Die Renaissance


Referat / Aufsatz (Schule), 2001

4 Seiten, Note: 1-


Leseprobe


Die Renaissance

1. Allgemeines:

1.1 Definition: =Wiedergeburt (franz.renaisser=wiedergeboren werden)

-Kulturwende vom Mittelalter zur Neuzeit
-beginnt im 14.Jahrhundert im Italien (Ausgangsort: Florenz)
-begleitet von Humanismus und Reformation
-Bewußtwerden der eigenen Persönlichkeit
-Ausbildung eines neuen Lebensgefühles
-Rückbesinnung auf Antike und deren Überlieferungen
-Naturwissenschaft und Technik erfuhren viele Neuerungen (Buchdruck, Feuerwaffen, Uhren)

1.2 zeitl. Einordnung: -Frührenaissance: 1420-1500

-Hochrenaissance: 1520-1530
-Spätrenaissance: nach 1530 (Übergang zum Barock)

1.3 Geschichtl. Ereignisse:

-Gesellschaft wurde in 4 Stände gegliedert: Klerus, Adel, Bürgertum, Bauern
-das Weltbild des früheren Bürgertums veränderte sich
-Fürsten, Condottieri (Söldnerführer), Künstler...begannen nach Ruhm zu streben
-auf die mittelalterlichen päpstlichen Vorherrschaften und ritterlichen Ideale wurde nicht mehr so viel Wert gelegt
-jetzt konzentrierte man sich jetzt mehr auf den wirtschaftlichen Bereich, wodurch sich auch in der Politik einiges änderte.

Beispiel:Die Geschichte der Medici. Angefangen hat es damit, daß sich der Bankier Giovanni di Bicci aus der Familie der Medici mit dem Reichtum seines Hauses eine politische Macht aufgebaut hatte. Vom Vorsteher der Bankgilde war er schließlich zum Gonfalioniere (Bannerträger der Gerechtigkeit ) aufgestiegen. Er forderte die Unterstützung des Gemeinwesens durch die breiten Volksmassen. Dies führte zu einem neuen Steuergesetz, in dem die willkürliche Besteuerung und die Bevorzugung des Adels in eine Vermögenssteuer umgewandelt wurde. Die Nachfolger der Medici führten die Politik weiter.

-1353-1453 Hundertjähr. Krieg

-1517 begann die Reformation als Reaktion auf die Übermacht der kathol. Kirche

-trotzdem waren Bauern weiterhin unzufrieden, da sie weiterhin in ihrem angeborenen Stand leben mussten, was

1521 die Bauernunruhen auslöste

1.4 Kunstformen und Geisteslehren:

-intellektuelle Unruhe

-bei Kunst und Philosophie waren auch Veränderungen festzustellen

-in Frührenaissance: Übernahme der antiken Formen als Zierglieder; Studium des Nackten, der Proportionen, der Perspektive usw.

-in Hochrenaissance: Großartigkeit u. Ebenmaß der Verhältnisse; geschl. Komposition, reiche Gewandung usw.

-in der Kunst bekam der Körper der Dargestellten einen tastbaren und plastischen Wert

>sie stellten sich dem Betrachter als wirkliche menschliche Körper dar, gerundet und in allen Formen dem natürlichen Vorbild treu, anders als die mittelalterlichen Zeichnungen, in denen die Menschen nur symbolisch dargestellt wurden

-Mensch wurde nun als ein Individuum wahrgenommen

Vertreter: Michelangelo; Donatello; Verrocchio; Juan de Juni -in der Philosophie legte man drei Elemente fest: - den Neuplatonismus, der Geheimlehrenwie die Sibyllinen, die Kabbala und die Hermelica in sich aufnahm und eine synkretistische Religiösität vertrat

-die Rückkehr zu den humanistischen Philosophen

-die Entdeckung der wissenschaftlichen Methode und das Aufblühen der Naturwissenschaften, besonders der Physik.

1.5 Bedeutende Neuerungen:

-die Entdeckung Amerikas durch Columbus

-die Reformation durch Luther ausgelöst

-Anthropozentrische Malerei

-Wandlungsprozeße in Kunst, Kultur, Moral, Religion, Politik, Wirtschaft und Gesellschaft

-Individuum

-Erfindung des Buchdruckes durch Gutenberg

2.Musik der Renaissance:

