Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung
2 Community Organizing
3 Ökonomisierung der Sozialpolitik und Lebenswelt
4 Transformatives Community Organizing
5 Bedingungsloses Grundeinkommen als Antwort
6 Fazit
Literaturverzeichnis
1 Einleitung
Die vorliegende Hausarbeit beschäftigt sich mit dem, aus den USA stammenden, Konzept des Community Organizings und dessen, auf der Ökonomisierung des Sozialstaats basierenden, Weiterentwicklung zum Transformativ Community Organizing beziehungsweise Tranformative Organizing, um im Anschluss einen Bezug zu dem Modell des Bedingungslosen Grundeinkommens, als Antwort auf die Ökonomisierung des Sozialstaates, sowie dem Projekt ‚Expedition Grundeinkommen‘, das aus dem Engagement von Bürger:innen hervorgegangen ist und auf den Konzepten des Transformative Organizings beziehungsweise Community Organizings, basiert. Hierfür wird zunächst genauer erläutert, was unter Community Organizing zu verstehen ist, um im Anschluss auf die Ökonomisierung des Sozialstaates und deren Auswirkungen einzugehen. Darauf folgend wird dargestellt, inwieweit sich das Konzept des Transformative Organizings, welches als Antwort auf die Ökonomisierung zu verstehen ist, von dem des Community Organizings unterscheidet, beziehungsweise wo dessen Schwerpunkte liegen. Anschließend wird erläutert, inwieweit das Konzept des Bedingungslosen Grundeinkommens als Antwort auf die Ökonomisierung zu verstehen ist und wie das Projekt ‚Expedition Grundeinkommen‘ versucht, die Einführung des Bedingungslosen Grundeinkommens mithilfe des Organzizings zu realisieren.
2 Community Organizing
Bei Community Organizing1 handelt es sich um einen aktivierenden Ansatz, der Menschen durch eine professionelle Aktivierungs- und Organisierungsarbeit dazu befähigen soll, sich als Gemeinschaft für die positive Veränderung und Weiterentwicklung ihrer Lebenswelt einzusetzen. Grundlage des Handelns ist dabei, dass sie ihre demokratische Macht nutzen, um sich, im Sinne der gemeinsamen Interessen, gegen die Übermacht von Staat und Wirtschaft einzusetzen (vgl. FO-CO). Für CO liegt keine einheitliche Begriffsbestimmung vor, allerdings lässt es sich von der Sozialarbeit, Bürgerinitiativen, Stadtteil- und Lobbygruppen sowie politischen Parteien abgrenzen, da es sich bei CO um einen Zusammenschluss von diversen zivilgesellschaftlichen Akteur:innen handelt, die sich durch Stabilität und längerfristige Beständigkeit auszeichnet und sich bei ihrer Arbeit auf die lokale Ebene konzentriert, um hinsichtlich ökonomischen und sozialen Gesichtspunkten Veränderungen zu erwirken (vgl. Jamoul 2007: 224).
Der Ansatz wurde durch den Bürgerrechtler Saul Alinsky, der aus den Slums Chicagos stammt, bekannt gemacht. Während der, als Große Depression bekannten, Wirtschaftskrise der USA in den 1930er Jahren, gelangte er zu der Erkenntnis, dass der Zusammenschluss vieler schwacher Bürger:innen zu organisieren Gruppen diesen Macht verleiht, aus ihren prekären Lebensumständen auszubrechen, indem sie gemeinsam ihren Interessen Ausdruck verleihen und diese in die Umsetzung bringen. Dadurch kommt es zu einer Selbstermächtigung, aus welcher heraus die betroffenen Bürger:innen von Opfern zu Handelnden werden, die in ihrerem gemeinschaftlichen Wirken anhaltenden Druck auf die Regierung ausüben können, sodass diese gezwungen ist, nachzugeben (vgl. Alinsky 1999: 11).
