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Marktmacht- und Effizienzeffekte als Fusionsmotive

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Inhalt

1. Salant, Switzer, Reynolds: „ Losses from Horizontal Merger: The Effects of an Exogenous Change in Industry Structure on Cournot-Nash Equilibrium”
1.1 Einleitung
1.1.1 Das Modell
1.2 Zusammenfassung

2 Deneckere, Davidson: „Incentives to Form Coalitions with Bertrand Competition“
2.1 Einleitung
2.2 Markt mit einer Fusionsgruppe
2.2.1 Das Modell
2.2.2 Reaktionsfunktion der Outsider
2.2.3 Reaktionsfunktion der Insider
2.2.4 Reaktionsfunktion der Insider nach der Fusion
2.2.5 Schaubild der Reaktionsfunktionen
2.2.6 Gleichgewichtspreise nach der Fusion
2.2.7 Gewinne nach der Fusion
2.2.8 Erstes Theorem: Jede Fusion der Größe 2 [Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten] M [Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten] N ist für alle Insider profitabel und Outsider haben die Möglichkeit zum free-ride
2.2.9 Zweites Theorem: Fusionen werden profitabler mit der Anzahl der teilnehmenden Unternehmen
2.3 Markt mit mehreren Fusionsgruppen
2.3.1 Drittes Theorem: Nach der Fusion veranschlagen größere Gruppen höhere Preise als kleine Gruppen
2.3.2 Viertes Theorem: Falls sich eine größere Gruppe mit einer kleineren Gruppe zusammenschließt, profitieren alle Marktteilnehmer davon, außer womöglich die kleinere Gruppe
2.4 Zusammenfassung

Symbolverzeichnis:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildungsverzeichnis:

Abbildung 1: Produktionsreaktion nach der Fusion

Abbildung 2: Gewinnverschiebung nach der Fusion

Abbildung 3: Ursprünglicher Preisanstieg der Insider als Konsequenz auf die Fusion

Abbildung 4: Reaktionsfunktionen mit r* und p* als Gleichgewichtspreis

Abbildung 5: Reaktionsfunktionen mit r2 und p2 als Gleichgewichtspreis

1. Salant, Switzer, Reynolds: „Losses from Horizontal Merger: The Effects of an Exogenous Change in Industry Structure on Cournot-Nash Equilibrium”

1.1 Einleitung

Die Folgen einer horizontalen Fusion werden normalerweise als exogener Wandel in der Marktstruktur behandelt, der das ursprüngliche Cournotgleichgewicht ersetzt. Von dem neu entstandenen (fusionierten) Unternehmen wird angenommen, dass es sich wie ein multipler Cournotspieler in einem unkooperativen Spiel mit den anderen Unternehmen verhält.

In dem Artikel von Salant, Switzer & Reynolds wird untersucht, inwiefern einige exogene Fusionen die endogenen aggregierten Gewinne der fusionierenden Unternehmen schmälern werden.

In der Cournotlösung wird angenommen, dass die Outputentscheidung jedes Unternehmens, gegeben den Outputentscheidungen der anderen Unternehmen, gewinnmaximierend ist.

Für die Kollusion bedeutet dies, dass die fusionierten Unternehmen als jeweils eigenständige Kartelle betrachtet werden und ihre Entscheidungen für eine Kartellsituation treffen.

Um dazustellen, wie sich die Marktsituation und die Outputentscheidungen der Unternehmen ändern, wird folgendes Cournotmodell betrachtet, in dem alle Unternehmen unabhängig handeln. Diese Situation wird mit einem Markt verglichen, in dem ein Teil der Unternehmen fusioniert. Die fusionierten Unternehmen gelten als „Insider“, die nicht fusionierten und weiterhin unabhängig handelnden Unternehmen als „ Outsider“.

1.1.1 Das Modell

Zuerst betrachten wir das Verhalten der nichtfusionierten Unternehmen, der Outsider. Diese reagieren auf die gesamte Outputmenge Q der Insider mit ihrer aggregierten Outputentscheidung RO (Q). Da die Steigung der Reaktionsgeraden RO (Q) negativ ist, wird eine Mengenreduktion der Insider immer mit einer Mengenausweitung der Outsider beantwortet.

Abbildung 1: Produktionsreaktion nach der Fusion

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Da vor der Fusion seitens der Insider kein strategisches Verhalten besteht, wählen die Insider als aggregierte Outputmenge QNC und die Outsider als Antwort darauf qNC. Der Schnittpunkt der beiden Geraden im Punkt A ist das Nashgleichgewicht vor der Fusion.

