Die Psychologie des Philosophen im Spiegel Schopenhauers und der Metaphysik


Seminararbeit, 2001

24 Seiten, Note: 1,0


Leseprobe


Gliederung:

1. Einleitung

2. Eine psycho-philosophische Analyse Schopenhauers
2.1. Mutter und Vater
2.2. Sexualität
2.3. Kurzes Resümee
2.4. Dualismus: Wille und Vorstellung
2.5. Ethik
2.6. Pessimismus und Misanthropie
2.7. Frauenfeindlichkeit

3. Der Versuch einer Soziologie der Metaphysik
3.1. Vielleicht ist die Wahrheit ein Weib
3.2. Physis versus Metaphysik

4. Schlusswort

5. Literaturverzeichnis

1. Einleitung

Friedrich Nietzsche behauptet in seinem Werk „Jenseits von Gut und Böse“, dass jede große Philosophie bisher „das Selbstbekenntnis ihres Urhebers und eine Art ungewollter und unvermerkter mémoires“1 war. Was heißt das? Alle großen Philosophien waren also bisher Memoiren, von denen der Memoirenschreiber aber nicht wusste, dass sie Memoiren sind und sie dementsprechend fälschlicherweise als Philosophien betitelt wurden. Nicht die Welt als Ganzes war also jeweils der Gegenstand, sondern die Welt aus Sicht des Philosophen - seine Welt.

Desweiteren behauptet Nietzsche, „dass die moralischen (oder unmoralischen) Absichten in jeder Philosophie den eigentlichen Lebenskeim ausmachten“2. Die Memoiren, die jeder Philosoph also bisher geschrieben hat, zeichnen sich dadurch aus, dass sie auf Moral oder Unmoral basieren. Das würde behaupten, dass Weltbilder, denn ein solches zeichnete jeder Philosoph ja bisher aus seiner Sicht, grundsätzlich auf Moral oder Unmoral basieren, die Sicht der Welt sich an Normen und Regeln orientiert. Ja, dass geradezu die Wahrnehmung der Welt durch die moralische Matrix bestimmt ist, durch die der Philosoph sie betrachtet. Noch deutlicher wird dieser Gedanke, wenn man Nietzsche weiterliest: „[...]man muss noch den größten Theil des bewussten Denkens unter die Instinkt-Thätigkeiten rechnen, und sogar im Falle des philosophischen Denkens; [...] Auch hinter aller Logik und ihrer anscheinenden Selbstherrlichkeit der Bewegung stehen Wertschätzungen, deutlicher gesprochen, physiologische Forderungen zur Erhaltung einer bestimmten Art von Leben.“3

Diese Moralen sind also nicht frei verfügbare Weltbilder, denen man sich anschließen kann oder auch nicht, sondern es sind physiologische Forderungen, die die jeweilige Art von Leben von dem Philosophen erfordert. Und dies geschieht instinktiv! Man stelle sich den Philosophen bei der Arbeit vor: er denkt (bewusst), dass die Welt so oder so beschaffen ist und es deswegen diese oder jene Erfordernisse gibt, denen man sich so oder so gegenüberstellen kann. Nietzsche nun hält dagegen, dass es nicht der Philosoph ist, der denkt, sondern dass die Art von Leben, der er entspricht, ihn dünkt. Er betrachtet nicht die Welt, sondern seine Welt, die, in der er lebt. Die Welt, in der der Philosoph lebt, gibt sich dem Leser nun über seine Moralvorstellungen zu Erkennen.

Das hat enorme Auswirkungen für die gesamte Philosophie: War es doch bisher das Bestreben, den Kern der Welt zu ergründen, stellt sich die Philosophie nun so dar, dass es diesen einen Kern der Welt gar nicht gibt, sondern dass es ganz auf die Art der Wahrnehmung ankommt, welchen Kern der Philosoph in seiner Welt findet. Die Philosophie wird subjektiviert und vornehmlich von der Perzeption bestimmt. Dieser Gedanke führt in den Bereich der Psychologie. Will ich die „Arten von Leben“ ergründen, muss ich die Psyche, die sich in dem jeweiligen Philosophen verbirgt, untersuchen und mit seiner Philosophie vergleichen.4

Diese Arbeit will nun am Beispiel Arthur Schopenhauers dieser These folgen und seine Philosophie unter der Matrix seiner Biografie und seiner so (soweit wie möglich) zurückerschließbaren Psyche exemplarisch untersuchen, um später den Horizont zu zeigen, in den sich auch Schopenhauers grundsätzliche psychische Verfasstheit einreiht: die Matrix der Metaphysik. Ich will also etwas unternehmen, was eigentlich nicht ganz fachgerecht ist: ich will die grundsätzliche psychische Verfasstheit der bisherigen Metaphysik beschreiben, was nicht mehr Psychologie sein kann, sondern eigentlich Soziologie ist. Dabei fokussiere ich auf den Unterschied zwischen Leben und Tod, Frau und Mann, Diesseits und Jenseits. Es ist allerdings ein Ding der Unmöglichkeit, die gesamte Metaphysik zu untersuchen, weshalb ich mich auf den Ursprung der Metaphysik beziehe, die antike Philosophie.

Die Suche nach dem, was das Leben ist, war in der Metaphysik (wie es der Name auch schon sagt), bisher nur eine Suche nach dem, was hinter dem Leben steht. Es war stets der verzweifelte Versuch, sich die Angst vor dem Tod zu nehmen, indem man das Leben als Ganzes als stetes Hinleben auf den Tod verstand, das Leben selbst also nur der lange Weg zum Tod war. Die damit einhergehende Verneinung des Lebens und somit der Frauen, die das Leben ja gebären, ist ein Grundpfeiler der Metaphysik. Diese Frauenfeindlichkeit gipfelt in eine umfassende Lebensfeindlichkeit, da der individualisierte Mensch es sich nicht vorstellen kann, nur ein Tropfen Wasser zu sein, der sich im ewigen Fluß des Lebens wiederfindet. Dementsprechend haben sich die Philosophen die Welt nach ihren Vorstellungen erklärt (und auch verklärt), um sich selbst besser in den Lebensmittelpunkt stellen zu können, an dem sie eigentlich gar nicht stehen.5

2. Eine psycho-philosophische Analyse Schopenhauers

2.1. Mutter und Vater

Schopenhauer ist durch zwei Personen seines Lebens stark geprägt: durch seinen Vater und durch seine Mutter. Sein Vater galt als groß, kräftig, häßlich, jähzornig, hartnäckig, reizbar und pedantisch.6 Er muss für den kleinen Arthur kein leichter Vater gewesen sein.7 Als sein Vater starb, er beging höchstwahrscheinlich Selbstmord8, war Schopenhauer siebzehn Jahre alt. Frühe Zeugnisse über den Vater gibt es kaum, dafür schwärmt Schopenhauer später um so mehr über ihn: „Edler, vortrefflicher Geist! Dem ich alles danke, was ich bin und was ich leiste. Deine waltende Fürsorge hat mich beschirmt und getragen, nicht bloß durch die hilflose Kindheit und unbedachtsame Jugend, sondern auch ins Mannesalter und bis auf den heutigen Tag“9

Er hebt seinen Vater in den Himmel, attestiert dem Mann, der sich vermutlich von dem Geschrei des kleinen Kindes genervt fühlte, der seiner Wut oftmals keinen Einhalt zu gebieten wusste, und sich höchstwahrscheinlich selbst umbrachte, die Funktion des Beschützers, was darauf schließen lässt, dass Schopenhauer den realen Vater verdrängt10 und ihn durch einen perfekten im Geiste ersetzt hat.11 Von Winterstein schreibt dazu, dass wir seine Wünsche direkt erfüllt, wie etwa die vom Dichter geschaffene Phantasiewelt, so doch seine Schwächen und Überkräfte rechtfertigt und ihm auf diese Weise das befriedigende und beruhigende Gefühl verschafft, in diese (seine) Welt hineinzupassen; er sucht seine - sei es optimistische oder pessimistische - Grundstimmung mit der Qualität der realen Welt zu begründen und projiziert seine inneren Kräftespannungen symbolisch und oft hinter dem Gegenteil verborgen nach außen.“ (Vgl. Eduard Hitschmann: Schopenhauer. Versuch einer Psychoanalyse des Philosophen. In: Imago. Zeitschrift für Anwendung der Psychoanalyse auf die Geisteswissenschaften. Hg. von Prof. Dr. Sigmund Freud. II.2., Leipzig, 1913. S. 103.)

„wissen, daß das Kind seinem Gotte die Züge des Vaters, des zornigen und des liebenden, leiht und sich der Erwachsene in Momenten der Hilfsbedürftigkeit in den Schutz dieser infantilen Macht begibt“12. Es sind also mehrere Dinge: zum einen hat Schopenhauer seinen Vater nicht nur im Geiste umgeschrieben, sondern ihm vorwiegend die Züge eines guten Gottes geliehen, der sich, auch in späteren Jahren, als der Vater längst tot ist, seiner annimmt, ihn beschützt und ihn auch trägt. Man weiß von Schopenhauer weiterhin, dass er sehr unbeliebt war bei den Menschen, die er in seinem Leben traf, was auf eine emotionale Hilfsbedürftigkeit schließen lässt.13 Was liegt da näher, als den Menschen, der ja nicht mehr Widerrede leisten kann, weil er nicht mehr lebt, sich zu eigen zu machen als den Stern, der einem den richtigen Weg zeigt. Man kann diese Stelle also lesen als den einzigen Freund, den einzigen Menschen, der Schopenhauer nicht nur versteht, sondern sein Tun auch unterstützt, der seiner „Art von Leben“ die Absolution erteilt.

