Sage Parzival
Inhaltsangabe
Nachdem König Gamuret im Kampf gestorben ist, bekommt seine Frau, Königin Herzeloyde, einen Sohn, den sie Parzival nennt. Damit nicht auch er als Ritter im Kampf stirbt, läßt sie ihn in einem Wald aufwachsen. Eines Tages begegnet Parzival im Wald einem Ritter, den er wegen seiner leuchtenden Rüstung für Gott hält. Doch der Ritter erklärt, er ist nicht Gott, sondern ein von König Artus ernannter Ritter. Nun will Parzival auch Ritter werden. Um dies zu verhindern erdenkt sich die Mutter eine List. Sie läßt Parzival ein Narrenkostüm anziehen und hofft, dass er ausgelacht wird und im Ärger darüber bald in den stillen Wald zurückkehrt. Als er geht, stirbt sie, sobald sie ihn nicht mehr sieht.
Auf seinem Weg zu König Artus begegnet Parzival dem roten Ritter. Dieser gibt Parzival eine Nachricht an Artus mit. Bei König Artus bittet Parzival ihm die Rüstung und das Pferd des roten Ritters zu geben. König Artus sagt ihm, dass er sich die Sachen selber erkämpfen müsse. So reitet Parzival zum roten Ritter und besiegt ihn unritterlich mit einem Gabilot. Danach nimmt Parzival die Rüstung und das Pferd des roten Ritters. Dieser ist ein Verwandter was Parzival aber nicht weiß. So reitet er in die Welt.
Am Abend kommt Parzival zum Fürsten Gurnemanz, der ihn in seiner Burg übernachten läßt. Dabei sehen die Diener, dass Parzival unter der Rüstung ein Narrenkleid trägt. Gurnemanz gibt ihm neue Kleider und bringt Parzival das Benehmen und die Waffenführung eines Ritters bei. Außerdem gibt er ihm den verhängnisvollen Rat, dass er nicht so viel fragen solle. Nach 14 Tagen treibt Parzival sein Tatendrang fort.
Zufällig reitet Parzival in die belagerte Stadt Pelrapeire, deren Königin Kondwiramur eine Nichte von Gurnemanz ist. Parzival hilft die Stadt zu verteidigen und besiegt in Einzelkämpfen den Ritter Kingrun und dessen König Klamidê, womit er die Stadt befreit. Danach heiratet Kondwiramur Parzival und macht ihn zum Herrscher über ihr Land. Als der Frieden gesichert ist, geht Parzival fort, um seine Mutter zu besuchen und seinen Ruhm durch neue Abenteuer zu erhöhen.
An einen See sieht Parzival abends einen vornehmen, alten Fischer, den er nach einer Herberge zum Übernachten fragt. Der Fischer beschreibt ihm ausführlich den Weg zu einer Burg. Parzival folgt dem Weg und findet eine mächtige und schöne Burg. Als er ankommt, wird ihm die Zugbrücke herabgelassen und er wird freundlich von den Junkern begrüßt.
Parzival wird in ein herrliches Gemach geleitet. Dort zieht er sich um und wird in den Speisesaal geführt. Im Saal sieht er den totenblassen König der ihn willkommen heißt. Parzival sieht die Wunder des Grals. Er fragt aber nicht nach dem Befinden des Königs, sondern befolgt den Rat des Gurnemanz, nicht so viele Fragen zu stellen.
Nach dem Mahl geht Parzival zu Bett und als er am nächsten Tag aufwacht, ist niemand mehr in der Burg. Er reitet hinaus und sucht nach dem König. Er sucht und sucht doch ohne Erfolg. Doch da traf er Base Sigune, deren Vetter er ist. Parzival erzählt ihr alles über sein Leben, doch als er von dem Gralkönig berichtet, nach dessen Befinden er sich nicht zu fragen traute, wendet sich Base Sigune weinend von Parzival ab.
Unzufrieden mit sich selbst sprengt Parzival durch den dichten Wald dahin. König Artus beschließt nun, dass Parzival der Tafelrunde angehören soll. Er sucht nach ihm, doch ohne Erfolg. Dann schickt er zwei Abgesandte, den Fürsten Klamidê und seinen Ritter Kingrun aus zur Suche nach Parzival. Parzival verirrt sich im Wald und muss das Moos als Schlafplatz wählen.
