Japans Traum von Imperialismus. Die Motive Japans für den Angriff auf Pearl Harbor zu Zeiten des Friedens anhand des Neorealismus


Facharbeit (Schule), 2021

18 Seiten, Note: 1,0

Anonym


Leseprobe


Japans Traum von Imperialismus- die Motive Japans für den Angriff auf Pearl Habor zu Zeiten des Friedens anhand des Neorealismus analysiert

1. Einleitung zur Seminararbeit

Großmächte wie zum Beispiel die USA oder Japan bestehen bereits, seitdem die Menschheit angefangen hat ihren Planeten in Nationen aufzuteilen. Wie der Name Großmächte bereits vermuten lässt handelt es sich hierbei um große Mächte, um Nationen welche einen großen politischen Einfluss haben und welche diesen Einfluss und die damit verbundene Machtposition um jeden Preis ausbauen möchten. Es werden Abkommen vereinbart und Verträge geschlossen um die Machtposition und die Stellung der eigenen Nation in der Welt zu sichern. Jede Nation möchte den anderen immer einen Schritt voraus sein! Diese teilweise egoistisch Zielsetzung bürgt viel Konfliktpotential, denn wie bei allem, kann es am Ende immer nur einen Sieger geben und um zu Siegen müssen alle anderen besiegt werden. Dieser Wettkampf hat schon viele Kriege gefordert, denn die an diesen beteiligten Nationen schrecken oft mal vor nichts zurück um ihr Ziel zu erreichen. Deshalb analysiert diese Arbeit aus neorealistischer Sicht Japans Motive wären des Pazifikkriegs und behandelt die Frage, wie es soweit kommen konnte, dass Japan so an ihrem Traum eines Imperiums festhielt, dass sie Pearl Habor in Zeiten des Friedens angriffen. Für die Analyse dieser Problemfrage werde ich die Theorie der internationalen Beziehungen den sogenannten Neorealismus auf das Problem anwenden und habe mich hierfür für einen qualitativen Forschungsansatz entschieden.

Um meine Seminararbeit sinnvoll zu strukturieren, ist diese wie folgt gegliedert. Das erste Kapitel beschäftigt sich mit der Einführung in die Staatstheorie des Neorealismus. Hierbei werde ich sowohl auf die Kernaussage des Neorealismus, sowie auf wichtige Vertreter dieser Theorie genauer eingehen. Im darauffolgenden Kapitel werde ich mich mit dem historischen Hintergrund des Angriffs auf Pearl Habor beschäftigen und den historischen Kontext dieses Ereignisses erläutern. Im letzten Kapitel meiner Seminararbeit wird Japans Verhalten analysiert und die vorangeführten Kapitel verbunden, um die Problemfrage zu beantworten.

2. Einführung in den Neorealismus

2.1 Kernaussage des Neorealismus

„Theorien sind Geschichten, darüber wie die Welt funktioniert.“ (Theiner 2017) Alle Theorien in den internationalen Beziehungen (IB) haben also ein primäres Ziel, sie analysieren das Verhalten von Staaten. Eine der wichtigsten und auch einflussreichsten Theorien in der IB ist der sogenannte Neorealismus. Der Neorealismus ist wie viele andere Theorien ein Produkt seiner Zeit, also geprägt vom Weltbild seiner Entstehungszeit. Der uns bekannte Neorealismus entstand im Jahre 1945 in Amerika als Nachfolger des Klassischen-Realismus.