Dies spielt auch in den Bereich des Geistigen hinein: Schopenhauer denkt permanent über das Leben als solches nach.14 Von Winterstein bemerkt hierzu, dass der „Glaube an die Allmacht der Gedanken [...] ununterscheidbar in den Glauben an die Allmacht des Vaters“15 übergeht. Schopenhauer, der in seiner Lehre von der Lossagung vom Willen, in dem Zustand der Kontemplation, den einzigen Weg hinaus aus der Determiniertheit durch den Willen zum Leben sieht, kann den Gedanken nur einen immens höheren Wert zugesprochen haben. Das Subjekt muss sich schließlich rein anschauend verhalten, es wird von ihm quasi ein großes Abstraktionsvermögen verlangt, auch wenn Schopenhauer dies verneinen würde. Er muss sich schließlich von Raum, Zeit und Kausalität trennen, was jedes Erleben abstrakt werden lässt. Hat er tatsächlich die Vaterfigur mit dem Geiste verbunden, musste der Vater ihm als der Ausweg des Lebens erschienen sein.

mit seinem Eindruck von der Strenge des Vaters in Zusammenhang. In den späteren Äußerungen des Sohnes erscheint der verstorbene Vater jedoch wieder als überschwenglich gepriesenes Idealbild eines charaktervollen, fürsorglichen, unvergeßlichen Mannes.“ (Vgl. Hitschmann (vgl. Anm 5), S. 110.)

Um die Bedeutsamkeit des Vaters richtig zu verstehen, muss allerdings die Figur der Mutter näher betrachtet werden. Johanna Trosiener heiratete den 38jährigen Floris Schopenhauer als sie 19 Jahre alt war. Sie heiratete den unschönen, aber angesehenen Mann nach einer unglücklichen Liebesgeschichte und liebte ihren Mann nie, auch wenn sie mit Hochachtung von ihm sprach.16 Schopenhauer schreibt über die Aufgaben, die er Mutter und Vater innerhalb der Erziehung zuweist, folgende Sätze: „Die ursprüngliche Mutterliebe ist, wie bei den Thieren, so auch im Menschen, rein instinktiv, hört daher mit der physischen Hülflosigkeit der Kinder auf. Von da an soll an ihre Stelle eine auf Gewohnheit und Vernunft gegründete treten, die aber oft ausbleibt, zumal wenn die Mutter den Vater nicht geliebt hat. Die Liebe des Vaters zu seinen Kindern ist anderer Art und stichhaltiger: sie beruht auf einem Wiedererkennen seines eigenen innersten Selbst in ihnen, ist also metaphysischen Ursprungs.“17

Die ursprüngliche Mutterliebe muss von Seiten Johannas groß gewesen sein. In einer Ehe, in der sie ihren Mann nicht liebte, ist es höchstwahrscheinlich, dass das erste Kind von immenser Wichtigkeit gewesen ist. Es scheint so, als sei bei seiner Mutter die von ihm beschriebene zweite Phase ausgeblieben.18 Warum sollte Schopenhauer sonst auf einen solch abstrusen Gedanken kommen, dass Mutterliebe sich ab der physischen Selbständigkeit auf „Gewohnheit und Vernunft“ gründen soll? Zumal er auch den Hinweis auf die mangelnde Liebe zum Vater gibt? Die Mutter wird zunächst dem Tier an die Seite gestellt, sie wird also doch gerade ihrer Vernunft dadurch beraubt. Die Vernunft ist ja gerade das, was den Instinkten im Menschsein entgegenwirkt. Der Vater hingegen wird der Metaphysik an die Seite gestellt. Schopenhauer impliziert dadurch eben, dass die Liebe, die sich darauf gründet, sich in seinem Sohn weiterleben zu sehen, stichhaltiger ist als die instinktive Liebe, die die Mutter gibt. Der Vater hingegen scheint durch Instinkte, also zum Beispiel plötzliche Wutausbrüche, eher charakterisiert als durch einen metaphysischen Hintergrund.

Schon in diesen Zeilen zeigt sich Schopenhauers negatives Bild seiner Mutter, das sich durch seine ganze Biografie ziehen wird. Als seine Mutter nach dem Tod des Ehemannes nach Weimar übergesiedelt war und er anfragte, ob er bei ihr wohnen könne, antwortete sie ihm brieflich: „Alle deine guten Eigenschaften werden durch deine Superklugheit verdunkelt und für die Welt unbrauchbar gemacht, bloß weil du die Wut, alles besser wissen zu wollen, überall Fehler zu finden, außer bei dir selbst, überall bessern und kritisieren zu wollen, nicht beherrschen kannst. Damit erbitterst du die Menschen um dich her, niemand will sich auf eine so gewaltsame Weise bessern und erleuchten lassen, am wenigsten von einem so unbedeutenden Individuum, wie du doch noch bist. Niemand kann es ertragen von dir, der doch auch so viele Blößen gibt, sich tadeln zu lassen, am wenigsten in deiner absprechenden Manier, die im Orakelton gerade heraussagt: so und so ist es, ohne weiter eine Einwendung auch nur zu vermuten.“19

Man sieht, dass Johanna Schopenhauer ihrem Sohn nicht mit großer Nachsicht begegnete. Sie lebt ein Leben in Weimar, dass dem Gemüt des Sohnes nicht entspricht. Sie wird charakterisiert als „mehr intellektuell als gemütvoll“, egoistisch, lebenslustig, als eine gewandte Gesellschaftsdame mit schriftstellerischem Talent.20 Sie ist in dem Kreis um Goethe, verdient ihr Geld mit Reisebeschreibungen und, man kann es wohl so formulieren, liebt das Leben, das ihr Sohn als solches verachtet. Zudem schreibt Schopenhauer ihr die Schuld am Tode des Vaters zu. Als das Vermögen des Vaters aufgebraucht ist und Johanna Schopenhauer für sich selbst sorgen muss (was ihr auch gut gelingt!), schreibt ihr Sohn ihr auch noch finanzielles Herabkommen der Familie zu.21 Schopenhauer hatte seinen Anteil am Erbe allerdings schon ausgezahlt bekommen. Aus Sicht einer als selbständig und lebenslustig beschriebenen Frau, die mit beiden Beinen im Leben steht, muss das wie Hohn geklungen haben. Wo und wie die Brüche zwischen Mutter und Sohn nun tatsächlich aufgetreten sind, interessiert hier nicht. Es ist allerdings für Schopenhauers „Art von Leben“ unumgänglich, festzustellen, dass er seine Mutter verachtet hat - er hat die letzten 24 Jahre ihres Lebens keinen Kontakt mehr zur Mutter - und seinen Vater, der ihm charakterlich wohl sehr ähnlich gewesen ist, idealisiert hat.

2.2. Sexualität und Angst

Schopenhauer hatte in jungen Jahren keinen Erfolg bei Frauen.22 Er soll auch ausgesprochen häßlich gewesen sein, wie sein Vater. Schon früh erkennt Schopenhauer seinen Sexualtrieb, den er zwar unterdrücken will, was ihm aber nicht gelingt. Er beginnt das, was in ihm nach Mädchen strebt, zu hassen. Seine spätere Philosophie erkennt auch gerade im Sexualtrieb die Bejahung des Lebens, das er ja - im Geiste(!) - verneint: „O Wollust, o Hölle, o Sinne, o Liebe, / Nicht zu befried’gen und nicht zu besiegen! / Aus Höhen des Himmels hast du mich gezogen / Und hin mich geworfen / In Staub dieser Erde: / Da lieg‘ ich in Fesseln. / Wie wollt‘ ich mich schwingen / Zum Thron des Ew’gen, / Mich spiegeln im Abdruck des höchsten Gedankens, / Mich wiegen in Düften, / Die Räume durchfliegen, / Voll Andacht, voll Wunder ... / Doch du, Band der Schwäche, / Du ziehst mich nieder, / Daß fest mich umklammert / Das Heer deine Fäden, / Und jegliches Streben / Nach Oben mißlingt mir.“23

Schopenhauer will sich lösen von der Geißel des Triebes, doch muss er am Ende gestehen, dass er nur eine Frau in seinem Leben ohne Sinnlichkeit geliebt habe, seine Schwester.24 Man erkennt eine tiefe Kluft zwischen Wollen und Können, zwischen dem Drang des Körpers und dem Drang des Geistes. Auch seine Angstzustände sprechen für eine große Uneinigkeit zwischen Körper und Seele. Das Leben, das er so sehr hasste, schien ihm dann doch so wertvoll, sich in der Nacht wie ein Verrückter vor Dieben und sonstigen Kriminellen zu schützen. Psychologisch sollen solche Angstzustände aus Schuldgefühlen resultieren, die in der Psychoanalyse um die Jahrhundertwende stets auf Libido und Triebsublimierung bezogen werden. Es ist bekannt, dass dieses monokausale Erklärungsmodell heute als überholt gilt. Egal also, wo her es kam (es kann heute nicht mehr überprüft werden), Schopenhauer hatte immense Ängste25 und litt stark unter einem, aus seiner Sicht, übermäßigen Trieb. Auch fand er den Körper der Frau sehr häßlich, den des Jünglings am schönsten. Hitschmann beschreibt ihn als „ästhetischen Homosexuellen“26. Auch dies kann heute nicht mehr verifiziert werden.

