Remarque, Erich Maria - Im Westen nichts Neues / Jünger, Ernst - In Stahlgewittern


Referat / Aufsatz (Schule), 2001

12 Seiten, Note: 2


Leseprobe


1. Inhalt

2. Einleitung
2.1. Aufgabenstellung
2.2. Entscheidungsgründe zur Literaturauswahl

3. Zusammenfassungen
3.1. In Stahlgewittern (Jünger)
3.2. Im Westen nicht Neues (Remarque)

4. Personencharakterisierung
4.1. In Stahlgewittern
4.1.1. Ernst Jünger, Hauptperson
4.2. Im Westen nichts neues
4.2.1. Paul Bäumer, Hauptperson
4.2.2. Stanislaus Katczinski
4.2.3. Unteroffizier Himmelstoss

5. Vergleiche
5.1. In wiefern gleichen/unterscheiden sich die beiden Charakteren von Paul Bäumer und Ernst Jünger?
5.2. Mit welchen Motivationsgründen treten die beiden in den Krieg?
5.3. Wie sind die persönlichen Einstellungen der beiden zum Krieg?
5.4. Wie entwickelt sich das Verhältnis von Jünger und Bäumer zu ihren Kameraden?
5.5. Wie denken die beiden über Leben und Tod?

6. Kurzbiographien
6.1. Vorwort
6.2. Ernst Jünger
6.3. Erich Maria Remarque

7. Persönliche Schlussfolgerung

8. Bibliographie

2. Einleitung

2.1 Aufgabenstellung

Unsere Aufgabe zur Abfassung der Semesterarbeit ist es, zwei Bücher oder einzelne Teile von zwei Büchern zu vergleichen. Es muss eine Zusammenfassung geschrieben werden und die Hauptpersonen müssen charakterisiert werden. Die Quellen, die wir für unsere Arbeit konsultieren, sollen in einer Bibliographie aufgelistet sein.

2.2 Entscheidungsgründe zur Literaturauswahl

Von Anfang an stand für mich fest, ,,Im Westen nicht Neues" zu verwenden, da mich dieses Buch beeindruckt hat. Es ist faszinierend und schockierend zugleich. Die Auswahl des zweiten Buches fiel mir bedeutend schwieriger. Zu Beginn hatte ich ,,Der Soldat James Ryan" von Max Allan Collins im Auge. Dieses Buch ist auf der Grundlage eines Drehbuches geschrieben und somit zwar ausserordentlich spannend, für einen Vergleich zu Remarques Werk aber ungeeignet. Mein Lehrer empfahl mir ,,Des Teufels General" von Carl Zuckmayer. Nachdem ich es gelesen hatte musste ich feststellen, dass sich auch dieses Buch nicht gut mit ,,Im Westen nichts Neues" vergleichen lässt, da es nur im entfernten Sinn mit Krieg zu tun hat. Vielmehr ist es ein Theaterstück über einen Skandal bei einer Firma, die Kriegsflugzeuge herstellt. Ich hörte in der Schule von ,,In Stahlgewittern" und entschied mich nach einigen Abklärungen für dieses Werk von Ernst Jünger. Es eignet sich hervorragend für einen Vergleich zu Remarque, da es vom selben Ereignis aus einer anderen Perspektive erzählt.

3. Zusammenfassungen

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

3.1 In Stahlgewittern (Ernst Jünger)

Das Buch ,,In Stahlgewittern" ist in der ,,Ich-Perspektive" geschrieben. Ernst Jünger ist in diesem Buch Autor und Erzähler zugleich. Es ist ein Kriegstagebuch in dem er seine eigenen Erfahrungen auf den Schlachtfeldern des Ersten Weltkrieges beschreibt.

Januar 1915: In Bazancourt, einem kleinen Städtchen in der Champagne. Aus dem Zug steigen die deutschen jungen Männer des 73. Regimentes. Unter Ihnen ist auch Ernst Jünger, der Erzähler und Autor. Voller Erwartungen und mit grosser Motivation freuen sich die frisch ausgebildeten Soldaten, in den Krieg einzutreten. Die Sehnsucht, endlich einmal etwas Ungewöhnliches und Gefährliches zu machen, packt sie wie ein Rausch.

Der Kampf ist eine männliche Tat und es gibt keinen schöneren Tod als der im Kriege fürs Vaterland. Doch schon in der ersten Woche zeigt der Grabenkrieg der Champgane sein wahres Gesicht und die Granatsplitter und Gewehrkugeln schneiden ein tiefes Loch in das Bild des abenteuerlichen Berufes eines Soldaten. Dreizehn Soldaten werden bei einem Granateinschlag beim Dorftor getötet.

Nach wenigen Tagen auf dem Felde wird Jünger zu einem Ausbildungskurs nach Recouverence abkommandiert. Er lernt dort alles, was es in Sachen Kriegsführung zu wissen gibt. Nach seiner Ausbildung kommt Jünger wieder zurück an die Front, wo eine kleine Truppe seinem Kommando übergeben wird.

Jünger findet in den Patrouillengängen eine willkommene Abwechslung zum öden Kriegsalltag. Mit einer kleinen Gruppe schleicht er sich mehrere Male nahe an die feindlichen Stellungen an, um den Gegner zu belauschen. Dabei erlebt er spannende Abenteuer, in denen er zum Teil nur mit viel Glück den feindlichen Handgranaten entkommt. Das Schlimmste am Stellungskrieg findet Jünger den Regen, der die Gräben zu matschigen, feuchten Unterständen verkommen lässt.

In der Schlacht von Les Eparges wird er durch einen Blasenschuss verwundet und so ist er gezwungen, einen Urlaub weit hinter der Front zu verbringen. Die Wunde heilt nach vierzehn Tagen und Jünger fährt im September wieder zu seinem Regiment zurück. Die französische Herbstoffensive ist in vollem Gang. Die Zahl der gefallenen Soldaten steigt von Tag zu Tag, und am Himmel tauchen die ersten Flugzeuge auf.

Mitte April 1916 wird Jünger wieder zur Ausbildung abbeordert. Berichten von der Front zufolge bereitet der Gegner einen Grossangriff vor. Es ist die Somme-Schlacht, die mit ihrem riesenhaften Aufgebot an Soldaten und Kriegsgeräten ihre ersten Schatten wirft. Jüngers Regiment wird im Brennpunkt der Somme-Schlacht, dem Dorfe Guillemont eingesetzt. Eine nie dagewesene Wucht von Artilleriefeuer durchzieht die Luft und Tausende zuckende Blitze hüllen den westlichen Horizont in ein Flammenmeer. Da es zu gefährlich ist, die Leichen der Gefallenen zu bergen, bleiben sie am Boden liegen. Das ganze Dorf ist bereits übersät von Toten. Ein beissender Geruch hängt in der Luft. Jünger wird einmal mehr verwundet, durch einen scharfen Splitter einer Schrapnellkugel.

Im März 1917 bricht die deutsche Front an der Somme teilweise zusammen. Vorbereitungen für einen Rückzug beginnen. Die Dörfer, die den vordringenden Gegner erwarten, werden vor dem Rückzug in ein Trümmerfeld verwandelt. Keller werden gesprengt, Strassen unterminiert, jeder Baum gefällt, jeder Brunnen verseucht, jede Schiene abgeschraubt, jeder Telefondraht abgerollt, alles Brennbare verbrannt.

Nun erstarrt die Front wieder und es folgen zahlreiche Kämpfe. Jünger wird zum Leutnant befördert. Die Vorbereitungen für das ,,Hindenburg- Flachrennen" laufen an. In einer Grossoffensive unter Aufbietung der gesamten verfügbaren Armee und einem Massenaufgebot an Artillerie soll der Gegner in einer letzten Schlacht geschlagen werden. So sieht auf jeden Fall die Strategie General Hindenburgs aus. Unter hohen Verlusten erobern die Deutschen am Morgen des 21.März grosse Teile des feindlichen Gebietes. Im Siegesrausch wird Jünger bei einer leichtsinnigen Aktion verwundet. Das Tragen eines feindlichen Mantels wird ihm zum Verhängnis.

