Berlin als Verkehrsraum


Referat / Aufsatz (Schule), 2001

13 Seiten, Note: 1


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Berlin
1. Geographische Lage
2. Fläche
3. Bevölkerungsdichte
4. Bevölkerung
5. Landschaft
6. Umwelt
7. Klima
8. Wirtschaft
9. Sehenswürdigkeiten

2. Berlin - Verkehrsraum

1. Straßenverkehr
1. Bestimmende Funktionen
2. Autoverkehr
3. Busverkehr
4. Taxiverkehr

2. Öffentliche Verkehrsmittel in Berlin
1. Entwicklung der BVG
2. U-Bahn
3. S-Bahn
4. Tram - Straßenbahn
5. BVG Verkehrstarife
6. Bahnverkehr

3. Flugverkehr

4. Schiffsverkehr

5. Transeuropäisches Verkehrsnetz -Berlin

6. Bedeutung für die BRD und Europa

Berlin

Berlin ist die Hauptstadt und Stadtstaat der BRD. Im Januar 1999 wurden in Berlin 4,2 Millionen Einwohner gezählt. Die Tendenz ist langsam steigend.

1.Geographische Lage

Berlin liegt im Herzen Europas bei 52°31‘ nördlicher Breite und 13°24‘ östlicher Länge. Die höchste Erhebung ist der Große Müggelberg im Köpenicker Forst mit 115m über NN.

2.Fläche

Die Gesamtgröße Berlins beträgt 889km², davon entfallen 55% auf den West- und 45% auf den Ostteil der Stadt. Der Umfang beträgt 235km.

3.Bevölkerungsdichte

Der am dichtesten besiedelte Bezirk mit rund 14 500 Einwohnern pro km² ist Kreuzberg. Am lockersten besiedelt ist Köpenick mit 874 Einwohnern pro km², was zeigt daß die Bevölkerungsdichte sehr differenziert ist.

4.Bevölkerung

In Berlin sind etwa 10% der Bevölkerung Ausländer, mehr als neun zehntel leben im Westteil der Stadt. Unter den „nichtdeutschen Berlinern“ sind Türken am häufigsten. In Berlin hat jede Gemeinschaft die Möglichkeit, ihren Glauben zu leben. In der Briener Straße in Wilmersdorf steht sogar eine Moschee nach dem Vorbild des indischen Taj Mahal. Ansonsten dominiert seit der Reformation die evangelische Kirche mit über einer Million Mitgliedern, die Katholiken leben mit 400.000 Gläubigen in der Diaspora. Dem steht eine große Zahl konfessionsloser entgegen, schätzungsweise 50% der Bevölkerung

5.Landschaft

Berlin liegt mitten im Grünen. Die Stadt ist nicht nur nach Fläche und Einwohnerzahl die größte in Deutschland, sie hat auch die höchste Bevölkerungsdichte. Immerhin 42% der Metropole bestehen aus Wald, Park, Feld oder Wasser. Das bedeutet etwa 112 m² unbebaute Freifläche pro Einwohner.

Verantwortlich für die Landschaft sind die Eiszeiten des Pleistozän, denn durch die Lage im Warschau-Berliner-Urstromtal zwischen Gletcherablagerungen und verbliebenen Schmelzwasser sind die zahlreichen Gewässer und Wasserstraßen entstanden.

Seit Jahrtausenden ist der Untergrund feucht und sandig, schon die Vorfahren hatten es schwer mit der Errichtung von Häusern. Morastige Niederungen wie der Tiergarten, der

Plänterwald im Treptower Park, der Grunewald und der Charlottenburger Schloßpark blieben bebaut und bilden heute die vielen grünen Inseln der Stadt, die von vielen Besuchern genutzt werden.

6.Umwelt

Besonders während der Mauerzeit wollte man die Attraktivität durch Anpflanzung durch viel Grün steigern. So kommt es, daß in keiner Stadt Europas so viele Bäume stehen wie hier. Es sind rund 400 000. Überall sind die berühmten Linden zu sehen. Sie stellen mit 38% die vorherrschende Gattung dar.