Festzuhalten ist, dass Schopenhauer Frauen hasste, seinen Mutterhass auf die gesamte Frauenschaft übertrug und, indem die Frau das Leben gebiert, er in ihr auch das Leben hasste, das sie hervorzubringen vermochte. Seine Ängste sprechen für einen krankhaften Geist, der sich nie sicher fühlt und zeigen ein Paradox auf: er fürchtet um sein Leben, das ihm nichts wert sein soll.27

2.3. Kurzes Resümee

Schopenhauer idealisiert seinen Vater, hasst seine Mutter und den Rest der Frauen gleich mit, lehnt seinen eigenen Trieb kategorisch ab, leidet unter Ängsten. Er gilt als unsympathisch, herrschsüchtig und besserwisserisch. Er entwirft eine Philosophie der Lebensfeindlichkeit, die sich den Dingen des Lebens, die doch nur Objektivationen des Willens zum Leben sind, zu entziehen versucht und den Willen zum Leben als Grundübel der Welt ansieht, da alles Leben in seinem Sinn doch nur Not und Leiden sind. Es drängt sich der Gedanke auf, dass Schopenhauers Philosophie sich reaktionär auf seine Lebensumstände, auf seine „Art von Leben“, bezieht.28

Müller-Braunschweig sieht den spezifischen Wert des Philosophen in einer Disposition des Mangels: „Er sucht die Welt zu erobern. Und zwar durch den Begriff. Er darf sie aber nicht in ihrer sinnlichen Fülle erobern, er muß sie mit nichtsinnlichen, mit den allgemeinsten Begriffen zu erfassen versuchen. Er hat es nicht vermocht, seine Libido seiner Herrschaft zu unterwerfen, so muß er diesen Mangel ausgleichen durch Gewinnung einer anderen Herrschaft. Das ist keine Entwertung des Philosophen, auf diesem Mangel beruht sein spezifischer Wert.“29

Der Mangel des Philosophen ist also zunächst einmal, dass er seine Libido nicht unterwerfen konnte. Bei Schopenhauer ist dies besonders deutlich, wie sehr er gegen seine Sexualität kämpfte. Aus diesem Mangel heraus versucht er eine andere, philosophische Herrschaft zu gründen, der er sich als erster(!) zu unterwerfen wünscht. Er verneint die Welt, weil er sich und seinen Körper insgeheim verneint. Und doch versucht er eine immense Herrschaft zu gründen, er wird hypertroph: „Meine Philosophie ist, innerhalb der Schranken auf und griff nach Degen und Pistolen, die er beständig geladen hatte. Auch ohne besondere Veranlassung trug er eine fortwährende Sorglichkeit in sich, die ihn Gefahren sehen und suchen ließ, wo keine waren ... Seine Wertsachen hielt er derart versteckt, daß trotz der lateinischen Anweisung, die sein Testament dazu gab, einzelnes nur mit Mühe aufzufinden war. Seit seiner zweiten italienischen Reise führte er sein Rechnungsbuch englisch und bediente sich bei wichtigen Geschäftsnotizen des Lateinischen und Griechischen. Um sich vor Dieben zu schützen, wählte er täuschende Aufschriften, verwahrte er seine Wertpapiere als arcana medica, die Zinsabschnitte besonders, in alten Briefen und Notenheften, und schwere Goldstücke als Notpfennige unter dem Tintenfaß im Schreibpult. Nie vertraute er sich dem Schermessers eines Barbiers an; auch führte er stets ein ledernes Schiffchen bei sich, um beim Wassertrinken in öffentlichen Lokalen keiner Ansteckung ausgesetzt zu sein. Die Spitzen und Köpfe seiner Tabakpfeifen nahm er nach jedesmaligem Gebrauche unter Verschluß. Aus Furcht vor dem Scheintode verordnete er, daß seine Leiche über die gewöhnliche Zeit hinaus offen beigesetzt werden solle.“ (Vgl. Hitschmann (Anm. 5), S. 112.) der menschlichen Erkenntnis überhaupt, die wirkliche Lösung des Rätsels der Welt. In diesem Sinne kann sie eine Offenbarung heißen.“30

Untersuchen wir die Philosophie Schopenhauers weiterhin, so werden wir sehen, dass er geradezu ein Musterexemplar ist für denjenigen, der sich sein Erziehungsprogramm als Philosophie einzuschreiben versucht.

2.4. Dualismus: Wille und Vorstellung

Schopenhauers Hauptwerk: „Die Welt als Wille und Vorstellung“ geht von einem grundsätzlichen Dualismus aus: die Welt ist einerseits Vorstellung, also nur im Geiste des Subjekts vorhandene Welt aus Objekten und andererseits Wille, der sich in allen Einzelerscheinungen objektiviert und nach Leben drängt, das Leben zu erhalten sucht. Schopenhauer bemerkt hierzu: „Diesem allem zufolge sind die Genitalien der eigentliche Brennpunkt des Willens und folglich der entgegengesetzte Pol des Gehirns, des Repräsentanten der Erkenntnis, d.i. der anderen Seite der Welt, der Welt als Vorstellung. Jene sind das lebenerhaltende, der Zeit endloses Leben zusichernde Prinzip, in welcher Eigenschaft sie bei den Griechen im Phallus, bei den Hindu im Lingam verehrt wurden, welche also das Symbol der Bejahung des Willens sind. Die Erkenntnis dagegen gibt die Möglichkeit der Aufhebung des Wollens, der Erlösung durch Freiheit, der Überwindung und Vernichtung der Welt.“31

Bezieht man dieses Zitat auf Schopenhauers Biografie, so wird offenbar, wie sehr er seine eigene Geschlechtlichkeit hasst, wie sehr er in seinem Sexualtrieb die Bejahung dessen sieht, was er zu überwinden sucht durch den Geist, der sich vor allem im Vaterimago32 zeigt. Denn den Vater bringt der Metaphysiker, wie an vorderer Stelle gezeigt, vornehmlich mit dem Geist in Verbindung, der sich im Licht manifestiert. Denn das Licht ist das Symbol Gottes und der ist eben immateriell, ewig und nur im Geiste erfassbar.33 Ganz im Gegensatz dazu ist die Mutter mit der Erde in Verbindung gebracht. Die mythologische Mutter der Erde war Gäa, eine Frau, wie auch die mythologische Gestalt der Demeter die Mutter der Erde bezeichnet.

Der Dualismus in Schopenhauers Philosophie lässt sich also als Reaktion auf seine innere Zerrissenheit lesen, als Reaktion des Philosophen auf seinen drängenden Willen, der zwar in ihm lebt, den er aber durch seine Philosophie zu überwinden sucht.

2.5.Ethik

Um sich aus der Determiniertheit des Willens zu befreien, zeigt Schopenhauer zwei Wege auf: zum einen den der Kunst und zum anderen den der Askese. Um sich also dem drängenden Willen zum Leben zu entziehen, muss man sich dem Willen selbst entziehen, indem man sich kontemplativ, also ohne jegliches Eigeninteresse als rein anschauendes Subjekt verhält. Geschieht dies über die Kunst, so ist die Befreiung vom Willen temporär begrenzt. Lebt das Individuum aber ein asketisches Leben, verneint es also alle Dinge zum Leben, entzieht es sich dem Willen dauerhaft. Dieses asketische Leben ist die Möglichkeit, Glück zu empfinden, da der Wille zum Leben nie zu befriedigen ist und demgemäß immer weiter strebt und Not und Leiden sät. Auch Kriege entstehen nach Schopenhauer nur aus dem drängenden, ziellosen Willen, der sich stets verwirklichen will.

Nietzsche bemerkt, dass die erste Frage immer lautet: „auf welche Moral will es (will er -) hinaus? Ich glaube demgemäß nicht, dass ein ‚Trieb zur Erkenntniss‘ der Vater der Philosophie ist, sondern dass sich ein andrer Trieb, hier wie sonst, der Erkenntniss (und der Verkenntniss!) nur wie eines Werkzeuges bedient hat.“34 Es ist also der Trieb, sich selbst im Zaum zu halten, der sich unter dem Deckmantel der Erkenntnis verbirgt. Die Moral Schopenhauers ist nämlich, gemessen an seiner charakterlichen Prägung, vollkommen paradox und unerreichbar für ihn. Schopenhauer wird bezeichnet als grausam, schadenfroh, neidisch, schimpflustig, spottsüchtig und menschenverachtend.35 Und doch erscheinen ihm Selbstgenügsamkeit, Demut und Mitleid als wichtigste Merkmale, um sich vom Willen zu befreien. Ja, alle Darstellungen Schopenhauers sprechen von einem Menschen, der den in sich drängenden Willen so gar nicht im Zaum zu halten vermag. Die Anleihen, die er sich bei Buddha sucht, sind das vollkommene und krasseste Gegenteil zu seiner inneren Disposition. Er kann nur die Tiere um ihrer selbst willen lieben, nicht aber den Menschen: „Ich muß es aufrichtig gestehen: der Anblick jedes Tieres erfreut mich unmittelbar und mir geht das Herz dabei auf ... Hingegen erregt der Anblick der Menschen fast immer meinen entschiedenen Widerwillen.“36 Ein Mensch ist Schopenhauer also, der die Menschen zwar hasst, aber

Menschlichkeit und Mitleid predigt. Es ist doch erstaunlich, dass „[...] der Lehrer des Mitleids im Leben so wenig von tiefem Versenken in fremdes Leid, von Mitleiden mit anderen, zeigt.“37

Ein weiteres Paradox ist, dass er den Frauen mehr Mitleidsfähigkeit zugesteht als den Männern.38 Denn schließlich ist es ja eine Sache des Geistes, die er der Mitleidsfähigkeit unterstellt, und die eigentlich den Frauen gar nicht zukommt, weil sie durch ihre gebärende Gebundenheit an das Leben zu dieser kontemplativen Haltung gar nicht fähig sind. Auf was es uns hier allerdings ankommt ist die Tatsache, dass sich Schopenhauer mit seiner eigenen Philosophie quält. Er versucht im Geiste, alle Willensäußerungen zu unterdrücken und fühlt sich doch vollkommen durch den Willen determiniert, was sich nicht nur in seiner Ablehnung der Sexualität ausdrückt, sondern ebenso, und vielleicht noch mehr, im Königsweg der Willenlosigkeit sich selbst gegenüber. Hitschmann stellt hierzu fest, dass Schopenhauer sado- masochistische Züge aufweist.39 Er quält sich selbst, indem er ein Ideal aufstellt, dass seinem eigenen Inneren entgegensteht und liebt es sogar, sich deswegen zu bestrafen. Hatte er in der Nacht eine sexuelle Phantasie, war es für ihn üblich, sich gerade deswegen als Gegenprogramm die ganze Nacht ans Philosophieren zu machen. Diese Härte gegen sich selbst scheint immensen Schuldgefühlen zu entspringen,40 Schuldgefühlen sich selbst gegenüber, dem Vater gegenüber, vielleicht sogar der Mutter gegenüber. Wie dem auch sei, Schopenhauer leidet unter sich selbst und bestraft sich selbst durch seine geistigen Ideale.

