Ernährung bei den Krankheiten


Ausarbeitung, 2001

25 Seiten, Note: 12 Punkte


Leseprobe


GLIEDERUNG

1. Einleitung

2. Heilen durch Nahrung: “Möglichkeiten und Grenzen”
2.1. Die Heilkraft der Nahrung aus wissenschaftlicher Sicht
2.2. Innerliche und äußerliche Heilwirkung der Nahrung

3. Die Nahrungsbestandteile und ihre Wirkungen
3.1. Eiweiß/Aminosäuren
3.2. Fett/Essentielle Fettsäure
3.3. Kohlenhydrate/Einfach- und Mehrfachzucker
3.4. Ballaststoffe
3.5. Mineralstoffe (Mengen- und Spurenelemente)
3.6. Vitamine
3.7. Sekundäre Pflanzenstoffe
3.8. Probiotische Kulturen und Präbiotiken

4. Die unheilbaren Krankheiten
4.1. Krebs/ Krankheitsbild
4.1.1. Ernährungsempfehlungen zur Senkung des Krebsrisikos
4.1.2. Krebs und Übergewicht
4.1.3. Die richtige Ernährung bei Krebs
4.2. Diabetes/ Krankheitsbild
4.2.1. Diabetes und Übergewicht
4.2.2. Die richtige Ernährung bei Diabetes

5. Die Rolle der Ernährung bei alltäglichen Krankheiten und Beschwerden
5.1. Kopfschmerzen und Migräne
5.2. Schlafstörungen
5.3. Stress
5.4. Hoher Blutdruck
5.5. Niedriger Blutdruck
5.6. Erkältung und grippaler Infekt
5.7. Krampfadern

EINLEITUNG

Wenn der Körper gegen eine Krankheit kämpfen muss, braucht er jede Menge Unterstützung. Die richtige Ernährung spielt dabei eine wichtige Rolle. Um Ihnen bei der Auswahl der richtigen Lebensmittel zu helfen, führen wir über einigen Krankheiten auf und nennen die entsprechenden helfenden Lebensmittel, damit Sie sich vor Krankheiten schützen können und Ihre Gesundheit erhalten oder wieder gewinnen.

In unserem Referat wollen wir auch zwei unheilbare Krankheiten betrachten: Diabetes und Krebs. Wir erzählen Ihnen, wie die Krankheiten entstehen, welche Symptome sie haben und wie man sie durch die richtige Ernährung behandeln kann.

Literaturverzeichnis:

- Meryn,Siegfred: Das große ORF-Ernährungsbuch: gesund essen- gesund trinken- gesund leben; die besten Tipps für ihre Ernährung, Verlag Carl Überreuter, Wien 2000

- Grüneklee,Dieter: Diabetes : Formen und Ursachen, Symptome und Diagnose, Behandlung und Lebensführung, Kochen und Backen, Alltag und Beruf, FALKEN Verlag, Niedernhausen 1995

- Ratzmann,Klaus Peter: Keine Bange vor Insulin: ein Ratgeber für Diabetiker im fortgeschrittenen Lebensalter und ihre Angehörigen ,Verlag Kirchheim Mainz, Mainz 1994

- Bruker,Michel: Diabetes und seine biologische Behandlung, Bioverlag Gesundleben, Hopferau 1983

- Mehnert Hellmut u.a.: Diabetes- Mit der Krankheit leben, Georg Thieme Verlag, Stuttgart 1995

- Siebolds,Marcus: Diabetes: Ratgeber, Bund-Verlag GmbH, Köln 1991

- Iburg Anne u.a.: Für Diabetiker-Schnelle Küche, FALKEN Verlag, Niedernhausen 2001

- Evans,Diana: Essen sie sich schön!: Erfolgsgarantie orthomolekulare Ernährung, Ariston Verlag, München 1993

- Cousin,Pierre: Die 150 besten Lebensmittel für ihre Gesundheit: Wofür sie gut sind; Was sie bewirken; Wie sie heilen, Mosaik Verlag, München 2000

- Carlsson,Sonja: Heilende Nahrung: Alle Wirkungsweisen der Health Food auf einen Blick, Ehrenwirth Verlag GmbH, München 1999

- Biesalski,Hans-Konrad: Gesund und bewusst essen bei Krebs: wie Sie Schutzstoffe nutzen und Ihr Immunsystem stärken, Georg Thieme Verlag, Stuttgart 1998

- Wüstel, Jens-Michael, Dr. med.: Krebs natürlich mitbehandeln, Gräfe und Unzer Velag GmbH, München 1997

- Beier, Heinz, Dr. med. u.a.: Krebs, Hilfe durch richtige Ernährung und Stärkung des Immunsystems, Walter Hädecke Verlag, Stuttgart 1997

- Bilder aus dem Internet, Seiten: http://www.maaloxan-welt.de/intro/images/

- Material aus dem Internet, Seiten: http://www.diabetes-zentrum.de

http://www.gesundeernährung.org

http://www.diabetes-ernaehrung.ch/diabetes.shtml

2. Heilen durch Nahrung: Möglichkeiten und Grenzen

Manche Menschen betrachten die Heilung duch Ernährung sehr skeptisch, aber bei längerem Nachdenken erscheint es doch logisch: Wegen der falschen Ernährung werden wir krank, warum sollte eine richtige Ernährung dann nicht auch heilen können? Gesundes Essen kann manche Krankheiten verhindern und in einzelnen Fällen auch heilen.

Selbstverständlich muss man die Heilwirkung von Nahrungsmitteln realistisch sehen: Wunder gibt es keine, jede Heilwirkung lässt sich begründen.

Und auch nicht jede Krankheit lässt sich durch Ernährung oder die Verabreichung eines besonderes gesunden Lebensmittels heilen, denken wir nur an die sogenannten unheibaren Krankheiten, an AIDS, Krebs, Nervenerkrankungen, ansteckende Krankheiten und viele andere mehr. Es sind meist die weniger dramatischen, wenn auch ernstzunehmenden Krankheiten, bei denen uns Nahrungsmittel gesund machen können. Dies kann entweder durch die richtige Kost oder bestimmte Verabreichungsformen (auch äußerlicher Art) gelingen. Selbst Medikamente bringen nicht immer den gewünschten Heilerfolg. Denn dieser hängt auch vom Heilungswillen des Kranken ab. Wenn der Patient nicht seine gesamte Kraft gegen die Krankheit aufbringt, verliert er diesen Kampf. Medikamente haben auch Schwachpunkte: Sie sind nicht grundsätzlich frei von unerwünschten Nebenwirkungen.

2.1. Die Heilkraft der Nahrung aus wissenschaftlicher Sicht

Die Volksmedizin wusste immer schon, welche bedeutsame Rolle bestimmte Kräuter, Pflanzen, Nahrungsmittel, Mineralien, Obst und Gemüse bei der Vorbeugung und Bekämpfung von Krankheiten spielt.Die Wissenschaft hat entdeckt, dass Lebensmittel tatsächlich Heilstoffe enthalten, die nicht nur körpereigenen Selbstheilungskräfte aktivieren, sondern auch den Alterungsprozess der Zellen verlangsamen können.

2.2. Innerliche und äußerliche Heilwirkung der Nahrung

Die Einnahme von Nahrungsmitteln wirkt auf verschiedene Heilungsprozesse, sie können aber auch gut äußerlich angewendet werden. Neben den Apfel- und Sauerkrautkuren, Kräutertees und -essenzen gibt es z.B. auch Breiumschläge, Auflagen, Waschungen und Bäder, bei denen uns bestimmte Nahrungsmittel Linderung bringen.

Die Inhaltsstoffe des verzehrten Nahrungsmittels entfalten im Körper ihre Wirkungen. Diese können direkter Natur sein, indem sie gezielt auf den Krankheitsherd wirken wie etwa bei Verstopfung und Husten. Sie können aber auch indirekt eine Besserung erreichen, indem sie den Schmerz stillen, die Produktion von Verdauungssäften anregen, den heilsamen Schlaf fördern, den Körper stärken und das körpereigene Immunsystem unterstützen, so dass die Krankheit besser und schneller bewältigt wird.