2.1 Allgemeines:

Im 15./16. Jahrhundert erlebte auch die Musik eine große Wende. Zwischen dem Mittelalter und dem Barock bzw. während dem Übergang in die Neuzeit finden sich in der Musik Bezeichnungen wie "Niederländische Schule", "Burgundisches Zeitalter der Musik" usw., weil dort der Wandel begann. Es finden sich, im Gegensatz zu der einfachen und meist nur zweistimmigen Musik des Mittelalters, erstmals mehrstimmige Stücke. Mit der starken Konzentration auf Tenor und Baß bildete sich der bis heute bewährte vierstimmige Satz, aufgeteilt in Sopran, Alt, Tenor und Baß (natürliche Stimmlagen des Menschen). Viele Stücke waren jetzt vierstimmig aufgeteilt in Sopran, Alt, Tenor und Baß, in denen es meistens eine Leitstimme gab, während die anderen begleitende Akkorde sangen oder mitspielten. Mehrstimmiger Gesang ist wahrscheinlich der Nachfolger der Gregorianik. Die Komponisten dieser Zeit versuchten auch in der Musik eine "Blickrichtung auf den Menschen" zu vermitteln, d.h. die Musik menschlicher, harmonischer, natürlicher, lebendiger usw. zu gestalten. Mit Hilfe "neuer" Kompositionsweise, - der Text und die Musik wurden aufeinander abgestimmt-, wurden Messen sinngemäß und gotteswürdig vertont. Hauptsächlich in Klostern, sogenannten Schulen der Musik und an Adelshöfen komponierten Kapellmeister und Organisten Oden, Psalmen, Hymnen, Motetten (mehrstimmige kurze Lieder), über 5 bis 8-stimmige Madrigalen bis hin zu Opern. Die Musik bekam Ausdruckskraft und große Vielfältigkeit durch die Mehrstimmigkeit (Polyphonie ) und die Instrumentalisierung. Mit Hilfe der Musik und der "neuen" Kompositionsweise wurde Gott gepriesen und die durch Polyphonie erreichte Ausdruckskraft und Vielfältigkeit (durch instrumentale Begleitung der entgegengesetzten Vokalstimmen) wurden dazu benutzt, die Musik heiliger zu machen und würdig, um in Messen den religiösen Geist der vergangenen Zeit auszudrücken. Es gab aber auch sogenannte "scherzi musicali", kleine kurze Musikstücke über Wein (Vorgänger der heutigen Sauflieder), aber immer alles huldigend, odenartig musikalisch dargestellt.

2.2 Kulturträger: Gepflegt wurde die Musik sowohl in aristokratischen als auch in bürgerlichen Kreisen. In Klöstern und Kirchen kam sie nun verstärkt zum Einsatz und es wurden sehr viele Musikschulen und Chöre gebildet.

2.3 Instrumente :

-der Begriff "Orchester" stand für den Platz, an dem sich die Instrumentalisten befanden

-Orchesterbesetzungen waren noch nicht gleichbleibend und geregelt

-zum Akkordspiel geeignete Instrumente wie z.B. Lauten, Cembalos, Theorben und Chitaronen gewannen immer mehr an Bedeutung

-auch bevorzugt:Blasinstrumente, Flöten(hauptsächlich Blockflöten), Hörner, Zinken und Trompeten

-Instrumente wie die der Viola-da-Gamba-Familie waren die wichtigsten Streichinstrumente der Ensemblemusik und bedeutende Soloinstrumente

-Gamben wurden zum Spielen auf die Beine gestützt und hatten sechs Darmsaiten

-zusätzlich gab es die Streichinstrumente der Viola-da-Braccio- Familie (Armgeigen)

-Guitarra Espanola, eine Frühform unserer heutigen Gitarre, mit fünf Saitenpaaren war verbreitet in Spanien, Frankreich und Italien. Sie wurde von Künstlern und Amateuren gleichermaßen gespielt. -

-außerdem entstanden einfache Formen des Fagotts und der Oboe

-das damals weitverbreitete Chameau ist der Vorläufer unserer heutigen Klarinette

-die Orgel wurde endgültig räumlich an die Kirche gebunden

2.4 Formen:

-erstmalig selbständige Instrumentalmusik

-besonders typisch für diese Zeit ist die mehrstimmig gesungene Musik

-es entstanden die heute noch typischen vierstimmigen Sätze

-erste fünfstimmige Streichersätze und Violinsonaten entstanden

-Orgelmusik wurde zur typischen Gottesdienst- und Geistlichenmusik

-es wurden u.a. viele Orgelmessen und Hymnen komponiert und gespielt

-in Kirchen wurde oft von Chören gesungen, wobei die Altlage von Männern im Falsett gesungen wurde, da Frauen der Zutritt in Kirchen verboten war

-sie sangen hauptsächlich Vertonungen der Messe und des Offiziums und der Motette

-wichtig in der weltlichen, gesungenen Musik waren die französischen Chansons und italienische sowie spanische Formen, das deutsche und englische Lied