2.6. Pessimismus und Misanthropie

Schopenhauer verachtet den Menschen an sich. Er gilt ihm als ein Kompositum von Häßlichkeit, Plattheit, Gemeinheit, Verkehrtheit, Dummheit, Bosheit, Widerlichkeit und Abscheulichkeit.41 Es scheint, als seien doch wenigstens drei dieser Mängel an ihm selbst am deutlichsten: er war häßlich, gemein und boshaft. Hitschmann bemerkt treffend: „Nicht die Erkenntnis der Übel in der Welt hat ihn dazu (zum Philosophen des Pessimismus) gemacht, sondern er hat die Übel aufgesucht und geschildert, weil er Belege für seine lebensfeindliche Stimmung brauchte.“42 Diese innere lebensfeindliche Stimmung beschreibt Schopenhauer schon sehr früh; man kommt heute spontan auf die Idee, dass Schopenhauer vielleicht depressiv gewesen ist. Er vereinsamt total43, eben weil er nicht gesellschaftsfähig ist. Das Leben an sich ist ihm eine Buße, das schon damit beginnt, dass „Kinder [...] wie unschuldige Delinquenten [sind], die zwar nicht zum Tode, hingegen zum Leben verurteilt sind, jedoch den Inhalt des Urteils noch nicht vernommen haben.“44 Er geht in seiner Lebensverachtung sogar so weit, dass das Kind den Orgasmus des Vaters in der Mutter mit dem ihm auferlegten Leben büßen muss.45 Seine Lebensverachtung und die damit einhergehende Menschenverachtung ist krankhaft. Boshaft ausgedrückt war dies auch die einzige Chance für Schopenhauer nicht an sich selbst zu zerbrechen. Hätte er sich eingestanden, dass all seine Probleme an ihm liegen, wäre er vermutlich, aufgrund seines ausgeprägten Stolzes, an sich selbst gestorben oder hätte es seinem Vater gleichgetan, auch wenn er Selbstmord als letzte Bejahung des Lebens zeitlebens verneinte. Was Schopenhauer allerdings stets außer Acht ließ, ist, dass Wille zum Nichtwillen stets doch Wille bleibt.

2.7. Frauenfeindlichkeit

Schopenhauer hasste, wie nun schon einige Male erwähnt, vor allem seine Mutter, was sich allerdings zu einem umfassenden Frauenhass ausweitete.46 Er spricht ihnen die Fähigkeit zur Kontemplation ab, indem er sagt: „Daher bleiben die Weiber ihr Leben lang Kinder, sehn immer nur das Nächste, kleben an der Gegenwart, nehmen den Schein der Dinge für die Sache und ziehn Kleinigkeiten den wichtigsten Angelegenheiten vor.“47 Frauen sind also doch eher Kinder, die sich ans Leben klammern und die wichtigen Dinge, die sich hinter der Scheinwelt verbergen, nicht erkennen können. Man könnte auch sagen, dass sie nicht in der Lage sind, sich jemals von Zeit, Raum und Kausalität zu lösen, sich also kontemplativ zu verhalten. Doch Schopenhauer geht noch weiter. Er spricht ihnen nicht nur die Vernunft zu einem Großteil ab, was wenigstens dem männlichen Ritus entspricht, sondern enteignet sie auch noch ihrer biologisch-instinktiven Bestimmung: „Für die Propagation [Fortpflanzung] des Menschengeschlechts zu sorgen, sind von Natur die jungen, starken und schönen Männer berufen; damit das Geschlecht nicht ausarte.“48 Es sind also noch nicht einmal die Frauen, die für die Fortpflanzung in erster Linie verantwortlich sind, sondern verglichen mit der antiken Mär49 des starken Samens, der die kalte Vagina zu einem Backofen im Dienst der Männer anfacht50, sieht auch Schopenhauer den entscheidenden Part in dem jungen, starken Mann.

Nun stehen wir schon wieder vor einem Paradox: Das Leben ist Not und Leiden. Die Frauen bringen Leben hervor. Im Grunde wäre das für Schopenhauer doch zuträglich. Nun stellt er das Leben doch den Männern an die Seite, damit diese wieder mit der Verantwortung für Not und Leiden betraut sind? Das ist verrückt! An anderer Stelle entscheidet er sich auch wieder anders:„Weil im Grunde die Weiber ganz allein zur Propagation des Geschlechts da sind und ihre Bestimmung hierin aufgeht; so leben sie durchweg mehr in der Gattung, als in den Individuen.“51 Nun sind es also doch wieder die Frauen, die die Fortpflanzung regeln und Leben hervorbringen. Und er hat natürlich Recht, indem er sagt, dass der Mensch nicht aus dem Nichts, sondern aus der Gattung kommt, eben nur ein Tropfen in dem Fluß des Lebens ist und den Frauen ist das auch klar. Mehr in den Individuen zu leben wäre schließlich fatal, der Narzißmus würde gerade den Willen zu Höchstformen anspornen und Not und Leiden verstärken.

Es geht also gar nicht darum, Schopenhauer ernst zu nehmen in seiner Kritik an Frauen. Er hat ein negatives Bild, das er in männlicher Manier durch Vernunft begründet sehen will. Doch es ist vergebliche Liebesmühe. Er wird den Frauen nicht alles absprechen können, denn es ist zu offenbar, wie falsch er liegt. Er transportiert auch die kurzzeitige finanzielle Notlage seiner Mutter auf die gesamte Frauenschaft: „Die Erwerber des Vermögens sind die Männer, nicht die Weiber [...]. Sie bedürfen stets eines Vormundes; daher sie in keinem möglichen Fall die Vormundschaft ihrer Kinder erhalten sollten.“52 Es ist schon grausam, mit welcher herablassenden, vernichtenden Art Schopenhauer von Frauen spricht.

Nicht nur, dass er sie ihrer Grundlage des Lebens berauben will, er will sie zu ‚Gebär- und Aufziehmaschinen‘ machen, denen noch nicht ein wenig Verantwortung zugesprochen werden kann. Gemessen an der sehr selbständigen Johanna Schopenhauer klingt dies erneut wie Hohn. Hat sie den Aufsatz „Über die Weiber“ jemals gelesen, sie wird vermutlich gelacht haben.

Seine Aussagen sind, wie gezeigt, sowieso paradox, wie so vieles in Schopenhauers Philosophie. Es soll deswegen an dieser Stelle mit Schopenhauer Schluss sein und der größere soziologische Horizont geöffnet werden, aus dem solche „Arten des Lebens“ entspringen konnten. Die charakteristischen Merkmale sind, wie bei Schopenhauer, eine lebensfeindliche Einstellung, ein negatives Menschenbild, ein sehr negatives Frauenbild und das konstante Streben nach Erlösung!

3. Der Versuch einer Soziologie der Metaphysik

3.1. Vielleicht ist die Wahrheit ein Weib

„Vorausgesetzt, dass die Wahrheit ein Weib ist -, wie? Ist der Verdacht nicht gegründet, dass alle Philosophen, sofern sie Dogmatiker waren, sich schlecht auf Weiber verstanden? Dass der schauerliche Ernst, die linkische Zudringlichkeit, mit der sie bisher auf die Wahrheit zuzugehen pflegten, ungeschickte und unschickliche Mittel waren, um gerade ein Frauenzimmer für sich einzunehmen? Gewiss ist, dass sie sich nicht hat einnehmen lassen [...]“53 Die Wahrheit lässt sich nicht einnehmen, zumindest nicht von den dogmatischen Philosophen, wie Nietzsche ketzerisch feststellt. An anderer Stelle wird Nietzsche noch deutlicher: „Heute gilt es als eine Sache der Schicklichkeit, dass man nicht Alles nackt sehn, nicht bei allem dabei sein, nicht Alles verstehn und ‚wissen‘ wolle. [...] Man sollte die Scham besser in Ehren halten, mit der sich die Natur hinter Räthsel und bunte Ungewissheiten versteckt hat. Vielleicht ist die Wahrheit ein Weib, das Gründe hat, ihre Gründe nicht sehen zu lassen? Vielleicht ist ihr Name, griechisch zu reden, Baubo?“54

