Medienentwicklung in Afrika


Referat (Ausarbeitung), 1999

8 Seiten


Leseprobe


Referat zur Medienentwicklung in Afrika

1) Übersicht über die Medienentwicklung in Schwarzafrika im historischen Kontext
2) Übersicht über die aktuelle Lage in einem westafrikanischen Land (Senegal)
3) Vorstellung des Radio Rurale Locale Tanguiéta

Literatur

„- „The African Comptetitiveness Report 1998“, World Economic Forum Geneva, Switzerland, 1998
„- Stefan Brüne: „Afrika und die globale Informationsgesellschaft. Hoffnungen, Akteure, Optionen“, in „UNESCO heute“, Ausgabe 2-3, Sommer/Herbst 1998, Bonn
„- „Africa At A Glance: Facts And Figures 1997/98“
„- Tilo Grätz: „Lokale Radiostationen in Afrika: Radio Rurale Locale Tanguiéta (Benin)“, in „Nord-Süd aktuell“, 4. Quartal 1997, Institut für Afrika-Kunde (Hrsg.), Hamburg
„- Lotfi Maherzi: „World Communication Report. The Media and the Challenge of the New Technologies.“, UNESCO Publishing, Paris 1997
„- Stefan Brüne/Cord Jakobeit: „Africa Online? Die Rolle Afrikas in der globalen Informationsgesellschaft“, in „Afrika-Jahrbuch 1996: Politik, Wirtschaft und Gesellschaft in Afrika südlich der Sahara“, S. 77-85, Hrsg. Institut für Afrika- Kunde, Rolf Hofmeier, Hamburg, 1997
„- Rupert Neudeck: „Haß aus dem Äther: Radio in Afrika“, in „Kulturaustausch“ 3/97, S. 104 -106
„- Adewale Maja-Pearce: „Annuaire de la presse africaine“, Fédération Internationale des Journalistes (FIJ), Brüssel, 1996
„- Kabral Blay-Amihere, Niyi Alabi: „State Of The Media In West Africa 1995-1996“, Friedrich-Ebert-Foundation, Accra/Ghana, 1996
„- Louise Manon Bourgault: „Mass Media in Sub-Saharan Africa“, Indiana University Press, Bloomington and Indianapolis, 1995
„- Helge Ronning: „Media and Democracy: Theories and Principles with Reference to an African Context“, Sapes Books, Mount Pleasant/Harare, 1994 „ „Annuaire de la presse ouest-africaine francophone et lusophone 1993“, Institut PANOS-UJAO (Hrsg.),Paris 1993
„- Reinhold Meyer: „Die Rolle der Medien für Demokratie und Entwicklung in Afrika“, in „Afrika-Jahrbuch 1992: Politik, Wirtschaft und Gesellschaft in Afrika südlich der Sahara“, S. 57-64, Hrsg. Institut für Afrika-Kunde, Rolf Hofmeier, Hamburg, 1993
„- Richard Carver: „Truth From Below: The Emergent Press In Africa“, Article 19 Censorship Report, 1991

Medienentwicklung in Asien, Afrika und Lateinamerika

Die Medienentwicklung im subsaharen Afrika

Einzigartige Entwicklung von oraler Kommunikation zu elektronischer Massenkommunikation

Kolonialmächten führten Massenmedien zu Beginn des 19. Jh. nach Afrika ein

Zeitungen

erste Zeitung: 1801 im anglophonen Westafrika Britische Kolonialherren ließen liberalere Presse zu als Franzosen 1920 erste von Afrikanern herausgegebene Zeitung im frankophonen Afrika nach Erlangung der Unabhängigkeit:

restriktive Medienpolitik durch neue Regierungen Freie Presse tauchte ab 1990 im Rahmen des Demokratisierungsprozesses auf immer noch vorhandene Probleme: hohe Analphabetenrate, geringe Kaufkraft der Bevölkerung, Beschränktheit der nationalen Märkte, Verteilung nur in Großstädten möglich, kaum Werbegelder, hohe Kosten für Papier

Radio

wichtigste Medium auf dem afrikanischen Kontinent

Informationsquellen: BBC, Radio France Internationale, Voice of America, Deutsche Welle

