Zu Beginn der vorliegenden Arbeit wird das Störungsbild von ADHS ausführlich erklärt und über die Diagnosestellung dieses Syndroms diskutiert. Der Hauptteil der Darlegungen widmet sich den Ursachen der Verhaltensauffälligkeiten und diskutiert diese kritisch. Es wird versucht, die Perspektive des Kindes in Bezug auf den Kontext ADHS zu erschließen, um somit die eigentlich Betroffenen besser zu verstehen. Sie und ihre Erziehungsberechtigten werden immer häufiger und früher mit dem Angebot von bestimmten Fördermaßnahmen oder – beispielsweise medikamentösen – Therapieverfahren konfrontiert. Ob diese allesamt zweifelsfrei notwendig sind, wird in dieser Arbeit hinterfragt, zumal diese Thematik, insbesondere die Gabe von Stimulanzien, in der Gesellschaft schon seit mehreren Jahren kontrovers diskutiert wird. Zuletzt werden mögliche pädagogische Interventionsmöglichkeiten beschrieben.
Die Methodik dieser Arbeit basiert auf einer intensiven Literatur- sowie Internetrecherche. Da Vollständigkeit den Rahmen sprengen würde, werden lediglich bestimmte Aspekte herausgegriffen, die als Brennpunkte dieses Kontextes gelten. Deshalb wird der Fokus auf die Kinder gelegt, da betroffene Erwachsene andere Symptome zeigen, die wiederum andere Probleme mit sich bringen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Begriffsdefinition und Beschreibung von ADHS
- Symptome
- Die Diagnose - eine Begriffserklärung
- Diagnose bei ADHS
- Kritik an der Diagnose
- Die Verteilung falsch-positiver ADHS-Diagnosen und ihre Auswirkungen
- Ursachen
- Medizinisch-biologische Hintergründe
- Kritischer Diskurs um die medizinisch-biologische Perspektive
- Zur Rolle psychosozialer Bedingungen als ADHS-Ursache
- Psychodynamische Erklärung – die Perspektive des Kindes
- Bindung und ADHS
- Die Position der Familie
- Die institutionelle Beschaffenheit der Schule
- Der heutige Lebensstil – die „Schnellfeuerkultur“
- Medikation
- Wirkungsweise
- Die Gabe von Stimulanzien – eine kritische Auseinandersetzung
- Die Gefahr der Stigmatisierung
- Interventionsvorschläge
- Umgangsmöglichkeiten in der Schule
- Die Arbeit mit den Eltern
- Pädagogische Interventionsmöglichkeiten
- Systemisches Verstehen
- Psychoanalytische Kinderpsychotherapie
- Präventive Maßnahmen
- Fazit
- Quellen
- Printquellen
- Digitale Quellen (Internet)
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Bachelorarbeit „ADHS als pädagogisches Thema“ befasst sich mit der Frage, ob die Diagnose ADHS die individuellen Entwicklungsverläufe von Kindern ausreichend erklärt oder ob nicht auch andere, psychosoziale Faktoren eine wichtige Rolle spielen. Die Arbeit beleuchtet das Störungsbild von ADHS, untersucht kritisch die Diagnosestellung und die Ursachen des Syndroms und analysiert die Auswirkungen auf die betroffenen Kinder und ihre Familien.
- Die Bedeutung der Diagnosestellung von ADHS und die damit verbundenen kritischen Aspekte
- Die Rolle psychosozialer Faktoren und ihre Auswirkungen auf die Entwicklung von ADHS
- Die Perspektive des Kindes und die Herausforderungen im Kontext der Diagnose ADHS
- Die kritische Auseinandersetzung mit der Medikation und die möglichen Risiken der Stigmatisierung
- Pädagogische Interventionsmöglichkeiten und präventive Maßnahmen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Arbeit ein und zeigt die Relevanz des Themas ADHS in der heutigen Gesellschaft auf. Sie verdeutlicht die Notwendigkeit einer umfassenden Betrachtung des Störungsbildes und der dahinterstehenden Faktoren.
Kapitel 2 erläutert die Begriffsdefinition und Beschreibung von ADHS. Es beleuchtet die historische Entwicklung der Diagnose und die kontroversen Diskussionen um die Definition der Störung.
Kapitel 3 analysiert die Symptome von ADHS und diskutiert die Auswirkungen der Diagnose auf die betroffenen Kinder und ihre Umwelt.
Kapitel 4 befasst sich mit der Diagnose ADHS, betrachtet die Kritik an der Diagnose und analysiert die Auswirkungen falsch-positiver Diagnosen.
Kapitel 5 untersucht die Ursachen von ADHS, betrachtet sowohl medizinisch-biologische Hintergründe als auch die Rolle psychosozialer Faktoren. Zudem wird die Perspektive des Kindes und seine emotionalen Erfahrungen im Kontext der Diagnose ADHS beleuchtet.
Kapitel 6 erörtert den Einfluss von Bindung und ADHS, wobei die Position der Familie, die institutionelle Beschaffenheit der Schule und der Einfluss des heutigen Lebensstils auf die Entwicklung der Störung beleuchtet werden.
Kapitel 7 diskutiert die Medikation von ADHS, analysiert die Wirkungsweise von Stimulanzien und untersucht die kritischen Aspekte und Risiken der Gabe von Medikamenten.
Kapitel 8 widmet sich verschiedenen Interventionsvorschlägen, darunter Umgangsmöglichkeiten in der Schule, die Arbeit mit den Eltern und verschiedene pädagogische Interventionsmöglichkeiten.
Kapitel 9 präsentiert präventive Maßnahmen, die sich auf ein systemisches Verständnis und die psychoanalytische Kinderpsychotherapie fokussieren.
Schlüsselwörter
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit dem Themenbereich ADHS und setzt sich mit der Diagnose, den Ursachen, den Auswirkungen und den Behandlungsmöglichkeiten der Störung auseinander. Zu den zentralen Schlüsselwörtern gehören: Aufmerksamkeit-Defizit-Hyperaktivitäts-Störung, Symptome, Diagnose, Kritik an der Diagnose, falsch-positive Diagnosen, Ursachen, psychosoziale Faktoren, Bindung, Medikation, Stigmatisierung, Interventionsvorschläge, pädagogische Interventionsmöglichkeiten, präventive Maßnahmen, systemisches Verstehen, psychoanalytische Kinderpsychotherapie.
- Arbeit zitieren
- Esma Karahan (Autor:in), 2021, ADHS als pädagogisches Thema. Ursachen, Medikation und Interventionsvorschläge, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1060838