Baubo55 stammt aus dem griechischen Demeterkult, der ein Fruchtbarkeitskult ist. Baubo ist die Amme der Demeter. Sie reitet ein Schwein als Opfertier, das die Persephone, Demeters Tochter, in dem Kult ersetzt, in dem sie geopfert werden sollte. Dabei stellt die Baubo ihre Vulva zur Schau. Die Geste der Zurschaustellung der Vulva ist tröstend und provozierend zugleich. Baubo tröstet die um ihr Kind trauernde Demeter, indem sie auf neue mögliche Geburten verweist und damit zum Geschlechtsverkehr ermuntert.56 Denn die Menschen leben ewig fort durch das Geborenwerden durch eine Mutter. Das Leben kommt nicht aus dem Nichts, sondern knüpft sich von Mutter zu Mutter in einer ewigen Kette fort. Die Menschen „leben durch die Fruchtbarkeit von Weib bzw. Vulva. Dann ist auch einsichtig, wieso die Enthüllung der Wahrheit als die Enthüllung des Grundes des Lebens problematisch, ja obszön und schamlos sein könnte. [...] Sie enthält nämlich mit dem Geburtswissen auch das Todeswissen.“57

Was also ist die Wahrheit? Die Wahrheit ist das Wissen über Geburt und Tod, über das ewige Fortbestehen des Lebens auf dieser Erde in der jeweiligen Situiertheit. Die Wahrheit, wie Nietzsche treffend bemerkt, ist also keine metaphysische Wahrheit, die sich auf ein unbestimmtes Jenseits bezieht, sondern die Wahrheit ist das, was uns alle hervorbringt und wieder vergehen lässt, das Leben. Diese Wahrheit müssen wir im Hinterkopf behalten, um die folgenden Unwahrheiten als solche zu erkennen!

3.2. Physis versus Metaphysik

Das Leben ist Physis. Und Physis kommt hervor durch Geschlechtsverkehr, dieser von Schopenhauer verabscheute Trieb ist der Motor des Lebens. Und doch hat man es schon vor ewigen Zeiten versucht, die Bedeutsamkeit der Physis zu schmälern, wenn nicht sie sogar zu vernichten. Am deutlichsten wird dies an dem Vorsokratiker Parmenides: Bei ihm wird nämlich die „Kluft zwischen Sein und Erscheinung, zwischen dem Reich des Denkens und der Welt des Lebens so tief, daß Erscheinung und Welt in einer restlosen (Ver)Nichtung zu verschwinden drohen.“58 Wie kommt es dazu? Parmenides sagt, dass alles, was wird und vergeht, aber niemals ist, auch nicht etwas sein kann. Dementsprechend ist die ganze Welt der Erscheinung auch nichts, was bedeutet, dass auch wir - Wesen aus Fleisch und Blut - nach dieser Auffassung nicht existieren, weil wir nie auf einer Stufe verharren können. Gestern waren wir und morgen werden wir sein. Aber: wir sind niemals, was wir eben noch gewesen sind. Somit wird „das Reich des reinen Denkens dem Philosophen zur Bleibe; und dem Vergessen fällt der Umstand anheim, daß die Welt der Erscheinungen jeder Region voraus (geht), die der Philosoph als seine »wahre« Heimat wählen könnte, in die er aber nicht hineingeboren wurde‘. Denn es ist diese Welt, in die er hineingeboren wurde, die der Philosoph verläßt, um im reinen Denken seine Heimstatt einzurichten; durch das Auslöschen der Geburt vollzieht er einen symbolischen Muttermord.“59

Der Philosoph verschiebt aus Angst vor dem Tod das „wahre Leben“ in eine Sphäre, die nicht innerhalb des sterblichen Lebens auftaucht. Es ist, als nähme man dem Tod seinen Schrecken, indem man das ganze Leben, das den Tod ja einschließt als letzten Punkt, zu Nichts erklärt. Damit wird auch der Tod zu Nichts erklärt. Hinter dieser wandelbaren Welt der Erscheinung steht, laut Metaphysik, eine andere Welt des Seins, die stets und immer nur ist und niemals vergeht. Der Philosoph sieht in den Gedanken eine Vorahnung von dem, was dann kommen wird. Nur mit den Gedanken, die sind, kann das Jenseits erkannt werden. Es hat nur niemand eingewendet, dass es nur Vorstellungen geben kann von dem, was nach dem Tod geschieht, da es ja kein Mensch, der lebt, je erlebt hat. Auch Schopenhauer bedient sich dieses populären Mittels. Auch er verneint das Leben, da es doch nur der Wille ist, der Wille zum Leben, der in ihm strebt. Sein Ziel ist die Überwindung des Willens. Man fragt sich: warum will er den Willen überwinden, was zudem vollkommen unmöglich ist, da Wille zum Nichtwillen stets auch Wille bleibt! Und wenn es das ist, was hinter allem Leben auf der Erde steht, was nutzt es dann, sich alleine zu entziehen? Man wird den Willen nicht aufhalten können.

Der Wille zum Leben drückt sich in der Natalität aus, in dem steten Ziel, sich immer weiter fortzupflanzen. Mit dem Tod des Individuums geht ein Teil des Lebens wieder zu Ende und wird durch ein neues Leben ersetzt. Es scheint, als sei es purer Egoismus und Narzißmus, der aus diesem Alleinherrscheranspruch erwächst. Es scheint für den Philosophen unmöglich zu sein, sich zuzugestehen, nur „ein Stäubchen im Staube“ zu sein, was er jedoch nie wird ändern können. „Schopenhauer“, so Nietzsche „ist für einen Psychologen ein Fall ersten Ranges: nämlich als bösartig genialer Versuch, zu Gunsten einer nihilistischen Gesamt- Abwerthung des Lebens gerade die Gegen-Instanzen, die großen Selbstbejahungen des 'Willens zum Leben'... ins Feld zu führen. Er hat, der Reihe nach, die Kunst, den Heroismus, das Genie, die Schönheit, das große Mitgefühl, die Erkenntnis, den Willen zur Wahrheit, die Tragödie als Folgeerscheinungen der Verneinung oder der Verneinungs-Bedürftigkeit des Willens‘ interpretiert - die größte psychologische Falschmünzerei, die es, das Christenthum abgerechnet, in der Geschichte gibt.“60

Platons Vorstellung der Welt erläutert er in seinem berühmten Höhlengleichnis. Dort ist eine Höhle gedacht, in der es dunkel und laut und gräßlich ist. Dort verharren die Menschen während ihres Lebens an Kopf und Schenkeln gefesselt und amüsieren sich. Der Philosoph hingegen, der denkt, versucht die Höhle zu verlassen, um draußen das Licht zu schauen, das Licht der Erkenntnis, um in das Reich der unwandelbaren Ideen zu gelangen, deren Schatten doch nur die Einzelerscheinungen sind. Ob Platon es nun Ideen, Kant das Ding an sich oder Schopenhauer die Objektivationen des Willens nennt, es ist doch stets das gleiche. Der Philosoph kann einfach nicht mit der Annahme leben, dass das Leben nur in der Gattung ist, in den Individuen aber stets durch eine Mutter kommt und nach einer gewissen Weile vergeht. Der Tod wirkt, ganz im Gegenteil, so stark auf den Philosophen, dass er ihm das ganze Leben verleidet61, wie auch Schopenhauer immer wieder bemerkt, wie sehr er es nicht verstehen könne, zu leben, wo man doch weiß, dass man sterben müsse.62 Gleichzeitig verbirgt sich hinter der Abwertung des tatsächlichen Lebens nicht nur Angst vor dem Tod, sondern auch eine gewisse Eifersucht auf das weibliche Geschlecht.

Schon bei Platon war es üblich, eine Gebärmetaphorik anzuwenden auf die Geburt der Ideen63, die sich ja bekanntlich in der Knabenliebe vollzieht. Auch Männer gehen dort schwanger mit ihren Ideen, die sie wie stolze Mütter in sich tragen. Auch Schopenhauer bedient sich dieser Metaphorik. Er hat wiederholt geschildert, wie er die Freude, etwas Großes und Wertvolles in sich wachsen zu fühlen, gleich einer stolzen Mutter empfunden hat.64 Dieser Muttermord, der zu einer Herrschaft der Väter führt, zeigt sich vor allem auch im Christentum.65 Die Metaphysik, eine Lehre des Seins hinter dem endlichen Dasein auf dieser Erde.

Die Perzeption Frau versus Mann, kann auch ersetzt werden durch Leben versus Tod.

Der Mann hat den Pol des Todes zum Herrscher über das Leben erhoben. Dieser Gedanke wird von Nietzsche auch ebenso erkannt: „[...] es mag sogar puritanische Fanatiker des Gewissens geben, welche lieber noch sich auf ein sicheres Nichts als auf ein ungewisses Etwas sterben legen. Aber dies ist Nihilismus und Anzeichen einer verzweifelnden sterbensmüden Seele: wie tapfer auch die Gebärden einer solchen Tugend sich ausnehmen mögen. Bei den stärkeren, lebensvolleren, nach Leben noch durstigen Denkern scheint es aber anders zu stehen: indem sie Partei gegen den Schein nehmen und das Wort „perspektivisch“ bereits mit Hochmuth aussprechen, indem sie die Glaubwürdigkeit ihres eigenen Leibes ungefähr so gering anschlagen wie die Glaubwürdigkeit des Augenscheins, welcher sagt ‚die Erde steht still‘, und dermaassen anscheinend gut gelaunt den sichersten Besitz aus den Händen lassen (denn was glaubt man sicherer als seinen eigenen Leib?) [...].“66 Das, was dem Mensch am meisten gewiss ist, nämlich seine eigene Existenz, die sich nicht nur denken lässt, sondern durchaus auch fühlen, nimmt der Philosoph zum Schein, wohingegen er das, was er selbst noch niemals am eigenen Leibe verspüren konnte, für das echt Seiende hält. So hält es Schopenhauer auch mit dem Schlaf, als sei die Phase des Schlafens dem Tod am nächsten, der Moment des Erwachens hingegen der Geburt: „Was man auch sagen mag, der glücklichste Augenblick des Glücklichen ist doch der des Einschlafens, wie der unglücklichste des Unglücklichen der des Erwachens ist.“67 Der Glückliche liebt das Einschlafen, der Unglückliche hasst das Aufstehen. Und das aus dem Munde Schopenhauers, der in der Nacht Todesängste auszustehen hatte, weil er so sehr um sein Leben bangte?