Radio ab 1920 in Afrika

zunächst benutzt als Arm der politischen Interessensvermittlung Briten boten ab Mitte der 30er afrikanische Sendungen an Franzosen erst ab 1950 nach der Unabhängigkeit vereinnahmten viele Regierungen die Radiosender erst ab 1990 Liberalisierung der Hörfunklandschaft

Problem: wenige ausgebildete Journalisten

Fernsehen

Medium für die urbane Elite (Statussymbol)

sehr spätes Auftauchen von Fernsehen (ab 1959), einige Länder haben bis heute keinen eigenen Fernsehsender

Problem: hohe Kosten für Fernseher, fehlende Elektrizität, hohe Studiokosten, schwache Sendeleistungen

Internet

größtes Problem: schlechte Telekommunikationsinfrastruktur

noch sehr wenige private Internetnutzer

große Investitionen sollen Afrika an das Internet heranführen

➔großer Optimismus der Industrie, Regierungen hinken Entwicklung hinterher langfristiges Demokratisierungspotential des Internets wegen nicht möglicher staatsnationaler Kontrolle

Die Entwicklung der Medien in Afrika ist einzigartig auf der Welt. Nirgendwo anders hat sich ein solch schneller Wandel von der direkten Kommunikation hin zu einer elektronischen Massenkommunikation vollzogen ohne ein richtiges literarisches Stadium zu durchlaufen.

In der Zeit vor der Kolonisation existierte in Schwarzafrika so gut wie keine Literatur. Im Gegensatz zum von der Gutenbergschen Erfindung der Druckmaschine geprägten Europa herrschte hier noch die direkte Kommunikation, die orale Informationsüberbringung, vor.

Erst mit den europäischen Großmächten kamen auch die Massenmedien nach Afrika.

Die ersten Zeitungen erschienen zu Beginn des 19. Jahrhunderts im anglophonen Westafrika (Sierra Leone, Lybien, Nigeria und der Gold Coast (heute: Ghana)). Die britischen Kolonialherren ließen die Entstehung einer relativ liberalen Presselandschaft im Gegensatz zu den Franzosen zu. Die Herausgeber der Zeitungen waren oft Schwarze, die eine gewisse Zeit - freiwillig oder als Sklaven - in Europa oder Amerika verbracht und dort das nötige Wissen erworben hatten. Zunächst dienten die Zeitungen hauptsächlich der Unterhaltung und Bildung.

Aber schon bald wurde in ihnen auch politischer Protest gegen die Kolonialmächte formuliert. Im 20. Jahrhundert schritt die Entwicklung in dieser Richtung voran. Dagegen wurden in Südafrika, dem englischsprachigen Zentralafrika und Ostafrika die Zeitungen in erster Linie von europäischen Siedlern herausgegeben. In Ostafrika erschien die erste Zeitung erst 1902, 100 Jahre später. Stark behindert wurde die Presse vor allem im frankophonen Afrika durch die Kolonialisten. Unter anderem erhob die Regierung hohe Steuern auf den Zeitungsdruck und den Import von Druckmaschinen.

Bis 1930 hatten nur französische Bürger, die ein gutes Verhältnis zur Regierung hatten, das Recht, Zeitungen zu publizieren.

Die ersten von Afrikanern herausgegebenen Zeitungen tauchten erst ab 1920 in Senegal auf. Erst nachdem in den 30ern die Senegalesen das erste Mal Repräsentanten für das französische Parlament wählen durften wurden weitere Zeitungen gegründet. Im Sog dieser Entwicklungen entstanden auch in den anderen westafrikanischen Ländern weitere Redaktionen. An der Côte d´Ivoire konnte man gar 11 verschiedene Zeitungen in den 30ern zählen, die zum Teil auch kritisch über die Regierung berichteten.

In der Zeit nach dem zweiten Weltkrieg bis zur Unabhängigkeit tauchten über 300 Zeitungen auf und verschwanden größtenteils auch gleich wieder.

Zwischen 1960 und 1962, der Zeit der Unabhängigkeitserklärung der 14 französischen Kolonien existierten lediglich drei Tageszeitungen, die zudem alle von einer Person, Charles de Breteuil, herausgegeben wurden und in erster Linie rein französische Zeitungen darstellten.

