Leben mit Aids: weiblich, jung, HIV-positiv


Seminararbeit, 1999

22 Seiten


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1.) Einleitung

2.) Ein Virus hält die Welt in Atem
2.1.) Abriß der Geschichte von Aids von den Anfängen bis in die heutige Zeit
2.2.) HIV / Aids - Heutiger Wissenstand
2.3.) Maßnahmen der Bundesregierung im Rahmen des "Sofortprogramms" zur Bekämpfung der Immunschwäche Aids

3.) Fallbeispiel einer Aidsinfektion „Weiblich, jung, HIV-positiv“

4.) Der Krankheitsverlauf bei einer Ansteckung mit dem HIV-Virus
4.1.) Testverfahren
4.2.) Krankheitsphasen

5.) Ein positives Testergebnis verändert das Leben
5.1.) „Sofortmaßnahmen“
5.2.) Infizierte Frauen und ihr Wunsch nach Kindern
5.3.) Die Lebensweise, um lange gesund zu bleiben
5.4.) Die ärztliche Behandlung
5.5.) HIV-Virus und Sexualität

6.) Die sozialen und rechtlichen Aspekte bei HIV
6.1.) HIV-Virus und Kostenübernahme einer Behandlung durch die gesetzliche Krankenversicherung
6.2.) Kostenübernahme durch eine private Krankenversicherung
6.3.) Kostenübernahme im Fall der Arbeitslosigkeit oder als Sozialhilfeempfänger
6.4.) Finanzierung von speziellen Kuren

7.) Grundsatzfragen der Aids-Hilfe-Arbeit Mythos Selbsthilfe

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

1.) Einleitung

In dieser Hausarbeit werden wir anhand eines Fallbeispiels die Umgehensweise mit Aids (früher und heute) und die sozialen Folgen im Leben eines Menschen, der HIV-positiv ist, aufzeigen.

Als erstes wollen wir einen Abriß der Geschichte von Aids von den Anfängen bis in die heutige Zeit anführen, da die Frau in unserem Fallbeispiel, Claudia, schon 1987 ihr positives Testergebniss bekam und weitere sieben Jahre mit dem Virus lebt, aber die Krankheit noch nicht ausgebrochen ist. Natürlich war die Frau, die wir als Fallbeispiel anführen, vor dem Testergebniss auch schon infiziert, so erklärt sich die Exkursion in die Geschichte von Aids, und die Wichtigkeit der Darstellung des gesamtgesellschaftlichen Rahmens.

Denn Aids ist zu diesem Zeitpunkt nicht nur eine Krankheit, sondern viele Menschen fühlen sich bedroht von einer "unfaßbaren Seuche", die um sich schlägt, und reagieren deshalb in einer Art Panik, die sich aus Angst und Vorurteilen zusammensetzt.

Außerdem ist es uns wichtig, einen Bezug zu dem alltäglichen Leben eines Menschen mit Aids herzustellen. Auch sind die Lebensumstände dieser Menschen auf einen Schlag ganz andere; sie haben nicht selten mit Vorurteilen gegen ihre Person zu kämpfen und sind natürlich selbst durch das positive Testergebnis sehr geschwächt. Dann wollen wir das "Sofortprogramm" zur Bekämpfung der Immunschwäche Aids als Maßnahmen der Bundesregierung vorstellen, um einen Einblick in die Vorgehensweise bei gesundheitlichen "Krisensituationen" seitens unserer Regierung zu demonstrieren.

Auch wollen wie beleuchten wie die Menschen innerhalb der Gesellschaft selbst in so einem Fall mit einer akuten gesundheitlichen Bedrohung umgehen, um sich und Betroffene zu schützen. Dazu werden wir den Aspekt der Selbsthilfe hinterfragen ("Mythos Selbsthilfe").

Wichtig ist natürlich bei diesem Thema ganz besonders, wenigstens einen kleinen Einblick in Krankheitsphasen und eben deren Verlauf zu geben, was wir auch tun werden, um auch die gesundheitliche Situation, in der sich die Frau aus unserem Fallbeispiel gerade befindet, auch etwas analysieren zu können.

