Weiblichkeit im Surrealismus


Referat / Aufsatz (Schule), 2001

3 Seiten


Leseprobe


„Die Unheimliche Frau“

Weiblichkeit im Surrealismus

Aufgabe 1).:

Viele Bilder, die in der Ausstellung präsentiert werden, zeigen Frauen, die etwas unheimlichesausstrahlen, etwas furchteinflößendes.

Dennoch geht von diesen Frauen eine gewisse Faszination aus.

Von dieser Faszination fühlten sich auch schon viele Künstler des (ausgehenden) 19. Jahrhunderts angezogen und inspiriert.

Frauen werden als dämonisch dargestellt, geliebt und gefürchtet zugleich.

Ich persönlich finde auch, dass von den Bildern teilweise schon etwas bedrohliches ausgeht, aber sie haben doch auch etwas faszinierendes. Ich könnte diese Faszination jetzt nur schwer begründen oder erklären, aber viele der Bilder besitzen doch eine ganz besondere Ausstrahlung!

Aufgabe 2).:

Beim besuchen der Ausstellung sieht man immer wieder Schilder, auf denen zu lesen ist: Für Kinder nicht unbedingt geeignet...Verletzung des sittlichen Empfindens etc.! Viele Bilder der Ausstellung sind sicherlich etwas anzüglich und ein grinsen konnte man sich manchmal nur schwer verkneifen, besonders beim betrachten der „Skulptur“ <<Wichserschicksal>> !

Für Kinder sind viele der Bilder bestimmt noch nicht geeignet, obwohl wir bei unserem Besuch ja auch auf eineGruppeKinder getroffen sind (Grundschule??), die sich das Bild „reine Vernunft“ (eine pferdeköpfige Hybris ) angesehen haben.

Andere Bilder/Figuren sind in dem Alter vielleicht doch noch nicht so angebracht, weil sie sicherlich auch noch nicht verstanden werden können.

Es sind mir aber auch einige ältere Damen entgegen gekommen, die sich die Bilder angesehen haben.

Für mich haben diese Bilder nicht unbedingt etwas mit der Verletzung des sittlichen Empfindens zu tun, aber es gibt sicherlich genug Leute, die anders darüber denken. Es ist für mich allerdings auch etwas schwer definierbar, wo Schamverletzung anfängt, allerdings ist dies auch von Person zu Person verschieden.

Im Keller der Ausstellung wurde ein Film gezeigt, in dem Frauen Männer schlagen, quälen etc.! Dieser Film war zum Beispiel nicht unbedingt etwas für mich, aber jeder kann das ja auch für sich selber entscheiden und raus gehen.

Jeder kann schließlich für sich selber entscheiden, was er sich anschauen möchte und was nicht. Aber grundsätzlich finde ich diese Hinweisschilder angebracht!

Aufgabe 3).:

Medea (und Jason) von Gustave Moreau, 1874:

2 Personen sind auf diesem Bild zu sehen (Medea und Jason), fast nackt, Medea steht im Vordergrund, Jason hinter ihr.

Der Hintergrund ist dunkel, schwarz, was etwas bedrohliches ausstrahlt, dennoch etwasmächtiges und stolzes.

Es macht den Anschein, als hätte Medea den „Sieg“ über Jason (zurück)erlangt, sie ist die mächtige „Zauberin“, die sich nimmt, was sie will, egal mit welchen Mitteln!

Salome von Pablo Picasso:

Ein dicker Mann sitzt auf einem Stuhl, eine nackte Frau steht hinter ihm. Eine andere Frau

(Salome) tanzt für ihn, ist ebenfalls nackt. Sie tanzt in einem Zirkus vor dem alten Zirkusnarr.

Salome von Gustave Moreau:

Eine edel gekleidete Salome, in einem langen, wallenden Kleid.

Hinter ihr zwei andere Frauen, die ihr Kleid und ihre Haare richten.

Eine völlig gegensätzliche Darstellung von Salome, einmal als eine Frau, die nackt tanzt, vor einem Mann, dabei noch ihr Bein hebt und die Salome, die nichts von sich preis gibt, nichts obszönes an sich hat, hinter ihr zwei Bedienstete, die sich um sie kümmern, völlig zugeknöpft.

Dalilah von Gustav Moreau:

Dalilah sitzt auf einem Sofa, mit nacktem Oberkörper und sie hat eine extrem helle, weiße Haut, alles um sie herum sieht kostbar aus, sie ist von vielen Schätzen umgeben, die auf ihren Reichtum schließen lassen.

Hinter ihr ist ein Vogel (Flamingo???) zu sehen.

Sie lächelt, macht einen zufriedenen Eindruck, kommt sich vielleicht überlegen vor, so als könne niemand ihr etwas anhaben.

Vampyr:

Der Vampyr, mit seinen langen roten Haaren, beugt sich über sein Opfer, gibt ihm den„vampiristischen“ Kuß.