Nietzsche formuliert es erneut am schönsten: „das aber ist meine Lehre: wer einst fliegen lernen will, der muss erst stehn und gehen und laufen und klettern und tanzen lernen: man erfliegt das Fliegen nicht!“68 Man kann das Leben nicht überwinden, ohne es gelebt zu haben. Wer fliegen will, sich also der Vatersonne nähern will, muss zunächst einmal das Gehen erlernen und klettern und vor allem das Tanzen. Er muss Spaß erleben, um das Leben überwinden zu können, was er dann vermutlich gar nicht mehr wollte. „Man erfliegt das Fliegen nicht!“, schöner hätte man es nicht formulieren können.

Das Leben beginnt mit der Geburt und endet mit dem Tod. Dazwischen liegen im Normalfall viele Jahre. Das ist eine Wahrheit, die dem Philosophen nicht gefällt, weil er keine wurde, davon ausgeschlossen. Die weibliche Herrschaft über das Leben, das die einzige Wahrheit in sich birgt, wurde von den Männern durch die geistige Überwindung des Todes übernommen und seitdem das Weib gezüchtigt, wie der sinnfällige Spruch Nietzsches zeigt.

Lust am Leben verspüren kann, weil er solche Angst vor dem Tod hat. Dass sogar die Welt aus dem Nichts entstanden sein soll (creatio ex nihilo), ist wohl der deutlichste Verrat an den Frauen.69 Sie gebären das Leben, das alles ist, was wir sicher besitzen. Hat Gott die Welt aus dem Nichts geschaffen, ist die Frau ihrer Wahrheit beraubt. Solange der Philosoph sich also an dieses Gedankengebäude anlehnt, wird er die Wahrheit, die nun mal das Weib ist, niemals finden und all sein Denken wird, wie stets, eingehen in das Sammelsurium an Jenseitsvorstellungen, an die der Mensch sich klammert, um sich nicht der Wahrheit hingeben zu müssen, dass er viel unwichtiger ist, als es ihm am eigenen Leibe, den er sicher spürt, eingegeben zu sein scheint. Die Metaphysik ist so gesehen ein riesiger Betrug, der sich nun schon seit mehr als 2000 Jahren in den Köpfen der Menschen hält.

4. Schlusswort

Wir haben nun erkannt, dass das Leben die einzige Wahrheit ist, die wir sicher besitzen und die uns tagtäglich vor Augen geführt wird. Der Metaphysiker hingegen hat seine geistigen Fähigkeiten stets darauf verwendet, einen Sinn hinter dem Leben des Einzelnen, das nie ist, sondern wird und vergeht, zu suchen, den er doch nie finden konnte, zumindest immer nur seiner Vorstellung nach. Dass das Leben an sich stets ist und eben nie vergeht, ist keinem Philosophen aufgegangen.

An der Philosophie erkennt man, wer hinter der Philosophie steckt, welche „Art von Leben“ in der Brust eines solchen Denkers existiert. Betrachtet man nun die Geschichte der Metaphysik, so muss es sich um eifersüchtige Narzißten gehandelt haben, die sich nicht damit zufrieden geben konnten, ihr Leben, so wie es ihnen gegeben, zu leben, sondern im Schatten des Todes eine Welt hinter der Welt zu konstruieren suchten, welche sich doch nie am Leibe bewahrheiten konnte. Dass, was uns als leibliche Wesen ausmacht, also vor allem der Wille zum Leben, der sich vornehmlich in einem Sexualtrieb zeigt, wurde von Schopenhauer als das Übel der Welt angesehen.70 Vermutlich, weil er das Leben nicht zu leben verstand, er ein Mensch war, der sich nicht freuen konnte und seine Situiertheit nicht in ein tägliches Glücksgefühl umzuwandeln verstand. Glück darüber, dass man am Leben teilhat, einen kleinen Beitrag zum ewigen Leben leisten kann und somit mitmischen kann am Spiel des Lebens. Schopenhauer reiht sich also doch nur ein in das Feld der weltabgewandten Metaphysiker, die ihr Leben damit zubrachten, sich über selbiges zu ärgern und es zu verneinen, womit sie doch im Grunde nur sich selbst verneint haben. Anstatt den Mut zu besitzen, wirklich über die Wahrheit nachzudenken, die auf der Hand liegt, haben sie ihre Zeit lieber damit zugebracht, ihre eigene Lebensform als Ausgangspunkt zu nehmen, sich ein Leben hinter dem Leben vorzustellen und sich somit nicht auf die Suche nach der Wahrheit begeben haben, sondern ihre Wahrheit gesucht haben, die Wahrheit, die ihnen in ihr Konzept gepasst hat. Jeder Metaphysiker schrieb im Grunde seinen Traum nieder, den er sich verwirklicht wünschen würde. Es handelte sich wohl jedesmal um das Bestreben, gottgleich zu werden und sich nicht damit zufrieden zu geben, was Gott einem geschenkt hatte durch eine Frau, die einen geboren hat: das Leben.

Deswegen auch diese permanente Frauenfeindlichkeit, die doch im Grunde nur eines ausdrückt: wie gerne auch diese Philosophen den Pol des Lebens eingenommen hätten, der leider durch die Frau besetzt ist und es sich doch eigentlich um nichts anderes handelt als um einen Gebärneid. Das Geheimnis des Lebens ist der Mutter in den Schoß gelegt und auch die Frau selbst hat daran nur in einer gewissen Weise Anteil, indem sie erlebt, was in ihr geschieht, es aber nicht steuern kann. Sie kann auch nur glücklich darüber sein, diese Gabe zu besitzen und sie anzuwenden oder nicht. Vielleicht kann die Genetik eines Tages das Wunder des Lebens aufdecken und somit das letzte Mysterium zu einer beglaubigten Wahrheit machen, die dem Menschen doch nicht mehr Glück bescheren wird als das Staunen über die Teilnahme an dem großen Plan, in den wir alle uns auf unsere Weise einschreiben dürfen.

Erneut zu Nietzsche, um den es sich hier doch vorwiegend handeln sollte. Er war nämlich der Denker, der aus männlicher Sicht endlich die Wahrheit blicken konnte, eben weil er das Leben, im Gegensatz zu seiner langwierigen Krankheit, lieben konnte, der alles darum gegeben hätte, es noch mehr auskosten zu können: „Es ist der Kunstgriff der Religionen und Metaphysikern, welche den Menschen als böse und sündhaft von Natur wollen, ihm die Natur zu verdächtigen und so ihn selber schlecht zu machen: denn so lernt er sich schlecht empfinden, da er das Kleid der Natur nicht ausziehen kann. Allmählich fühlt er sich ... von einer solchen Last von Sünden bedrückt, daß übernatürliche Mächte nötig werden, um diese Last heben zu können: und damit ist das Erlösungsbedürfnis auf den Schauplatz getreten.“71 Damit ist eigentlich alles gesagt. Zum Schluss noch ein Gedanke von Eduard Hitschmann, den man sich überlegen sollte: philosophiert eben nicht!“72

5. Literaturverzeichnis

Primärliteratur:

Nietzsche, Friedrich: Also sprach Zarathustra. Ein Buch für Alle und Keinen. Stuttgart, 1994. Nietzsche, Friedrich: Die fröhliche Wissenschaft. In: Friedrich Nietzsche: Morgenröte, Idyllen aus Messina, Die fröhliche Wissenschaft. Kritische Studienausgabe. Hgg. von Giorgio Colli und Mazzino Montinari. München, ²1988.

Nietzsche, Friedrich: Jenseits von Gut und Böse. In: Friedrich Nietzsche: Jenseits von Gut und Böse, Zur Genealogie der Moral. Kritische Studienausgabe. Hgg. von Giorgio Colli und Mazzino Montinari. München, ²1999.

Schopenhauer, Arthur: Drittes Buch. Der Welt als Vorstellung. Zweite Betrachtung: Die Vorstellung, unabhängig vom Satze des Grundes: die platonische Idee: das Objekt der Kunst. In: Arthur Schopenhauer: Die Welt als Wille und Vorstellung. Gesamtausgabe. München, 1988.

Schopenhauer, Arthur: Über die Weiber. In: Parerga und Paralipomena: kleine philosophische Schriften. Zweiter Band. Wiesbaden, ³1972.

Sekundärliteratur:

Cavarero, Adriana: Platons Töchter. Frauengestalten der antiken Philosophie. Penelope, Die thrakische Dienstmagd, Demeter, Diotima. Hamburg, 1997.

Hitschmann, Eduard: Schopenhauer: Versuch einer Psychoanalyse des Philosophen. In: Imago. Zeitschrift für Anwendung der Psychoanalyse auf die Geisteswissenschaften. Hg. Von Prof. Dr. Sigmund Freud. II.2., Leipzig, 1913.