Nach dieser gelungenen Offens ive schlagen die Engländer in gleicher Weise zurück. Jünger, durch einen Lungenschuss getroffen, kann nur knapp der englischen Gefangenschaft entkommen. Er wird durch den Einsatz von mutigen Sanitätern gerettet. Im Lazarett in Hannover verleiht ihm seine Majestät der Kaiser den Orden ,,Pour le mérite", die höchste militärische Auszeichnung.

3.2 Im Westen nichts Neues (Erich Maria Remarque)

Der Roman, oder eigentlich besser der Bericht ,,Im Westen nichts Neues" erzählt vom Soldaten Paul Bäumer, der sich nach Abschluss der Schule freiwillig in die Armee meldet. Auch diese Geschichte wird in der ,,Ich-Form" erzählt.

Pauls Turnlehrer, ein kleiner, strenger Mann, hält in seinen Turnstunden so lange patriotische Vorträge, bis seine Klasse sich geschlossen für den Dienst meldet. Er schwärmt vom Ruhm eines Soldaten und wie süss und ehrenvoll es sei, für das Vaterland zu sterben. Behm, ein Klassenkamerad von Bäumer will sich zuerst nicht stellen. Er gibt jedoch bald dem Gruppendruck der Klasse nach. Sonderbarerweise ist er der Erste, der fällt.

Begeistert beginnen die jungen Männer ihre Ausbildung in der Kaserne. Ihr Vorgesetzter, Oberleutnant Himmelstoss, ist der ehemalige Briefträger aus dem Dorf von Paul und seinen Kameraden. Nach der zehnwöchigen Grundausbildung, die sie mehr verändert als die zehn Jahre Schulzeit, werden Paul und seine Klassenkameraden in einem Dorf hinter der Front einquartiert. Sie lernen Kat, einen dicken, kriegserfahrenen und gutmütigen Mann kennen. Wenn es im Umkreis von 30 Kilometern etwas zu Essen gibt, ist er derjenige, der es findet. Von ihm erfahren die neuen Soldaten, wie sie an den Geräuschen die Granaten identifizieren können, wann sie in Deckung gehen müssen und vieles mehr.

Einen Tag später kommt die 2.Kompanie mit Paul und seinen Kameraden an die Westfront. Kemmerich, einer aus Pauls Truppe, wird verwundet und er erliegt seinen Verletzungen ein paar Tage später im Lazarett. Paul überbringt Kemmerichs Mutter später im Fronturlaub die schlechte Nachricht von seinem Tode und schwört ihr, dass ihr Sohn sofort tot war und nicht leiden musste, was natürlich eine Lüge ist.

Die Unterkunft für die Soldaten an der Front sind die Schützengräben und die in den Boden gegrabenen Unterstände, in denen es von Ratten wimmelt. Bei jedem Granateinschlag droht das Holzgerüst zu bersten. Einige der Gruppe sind nahe am Durchdrehen. Nach einer Woche Front wird die Kompanie abgelöst. Da sie grosse Verluste zu beklagen hat und nur noch etwa die Hälfte der Männer anwesend ist, bekommen die Übriggebliebenen die doppelte Ration an Nahrung und Tabak.

Bei einem Sturm auf den feindlichen Graben nimmt Paul in einem Granattrichter Deckung. Als ein Franzose in seinen Trichter springt, ersticht Paul ihn, aus Angst selber getötet zu werden, mit seinem Bajonett. Der Franzose bleibt schwer verwundet neben ihm liegen und stirbt am nächsten Morgen. Er nimmt die Brieftasche des Franzosen an sich, um nach dem Krieg den Eltern zu schreiben. Für Paul ist das ein schreckliches Erlebnis. Er hat zwar durch Gewehrkugeln schon mehrere Menschen umgebracht, doch dieses Töten von Angesicht zu Angesicht lässt Paul erkennen, dass auch die Gegner Menschen sind wie er.