Aber wo Millionen von Menschen leben bleiben Umweltbelastungen nicht aus:

Besonders die hohe Luftverschmutzung macht den Bewohnern zu schaffen. Zwar kann der häufig wehende Wind von Bergen ungehindert frische Luft in die Stadt hineintragen. Trotzdem liegt die Schadstoffbelastung in der Regel sogar über der des Ruhrgebiets. Besonders schlimm ist die Lage im Winter, dann werden in Tausenden der alten Mietwohnungen die Feueröfen angeheizt. Dann entsteht viel Smog über der Stadt. Leider erfolgt die Umstellung von Kohleheizung auf moderne Erdgasanlagen und Fernwärme nur in kleineren Schritten. Gleichzeitig aber nimmt der Autoverkehr in alarmierenden Maß zu. Die täglichen Smogwerte werden in regelmäßigen Zeitabständen an der elektronischen AfnetTafel am Ku’damm-Eck in der Joachimsthaler Straße angezeigt.

7.Klima

In Berlin herrschen angenehme klimatische Verhältnisse. Die Metropole liegt im Übergang von ozeanischem zu kontinentalem Klima. Das bedeutet heiße trockene Sommer und sehr kalte Winter. Der Wind kommt meist von Westen. Im Jahr gibt es ungefähr 280 Sonnentage, sie ist damit einer der sonnenreichsten in ganz Deutschland. Regen gibt es selten, aber wenn dann sehr heftig. Die durchschnittliche Niederschalgsmenge mit 560 mm pro Jahr liegt weit unter der von Münster, Bonn oder München.

Während des ganzen Jahres ist es in der Innenstadt mindestens 2°C wärmer als in den Außenbezirken, denn die dichten Baumaßen speichern die Hitze. Durch den kräftigen Wind entwickelt sich zugleich in den großen Straßenzügen leicht eine Art Düsenwirkung, die zum starken Wind führt.

8.Wirtschaft

Seit der Industrialisierung im 19. Jahrhundert konnte Berlin auf eine bedeutende Großindustrie verweisen. Konzerne wie die Elektrotechnikfirma Siemens, der Stahlmagnat Borsig und der Glühlampenfabrikant Osram hatten hier ihren Hauptsitz. Der zweite Weltkrieg unterbrach diese prosperierende Entwicklung. Nach 1949 erschwerte die isolierte Lage Westberlins eine erneute wirtschaftliche Blüte. Aus politischer Vorsicht zogen sich viele Betriebe nach dem Mauerbau zurück. Einer, der diesem Trend entgegentrat, war Axel Springer mit dem Neubau seines weithin sichtbaren Verlagshochhauses direkt an der Mauer in Kreuzberg. Daneben schuf die öffentliche Hand finanzielle Anreize: Auf diese Weise wurde die Großindustrie zu erneuten Investitionen angespornt.

Wieder war es an erster Stelle die elektrische Industrie, die dominierte. So durfte sich Berlin (West) rühmen, größter Industriestandort der Bundesrepublik zu sein. Eine tragende Rolle im Wirtschaftsleben der DDR nahm auch bald der Ostteil der Stadt ein.

Mit der Vereinigung haben sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für die Metropole verbessert. Ihre geographische Lage machte sie zur Drehscheibe zwischen Ost und West, besonders für den Handel hat sie an Attraktivität gewonnen. Auch die Entscheidung über den Regierungssitz hilft, etwaige Strukturdefizite im Westen zu beseitigen und den Aufholprozess im Osten zu beschleunigen. Außerdem hat Berlin nach dem Rhein-Ruhr-Gebiet die höchste Arbeitslosenquote unter allen deutschen Städten. Es ist erkennbar, daß Berlin als Industriestandort an Bedeutung verliert. Selbst die ansonsten vielversprechenden Projekte der Großunternehmen Sony und Daimler Benz am Potsdamer Platz sowie der geplante Neubau eines Flughafens können über diese Tendenz nicht hinwegtäuschen. Die Gewerbemieten sind viel zu hoch im Stadtgebiet. Das Brandenburger Umland lockt die Investoren mit günstigeren Bedingungen.

