Gefahren des internationalen Terrorismus


Referat / Aufsatz (Schule), 2001

7 Seiten, Note: 2


Leseprobe


Belegarbeit

Gefahr des nationalen und internationalen Terrorismus für die „zivile Welt“

Nach dem verheerenden Terroranschlag gegen die USA am 11. September 2001 ist der weltweite Kampf gegen den internationalen und nationalen Terrorismus neu entfacht.

Terroristen hatten am 11. September 2001 vier Verkehrsflugzeuge entführt; zwei der Maschinen steuerten sie in die beiden Türme des World Trade Centers in New York, die beide in Flammen aufgingen und nach kurzer Zeit einstürzten; das dritte Flugzeug lenkten sie in das Pentagon bei Washington, D.C., den Sitz des US-Verteidigungsministeriums. Die vierte Maschine sollte vermutlich Camp David, den Landsitz des amerikanischen Präsidenten, treffen, stürzte aber nähe Pittsburgh ab. Die Zahl der Todesopfer ging in die Tausende. Die Ermittlungen ergaben, dass es sich beiden Terroristen um Araber handelte; die Suche nach den Hintermännern und Drahtziehern führte zu Osama bin Laden. US- Präsident George W. Bush wertete den Anschlag als „Krieg gegen die Zivilisation“, eine Einschätzung, mit der er international auf breite Zustimmung und Solidarität stieß; und auch der weitaus größte Teil der islamischen Welt verurteilte den Anschlag. Die NATO sah diese Terrorattacke zum ersten Mal in ihrer über 50-jährigen Geschichte den kollektiven Verteidigungsfall gegeben.

Bevor man sich mit dem Thema Terrorismus befasst, sollte man den Begriff erst mal definieren. Der Begriff „Terrorismus“ hat seinen Ursprung in der Französischen Revolution und taucht erstmals als „la regime de terreur“ auf. Der Ausdruck „terreur“ ist in erster Linie auf die Diktatur des „Comité de Salut Publice“ zurückzuführen: Ziel dieses Regimes war die Errichtung einer radikaldemokratischen, egalitären Republik. Zu diesem Zweck wurden mit Hilfe summarischer Justiz alle Feinde der Republik schon bei bloßem Verdacht hingerichtet, was dazu führte, dass die vormals sympathisierende Bevölkerung sich gegen „den Terror von oben“ wandte. Robespierre wurde daraufhin gestürzt und am 28. Juli 1794 hingerichtet. Eine offizielle, international verbindliche Definition des Begriffs „Terrorismus“ existiert noch nicht (man ist aber bemüht, sich weltweit über eine Definition zu einigen).

Der Begriff „Terrorismus“ ist eine Sammelbezeichnung für politisch motivierte Gewaltkriminalität extremistischer Organisationen, Gruppierungen oder Einzelpersonen in Form von gezielten, direkten Aktionen gegen hohe Funktionsträger in Staat, Wirtschaft und Gesellschaft oder gegen symbolträchtige Einrichtungen und/oder Institutionen. Nach allgemeinem Verständnis der in Deutschland mit der Terrorismusbekämpfung befassten Behörden handelt es sich bei Terrorismus um Bestrebungen zur Überwindung der freiheitlich demokratischen Grundordnung durch nachhaltig geführten gewaltsamen Kampf. Kennzeichen des Terrorismus ist die Verübung schwerer Anschläge durch arbeitstellig organisierte, grundsätzlich verdeckt operierende Gruppen.

Ziel des Terrorismus ist es, durch Androhung und Anwendung von Gewalt, die Verbreitung von Angst und Schrecken, die Schaffung eines Klimas der tiefen Verunsicherung und Bedrohung die bestehende politische und gesellschaftliche Ordnung zu destabilisieren und damit den Boden für viele grundlegende politisch-gesellschaftliche Umwälzung zu bereiten. Zur Strategie gehört es dabei, den Staat bzw. seine Institutionen wie Regierung und Sicherheitsapparat als unfähig oder hilflos gegen terroristische Aktionen bloßzustellen und die Loyalität der Bürger gegenüber dem Saat zu erschüttern, sowohl indem der Saat als hilflos bloßgestellt wird, als auch indem der Staat gezwungen wird, selbst ein Klima der Unfreiheit zu erzeugen, etwa durch Sonderrechte für den Kampf gegen den Terrorismus. Die Mittel des Terrorismus resultieren aus der personalem, logistischen und materiellen Unterlegenheit gegenüber dem Staat und konzentrieren sich auf gezielte Einzelaktionen wie z.B. Anschläge auf öffentliche Gebäude und Einrichtungen, Entführung prominenter Funktionsträger, Flugzeugentführungen und zwar in der Regel ohne Rücksicht auf Opfer in der Zivilbevölkerung.