Müller-Braunschweig, Carl: Über das Verhältnis der Psychoanalyse zur Philosophie. In: Imago. Zeitschrift für Anwendung der Psychoanalyse auf die Geisteswissenschaften. Hg. Von Prof. Dr. Sigmund Freud. XI, 1,2. Leipzig, 1925.

Schulte, Günter: „Vielleicht ist die Wahrheit ein Weib...“ (Nietzsche). Vortrag im Rahmen der Ringvorlesung „Was ist Wahrheit?“ am 12. April 2000 an der Universität zu Köln. Von Winterstein, Alfred: Psychoanalytische Anmerkungen zur Geschichte der Philosophie. In: Imago. Zeitschrift für Anwendung der Psychoanalyse auf die Geisteswissenschaften. Hg. Von Prof. Dr. Sigmund Freud. Leipzig, 1913.

Online-Literatur:

http://www.friedrichnietzsche.de/werk/Nietzsche_Friedrich_Volltextsuche.php4?=SID (19.06.2001)

http://www.virtusens.de/walther/jugend.htm (19.06.2001)

http://www.schopenhauer-online.de/zeittafel.htm, (19.06.2001)

[...]


1 Vgl. Friedrich Nietzsche: Jenseits von Gut und Böse. In: Friedrich Nietzsche: Jenseits von Gut und Böse, Zur Genealogie der Moral. Kritische Studienausgabe. Hgg. von Giorgio Colli und Mazzino Montinari. München, ²1999. S. 19.

2 Vgl. Nietzsche (Anm. 1), S. 19f.

3 Vgl. Nietzsche (Anm. 1), S. 17.

4 Nietzsche bemerkt hierzu, dass die „unbewusste Verkleidung physiologischer Bedürfnisse unter die Mäntel des Objektiven, Ideellen, Rein-Geistigen [...] bis zum Erschrecken weit“ geht. Es gilt also, den subjektiven Kern, der sich unter dem Mantel verborgen hält, zu suchen. (Vgl. Friedrich Nietzsche: Die fröhliche Wissenschaft. In: Friedrich Nietzsche: Morgenröte, Idyllen aus Messina, Die fröhliche Wissenschaft. Kritische Studienausgabe. Hgg. von Giorgio Colli und Mazzino Montinari. München, ²1988. S. 348.)

5 „Anders der Philosoph, der gleichfalls im Kampfe um die psychische Selbsterhaltung das, was in ihm ringt, als allgemein Menschliches zu fassen sucht: er deutet sich die Welt so nach seinem Sinne, daß sie, wenn auch nicht

6 Vgl. Hitschmann (Anm. 5), S. 106.

7 Schopenhauer empfand den Vater als Riesen, zumal Schopenhauer selbst nur mittelmäßig groß wurde. Er klagte, er habe durch die Härte des Vaters in der Erziehung zu leiden gehabt, der sich teilweise extremen Zornausbrüchen hingab.

8 Floris Schopenhauer ertrank im Alter von 58 Jahren, indem er aus einer Speicheröffnung in den Kanal fiel.

9 Vgl. Hitschmann (Anm. 5), S. 153.

10 Es fällt bei diesen ganzen Beschreibungen des Vaters schwer, sich ein solch idealisiertes Bild von ihm zu machen, wie Schopenhauer es tat. Zudem war Schopenhauer schon siebzehn als der Vater starb. Es kann also nicht angenommen werden, dass Schopenhauer aus mangelnder Erinnerung heraus das Bild des Vaters zu seinen Gunsten umschrieb, sondern dass ihm der Vater als Gegenmodell zu der Mutter Anlass gab, ihn bewusst zu idealisieren. Schopenhauer beschreibt im dritten Buch seines Hauptwerks „Die Welt als Wille und Vorstellung“ den Wahnsinnigen so, dass der Schmerz in der Erinnerung die Fäden des Gedächtnisses zerschneidet und diese Lücken mit besseren, idealisierten Vorstellungen füllt. Es scheint, als schöpfe er auch hier aus seiner eigenen Situiertheit. (Vgl. Hitschmann (Anm. 5), S. 169. Und: Vgl. Arthur Schopenhauer: Drittes Buch. Der Welt als Vorstellung. Zweite Betrachtung: Die Vorstellung, unabhängig vom Satze des Grundes: die platonische Idee: das Objekt der Kunst. In: Arthur Schopenhauer: Die Welt als Wille und Vorstellung. Gesamtausgabe. München, 1988, S. 258ff.) Zudem endeten zwei Onkel Schopenhauers im Wahnsinn, was auch auf eine genetische Veranlagung schließen lässt. (Vgl. Hitschmann (Anm. 5), S. 106.)

11 „Im Gegensatz zu seiner Mutter schien der immer strenge und auf seinen Willen beharrende Vater, der sich hartnäckig den Plänen des Sohnes widersetzte, in der frühen Kindheit als der Feind des Knaben. So bringt Schopenhauer seine Auffassung, daß die Welt eher von einem Teufel als von einem Gotte gemacht worden sei,

12 Vgl. Alfred Freiherr Winterstein: Psychoanalytische Anmerkungen zur Geschichte der Philosophie. In: Imago. Zeitschrift für Anwendung der Psychoanalyse auf die Geisteswissenschaften. Hg. Von Prof. Dr. Sigmund Freud. Leipzig, 1913. S. 189.

13 Nietzsche hat seinen Vater weitaus früher verloren. Er beschreibt den Verlust des Vaters folgendermaßen: „Der Friede und die Ruhe, die über einem Pfarrhause schwebt, drückte ihre tiefen, unauslöschbaren Spuren in mein Gemüt ein, wie man denn überhaupt findet, daß die ersten Eindrücke, welche die Seele empfängt, unvergänglich sind. Da aber verdüsterte sich plötzlich der Himmel; mein geliebter Vater erkrankte schwer und anhaltend. [...] Endlich nach langer Zeit geschah das schreckliche: Mein Vater starb! Noch jetzt berührt mich der Gedanke daran innigtief und schmerzlich; damals erkannte ich die ungeheure Wichtigkeit dieses Ereignisses noch nicht so, wie jetzt. - Wenn ein Baum seiner Krone beraubt wird. [...] ich war nun ohne Vater, ohne Heimat. [...] Nun, der Vater im Himmel wird mich auch hier an seiner Hand führen und leiten.“ (Mein Leben (1858).In: http://www.virtusens.de/walther/jugend.htm vom 19.06.2001)

14 Schopenhauer zu Wieland: „Das Leben ist eine mißliche Sache: Ich habe mir vorgesetzt, es damit hinzubringen, über dasselbe nachzudenken.“ (In: http://www.schopenhauer-online.de/zeittafel.htm, 19.06.2001)

15 Vgl. Winterstein (Anm. 12), S. 194.

16 Vgl. Hitschmann (Anm. 5), S. 106.

17 Vgl. Arthur Schopenhauer: Über die Weiber. In: Parerga und Paralipomena: kleine philosophische Schriften. Zweiter Band. Wiesbaden, ³1972, S. 680.

18 Vgl. Hitschmann (Anm. 5), S. 106f.

19 Vgl. Hitschmann (Anm. 5), S. 107.

20 Vgl. Hitschmann (Anm. 5), S. 106.

21 Vgl. Hitschmann (Anm. 5), S. 109.

22 Vgl. Hitschmann (Anm. 5), S. 116.

23 Vgl. Hitschmann (Anm. 5), S. 113.

24 Vgl. Hitschmann (Anm. 5), S. 118.

25 Ein Gedicht Schopenhauers beschreibt seine nächtlichen Ängste so: „Mitten in einer stürmischen Nacht, Bin ich in großen Ängsten erwacht, Hört‘ es sausen und hört‘ es stürmen. Durch Höfe, Hallen und an den Thürmen ... Da that gar große Angst mich fassen, Fühlt‘ mich so bang, so allein und verlassen, Suchte vergebens zurück zu rufen, Wie wir uns gestern Freude erschufen...“ (Vgl. Hitschmann (Anm. 5), S. 112f.)

26 Vgl. Hitschmann (Anm. 5), S. 119f.

27 Hitschmann berichtet über eine „an Manie grenzende Angst, die ihn zuweilen bei den geringsfügigsten Anlässen mit solcher Gewalt überfiel, daß er bloß mögliches, ja kaum denkbares Unglück leibhaftig vor sich sah ... Als Jüngling quälten ihn eingebildete Krankheiten und Streithändel. Während er in Berlin studierte, hielt er sich eine Zeit lang für auszehrend ... Aus Neapel vertrieb ihn die Angst vor den Blattern, aus Berlin die Cholera. In Verona ergriff ihn die fixe Idee, vergifteten Schnupftabak genommen zu haben. Als er 1833 im Begriffe war, Mannheim zu verlassen, überkam ihn ohne alle äußere Veranlassung ein unsägliches Angstgefühl. Jahrelang verfolgte ihn die Furcht vor einem Kriminalprozesse, vor dem Verluste seines Vermögens und vor der Anfechtung der Erbteilung seiner eigenen Mutter gegenüber. Entstand in der Nacht Lärm, so fuhr er vom Bette

28 Vgl. Hitschmann (Anm. 5), S. 124.

29 Vgl. Carl Müller-Braunschweig: Über das Verhältnis der Psychoanalyse zur Philosophie. In: Imago. Zeitschrift für Anwendung der Psychoanalyse auf die Geisteswissenschaften. Hg. von Prof. Dr. Sigmund Freud. XI, 1,2. Leipzig, 1925. S. 11.