2. Berlin Verkehrsraum-

1.Straßenverkehr

Die bestimmende Funktion von Straßen

Die Straßen werden nach ihrer bestimmenden Funktion unterschieden in Straßen, die

-Vorwiegend zur verkehrlichen Verbindung von Stadtteilen, Städten, Regionen dienen

-Vorwiegend den Verkehr der Stadtteile sammeln beziehungsweise verteilen

-Vorwiegend einzelne Grundstücke erschließen

-Vorwiegend dem Aufenthalt und der Kommunikation dienen

Autoverkehr

Die Gesamtlänge der Berliner Straßen beträgt 5131km, davon sind 64km Autobahn.

Berlins Straßen sind zu jeder Zeit dicht befahren, während der Rush-hour ist die Autodichte jedoch noch um ein vielfaches höher als zu normalen Tageszeiten, das ist auch ein Grund, weshalb man in Berlin meist keine Parkplätze findet. Lieferfahrzeuge müssen trotzdem parken. Das tun sie dann in zweiter Reihe, was den Verkehrsfluß vollends zum erliegen bringt. Im Sommer verschafft sich die Stadt regelmäßig die für Metropolen standesgemäße Smogglocke und unterbindet dann den ungebremsten Verkehr. Die einzige Zeit, in der in Berlin ein Auto eine Erleichterung wäre, ist nachts.

Täglich fahren in Berlin ca. 1,3 Millionen Autos umher, die teilweise auch nach Parkmöglichkeiten suchen. Es gibt eine Möglichkeit sein Auto an folgenden Park & Ride Parkplätzen abzustellen, die direkt bei U- oder S-Bahnhöfen liegen. Von dort aus ist es dann möglich die Innenstadt ohne Staus zu erreichen.

Für die Leute, die nicht mit dem eigenen Auto unterwegs sind, gibt es eine Menge von Unternehmen, die Autos an Selbstfahrer vermieten. Die großen international bekannten Firmen haben zum teil mehrere Filialen in verschiedenen Stadtteilen. Die wichtigsten Zweigstellen sind: Avis, Hertz, Europcar.

Die genannten Firmen haben auch Filialen direkt am Flughafen Tegel. Zum Teil bieten sie günstigere Wochenendtarife an, sind aber meist zu teuer für nur einen Tag. Günstiger sind viele kleinere Läden, die überall in der Stadt sind. Zum Teil vermieten sie auch Pritschenwagen oder größere LKW.

3.Busverkehr

155 Buslinien verkehren zwischen Spandau und Hoppegarten, zwischen Blankenfelde und Lichtenrade. An den Haltestellen sind die Fahrpläne für die jeweilige Buslinie zu entnehmen. Generell haben die 2078 Busse der BVG die gleichen Betriebszeiten wie die U-Bahn, dazu kommt allerdings noch ein ausgedehntes Nachtbusnetz. Mit den Linienbussen sind 2000 Straßen Kilometer erschlossen.

Bei den Nachtbussen muß man etwas mehr Zeit als mit U-Bahn oder S-Bahn einkalkulieren, da die Nachtlinien Umwege fahren, um möglichst große Gebiete anzudecken. Alle Nachtbusse verkehren in halbstündigen Intervallen.

4.Taxiverkehr

In Berlin sind rund 10.000 Taxen zugelassen. Das heißt natürlich nicht, daß sie immer unterwegs sind. Zu den Stoßzeiten, etwa am späten Freitagnachmittag, dauert es mitunter recht lange bis man ein freies Taxi bekommt. Im Gegensatz zu anderen deutschen Großstädten ist Taxifahren in Berlin immer noch recht günstig, und viel mehr Leute machen Gebrauch davon.