Die äußerliche Anwendung von Nahrungsmitteln hat vorwiegend eine indirekte Heilwirkung. Sie reicht von der lokalen Verabreichung direkt am Krankheitsherd - auf die schmerzende Stelle oder die betroffene Körperpartie - bis hin zur Behandlung der gesamten Körperoberfläche (Bäder). An der Heilwirkung sind ätherische Öle, Mineralstoffe (Mengen- und Spurenelemente), Vitamine, sekundäre Pflanzenstoffe, organische Säuren beteiligt.

Manche unserer Nahrungsmittel zeigen äußerlich angewendet eine desinfizierende, entzündungshemmende, abschwellende, zerteilende oder zusammenziehende Wirkung. Über solche Mechanismen werden durch die äußere Verabreichung innere Heilungsprozesse in Gang gesetzt. Nahrungsmittel werden äußerlich für Bäder, Waschungen, Wickel, Kompressen, Auflagen, Pflaster, Einreibungen, Umschläge, Heilsalben und Heilkissen verwendet.

**********************************

3. Die Nahrungsbestandteile und ihre Wirkungen

Für alle Körperfunktionen, für die Arbeitsleistung, die Stoffwechselaufgaben oder die

Aufrechterhaltung der Körpertemperatur benötigen wir Energie. Diese Energie müssen wir uns mit unserer Nahrung zuführen. Sie enthält die Nährstoffe, die unser Körper aufspaltet und somit die lebensnotwendige Energie gewinnt. Eine ausgewogene Ernährung soll dafür sorgen, dass wir diese Nährstoffe in den optimalen Mengen und Zusammensetzungen aufnehmen. Unsere Nahrung soll nicht nur die Gesundheit und die Leistungsfähigkeit erhalten, sondern auch das Auftreten von Krankheiten vorbeugen.

3.1. Eiweiß

Proteine werden als Bausteine für Körpersubstanzen benötigt. Ein Mangel an Eiweiß kann die Abwehrkräfte schwächen und damit die Krebsentstehung fördern. Andererseits kann sich ein zu hoher Eiweißkonsum, insbesondere in Form von Fleisch, ungünstig auswirken. So stellen zahlreiche Studien fest, dass bei reichlichem Verzehr von “rotem” Fleisch das Darmrisiko steigt. Dabei schneidet Rindfleisch ungünstiger ab als Schweinefleisch, wogegen hoher Geflügel- und Fleischkonsum keinen Einfluss hatte. Eine Erklärung dafür ist noch nicht gefunden, möglich wäre eine Schädigung des Darms durch Ammoniak. Der Eiweißbedarf von Krebspatienten ist jedoch in Phasen der Regeneration nach der Krebstherapie höher als der Gesunden. Etwa 1,0 bis 1,5 g Eiweiß pro Kilogramm Körpergewicht sollten es pro Tag sein. Das hieße etwa 75 bis 100 g Eiweiß für eine 75 kg schwere Person. Dieser erhöhte Bedarf hat mehrere Gründe. Der Energieverbrauch des Körpers kann beim Krebskranken höher sein als beim Gesunden. Werden nicht genügend der Energielieferanten Kohlenhydrate und Fette aufgenommen, wird auch die Bausubstanz Eiweiß zur Energiegewinnung herangezogen. Der Bedarf des Körpers steigt damit an. Bei einer Unterversorgung mit Energie und Eiweiß besteht die Gefahr, das Muskelmasse abgebaut und damit die Leistungsfähigkeit beeinträchtigt wird. Eiweiß ist auch ein wichtige Baustoff der körpereigenen Abwehrstoffe. Eine ausreichende Versorgung ist deshalb unverzichtbar für die Funktion des Immunsystems.

3.2. Fett

Fett ist der Nährstoff mit der meisten Energie. Ein Gramm Fett enthält mehr als doppelt soviel Kalorien wie ein Gramm Kohlenhydrate. Doch soviel Energie hat auch seine Nachteile. Die meisten Menschen nehmen nämlich zuviel Fett und damit auch zuviel Energie zu sich.

Die überschüssige Energie wird dann in den Fettdepots des Körpers gespeichert. Also, man muss pflanzlichen Fetten den Vorzug geben. Denn Weizenkeim-, Sonnenblumen-, Oliven-, oder Rapsöl enthalten reichlich ungesättigte Fettsäuren sowie viel Vitamin E. Diese ungesättigten Fettsäuren sind für den Zellaufbau und das Immunsystem sehr wichtig. Sie können die Bildung von Substanzen in unserem Körper bewirken, sogenannte Cytokine, die Tumorzellen zerstören können. Tierische Fette enthalten dagegen überwiegend gesättigte Fettsäuren. Nüsse und Samen, wie Sonnenblumenkerne, Sesamsamen oder Kürbiskerne, enthalten viel pflanzliches Fett, bieten darüber hinaus aber auch fettlösliche Vitamine. Bei der Auswahl von fetthaltigen Lebensmitteln tierischen Ursprungs sollte man solche bevorzugen, die neben Fett auch noch reichlich andere Nährstoffe liefern. Milchprodukte wie Jogurt, Käse und Quark enthalten neben Fett wertvolles Eiweiß und Calcium.Die Omega-3-Säuren des Fetts von Makrele, Lachs, Hering und anderen Kaltwasserfischen senken einen hohen Blutfettspiegel. Sie verbessern die Fließeigenschaft des Blutes, daher verhindern sie Ablagerungen an den Blutgefäßwänden und mindern die Infarkt- und Thrombosegefahr.

3.3. Kohlehydrate

Alle süßschmeckenden Früchte enthalten verschiedene Zuckerarten, insbesondere die Einfachzucker Glucose (Traubenzucker) und Fructose (Fruchtzucker). Kohlenhydrate sind sehr gute und bekömmliche Energiespender: Einfache Kohlenhydrate sorgen für einen raschen Energieschub, komplexe dagegen stellen die Energie “tröpfchenweise” zur Verfügung und sorgen damit für eine langhaltende Leistungsbereitschaft. Zudem verlängern sie das Sättigungsgefühl. Den Hauptteil der Kohlenhydrate verbraucht das Gehirn: Täglich benötigt es etwa 120 g Traubenzucker. Der Rest verteilt sich auf das Blut (Blutzucker). Ein kleiner Teil findet sich als “Speicher” in der Leber.

Kohlenhydrate sind lebenswichtig. Bei einem Mangel (Hunger, Fasten) setzt der Körper Stoffwechselprozesse in Gang und stellt aus anderen Nahrungsbestandteilen oder auch aus seiner eigenen Fett- und Muskelmasse Kohlenhydrate her, um das Gehirn zu versorgen und den Blutzuckerspiegel aufrechtzuerhalten.

Ebenso wie bei Zuckerkranken ist auch beim Krebskranken die Auswahl der Kohlenhydrate wichtig.

3.4. Ballaststoffe

Ballaststoffe sind unverdauliche komplexe Kohlenhydrate. Man unterscheidet lösliche (z.B. Pektin) und unlösliche Ballaststoffe (z.B. Zellulose). Sie spielen eine große Rolle bei der Darmtätigkeit. Ballaststoffe aus Getreide, Obst, Gemüse beschleunigen den Verdauungsablauf, die Darmbakterienflora wird verbessert, krebserregende Substanzen wie z.B. Gallensäure werden besser ausgeschieden. Lösliche Ballaststoffe schützen also vor einem hohen Cholesterinspiegel und damit auch vor Gefäßablagerungen. Reich an löslichen Ballaststoffen sind Äpfel und andere pektinreiche Früchte, vor allem aber Haferkleie.

Ballaststoffe haben eine große Bedeutung bei der Vorbeugung von Krebserkrankungen, insbesondere von Darmkrebs. Aber auch der Entstehung anderer Krankheiten, wie Übergewicht, Diabetes mellitus, Fettstoffwechsel oder Gallensteine, kann vorgebeugt werden wenn die Nahrung genügend Ballaststoffe enthält. Sie verhindern oft die Verstopfung und damit machen auch die Einnahme von Abführmitteln überflüssig. Leider führt eine hohe Ballaststoffaufnahme, insbesondere wenn der Darm nicht daran gewöhnt ist häufig zu Blähungen.

