch keine eigenen Produktionsmittel besitzen und des­wegen Arbeitskraft an Kapitalisten verkaufend freie Konkurrenz, Politik: die Men­schen gleich vor dem Gesetz

- Sozialismus Stand der Produktivkräfte im Widerspruch zu bestehenden Produktions­verhältnissen → internationale, revolutionäre Kampf der unterdrückten Arbeiterklasse (Proletariat) gegen die Oberklasse (Bourgeoisie) neue hochentwickelte, klassenlose Gesellschaft, Abschaffung des Privateigentums an Produktionsmittel, jeder arbeitet entsprechend seiner Fähigkeit und wird seinen Bedürfnissen entsprechend zugeteilt → Kommunismus endgültige Form des Sozialismus

Religionskritik

Grundlagen :

- Religionskritik existiert schon seit es Religionen gibt
- bis zur Renaissance die Kritik am Christentum als Korrekturvorschlag, danach kam der Atheismus auf, der das Vorhandensein Gottes generell bestreitet
- Ansätze in der Aufklärung verschärft und radikalisiert, in der Philosophie des Positi­vismus und des Materialismus, die in diese Zeit fallen, dominiert die Philosophie He­gels: Gott ist nur Geist, geistige Welt ist nicht existent !
- großen Verlust an Einfluss der Kirche während der Industriellen Revolution, eher hilf­lose Reaktionen auf Soziale Frage

Die Religionskritik von Karl Marx

- "Einleitung zur Kritik der Hegelschen Rechtsphilosophie" zur Jahreswende 1843/1844 von Marx verfasst
- besonders von Feuerbach beeinflusst, M. schließt sich der Feuerbachschen Kritik an, geht über sie hinaus
- Mensch findet im Himmel nur Wiederschein seiner selbst nicht Übermensch/Gott
- der Mensch macht die Religion, die Religion macht nicht den Menschen
- Religion Selbstbewusstsein der Menschen, die sich suchen oder verloren haben
- Mensch nicht abstrakt - Kritik an Feuerbach(individueller Menschen durch die Kritik an der Religion Vollkommenheit wieder zurückzugeben)
- Religion durch verkehrte Welt/Staat geschaffen
- Religion ist Phantastische Verwirklichung des Menschen, weil er keine wahre Wirk­lichkeit besitzt
- Vollkommenheit nur zurück durch Kampf gegen verkehrte Welt, die Religion geschaf­fen hat
- Kritik an der Religion Forderung nach wirklichem Glück
- Religionskritik = Kritik der Erde, des Rechts, der Theologie und der Politik, folglich auch Selbstkritik, Mensch kommt zu Verstand
- ,Die Kritik der Religion endet mit der Lehre, dass der Mensch das höchste Wesen für den Menschen sei.’ → alle Verhältnisse umwerfen, in denen der Mensch ein erniedrig­tes, ein geknechtetes, ein verlassenes, ein verächtliches Wesen ist.

Schriften

1846 Deutsch-Französische Jahrbücher, Kritik der Hegelschen Rechtsphilosophie

1848 Thesen über Feuerbach

1849 Das kommunistische Manifest

1850 Lohnarbeit und Kapital

1859 Klassenkämpfe in Frankreich

1867 Kritik der politischen Ökonomie

1871 Das Kapital I

1875 Der Bürgerkrieg in Frankreich

1884 Kritik des Gothaer Programms

1885-94 Das Kapital II + III (von Engels anhand von Marx Notizen veröffentlicht)

- Marx gab mit seinen theoretischen Arbeiten der Sozialismusbewegung eine wissen­schaftliche Grundlage, in unterschiedlicher Auslegung von den überall entstehenden sozialistischen und sozialdemokratischen Parteien als ideologisches Fundament über­nommen (durch Lenin(Marxismus-Leninismus), Stalin(Stalinismus), Mao Dsedong (Maoismus))
- Gewerkschaften, Arbeiterbewegungen, Sozialstaat, allgemeines Wahlrecht, Sozialver­sicherung haben in M. Ursprung
- Die geschichtliche Entwicklung hat gezeigt, dass seine Lehre keinen Anspruch auf unbezweifelbare wissenschaftliche Gültigkeit hat

Kommunistisches Manifest: - radikale Kritik der bürgerlichen Ökonomie und Gesellschaft

- Aufruf zum Klassenkampf des Proletariats

Quellen: dtv- Atlas Philosophie, Internet (hausarbeiten.de), Zeiten und Menschen - Band 3,

Meyers kleines Lexikon, Taschenbuch zur Geschichte

Der religionskritische Ansatz von Karl Marx (...)