Terrorismus wird in verschiedenen Gruppen unterteilt:

Unter den nationalsozialistischen und den befreiungsideologisch-antikolonialistischen Terrorismus - beides ist nicht immer klar voneinander zu trennen - fallen Organisationen wie die jüdische Irgun Zwai Leumi, die vor allem in den vierziger Jahren mit Terroraktionen gegen Briten und Araber in Palästina hervortrat; die Irish- Republican Army (IRA), die den Rückzug Großbritanniens aus Nordirland erzwingen will und die Vereinigung Nordirlands mit der Republik Irland anstrebt (hier spielen auch religiöse Motive mit); die ETA, die das Baskenland von Spanien loslösen will; palästinensische Befreiungsorganisationen wie PLO (die sich inzwischen vom Terrorismus distanziert hat), FATAH und HAMAS, die für den Abzug der Israelis aus den besetzten Gebieten und einen palästinensischen Staat kämpfen und bei denen teilweise auch religiöse, fundamental-islamische Motive eine übergeordnete Rolle spielen. Während der Dekolonisation in den Jahren nach dem 2. Weltkrieg griffen auch zahlreiche Befreiungsbewegungen in Afrika und Asien Kampf gegen die Kolonialmächte zu terroristischen Mitteln; und nachdem die Kolonien unabhängig geworden waren, agierten in einer Reihe der neu entstandenen Staaten die um die Macht rivalisierenden Gruppen mit Terror gegeneinander bzw. gegen die Herrschenden. Hier vermischen sich häufig ethnische mit gesellschaftspolitisch-ideologischen Motiven. Ethnische, nationalistische Hintergründe haben auch die meisten der Konflikte, die nach dem Zerfall der Sowjetunion und des Ostblocks vor allem auf dem Balkan und einigen der ehemaligen Sowjetrepubliken ausbrachen und in denen sowohl die Staatsmacht als auch oppositionelle Gruppen mit Terror arbeiteten, so etwa auf dem Boden des ehemaligen Jugoslawien die regulären serbischen Truppen auf der einen und u. a. die Befreiungsarmee des Kosovo (UCK) auf der anderen Seite.

Der gesellschaftlichpolitisch-ideologische Terrorismus manifestierte sich seit den sechziger Jahren zunächst vor allem als Linksterrorismus. In der Bundesrepublik Deutschland z.B. war es die Rote-Armee-Fraktion (RAF), im Frankreich die „Action directe“ und in Italien die Roten Brigaden, die alle mehr oder weniger klare sozialrevolutionäre Programme verfolgten und mit Sprengstoffanschlägen und Entführungen ihre Staaten im Mark erschütterten. Die Anschläge konzentrierten sich auf Symbole und Funktionsträger des bestehenden bürgerlichen Systems - genannt seien hier nur die Entführungen Aldo Moros durch die Roten Brigaden in Italien und Hanns Martin Schleyers RAF in Deutschland - richteten sich aber auch gegen Einrichtungen der USA (vor allem gegen Stützpunkte und Angehörige der US-Armee in Deutschland und Italien als das Symbol für Imperialismus und Kapitalismus. Die Regierungen reagierten auf terroristische Herausforderung mit zahlreichen Gesetzesänderungen; in Deutschland wurden beispielsweise der Straftatbestand der Bildung einer terroristischen Vereinigung eingeführt und Sonderkommissionen zur Terrorismusbekämpfung eingerichtet. Zwar entstand gerade im so genannten Deutschen Herbst 1977 durch den offenen Kampf zwischen Staat und RAF ein allgemeines Klima der Verunsicherung, Bedrohung und Unfreiheit, aber weder der RAF noch einer der anderen Terrororganisationen in Europa gelang es, in größerem Maße die Loyalität der Bevölkerung von den Herrschenden abzuziehen und breitere Akzeptanz für ihre Ziele und Mittel zu finden. Zwischen der RAF und der „ Action directe “ und vor allem palästinensischen Terrororganisationen gab es zahlreiche Verbindungen: So wurden etwa deutsche Terroristen in palästinensischen Lagern ausgebildet, und Palästinenser entführten 1997 ein Passagierflugzeug der Lufthansa, um inhaftierte RAF-Terroristen in Deutschland freizupressen.