Zentrales Element für das Überwinden von Benachteiligungen und der eigenen Ohnmacht stellen Selbstverantwortung und -bestimmung der Bürger:innen, unter Berücksichtigung der Aspekte sozialer Gerechtigkeit und Solidarität, dar (vgl. FO-CO). Die, durch Organisation erfolgende, Ermächtigung der Bürger:innen zu Handlungs-, Problemlösungs- und Konfliktfähigkeit ist Hauptziel der CO, wobei die lokal vorherrschende Lage die im Fokus stehenden Thematiken definiert, wenngleich CO in einigen Fällen auch überregional agiert. Hinsichtlich der Themenfelder gibt es keine Einschränkungen, sodass alle Bereiche des öffentlichen Lebens im Fokus des CO stehen können (vgl. Huber 2010: 30). Die durch CO entwickelten Forderungen richten sich an konkrete Personen und basieren auf konkreten, lokalen Problemen, die es zu lösen gilt und durch die Bürger:innen als dringlich angesehen werden. Solche Problemfelder können beispielsweise die Themenbereiche Infrastruktur, Nahverkehr, Gentrifzierung, Wohnungsnot oder Mieterschutz sein. Neben den Forderungen entwickelt CO Taktiken und Strategien, die zur Durchsetzung der Forderungen genutzt werden können (vgl. Rohschuh 2012: 2ff.).
Nach Alinsky (1999) ist das wesentliche Merkmal einer Community die Multiplexität an Organisationen, Beziehungen und Institutionen, die den Bürger:innen die Möglichkeit verschaffen, den Eigenen Bedürfnissen Ausdruck zu verleihen. Die Zugehörigkeit zu einer Community definiert sich dabei nicht über ethnische oder religiöse Merkmale, sondern, insbesondere durch die zunehmende Ökonomisierung und Mobilität der Gesellschaft, an den, die Bürger:innen verbindenden, gemeinsamen Interessen, sodass CO die Möglichkeit schafft, die Grenzen der traditionellen Gemeinschaften, zugunsten einer modernen und offenen Gesellschaft, zu überwinden (vgl. Szynka 2006: 155ff.). Durch diese Communities entwickeln sich, an den Lebenslagen der Bürger:innen orientierte, Soziale Beziehungen und beständige Bürger:innenorganisationen, die zu einer Verbesserung der Lebenslage führen, indem sie bestehende Machtverhältnisse verändern. Die Grundannahme von CO ist, dass das Engagement in Bürger:innenorganisationen im Wesentlichen aus zwei Gründen heraus erfolgt: dem Eigeninteresse und den Beziehungen, wobei legitimes Eigeninteresse von Egoismus abzugrenzen ist. Damit auch legitimem Eigeninteresse im Verlauf kein Egoismus entsteht, ist es die Aufgabe des CO, die individuellen Interessen der Bürger:innen nicht nur zu erkennen, sondern diese miteinander und untereinander zu verknüpfen, sodass es in der Folge möglich ist, das gemeinsame Interesse und Gemeinwohl zu bestimmen (vgl. Fehren 2008: 160ff.).
Die, in CO beinhalteten, Aspekte der politischen Bildung und des politischen Handelns bieten das Potential, die Bürger:innen langfristig und dauerhaft zu aktivieren (vgl. FO-CO). Hierfür sind neben den Eigeninteressen die sozialen Beziehungen für den Erfolg einer CO relevant. Die, den Missständen zugrunde liegenden, Ursachen lassen sich nur langfristig angehen und verändern, sodass das langfristige bestehen der Bürger:innenorganisationen unabdingbar für das Erreichen der Ziele und das Umsetzen der Forderungen ist. Der Aspekt der sozialen Beziehungen innerhalb des CO sorgt für das Entstehen einer gewissen Verbindlichkeit dem angestrebten Ziel gegenüber, sodass die beteiligten Bürger:innen sich in ihrer Vernetzung als das Ganze der Organisation sehen und dadurch auch langfristig zum Handeln veranlasst werden (vgl. Fehren 2008: 162f.). Der bekannten ungleichen Verteilung politischer Beteiligung, zivilgesellschaftlichen Engagements und politischer Interessen und die daraus resultierende verminderte Möglichkeit der Teilhabe und Vertretung der eigenen Interessen ohnehin benachteiligter Menschen soll durch CO entgegen gewirkt werden, indem es Partizipationsmöglichkeiten schafft und in seiner Organisation den Schwerpunkt auf die Gestaltung ‚von unten‘ legt (vgl. Böhnke 2011: 25). Diesem Ansatz folgend soll das Zusammenleben in der Gesellschaft, im Zuge einer praktischen Demokratiearbeit, gemeinsam ausgestaltet werden. Wesentlich ist dabei eigenverantwortliche, selbstbewusste und gemeinschaftliche Gestaltung einer gerechteren und demokratischeren Gesellschaft (vgl. Mohrlok 1999: 9). Die Beteiligungsmöglichkeiten werden daher nicht ‚von oben‘ für die Bürger:innen geschaffen, sondern die Entwicklung und Umsetzung neuer Partizipations- und Gestaltungsmöglichkeiten erfolgt mit und durch die Bürger:innen selbst, sodass die Aushandlung tragfähiger Kompromisse, die sowohl durch die organisierte Zivilgesellschaft, als auch duch Staat und Wirtschaft akzeptiert werden, möglich wird (vgl. Penta/Sander 2006: 1). Hierdurch soll eine Gegenmacht zu den bestehenden, Veränderungen blockierenden, Machtverhältnissen geschaffen werden, was, Alinskys (1999) Definition des Zecks einer Organisation folgend, das Kernziel ist, da unter Macht die Fähigkeit zu körperlichem, geistigem und moralischem Handeln zu verstehen ist (vgl. Alinsky 1999: 127; Buergergesellschaft).
