Schiller, Friedrich - Wallenstein


Referat / Aufsatz (Schule), 2001

6 Seiten, Note: 12


Leseprobe


FRIEDRICH SCHILLER: WALLENSTEIN

I. Entstehungsgeschichte des Dramas

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

II. Historische Person Wallensteins

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

III. Personenkonstellation:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

IV. Charakterisierung:

Wallenstein:

- genießt hohes Ansehen
- sehr abergläubisch (Sterndeutung)
- schlau (merkt, dass man ihn absetzen will)
- sehr naiv (vertraut seinen „Freunden“)

Octavio Piccolomini:

- langjähriger Freund von Wallenstein
- kaisertreu
- wendet sich jedoch gegen Wallenstein und zettelt die Intrige an
- wird zum neuen Fürsten

Max Piccolomini:

- Sohn des Octavio
- sehnt sich nach Frieden
- liebt Wallensteins Tochter Thekla - steht anfangs hinter Wallenstein

V. Inhalt

a. Wallensteins Lager

Bereits 16 Jahre verwüstet der Dreißigjährige Krieg (1618-1648) Europa. In Wallensteins Lager wird - als große Exposition - ein buntes Bild des Berufssoldatenlebens gezeichnet, das sich zunehmend auf Gerüchte über die geheimnisvolle Gestalt des Feldherrn Wallenstein konzentriert. Man sagt, er sei unverwundbar und mutmaßt gar, er habe sich "dem Teufel übergeben". Aber auch jenseits der abergläubischen Überhöhung wird Wallenstein als Gründer eines Soldatenreichs gepriesen, das ein freies Leben ermöglicht, jenseits aller bürgerlichen Ordnung steht und jedermann guten Gelderwerb und raschen Aufstieg ermöglicht. Einzig ein Kapuzinermönch beschuldigt Wallenstein der Gottlosigkeit, alle anderen Soldaten sind auf ihren Feldherrn eingeschworen und ernstlich besorgt über die Gerüchte, der Kaiser wolle Wallensteins Heer auseinander reißen und die besten Truppen in die Niederlande abkommandieren.

b. Die Piccolomini

Wallenstein gibt seinen Heerführern und Truppen den Befehl nach Pilsen zu kommen und sich vorerst dort niederzulassen. Er lässt ebenfalls seine Frau (Herzogin) und seine Tochter (Thekla) dorthin bringen. Zu Anfang des zweiten Teils entsteht ein Streit zwischen Wallenstein und dem Kriegsrat Questenberg der vom Kaiser nach Pilsen geschickt wurde. Dieser sollte feststellen, was Wallenstein und die anderen hohen Heeresführer (Isolani, Buttler, Illo) vorhaben. In diesem Streit geht es um die Vorgehensweise Wallensteins, die der Kaiser als zu eigenmächtig erachtet. Questenberg soll dem Kaiser die Zweifel an Wallenstein bestätigen. Denn der Kaiser will Wallenstein absetzen lassen, von diesem Plan sind nur Questenberg und Octavio Piccolomini unterrichtet. Octavio Piccolomini ist ein langjähriger Freund Wallensteins, die gemeinsam schon viel erlebt haben, nun hat er aber den Auftrag seinen Freund zu entmächtigen und den Oberbefehl des Heeres an sich zu nehmen. Der Kaiser weiß, dass die Versammlung der Truppen in Pilsen einen Aufmarsch gegen ihn bedeutet und er versucht dies durch Questenberg und O. Piccolomini zu verhindern.

Max Piccolomini, der Sohn des Octavio Piccolomini, hat eine Zuneigung gegenüber Wallenstein und steht auf seiner Seite. Dieses Wohlwollen resultiert aus der langen Zeit Max´ in der Obhut Wallensteins und aus der Tatsache, dass er in Wallensteins Tochter verliebt ist. Dies stellt natürlich ein Problem für Questenberg und O. Piccolomini dar. M. Piccolomini möchte, wie auch Wallenstein ein friedliches, neuvereintes Europa schaffen. Sein Vater ist ganz anderer Meinung, dieser will die kaiserliche Tradition bewahren.

