1. Die Welt und Deutschland vom Ende des Zweiten Weltkrieges bis 1949
1.1. Weltpolitische Veränderungen in Folge des Zweiten Weltkrieges
1.1.1. Die Vereinten Nationen (ZuM4 S. 142f./ Anno S. 9ff.)
P: Ge, SokuFje nach Buch S. 142f. o. S. 11 kopieren u. aktualisieren
- Vorgeschichte:
s. Kl. 9 Thema 1.8. VB
1944 Dumbarton Oaks Empfehlung der Auflösung des VB und der Gründung der UN durch USA, SU, F, GB, CH
- Ziele der UNO: (1)
- Gründung: (Wann, wo, auf wessen Initiative?)
- Wichtigste Organe: (4)
- Grenzen*: (2)
- Möglichkeiten*: (4)
- Sonderorganisationen des Sekretariats: (4)
- Aktuelle Ziele der UNO (2000)**: (4)
* bei Verwendung des Anno-Buches aus den Mitgliedern, dem Aufbau und der Charta der UNO erschließen
** Selbständig aus aktuellen Ereignissen (Nachrichten, Zeitung) ergänzen
Vorgeschichte :
- s. Kl. 9 Thema 1.8. VB
- 1944 Dumbarton Oaks Empfehlung der Auflösung des VB und der Gründung der UN durch USA, SU, F, GB, CH Ziele der UNO:
- Lösung internationaler Streitfragen Gründung:
- 26.06.1945 in San Francisco auf Initiative Roosevelts Wichtigste Organe:
- Vollversammlung (Mitglieder allgemein)
- Sicherheitsrat (Mitglieder, Mechanismen)
- Internationaler Gerichtshof* (Sitz, Funktionen, Beispiele)
- Sekretariat unter dem Genearlsekretär* (Name) Grenzen*:
- Vetomöglichkeit der Großmächte im Sicherheitsrat(USA, Russl., China) (Beispiele)
- keine Eingriffsmöglichkeiten in innere Angelegenheiten der
Staaten (aber: zunehmende Bedeutung der Menschenrechtsfrage
- Bsp. Kosovo)
Möglichkeiten*:
- Verhandlungsführung und Spannungsmilderung
- Einsatz von UN-Truppen der Mitgliedsstaaten in Spannungsgebieten (Israel, ...)
- Möglichkeiten zur Interessenvertretung der Dritten Welt Sonderorganisationen des Sekretariats:
- Weltbank
- WHO (Weltgesundheitsorganisation)
- FAO (Organisation für Ernährung und Landwirtschaft)
- Unesco (Erziehung, Wissenschaft, Kultur)
- ...
Aktuelle Ziele der UNO (2000)**:
- Kampf gegen die Armut
- Kampf gegen Aids und andere Epidemien
- Umweltschutz
- Abrüstung von MVM (Massenvernichtungsmitteln)
1.1.2. Potsdamer Konferenz 17.7. - 2.8.1945
(ZuM S. 144 - 147)
Aufgabenstellung
Wer? Wann? Wo?
Was (wichtigste Bestimmungen)? Weshalb (Hauptziele)?
Erwartungsbild
Wer? Wann? Wo?
SU - Stalin
USA - Truman
GB - Churchill, später Attlee
Was (wichtigste Bestimmungen)?
- Festlegung der Aufgaben für die Oberbefehlshaber der Besatzungszonen:
A) Verwaltung der eigenen Zone
B) Mitwirkung im Alliierten Kontrollrat
- Regelung aller Deutschland als Ganzes betreffenden Fragen
- Angleichung der Besatzungspolitik in den einzelnen Zonen dabei
- Betrachtung Deutschlands als wirtschaftliche Einheit
- Einschränkung und Kontrolle der Industrieproduktion
- Förderung des Aufbaus demokratischer Parteien
- Festlegung, dass sowjetische Reparationen aus der SBZ ent- nommen werden (= erster Unterschied in Behandlung der Besatzungszonen und Grund für wirtschaftliches Zurückwerfen der SBZ)
- Vertreibung durch die Westmächte akzeptiert
- Aufschiebung der Frage der Regelung der deutschen Ostgrenze Gebiete östlich der Oder-Neiße-Grenze unter polnische Verwaltung
Weshalb (Hauptziele)?
- Ausrottung von Militarismus und Nazismus
- niemals wieder Friedensgefährdung durch Deutschland
1.2. Das Kriegsende in Deutschland - Niederlage/Befreiung
1.2.1. Die Vertreibung der Deutschen
Grundlage :
- Potsdamer Abkommen (Zustimmung der Westmächte zu Vorlagen Stalins)
Verlauf der Vertreibungen:
- Ausweisung aus Polen und Tschechien (Ausschreitungen auch in anderen Staaten)
- 11 Mio Menschen mussten unter großen Opfern in kurzer Zeit die Heimat verlassen
- schwierige Wiedereingliederung im zerstörten Restdeutschland
Entwicklung der Frage der dt. Ostgrenze bis zu ihrer Klärung
- 1950 Anerkennung der polnischen Ostgrenze durch die DDR im Görlitzer Vertrag (,,Oder-Neiße-Friedensgrenze“ / ,,Friedens- und Freundschaftsgrenze“)
- 1970 Warschauer Vertrag zwischen Polen und der BRD
- 14.11.1990 Abschluss eines völkerrechtlichen Vertrages zwischen Polen und der BRD zur Garantie der polnischen Westgrenze
Frage der Vertriebenen heute:
- ...