Auch soll es uns um die Beantwortung der Fragen gehen, was wohl zu tun ist, wenn man plötzlich erfährt, daß der HIV-Test, den man durchführen ließ, tatsächlich positiv ausgefallen ist, wer einem in dieser Situation konkrete Hilfe bietet und wie diese aussehen kann.

Im Anschluß daran wird die rechtliche Situation heute aufgezeigt, die sich ja seit 1987 drastisch geändert hat, da sich Aids in unserer Gesellschaft zunehmend ausbreitet und so auch Fragen zum Beispiel der Kostenübernahme der lebenswichtigen Behandlungen geklärt werden mußten.

Für die Benotung, die ja getrennt erfolgen soll, sind die Kapitel im Inhaltsverzeichnis mit den Namen versehen.

Eine interessante Lesezeit wünschen nun

N. und D.

2.) Ein Virus hält die Welt in Atem

Am 6. Juni 1983 berichtet der Spiegel in seiner Titelgeschichte "Tödliche Seuche Aids", die rätselhafte Krankheit" über einen todbringende Infektion an der vornehmlich schwule Männer erkranken.

Zu diesem Zeitpunkt seien schon mindestens 100 Deutsche erkrankt. In einer Hysterie werden Hochrechnungen verbreitet, die für 1998 mit 3.276.800 Erkrankten rechnen.

Der Verein zur Aids Verhütung e.V. fordert durch seinen Vorsitzenden Dr.med. Andreas Freudemann eine Tätowierung im Genitalbereich der Erkrankten. Dies stellt natürlich eine denkbare Absurdität dar, hinter der eine ideologische Boshaftigkeit in Verbindung mit der Vergangenheit Deutschlands ins Auge fällt, denkt man an die Tätowierungen der KZ- Häftlinge.

An einer Universität in Bayern wird zeitgleich vorgeschlagen, Aids in das Bundesseuchengesetz aufzunehmen, damit Ausscheidungsverdächtigte zwangs-getestet werden können.

Der ordnungspolitische Ansatz ging davon aus, daß die Verbreitung von Aids durch Gebote und Verbote zu verhindern sei. Eine entsprechende Aufklärung soll einen eigenverantwortlichen Umgang vermitteln. Durch Information soll die Verbreitung eingedämmt werden.

(Quelle:Aids-Forum Deutsche-Aids Hilfe,Band 23 Struktuelle Prävention,November 1998 )

2.1.) Abriß der Geschichte von Aids von den Anfängen bis in die heutige Zeit

Eine kurze Einführung in die Geschichte des Aids-Virus anhand eines Buches: (erschienen im Türmer Verlag 1988 -) "Aids eine Seuche verändert die Welt" von Helmut Güttich.

Ein kurzer Ausblick auf den heutigen Wissensstand aus einem Infoheft der deutschen Aids- Hilfe, erschienen im Dezember 1998. ("HIV-Aids-Heutiger Wissenstand"-24. Auflage)

In dem Buch von H. Güttich wird Aids als eine neue verheerende Seuche dargestellt. Den Anfang nahm "die Seuche" in Afrika und Amerika und die Bundesrepublik Deutschland war "nur Beobachter". Aber nach der Meinung des Autors wurde dieser "Vorsprung" vertan. Es zeigte sich außerdem, daß viele junge Menschen an Aids erkrankten.

Empirisch zeigte sich damals, daß jeder Träger des Aids-Virus daran sterben muß.

Aids heißt: Acquired Immune Deficiency Syndrome Also Deutsch: Erworbenes Immundefektsyndrom Das Aidsvirus wurde 1983/1984 von einer Französin und einem Amerikaner entdeckt.

Es wurde herausgefunden, daß es zwei verschiedene Virusarten gibt. Einmal das Aids-Virus HIV 1, dessen Ausgang vom Viktoriasee stattfand, und das Aids-Virus HIV 2, das sich daraus entwickelte.