3.5. Mineralstoffe (Mengen- und Spurenelemente)

Mineralstoffe erfüllen wie die Vitamine wichtige Aufgaben im Körper und müssen täglich mit der Nahrung aufgenommen werden. Ein Mangel an Mineralstoffen zeigt oftmals spezifisch und bleibt auch häufig lange verborgen. Müdigkeit, Leistungsabfall, Hautstörungen, schlecht heilende Wunden, Veränderungen an Haaren und Nägel, Wadenkrämpfe und Muskelschmerzen sind die häufigsten Erscheinungen.

- Selen: ein Antioxygen , das vor Herzbeschwerden, Krebs und Alterungsprozessen schützt. Wichtig für Wachstum, Fruchtbarkeit, Schilddrüsen- und Lebensfunktion und gesunde Haut und Haaren. Neben Vollkorngetreide sind Fisch, Sesam, Kokosnuss, Sojabohnen und Eier gute Selenlieferanten.

- Calcium: wichtig für Zähne und Knochen, fördert die Verbindung der Nervenzellen, die Blutgerinnung und stärkt die Muskelfunktionen. Er reguliert den Herzschlag, gleicht den Säure- Basen-Haushalt aus und ist wichtig für eine gesunde Haut.

- Jod: braucht die Schilddrüse, um Hormone zu produzieren, die für eine gesunde körperliche und geistige Entwicklung, Wachstum und viele andere Funktionen sorgen.

- Fluor: schützt vor Karies. Fluor kommt in Spargel vor.

- Eisen: wichtig für die Produktion von Hämoglobin, einem Pigment in den roten Blutkörperchen, das die Körperzellen mit Sauerstoff versorgt. Steigert die Energie, beugt Anämie vor und stärkt die Körperabwehr.

- Magnesium : wichtig für Knochen ,Zähnen und die Muskelkontraktion. Beruhigt das Nervensystem und reguliert den Herzschlag. Wird zur Calciumaufnahme gebraucht. - Zink: fördert die Fruchtbarkeit, ist gut für die Haut, hilft bei Wundheilung und reguliert den Geschmackssinn. Wichtig für das Immunsystem, das Nachtsehvermögen und das Wachstum.

- Schwefel: in reiner Form pilz- und bakterientötend. Ist in Cremes für Hauterkrankungen enthalten, z.B. bei Akne. Unterstützt die Eiweißbildung, ist in jeder Zelle vorhanden.

- Kalium: reguliert die Körperflüssigkeiten, sorgt für die gesunde Zellfunktion und die Übertragung der Nervenimpulse. Es kontrolliert den Herzschlag und den Blutdruck. - Phosphat: reguliert den Proteinhaushalt und die Energie in den Körperzellen, ist wichtig für Knochen und Zähnen und für die Aufnahmen vieler anderen Nährstoffen.

3.6. Vitamine

Vitamine wirken wie die Mineralstoffe sehr vielfältig. Es zeigte sich, dass bei Verzehr von

Obst und Gemüse, das reichlich Carotin enthält, Tumoren an Lunge, Prostata und Harnblase sowie an den Verdauungsorganen Mundhöhle, Speiseröhre und Magen seltener auftreten. Hier sind einige Vitamine und ihre Wirkungen.

Vitamin C: oder Ascorbinsäure, ist an wichtigen Abläufen in Zellen und Geweben beteiligt, hilft Giftstoffe abzubauen und stärkt die Abwehrkräfte.

Vorkommen: Brokkoli, Paprika, Kohl, Zitrone. Vitamin K: wirkt bei der Blutgerinnung mit. Vorkommen: reichlich in grünen Blättern

Vitamin A: Wichtig für eine gesunde Haut, beugt Infektionen der oberen Atemwege vor wie Erkältung, Halsschmerzen, verbessert die natürliche Sehkraft. Ist in tierischen Produkten enthalten, kann aber auch durch Karotin aus pflanzlichen Mitteln gebildet werden. Vorkommen: Karotten, Kohl, Mango, Melone

Vitamin B1: verbessert die Kontraktion. Wird leicht beim Kochen oder durch UV-Strahlen zerstört. Vitamin- B1- Mangel kann zu Depressionen und Nervosität. Vorkommen: Kohl, Brunnenkresse, Zucchini

Vitamin B2: wichtig für den Fett-, Zucker- und Eiweißstoffwechsel im menschlichen Körper. Vorkommen: Brunnenkresse, Kohl, Spargel, Milch

Vitamin B3: schützt die Haut auf natürliche Weise gegen Sonnenstrahlen. Ein Mangel kann zu Müdigkeit, Depressionen, Konzentrationsschwäche und Dermatitis führen. Vorkommen: Kohl, Zucchini

Vitamin B5: stärkt das Immunsystem und hilft bei der Verwertung der Nährstoffen aus der Nahrung.

Vorkommen: Brunnenkresse, Kohl, Sellerie, Avocado, Erdbeeren

Vitamin B6 : wichtig für die Gesundheit des Blutes und für den Eiweißstoffwechsel. Vorkommen: Zwiebeln, Brunnenkresse, Kohl, Bananen

Vitamin B12: zur Gesunderhaltung der Nerven und zur Bildung roter Blutkörperchen. Mangel führt zu Müdigkeit und trockener Haut.

Vorkommen: Milch und Käse

Vitamin D: wichtig für gesunde Knochen und Haut. Sonnenlicht ist die beste Quelle, über die Haut wird körpereigenes Vitamin D produziert. Vitamin D spielt eine entscheidende Rolle im Calciumstoffwechsel.

Vorkommen: Salat, Datteln, Hüttenkäse, Eier

Vitamin E: starkes Antioxygen, verhindert die Degeneration von Nerven und Muskeln. Heilt die Haut gesund und schützt von Herzerkrankungen.

Vorkommen: Weizen, Erdnüsse

3.7. Sekundäre Pflanzenstoffe

Darunter versteht man Pflanzenstoffe, die die Pflanze als Abwehrstoffe gegen Schädlinge, als Farbstoffe und als Wachstumsregulatoren bildet. Sie werden auch “vitaminähnliche Wirkstoffe” genannt. In unseren pflanzlichen Nahrungsmitteln kommen 5000-10 000 solcher Substanzen vor. Nach neuen Erkenntnissen wirken sie auf den menschlichen Körper gesundheitsfördernd. Sie lassen sich nach ihrer chemischen Struktur in 10 Gruppen einteilen:

- Carotinoide: in roten und gelben Früchte sowie Gemüsen
- Phytosterine: in Pflanzensamen und -ölen
- Saponine: in Hülsenfrüchten
- Glucosinolate: in Senf, Kohlrabi, Meerrettich, Kohlarten
- Polyphenole: in grünblättrigem Gemüse, in den Randschichten von Obst und Gemüse
- Protease-Inhibitoren: in Pflanzensamen (Hülsenfrüchte, Getreidekörner)
- Monoterpene: als Aromastoffe in Pfefferminze, Kümmel und Limonen etc.
- Phytoöstrogene: in Sojabohnen, Leinsamen und Vollkornprodukten etc.
- Sulfide: in Liliengewächsen wie Knoblauch, Zwiebel und Kohlgemüse
- Lektine: in Hülsenfrüchten und Getreide.

Die Wirkungen von einigen sekundären Stoffen sehen Sie in der folgenden Tabelle:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

3.8. Probiotische Kulturen und Präbiotika

Probiotisch bedeutet keimfördernd und steht im Gegensatz zu antibiotisch, was keimtötend heißt. Probiotische Kulturen haben die Eigenschaft, eine erwünschte, gesundheitsfördernde Bakterienflora im Darm aufzubauen und in ihre Entwicklung zu unterstützen. Probiotika sind vor allem Milchsäurebakterien, verschiedene Lactobazillen und Bifidus-Bakterien, die auch Bestandteile der menschlichen Darmflora sind.