Das andere Bild des Vampyr zeigt ihn mit schwarzen Flügeln, fast wie einen Aasgeier und um den Blutsauger herum liegen Tote (Skelette)

Dieses Bild verkörpert eher den Tod, wobei das andere Bild für mich auch eine gewissen Art von Sadismus aufzeigt. Vampirismus ist ja auch eine Art des Sadismus. Dieser vampiristische Kuß könnte aber auch ein Liebesspiel sein, eine Art Koketterie mit dem Tod.

Aufgabe 4).:

Paranoia von Salvador Dali, 1935-36:

Paranoia ist eine Psychose, Halluzinationen, Erscheinungen der Wirklichkeit wahnhaft mißdeutet.

Das ganze Bild ist grau und eher düster, in der Mitte sieht man die Brust von einer Frau, auf der sich dunkle Gestalten bewegen.

Es könnte eine Art Kampf sein, Pferde sind ebenfalls zu sehen, rechts auf dem Bild ist eine tiefe Schlucht, ein Abgrund.

Es macht den Eindruck eines Traums, der aber etwas bedrohliches hat, als würden sich Geister auf der Brust der Frau bewegen, eine andere, dunkle Macht.

Bei den surrealistischen Frauenbildern spielte die Frau als unheimliches Traumwesen eine großeRolle. Daher ist der Titel des Bildes sicherlich gut gewählt, es gleicht einer Art Wahnvorstellung, vielleicht auch ein Alptraum?!

Der Mann auf der Straße, von Paul Devaux, 1940:

Ein Mann, im Anzug geht einen Weg entlang, liest eine Zeitung, macht den Eindruck, als würde er sich dahinter verstecken.

Um ihn herum sind überall nackte Frauen überwuchert von Efeu, einige bewohnen die umliegenden Bäume.

Dieses Bild hat eigentlich nichts bedrohliches an sich, es zeigt mehr die Verbundenheit der Frau mit der Natur, weit weg vom zivilisierten Leben.

Der Mann bietet einen völligen Kontrast zu dem restlichen Bild, er passt gar nicht richtig hinein.Aber selbst die Zeitung die er liest „ist weiblich“àträgt den weiblichen Artikel „la“ ! Es scheint also doch eine Art Ergänzung zu geben.

Die Metamorphose des menschlichen Körpers ist ein Hauptthema des Surrealismus. Vielleicht soll dieses Bild die Verwandlung vom Menschen in Pflanzen darstellen, eine völlige Naturverbundenheit, denn etwas unmittelbar bedrohliches lässt sich in diesem Bild für mich nicht zwingend erkennen.

Aufgabe 5).:

In diesem Raum wird das Bild des Mannes aus der Sicht der Frau dargestellt. Sie sieht in als Trinker, als Sexobjekt, als unterwürfigen Mann.

Die Frau besitzt die Macht über den Mann, ein Bild zeigt einen Mann an der Leine, auf Knien und von einer Frau geführt.

Auch der Film, der im Erdgeschoß gezeigt wurde, lässt sich hier einordnen.

Frauen üben ihre Macht den Männern gegenüber aus, quälen, demütigen sie, wo sie nur können.Ebenfalls ist in diesem Raum ein Bild zu sehen, auf dem der Kopf eines Mannes, wie ich anfangs dachte, mit Bart unter einer Glocke aus Glas gefangen ist.

Als erstes dachte ich daran, dass Männer als eine Art Ware angeboten werden, aber wie ich dann gelesen habe, handelt es sich um eine Frau, die sich unter dieser Glocke befindet. Eine Frau, die durch den Bart etwas männliches an sich hat, dadurch vielleicht abgegrenzt wird von den anderen Frauen?!

In dem Raum läuft auch ein Videofilm, auf dem Männern des öfteren mal ihr Geschlechtsteil in die Kamera halten.

In dem Fall wird der Mann also eher als reines Sexobjekt angesehen, meistens wird diese Rolle ja auch den Frauen zugesprochen.

Es sind aber auch Bilder zu sehen, auf denen Frauen verängstigt aussehen, sich verkriechen,Schutz suchen.

In dem Fall könnte es eher sein, dass diese Frauen von Männern zum Beispiel mißhandelt wurden, gequält und gedemütigt.

Hier ist das Bild wieder umgekehrt, die Männer üben Macht über die Frauen aus, zeigen vielleicht das Bild der Frau aus Sicht des Mannes?!

Ende der Leseprobe aus 3 Seiten

Details

Titel
Weiblichkeit im Surrealismus
Autor
Jahr
2001
Seiten
3
Katalognummer
V105231
ISBN (eBook)
9783640035281
Dateigröße
339 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Weiblichkeit, Surrealismus
Arbeit zitieren
Sabrina Winkler (Autor:in), 2001, Weiblichkeit im Surrealismus, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/105231

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