2. Der Mensch, der in der phantastischen Wirklichkeit des Himmels, wo er einen Übermen­schen suchte, nur den Widerschein seiner selbst gefunden hat, wird nicht mehr geneigt sein, nur den Schein seiner selbst, nur den Unmenschen zu finden, wo er seine wahre Wirklichkeit sucht und suchen muss.

3. Das Fundament der irreligiösen Kritik ist: Der Mensch macht die Religion, die Religion macht nicht den Menschen.

4. Und zwar ist die Religion das Selbstbewusstsein und das Selbstgefühl des Menschen, der sich selbst entweder noch nicht erworben und schon wieder verloren hat. Aber der Mensch, das ist kein abstraktes, außer der Welt hockendes Wesen. Der Mensch, das ist die Welt des Menschen, Staat, Sozietät (Gesellschaft). Dieser Staat, diese Sozietät produzieren die Religi­on, ein verkehrtes Weltbewusstsein, weil sie eine verkehrte Welt sind.

5. Die Religion ist die allgemeine Theorie dieser Welt, (...), ihre Logik in populärer Form,

(...), ihr Enthusiasmus, ihre moralische Sanktion, ihre feierliche Ergänzung, ihr allgemeiner Trost- und Rechtfertigungsgrund. Sie ist die phantastische Verwirklichung des menschlichen Wesens, weil das menschliche Wesen keine wahre Wirklichkeit besitzt. Der Kampf gegen die Religion ist also mittelbar der Kampf gegen jene Welt, deren geistiges Aroma die Religion ist.

6. (...) Die Religion ist der Seufzer der bedrängten Kreatur, das Gemüt einer herzlosen Welt, wie sie der Geist geistloser Zustände ist. Sie ist das Opium des Volks. 7. Die Aufhebung der Religion als des illusorischen Glücks des Volkes ist die Forderung seines wirklichen Glücks. Die Forderung, die Illusionen über seinen Zustand aufzugeben, ist die Forderung, einen Zustand aufzugeben, der der Illusionen bedarf. Die Kritik der Religion ist also im Keim die Kritik des Jammertales, dessen Heiligenschein die Religion ist. Die Kritik hat die imaginären Blumen an der Kette zerpflückt, nicht damit der Mensch die phantasielose, trostlose Kette trage, sondern damit er die Kette abwerfe und die lebendige Blume breche. Die Kritik der Religion enttäuscht den Menschen, damit er denke, handle, seine Wirklichkeit gestalte wie ein enttäuschter, zu Verstand gekommener Mensch, damit er sich um sich selbst und damit um seine wirkliche Sonne bewege. Die Religion ist nur die illusorische Sonne, die sich um den Menschen bewegt, solange er sich nicht um sich selbst bewegt.

Die Kritik der Religion nötigt den Menschen nicht nur, seine wahre Grundlage zu suchen, sondern der von ihr aufgedeckte Widerspruch zwischen seinem illusorischen Wesen (Gott, ewige Wahrheit, christlicher Mensch) und seinem realen Wesen belehrt ihn andeutungsweise schon über die Lösung. Widerspricht die Religion dem Menschen, ist der Mensch in der Reli­gion entfremdet, dann ist umgekehrt der Mensch selbst die Wahrheit und der Sinn der Welt.

8. Es ist also die Aufgabe der Geschichte, nach dem das Jenseits der Wahrheit verschwunden ist, die Wahrheit des Diesseits zu etablieren... Die Kritik des Himmels verwandelt sich damit in die Kritik der Erde, die Kritik der Religion in die Kritik des Rechts, die Kritik der Theolo­gie in die Kritik der Politik. (Quelle: Karl Marx, Frühschriften)

Ende der Leseprobe aus 7 Seiten

Details

Titel
Karl Marx. Biographie in Stichpunkten
Note
14
Autor
Jahr
2001
Seiten
7
Katalognummer
V104219
ISBN (eBook)
9783640025749
Dateigröße
363 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Marx, Karl
Arbeit zitieren
Stefanie Wellendorf (Autor:in), 2001, Karl Marx. Biographie in Stichpunkten, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/104219

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