Bei Präbiotika handelt es sich um nichtverdauliche Nahrungsbestandteile. Sie beeinflussen das menschliche Darmmilieu durch Stimulation von Wachstum und Aktivität einzelner oder einer begrenzte Anzahl positiver Dickdarmbakterien und dadurch wird die Gesundheit des Menschen verbessert. Sie gelangen unverändert in den Dickdarm und dienen dort gesundheitsfördernd Bakterienstämmen als Nahrung. Von Bedeutung sind hier die Fruchtoligosaccaride Inulin und Oligofructose, sowie einige milchzuckerhaltige Oligosaccaride aus Sojabohnen. Das Präbiotikum Inulin wird aus Chicoreewurzeln gewonnen. Es ist aber auch in Knoblauch, Weizen, Lauch, Roggen, Spargel, Zwiebeln und Bananen einhalten. Die größte Marktbedeutung haben in diesem Zusammenhang gesäuerte Milchprodukte wie z.B. Jogurt mit Oligofructose.

***********************************

4. Die Unheilbare Krankheiten

„Lass Nahrung deine Arznei sein und Arznei deine Nahrung“

Hippokrates

Nach den neuesten Erkenntnissen der Medizin steht fest: wir können mit unseren

Ernährungsgewohnheiten großen Einfluss auf unseren Gesundheitszustand nehmen,denn alles, was wir essen, wirkt sich direkt auf unser Wohlbefinden sowie auf die Körperfunktionen aus. Eine alte Weisheit sagt: die Natur ist die erste Apotheke.Und das ist richtig. Wir können mit einer gezielten Ernährung für die Gesunderhaltung unseres Herz-Kreislauf-Systems, unsere Verdauungsorgane und unserer Knochen sorgen. Das gilt in ganz besonderem Maße für die unheilbaren Krankheiten, bei denen man durch die richtige Ernährung ihre weitere Entwicklung verzögern kann und den Zustand des Organismus wesentlich verbessern.

4.1. Krebs

Das Krankheitsbild

Der Begriff Krebs ist eine allgemeine Bezeichnung für eine bösartige Geschwulst (Tumor) im Körper. Die Geschwulst entsteht dadurch, dass an unvorhersehbarer Stelle Körperzellen plötzlich damit beginnen, sich unkontrolliert zu vermehren, und eine zusätzliche Zellmasse (Tumor) entsteht. Der Begriff der Bösartigkeit hängt mit der Auswirkung des Tumors auf den Körper zusammen: Entscheidend sind dabei Ausbreitungsart, Wachstumsgeschwindigkeit, Tochtergeschwülste (Metastasen). Fast jedes Gewebe im menschlichen Körper kann Bildungsort für einen bösartigen Tumor sein. Doch die Erfahrung zeigt, dass bestimmte Krebsarten häufiger auftreten als andere und dass bei den Häufigkeiten Geschlechtsunterschiede bestehen.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

(Quelle:Wüstel, Jens-Michael, Dr. med.: Krebs natürlich mitbehandeln, München 1997, Seite5)

Um das Geschehen bei der Krebsentstehung zu verstehen, muss man wissen, dass sich Krebszellen sehr von normalen Gewebezellen unterscheiden. Man schätzt, dass der Körper eines Erwachsenen aus etwa 100 Billionen Zellen besteht. Jede dieser Zellen besitzt in ihrem Zellkern die Erbinformation für den gesamten Körper. Jede Zelle weiß von den ihr gesetzten Grenzen und teilt sich nur, wenn die Notwendigkeit hierzu besteht, wie z.B. bei einer Verletzung zur Wundheilung.

Krebszellen aber weisen einen Defekt auf, der sie ihre eigentliche Funktion vergessen lässt und zu ihrer hemmungslosen Vermehrung durch Zellteilung führt. In der Regel entsteht ein Tumor aus einer einzigen entarteten Zelle. Sie teilt sich zu Tochterzellen, die heranwachsen, sich wieder teilen und so fort. Krebszellen sind erst dann erkennbar, wenn ihre Anzahl an einem Ort mehrere Millionen Zellen beträgt. Die Tumorgröße liegt dann bei einem Durchmesser von etwa 1 cm. Die Zelle eines Tumors beeinträchtigen zunächst das umliegende Körpergewebe durch Verdrängung, Einwachsen in gesundes Gewebe und Abdrücken von Blutgefäßen. Durch Wanderung von Krebszellen können mit der Zeit aber auch an entfernten Stellen Tochtergeschwülste entstehen. Das Krebsgeschehen verursacht meist mit der Größe des Tumors zunehmende körperliche Beschwerden. Die Symptome sind allerdings abhängig von dem Ort des Tumorsbildung und der Krebsart.

4.1.1. Ernährungsempfehlungen zur Senkung des Krebsrisikos

Nahrungsmittel liefern dem Körper Nährstoffe, Wirkstoffe und manchmal auch Schadstoffe. Einige Bestandteile können Krebs fördern, wenn sie zu reichlich verzehrt werden; andere schützen vor Krebs, wenn sie in ausreichende Menge vorhanden sind. Hier sind die folgenden Empfehlungen zur Senkung des Krebsrisikos: Vermeiden Sie Übergewicht, und essen Sie weniger fettreiche Lebensmittel. Auch ein hoher Fleischverzehr ist nicht ratsam.

Essen Sie täglich Vollkornprodukte aller Art, und bringen Sie “Farbe” auf den Esstisch: Verzehren Sie möglichst zu jeder Mahlzeit frisches Obst, Gemüse, Kräuter.

Waschen Sie Gemüse und Obst immer gründlich, entfernen Sie äußere Blätter oder reiben Sie die Schale mit einem trockenem Tuch ab.

Essen Sie selten Innereien, Wildpilze und Tintenfischprodukte.

Bevorzugen Sie Gemüse der Saison, und wärmen Sie nitratreiches Gemüse, z.B. Spinat nicht auf.

Essen Sie seltenen Lebensmittel, die mit Salz konserviert, gepökelt oder geräuchert wurden, wie Speck, Schinken, Wurstwaren und Räucherfisch.

Erhitzen Sie Fette nicht lange und nicht über 1800 C; das Bratfett soll nicht “rauchen”.

Entfernen Sie alte Fettreste aus der Bratpfanne. Verwenden Sie keine Öle zum Braten, die reich an Linolsäure sind.

Essen Sie keine angeschimmelten Lebensmittel und nicht mehr einwandfreie Nüsse. Entfernen

Sie die braune Samenhaut von Erdnüssen und sortieren Sie dunkle Kerne aus.

Bedenken Sie, dass Bohnenkaffee ein Genussmittel und kein Durstlöscher ist.

Schränken Sie Ihren Alkoholkonsum ein.Rauchen Sie nicht.

Grillen Sie nur über gut durchgeglühter Kohle.

4.1.2. Die richtige Ernährung bei Krebs

Ernährung alleine kann eine Krebserkrankung nicht heilen. Dies ist nur durch eine Therapie in Form einer Operation oder durch andere Therapien möglich, und die müssen natürlich vorher mit dem Arzt abgestimmt werden. Die Ernährung hat dabei unterstützende Funktionen. Eine Ernährungsweise, die alle erforderlichen Nährstoffe in ausreichende Menge enthält, ist eine wertvolle Ergänzung zur medizinischen Krebstherapie, die die Abwehrkräfte steigert. Dadurch verbessert sich bei einer guten Nährstoffversorgung die Verträglichkeit von Medikamenten und Bestrahlung. Und es ist durchaus möglich, dass während, zwischen oder nach einer Therapie die Ernährungsweise vorübergehend oder dauerhaft verändert werden muss. Eine gesunde Kost ist sehr wichtig für einen Krebspatienten:

- Gesund ernährte Patienten vertagen die Therapie und auch mehrere Therapiewiederholungen besser.
- Gesunde Ernährung unterstützt die Funktionen von Organen und Geweben und macht sie stark gegen die Nebenwirkungen der Therapie.
- Ein gesund ernährter Organismus ist widerstandsfähiger gegen Infektionen, die bei Krebspatienten oft als Begleiterkrankung auftreten.
- Eine gesunde Ernährung sichert die Speicherung von wichtigen Nährstoffen als Reserve für “schlechte Zeiten”.