Auch nach der Unabhängigkeit blieb die Presselandschaft in den ehemaligen französischen Kolonien sehr Paris-orientiert, da die Franzosen im Gegensatz zu den Briten keinerlei Anstrengungen unternahmen, Literatur in der jeweiligen Landessprache zu fördern. Die Zeitungen, die in den frühen 60ern auftauchten (Tageszeitungen in Mali, Guinea, Togo und Niger, eine Wochenzeitung in Gabon und eine Vierzehntägige in Zentralafrika) wurden alle auf französisch herausgegeben. Noch Mitte der 60er war eine kopierte Auflage der Agence France Presse (AFP) das Beste, was viele Länder als nationale Tageszeitung anbieten konnten. Direkt nach Erlangung der Unabhängigkeit zog es zahlreiche Organisationen, wie z.B. die UNESCO nach Afrika, die helfen wollten einen unabhängigen Journalismus aufzubauen.

Doch trotz dieser Bemühungen entwickelte sich nur in wenigen Staaten eine gesunde Presselandschaft, da die Regierungen der einzelnen Länder es auf unterschiedliche Weise verstanden, einen freien Journalismus zu unterdrücken. Zensur wurde geübt, hohe Steuern wurden auf Druckmaschinen erhoben und Journalisten eingeschüchtert.

So war die effektivste Zensur die Eigenzensur der Journalisten und Herausgeber. Bedacht auf das weitere Existieren ihrer Zeitung wagten es viele gar nicht, negativ über die Regierung zu berichten.

Als dann in den frühen 90ern der Demokratisierungsprozeß begann, führte dieser in vielen Ländern zu einem verstärkten Auftauchen von unabhängiger Presse in Privatbesitz. 1997 gab es im subsaharen Afrika rund 600 unabhängige Zeitungen und Zeitschriften.

Trotz der in den meisten afrikanischen Ländern nun vorhandenen Pressefreiheit sieht sich die unabhängige Presse mit zahlreichen Hindernissen in kultureller, ökonomischer und politischer Hinsicht konfrontiert. Zu nennen sind sicherlich die hohe Rate an Analphabeten, die geringe Kaufkraft der Bevölkerung, die Beschränktheit der nationalen Märkte. Logistisch ist die Verteilung nur in den großen

Städten gewährleistet, die Quellen für Werbegelder sind ausgesprochen gering, die Kosten für Papier dagegen sehr hoch.

So ist auch verständlich, daß nicht die Zeitung, sondern das Radio das wichtigste Medium auf dem afrikanischen Kontinent darstellt. Kleine Transitorradios sind noch halbwegs erschwinglich. Fast in jedem afrikanischen Dorf existiert zumindest ein Empfangsgerät.

Eine wichtige Informationsquelle für die Afrikaner sind hierbei die europäischen und amerikanischen Radiosender wie Radio France Internationale, der Africa Service der BBC, Voice of America oder auch die Deutsche Welle. Letztere aber sehr eingeschränkt, weil dort die sogenannten internationalen Nachrichten sehr deutschlandlastig sind.

Der erste afrikanischer Radiosender wurde 1920 im damals unabhängigen Südafrika gegründet. 1927 folgte der „BBC Relay Service“ für die weißen Siedler in Kenia.

1932 wurde der „Empire Service“ gegründet.

1931 nahm der erste französischer Kurzwellenradiosender in Madagaskar seinen Dienst auf.

Zunächst wurde Radio als Arm der politischen Interessensvermittlung der Kolonialmächte angesehen. Doch schon bald führte das Interesse, eine afrikanische Zuhörerschaft zu gewinnen, dazu, daß die Briten Sendungen in afrikanischen Sprachen anboten. Mitte der 30er wurde der nairobische Sender in den Landessprache der Kikamba und Kikuyu ausgestrahlt, kurze Zeit später folgten Sender in Accra an der Gold Coast, Sekondi, Kumasi, Korofidua. 1939 kamen Sendungen in Eve, Twi und Hausa hinzu, zwei weitere Sprachen folgten in den 40ern.