Nach der Fusion ändert sich das Verhalten der Insider; sie ziehen bei ihrer gewinnoptimalen Outputentscheidung nun die Kosten in Betracht, welche durch den Output der anderen Insider entstehen und internalisieren diese durch eine neue Outputmenge QC (< QNC).

Dadurch verschiebt sich die Reaktionskurve der Insider nach unten, das heißt, die Insider

verringern ihre Outputmenge als Antwort für einen gegebenen Output der Outsider und es gilt: RIC(q) < RINC(q).

Die Reaktionskurve der Outsider hingegen ändert sich nicht, da es für die Outsider nicht darauf ankommt, ob der Output der Insider von mehreren (vor Fusion) oder einem Unternehmen (nach Fusion) geleistet wird.

Die Verschiebung der Reaktionskurve der fusionierten Unternehmen führt zu einem neuen Schnittpunkt B. Dort produzieren Insider die neue Gleichgewichtsmenge QC (< QNC ) und die Outsider qC (> qNC).

[Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten] und [Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten] sind die Gewinne der Insider vor beziehungsweise nach der Fusion.

Wir nehmen an, dass die Gewinne nach der Fusion höher sind als davor, da die Insiderunternehmen bei niedrigeren Gewinnen wieder die Outputmenge vor der Fusion

wählen würden. Deshalb sollte nach der Fusion gelten:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten[1]

Weil allerdings der Output der Outsider steigt und damit die Gewinne der Insider fallen, besteht die Möglichkeit, dass die Ausweitung der Outsiderproduktion nach der Fusion die Gewinne der Insider derart verringert, so dass diese sogar niedriger sind als im Gleichgewichtsfall vor der Fusion.

Abbildung 2: Gewinnverschiebung nach der Fusion

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Dieses Szenario wird in der Abbildung 2 dargestellt; dort sind die Gewinne Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten der Insider nach der Fusion geringer als der Gewinn Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten im Vorfusionsfall.

1.2 Zusammenfassung

Fusionen in Märkten mit Mengenwettbewerb können für die Insider eine Minderung des Gewinns zur Folge haben. Dies mag zuerst überraschend sein, da die Mitglieder der Fusionsgruppe alle Handlungen duplizieren können, welche die Unternehmen vor der Fusion vollzogen haben. Da die Insider aber die Outputentscheidungen der anderen Fusionsmitglieder internalisieren, senken sie ihre Produktion. Aufgrund der fallenden Nachfragekurve der Outsider kommt es auf der Seite der nicht bei der Fusion beteiligten Unternehmen zu einer Erhöhung des Outputs. Darum besteht die Möglichkeit, dass die Ausweitung der Outsiderproduktion nach der Fusion die Gewinne der Insider derart verringert, so dass diese niedriger sind als im Gleichgewichtsfall vor der Fusion.

Diese Möglichkeit ist allerdings nicht zwingend, der Gewinnzuwachs der Insider kann den Ausfall durch das Verhalten der Outsider auch kompensieren.[2]

2 Deneckere, Davidson: „Incentives to Form Coalitions with Bertrand Competition“

2.1 Einleitung

Generell nimmt die Industrieökonomikliteratur an, dass selbst bei konstanten Skalenerträgen Fusionen für die teilnehmenden Unternehmen profitabel sind, da sie durch die gewachsene Marktmacht die terms of trade zu ihren Gunsten drehen können und somit in der Gruppe höhere Erträge erwirtschaften können als unabhängig operierende Unternehmen in der Lage sind.

Salant, Switzer, Reynolds wiesen nach, dass bei Mengenwettbewerb die Insider nach der Fusion durchaus schlechter gestellt sein können als im ursprünglichen Zustand. Allerdings ist der Preis für die Unternehmen viel eher eine strategische Variable als die Menge.

Dieser Umstand wirkt sich vor allem auf die Reaktionskurve der Outsider aus, die jetzt im Gegensatz zum Mengenwettbewerb eine positive Steigung erhält. Dadurch wird eine Preiserhöhung der Insider immer mit einer Preiserhöhung der Outsider beantwortet.

Nachdem alle Unternehmen ihre Anpassungen vollzogen haben, liegen die Preise auf einem höheren Niveau als im Ausgangspunkt und alle Marktteilnehmer sind besser gestellt.

2.2 Markt mit einer Fusionsgruppe

2.2.1 Das Modell

Angenommen wird ein Markt mit N Unternehmen und differenzierten Gütern. Die Unternehmen besitzen jeweils die exklusiven Rechte an ihren Produkten und produzieren alle zu gleichen und konstanten Kosten c. Die Nachfrage q für Unternehmen i wird durch die symmetrische Nachfragefunktion von Shubik (1980) dargestellt:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

V sei das gesamte Volumen des Marktes, pi der Preis für Produkt i, N die gesamte Anzahl der im Markt existierenden Unternehmen und ? [Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten] 0 der Substitutionsparameter. Je höher der Wert für ?, desto eher sind die Güter substituierbar.

