Die Zukunft der Arbeit


Referat / Aufsatz (Schule), 2001

13 Seiten, Note: 12 Punkte


Leseprobe


Inhaltsübersicht

1. Einleitung

2. Retten uns Dienstleistungen?
2.1. Trübe Aussichten

3. Weniger Arbeitsstunden - mehr Zufriedenheit
3.1. Freizeit gewinnt an Bedeutung
3.2. Die verkürzte Arbeitswoche als Chance

4. Negative Seiten der Arbeitszeitverkürzung
4.1. Kritische Stimmen
4.2. Drohende Gefahr

5. So wird die Zukunft aussehen
5.1. Arbeit für das Gemeinwohl
5.2. Wir können selbst entscheiden
5.3. Eine angemessene Vergütung

6. Ausweitung des sozialen Sektors
6.1. NGOs stützen die Demokratie
6.2. Es gibt noch Zuversicht

7. Weitere wichtige Aspekte des Strukturwandels
7.1. Arbeit zugunsten der Umwelt
7.2. Ein neuer Weg zur Gleichberechtigung

8. Persönliche Stellungnahme

9. Literaturverzeichnis

1. Einleitung

Heutzutage ist die größte Sorge des Menschen, die um seinen Arbeitsplatz, denn auch bei gutem Verlauf der Wirtschaft, ist die Arbeitslosenquote alarmierend hoch und die Politik hat noch immer keine hilfreiche Lösung für dieses Problem gefunden.

Zu den Gründen für die hohe Arbeitslosigkeit zählt vor allem der Wandel von der Industrie- zur Dienstleistungs- und Informationsgesellschaft. Der Mensch wird zunehmend von der Maschine ersetzt, um kostengünstig die Produktivität zu steigern. Die Erscheinungen des Industriezeitalters verschwinden und Arbeiter müssen für Roboter, Computer und andere Alternativen Platz machen. Außerdem trägt auch die Globalisierung dazu bei, dass sich unsere Arbeitswelt verändert, neue Berufe entstehen und alte überflüssig werden. Durch die Erschließung des Weltmarktes hat sich das Konsumentenfeld vergrößert und die Abhängigkeit von den inländischen Konsumenten verringert sich. Deren Einkommen ist für die Unternehmen nicht mehr dringend erforderlich und niedrigere Löhne werden ausgezahlt. Dies wiederum hat zur Folge, dass Steuer- und Sozialversicherungseinnahmen sinken und die Bürger weniger staatliche Unterstützung bekommen und immer mehr auf sich selbst angewiesen sind. So ist in naher Zukunft keine Besserung auf dem Arbeitsmarkt zu vermuten und die Lücke zwischen Armut und Reichtum wird immer größer, wie auch der neuste Armutsbericht der Bundesrepublik Deutschland zeigt.

Alles deutet auf eine Krise hin und so kann es wirklich nicht weitergehen. Da Arbeit jedoch von unserem Leben nicht leicht wegzudenken ist, stellt sich die Frage: Wie werden die Menschen in Zukunft arbeiten?

2. Retten uns Dienstleistungen?

Da unsere Gesellschaft zunehmend Dienstleistungen anbietet, könnte man schnell annehmen, in diesem Bereich eventuell ein Mittel gegen die hohe Arbeitslosenquote gefunden zu haben, zumal mehr als die Hälfte der erwerbstätigen Personen weltweit darin arbeitet.

2.1 Trübe Aussichten

Leider ist dem nicht so, da zum einen die Arbeitsplätze, die in diesem Sektor entstehen, nicht ausreichen, um dem Abbau in der Industrie entgegenzuwirken. Zum anderen hat auch dieser Bereich keine Zukunft, denn auch hier werden die neuen Entwicklungen noch einige Streichungen von Arbeitsplätzen herbeiführen, ähnlich wie in der Industrie.

Diese Rationalisierungen werden heute schon sichtbar, denn in den Banken wird zum Beispiel die persönliche Kundenbetreuung immer mehr von Automaten oder auch Homebanking durch das Internet ersetzt. Der direkte Kontakt zum Kunden geht verloren.

Auf den Handel haben die neuen Technologien auch großen Einfluß. So werden viele Waren bequem durch das Internet bestellt, anstatt im Geschäft nach dem Kauf direkt in der Tasche des Kunden zu verschwinden. Zudem werden viele Angestellte durch neue Kassen und Scanner-Geräte ersetzt. In Japan ist man sogar schon so weit, dass dort Supermärkte fast ohne Personal existieren. Im Transport- und Reisegewerbe sieht es ähnlich aus. Das Reisebüro wird zur überflüssigen Einrichtung und Briefträger verlieren ihren Job, da es einfach schneller und kostengünstiger ist, per Internet die Reisen zu buchen und seine Post mit E-mails zu versenden.

