Wochenbericht
Für die Woche vom 18. August 1997 bis 22. August 1997
Abteilung bzw. Werkstätte: Schlosserei
Name: Tangeten Vorname: Mathias
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Anfertigen einer Bohrplatte
Benennung: Bohrplatte
Halbzeug: Fl DIN 174 – 70 x 10 x 113
Werkstoff: USt 37 – 2 K
Werkzeuge
- Flachstumpffeile A 250 – 2 , A 200 – 3 , A 500 - 1
- Dreikantfeile C 200 – 3
- Schlosserhammer 300 g
- Körner
- Bohrmaschine
- HSS – Bohrer
- Metallbügelsäge
- Höhenreißer
- Reißnadel
- Kegelsenker 90°
- Flachsenker Æ 11 x 6,4
- Satz Gewindebohrer M6, M8, M10
- Windeisen
- Zirkel
- Reibahle 5,5H7
Meßzeuge
- Meßschieber
- Haarwinkel
- Radienlehre
- Stahlmaßstab
Hilfsmittel
- Anreißplatte
- Anreißfarbe mit Pinsel
- Bohremulsion
- Winkelplatte
- Bohrschraubstock
- Schneidöl
Schutzregeln zur Verhütung von Unfällen
- Beim Bohren keine Handschuhe tragen
- Werkstück fest einspannen beim Bohren
- Ärmel gegebenenfalls nach innen hochkrämpeln
Ich beginne mit der Vorbereitung meines Arbeitsplatzes indem ich alle Werkzeuge rechts vom Schraubstock und die Meßzeuge links hinter den Schraubstock lege.
Dabei achte ich darauf, daß die Werkzeuge nicht über die Kante der Werkbank hinausragen, da sie andernfalls heruntergerissen werden könnten.
Jetzt nehme ich mir ein Halbzeug, entgrate es und prüfe es auf Verwendbarkeit indem ich die Länge, Breite und Stärke messe und sie mit den Maßen der Werkstattzeichnung vergleiche.
Anschließend feile ich eine Längsseite zur Bezugsfläche.
Nachdem ich eine Bezugsfläche habe, richten sich alle anderen Seiten in ihren Winkeln und Flächen nach dieser.
Nun feile ich die Stirnseite im rechten Winkel zur Bezugsfläche. Zur Winkel- und Oberflächenkontrolle benutze ich den Haarwinkel, da dieser durch seine Keilform an den Kanten eine möglichst geringe Auflagefläche bietet.
Nachdem die Stirnseite fertig ist reiße ich die Länge, Breite und die Sägehilflinie mit Hilfe des Höhenreißers an.
Vor dem Sägen der Stirn- und Längsseite feile ich mit der Dreikantfeile C 200 – 3 eine Führungsnut für das Sägeblatt, um beim Sägen nicht mit der Säge abzurutschen und dabei eventuell die zuvor plangefeilte Oberfläche zu beschädigen.
Bevor ich die Stirn- und Längsseiteb auf Maß feile entgrate ich die Sägekanten.
Wenn die Platte in Länge und Breite auf Maß ist und alle Flächen gerade und rechtwinkelig zueinander sind reiße ich alle Bohrungsmittelpunkte an, körne sie vor und Bohre anschließend.vorerst alle Bohrungen bis 10mm.
Ab einer Größe von 10mm muß mit einem kleineren Bohrer (5 – 8 mm) vorgebohrt werden.
Den Durchmesser der Kernbohrungen für die Gewinde berechnet man nach folgender Faustformel:
dKernbohrung = dGewinde x 0.8 + Zugabe wobei die Zugabe proportional zur Größe des Gewindes zwischen 0,2 bis 0,5 liegt.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Skizze 1
Die Bohrungen werden beidseitig mit dem 90°-Kegelsenker entgratet. Anschließend werden die Kernbohrungen der Gewinde leicht angefast, damit der Vorschneider der Gewindebohrer besser fassen.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Skizze 2
Danach führe ich die Senkungen durch. Um die angegebene Tiefe zu erreichen, setze ich den Senker im stillstehenden Zustand an und stelle die Tiefenskala der Bohrmaschine auf Null.
Wenn ich jetzt zu senken beginne, kann ich an der Skala die Tiefe der Senkung ablesen (Skizze 1).
Anschließend reiße ich den U-Ausschnitt und die 5mm-Radien an.und säge und feile den U-Ausschnitt.
Beim Feilen der Radien führe ich die Feile in einer wippenden Bewegung über die zu feilende Fläche, um keine Ebene sondern eine Rundung, also den Radius zu bekommen (Skizze 2).
Nun schruppe und schlichte ich die Oberflächen der Bohrplatte, um anschließend die Gewinde zu schneiden.
Zum Schneiden der Gewinde benutze ich einen 3-teiligen Gewindebohrersatz, je nach Gewinde M6, M8 oder M10.
Dieser Satz besteht aus einem Vorschneider (ein Ring), einem Mittelschneider (zwei Ringe) und einem Fertigschneider (kein Ring).
Beim Ansetzen muß darauf geachtet werden, daß der Gewindebohrer senkrecht zur Oberfläche eingeführt wird und sich nicht verkantet. Dies kontrolliert man am besten, indem man, sobald der Vorschneider gefaßt hat, das Windeisen abnimmt und mit dem Haarwinkel auf rechtwinkeligkeit überprüft.
Ich drehe den Gewindebohrer durch gleichmäßigen Druck auf das Windeisen und unter Beigabe von Öl in die Kernbohrung ein.
Um ein Abbrechen des Gewindebohrers zu vermeiden, drehe ich alle halbe bis dreiviertel Umdrehung ein Stück zurück bis merk- und hörbar der Span bricht.
Nachdem die Gewinde mit jeweils mit Vor-, Mittel- und Fertigschneider hergestellt wurden (Skizze 3), bearbeite ich die 5,5H7 ISO-Passungen. Dabei drehe ich die Reibahle unter ständiger Zufuhr von Öl ausschließlich im Uhrzeigersinn, da sonst durch Späne Kratzer in der Passung verursacht werden können.
Abschließend entgrate ich das Werkstück und öle es ein.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Skizze 3
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
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