Wallenstein ahnt, dass seine Entmächtigung geplant ist, aber er weiß nicht, wie er mit dieser Situation umgehen soll. Er ist sich auch im klaren, dass Questenberg gekommen ist um sein Heer zu schwächen und zu zersplittern. Wallenstein hat seine Meinung gegenüber dem Kaiser geändert, als er bei einem Feldzug in Regensburg vom Kaiser im Stich gelassen wurde. Seine Einstellung wurde auch dadurch geändert, dass Wallenstein einen Frieden in Europa herstellen will, der Kaiser aber lehnt dieses Vorhaben ab und möchte nicht, dass Wallenstein das geforderte Böhmen erhält, was eine Machterweiterung nach sich ziehen würde. Deshalb hat Wallenstein sich eine Strategie überlegt, Böhmen dennoch zu bekommen und so den Kaiser zu umgehen. Er will scheinbare Verträge mit den Reichsfeinden (Schweden und Sachsen) schließen. Er will damit den Kaiser einschüchtern und die Gegner gegeneinander ausspielen. Aber er weiß auch, dass er mit Hilfe der Schweden die böhmische Krone in Anspruch nehmen könnte. Aber auch schon der Gedanke daran, gilt als Hochverrat. Dieser Verdacht auf Hochverrat zieht unweigerlich seine Absetzung nach sich. Um seinen Plan umzusetzen braucht er all seine Truppen, die er mit einem gefälschten Vertrag an sich binden will. Dieser Betrug wird aber aufgedeckt und manche Truppen lösen sich von ihm. Als er von der Festnahme des schwedischen Unterhändlers Sesin hört, ist ihm klar, dass ihm aus Wien, vom Kaiser, eine Anklage wegen Verrats droht. Er weiß aber nicht, dass Wien schon gehandelt hat und Octavio den Oberbefehl übertragen hat. Octavio sieht Wallenstein als Verräter, obwohl sein Sohn Max ihn vom Gegenteil überzeugen will, da er von Wallenstein anders denkt. Wallenstein will handeln, er wartet aber auf eine günstige Sternenkonstellation.

c. Wallensteins Tod

Mit Beginn des dritten Teils tritt die erhoffte Konstellation ein. Wallenstein wird jedoch sofort entmutigt, als er von der Gefangennahme seines schwedischen Unterhändlers und Mitwissers Sesin hört. Er befürchtet, dass dieser das Geheimnis nicht für sich behalten werde. Aus dieser Angst heraus folgt der Entschluss, sich in Wirklichkeit mit den Schweden zu verbinden. Mit dem schwedischen Unterhändler Gustav Wrangler bespricht er die letzten Einzelheiten.

Da er Octavio immer noch blindes Vertrauen entgegenbringt, versuchen ihn Terzky und Illo von seiner Naivität abzubringen, doch Wallenstein glaubt, dass ihm die Sterne Octavio als seinen wahren Freund zeigen und so bleibt er bei seiner Freundschaft zu Octavio.Dieser intrigiert währenddessen gegen Wallenstein und zieht einen Großteil von Wallensteins Generälen auf seine und des Kaisers Seite - teils durch bloße Erinnerung an ihre Pflichten gegenüber dem Kaiser, teils durch pure Aufhetzung wie im Fall Buttlers, der dadurch zum Todfeind Wallensteins wird. Max hingegen wird vom Vorhaben Wallensteins schwer enttäuscht. Dadurch und durch die Liebe zu Thekla wird er in einen schweren Gewissenskonflikt gestürzt, entscheidet sich letztlich jedoch an der Seite seines Vaters Octavio zu den kaiserlichen Truppen überzulaufen. Während sich immer mehr von Wallensteins Generälen direkt dem Kaiser unterwerfen, gibt sich Buttler als einer der letzten Freunde Wallensteins aus. Da die Situation mittlerweile in Meuterei ausartet, beschließt Wallenstein, sich nach Eger zu begeben. Er schickt Buttler voraus um Gordon, den Kommandanten von Eger darauf vorzubereiten. Der Erfolg scheint gesichert. Natürlich wird dieser ebenfalls sofort auf kaiserliche Seite gezogen, obwohl auch dieser Wallenstein wohlgesonnen war. Während Wallenstein mit dem Bürgermeister Egers die Übernahme der Stadt durch die Schweden abspricht, die am nächsten Tag reibungslos verlaufen soll, trifft ein Reiter mit der Kunde von Max‘ Tod ein. Nachdem sich Thekla von dem Schock erholt hat, beschließt sie, ihren Vater zu verlassen und das Grab ihres Geliebten aufzusuchen um sich dort umzubringen. Buttler fasst aufgrund der drohenden Übernahme der Stadt den Entschluss, Wallenstein nicht gefangenzusetzen, sondern ihm das Leben zu nehmen. Er heuert zwei Hauptleute an, die zuerst Terzky und Illo bei ihrer Siegesfeier und darauf den Fürsten selbst ermorden sollen. Obwohl die Gräfin Terzky ihn aufs heftigste bedrängt, lässt sich Wallenstein in seiner Naivität nicht von ihren Vorahnungen beeinflussen und wird so im Schlaf getötet. Als Octavio noch in der Nacht von dem Mord hört, ist er entsetzt, da er nur die Festnahme Wallensteins wollte. Buttler rechtfertigt die Tat indem er sagt, dass er lediglich den Pfeil abgedrückt habe, denn Octavio geschärft hatte. Im selben Augenblick, als Octavio dann vom Tode seines Sohnes Max hört, erreicht ihn ein Brief vom Kaiser, der ihn als neuen Fürsten einsetzt.