Auch für die Gastronomie, den Wissenschaftsbereich und das Handwerk sieht die Zukunft im Bezug auf Arbeitsstellen alles andere als rosig aus.

3. Weniger Arbeitsstunden - mehr Zufriedenheit

3.1 Freizeit gewinnt an Bedeutung

Da durch die neuen Technologien, die zu unserer Informationsgesellschaft gehören, die Erwerbstätigkeit langsam verschwindet, bringt das auch mit sich, dass wir durch die verlorene Arbeit mehr freie Zeit haben. Das führt also weitläufig dazu, dass sich unser Leben vollkommen neu ausrichtet und wir nicht mehr nach materiellem Wohlstand, sondern eher nach Freizeit streben. Wir lernen unsere Umwelt wieder wertzuschätzen und unser Leben zu genießen, legen Wert auf unser Privatleben und kümmern uns um unsere Familie. Die Menschen sehnen sich weniger nach Karriere, als nach einem entspannten Privatleben. So fühlen sich viele durch den Stress überlastet und befürworten kürzere Arbeitszeiten. Es sind im Besonderen Paare mit Kindern, und vor allem Alleinerziehende, die sich mehr Freizeit wünschen. Also orientiert sich die Gesellschaft um und beginnt über die Zukunft anders nachzudenken. So sprechen heutzutage viele Beobachter davon, dass, nachdem es in den ersten Phasen der Industriellen Revolution zu einer fortschreitenden Verkürzung der Wochenarbeitszeit kam, bald eine Wochenarbeitszeit von nur zwanzig Stunden oder weniger aktuell werden könnte. Dies würde zugunsten der Arbeiter passieren, die so an der Produktivitätssteigerung beteiligt wären. Wir befinden uns schließlich mittlerweile im dritten Abschnitt der Industriellen Revolution, der hauptsächlich durch neue Kommunikationstechnologien gekennzeichnet ist.

3.2 Die verkürzte Arbeitswoche als Chance

Die Verkürzung der Arbeitszeit kann tatsächlich eine Lösung für das Problem der hohen Arbeitslosenquote darstellen. Zwar bedeutet das für die Arbeiter, dass ihnen ein geringerer Lohn zur Verfügung steht, aber dadurch eben mehr Menschen beschäftigt werden können. Die Einkommensverringerung kann wiederum durch Steuererleichterungen und Gewinnbeteiligung von seiten der Unternehmer ausgeglichen werden, indem der Staat die Zahlung der Arbeitslosenversicherung übernimmt. Dies ist dem Staat dann möglich, da er ja für weniger Arbeitslose Geld ausgeben muß. Für den Arbeitnehmer bringt diese Verkürzung zudem den Vorteil, dass mehr Freizeit zur Verfügung steht und er ausgeruhter am Arbeitsplatz erscheint. Außerdem wird die Flexibilität der Menschen erweitert, indem man sich immer wieder weiterbildet, was besonders für ältere von Bedeutung ist, und auch durch Teilzeitarbeit die Tätigkeit wechseln kann. So ist es möglich, in einem Bereich Erfahrungen zu sammeln, die sich später in einem anderen anwenden lassen. Für den Arbeitgeber ist es zusätzlich dank Schichtarbeit möglich, die Maschinen ohne Unterbrechung Tag und Nacht laufen zu lassen.

Dieses Modell der kürzeren Stundenwoche wurde schon in einigen Firmen verschiedener Länder erfolgreich umgesetzt. Da sich durch die hohe Arbeitslosigkeit die Gesellschaft schon in die Gruppe der Erwerbstätigen und der Arbeitslosen entzweit, sehen das Europaparlament und die Europäische Kommission durch soziale Abgrenzung und ungerechte Einkommensverteilung die Demokratie in Gefahr und sprechen sich für dieses Modell aus.