Taxi-Tarife:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Es gibt mehrere Möglichkeiten, ein Taxi zu bekommen. Zunächst kann man jede freie Taxe am Straßenrand heranwinken.

Zweite Möglichkeit sind die zahlreichen Taxihalteplätze überall in der Stadt, sie können direkt antelefoniert werden. Die Nummern stehen in allen örtlichen Telefonbüchern, oder aber man geht zum Halteplatz hin.

Eine dritte Möglichkeit sind die Funktaxen. Es gibt in Berlin fünf verschiedene Funkzentralen: Taxi-Funk Berlin, Funk Taxi Berlin, Spree-Funk, Würfelfunk, City-Funk.

Alle Zentralen sind Tag und Nach einsatzbereit

weitere

2.Öffentliche Verkehrsmittel in Berlin

Berlin hat ein ausgezeichnetes System von öffentlichen Nahverkehrsmitteln. Nach der Ankunft kann man sich mit U-Bahn, S-Bahn, Bussen oder Taxen weiter durch Berlin befördern lassen.

Die BVG (Berliner Verkehrs-Betriebe) sind das größte Einzelunternehmen des öffentlichen Nahverkehrs in Deutschland. 1991 wurden 573 Millionen Fahrgäste allein mit der U-Bahn befördert und 588 Millionen Menschen mit den verschiedenen Autobussen. Auch nachts kann man mit den öffentlichen Verkehrsmitteln, im Gegensatz zu anderen deutschen Großstädten, in Berlin recht problemlos fortbewegen. Ein ausgeklügeltes Nachtbus- und Tramsystem steuert fast alle Stadtteile an und durchkreuzt dabei sämtliche Vergnügungsviertel wie Kreuzberg, Prenzlauer Berg, Schöneberg, Mitte und Charlottenburg.

1.Entwicklung der BVG

1865 fuhr in Berlin die erste Pferde. Eisenbahn. 1881 wurde die erste elektrische Straßenbahn der Welt in Betrieb genommen. In den 20ern wurden im Jahr rund 1 Milliarde Fahrgäste mit den Berliner Straßenbahnen befördert. 1967 fuhr in Westberlin zum letzen Mal eine Straßenbahn und zwar die Linie 55 vom Bahnhof Zoo nach Spandau. Man war schon in den 50er Jahren zu dem Schluß gekommen, Straßenbahnen vollständig durch Busse zu ersetzen. Eines der Argumente für den Bus war damals die nicht notwendige eigene Spur. Heute hat man in den Hauptverkehrsstraßen wieder eigene Busspuren eingerichtet. Im Ostteil gab es weiterhin Straßenbahnen. Heute setzt man auf die Bahnen, die seit 1991 offiziell „Tram“ heißen.

Seit 1897 werden in Berlin U-Bahnen gebaut. Bis 1913 betrug die Streckenlänge bereits 35 Kilometer. In den 30er Jahren und während des 2 Weltkrieges wurde keine neue U- Bahnstrecke gebaut - erst 1953 begann man wieder mit den Maulwurfsarbeiten. Zwei Westberliner U-Bahnlinien führten in DDR-Zeiten unter Ostberlin hindurch, vorbei an stillgelegten Bahnhöfen. Sogar umstiegen konnte man dort - im Bahnhof Friedrichstraße - ohne mit der abgeteilten DDR- Welt in Kontakt zu geraten. Nach der Öffnung der Mauer begann man sofort mit der Einrichtung grenzüberschreitender Linien; die alten Bahnhöfe wurden wieder in Betrieb genommen. Damit wurde die Fusion der BVG (West) mit den (Ost-)Berliner Verkehrsbetrieben (BVB) in die Wege geleitet, die Anfang 1992 abgeschlossen wurde.