Auch hier zeigten sich die französischen Kolonialherren restriktiver. Bis in die 50er Jahre gab es nur Ausstrahlungen in französischer Sprache. Erst dann wurden auch indigene Sendungen zugelassen.

In der postkolonialen Ära entdeckten die afrikanischen Politiker die Macht des Radios für sich und vereinnahmten zahlreiche Radiostationen. In den 70er hatten die Regierungen in den meisten anglophonen Ländern die Sender fest in ihrer Hand. Die Studios lagen zumeist ausschließlich in den Hauptstädten. Dadurch hatten die Regierungen eine bessere Kontrolle über die Sender. Bei den wenigen regionalen Sendern wurden oft lediglich die Nachrichten aus der Hauptstadt wiederholt. Nur sehr wenige Länder wagten es, regionale Sender mit einer ganz ansehnlichen Autonomie zuzulassen.

Erst in den 90ern, im Rahmen der allgemeinen politischen Veränderungen auf dem afrikanischen Kontinent, erlaubten die Regierungen die Gründung von privaten, dezentralen Radiostationen, bzw. schafften es einfach nicht mehr, sie zu verbieten. 1995 gab es rund 100 lokale, öffentliche oder private Radiosender in Westafrika. Die meisten davon befinden sich in ländlichen Regionen oder in kleinen Städten. Eine besondere Form der afrikanischen Radiolandschaft ist dabei sicherlich, das sogenannte kommunale Radio, das verstärkt auf die Eigenbeteiligung seiner Zuhörerschaft setzt. Ähnlich wie beim Offenen Kanal machen die Einwohner ihr Programm selbst.

Dies ist vor allem auch eine Konsequenz auf die geringe Anzahl an qualifizierten Journalisten in Afrika. Zwar fördert die UNESCO Trainingsprogramme für Medien, jedoch sind die Ausbildungsmöglichkeiten noch sehr eingeschränkt. Dieser Zustand ist unter anderem durch die immer noch vorherrschende restriktive Haltung vieler Regierungen gegenüber den Medien bedingt.

Neben der Presse und dem Radio hegt das dritte klassische Medium, das Fernsehen, in Afrika noch ein Nischendasein. Es ist noch weit entfernt von dem Status eines Massenmediums. Man könnte es eher als ein Prestigeobjekt für die urbane Elite bezeichnen. Fernsehgeräte sind für den Großteil der Bevölkerung schlichtweg zu teuer und zudem sind die Sendeleistungen der Stationen sehr schwach. Außerhalb der Hauptstädte ist es kaum möglich ein Fernsehsignal zu empfangen.

Die Geschichte des Fernsehens in Afrika beginnt 1959 mit WNTV in Nigeria. Vor der Unabhängigkeit gab es Fernsehsender lediglich dort, in Kenia, Nordrhodesien dem heutigen Zimbabwe und Südrhodesien, das heutige Sambia. In dem meisten anderen Ländern kam das Fernsehen kurz nach der Unabhängigkeit auf, in den frühen 60ern. (Sierra Leone, Burkina Faso, Sudan, Gabon, Elfenbeinküste, Kongo, Niger, Senegal, Madaskar, Ghana, Djibouti,Äquatorial-Guinea und Zaire) In vielen anderen Regionen gab es Fernsehen jedoch erst viel später, sei es aufgrund von finanziellen Engpässen oder aus politischen Beweggründen: beispielsweise in der Zentralafrikanischen Republik und Togo 1973, in Kamerun 1986, in Botswana 1989 und in Mozambique konnten die Menschen gar erst 1990 in die Röhre gucken. Einige Länder wie Ruanda, Tanzania oder Malawi haben bis heute (Stand: 1995) noch keinen eigenen Fernsehsender Ende der 80er Jahre gab es lediglich 160 Fernsehsender in Gesamtafrika. Im Vergleich: in Ozeanien gab es derer rund 500, in Europa gar 21.800.

Heute stehen den insgesamt 365 Millionen Einwohnern des afrikanischen Kontinents lediglich 3,7 Millionen Empfangsgeräte zur Verfügung.

Das liegt zum einen an der fehlenden Elektrizität in den ländlichen Regionen, zum anderen an den hohen Kosten für einen Fernseher, ein kleiner Schwarzweiß- fernseher kostet zwischen 300 und 500 US-Dollar, das ist mehr als das durchschnittliche Jahreseinkommen für die meisten afrikanischen Bauern oder Arbeiter.

Das neueste Medium, das Internet, ist, wie nicht anders zu erwarten, ebenfalls sehr dürftig entwickelt. Neben den bereits genannten Problemen bei den anderen Medien - geringe Kaufkraft, Analphabetismus - ist wohl die ausgesprochen schlechte Infrastruktur im Telekommunikationsbereich das größte Hindernis für die Ausbreitung des Internets auf dem afrikanischen Kontinent.

1995 kamen auf 1000 Einwohner nur 11 Telefonanschlüße, der statistische Durchschnittsafrikaner telefoniert weniger als eine Minute pro Jahr. Hinzu kommt, daß ein Computer beispielsweise in Ghana etwa acht Anfangsgehälter eines Universitätsabsolventen kostet. So ist es nur allzu verständlich, warum die Zahl der privaten Internetnutzer in Afrika, mit Ausnahme von Südafrika, sehr gering ausfällt. 1996 lag sie im Senegal bei 300, in Benin bei 100, in Dschibuti bei 25 und in Kenia bei 2500. In Ghana hatte der einzige Internetprovider 413 Kunden, davon allein 387 in Accra.

Jedoch muß festgehalten werden, daß enorme Anstrengungen in den vergangenen Jahren unternommen wurden, um den afrikanischen Kontinent an das Internet anzuschließen. 1995 hatten acht afrikanische Städte einen Internetzugang, 1997 waren es bereits 42. Zur Jahrtausendwende werden voraussichtlich nur noch in vier Staaten die infrastrukturellen Voraussetzungen für öffentliche Internetnutzung - natürlich immer nur auf die großen Städte bezogen - fehlen (Libyen, Eritrea, Somalia und die Komoren).

Weitere große Investitionsvorhaben sollen die Zugangsmöglichkeiten deutlich erhöhen. So sollen bis 2005 für rund 1,2 Milliarden Dollar über 500.000 neue, solarbetriebene, satellitengestützte Telefonzellen installiert werden. So würde die Durchschnittsentfernung zum nächsten Telefon von derzeit fünfzig auf dann fünf Kilometer reduziert werden. So könnte der afrikanische Kontinent weitgehend drahtlos ans Netz angeschlossen werden. Ein weiteres Milliarden-Projekt steht kurz vor der Vollendung. Mitte der neunziger wurde Africa One in Angriff genommen: ein 39.000 Kilometer langes Unterwasser-Glasfaserkabel, das sich rund um den gesamten Kontinent windet, soll 41 Staaten und Inselgruppen an den Superhighway anschließen.

Während die Industrie mit großem Optimismus in die digitale Informationszukunft blickt, hinken die Regierungen der Entwicklung noch weit hinterher. Vor allem die Furcht vor neuen, ungewollten technologischen und wirtschaftlichen Abhängigkeiten („Techno-Imperialismus“) und die innenpolitisch begründeten Ängste vor unzensierter Information machen den Politikern zu schaffen.

Zusammenfassend muß festgestellt werden, daß Afrika nicht nur in diesem Medium der weltweiten Entwicklung meilenweit hinterherhinkt. Jedoch kann das Internet langfristig den Demokratisierungsprozeß in Afrika vorantreiben. Zwar haben Länder wie Kenia ein drakonisches Mediengesetz verhängt, doch kann in einem globalen Netz, das sich staatsnationaler Kontrolle entzieht, die Überwachung jederzeit umgangen werden. Unter der Voraussetzung von niedrigeren Hardwarepreisen und Fortschritten in der Alphabetisierung bietet das Internet auch in Afrika ein langfristig kaum zu überschätzendes Demokratisierungspotential.

Ende der Leseprobe aus 8 Seiten

Details

Titel
Medienentwicklung in Afrika
Hochschule
Universität Hamburg
Autor
Jahr
1999
Seiten
8
Katalognummer
V105532
ISBN (eBook)
9783640038244
Dateigröße
384 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Medienentwicklung, Afrika
Arbeit zitieren
Christian Baars (Autor:in), 1999, Medienentwicklung in Afrika, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/105532

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