4. Negative Seiten der Arbeitszeitverkürzung

4.1 Kritische Stimmen

Viele Unternehmer sind nicht bereit, die Idee der Arbeitszeitverkürzung in ihrem Betrieb in die Tat umzusetzen, da sie ihre Wettbewerbsfähigkeit auf dem Weltmarkt im Wanken sehen. Sie befürchten einen Nachteil durch die vermehrten Lohnkosten und können diese nicht ohne negative Folgen in den Preis ihrer hergestellten Produkte mit einbeziehen. In der Realität allerdings wurde in Japan erwiesen, dass Unternehmen trotz erhöhter Lohnkosten noch ausreichend Gewinn machen können.

Falls ein genügender Einkommensausgleich für den Arbeitnehmer nicht erfolgt, kann dieser sich auch dazu genötigt sehen, mehrere Jobs gleichzeitig anzunehmen, was ja nun nicht der Sinn der neuen Maßnahme sein soll. Auch wenn sich noch viele dagegen wehren, so wird es alles in allem in Zukunft mehr Arbeitszeitverkürzungen geben müssen, für den Versuch das Einkommen gerechter zu verteilen.

4.2 Drohende Gefahr

Durch hohe Arbeitslosigkeit und die dadurch freie Zeit entsteht allerdings auch eine Gefahr. Arbeitslose müssen durch Gelegenheitsjobs das nötige Geld verdienen oder werden kriminell. Sie schließen sich oftmals gefährlichen Gruppen an und vertreten zunehmend fremdenfeindliche Gedanken. Die Kriminalitätsrate steigt an und es muß mehr Geld des Staats in die Polizei fließen, anstatt für Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen ausgegeben zu werden. Wenn die Frustration der unterbeschäftigten Bürger zu groß und der Staat hilflos wird, kann sogar bald ein Bürgerkrieg der unterschiedlichen Gruppen ins Haus stehen. Vielleicht könnte man die freie Zeit dieser Menschen deshalb lieber mit etwas Sinnvollem, dem sozialen Bereich, in Verbindung bringen.

5. So wird die Zukunft aussehen

5.1 Arbeit für das Gemeinwohl

Besonders in den USA ist dies schon gelungen. Neben dem privaten und öffentlichen Bereich gibt es einen gemeinnützigen, in dem es gilt, einen Teil seiner Freizeit sinnvoll mit anderen Menschen zu verbringen. So betreuen Organisationen zum Beispiel alte, behinderte, arme, obdachlose und verwaiste Menschen, Freiwillige sorgen sich um Aids-Kranke, Helfer kümmern sich um Analphabeten, andere sind im Umweltschutz oder in der Rechtspflege tätig, um nur einige der zahlreichen Tätigkeiten zu nennen.

So werden in diesem sogenannten Nonprofit-Sektor, der aus nicht-erwerbstätiger Arbeit besteht, beinahe zehn Prozent der Arbeitnehmer tätig, was bei einer gewissen Stundenzahl ein nicht geringes Einkommen ausmachen würde. Es liegt eindeutig ein Trend nach oben vor und Anhänger aller Altersgruppen sind immer häufiger dazu geneigt, freiwillige Dienste zu tun. Aber besonders ältere Leute können Menschen, deren Lebenssituation nicht die beste ist, an ihren eigenen persönlichen Erfahrungen teilhaben lassen. Finanziert wird alles aus Spenden. Zwar ist dies eine unentgeltliche Arbeit, aber auf jeden Fall eine neue Alternative zu den traditionellen Arbeitsbildern. Hier wird nicht mit Gewinn oder Verlust gerechnet und wirtschaftlich gesehen haben diese Dienstleistungen kaum Bedeutung. Jedoch geht es hier um Gefühl, Individualität und die Verantwortung anderen Menschen gegenüber. Dieser Sektor stellt eine helfende Hand dar und ermöglicht Millionen benachteiligter Menschen, die durch das Netz der Wirtschaft und des Staates hindurchfallen, ein schöneres Leben.

5.2 Wir können selbst entscheiden

So kann man für die Zukunft voraussagen, dass es zwar weiterhin die Erwerbstätigkeit geben wird, mit der die Menschen ihren Lebensbedarf finanzieren, diese aber verkürzt sein wird. Staat und Wirtschaft werden nicht mehr so viel Platz für Erwerbstätige bieten und die Betroffenen müssen sich fragen, ob sie in die Kriminalität rutschen oder dem sozialen Bereich beiwohnen wollen. So liegt es nun an den Bürgern selbst, die drohende Krise einer überhöhten Kriminalität zu verhindern und sich in Gruppen und Gemeinschaften für die Ausweitung des gemeinnützigen Bereichs zu organisieren. Nur so ist es möglich durch Zusammenhalt in der Gesellschaft die negativen Folgen der Rationalisierungen und der Globalisierung zu überwinden. Es ist jedoch auch Unterstützung von seiten des Staates nötig, der die Erwerbstätigen dazu bringen sollte, einen Teil ihrer Freizeit für den Nonprofit-Bereich einzusetzen und ebenso Arbeitslose für die Teilhabe im Ehrenamt zu gewinnen.