Die Ernährung bei Krebs hängt auch von verschiedenen Krebsarten ab. Es gibt auch viele Ernährungsempfehlungen vor, nach und während der Krebstherapie, vor und nach einer Operation, beim Auftreten von bestimmten Nebenwirkungen wie Erbrechen, Durchfall, Gewichtsabnahme usw. .

Neben dem Vermeiden von krebsfördernden Nahrungsmitteln helfen die richtige Auswahl und Zusammenstellung der Kost die Heilungsaussichten zu verbessern und Rezidiven vorzubeugen.

Hochwertige Kost: Ein Nahrungsmittel ist um so hochwertiger, je näher es seinem ursprünglichen Zustand ist. Besonders hochwertig sind Rohkost-Produkte, also rohes Gemüse und frisches Obst. Je mehr die Nahrung gelagert, verändert und zubereitet wird, desto stärker verliert sie an biologischem Wert. Extreme Beispiele für biologisch wertlose Nahrungsmittel sind Konserven, Fast-Food und raffinierter Zucker. Sie enthalten fast nur Energieträger (Kohlenhydrate, Eiweiß, Fett) und kaum noch Vitalstoffe (Vitamine und Mineralstoffe). Eine Umstellung auf Hochwertkost sollte langsam erfolgen. Rohkost und Vollkornprodukte werden anfänglich von vielen Menschen nicht so gut vertagen. Eine schnelle Kostumstellung auf dieser Ernährung kann zu Beschwerden wie Blähungen, Aufstoßen, Durchfall und Bauchkrämpfen führen. Deshalb sollte man zunächst nur die hochwertigen Lebensmittel wählen die man gut verträgt.

Im Falle einer Krebserkrankung muss jede Form von Diät mit dem behandelndem Arzt abgesprochen werden. Da bei Diäten immer bestimmte Nahrungsbestandteile reduziert oder sogar fortgelassen werden, können Stoffwechsel- und Immunleistungen des Organismus vor allem durch den Mangel an Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen gefährdet werden. Je nach Tumorart und Tumorlokalisation klagen die Betroffenen über Übelkeit, Appetitverlust, gestörtes Geschmacks- und Geruchsempfinden, schnelles Sättigungsgefühl auch nach kleinen Mahlzeiten, Schwierigkeiten beim Kauen, Abneigung gegen über bestimmten Lebensmitteln, Durchfall, Erbrechen, Schmerzen usw. Aufgrund all diese Beschwerden ist es schwierig dem Körper ausreichend Nährstoffe zuzuführen. Auf jeden Fall soll man versuchen sich an die Vollwerternährung zu halten.

Die Vollwerternährung enthält einen hohen Anteil von krebshemmenden Stoffen wie Vitamine, Mineralstoffe, Ballaststoffe, sowie Sekundärpflanzenstoffe.

VOLLWERTKOST

Die richtigen Lebensmittel in der richtigen Menge

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

(Quelle: Beier, Heinz, Dr. med. u.a. : Krebs, Hilfe durch richtige Ernährung und Stärkung des Immunsystems, Stuttgart, 1997 Seite 36)

**********************************

4.2. Diabetes

Das Krankheitsbild

Der Begriff „Diabetes mellitus“ stammt aus dem Griechischen und bedeutet „honigsüßer Durchfluss“. In früheren Zeiten konnte die Erkrankung nur über das Verkosten des Urins festgestellt werden: der süßliche Geschmack deutete auf einen extrem hohen Blutzuckerspiegel hin... Beim Diabetes handelt es sich um eine Stoffwechselerkrankung, bei der entweder nicht genügend eigenes Insulin gebildet wird (Diabetes Typ1) oder das ausreichend vorhandene Insulin nicht schnell genug freigesetzt werden kann bzw. an den Zielgeweben Muskel, Leber und Fettgewebe nicht richtig wirkt (Diabetes Typ 2).Der Körper benötigt das Hormon Insulin, um damit wie mit einem Schlüssel die Türen der Körperzellen zu öffnen und Zucker aus dem Blut einzuschleusen. Bei Diabetikern liegt immer eine Störung der Hormonproduktion. Als Folge steigt der Zucker im Blut an und kann Symptome wie starkes Wasserlassen, Durstgefühl und Müdigkeit verursachen. Weitere Symptome sind Juckreiz sowie Haut-, Schleimhaut-, und Zahnfleischerkrankungen. Bei dauerhaft erhöhten Blutzuckerwerten können sich auch Spätfolgen wie Nierenschäden oder Durchblutungstörungen einstehen. Bei Männern treten Potenzstörungen als direkte Folge der Zuckerkrankheit. Unterschätzt werden nach wie vor die Spätkomplikationen der Zuckerkrankheit: Durch die Ablagerung von Zucker- und Fettstoffen in den Blutgefäßen besteht auch die Gefahr eines Herzinfarktes oder Schlaganfalls.

Typ1.

Der Typ1-Diabetes tritt oft schon im Kindes- und Jugendalter auf, bei mindestens zwei Dritteln der Patienten noch vor dem 35.Lebensjahr. Hier kommt es durch eine Störung des Immunsystems (z.B. durch eine Virusinfektion oder ein genetische Veranlagung) zum Untergang der Insulin produzierenden Zellen in der Bauchspeicheldrüse. Das heißt, die Bauchspeicheldrüse ist nicht mehr in der Lage, Insulin herzustellen. Das fehlende Hormon muss ersetzt, also regelmäßig von außen zugeführt werden. Eine Insulintherapie ist daher beim Typ1-Diabetiker das ganze Leben lang erforderlich.

Typ2.

Häufiger als der „jugendliche“ Diabetes ist der Altersdiabetes(Typ2). Hier kommt es erst nach und nach zu einem Nachlassen der Insulinproduktion. Die bekannte Hauptursache für diesen Diabetes ist vor allem Übergewicht. Falsche Ernährung- zu viel, zu süß und zu fett- führt dazu, dass über einen längeren Zeitraum erhöhte Mengen Insulin ausgeschüttet werden, um den Blutzucker zu senken. Das Hormon wird ganz normal produziert, aber nicht bedarfsgerecht freigesetzt. Die Folgen: Die Zellen reagieren immer weniger empfindlich auf das körpereigene Insulin. Die zur Energiegewinnung benötigte Glukose wird nicht mehr in die Zellen transportiert und der Blutzuckerspiegel steigt an.

4.2.1. Diabetes und Übergewicht.

80-90% der Typ2-Diabetiker sind übergewichtig. Überernährung, Übergewicht und Bewegungsmangel verstärken die Insulinresistenz(gestörte Insulinempfindlichkeit) oder lösen sie sogar aus. Jedes Pfund, das man an Gewicht verliert, verbessert dagegen die Insulinwirkung und verzögert (oder manchmal sogar verhindert) die Behandlung mit Medikamenten. Eine einfach Methode zur Einschätzung des Körpergewichts ist der sogenannte Body Mass Index(BMI). Der BMI errechnet sich aus dem Körpergewicht in Kilogramm geteilt durch die Körpergröße in Meter zum Quadrat. Liegt der BMI zwischen 18,5 und 26,ist das Gewicht normal. Bei einem BMI von 26 bis 30 gilt man als übergewichtig und bei über 30 spricht man von deutlichem Übergewicht bzw. Adipositas.

Natürlich geht das Abnehmen nicht „von heute auf morgen“. Vor allem muss das Essverhalten geändert werden. Auf die Hungerkuren und einseitige Diäten muss man lieber verzichten. Damit nimmt man zwar kurzfristig ab, aber sobald er damit aufhört, steigt sein Gewicht schnell wieder an. Viele nehmen nach solchen „Gewaltkuren“ sogar mehr an Gewicht zu als sie zuvor hatten.

