Diese Arbeit hat sich zum Ziel gesetzt, einen einführenden Überblick und Vergleich über den isländischen Nationalismus und den Zionismus zu geben.
Das 19. Jahrhundert gilt auch als das Zeitalter des Nationalismus: An vielen Orten Europas und anderen Teile der Welt entstanden Ideologien, welche die Errichtung ethnisch einheitlicher Nationalstaaten forderten. Aufgrund der ethnischen Vielfalt in vielen dieser Orte sollte dies katastrophale Auswirkungen in Form von gewalttätigen Konflikten, ethnischen Säuberungen und Genoziden haben. Der Autor hält es deshalb für notwendig, dass man sich mehr mit den Eigenarten der unterschiedlichen Nationalismen befasst und versucht, Gemeinsamkeiten zwischen ihnen herauszufinden, auch, um herauszufinden, ob es "den" Nationalismus überhaupt gegeben habe oder ob man nicht besser von mehreren Nationalismen sprechen sollte.
Der Zionismus und der isländische Nationalismus zeichnen sich beide durch Besonderheiten aus, welche sie von anderen Nationalismen unterscheiden. Beim modernen Zionismus ist dies die Tatsache, dass zum Zeitpunkt seiner Entstehung im Laufe des 19. Jahrhunderts weder über das Gebiet, auf welchem der neue jüdische Staat errichtet werden sollte, noch über die Sprache, welche in diesem Staate gesprochen werden sollte, Einigkeit herrschte. Der isländische Nationalismus zeichnete sich im 19. Jahrhundert hingegen vor allem durch seinen Mangel an Ideologie aus, da es aufgrund der Tatsache, dass es auf Island zu jener Zeit nur eine Ethnie, eine Sprache und eine Religion gab, es einfach nicht nötig war, zu definieren, ab wann man ein Isländer wäre. Ein umfassender Vergleich kann im Rahmen dieser Arbeit jedoch nicht geleistet werden, weshalb sich hier darauf beschränkt werden soll, jeweils zwei Werke jeweils eines prägenden Vertreters des jeweiligen Nationalismus miteinander zu vergleichen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Nationalismus allgemein
- Zionismus
- Isländischer Nationalismus
- Theodor Herzls „Der Judenstaat“
- Hugvekja til Íslendinga
- Exklusiver oder Inklusiver Nationalismus?
- Gewaltpotential
- Fortschrittsgedanke
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Ziel dieser Arbeit ist ein Vergleich des Zionismus mit dem isländischen Nationalismus. Hierbei werden die beiden Werke „Der Judenstaat“ von Theodor Herzl und „Hugvekja til Íslendinga“ von Jón Sigurðsson analysiert. Der Vergleich soll Aufschluss darüber geben, ob es einen allgemeinen „Nationalismus“ gibt oder ob es eher verschiedene Formen und Ausprägungen gibt.
- Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen dem Zionismus und dem isländischen Nationalismus
- Inklusive und exklusive Aspekte des Nationalismus
- Das Gewaltpotenzial von Nationalismus
- Der Fortschrittsgedanke im Nationalismus
- Die Rolle von Sprache und Religion im Nationalismus
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Arbeit untersucht den Nationalismus im 19. Jahrhundert und vergleicht den Zionismus mit dem isländischen Nationalismus. Es werden die Besonderheiten beider Nationalismen und die zu vergleichenden Werke vorgestellt.
- Nationalismus allgemein: Diese Sektion bietet einen allgemeinen Überblick über verschiedene Interpretationen von Nationalismus und zeigt die Bedeutung von Sprache und Religion für die Identität von Volksgruppen.
- Zionismus: Dieser Abschnitt beleuchtet die Besonderheit des Zionismus, welcher bei seiner Entstehung im 19. Jahrhundert Fragen wie das Staatsgebiet und die Sprache des jüdischen Volkes offenließ.
- Isländischer Nationalismus: Hier wird der isländische Nationalismus vorgestellt, der sich durch die Abwesenheit einer anderen Ethnie, Sprache und Religion auf Island von anderen Nationalismen unterscheidet.
- Theodor Herzls „Der Judenstaat“: Herzls Werk wird als Gründungsmanifest des Zionismus vorgestellt. Die Entstehung des Buches und Herzls Ansichten zur endgültigen Lösung des Antisemitismus werden erläutert.
- Hugvekja til Íslendinga: Dieser Abschnitt widmet sich dem Artikel des isländischen Nationalisten Jón Sigurðsson und seiner Bedeutung für die isländische Unabhängigkeitsbewegung.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Themen Nationalismus, Zionismus, isländischer Nationalismus, Theodor Herzl, „Der Judenstaat“, Jón Sigurðsson, „Hugvekja til Íslendinga“, Sprache, Religion, Identität, Gewaltpotenzial, Fortschrittsgedanke, Inklusion, Exklusion.
- Quote paper
- Karl Hollerung (Author), 2016, Isländischer Nationalismus und Zionismus. "Der Judenstaat“ von Theodor Herzl und "Hugvekja til Íslendinga" von Jón Sigurðsson im Vergleich, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1059959