5.3 Eine angemessene Vergütung

Nun stellt sich nur noch die Frage, wie man die Bevölkerung dazu bringt, ohne Bezahlung vermehrt im sozialen Bereich tätig zu werden. Ein Anreiz könnten Steuerentlastungen des Staates sein. Man würde die geleisteten Arbeitsstunden zusammenrechnen und diese den Steuerbehörden vorweisen. Für Spenden gibt es schließlich auch Entlastung bei der Steuer. Dies würde sich nach allen Seiten hin positiv auswirken, denn so leisten die Menschen gerne mehr Arbeit für das Gemeinwohl und der Staat muß selbst weniger für diesen Sektor investieren. Durch staatliche Hilfe könnte so auch entschieden werden, welche Organisation gerade am meisten Unterstützung braucht und so entlastet wird, um Probleme zu beseitigen.

Als Anreiz für Arbeitslose kann ein sogenanntes Sozialeinkommen anstatt der Sozialhilfe eingeführt werden. Man könnte dieses Einkommen je nach der Qualifikation der Arbeitslosen einstufen, so dass ungelernte wie hochqualifizierte Menschen zusammen im sozialen Bereich tätig sind.

Die Ansicht, dass Arbeit und Einkommen zwangsläufig zusammengehören, erscheint altmodisch. Weil immer mehr menschliche Arbeit durch Maschinen ersetzt wird, muß es dennoch möglich sein, dem Volk auch ohne Erwerbstätigkeit ein Mindesteinkommen unabhängig von Alter oder Familienstand für das Notwendigste zu ermöglichen, da es schließlich die Mehrheit ist, die arbeiten möchte, aber keine Chance dazu bekommt. So wäre ein Einkommen ohne Erwerbstätigkeit aber zugunsten der Gemeinschaft und des sozialen Bereichs garantiert. Es muß allerdings gerade noch so gering gehalten werden, dass es keine Auswirkungen auf die Moral der Bürger hat, und diese dennoch darum bemüht sind, eine Arbeitsstelle zu finden.

6. Ausweitung des sozialen Sektors

Wie bereits erwähnt, nimmt die Bereitschaft, soziale Dienste abzuleisten, auf der ganzen Welt zu. Die Organisationen, die frühere Aufgaben der Wirtschaft und des Staates übernehmen, vermehren sich. Auch gegen die Jugendarbeitslosigkeit ist die Arbeit im gemeinnützigen Sektor, zu dem unter anderem auch Vereinigungen für den Umweltschutz, die Betreuung von Kindern und alten Menschen, die Erhaltung von Kunst, Wissenschaft und Religion, Gesundheit und die Hilfe für in Not geratene Frauen zählen, ein gutes Mittel.

6.1 NGOs stützen die Demokratie

Durch die Verstärkung des Nonprofit-Sektors werden auch die NGOs ( Non- Governmental Organizations) mehr. Das sind vom Staat unabhängige Organisationen, die zugleich demokratische Gedanken vertreten und auch in Zukunft eine wichtige Rolle spielen werden. Sie können nämlich verhindern, dass die Fremdenfeindlichkeit, die durch die Unterbeschäftigung und die Ideen der Globalisierung immer gravierender wird, nicht Überhand gewinnt. Durch eine gesicherte Demokratie läßt sich dem entgegenwirken.

In den Entwicklungsländern, wo die Wirtschaft noch nicht weit entwickelt und der Staat meist bestechlich ist, gehören NGOs fest zum Leben dazu, da sie als einziges den Menschen wirklich unter die Arme greifen. In Asien sind zum Beispiel viele Vereinigungen damit beschäftigt, mit verbesserten Anbaumethoden für die Bauern gegen den Hunger zu kämpfen, die letzten Tropenwälder vor dem Abholzen zu bewahren und den Frauen bei Mißhandlungen zur Seite zu stehen. Auch in Lateinamerika entstehen zusätzliche Organisationen, die zum Großteil von der Kirche finanziert werden. Freiwillige helfen hier mit, um unter anderem den Menschen in den Slums ein besseres Leben zu ermöglichen oder Unterkünfte für Obdachlose zu bauen.

In Afrika existieren Organisationen, die gegen Analphabetismus kämpfen, sich um die medizinische Versorgung des Volkes kümmern, Dämme ausbauen und Bäume pflanzen.

Es wird also klar deutlich, dass der gemeinnützige Bereich zukünftig immer mehr Arbeitsplätze schaffen wird, für die der Staat die notwendige Finanzierung übernimmt, da ihm selbst das Einsetzen von sozialen Programmen erspart bleibt. Natürlich wäre es auch in der Dritten Welt hilfreich, den freiwilligen Mitarbeitern ein sogenanntes Sozialeinkommen zu ermöglichen. Da die Gelder aus den Industrieländern jedoch dazu nicht ganz ausreichen, müßte man die Reichen des Staates höher besteuern.

6.2 Es gibt noch Zuversicht

Die Dritte Industrielle Revolution breitet sich immer weiter aus und Unternehmen wollen mit allen Mitteln den Weltmarkt erobern, ohne dabei auf das Volk, das unter der hohen Arbeitslosigkeit leidet, zu achten. In dieser Umwälzung der Gesellschaft liegt die größte Hoffnung im sozialen Bereich. Wenn dieser sich schnell ausbreiten und die Gemeinschaft der Bürger stärken kann, können die vielen Arbeitslosen eine neue Aufgabe und so wieder mehr Sinn im Leben finden. Die Befürworter der neuen Technologien sehen die Zukunft natürlich mit ganz anderen Augen. Sie sprechen begeistert von den neuen Entwicklungen, die auf uns zukommen, um unseren Wohlstand zu erhöhen und unser Leben zu erleichtern. Wissenschaftler sehen eine schönere Welt, die von hochtechnologisierten Computer und weiterentwickelter Elektronik angeführt wird, nahen. Sie sehen keine große Bedrohung für die einfache Arbeitswelt auf uns zukommen, da laut ihrer Behauptung jeder durch Fortbildung an diesem neuen Zeitalter teilnehmen kann. Zum Teil ist diese Behauptung schon realistisch, jedoch erscheint offensichtlich, dass in einer Gesellschaft, der die Arbeit ausgeht, viele Arbeitnehmer zurückstecken müssen und die Umschulung vom Landarbeiter zum Computerexperten nur als Beispiel äußerst schwierig zu gestalten ist.

7. Weitere wichtige Aspekte des Strukturwandels

7.1 Arbeit zugunsten der Umwelt

Doch nicht nur die Arbeit verschwindet in unserer Gesellschaft, auch unsere Umwelt steht vor einer Katastrophe. Obwohl sie eigentlich die Grundlage des menschlichen Lebens ist, hat sich bis jetzt unser Wirtschaftssystem sehr negativ auf sie ausgewirkt. Das heißt, dass wir in Zukunft anders wirtschaften müssen, um weniger Rohstoffe zu verbrauchen und so die natürlichen Ressourcen zu erhalten. Es müssen neue Produktionsmethoden entwickelt werden, welche die Haltbarkeit der Güter verlängern, so dass die Umwelt weniger durch Produktion und spätere Unmengen von Abfall belastet wird. Durch neue Techniken zur Güterherstellung entsteht zudem mehr Arbeit. So können auch im ökologischen Bereich neue Arbeitsplätze geschaffen werden und die Rohstoffe sind längere Zeit verfügbar. Um diese Veränderung herbeizuführen, müssen allerdings zum einen die Menschen einen neues Bewußtsein für die Natur entwickeln und zum anderen ist es wichtig, neue Gesetze zum Schutze der Umwelt zu verfassen. Eine hilfreiche Lösung gegen den immensen Konsum jedes Einzelnen kann zum Beispiel sein, dass wir mehr Güter wie Autos oder Waschmaschinen gemeinsam nutzen oder an unsere Mitmenschen vermieten. Es zählt schließlich nicht, ein Produkt zu besitzen, sondern seinen Nutzen daraus zu ziehen. Es können viele neue Arbeitsplätze entstehen, wenn man eine Produktion, die viel Rohstoffe verbraucht, ersetzt durch eine Methode, mit der viele Arbeiter die Haltbarkeit eines Produktes verbessern. Wenn man die Kosten vergleicht, stellt sich allerdings oft heraus, dass es billiger ist, neue Güter herzustellen. Das liegt aber nur daran, dass man externe Kosten nicht miteinbezieht. Es ist also nun Aufgabe der Wirtschaft, die Augen nicht vor dieser Realität zu verschließen.

7.2 Ein neuer Weg zur Gleichberechtigung

Heutzutage gehört die Arbeit meist fest zum Leben dazu und wer keiner Erwerbstätigkeit nachgeht, fühlt sich oft von der Gesellschaft ausgegrenzt. Das betrifft besonders Frauen, da diese im Beruf auch die Möglichkeit sehen, sich persönlich zu entfalten und dadurch ihr Selbstbewußtsein auszubauen. Allerdings darf man die Rolle der Erwerbstätigkeit auch nicht überzogen sehen, da diese sich in Zukunft sowieso ändern wird und man auch die Hausarbeit nicht unterschätzen sollte. Bald wird man woanders nach Zufriedenheit und Entfaltung der Persönlichkeit suchen müssen. So wäre es denkbar, dass Männer sich in gleichem Maße wie Frauen an der Hausarbeit teilnehmen. Sie werden bald feststellen, dass es auch an Heim und Herd, sowie der Kindererziehung vieles zu entdecken gibt, was den Menschen auch hier prägen kann. Andererseits sollten die Hausfrauen selbst, sich auch fragen, ob ihnen ihre Tätigkeit nicht vielleicht doch Spaß macht, denn schließlich müssen sie nicht unglücklich sein, nur weil andere das fest von ihnen annehmen. Natürlich soll das für die Frauen aber keineswegs der Abschied von der Emanzipation bedeuten, sondern schlicht ein weiterer Weg zur Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau bedeuten, so dass eben weder Mann noch Frau zurückstecken müssen und die Arbeit ausgeglichen verteilt wird.

8. Persönliche Stellungnahme

Heutzutage muß man wohl schon ein sehr naiver Mensch sein, wenn man sich vom Schein der neuen Technologien blenden läßt und glaubt, an allen Neuentwicklungen teilhaben zu müssen, um ein besseres Leben zu genießen.

Dabei wird der Strukturwandel für immer mehr Leute zur bitteren Realität und die Sorge um den Arbeitsplatz schleicht sich in alle Bereiche. So haben sogar schon die meisten Jugendlichen ein ungutes Gefühl im Hinblick auf ihre berufliche Zukunft, wenn sie auf die zuletzt abgesendete Bewerbung wieder eine Absage erhalten. Das kann man auch in seinem eigenen Freundeskreis gut beobachten. Da ist es doch wirklich eine wahnsinnige Erleichterung, wenn man daran denkt, dass es wirklich Hoffnung für die Arbeit der Menschen gibt! Natürlich wird es nicht einfach sein, eine Arbeitszeitverkürzung in allen Bereichen langfristig einzuführen, und auch die Ausweitung des gemeinnützigen Sektors wird Probleme mit sich bringen, welche jedoch im Vergleich zu den jetzigen wahrscheinlich leichter zu bewältigen sein werden, um den Menschen eine schöne Zukunft zu ermöglichen. Wird die Idee der sozialen Tätigkeit erfolgreich in die Tat umgesetzt werden können, wird die Welt ein ganz anderes Gesicht bekommen, denn der Gedanke, dass Verantwortung anderen gegenüber und das Gemeinwohl eine übergeordnete Rolle spielen, erscheint nahezu paradiesisch. Aber die Realisierung der vorgeschlagenen Ideen ist leider nicht möglich, wenn wir nicht unser Denken ändern, und bald erkennen, dass jeder Einzelne für die Zukunft der Arbeit mitverantwortlich ist. Das bedeutet, dass erst einmal alle Unwissenheit beseitigt werden muß und wir uns einer neuen Arbeitsweise stellen müssen, ohne Angst vor dem Neuen zu haben!

9. Literaturverzeichnis

Rifkin, J., Das Ende der Arbeit und ihre Zukunft

Giarini, O., Liedtke, P. M., Wie wir arbeiten werden - COR Guggenberger, B., Wenn uns die Arbeit ausgeht

Saiger, H., Die Zukunft der Arbeit liegt nicht im Beruf

Ende der Leseprobe aus 13 Seiten

Details

Titel
Die Zukunft der Arbeit
Note
12 Punkte
Autor
Jahr
2001
Seiten
13
Katalognummer
V105068
ISBN (eBook)
9783640033652
Dateigröße
350 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Zukunft, Arbeit
Arbeit zitieren
Julia Wagner (Autor:in), 2001, Die Zukunft der Arbeit, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/105068

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