2.U-Bahn

In Berlin gibt es neun verschiedene U-Bahnlinien mit 116 Bahnhöfen. Täglich nutzen ungefähr 2Millionen Leute die U-Bahn. Die ersten Züge fahren an Wochentagen morgens zwischen 4 und 4.30 Uhr (je nach Linie), die letzten bis nach Mitternacht. Am Wochenende fahren zwei U-Bahnen die ganze Nacht durch. Die alten Linien 1 bis 4 fahren mit einer Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h, die anderen Linien mit 60 bzw. 70 km/h (Linie 7 bis 9). Das U-Bahnnetz ist 134 Kilometer lang.

Seit 1897 werden in Berlin U-Bahnen gebaut. Bis 1913 betrug die Streckenlänge bereits 35 Kilometer. In den 30er Jahren und während des 2. Weltkrieges wurden keine neuen U- Bahnstrecken gebaut. Erst 1953 begann man wieder mit den Arbeiten. Zwei Westberliner U-Bahnlinien führten in DDR-Zeiten unter Ostberlin hindurch, vorbei an stillgelegten Bahnhöfen. Man konnte im Ostteil auch umsteigen, ohne mit der abgeteilten DDR in Kontakt zu treten. Nach der Öffnung der Mauer begann man sofort mit der Einrichtung grenzüberschreitender Linien. Die alten Bahnhöfe wurden wieder in Betrieb genommen. Damit wurde die Fusion der BVG (West) mit den (Ost-)Berliner Verkehrsbetrieben (BVB) in die Wege geleitet, die Anfang 1992 abgeschlossen wurde.

In den Nächten von Freitag auf Samstag und Samstag auf Sonntag verkehren die U- Bahnlinien 1 und 9 durchgängig im 20-Minuten-Takt.

U 4: Rathaus Schöneberg

U 6: Alt-Tegel, Scharnweberstraße, Kurt-Schumacher-Platz, Alt-Mariendorf

U 7: Rathaus Spandau, Altstadt Spandau, Bayrischer Platz, Parchimer Allee, Rudow U 8: Osloer Straße

U 9: Walther-Schreiber-Platz, Amrumer Straße, Osloer Straße

3.S-Bahn

Die S-Bahn war in den 20er Jahren das leistungsfähigste Verkehrsmittel Groß-Berlins. Die Abkürzung steht für Stadteisenbahn. Im letzten Drittel des vergangenen Jahrhunderts waren die große Ringlinie und viele Vorortstrecken in Betrieb. Im Krieg wurde ein Großteil des Netzes zerstört, 1945 wurde außerdem eine Menge von sowjetischen Truppen demontiert. Das Gesamtnetz war während des kalten Krieges in einen West- und einen Ostteil gespalten, lediglich der Ostberliner Bahnhof Friedrichsstraße konnte noch immer mit der S-Bahn vom Westen her angefahren werden.

Die S-Bahnlinien verkehren die ganze Nacht, wenn auch in großen Abständen.

S 1: Hermsdorf

S 2: Marienfelde, Buckower Chaussee, Schichauweg, Lichtenrade S 3: Friedrichshagen, Köpenick

S 5: Hoppegarten

S 8: Buch, Pankow-Heinersdorf, Grünau S9: Altglienicke

4.Tram - Straßenbahn

Die erste Pferde-Eisenbahn fuhr in Berlin 1865. 1881 wurde die erste elektrische Straßenbahn der Welt in Betrieb genommen. In den 20ern wurden im Jahr rund 1 Milliarde Fahrgäste mit den Berliner Straßenbahnen befördert. 1967 fuhr in Westberlin zum letzten Mal eine Straßenbahn, und zwar die Linie 55 vom Bahnhof Zoo nach Spandau. Man war schon in den 50er Jahren zu dem Schluß gekommen, Straßenbahnen vollständig durch Busse zu ersetzen. Eines der Argumente für den Bus war damals die nicht notwendige eigene Spur. Heute hat man wieder einige Busspuren eingerichtet. Heute setzt man wieder auf die Bahnen, die seit 1991 offiziell „Tram“ heißen.

Die in der ehemaligen DDR und in der ehemaligen BRD sehr vernachlässigte Straßenbahn hat durch den Fall der Mauer wieder viel von der alten Bedeutung zurückerhalten. Kurzfristig sollten die Bahnen, die in den Westbezirken 1967 abgeschafft und im Osten stark reduziert wurden, wieder eine tragende Rolle im Verkehrsnetz spielen. Der Bau von Straßenbahnlinien ist weitaus billiger und schneller als der von U-Bahnen, und so sollten vor allem die Strecken, die von der Mauer durchschnitten wurden und heute noch dort enden, reaktiviert werden, um die mangelhafte Ost-West-Vernetzung zu verbessern. So bedeutend wie damals werden die Bahnen jedoch wohl nie mehr werden. 1939 hatte das Straßenbahnnetz eine Gesamtlänge von 556 Kilometern, dagegen sind die 176 Kilometer, die im Jahre 1991 davon übrig waren recht bescheiden. Trotzdem wurden immer noch 500.000 Personen mit der Tram befördern.

5.BVG Verkehrstarife

Sämtliche Fahrscheine mit Ausnahme des Ku’damm-Tickets und des Kurzstreckenfahrscheins gelten im gesamten BVG-Netz einschließlich der S-Bahnen, U-Bahnen, Busse, Trams und bestimmter Fährverbindungen, sowie auf den Linien der Potsdamer Verkehrsbetriebe und den Regionalbahnen rund um Berlin.

Die Angaben in Klammern stellen den Ermäßigungstarif dar. Der Ermäßigungstarif gilt für Kinder bis 14, Arbeitslose mit Berechtigungskarte und Schwerbeschädigte.

Normalfahrschein: Er kostet für alle öffentlichen Verkehrsmittel 3 DM (2 DM). Damit kann man zwei Stunden lang beliebig umherfahren und umsteigen, egal ob in eine andere U- Bahnlinie, S-Bahn, Tram oder in einen Bus. Auch auf bestimmten Fähren und Schiffen gelten diese BVG-Tickets. Die Mitnahme von Fahrrädern in der U-Bahn ist möglich: Mo-Fr 9-14 Uhr und ab 18 Uhr; Sa und So ganztägig, jedoch nur in U- und S-Bahn. Sammelkarte mit 4 Normalfahrscheinen: 10,40 DM (6,40 DM).

Kurzstreckenfahrschein: 2 DM (1,50 DM). Berechtigt zur Fahrt über drei U- oder S- Bahnstationen (umsteigen) oder eine an den Haltestellen ausgewiesene Anzahl von Stopps (meist 6) mit Bus ohne umsteigen.

24-Stundenkarte: 12 DM (6 DM) 6-Tage-Karte (Mo-Sa): 28 DM

Familien-Tageskarte: 10 DM. Gilt für Familien (2 Erwachsene + Kinder), die an Wochenenden und gesetzlichen Feiertagen gemeinsam unterwegs sind. Ku’damm-Ticket: 1 DM. Für die Buslinien, die zwischen Rathenau- und Wittenbergplatz verkehren.

Außerdem gibt es noch verschiedene Netzkarten, die monatsweise fürs gesamte Netz gültig sind:

Umweltkarte (übertragbar): 70 DM Schüler: 34 DM

Studenten/Azubis: 40 DM Senioren: 53 DM

6.Bahnverkehr

Der Ausbau des Eisenbahnnetzes in den neuen Bundesländern wurde in den letzten Jahren stark vorangetrieben, auf vielen Strecken sind nun InterRegio-Züge eingesetzt. Darüber hinaus verbinden Euro- bzw. InterCity-Züge unter anderem München, Basel, Hamburg, Prag, und Warschau mit Berlin, und die ICE-Linie 6 verkehrt über Magdeburg, Braunschweig, Göttingen, Kassel, Fulda und Frankfurt/Main zwischen München und Berlin. Zentrale Bahnhöfe für den Fernverkehr sind in Berlin der Bahnhof Zoologischer Garten, der Hauptbahnhof und Berlin Lichtenberg. Weitere Ausstiegsmöglichkeiten bieten im Südwesten Potsdam-Stadt und Wannsee sowie im Nordwesten Spandau. Von allen genannten Bahnstationen gibt es guten Verbindungen mit S- und U-Bahn. Bus oder Taxi, auch um einen der Flughäfen zu erreichen.