Beispiele aus der Geschichte und der Vergangenheit:
- Diaspora der Juden
- Vertreibung der Hugenotten unter Ludwig XIV.
- Ausweisung der Protestanten aus dem Salzburger Land im 18. Jahrhundert
- Zwangsumsiedlungen Hitlers im II. WK (bes. Polen)
- Zwangsumsiedlungen Stalins in den 40er Jahren (z.B. Russlanddeutsche, Tataren, Tschetschenen)
- Vertreibung der Kosovoalbaner im Kosovokrieg
- ...
Schuldfrage (Vergangenheitsbewältigung u. Kollektivschuldthese)
- keine Kollektivschuld, denn:
1. hunderttausende Deutsche im KZ wegen des Widerstands gegen Hitler
2. viele Formen des politischen Widerstands im Dritten Reich (z.B. Kirche, Jugend, SPD, KPD, ...)
3. Volk stand unter politischem u. gesellschaftlichem Zwang
(Angst vor Repressalien) u. kann deshalb nicht für den
,,Wahnsinn“ seiner Führer bestraft werden (akt. Bsp.: Serbien) aber: sehr viele Mitläufer ermöglichten die Verbrechen der Nazis
1.2.2. Die Kriegsverbrecherprozesse und die Entnazifizierung
Wo und wann und wie erfolgte die Bestrafung der Hauptkriegsverbrecher?
Bestrafung der Hauptkriegsverbrecher während des Nürnberger Kriegsverbrecherprozesses von Nov. 1945 bis Okt. 1946 unter großer Beachtung in der ganzen Welt:
- Anklage gegen die gesamte Führungsspitze des Dritten Reiches durch alle Siegermächte gemeinsam wegen:
1. Verbrechen gegen den Frieden
2. Kriegsverbrechen
3. Verbrechen gegen die Menschlichkeit
- Ergebnisse: Todesurteile, Haftstrafen u. Freisprüche
Ächtung des Faschismus
Verbot der NSDAP u. ihrer Organisationen
- Folgeprozesse in den einzelnen Besatzungszonen
Kläre den Begriff der Entnazifizierung! Nach welchen Kriterien sollte beurteilt werden? Wer war davon betroffen?
- Grundlage: Potsdamer Abkommen
- Ziel: Überprüfung aller Deutschen
- Kriterien: Mitgliedschaft in der NSDAP
jeder sollte sich verantworten und nachweisen, wie er sich verhalten hat
- betraf 8 Millionen Deutsche
Die Entnazifizierung verlief in den verschiedenen Besatzungszonen unterschiedlich! Vergleiche!
SBZ
- verbunden mit gesellschaftlicher Umgestaltung (Bodenreform u.
Enteignung als Kampf gegen Nazi- u. Kriegsverbrecher)
- Entlassung aller Parteigenossen
aus Schulen u. Verwaltungen
- konsequentes Vorgehen
- Internierungslager, in denen aber auch Unschuldige ums Leben
kamen (z.B. Speziallager Buchenwald)
Fazit:
Westliche Besatzungszonen
- gefragt wurde nach der Schuld des Einzelnen
- Einstufung in ein Schuldsystem: Hauptbelastete, Belastete,
Minderbelastete, Mitläufer, Entlastete (Problem: ,,Persil- scheine“)
- unterschiedliche Strafen u. unterschiedliche Urteile, da
keine gemeinsamen Richtlinien (Arbeitslager, Berufsverbot, Geldbußen, ...)
- kein einheitliches Vorgehen der Besatzungsmächte
- wichtig war oft die persönliche Einstellung der Überprüfenden
- mit der Änderung der Einstellung zur Besatzungszone im beginnenden Kalten Krieg änderte sich auch die Haltung zur Entnazifizierung (bis 1950 in allen BZ eingestellt)
aber:
- keine Verfolgung von für die einzelnen Siegermächte wichtigen Personen (z.B. Raketentechniker) u. Hilfe bei der Flucht nach Südamerika
Verlust von
Häuser, Wohnungen, Industrieanlagen u. Verkehrswege zerstört
- Wohnungsnot
- Arbeitslosigkeit
Knappheit an Nahrungsmitteln
und Brennmaterial
- Hungersnot
- Lebensmittel- und Kleider-
karten in Zu- teilungsperioden
- Hamsterfahrten
- Schwarzer Markt Care-Pakete /
Suppenküchen
Werten und Normen
- ,,Fringsen“
- Prostitution
Die Notlage in Deutschland
nach 1945
- ...
zerstörte soziale Bindungen
- Flüchtlingselend, Verlust der Heimat
- Gefangenschaft oder
Tod der Männer
- Suchdienst
Druck der Be- satzungsmacht:
- Einquartierungen
- Kontrollen
Beginnender Kalter - Krieg und Zonen- teilung
-
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