Was die Ernährung betrifft, lautet der erste Tipp für übergewichtige Diabetiker, so sparsam wie nur möglich mit Fett umzugehen. Sparen sollte man besonders beim sichtbaren Fett, z.B. indem er Butter oder Margarine nur ganz dünn aufs Brot streicht oder Fett beim Kochen sparsam einsetzt. Auf die „versteckten“ Fette z.B. in Wurst, Käse oder Schokolade muss auch geachtet werden. Man sollte lieber fettärmere Wurst- und Käsesorten aussuchen, etwa Geflügelwurst oder Schinken ohne Fettrand.

Für alle, die abnehmen wollen, hat eine Kost, die reichlich Gemüse, Hülsenfrüchte, Vollkornprodukte und Obst enthält unschätzbare Vorzüge: Sie ist nicht nur reich an Vitaminen, sondern auch an Ballaststoffen, die im Darm aufquellen, da sie viel Flüssigkeit binden. Das verleiht ein lang haltendes Sättigungsgefühl bei gleichzeitig geringer Energieaufnahme, denn Ballaststoffen liefern so gut wie keine Kalorien.

4.2.2. Die richtige Ernährung.

Die Medizin machte in jüngster Zeit bei der Entwicklung neuer Medikamente zur Bekämpfung der Zuckerkrankheit große Fortschritte, auch operative Eingriffe werden in Zukunft zur Verfügung stehen. Doch trotz all dieser Errungenschaften sind die richtige Ernährung und das richtige Körpergewicht die wesentlichsten Faktoren zur Verhinderung des Diabetes und seiner Folgeschäden.

„Die Kost des Zuckerkranken entspricht den Grundsätzen einer gesunden Ernährung.

Das bedeutet: Sie muss reich an Kohlenhydraten mit einem hohen Anteil an Ballaststoffen, mäßig an Fett und ausreichend an vollwertigem Eiweiß sein. Für eine ausreichende Versorgung mit Vitaminen und Mineralstoffen sollte gesorgt werden. Bei Alkohol und Kochsalz ist Mäßigung angesagt“ (K.P.Ratzmann, “Keine Bange vor Insulin“, Mainz 1994,S.35)

Reichlich Kohlenhydrate auf den Teller

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Etwa die Hälfte des täglichen Kalorienbedarfs sollte bei den Diabetikern durch Kohlenhydrate gedeckt werden.

Kohlenhydrate sind wichtige Energielieferanten. Sie sind hauptsächlich in pflanzlichen Lebensmitteln(z.B. in allen Brotsorten, Kartoffeln, Teigwaren, Obst, Milch usw.) enthalten. Bei einem Tagesbedarf von 2000 Kilokalorien entspricht das 250-300 Gramm Kohlenhydraten. Man kann sich also mit reichlich Gemüse, Hülsenfrüchten, Kartoffeln, Getreideprodukten und Obst relativ satt essen.

Ballaststoffe - alles andere als Ballast

Auch die Ballaststoffe gehören zur Gruppe der Kohlenhydrate. Sie fördern die Darmbewegung und beugen Vorstopfungen(Obstipationen) vor, die besonders bei älteren Patienten häufiger vorkommen. Ballaststoffe sättigen nicht nur gut, sondern tragen auch dazu bei, dass der Blutzuckerspiegel nicht zu schnell und zu stark ansteigt, denn aus ballaststoffenreichen

Lebensmitteln wird der Zucker nur langsam herausgelöst. Mehr Vollkornbrot, Naturreis und Gemüse sorgen so für ein ausgeglichenes Blutzuckerprofil.

Auf die Fettqualität kommt es auch an

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Nicht allein die Menge ist beim Fett entscheidend, es kommt auch auf die Zusammensetzung an.

Pflanzliche Öle und Fette sind grundsätzlich günstiger zu bewerten als tierische, da die keine gesättigten Fettsäure enthalten. Gesättigte Fettsäuren erhöhen den Cholesterinspiegel im Blut, wodurch das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen steigt. In pflanzlichen Ölen gibt es reichlich ungesättigte Fettsäuren, deswegen sind sie flüssig. Sie sollten bevorzugt eingesetzt werden, da sie den Fettstoffwechsel günstig beeinflussen. Besonders vorteilhaft sind Oliven-, Sonnenblumen- und Rapsöl, sie weisen einen hohen Gehalt an ungesättigten Fettsäuren auf.

Eiweiß- Maß halten ist gerade richtig

Eiweiß liefert dem Körper vor allem Baumaterial für die Zellen. Viele pflanzliche Produkte, z.B. Hülsenfrüchte, Getreide und Kartoffeln, enthalten nennenswerte Mengen an Eiweiß. Die wichtigsten Eiweißlieferanten sind aber tierische Lebensmittel.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Neben Kohlenhydraten und Fett gehört

Protein(Eiweiß) zu den drei Hauptnährstoffen, ohne die kein Mensch existieren kann.

Mit Fleisch, Wurst, Käse und Eiern verzehren wir leider gleichzeitig auch hohe Mengen an gesättigten Fettsäuren und Cholesterin. Deshalb sollte man diese Lebensmittel in Maßen genießen. Seefisch sollte man dagegen öfter essen. Er liefert neben wertvollem Eiweiß auch Jod, das viele Stoffwechselvorgänge reguliert, sowie ungesättigte Fettsäuren, die unter anderem den Fettstoffwechsel verbessern.

Trinken-was,wann,wie viel?

Viele Menschen vergessen einfach, genug zu trinken, nicht zuletzt auch, weil mit zunehmendem Alter das Durstgefühl nachlässt. Wasser wird für lebensnotwendige Abläufe gebraucht, z.B. für den Transport von Energie in die Zellen, die Energieverwertung, den Abtransport von Abfallprodukten sowie die Regelung der Körpertemperatur. Man muss deswegen stets darauf achten, täglich etwa 2 Liter Flüssigkeit zu trinken- am besten in Form von Mineralwasser, Früchte- und Kräutertees sowie verdünnten Fruchtsäften. Alkoholische Getränke zählen zwar nicht zur Trinkmenge, für viele gehören sie aber ab und an dazu. Entsprechend den Empfehlungen für eine allgemein gesunde Lebensweise sollten auch Diabetiker Alkohol nur in geringen Mengen trinken:1-2 Gläschen trockener Wein oder Bier zum Essen sind erlaubt. Wer mit Insulin oder blutzuckersenkenden Medikamenten(Sulfonylharnstoffen) behandelt wird, sollte Alkoholisches jedoch nur in Verbindung mit kohlenhydrathaltigen Mahlzeiten einnehmen, da sonst die Gefahr einer Unterzuckerung besteht.

Zucker,Zuckeaustauschstoffe, Süßstoffe

Zucker ist für die Diabetiker nicht mehr grundsätzlich verboten, bis zu 30-50 Gramm am Tag können ohne Probleme verzehrt werden. Der Zucker sollte allerdings in Mahlzeiten „verpackt“ sein.

Zuckeraustauschstoffe lassen zwar die Blutzuckerwerte nicht ganz so rasch ansteigen, haben aber ebenso viele(Fruktose/Fruchtzucker) oder fast so viele (Sorbit/ Xylit usw.) Kalorien wie Haushaltszucker. Außerdem können sie bei größeren Mengen Verdauungsbeschwerden auslösen. Daher werden Zuckeraustauschstoffe inzwischen nicht mehr empfohlen.

Der Begriff der „Broteinheit“ bzw. „Kohlenhydrateinheit“

Alle kohlenhydrathaltigen Nahrungsmittel erhöhen den Blutzucker. Je nach Art der Nahrungsmittel steigt der Blutzuckerspiegel sehr rasch oder langsamer an. Für die richtige Wahl der Insulindosis muss man abschätzen können, wie die unterschiedlichen Kohlenhydrate auf den Blutzuckerspiegel wirken.

Aus praktischen Gründen werden die Kohlenhydrate nicht nur in Gramm, sondern nach der „Broteinheit“ (=BE)oder „Kohlenhydrateinheit“ (=KHE) berechnet.

Eine Broteinheit bzw. eine Kohlenhydrateinheit ist die Menge eines kohlenhydrathaltigen Nahrungsmittels, die 10 Gramm Kohlenhydrat entspricht.

Im Diätplan eines Typ-2 Diabetikers werden z.B. pro Tag nur 15 BE erlaubt, die in fünf Mahlzeiten aufgeteilt werden.