Durch einen Granateinschlag wird Paul am Bein verwundet. Nach seinem Lazarettaufenthalt bekommt er zwei Wochen Fronturlaub und geht nach Hause zu seiner Familie. Er kann sich jedoch nicht mehr in die Gesellschaft einleben und muss seine krank gewordene Mutter belügen, die sich sehr um Paul sorgt. Die Männer des Dorfes sagen Paul, er sähe den Krieg nur aus der Perspektive des Soldaten und er habe den Sinn fürs Ganze verloren. Als er seinen früheren Lehrer in der Schule besucht, wird er von den Schülern ausgepfiffen, da er nichts Ehrenhaftes oder Abenteuerliches von der Front berichten kann. Er wird als Feigling abgestempelt. Paul hä lt es nicht mehr aus in seinem Dorf. Er bricht den Urlaub frühzeitig ab und geht wieder zurück an die Front.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Von seiner Kompanie ist nur noch Kat übrig geblieben. Alle anderen sind gefallen oder verwundet. Die französischen Flugzeuge lassen ihre Bomben schon auf einzelne Soldaten fallen. Der Krieg scheint nahezu vorbei. Auf der Suche nach Essen schlägt eine Bombe dicht neben Kat und Paul ein. Kat wird durch einen Splitter verletzt und Paul trägt ihn zur Sanitätsstelle. Ohne dass Paul es merkt, stirbt Kat jedoch unterwegs an seiner Verletzung.

Paul fällt im Oktober 1918, an einem Tag, der so ruhig und still war an der ganzen Front, dass der Heeresbericht sich nur auf den Satz beschränkte, im Westen sei nichts Neues zu melden.

4. Personencharakterisierungen

4.1 In Stahlgewittern

4.1.1 Ernst Jünger

In dem Buch ,,In Stahlgewittern" ist Ernst Jünger selbst die Hauptperson. Er berichtet kaum über andere Menschen, nicht einmal seine Kameraden bekommen in seinen Erzählungen grosse Aufmerksamkeit. Dies ist auch der Grund, warum sich meine Charakterisierung auf die Person Ernst Jüngers beschränkt.

Was Ernst Jünger am meisten auszeichnet, sind sein Mut und sein Glück. Kurz vor seinem zwanzigsten Geburtstag meldet er sich freiwillig zur deutschen Bundeswehr. Motivationsgründe sind, wie er sagt, die ,,Sehnsucht nach dem Ungewöhnlichen, nach der grossen Gefahr". Es scheint ihm eine ,,männliche Tat" am Krieg teilzunehmen.

Mit der Vorstellung eines fröhlichen Schützenfestes auf blumigen, blutbetauten Wiesen rückt er ein (istg 7). Dass der Krieg schon von Beginn an seine Krallen zeigt, lässt Jünger nicht von seinen kühnen Ansichten absehen. Er sieht den Krieg als seinen Beruf, seine Arbeit, die er zu verrichten hat, wie ein Schreiner, der für seinen Kunden einen Schrank zimmert.

Jünger findet durchaus Spass daran, den Gegner zu jagen und zu vernichten. Vor allem die nächtlichen Patrouillengänge sind für ihn spannende Abenteuer. Bewusst setzt er sich mehrere Male grosser Gefahr aus, meist aus Gleichgültigkeit oder gar aus Vergnügen, aus Trotz. Rund um ihn herum sieht er, wie Soldaten verstümmelt werden und sterben. Auch er wird oft verwundet und muss ins Lazarett, doch über den Tod macht er sich keine Gedanken. Auch sein soziales Umfeld scheint ihn nicht sonderlich zu kümmern. Auf jeden Fall erzählt er wenig über Freunde, nur sein Bruder verdient spezielle Aufmerksamkeit. Jünger ist ein Einzelkämpfer, und das mit Erfolg. Er schafft es bis zum Leutnant und bekommt vom Kaiser den Orden ,,POUR LE MERITE", die höchste militärische Auszeichnung, überreicht.