Der Gleichgewichtspreis p0 vor der Fusion ergibt sich über die Gewinngleichung für ein

beliebiges Unternehmen i unter der Annahme c = 0:

[...]


[1] Salant, Switzer, Reynolds, 1983, S.189

Häufig gestellte Fragen

Was ist das Thema des Artikels "Losses from Horizontal Merger: The Effects of an Exogenous Change in Industry Structure on Cournot-Nash Equilibrium" von Salant, Switzer, Reynolds?

Der Artikel untersucht, inwiefern exogene Fusionen die endogenen aggregierten Gewinne der fusionierenden Unternehmen schmälern können, besonders im Kontext des Cournot-Nash-Gleichgewichts.

Wie beeinflusst eine horizontale Fusion die Outputentscheidungen der beteiligten Unternehmen (Insider) im Cournot-Modell?

Nach einer Fusion internalisieren die Insider die Kosten, die durch den Output anderer Insider entstehen, und reduzieren ihre aggregierte Outputmenge (QC < QNC).

Wie reagieren die nicht fusionierten Unternehmen (Outsider) auf eine Mengenreduktion der Insider im Cournot-Modell?

Die Outsider reagieren mit einer Mengenausweitung (qC > qNC), da die Steigung ihrer Reaktionsgeraden RO(Q) negativ ist.

Kann eine Fusion in einem Markt mit Mengenwettbewerb zu einem Gewinnrückgang für die Insider führen?

Ja, es ist möglich. Die Ausweitung der Outsiderproduktion nach der Fusion kann die Gewinne der Insider derart verringern, dass diese sogar niedriger sind als im Gleichgewichtsfall vor der Fusion.

Was besagt der Artikel von Deneckere und Davidson über Fusionen im Kontext des Bertrand-Wettbewerbs?

Der Artikel "Incentives to Form Coalitions with Bertrand Competition" untersucht die Anreize zur Bildung von Koalitionen unter Bertrand-Wettbewerb. Im Gegensatz zum Mengenwettbewerb führt eine Preiserhöhung der Insider hier zu einer Preiserhöhung der Outsider, was letztendlich alle Marktteilnehmer besser stellt.

Welche Rolle spielt der Substitutionsparameter (?) in Deneckere und Davidsons Modell?

Der Substitutionsparameter (?) gibt an, wie leicht die Güter substituierbar sind. Je höher der Wert für ?, desto eher sind die Güter substituierbar.

Was ist die Hauptaussage von Deneckere und Davidson bezüglich der Profitabilität von Fusionen bei Bertrand Wettbewerb?

Unter Bertrand Wettbewerb mit differenzierten Gütern sind Fusionen generell profitabel für die teilnehmenden Unternehmen, da die Preiserhöhungen der Insider von den Outsidern nachvollzogen werden, wodurch alle Marktteilnehmer profitieren.

Was sind die zentralen Unterschiede zwischen der Analyse von Salant, Switzer & Reynolds und Deneckere & Davidson in Bezug auf Fusionen?

Salant, Switzer & Reynolds analysieren Fusionen im Kontext des Cournot-Wettbewerbs (Mengenwettbewerb), wobei Outsider mit Produktionsausweitung reagieren, was die Gewinne der Insider potentiell schmälern kann. Deneckere & Davidson hingegen untersuchen Fusionen im Kontext des Bertrand-Wettbewerbs (Preiswettbewerb), wobei Outsider mit Preiserhöhungen reagieren, was tendenziell alle Marktteilnehmer besser stellt.

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Title: Marktmacht- und Effizienzeffekte als Fusionsmotive

Term Paper (Advanced seminar) , 2002 , 21 Pages , Grade: 1,7

Autor:in: Thomas Deisenberger (Author)

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Details

Title
Marktmacht- und Effizienzeffekte als Fusionsmotive
College
University of Tubingen
Course
Hauptseminar "Fusionen und Übernahmen"
Grade
1,7
Author
Thomas Deisenberger (Author)
Publication Year
2002
Pages
21
Catalog Number
V105718
ISBN (eBook)
9783640040025
Language
German
Tags
Marktmacht- Effizienzeffekte Fusionsmotive Hauptseminar Fusionen
Product Safety
GRIN Publishing GmbH
Quote paper
Thomas Deisenberger (Author), 2002, Marktmacht- und Effizienzeffekte als Fusionsmotive, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/105718
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