1BE bzw. 1 KHE (=10 Gramm Kohlenhydrat) sind z.B. enthalten in einer Scheibe Mischbrot von ca. 25 Gramm oder in einem halben Brötchen von ca. 20 Gramm, in einer mittelgroßen gekochten Kartoffel oder in einem Apfel von ca. 100 Gramm sowie in ¼ Liter Milch usw.

***********************************

5. Die Rolle der Ernährung bei alltäglichen Krankheiten und

Beschwerden

“Untersuchungen aus den USA und Deutschland zeigen, dass die Nachfrage nach alternativen Heilverfahren ständig zunimmt. Im Zusammenhang mit dieser Renaissance der Naturheilkunde steigt auch der Bedarf an Ernährungstipps, die Krankheit vorbeugen oder Heilungsprozesse unterstützen helfen. Ein Blick auf die zahlreichen Bücher und Publikationen bestätigt diesen Trend jedenfalls: Essen wird zum Heilmittel.”(Univ.-Prof.Dr. Siegfried Meryn, “Das große Ernährungsbuch”, Wien 2000,S.31).Und tatsächlich enthalten unsere Lebensmittel zahlreiche Schutzstoffe(z.B. Vitamine, Mineralstoffe usw.), die in unserer Zeit für den Körper vor großen Bedeutung sind. Man kann das Essen nicht nur genießen, sondern auch bewusst für sein körperliches und seelisches Wohlbefinden einsetzen.

5.1. Kopfschmerzen und Migräne

Die Ursachen sind vielfältig und die Auslöser von Kopfschmerzen sehr individuell. Auch Nahrungsmittelverträglichkeiten können bei manchen Menschen Kopfschmerzen auslösen, z.B. Schokolade, Portwein, Rotwein, Käse, Nüsse, Speiseeis, Zitrusfrüchte, der Süßstoff Aspartam und Kaffe.

Ernährungsempfehlungen:

Sie müssen Tagebuch führen und selbst herausfinden, auf welche Nahrungsmittel Ihr

Organismus negativ reagiert. Kopfschmerzen können auch durch einen zu niedrigen

Blutzuckerspiegel oder durch einen Vitamin- oder Mineralstoffmangel begünstigt werden, vor allem wenn Niacin und Vitamin B6 fehlen.

- Sushi: Das beste Anti-Migräne-Menü ist Sushi mit frischer, unbehandelter Ingwerwurzel. Sowohl die im Fisch enthaltenen Omega-3-Fettsäuren als auch Ingwer können Kopfschmerzen verbeugen und lindern.
- Mutterkraut: Sie können die Pflanzenblätter frisch essen. Mutterkraut wirkt entspannend auf die Blutgefäße und hilft bei Spannungskopfschmerzen.
- Erdnussbutter: Sie enthält reichlich Niacin und Vitamin B6 und gilt als Hausmittel bei Kopfschmerzen. Erdnüsse können aber auch Kopfschmerzen hervorrufen, wenn Sie allergisch auf die darin enthaltenen Histamine reagieren.
- Erbsen: Sie enthalten viel Niacin und werden daher bei Kopfschmerzen und Migräne empfohlen.
- Zitrone: Kaffee mit etwas Zitronensaft oder eine frisch gepresste Zitrone in einem Glas Mineralwasser sind alte Hausmittel, die die Durchblutung der Gefäße beeinflussen. - Koffein: Manchen Menschen hilft starker schwarzer Kaffe bei Kopfschmerzen. Aber auch hier ist die Reaktion sehr individuell!
- Grüner Tee: Die darin vorkommenden Flavonoide verbessern die Blutversorgung. Und grüner Tee wird oft besser vertragen als Kaffee.

5.2. Schlafstörungen

Ein Mangel an bestimmten Hormonen oder Vitalstoffen kann der Grund für lange Nächte sein wie zu viel Stress und mangelnde Entspannung. Mit der richtigen Ernährung können Sie auf jeden Fall Ihre Schlafqualität verbessern.

Ernährungsempfehlungen:

Produziert der Körper zu wenig Serotonin und Melatonin, kann es sehr leicht zu

Schlafstörungen kommen. Wenn es gelingt, den Serotoninspiegel anzuheben, bessert sich auch die Schlafqualität.

- Kohlenhydrate: Vermeiden Sie abends proteinhältige Speisen, denn Eiweiß hält wach. Essen Sie stattdessen am Abend Kartoffeln, Nudel und Reis.
- Salat: Grüne Salatblätter wirken beruhigend und gelten als schlaffördernd.
- Magnesium: Auch ein Mangel an diesem beruhigenden Mineralstoff kann Ihnen nachts den Schlaf rauben. Es ist enthalten in Nüssen und grünem Gemüse. Trinken Sie magnesiumreiches Mineralwasser oder nehmen Sie zusätzlich ein Magnesiumpräparat.
- Muskatnuss: Die in dem Gewürz enthaltenen Stoffe wirken auch schlaffördernd.
- Bananen: Sie enthalten reichlich Vitamin B6, das Körper zur Bildung von Serotonin braucht.

5.3. Stress

Es gibt unendlich viele Ursachen von Stress, aber kaum Beruhigungsmittel, die ohne Nebenwirkunken sind. Nur mit den richtigen Nahrungsmitteln können wir uns in den Stresssituationen helfen.

Ernährungsempfehlungen:

Eine eiweißreiche Kost macht zwar wach, doch in Stressphasen sollten Sie ihren Konsum an Kohlenhydraten erhöhen. Wissenschaftler aus Niederlanden haben herausgefunden , dass Menschen unter Stress ruhiger werden, wenn Sie kohlenhydratreiche Mahlzeiten bekommen. Essen Sie Brot, Reis, Gemüse und Obst.

B-Vitamine: Sie gelten als die Nervenvitamine. Reichlich enthalten in Sonnenblumenkernen, Sesamsamen, Vollkornprodukten, Milch und Nüssen.

Kürbissamen: Sie sind reich an Zink, Eisen, Kalzium und Proteinen.

Hafer: Stresstage sollten Sie mit einem Müsli aus Haferflocken beginnen. Hafer enthält die Anti-Stress-Vitamine Thiamin und Panthotensäure.

Milch: Sie enthält den Mineralstoff Kalzium, der besonders in Stresssituationen benötigt wird. Nüsse, Datteln: Sie enthalten zwar Kalorien, sind aber echte Stressbekämpfer. Außerdem liefern Nüsse viel beruhigendes Magnesium.

Popcorn: Essen Sie den aufgepoppten Mais nicht nur im Kino. Popcorn in der Mikrowelle zubereitet ist fett- und Kalorienarm. Dafür enthält es viele Kohlenhydrate, Vitamin B1 und Mangan. Dadurch fördert es die Konzentration und vermindert Stresssymptome.

5.4. Hoher Blutdruck(Hypertonie)

Ein zu hoher Blutdruck liegt bereits bei einem Wert von 140/90 mm Hg vor und muss regelmäßig kontrolliert werden da er die Hauptsache für Schlaganfall und koronare Herzerkrankungen ist.

Die besten „Kämpfer“ gegen Bluthochdruck und seine Folgen hat die Mittelmeerküche. Stellen Sie ihre Ernährung lieber auf Fisch, Salate und Gemüse um. Und verwenden Sie dabei viel kaltgepresstes Olivenöl.

Ernährungsempfehlungen: Sparen Sie bei Salz und meiden Sie stark gesalzene Lebensmittel, denn Natrium erhöht den Blutdruck. Essen Sie aber möglichst häufig Gemüse- und Vollkorngerichte wegen der darin enthaltenen Ballaststoffe.

- Kalium: Der Gegenspieler zum Natrium ist reichlich in Kartoffeln, Karotten, Bohnen, Bananen und Äpfel enthalten.
- Knoblauch: Regelmäßig gegessen wirkt er nicht nur günstig auf den Cholesterinspiegel, sondern senkt auch den Blutdruck.
- Pilze: Sowohl Chinamorchel als auch Shiitakepilze enthalten blutdrucksenkenden Substanzen.
- Sellerie: Ob als Saft oder Salat: Sellerie fördert die Natriumausscheidung.