Da individuelle Problemlagen einzelner Bürger:innen das Ergebnis bestimmter grundlegender Ursachen sind, gilt es die hinter den individuellen Problemen liegende zusammenhängende Problemstruktur zu erkennen und sie gemeinschaftlich anzugehen. Dabei geht es nicht um triviale und oberflächliche Verbesserungen dieser, sondern um die Beseitigung der Ursache (vgl. Alinsky 1999: 7ff.). Schließen sich benachteiligte Bürger:innen im Zuge des CO eigeninitiativ zu Interessensgruppen zusammen, können sie ihre Macht nutzen, um den eigenen Interessen und den, auf diesen basierenden, Forderungen eine stärkere Gewichtung zukommen zu lassen und dadurch Einfluss auf Öffentlichkeit und deren Meinung sowie die Entscheidungsträger der Politik nehmen zu können. Das Gesamtinteresse eines Stadtviertels, um dessen Durchsetzung es geht, ergibt sich dabei aus den Interessen der verschiedenen Gruppen in diesem und somit aus den Eigeninteressen aller Beteiligten (vgl. Brade 2008: 16f.). Das Schließen von Kompromissen mit den Gegenakteur:innen ist beim Verfolgen der zu erfüllenden Forderungen das Schlüsselelement, da jeder erzielte Kompromiss die CO näher an deren vollumfängliche Erfüllung bringt. Um möglichst lukrative Kompromisse zu erzielen ist es Alinsky (1999) zufolge nötig, die Gegenakteur:innen mit der Foderung des Maximalen, also idealistischen Forderungen, deren Umsetzung von allen angezweifelt wird, zu konfrontieren (vgl. Alinsky 1999: 127f.).
Durch die Prozess-Struktur des CO kommt es in gesellschaftlichen Kontexten zu einer dauerhaften Partizipation, weil nicht nur der Verwirklichung der Ziele und Forderungen, sondern auch der Erfahrung des Prozesses, eine wichtige Rolle zukommt, sodass CO dafür sorgt, dass es zu dauerhaften Veränderungen kommt (vgl. Bachelorarbeit). Basierend auf diesen Zielen und der Intention des CO lassen sich die drei Grundprinzipien des CO benennen. Zum einen geht es um die Bemächtigung entmachteter Menschen und die (wieder)Erlangung von Macht, zum anderen um die Gründung und den Ausbau von Bürger:innenorganisationen als Basis für die Durchsetzung von Interessen. Zum dritten um den Wandel jener Strukturen, die zu Benachteiligung führen (vgl. Fehren 2008: 160f.). Hinsichtlich der Struktur des CO lassen sich drei Gruppen eines CO unterscheiden. Häufig besteht ein CO aus diversen (intermediären) Organisationen, die wiederum in autonom organisierte Bürger:innenorganisationen und institutionelle Organisationen unterteilt werden können. Die Bürger:innenorganisationen sind in ihrer Ausgestaltung divers, sodass sich gleichermaßen Selbsthilfegruppen, Initiativen und Nachbarschaftsgruppen benennen lassen. Die institutionellen Organisationen sind nicht zwangsläufig lokal organisiert, sondern können in ihrer Struktur untergliedert sein, sodass sie auf lokaler, regionaler und überregionaler Ebene agieren. Ebenso sind Gewerkschaften, Vereine, Schulen und Wohlfahrtsverbände mögliche, einem CO zugehörige, Organisationen. Darüber hinaus können auch Einzelpersonen Mitglied eines CO sein (vgl. Brade 2008: 16f.).