Am nächsten Morgen sieht Parzival wie ein Falke eine Wildgans angreift und wie drei Blutstropfen vor ihm in den Schnee fallen. Als Parzival die Blutstropfen sieht, verfällt er in ein Sinnen. Parzival besiegt in seiner Trance unbewußt drei Ritter des König Artus. Doch der Held Gavan, der Neffe von König Artus erkennt was mit Parzival los ist und hilft ihm wieder zu Bewußtsein zu kommen. Dann reiten sie zu König Artus, der Parzival herzlich begrüßt und Parzival erzählt von seinen Abenteuern, die er bereits erlebt hat.
Auf einmal nähert sich der Tafelrunde ein seltsamer Gast. Es ist Kundrie, die Dienerin des heiligen Grals, die Parzival verflucht und ihm Vorwürfe macht, das er Gralkönig Anfortas nicht nach seinen Leiden gefragt habe. Parzival aber meint, es wäre nicht seine Herzlosigkeit gewesen, denn er hätte nur auf des Herren Gurnemanz Lehre gehört. Er wolle aber sühnen für die Schmach und nicht rasten bis er den Gral gefunden habe. So zieht er wieder von der Tafelrunde fort.
Er reist voller Frust durchs Land. Da er sich von Gott verlassen fühlt, versagt er ihm seinen Dienst. Er kämpft bald gegen einen Gralsritter und er merkt, dass er in der Nähe der Burg sein müsse, doch er findet sie nicht.
Bald stößt er auf einen Pilgerzug, der ihm den Weg zu einem Einsiedler weist, der ihn wieder zum Gottesglauben führen soll. Der Einsiedler heißt Trevrizent. Dort erfährt er auch all die Geheimnisse der Gralsburg:
Der Gral, die Schüssel mit den Wunderkräften, die nicht nur Nahrung, Glück und Seelenfrieden beschert, gebe auch Unsterblichkeit für die, die ihn immer sehen könnten. Wenn irgendwo Unrecht geschehe, schicke der Gral einen Ritter aus, so dass dieser für das Recht Stellung nehme - für Gottes Lohn. Wer aber nur kämpfe um sich des Ruhmes anderer Menschen anzureichern, den ließe der Gral verlieren. Einer, den der Gral auch unterliegen ließ, kehrte trotz seiner Verletzung zurück, der, der jetzt als König Anfortas in der Gralsburg herrsche und heute noch schwer leide. Er werde auch der Fischer genannt, weil er oft am Burgsee sitze.
Der König Anfortas könne nur von seinen Leiden errettet werden, wenn ein Gast ihn ohne Zwang und vor der ersten Nacht nach seinen Schmerzen frage. Bei König Anfortas sei schon ein mitleidloser Tor gewesen, der das Leiden seines Wirtes vor den Augen gehabt habe, dennoch sei die erlösende Frage nicht über seine Lippen gekommen.
Nun gibt sich Parzival zu erkennen, er, Parzival, wäre selbst der schamlose Tor gewesen. Der Einsiedler erkennt ihn sobald als seinen Neffen, den Sohn Herzeloydes, seiner Schwester. Darauf meint der Einsiedler, wenn er sich Gott wieder zuwenden würde, würde er zur Gralsburg finden. Parzival verspricht sich selbst, dieses zu tun und es gelingt ihm.
Nun zieht er mit neuer Hoffnung durchs Land.
Plötzlich trifft er auf einen unbekannten Ritter, der einen Kampf aus fechten will. So schlagen sie auf einander ein. Kurz vor Parzivals Sieg bekommt dieser mit, dass er gegen seinen Vetter Gavan ficht. Sofort schmeißt Parzival die Waffen fort, er will nicht noch einmal einen Verwandten niederstrecken. Damit hat Parzival gesühnt.
Er kehrt auf Artus Burg zurück und Kundrie holt ihn abermals auf die Gralsburg. Parzival soll König der Gralsburg werden.
Freudig wird er begrüßt. Er fragt nach dem Leiden des Königs, alsbald wird Anfortas gesund. Parzival wird zum König der Burg gekrönt. Bald kommt Kondwiramur zur würdigen Burg, wo sie beide das Königspaar bilden. Die neue Königin bringt auch die gemeinsamen Söhne mit.
Der Sohn Karideißbekommt Pelrapeire zum Reich und der Zwillingsbruder Lohengrin soll als Nachfolger die herrliche Gralsburg bekommen.