VI. Interpretation

Interpretationsansätze nach: „Koopmann (Hrsg.) -Schiller Handbuch“ - 1998 Kröner Verlag:

Es gibt drei verschiedene Interpretationsansätze

Schillers Tragödie als:

- Heimliche Spiegelung von Napoleons Aufstieg
- Auseinandersetzung mit der Französischen Revolution
- Reflexion von Übergangskrisen der sich auflösenden Ständegesellschaften

Napoleons Aufstieg:

Napoleon Bonaparte, passt als realhistorische Bezugsfigur nach Eigenschaften, Fähigkeiten und Machtziel sehr gut zu Schillers Tragödie. Das Problem stellt bei diesem Interpretationsansatz lediglich die Chronologie dar. Der Prolog wurde 1798 vorgetragen, aber Napoleon stürzte das Pariser Diktatorium 1799. Zudem ist zu bezweifeln, ob Schiller Napoleons Aktivitäten genauer beobachtet hat. Aus diesen Gründen ist diese Interpretation eher unwahrscheinlich.

Auseinandersetzung mit der Französischen Revolution:

Schiller proklamiert das Programm der „ästhetischen Erziehung“, dieses Konzept ist ohne die Französische Revolution gar nicht möglich. Darüber hinaus gibt es in „Wallenstein“ eine Vorausdeutung auf die Revolution - den Platztausch zwischen den „Hohen“ und den „Niedrigen“ (Piccolomini Wallenstein).Außerdem versucht auch Wallenstein den Thron gewaltsam an sich zu reißen, jedoch nicht aus einem identischen Grund wie in der Französischen Revolution, da keine klare politische Idee dahinter steckt. Vieles spricht also dafür, jedoch ist auch hier keine wirkliche Beweisführung möglich.

Reflexion von Übergangskrisen der sich auflösenden Ständegesellschaften:

Bei diesem Interpretationsansatz ist man sich noch nicht im klaren. Die Forschung im Bezug darauf ist noch nicht weit vorangeschritten. Klar ist jedoch, dass aufgrund der Entstehungszeit gewisse Einflüsse stattgefunden haben müssen.

VII. Quellenverzeichnis

Walter Hinderer: Schillers Dramen, Reclam Ausgabe 1992

Kurt Rothmann: Friedrich Schiller Wallenstein, Reclam Ausgabe 1977 Wolf Wucherpfennig: Geschichte der dt. Literatur, Ernst Klett Verlag 1991 Helmut Koopmann: Schiller Handbuch, Kröner Verlag 1998

Internet: http://www.brockhaus.de

http://www.wissen.de

http://www.friedrich-von-schiller.de

Ende der Leseprobe aus 6 Seiten

Details

Titel
Schiller, Friedrich - Wallenstein
Note
12
Autor
Jahr
2001
Seiten
6
Katalognummer
V105855
ISBN (eBook)
9783640041367
Dateigröße
430 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Ein Gemeinschaftswerk, es haben mehrere mitgewirkt! Ist ganz gut geworden! Deutsch GK 12/1
Schlagworte
Schiller, Friedrich, Wallenstein
Arbeit zitieren
Stephan Huewe (Autor:in), 2001, Schiller, Friedrich - Wallenstein, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/105855

Kommentare

  • Gast am 25.11.2002

    vielen dank.

    danke das hat mir viel arbeit erspart. Deutsch LK 12/1

  • Gast am 26.9.2002

    Ich habe noch nie eine so tolle Arbeit gesehen.

    Hallo!
    Eure Arbeit ist einfach super!
    S-U-P-E-R!

  • Gast am 17.9.2002

    Danke schoen!!!.

    Kurz, konkret, easy zu verstehen. Einfach Klasse! Vielen Dank!! Es hat mir s-e-h-r geholfen!!!

  • Gast am 14.9.2002

    Wallenstein.

    Hi!
    Finde deine Arbeit echt klasse. Hat mit total geholfen, den Kram zu verstehen. Mal sehen, wie die Klausur läuft...

    ;o)

    Tschö!

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Titel: Schiller, Friedrich - Wallenstein



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