3 Ökonomisierung der Sozialpolitik und Lebenswelt
Die, am 01.01.2005 in Kraft getretenen Hartz-Reformen haben Auswirkungen auf die Lohnabhängigen, da der verstärkte Druck durch die Jobcenter arbeitslose Menschen dazu bewegt, schlecht bezahlte Stellen anzunehmen, während gleichzeitig der Ausbau des Niedriglohnsektors erfolgt. Durch drohende Leistungskürzungen zu verschärfte Zumutbarkeitsklauseln sind die betroffenen Menschen dazu gezwungen, die ihnen angebotene Arbeitsstelle anzunehmen, wenngleich sie dadurch den Preis der eigenen Arbeitskraft unterbieten. Die steigende Anzahl an Arbeitnehmer:innen im Niedriglohnsektor sorgt in der Folge wiederum für die Entstehung von Lohndruck für die Beschäftigten (vgl. Butterwegge 2011: 180). Die steigende Anzahl an atypisch beschäftigten Menschen sorgt für das Wachsen sozialer Ungleichheiten und sorgt dafür, dass ein gesellschaftlich zentraler integrativer Faktor gefährdet wird (vgl. Castel 2000: 283ff.).
Der Wandel des Sozialstaates zeigt sich auch in den Bezeichnungen, die diesem zukommen. So war bis 1999 der ‚sorgende Sozialstaat‘ gängiger Termini, wird dieser durch die Bezeichnung ‚investitiver Sozialstaat‘, einem Sozialstaat dessen Ausgaben sich lohnen müssen, ersetzt. Vor dem Hintergrund sich lohnender Ausgaben spielt die Effizienz als geltender Anspruch eine wesentliche Rolle. Diese stellt einen zentralen Bereich der Ökonomie dar, woraus folgt, dass der Einbezug von Effizienz in die Sozialpolitik dazu führt, dass diese an ihren ökonomischen Gewinnen und Verlusten gemessen wird. Diesen Prozess bezeichnen Rothgang und Preuss (2008) als ‚Ökonomisierung der Sozialpolitk‘ (vgl. Rothgang/Preuss 2008: 32).
Die ursprüngliche Funktion der Sozialpolitik, den Markt zu korrigieren, geht hierdurch verloren und weicht dem Ziel, soziales und humanes Kapital zu generieren (vgl. Rothgang/Preuss 2008: 31ff.). Diese Tendenzen spiegels sich auch in der Gesundheits- und Familienpolitik wieder: Arbeitgeber:innen stufen die Beiträge zu Krankenversicherungen zunehmen als Last ein, die auf der Angebotsseite des Arbeitsmarktes zum Hemmnis wird (vgl. Rothgang/Preuss 2008: 42f.). Auch das bestehende paradoxe Verhältnis von Arbeit und Gesundheit wird hier besonders deutlich. Arbeitnehmer:innen wollen einerseits die eigene Gesundheit erhalten, sind andererseits aber dazu genötigt, ihre Gesundheit aufs Spiel zu setzten, um die eigene Arbeitskraft gegen Geld zu tauschen (vgl. Buestrich 2007: 129f.). Das Arbeit krank machen, zu psychischen Leiden und Verschleißerscheinungen führen kann (vgl. Buestrich 2007: 130), ist dabei nicht neu, wird durch die Ökonomisierung der Sozialpolitik jedoch zu einem brisanten Thema der gesellschaftlichen Wirklichkeit. Die Fragilität von Gesundheit wird durch die drohende Gefahr des Verlusts der Arbeitskraft und somit des eigenen humankapitals sowie dem, damit verbundenen, drohenden Verlust der eigenen sozialen Stellung ins Bewusstsein der Gesellschaft gerückt. Zugleich wird die Annahme, selbst verantwortlich für die eigene Gesundheit zu sein und die Pflicht zur aktiven und bewussten Gestaltung dieser zu haben (vgl. