Ziel dieser Arbeit sollte sein, die Partizipation der Jugendlichen in der stationären Hilfe qualitativ im Feld zu erforschen und die Resultate und Analysen zu dokumentieren. Anhand empirischer Arbeit, wie zum Beispiel durch Interviews mit den Heimbewohnern, sollte anschließend erfasst werden können, ob dieser nach außen positiv scheinende Wandel auch bei der Zielklientel angekommen ist oder eventuell noch Handlungsbedarf besteht.
Im ersten Kapitel dieser Arbeit wird die Entwicklung des Arbeitsfeldes der Kinder- und Jugendhilfe, insbesondere die des Heimbereiches in Luxemburg, kurz beschrieben. Da es diesbezüglich sehr wenig Material über partizipative Ansätze in Luxemburg gibt, wird dennoch versucht anhand der wenigen Schriftstücke eine gewisse Entwicklung zu beschreiben. Seit der UN-Konvention für Kinderrechte wuchs der partizipative Gedanke rasant und wurde im Jahr 2008 erstmals verpflichtend im AEF-Gesetztext verankert.
Da Partizipation seit den 1960er Jahren durch Arnsteins „ladder of participation“ visuell in Stufen dargestellt wird und sich bis heute weiterentwickelt, wird diese Thematik im zweiten Kapitel vertieft. Der Versuch zu anderen Methoden und Theorien Verbindungen zu schaffen, sollte ebenfalls erfolgen. Wichtig bleibt zu erwähnen, dass fortwährend auf den Bezug zum Arbeitsfeld der Kinder- und Jugendarbeit verwiesen wird. Für den Bereich der stationären Hilfen in Luxemburg gab es in der Vergangenheit quantitative Befragungen. Basierend darauf, dass es keine qualitativen Studien diesbezüglich gab oder nicht publiziert wurden, werden die Befragungen in dieser Arbeit nach qualitativen Methoden stattfinden
Um eventuelle Veränderungen in Punkto Partizipation zu definieren und um die Resultate mit dieser empirischen Arbeit vergleichen zu können, wird darüber hinaus im Kapitel der forschungsleitenden Annahmen auf diverse Umfragen, Forschungsresultate und Theorien eingegangen.
Inhaltsverzeichnis
- Abkürzungsverzeichnis
- Vorwort
- Einleitung
- Kontext der Studie - Stationäre Kinder- und Jugendhilfen in Luxemburg
- Definition von stationärer Hilfe
- Einblick in die Geschichte der stationären Kinder- und Jugendhilfe in Luxemburg
- Aktuelle Lage der stationären Kinder- und Jugendhilfe in Luxemburg
- Entwicklung vom Schutz- und Hilfsgedanken im Arbeitsfeld „Kinder und Jugend\" in Luxemburg
- Partizipation
- Definitionen
- Die partizipative Wende
- Richtlinien zur Partizipation
- Theorien und Partizipation
- Empowerment
- Lebensweltorientierter Ansatz
- Signs of Safety
- Formen der Partizipation
- Partizipation im Heimbereich
- Grenzen der Partizipation
- Theoretische und empirische Perspektiven und daraus resultierende forschungsleitende Annahmen
- Die Forschungsfrage
- Konzeption der qualitativen Untersuchung - Methodologie
- Definieren des Samples
- Forschungsdesign. Begründung für die Wahl qualitativer Methoden
- Interviewmethode
- Einzel- oder Gruppeninterviews?
- Aufbau des Leitfadens
- Durchführung der Interviews
- Auswertung der Interviews
- Methode der erwägungsorientierten Pyramidendiskussion
- Methodische Reflektion
- Ergebnisse und Analyse der Umfrage
- Bewertung der Möglichkeiten und Grenzen der Partizipation
- Biographieplanung im Heim
- Gruppenprozesse
- Einrichtungsprozesse
- Biographieplanung in Beruf und Schule
- Nutzung Medien
- Alltag, Konsum, Freizeit und Sonstiges
- Zusatz: Die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf das Partizipationsverständnis der Heimbewohner
- Diskussion
- Bewertung der Möglichkeiten und Grenzen der Partizipation
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit untersucht die Partizipationsmöglichkeiten in der stationären Kinder- und Jugendhilfe in Luxemburg aus der Nutzerperspektive. Sie befasst sich mit der aktuellen Situation der stationären Hilfe in Luxemburg und der Bedeutung von Partizipation im Kontext der Kinder- und Jugendhilfe.
- Definition und Bedeutung von Partizipation in der stationären Kinder- und Jugendhilfe
- Theoretische und empirische Perspektiven auf Partizipation
- Methodische Herausforderungen und Möglichkeiten bei der Erforschung von Partizipation
- Analyse der Partizipationsmöglichkeiten in der stationären Kinder- und Jugendhilfe aus der Sicht der Nutzer
- Diskussion von Stärken und Schwächen der Partizipationsmöglichkeiten
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einführung in die Thematik der Partizipation in der stationären Kinder- und Jugendhilfe.
Kapitel 4 beleuchtet den Kontext der Studie und gibt einen Überblick über die stationäre Kinder- und Jugendhilfe in Luxemburg. Hier werden die Definition von stationärer Hilfe, die historische Entwicklung sowie die aktuelle Lage der stationären Einrichtungen behandelt.
Kapitel 5 beschäftigt sich mit dem Konzept der Partizipation. Es werden verschiedene Definitionen von Partizipation vorgestellt, die partizipative Wende diskutiert und relevante Richtlinien zur Partizipation in der Kinder- und Jugendhilfe vorgestellt. Darüber hinaus werden verschiedene Theorien und Modelle der Partizipation erläutert, wie z.B. Empowerment und der Lebensweltorientierter Ansatz.
Kapitel 6 beschäftigt sich mit den theoretischen und empirischen Perspektiven auf Partizipation in der stationären Kinder- und Jugendhilfe und daraus resultierenden forschungsleitenden Annahmen.
Kapitel 7 stellt die Konzeption der qualitativen Untersuchung vor, die für diese Arbeit durchgeführt wurde. Hier werden die Methodenwahl, das Forschungsdesign, die Interviewmethode und der Aufbau des Leitfadens erklärt.
Kapitel 8 präsentiert die Ergebnisse der empirischen Untersuchung und analysiert die Partizipationsmöglichkeiten in der stationären Kinder- und Jugendhilfe aus der Sicht der Nutzer. Die Ergebnisse werden in verschiedene Kategorien eingeteilt, wie z.B. Biographieplanung im Heim, Gruppenprozesse, Einrichtungsprozesse und Nutzung von Medien.
Schlüsselwörter
Stationäre Kinder- und Jugendhilfe, Partizipation, Nutzerperspektive, Empowerment, Lebensweltorientierter Ansatz, Qualitative Forschung, Interview, Luxemburg.
- Arbeit zitieren
- Jacques Glod (Autor:in), 2021, Partizipation im Alltag der stationären Hilfe. Partizipationsmöglichkeiten in der stationären Kinder- und Jugendhilfe aus der Nutzerperspektive, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1060957