Die vorliegende Arbeit soll Erkenntnisse bezüglich des Einflusses kulturellen Kapitals auf den Bildungserfolg liefern und aufzeigen, wie innerhalb institutionalisierter Bildungsprozesse kulturell bedingte Kapitalien angeglichen werden können. Um diese Fragen beantworten zu können, soll die Entstehung von Bildungsungleichheit und deren Persistenz in Anlehnung an das Habituskonzept skizziert werden.
Zu Beginn dieser Arbeit werden die Begriffe Kultur und Bildung in das Zentrum der Betrachtung gestellt. Zum einen soll versucht werden, den Kulturbegriff näher zu spezifizieren sowie die Begegnungen zwischen den Kulturen und die daraus entstehenden Beziehungsgeflechte – Multikulturalität, Interkulturalität und Transkulturalität – zu beschreiben, zum anderen soll der Begriff der Bildung aus dem institutionalisierten Verständnis der Schulbildung herausgelöst und durch ein differenzierteres Bildungsverständnis in Anlehnung an ROHLFS eingehender betrachtet werden.
Im Anschluss daran werden kulturelle Dispositionen beschrieben, die eine Bildungsungleichheit anhand der Ungleichheitstheorie nach BOURDIEU begünstigen und Einfluss auf den Bildungserfolg im deutschen Schulsystem nehmen – dem kulturellen Kapital kommt hierbei besondere Bedeutung zu. Gemäß BOURDIEU ist dies die wichtigste Determinante, um soziale Ungleichheit durch das Schulsystem zu erklären, was die Ergebnisse der PISA-Studien nochmals unterstreichen.
Abschließend wird die Relevanz der untersuchten Thematik dieser Hausarbeit für das deutsche Schulsystem herausgestellt und ein möglicher Umgang mit kultureller Diversität anhand interkulturell pädagogischer Bemühungen expliziert.
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- BEGRIFFSBESTIMMUNGEN
- KULTUR
- MULTIKULTURALITÄT – INTERKULTURALITÄT – TRANSKULTURALITÄT
- BILDUNG MEHR ALS SCHULBILDUNG
- DIFFERENZIERUNG DES BILDUNGSBEGRIFFS
- ZUSAMMENFASSUNG
- KAPITAL UND BILDUNG
- HABITUS - SOZIALER RAUM DETERMINIERT DEN BILDUNGSERFOLG
- ZUSAMMENFASSUNG
- KULTURELLES KAPITAL IM BILDUNGSPROZESS
- RELEVANZ FÜR DAS BILDUNGSSYSTEM
- UMGANG MIT KULTURELLER VIELFALT IM BILDUNGSPROZESS
- FAZIT
- AUSBLICK
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht den Einfluss kulturellen Kapitals auf den Bildungserfolg. Sie zielt darauf ab, die Entstehung von Bildungsungleichheit und deren Persistenz im deutschen Schulsystem anhand des Habituskonzepts zu erklären. Im Mittelpunkt steht die Frage, wie innerhalb institutionalisierter Bildungsprozesse kulturell bedingte Kapitalien angeglichen werden können.
- Definition und Abgrenzung des Kulturbegriffs
- Beziehung zwischen Kultur und Bildung, insbesondere die Differenzierung des Bildungsbegriffs
- Der Einfluss von kulturellem Kapital auf Bildungsungleichheit im Rahmen der Ungleichheitstheorie nach Bourdieu
- Relevanz der Thematik für das deutsche Schulsystem
- Mögliche Ansätze zur Bewältigung von kultureller Diversität in Bildungsprozessen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik ein und stellt die zentrale Forschungsfrage nach dem Einfluss kulturellen Kapitals auf den Bildungserfolg. Sie beleuchtet die aktuelle Situation von Bildungsungleichheit in Deutschland und die Bedeutung des Habituskonzepts zur Erklärung dieser.
Das erste Kapitel widmet sich der Begriffsbestimmung von Kultur und Bildung. Es werden unterschiedliche Perspektiven auf Kultur und deren Einfluss auf Bildungsprozesse beleuchtet. Weiterhin werden die Beziehungsgeflechte zwischen verschiedenen Kulturen, wie sie in den Begriffen Multikulturalität, Interkulturalität und Transkulturalität zum Ausdruck kommen, näher betrachtet.
Das zweite Kapitel fokussiert auf das Konzept des Kapitals und seine Bedeutung für Bildungserfolg. Insbesondere wird der Habitus als ein Produkt des sozialen Raumes, der den Bildungserfolg determiniert, vorgestellt.
Das dritte Kapitel befasst sich mit dem kulturellen Kapital im Bildungsprozess und seiner Relevanz für das deutsche Schulsystem. Der Einfluss kultureller Prägungen auf den Bildungserfolg wird anhand der Ungleichheitstheorie nach Bourdieu beleuchtet.
Schlüsselwörter
Kulturelles Kapital, Bildungsungleichheit, Habitus, Bourdieu, Multikulturalität, Interkulturalität, Transkulturalität, Bildungsexpansion, Schulreformen, PISA-Studie, Chancenspiegel
- Quote paper
- Daniel Gottschalk (Author), 2017, Kulturelle Pluralität im Bildungsprozess. Kulturelles Kapital als Determinante für Bildungserfolg, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1059992