Seit den achtziger Jahren des 20. Jahrhunderts ist auch eine markante Zunahme des Rechtsterrorismus zu beobachten. Ideologisch speist sich der Rechtsterrorismus aus nazistischem Gedankengut, Fremdenfeindlichkeit, Rassismus, Antisemitismus sowie aus Hass gegen gesellschaftliche Minderheiten und Randgruppen wie Behinderte und Homosexuelle. Ziele rechtsterroristischer Angriffe sind dementsprechend Ausländer, Asylsuchende, Juden, Angehörige von Minderheiten, politisch anders Denkende sowie deren Einrichtungen (Ausländerwohnheime, Synagogen etc.), aber auch staatliche Institutionen, die aus verschiedenen Gründen abgelehnt und bekämpft werden. Der Anschlag auf ein Bürogebäude der US-Bundesregierung in Oklahoma City im Jahr 1995, bei dem 168 Menschen ums Leben kamen, steht exemplarisch für den rechtsextremen Terror gegen staatliche Einrichtungen. Auch völlig unbeteiligte Personen waren wiederholt Opfer rechtsterroristischer Anschläge, z. B. bei den Sprengstoffattentaten auf dem Münchner Oktoberfest 1980 und dem Bahnhof von Bologna 1985. In Bologna starben 85 Menschen. Ziel solcher Anschläge ist es u. a., den Rechtsstaat als zu schwach zur Wahrung der inneren Sicherheit „vorzuführen".

Neue Qualitäten weist der Terrorismus im bzw. aus dem arabischen Raum sowohl in bezug auf die Intensität der Anschläge als auch in bezug auf ihre geographische Verbreitung auf: Der Terrorismus wurde international. Die Motive sind in einer Gemengelage aus fundamentalistischem Islam, Befreiungsideologie und sozialrevolutionären Elementen zu suchen, wobei die radikale, fundamental-islamische Richtung zunehmend in den Vordergrund tritt. In den eigenen Ländern ist der islamistische Terror primär auf die Schaffung islamischer Staatswesen ausgerichtet, wie etwa in Algerien und Afghanistan, aber auch in Palästina, wo einige der Widerstandsgruppen wie z. B. die Hamas die Errichtung eines islamischen Palästinenser-Staates anstreben. Ideologische Hauptgegner von Teilen der arabischen Welt und vor allem des fundamentalistischen Islam aber sind (neben Israel) die westlichen Industrieländer, allen voran die USA - dementsprechend werden zunehmend Ziele außerhalb der islamisch- arabischen Welt attackiert. Dabei bleibt die Zielsetzung zumeist diffus, sofern es sich nicht um Akte direkter Erpressung handelt wie bei der Geiselnahme von elf israelischen Sportlern durch die palästinensische Terrororganisation Schwarzer September bei den Olympischen Spielen in München 1972. Erste Anschläge arabischer Terroristen gegen US-Bürger oder US-amerikanische Einrichtungen direkt gab es in den achtziger Jahren: z. B. 1986 den Sprengstoffanschlag auf die von US- Soldaten frequentierte Diskothek La Belle in Westberlin und 1988 den Anschlag auf ein US-amerikanisches Verkehrsflugzeug, das über dem schottischen Lockerbie abstürzte; 270 Menschen fielen diesem Anschlag zum Opfer. In beiden Fällen wiesen die Spuren nach Libyen. 1993 wurde dann ein erstes Mal ein neuralgischer Punkt in den USA selbst, das World Trade Center in New York, das Symbol der Wirtschaftsmacht USA, Ziel eines Anschlags, der sechs Tote und über 1 000 Verletzte forderte.

Verantwortlich für den Anschlag war der in New York wohnende ägyptische Scheich Omar Abderrahman, der Kopf einer weitreichenden islamistischen Organisation in den USA. 1998 erfolgten nahezu zeitgleich Sprengstoffanschläge auf die US-Botschaften in Nairobi (Kenia) und Daressalam (Tansania), bei denen insgesamt 224 Menschen umkamen und über 1 000 verletzt wurden. Als Drahtzieher der beiden Anschläge machten die USA den saudischen Millionär Osama bin Laden aus, der als Führer, Chefideologe und Finanzier des internationalen islamistischen Terrorismus gilt und seit einiger Zeit unter dem Schutz des Taliban-Regimes in Afghanistan lebte. Osama bin Laden hatte alle amerikanischen Bürger zu legitimen Zielen von Terroranschlägen erklärt. Der Anschlag auf das Kriegsschiff USS Cole im Golf von Aden zwei Jahre später, bei dem 17 Matrosen starben, wurde ebenfalls Osama bin Laden zugeschrieben.

Die größte Gefahr des Terrorismus geht aus der islamischen Welt hervor. Der gefährlichste Terrorist ist Osama bin Laden, welcher ein Anhänger des Islam ist. Er wird für die Terroranschläge auf US-Einrichtungen verantwortlich gemacht. Bin Laden ist der Anführer der Terrororganisation El Kaida.

Osama bin Laden wurde 1957 in Riad als Sohn eines Bauunternehmers jemenitischer Abstammung geboren. Aufgewachsen ist er in überaus wohlhabenden Verhältnissen. Im Jugendalter verließ er sein Elternhaus in Saudi-Arabien und schloss sich dem Kampf gegen die sowjetische Invasion in Afghanistan an. Seine ersten Kontakte zum islamischen Terror hatte bin Laden durch Mitglieder der palästinensischen „Muslimischen Heiligen Krieger“, der Mudschaheddin. Bin Laden vereinte Mitte der 80er Jahre seine Kräfte mit dem Führer der palästinensischen Muslimbruderschaft Abdullah Assam. Ziel war es, Menschen und Geld in den afghanischen Widerstand einzubringen. Mittels internationaler Rekrutierungskampagnen, gelang es Osama bin Laden rund 10.000 islamische Söldner aus Saudi-Arabien, Algerien und Ägypten in para-militärischen Ausbildungslagern in Pakistan und Afghanistan zu bringen. In den arabischen Ländern erwarb er sich große Sympathien. Nach seiner Rückkehr nach Saudi-Arabien unterstützte er die Opposition, wofür ihm von dem Königreich die saudische Staatsbürgerschaft entzogen wurde. Seine Familie verstieß ihn.

Seit Ende 1999 drohte Osama bin Laden mehrfach, dass er Anschläge auf Ziele in der gesamten Welt verüben werde.

Bin Laden’s vermögen wird auf eine Milliarde Dollar geschätzt. Er soll auch angeblich im Besitz von Chemie- und Atomwaffen sein.

Internationaler Terrorismus kann heute mehr denn je die internationale Sicherheit bedrohen. Zumindest gibt es genügend Schwachstellen im internationalen System, die von Terroristen ausgenutzt werden könnten. Man könnte sagen, dass mit der fortschreitenden Entwicklung internationaler Terrorismus an sich unwahrscheinlicher wird, die Ausnahme der Zerstörung und die vielfältigen Angriffspunkte lassen aber zur Vorsicht raten.

Terrorismus wird sich durch nationale und internationale Militärmaßnahmen wohl kaum wirkungsvoll bekämpfen lassen, da es erstens keinen internationalen Terrorismus eigener Qualität gibt und sich zweitens Terroristen dem Zugriff entziehen, so dass ein Zugriff auf ein Asylgeberland als Einmischung in seine Souveränität gewertet werden kann und Krieg provoziert. In Zukunft wird sich zeigen, in wie weit der religiös-fundamentalistische Terrorismus an Schlagkraft hinzugewinnt und ob der sozial-revolutionäre, mit anderen Worten der politisch-motivierte, Terrorismus gänzlich verschwindet.

Quellen:

http://encarta.msn.de

http://www.bundesinnenministerium.de

http://www.spiegel.de

http://www.islam.de

http://www.focus.de

Ende der Leseprobe aus 7 Seiten

Details

Titel
Gefahren des internationalen Terrorismus
Note
2
Autor
Jahr
2001
Seiten
7
Katalognummer
V105540
ISBN (eBook)
9783640038329
Dateigröße
412 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Gefahren, Terrorismus
Arbeit zitieren
Ronny Nehmer (Autor:in), 2001, Gefahren des internationalen Terrorismus, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/105540

Kommentare

  • Gast am 21.9.2002

    schlecht.

    Sehr schlecht recherchiert. ZB fehlt der Hinweis, dass der CIA die Terrororganisation Al Quaida von 1980 - 90 finanziell u militaerisch unterstuetzt hat und bin laden in Camps ausgebildet wurde, die vom cia finaziert wurden, um den Kampf gegen die Sowjets zu unterstuetzen. In jedem Buch ueber am Aussenpolitik nachzulesen.

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