3.Flugverkehr

Berlin hat drei Flughäfen.

Es gibt den Flughafen Berlin-Tegel (8km bis zur Stadtmitte), Berlin-Schönefeld und BerlinTempelhof.

Schönefeld Tegel Tempelhof

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Inlandsflüge von und nach Berlin werden meist in Berlin-Tegel abgewickelt, ein kleiner Teil der Maschinen fliegt den Flughafen Berlin-Tempelhof an, der als Puffer für Tegel dient. Internationale Flüge in östliche Richtung starten größtenteils in Berlin-Schönefeld, nach Westen verläßt man die Stadt von Tegel aus.

Diese drei Flughäfen bilden ein internationales Anflugsziel; wirtschaftlich sowie im Personenverkehr. Somit bilden sie auch einen internationalen Verkehrsknoten, neben den anderen Verkehrsmitteln.

4.Schiffsverkehr

In Berlin gibt es die Möglichkeit auf einem Ausflugsdampfer oder einem Linienschiff die Havel oder andere Wasserwege entlangzufahren. Über den Wannsee und um den Müggelsee herum gibt es Schiffslinien und Fähren, die mit dem normalen BVG-Ticket befahren werden können. Sie sind auf dem BVG-Buslinienfahrplan eingezeichnet.

Ein gutes Angebot ist das kombinierte Tages-Ticket für das gesamte BVG-Netz (Bus, U- Bahn, S-Bahn), den Verkehrsbetrieb Potsdam und den Linienbetrieb der Stern- und Kreisschiffahrt. Die Kreisschiffahrt mit mittlerweile 18 Linien fast alle Berliner Gewässer und die des Umlandes. Die Kombi-Karte, erhältlich zwischen April und Oktober, berechtigt zu beliebig vielen Fahrten in den obengenannten Netzen am Tag der Entwertung. Erwachsene bezahlen 25 DM, Kinder (6-14 Jahre) 12,50 DM.

Genau 1662 Brücken gibt es in Berlin, mehr als in der berühmten Wasserstadt Venedig, und das will schon was heißen. Seit dem Ausbau der Wasserstraßen im 17. Und 18. Jahrhunderts liegt die Stadt im Zentrum des mitteleuropäischen Fluß- und Kanalsystems. Dadurch ist sie mit Oder und Weichsel verbunden. Zu Wasser kann man bis zur Weser und zum Rhein und sogar in die Ostsee gelangen.

Ohne Spree und Havel ist Berlin undenkbar. Kurvenreich kommt die Spree aus der Lausitz und durchfließt in Köpenick den Müggelsee. Später umschlingt sie die Museuminsel in der City und macht sich weiter nach Spandau, wo sie an der Zitadelle in die Havel mündet. Die Havel selbst ist ein mäandrierender Fluß, sich ständig verengend und wieder verbreiternd zum Wannsee, zum Tegeler See oder zum Stößensee.

Berlin ist also eine richtige Wasserstadt, ein Dorado für Freizeitkapitäne mit ihren Segelbooten, Ruderclubs und Surfbrettern.

Ende der Leseprobe aus 13 Seiten

Details

Titel
Berlin als Verkehrsraum
Hochschule
Real Centro Universitario Maria Cristina
Note
1
Autor
Jahr
2001
Seiten
13
Katalognummer
V105464
ISBN (eBook)
9783640037582
Dateigröße
441 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Berlin, Verkehrsraum
Arbeit zitieren
Anja Schreiber (Autor:in), 2001, Berlin als Verkehrsraum, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/105464

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