Der Klassische-Realismus ist in gewisser Weise eine Antwort auf die Denkweise des Idealismus (vgl. Theiner 2017). Denn „während die idealistische Denkweise danach fragte, wie die internationale Politik beschaffen sein sollte (Zukunftsorientiert), analysiert die realistische Denkschule die internationale Politik so, wie sie beschaffen ist (Gegenwartsorientiert).“ (Knogl 2004: 2) Obwohl sowohl der Klassische- als auch der Neorealismus auf einem pessimistischen Weltbild aufbauen, sind die Ziele welche Staaten laut den beiden Theorien anstreben deutlich differenzierbar (vgl. Knogl 2004: 4). Im Klassischen-Realismus ist die absolute Macht das primäre Ziel welches Staaten anstreben. Im Neorealismus hingegen ist Macht nicht mehr das angestrebte Ziel, sondern nur ein Mittel zum Zweck, um die Sicherheit des eigenen Staates gewährleisten zu können. Überleben und die Garantie auf Sicherheit, ist demnach das oberste Ziel welches Staaten nach der Denkweise des Neorealismus anstreben. Der Neorealismus orientiert sich hierbei an der Wirtschaftstheorie. Das heißt Neorealisten denken wirtschaftlich, sie sehen ihren Gewinn immer nur in Relation zu ihren Mittstreitern (vgl. Knogl 2004: 7).

In erster Linie beschäftigt sich der Neorealismus mit den strukturell bedingten Zwängen auf internationaler Ebene. Diesen Zwängen, welchen jeder Staat unterliegt, sind ausschlaggebend für die Art und Weise, auf welche Staaten handeln und agieren (vgl. Grieco 1997: 163). Sowohl der Klassische- als auch der Neorealismus, gehen davon aus, dass auf internationaler Ebene Anarchie herrscht. Anarchie heißt, dass keine legitime Gewalt oberhalb des Nationalstaats existiert, welche diesen überwacht und stützt (vgl. Theiner 2017). Dies bedeutet wiederum, dass in einer anarchischen Welt sie der Einzige sind der sich selbst helfen kann. Anarchie ist demnach ein Dauerzustand des internationalen Systems, da sich kein Staat auf ein übergeordnetes Gremium verlassen kann (vgl. Theiner 2017). Dieser anarchische Zustand bedroht die Staaten in ihrer Sicherheit, da der Staat sich nicht auf eine höhere Macht verlassen kann, welche ihm in Krisenzeiten den Rücken freihält. Die Staaten müssen sich also selbst helfen, indem sie zwangsweise auf ihren eigenen Vorteil und die eigene Sicherheit schauen. Um also das Interesse der eigenen Sicherheit und des eigenen Überlebens durchsetzen zu können, ist es für Staaten von enormer Wichtigkeit einen angemessenen Machtstatus zu erreichen und diesen zu sichern. Angemessen bedeutet in diesem Fall genug Macht zu besitzen um das eigene Interesse durchsetzen zu können, jedoch nicht zu viel Macht, welche dann im späteren Verlauf die nationale Sicherheit in Gefahr bringen könnte (vgl. Knogl 2004: 7).

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 1

Zusammengefasst lässt sich also sagen, dass alle Staaten nach Neorealistischer Denkweise in einem anarchischen Selbsthilfesystem um die knappen Güter, welche sie zur Aufrechterhaltung beziehungsweise zur Verbesserung ihrer eigenen Sicherheit benötigen kämpfen. Da sich kein Staat über das Verhalten der anderen Staaten sicher sein kann, herrscht in unserer Welt eine ständige und unvermeidbare Unsicherheit, welche nur durch eine gewisse Machtposition bewältigt werden kann. Diese Machtakkumulation wird jedoch von anderen Staaten wiederum als Bedrohung wahrgenommen. Da in einer anarchischen Welt keine zentrale Autorität diesen dauerhaften Wettkampf überwacht, führt dieses System häufig zu Konflikten, welche auch in Kriegen enden können (vgl. Masala 2006: 91). Aus dieser Zusammenfassung ergeben sich die fünf Kernaussagen des Neorealismus. (1) Das internationale System ist anarchisch, seine Hauptakteure sind Großmächte. (2) Macht ist materiell begründet. (3) In der Welt herrscht fundamentale Unsicherheit. (4) Staaten sind rationale Akteure, das heißt sie wissen über Mittel und Wege Bescheid um ihr Ziel zu erreichen. (5) Überleben ist das Hauptziel der Staaten. Alle diese fünf Kernannahmen führen uns zu der Denkweise des Neorealismus. Würde man einzelne Annahmen verändern oder gar wegnehmen, würde eine neue Theorie entstehend welche von der Denkweise des Neorealismus abweicht (vgl. Theiner 2017).