4.2 Im Westen nichts Neues

4.2.1 Paul Bäumer, Hauptperson

Er ist der Ich-Erzähler und die Hauptperson in dem Buch. Er wuchs in einer armen, aber intakten deutschen Familie auf. Seine jüngere Schwerster bewundert ihn. In der Schule ist er der Klassenprimus. Mit achtzehn Jahren schliesst er das Gymnasium ab. Sein Lehrer Kantorek (iwnn 16) überredet die ganze Klasse, sich freiwillig in die Armee zu melden. Paul ist voll von Idealen und Ideen, doch schon in der Ausbildungszeit verliert er jede Begeisterung. Seine Meinung zum Krieg wird kurz nach Kriegsbeginn schlagartig korrigiert.

Im Verlaufe des Krieges wird Paul hart, misstrauisch, mitleidlos, rachsüchtig und roh. Doch seine Loyalität zu seinen Freunden verstärkt sich bis zu familiären Gefühlen, seine richtige Familie jedoch wird ihm immer fremder. Diese Tatsache bewegt ihn auch dazu, seinen Fronturlaub nach der Genesung im Lazarett frühzeitig abzubrechen und zur Front und seinen Kameraden zurückzugehen. Als sich der Krieg dem Ende neigt, hat Paul keine Freunde mehr. Er fällt im Oktober 1918 mit einem sehr gefassten Gesichtsausdruck.

4.2.2 Stanislaus Katczinsky

Er ist der Vater zweier Kinder und freut sich, diese nach dem Krieg wieder zu sehen. Als Gruppenführer ist er auch für Paul und seine Kameraden wie ein Vater. Im Krieg bringt er ihnen wichtige Dinge bei, und wenn das Essen knapp wird an der Front, so findet er bestimmt irgendwo etwas Essbares. Er wirkt sehr abgehärtet und friedlich. Sein sechster Sinn für dicke Luft macht ihn an der Front unentbehrlich (iwnn 41). Paul beschreibt ihn zäh, schlau und gerissen. Die beiden werden dicke Freunde und es entwickelt sich eine Vater-Sohn ähnliche Beziehung. Kat ist am Schluss des Krieges der einzige seiner Kameraden, die noch bleiben. Er sagt immer wieder, dass sich der Feind ihn für den Schluss aufhebe. Für ihn ist der Krieg sinnlos und seine Ursache sieht er in der ungleichen Verteilung von Gütern und Essen. ,,Gleiche Löhnung, gleiches Essen wär der Krieg schon längst vergessen" (iwwn 46). Von einem Bombensplitter getroffen, stirbt er, getragen von Paul, auf dem Weg zum Lazarett.

4.2.3 Unteroffizier Himelstoss

Er ist Briefträger im Heimatort. Bei Kriegsbeginn wird er eingezogen und arbeitet als Ausbildner in der Kaserne. Auch Pauls Kompanie wird von ihm ausgebildet.

Er ist ein egoistischer, unbeliebter Unteroffizier. Seine Methoden, junge Soldaten auszubilden sind gemein und anstrengend (bsp.: iwnn 47). So geniesst er es, seine Rekruten sinnlos durch den Dreck kriechen zu lassen und ihnen so den Urlaub zu vermiesen. Die Macht über andere ist ihm zu Kopf gestiegen. Am letzten Ausbildungstag rächen sie sich an ihm. Sie werfen ihm, als er gerade angeheitert aus der Kneipe kommt, ein Tuch über den Kopf, verdreschen ihn und werfen ihn in den Dreck. Im Kampf erweist er sich als Feigling (iwnn 134). Er verkriecht sich in einen Trichter und läuft erst nach Drohungen der Soldaten mit in den Kampf.

5. Vergleiche

5.1 In wiefern gleichen/unterscheiden sich die beiden Charaktere von Paul Bäumer und Ernst Jünger?

Die genaue Charakterstudie ist unter ,,4. Personencharakterisierungen" zu finden. Deshalb beschränke ich mich hier auf die Erläuterung der Unterschiede.