5.5. Niedriger Blutdruck (Kreislaufschwäche)

Niedriger Blutdruck (Hypotonie) ist zwar im Gegensatz zu hohem Blutdruck (Hypertonie)

ungefährlich, kann aber durch die lästigen Begleiterscheinungen wie Konzentrationsschwäche, Antriebslosigkeit, Schwindel und Kollaps das Leben der Betroffenen sehr erschweren. Die Veranlagung zu niedrigem Blutdruck ist zwar vererbt, manchmal sinken die Werte aber auch infolge von Infektionskrankheiten ab. Das beste Mittel gegen Hypotonie ist regelmäßige Bewegung und Sport.

Ernährungsempfehlungen: Sie dürfen Salz verwenden: Studien haben gezeigt, dass eine natriumarme Diät bei einer Veranlagung zu niedrigem Blutdruck ungünstig ist. Lassen Sie keine Mahlzeit aus , denn ein niedriger Blutzuckerspiegel fördert Kreislaufschwäche. Und trinken Sie reichlich Wasser oder Mineralwasser.

- Ingwer: Ob frisch, als Gewürz oder als Tee- Ingwerwurzeln wirken belebend. Es gibt Ingwer auch als kandierte Früchte.
- Rosmarin: Das stark würzende Kraut ist ein sehr altes Hausmittel bei Kreislaufschwäche und niedrigem Blutdruck. Für einen Kreislauftee nimmt man eine Prise Rosmarin auf eine Tasse Wasser.
- Knoblauch oder Chile: Sie regen ebenfalls den Kreislauf an.

5.6. Erkältung und grippaler Infekt

Ursache der Erkältungskrankheit sind nicht die Ab- oder Unterkühlung selbst. Sie geben nur durch die Schwächung der Widerstandskraft den bereits vorhandenen oder aufgenommenen Erregern (Bakterien oder Viren) die Möglichkeit, sich in den geschwächten Körperbezirken oder Organen festzusetzen und Krankheitserscheinungen auszulösen (Disposition, Stress). Wiederholte Erkältungen sind ein Zeichen für ein schwaches Immunsystem.

Ernährungsempfehlungen:

Fieberhafte Erkrankungen sind meistens von Appetitmangel begleitet. Das ist eine wichtige und natürliche Reaktion des Körpers auf die Erkrankung. Deswegen ist es sogar ratsam, bei Erkältung und grippalen Infekten zuerst einmal zu fasten. Man sollte sich bei Fieber zur Nahrungsaufnahme nicht zwingen. Trinken Sie lieber reichlich Tee und Obstsäfte. - Vitamin C :Die Ascorbinsäure spielt eine große Rolle bei der Unterstützung der körpereigenen Abwehr. Reichlich erhalten in Orangen, Zitronen, Kiwis, schwarzen Johannisbeeren und Hagebutten.

- Zink: Hat einen anregenden Einfluss auf das Immunsystem und wirkt antiviral. Essen Sie daher Erbsen, Linsen und Haferflocken. Auch ein Teller echter Rindsuppe enthält Zink. Verzichten Sie bei Fieber aber auf die sehr eiweißreichen Zink-Lieferanten: Austern, Muscheln und Garnelen.
- Knoblauch: Am besten ein bis zwei frisch gepresste Knoblauchzehen auf ein mit Butter dünn bestrichenes Brot streichen und essen.
- Honig: In der Volksmedizin galt er immer schon als Bakterienkiller. Nehmen Sie aber nur hochwertigen Honig. Ein gutes Anti-Erkältungsmittel ist Honig mit Sanddorn. - Rote Rüben: Das darin enthaltene Betanin hilft im Kampf gegen Krankheitserreger. Am besten täglich mindestens einen Viertelliter Saft trinken.
- Ananas: Das darin enthaltene Enzym Bromelain hat nach neusten Untersuchungen die Wirkung eines Antibiotikums. Für die optimale Wirkung essen Sie Ananas auf nüchternen Magen.

5.7. Krampfadern

Die Neigung zu Krampfadern ist zwar erblich bedingt, doch leider begünstigt unser Lebensstil die Entstehung von Besenreisern, schlechten Venen und Krampfadern. Zu viel Sitzen und Stehen ist bekanntlich schlecht für die Blutzirkulation und den Tonus in den Gefäßen. Aber auch Übergewicht und Verstopfung sind ein Risikofaktor für Krampfadern.

Ernährungsempfehlungen:

Achten Sie vor allem auf eine ballaststoffreiche Kost, trinken Sie genügend Wasser und essen Sie Joghurt oder Sauermilchprodukte für eine gesunde Darmflora.

Vitamine E und C: Sie sind die Voraussetzung für infakte Blutgefäße. Wenn Sie nicht genügend davon mit Ihrer Ernährung aufnehmen, sollten Sie ein Nahrungsergänzungsmittel nehmen.

- Rutin: Das Vitamin P dichtet die Gefäßwände ab. Es ist reichhaltig in roten Rüben und Buchweizen enthalten. Verwenden Sie zum Backen öfters Buchweizenmehl. Nehmen Sie Buchweizenkraut für einen venenstärkenden Tee.
- Ballaststoffe: Verbessern die Darmfunktion und wirken sich daher günstig auf die Gefäße aus. So hilft eine ballaststoffreiche Ernährung der Entstehung von Krampfadern und Hämorriden vorzubeugen.
- Wenig Salz: Trinken Sie viel natriumarmes Mineralwasser, um Flüssigkeitsansammlungen im Körper zu verhindern.
- Honigmelonen: Ihre Enzyme haben einen gerinnungshemmenden Effekt. - Himbeeren: Auch sie enthalten das gefäßstärkende Rutin.
- Kieselsäure: Silizium hält die Gefäßwände elastisch. Gute Lieferanten sind Äpfel, Kartoffel, Hafer, Naturreis, Gerste, Hirse, Lauch und grüne Bohnen

Tabelle: BMI-Werte in Abhängigkeit von Größe [m] und Gewicht [kg]

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Bis zum Alter vom 45 Jahren bedeutet (siehe auch Färbung in der Tabelle): ein BMI von bis 18 Untergewicht,

ein BMI von 19 bis 26 Normalgewicht,

ein BMI von 26 bis 30 leichtes Übergewicht und ein BMI von über 30 Übergewicht.

Bei höherem Alter darf der BMI etwas größer sein (um etwa 1 pro 10 Jahre älter).

Algemeine Tipps, die helfen, sich bei Diabetes gesund und bedarfsgerecht zu ernähren:

Ende der Leseprobe aus 25 Seiten

Details

Titel
Ernährung bei den Krankheiten
Note
12 Punkte
Autor
Jahr
2001
Seiten
25
Katalognummer
V105106
ISBN (eBook)
9783640034031
Dateigröße
1045 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Ernährung, Krankheiten
Arbeit zitieren
S., N. (Autor:in), 2001, Ernährung bei den Krankheiten, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/105106

Kommentare

  • Gast am 15.3.2002

    Keime & Sproßen.

    Pardon eigentlich wollte ich mit gut bewerten. Dies nur zur Verwirrung der Statistik. Bin sehr interessiert an der Genauigkeit Eurer Recherchen, bin in ähnlicher Dichte gefangen und finde hier starke Bestätigung. Beschäftige mich ganz stark mit Keim- und Sprossenkost. Was ich genau suche ist die Zunahme an Nähr- und Vitalstoffen in diesem explosieven Zustand der Pflanze.Wißt Ihr was darüber?
    Über eine Antwort freue ich mich.
    Herzlich Harald Prütz.

Blick ins Buch
Titel: Ernährung bei den Krankheiten



Ihre Arbeit hochladen

Ihre Hausarbeit / Abschlussarbeit:

- Publikation als eBook und Buch
- Hohes Honorar auf die Verkäufe
- Für Sie komplett kostenlos – mit ISBN
- Es dauert nur 5 Minuten
- Jede Arbeit findet Leser

Kostenlos Autor werden