-eine andere große Neuheit waren die ersten Opern

-weitere Formen sind Frottola, Madrigale, Madrificats, deutsche Lieder, Chansons, (kalvinist.) Psalme, Hymnen, Präludium, Toccata, Variationen, Ricercar

2.5 Vertreter:

(Da es sehr viele Vertreter der Renaissancemusik gibt, hier nur eine Auswahl:)

Orazio Benevoli: -1605-1672

-Italiener franz. Herkunft

-seit 1648 Kapellmeister am Vatikan

-1628 schrieb er eine Festmesse zur Einweihung des Salzburger Doms

John Bull: -1563-1628

-Engländer

-Kapellist und Organist der Chapel Royal unter Elisabeth I. in Hereford und London

-Dr. der Musik der Universitäten Oxford und Cambridge und Musikprofessor am Gesham College in London

-1613 Kathedralorganist in Brüssel und 1617 in Antwerpen

-schrieb 45 Klavierstücke

William Byrd: -1543-1623

-Engländer

-seit 1572 Organist der Chapelle Royale in London.

-Monopolist für Notendruck, Privileg dafür hatte Königin Elisabeth I.

Antonio de Cabezón: -1500-1566

-Spanier

-Komponist, Organist und Cemballist

-wurde blind geboren, stand in den Diensten Karls V., war Reisebegleiter Philipps

II.

John Dowland: -1562-1626

-Engländer

-Madrigalist und Lautenist

-schrieb vierstimmige Gesänge und richtete diese auch für die Laute ein

-einer der bedeutendsten Musiker Englands.

Girolamo Frescobaldi: -1583-1643

-Italiener

-schrieb Kompositionen für Tasteninstrumente

Vincenzo Galilei: -1520-1591

-Italiener

-Gegner des temperierten Tonsystems und Mitbegründer der Monodie

Adam Gumpeltzhaimer: -1559-1625

-Deutscher

-ergänzte H. Fabers "Compendium Musicae“ (verbreitetstes Musiklehrbuch in süddt. (Musik-) Schulen)

Claudio Monteverdi : -1567-1643

-Italiener

-ab 1590 Sänger und Violinist und ab 1610 auch Kapellmeister am Hofe zu Mantua

-ab 1613 bis zu seinem Tode war er Kapellmeister von San Marco in Venedig und Priester

-seine epochale Bedeutung beruht auf seinen Opern

-1607 schrieb er den Orpheus mit leidenschaftlich- deklamatorischem Ausdruck der Gesänge

-machte weder Musik zur Dienerin der Sprache, noch Sprache zur Dienerin der

Musik, sondern strebte Gesamtkunstwerk an und entschied von Fall zu Fall, wie

zu

komponieren sei

Georg Rhau: -1488-1548

-Deutscher

-Drucker, Kantor und Komponist

-wegbereitend für den lutherischen Kirchengesang mit neuen deutschen, geistlichen Gesängen, zu denen er die meisten Stimmsätze schrieb

Martin Luther: -1483-1546,

-Deutscher

-war Reformator, Sänger und spielte die Laute

-erfand das Kirchenlied, dichtete und vertonte eine Reihe neuer Kirchenlieder

-zu seinen musikalischen Beratern gehörten G. Rhau und J. Walther.

Weitere Vertreter: -Giovanni da Palestrina (Rom)

-Andrea und Giovanni Gabrieli (Venedig)

-Dufay, Ockeghem, Josquin Desprez, Lassus (franko-flämisch)

-Dunstable (England)

3. Quellen: -Der Schülerduden

-Meyer’s Lexikon

-Encarta `99

-Allgemeines Wissen von Reader’s Digest

-Meyer’s Handlexikon (Ausgabe von 1912!)

-www.hausaufgaben.de (keine Textkopien!)

Ende der Leseprobe aus 4 Seiten

Details

Titel
Die Renaissance
Note
1-
Autor
Jahr
2001
Seiten
4
Katalognummer
V104525
ISBN (eBook)
9783640028535
Dateigröße
334 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
komplexe, umfassende Übersicht mit Schwerpunkt auf Musik der Renaissance
Schlagworte
Renaissance Zusammenfassung Musik
Arbeit zitieren
Nadine Eckert (Autor:in), 2001, Die Renaissance, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/104525

Kommentare

  • Gast am 24.1.2006

    Sehr gute Arbeit.

    Sehr verständlich und gut gegliedert - im Französischen gibt´s kein "renaisser", sondern "renaître" ;-)

  • Gast am 22.9.2002

    Sehr verständliche Hausarbeit, echt super!!!.

    Sehr informativ und trotzdem auch für normalsterbliche Schüler verständlich.

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Titel: Die Renaissance



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