30 Vgl. Hitschmann (Anm. 5), S. 161.

31 Vgl. Hitschmann (Anm. 5), S. 126.

32 Winterstein bemerkt, dass „[...] das besondere Verhältnis des Kranken zur Sonne [...] ein sublimiertes ‚Vatersymbol‘ [ist]. [...] An dieses wahnhafte Vorrecht, ungeblendet in die Sonne schauen zu können, knüpft nun das mythologische Interesse an. Man liest [...], daß die alten Naturforscher dieses Vermögen allein den Adlern zugestanden [...].“ (Vgl. Winterstein (Anm. 12), S. 207.) Alle diese Bilder ergeben also einen Kontext: der Vater ist - wie Gott - das Licht, in das nur der Befreite ungeblendet schauen kann. Dieser erkennt dort das Jenseits, das er für das echte Leben hält.

33 „Das siegreiche Vatertum wird ebenso entschieden an das himmlische Licht angeknüpft, als das gebärende Muttertum an die allgebärende Erde.“ (Vgl. Winterstein (Anm. 12), S. 208.)

34 Vgl. Nietzsche (Anm. 1), S. 20.

35 Vgl. Hitschmann (Anm. 5), S. 138.

36 Vgl. Hitschmann (Anm. 5), S. 139.

37 Vgl. Hitschmann (Anm. 5), S. 137f.

38 Er sagt „[...], daß die Weiber mehr Mitleid und daher mehr Menschenliebe und Theilnahme an den Unglücklichen zeigen, als die Männer;“ (Vgl. Schopenhauer (Anm. 17), S. 670.)

39 „Wir sind überdies gewohnt, wo wir der Verschränkung von Aggressionstendenzen mit einer sexuellen Komponente (Sadismus) und deren Verdrängung begegnen, auch gegen die eigenen Person gerichtete Grausamkeit, d.h. masochistische Einstellung, zu finden, wie sie schon Nietzsche in der verweichlichenden Mitleidsmoral erkannt hat.“ (Vgl. Hitschmann (Anm. 5), S. 143.

40 „Nur aus großen Schuldgefühlen können diese Selbstbestrafung-Tendenzen ihre Intensität beziehen, und aus diesen Schuldgefühlen entspringt das Erlösungsbedürfnis.“ (Vgl. Hitschmann (Anm. 5), S. 143.)

41 Vgl. Hitschmann (Anm. 5), S. 145.

42 Vgl. Hitschmann (Anm. 5), S. 146.

43 Auch Nietzsche beschreibt diese Vereinsamung in Zeiten seiner Krankheit: „[...] diese radikale Vereinsamung als Notwehr gegen eine krankhaft hellseherisch gewordene Menschenverachtung, diese grundsätzliche Einschränkung auf das Bittere, Herbe, Wehetuende der Erkenntniss, wie sie der Ekel verordnete, der aus einer unvorsichtigen geistigen Diät und Verwöhnung - man heisst sie Romantik - allmählich gewachsen war [...]“ (Vgl. Nietzsche (Anm. 4), S. 346.)

44 Vgl. Hitschmann (Anm. 5), S. 144.

45 Vgl. Hitschmann (Anm. 5), S. 155.

46 Vgl. Hitschmann (Anm. 5), S. 109.

47 Vgl. Schopenhauer (Anm. 17), S. 669.

48 Vgl. Schopenhauer (Anm. 17), S. 671.

49 Vgl. Nietzsche: „Die griechische Cultur der classischen Zeit ist eine Cultur der Männer. Was die Frauen anlangt, so sagt Perikles in der Grabrede Alle mit den Worten: sie seien am besten, wenn unter Männern so wenig als möglich von ihnen gesprochen werde. [...]Die Weiber hatten weiter keine Aufgabe, als Schöne, machtvolle Leiber hervorzubringen, in denen der Charakter des Vaters möglichst ungebrochen weiter lebte, und damit der überhand nehmenden Nervenüberreizung einer so hoch entwickelten Cultur entgegenzuwirken.“ (In: Friedrich Nietzsche: Menschliches/Allzumenschliches. 1. Band, 5. Hauptstück: Anzeichen höherer und niederer Kultur. 259. Aus Internet: http://www.friedrichnietzsche.de/werk/Nietzsche_Friedrich_Volltextsuche.php4?=SID 19.06.2001.)

50 „Die Weiber können wegen der Kälte und Feuchtigkeit ihres Geschlechts nicht zu tiefem Geist gelangen.“ (Schopenhauer (Anm. 17), S. 675.). Schon die Lehre des Aristoteles behauptet, dass die mütterliche Gebärmutter eine kalte und träge Materie beinhalte, der erst durch das warme väterliche Sperma Leben und Form verliehen werden könne. (Vgl. Adriana Cavarero: Platons Töchter. Frauengestalten der antiken Philosophie. Penelope. Die thrakische Dienstmagd. Demeter. Diotima. Hamburg, 1997. S. 112.)

51 Vgl. Schopenhauer (Anm. 17), S. 672.

52 Vgl. Schopenhauer (Anm. 17), S. 680.

53 Vgl. Nietzsche (Anm. 1), S. 11.

54 Vgl. Nietzsche (Anm. 4), S. 352.

55 Baubo heisst Leibeshöhle oder Vulva.

56 Vgl. Günter Schulte: „Vielleicht ist die Wahrheit ein Weib...“ (Nietzsche). Vortrag im Rahmen der Ringvorlesung „Was ist Wahrheit?“ am 12. April 2000 an der Universität zu Köln. S. 2.

57 Vgl. Schulte (Anm. 56), S. 2.

58 Vgl. Cavarero (Anm. 50), S. 62.

59 Vgl. Cavarero (Anm. 50), S. 64. Desweiteren besteht ein tieferer Kontext zwischen der Tendenz zur Entwertung der Frau, die aus einer Sexualablehnung resultiert, und dem neurotisch verstärkten Glauben an einen besonderen Realitätsgrad des Geistigen, was vor allem in Bezug auf Schopenhauer von Interesse ist. (Vgl. Winterstein (Anm. 12), S. 194.)

60 Vgl. Hitschmann (Anm. 5), S. 136.

61 Adriana Cavarero bemerkt hierzu sehr treffend, dass der „Tod als solcher [...] zum Zentrum einer patriarchalischen Ordnung [wird]. Je mehr aber diese sich dazu entschließt, ihren Sinn in der macht des Todes zu gründen, um so sorgenvoller ängstigt sie sich vor dieser Macht, die dem Leben ein Ende, keinen Anfang kündigt.“ (Vgl. Cavarero (Anm. 50), S. 163.)

62 „Es gibt Augenblicke, wo, wenn wir an den Tod lebhaft denken, er in so fürchterlicher Gestalt erscheint, daß wir nicht begreifen, wie man mit solcher Aussicht eine ruhige Minute haben könne und nicht jeder sein Leben mit Klagen über die Notwendigkeit des Todes zubringe.“ (Vgl. Hitschmann (Anm. 5), S. 113.)

63 Adriana Cavarero bezeichnet dies als „Mimikry der Schwangerschaft“. Die mütterliche Macht wird hier selbst vernichtet, indem sie ihre Worte einer symbolischen Ordnung überläßt, die eigentlich über sie triumphiert und sich auf ihrer Vernichtung selbst errichtet. (Vgl. Cavarero (Anm. 50), S. 149.)

64 Vgl. Hitschmann (Anm. 5), S. 117.

65 Es ist etwas Orientalisches und etwas Weibliches im Christenthum: das verräth sich in dem Gedanken ‚wen Gott lieb hat, den züchtigt er‘ [...].“ (Morgenröte, S. 72). Gezüchtigt wird die Frau durch den Mann, weil er sich der Geburt abgewandt, dem Tod zugewendet hat und hinter diesem eine Welt erschaffen hat, derer nur er sich bemächtigen darf und auch kann. Frauen sind, obwohl es doch nur die Schale ist, in die ein Mensch geboren

66 Vgl. Nietzsche (Anm. 1), S. 23.

67 Vgl. Hitschmann (Anm. 5), S. 146.

68 Vgl. Friedrich Nietzsche: Also sprach Zarathustra. Ein Buch für Alle und Keinen. Stuttgart, 1994. S. 203.

69 „In diesem Falle würde es sich um die stärkste Entwertung des sexuellen Partners handeln.“ (Vgl. Winterstein (Anm. 12), S. 192)

70 Man bedenke, wie viele Moralvorstellungen gerade in der christlichen Religion auf dieser Leibesfeindlichkeit basieren, an denen der Mensch sich immer noch misst.

71 Vgl. Hitschmann (Anm. 5), S. 143.

72 Vgl. Hitschmann (Anm. 5), S. 173. „Wer zum Philosophieren gesund genug wäre, der -

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Details

Titel
Die Psychologie des Philosophen im Spiegel Schopenhauers und der Metaphysik
Hochschule
Universität zu Köln
Veranstaltung
Hauptseminar
Note
1,0
Autor
Jahr
2001
Seiten
24
Katalognummer
V104773
ISBN (eBook)
9783640030798
Dateigröße
412 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Psychologie, Philosophen, Spiegel, Schopenhauers, Metaphysik, Hauptseminar
Arbeit zitieren
Eva Schuster (Autor:in), 2001, Die Psychologie des Philosophen im Spiegel Schopenhauers und der Metaphysik, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/104773

Kommentare

  • Gast am 21.10.2001

    Dr..

    Zu spekulativ was die Person Schopenhauers betrifft.Vor allem sein Vater ist so bekannt nicht.

Blick ins Buch
Titel: Die Psychologie des Philosophen im Spiegel Schopenhauers und der Metaphysik



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