2.2 Wichtige Vertreter des Neorealismus

Viele verschiedene Menschen praktizieren den Neorealismus, verändern jedoch durch eigene Erklärungen die Auffassung des Neorealismus über das Verhalten von Staaten. Einer der bemerkenswertesten Vertreter des Neorealismus ist Kenneth N. Walz.

Walz bezeichnete den Neorealismus als strukturellen Realismus (vgl. Knogl 2004: 5). Für ihn funktionierte das internationale System genauso wie die Wirtschaft auf dem freien Markt (vgl. Knogl 2004: 6). „Das Prinzip, welches der Struktur des Marktes, aber auch der der internationalen Beziehungen zugrunde liegt, ist das Zusammenspiel von Autonomen Einheiten.“ (Knogl 2004: 6) Dieses Zusammenspiel von dem Walz spricht, ist aber keines falls gewollt, sondern entsteht viel mehr aufgrund der Funktionsweise, nach welcher Märkte funktionieren, beziehungsweise internationale Politik funktioniert (vgl. Knogl 2004: 6) Jeder dieser autonomen Einheiten, sei es nun auf dem freien Markt oder in der internationalen Politik, handelt unabhängig von anderen und schaut dabei auf eigene Interessen zurück. Diese Interessen versuchen die auf sich selbst gestellten Einheiten mit möglichst großem Erfolg durchzusetzen und zu verwirklichen (vgl. Knogl 2004: 6). Da jedoch viele verschiedene Einheiten versuchen, ihre Interessen gleichzeitig durchzusetzen und sich die Interessen der Einheiten dabei oftmals sehr ähnlich sind, behindern sie sich untereinander und verändern dabei zwangsweise die Ergebnisse ihrer Aktionen (vgl. Knogl 2004: 6). Das Interesse der auf sich selbst gestellten Einheiten, welche auf internationaler Ebene Einzelstaaten darstellen, liegt laut Walz in erster Linie darin, dass eigene Überleben zu sichern (vgl. Knogl 2004: 7).

3. Geschichtlicher Hintergrund

3.1 Was war der Angriff auf Pearl Habor?

Am 7. Dezember 1941 starteten die Kaiserlich Japanischen Marineluftstreitkräfte einen Überraschungsangriff auf das Hauptquartier der Pazifikflotte der United States Navy auf der Insel O’ahu, Hawaii. Der Überfall auf Pearl Habor, auch bekannt unter dem Namen Operation Ai war Japans verzweifelter Versuch die Amerikanische Macht im Pazifikraum ein zu grenzen. Dieser Angriff war der Auslöser für den Kampfeintritt der Vereinigten Staaten in den zweiten Weltkrieg (vgl. Hanefeld 2016).

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Details

Titel
Japans Traum von Imperialismus. Die Motive Japans für den Angriff auf Pearl Harbor zu Zeiten des Friedens anhand des Neorealismus
Note
1,0
Jahr
2021
Seiten
18
Katalognummer
V1060826
ISBN (eBook)
9783346504012
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Seminararbeit, Pearl Habor, Neorealismus, Internationale Beziehungen, Internationale Politik, Akteure, Pazifikkrieg, Verhalten von Staaten, IB, Neorealismus in den internationalen Beziehungen
Arbeit zitieren
Anonym, 2021, Japans Traum von Imperialismus. Die Motive Japans für den Angriff auf Pearl Harbor zu Zeiten des Friedens anhand des Neorealismus, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1060826

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