Beide gab es schon 1988 in Deutschland. Damals ging man von einer voraussichtlichen Entwicklungszeit von drei Jahren für die Herstellung der Impfstoffe aus und damit wurde also keine Therapie vor 1991 erwartet.

Schätzungen ermittelten allein in Amerika ca. 145 000 Erkrankte, die nach damaligen Einschätzungen als Todeskandidaten galten.

Die Gesundheitskosten beliefen sich 1985 in den USA allein auf 8 Milliarden $, und bis 1988 wurden 400 Babys mit Aids geboren.

In Sambia belief sich zu diesem Zeitpunkt die Zahl allein auf 6.000 Neugeborene, die mit dem HIV-Virus infiziert das Licht der Welt erblickten. Es wurde 1988 allein mit 100 Millionen Toten in Afrika bis zur Jahrtausendwende gerechnet.

Die Landesärtztekammer Bayern hat 1988 als erste einen Aidsbericht herausgegeben, in dem festgestellt wird, daß der Hauptübertragungsweg der Geschlechtsverkehr, insbesondere der Analverkehr, ist.

Dort wird erwähnt, daß das Risiko einer Ansteckung bei häufig wechselnden Geschlechtspartnern steigt.

Die Hauptgruppe von Aidsinfizierten sollen die Homosexuellen mit 80% sein. Die Fixer werden mit 40%, und die Prostituierten mit 1% als infiziert erwähnt.

Die Infektion der Bluter soll durch virusfreie Gerinnungsfaktoren eingedämmt, und einer Übertragung der "Seuche" durch Blutkonserven vorgebeugt werden.

Am 15. April 1986 gibt es in Deutschland 460 Erkrankungsfälle und schon 232 Aidstote. Die Hauptgruppe sind die 20-50 Jährigen.

Die Aidsviren können 5 mal so schnell mutieren wie der Schnupfenvirus. Im Oktober 1986 ist die Zahl der Aidskranken schon auf 690 gestiegen. Am 29. Juni 1987 sind 1.133 Personen in Deutschland an Aids erkrankt.

Helmut Güttich schlägt 1988 in seinem Buch "Aids-Eine Seuche verändert die Welt" vor, daß bestimmte Notmaßnahmen wie:

-Meldepflicht der Aidskranken
-Kasernierung in geschlossenen Ortschaften
-Einreisetest, Abschiebung von Asylanten, fals krank
-Verschärfung des Rauschgiftgesetzes
-Euthanasie (Herbeifürung des Todes) für Aidskranke
-Intensive Erforschung der Krankheit nötig seien.

Das führt wohl vor Augen was für eine Hysterie zu dieser Zeit herrschte, denn diese Notmaßnahmen sind völlig unmenschlich, und erzeugen nur eine Art Kathastrophenstimmung.

( Quelle."Aids- Eine Seuche verändert die Welt" Helmut Güttig,1988,TürmerTaschenbuch)

2.2.) HIV / Aids - Heutiger Wissenstand

Jährlich infizieren sich in Deutschland ca. 2000 -3000 Menschen mit Aids. Aids ist noch nicht heilbar, aber verbesserte Therapien geben eine günstigere Perspektive/Prognose als noch vor einigen Jahren.

Das heißt vor allem auch, daß es heutzutage eine höhere Lebenserwartung für Aidskranke gibt.

Es ist sicher, daß Aids nur durch ungeschützten Geschlechtsverkehr, nicht durch sonstigen Körperkontakt übertragen werden kann.

Ende der Leseprobe aus 22 Seiten

Details

Titel
Leben mit Aids: weiblich, jung, HIV-positiv
Hochschule
Alice-Salomon Hochschule Berlin
Veranstaltung
Sozialmedizin/ Seminar
Autor
Jahr
1999
Seiten
22
Katalognummer
V105298
ISBN (eBook)
9783640035953
Dateigröße
529 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Leben, Aids, HIV-positiv, Sozialmedizin/, Seminar
Arbeit zitieren
Die Doreen Wild (Autor:in), 1999, Leben mit Aids: weiblich, jung, HIV-positiv, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/105298

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