Beide haben eine Vorbildrolle und fühlen sich offenbar wohl dabei. Bäumer ist der Klassenprimus und setzt sich für das Wohl der ganzen Gruppe ein. Seine Schulklasse wartet zuerst seinen Entscheid ab, was den freiwilligen Eintritt ins Militär betrifft. Jünger ist Führer einer Kompanie und erlangt grosses Ansehen im Militär. Seine Karriere ist ihm wichtiger als die Freundschaft zu seinen Landsmännern. Er ist ein Einzelkämpfer. Für Paul sind seine Kameraden jedoch sehr wichtig und nur die Gesellschaft zu ihnen macht den Krieg einigermassen aushaltbar.

5.2 Mit welchen Motivationsgründen treten die beiden in den Krieg?

Die Motivationsgründe sind weitgehend dieselben. Beide melden sich mit 19 Jahren aus idealistischen Gründen in die Armee. Sie träumen von der ,,männlichen Tat"(istg 7). Der ausschlaggebende Faktor, der Paul dazu bewegt, sich beim Bezirkskommando zu melden, ist sein Turnlehrer Kantorek, der immer wieder an seine Schüler appelliert (iwnn 16). Doch bereits die ersten Erfahrungen im Krieg dämpfen die Erwartungen an den Krieg beider (istg 10), und nach einer gewissen Zeit wird der Krieg zum Alltag.

5.3 Wie sind die persönlichen Einstellungen der beiden zum Krieg?

Während Jünger sich auf gefährliche Abenteuer einlässt und auch Spass am Krieg findet, versucht Paul sich am Leben zu erhalten. Jünger ist stolz, seinem Vaterland zu dienen. Er sieht den Kampf als ehrenvollen Beruf für eine ehrenhafte Sache. Paul sieht sich als Opfer eines Konfliktes, mit dem er gar nichts zu tun hat. Er sieht den Krieg als Kampf zwischen wenigen Leuten aus den Regierungen, ausgetragen auf dem Buckel der Bevölkerung (iwnn 203) und er nimmt sich vor, nach dem Krieg gegen dieses Unrecht zu kämpfen (iwnn 255).

Zusammenfassend kann man sagen, dass Jüngers Einstellung zum Krieg eher positiv und die von Paul zutiefst negativ ist. Dies geht auch aus den Biographien der Autoren hervor. (vgl. 6.Kurzbiographien)

5.4 Wie entwickelt sich das Verhältnis von Jünger und Bäumer zu ihren Kameraden?

Auch wenn Bäumer nicht durch eine Granate ums Leben kommt, so ist er innerlich schon beinahe zerstört. In seinem früheren Umfeld fühlt sich Paul missverstanden und fremd. Nur die Liebe zu seiner Mutter scheint noch erhaten geblieben zu sein.

So werden seine Kameraden an der Front zu seiner Familie und seine Familie zu allem, was ihm noch wertvoll erscheint (iwnn 200). Am Ende des Krieges, als sein letzter Kamerad Kat stirbt, fühlt er sich müde, zerfallen, ausgebrannt, wurzellos und ohne Hoffnung (iwnn S.286). Bei Jünger scheint das soziale Umfeld weniger eine Rolle zu spielen. Seine Psyche scheint von den schrecklichen Ereignissen unangetastet und seine Kameraden an der Front sind für ihn meist nicht mehr als Arbeitskolle gen. Einzig als sein Bruder verwundet wird, nutzt er seine Position als Leutnant aus und setzt alle Hebel in Gang um ihn zu retten.

5.5 Wie denken die beiden über Leben und Tod?

Jünger sieht in der blühenden Natur, dass das Leben tief eingebettet und dass der Tod kein Ende ist (istg 161). Er kommt dem Tode immer wieder knapp davon ohne sich Gedanken darüber zu machen, warum er das Glück gepachtet zu haben scheint. Paul fürchtet sich vor dem Tode (iwnn 222) und er geht davon aus, dass alle Menschen diese Furcht besitzen, ob Kameraden oder der Feind. Von seiner streng katholischen Erziehung geprägt, glaubt auch er, dass der Tod nicht das Ende aller Dinge ist. Trotzdem stellt er seine Sinne auf einen natürlichen Drang zum Überleben ein (bp 30).

6. Kurzbiographien

6.1 Vorwort

Da die beiden Romane sehr eng mit dem Leben des Autors zusammenhängen, halte ich es für angebracht, an dieser Stelle eine Kurzbiographie über die Autoren einzufügen Dies lässt die Erzählungen im grösseren Rahmen erscheinen

6.2 Ernst Jünger

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Das Licht der Welt erblickte Jünger am 29. März 1895 in Heidelberg (D) als Sohn eines Apothekers. Er war das älteste von sieben Kindern. Seine Jugend verbrachte er in Hannover und am Steinhuder Meer. 1913 ging er als Gymnasiast zur französischen Fremdenlegion und zog 1914 freiwillig in den ersten Weltkrieg, wurde vierzehn Mal verwundet und ausgezeichnet mit dem Orden ,,Pour le Merite" und mit dem ,,Eisernen Kreuz erster Klasse".

Selbst nach dem Krieg blieb Jünger bis 1923 in der schwer angeschlagenen Reichswehr. Nach einem Zoologiestudium heiratete er 1925 Gretha von Jeinsen. Er wurde Vater von zwei Kindern. Jünger war zwar politisch rechts orientiert, zugleich aber gegen den Nationalsozialismus. Allerdings verkehrte er mit hohen Funktionären der NSDAP. Im zweiten Weltkrieg war Jünger Hauptmann in Frankreich. Später hatte er Kontakt zu hohen Personen wie etwa Helmut Kohl, dem deutschen Bundeskanzler. Er starb am 17. Februar 1998 im Alter von 103 Jahren in Wilfingen. An der Beisetzung am 20. Februar nahmen mehr als 2000 Gäste teil.

Zusammenstellung aus: url1, url2, ldgl

6.2 Erich Maria Remarque

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: url3

Erich Paul Remarque wurde am 22. Juni 1898 in Osnarbrück (D) geboren. Später nannte er sich Erich Maria Remarque, nach seiner Mutter. Er wuchs mit zwei Schwestern in bescheidenen Verhältnissen auf und wurde streng katholisch erzogen. Er liebte die Natur, hatte Interesse an Kunst und ein Talent in Klavierspielen. Bald verdiente er sein Geld als Klavierlehrer. Mit 17 Jahren begann er sein Studium am Lehramt. Am 21. Novemer 1916 wurde Remarque zur Armee einberufen. Im Juli 1917 beendete eine Verletzung seinen Dienst an der Front. Nach dem Krieg setzte Remarque seine begonnene Lehrerausbildung fort. Nach drei Anstellungen als Aushilfslehrer gab Remarque seinen Lehrerberuf jedoch bereits wieder auf. 1925 heiratete Remarque die Tänzerin J.I. Zambona. Die Ehe scheiterte aber schon fünf Jahre später.

Am 29. Januar 1929 erschien der Bestseller ,,Im Westen nichts Neues", der ihn über Nacht zum weltberühmten Autoren machte. 1933 setzten die Nazis das Buch auf ihre schwarze Liste der Bücher, die der Buchverbrennung zum Opfer fallen sollten. Remarque flüchtet in das schweizerische Locarno. Im Exil schrieb Remarque weitere Romane wie ,,Liebe deinen Nächsten" und ,,Arc de Triomphe". 1966 musste er krankheitsbedingt seine Autorentätigkeit aufgeben. Er starb am 25. September 1970 in Locarno.

Zusammenstellung aus: bp, url3.

7.Persönliche Schlussfolgerung

Es ist erstaunlich, dass zwei Menschen, die in derselben Zeit im selben Land das gleiche schreckliche Erlebnis durchmachen, zu so grundverschiedenen Ansichten kommen können. Was für den einen die Hölle auf Erden ist, das ist für den anderen spannender Lebensinhalt. Auch sehr verwundert mich, wie sich ein Mensch in relativ kurzer Zeit an die unmenschlichsten Situationen anpassen kann und sich sogar mit dem Tod, dem Ende seines Daseins, abfinden kann. Diese Beobachtung habe ich auch in anderen Büchern und Filmen gemacht und auch die Geschichte zeigt, dass sich Menschen von Systemen und Regierungen unterdrücken lassen, obwohl sie, alle zusammen vereint, die Macht hätten, sich zu befreien.

Diese Arbeit hat mir gezeigt, dass auch in erfolgreichen Bestsellern Widersprüche vorhanden sind und dass Bücher weit mehr bewegen können, als ich das angenommen hatte. Vor allem ,,Im Westen nichts Neues" erlangte eine grosse politische Bedeutung. Dieser Umstand veränderte das Leben des Autors schlagartig, da er in der Zwischenkriegszeit und während des zweiten Weltkr ieges zum politischen Flüchtling wurde und Deutschland verlassen musste, während Jünger als Held gefeiert wurde. Das Buch wurde mehrmals zensiert und verboten und unter der Nationalsozialistischen Diktatur sogar aus Bibliotheken verbannt und verbrannt.

Remarque plante ,,Im Westen nichts Neues" als den ersten Band einer Trilogie. Der zweite Band ,,Der Weg zurück" beschreibt das Elend der aus dem Krieg zurück gekommenen Soldaten, die versuchen wieder ein normales Leben zu bestreiten. Ich bin gespannt auf dieses Buch.

8. Bibliographie

iwnn Im Westen nichts Neues Erich Maria Remarque Propyläen Verlag

istg In Stahlgewittern Ernst Jünger Klett-Cota Verlag

bp Blickpunkt ,,Im Westen nichts Neues" (Interpret.) Beyer Verlag

ldgl Lexikon der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur Nympfenburger

url1 www.dhm.de/lemo/html/biografien/JuengerErnst/index.html Homepage des Deutschen Historischen Museums

url2 http://www.geschi.de/artikel/juenger.shtml Geschi.de , Homepage zum geschichtlichen Themen

url3 http://www.remarque.uos.de/bio.htm Homepage des ,,Erich Maria Remarque-Friedenszentrum" in Osnabrück

deutsch-text1346.doc / 7 Ben8a

Ende der Leseprobe aus 12 Seiten

Details

Titel
Remarque, Erich Maria - Im Westen nichts Neues / Jünger, Ernst - In Stahlgewittern
Note
2
Autor
Jahr
2001
Seiten
12
Katalognummer
V106258
ISBN (eBook)
9783640045372
Dateigröße
654 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Vergleich zwischen Erich Maria Remarque "Im Westen nichts Neues" und Ernst Jünger "In Stahlgewittern".
Schlagworte
Remarque, Erich, Maria, Westen, Neues, Jünger, Ernst, Stahlgewittern
Arbeit zitieren
Martin Gerth (Autor:in), 2001, Remarque, Erich Maria - Im Westen nichts Neues / Jünger, Ernst - In Stahlgewittern, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/106258

Kommentare

  • Bastian Hefendehl am 13.3.2007

    Nicht sehr brauchbar.

    1. Deine Art zu Schreiben ist feüllt mir Umgangssprache
    2. Sachliche Fehler (z.B: 4.1.1: Es gibt 1916 keine "deutsche Bundeswehr", nur eine Reichswehr)
    3. Die Biographien und Inhaltsangaben übersteigen quantitativ deine Ausarbeitungen um ein vielfaches. Nur paraphrasiert.
    4. Du vergleichst einen Tatsachenbericht mit einem halb-fiktionalen Roman. Dazu hättest du mehr Randbedingungen klären müssen.

Blick ins Buch
Titel: Remarque, Erich Maria - Im Westen nichts Neues / Jünger, Ernst - In Stahlgewittern



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