Die vorliegende Arbeit legt ihren Schwerpunkt auf die Änderung der Orts- und Straßennamen in Namibia, da diese nicht nur einen geographischen Standort mit Namen versehen, sondern insbesondere auch nationale und regionale Geschichte widerspiegeln und damit den Auftrag erfüllen, nationale Identität auszudrücken. Im Hinblick auf Namibia stellt sich in diesem Zusammenhang die Frage nach dem richtigen Umgang mit der eigenen Geschichte. Im Allgemeinen lässt sich sagen, dass gerade nach einem Regimewechsel oder nach der Implementierung einer neuen Staatsform bestehende geographische Namen oft durch neue Namen ersetzt werden.
Seit der Unabhängigkeit Namibias 1990 finden diverse Umstrukturierungen im Land statt. So begann die junge Republik sich vom kolonialen Erbe zu lösen. Im Zuge dessen wurden und werden Straßen- und Ortsnamen geändert; die Denkmäler einstiger kolonialdeutscher Helden müssen den republikanischen Freiheitskämpfern weichen. Windhuk begann als erste Stadt, deutsche Straßennamen durch afrikanische Namen abzulösen, während Swakopmund diesen Prozess erst ab dem Jahre 2001 vollzogen hat. Grootfontein, Keetmanshoop und Tsumeb nahmen ebenfalls ab den 1990er und 2000er Jahren Abschied von ihren deutschen Namen. Hingegen sind in Lüderitz die deutschen Straßennamen noch heute gang und gäbe. Darüber hinaus existieren auch Diskussionen hinsichtlich einer möglichen Umbenennung von Ortsnamen, welche noch aus der Kolonialzeit stammen.
Inhaltsverzeichnis
- Geschichte Namibias
- Ur- und Frühgeschichte
- Vorkoloniale Zeit
- Deutsche Kolonialherrschaft: Deutsch-Südwestafrika
- Südafrikanisches Mandat
- Die Unabhängigkeit Namibias
- Geographische Namen
- Definition Straßennamen
- Rechtsgrundlage
- Namensänderungen in Deutschland
- Beispiele internationaler Straßennamensänderungen
- Österreich – Wien
- Spanien – Almonte
- Singapur – Singapur
- Namibia
- Stadtwappen Swakopmunds
- Das Reiterdenkmal in Windhuk
- Änderungsprozesse hinsichtlich der Ortsnamen
- Änderungsprozesse hinsichtlich der Straßennamen
- Kolonialstraßennamen in Deutschland
- Beispiel Windhuk
- Swakopmund
- Tsumeb, Grootfontein und Keetmanshoop
- Walvis Bay
- Analyse
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Namensänderungspolitik in Namibia und analysiert, wie sich das Land nach der Unabhängigkeit von der kolonialen Vergangenheit zu lösen versucht. Der Fokus liegt auf der Untersuchung der Umbenennung von Orts- und Straßennamen, da diese nicht nur geographische Orte bezeichnen, sondern auch die nationale und regionale Geschichte widerspiegeln und somit einen wichtigen Aspekt der nationalen Identität darstellen.
- Die Entwicklung der Namensänderungspolitik in Namibia nach der Unabhängigkeit
- Die Bedeutung der Umbenennungen als Instrument der Erinnerungspolitik
- Die Hintergründe und Motive der Umbenennungen im Kontext der Geschichte Namibias
- Die verschiedenen Perspektiven auf die Namensänderungspolitik und die damit verbundenen Herausforderungen
- Der Einfluss von internationalen Beispielen auf die namibische Namenspolitik
Zusammenfassung der Kapitel
Das zweite Kapitel behandelt die Geschichte Namibias mit besonderem Fokus auf die deutsche Kolonialzeit und die Zeit nach der Unabhängigkeit. Das dritte Kapitel beleuchtet die Bedeutung geographischer Namen im Allgemeinen und analysiert deren Rechtsgrundlage, wobei auch internationale und historische Beispiele für Namensänderungen präsentiert werden. Das vierte Kapitel konzentriert sich auf die Stadt- und Straßennamensänderungen in Namibia. Es werden die Umbenennungen in verschiedenen Städten, die Gründe dafür und die Auswirkungen auf die Bevölkerung beleuchtet. Zu den untersuchten Städten gehören Windhuk, Swakopmund, Lüderitz, Tsumeb, Grootfontein und Keetmanshoop.
Schlüsselwörter
Namensänderungspolitik, Namibia, Kolonialismus, Unabhängigkeit, nationale Identität, Erinnerungspolitik, Ortsnamen, Straßennamen, Geschichte, Politik, Kultur, Sprache, Gesellschaft, deutsch, afrikanisch, Herero, Nama, Damara, Ovambo, SWAPO, DTA, deutsche Kolonialgesellschaft, Lüderitz, Windhuk, Swakopmund, Tsumeb, Grootfontein, Keetmanshoop, Walvis Bay
- Arbeit zitieren
- Jasmin Barthelmes (Autor:in), 2015, Analyse der Namensänderungspolitik in Namibia. Spiegel nationaler und regionaler Geschichte, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1042240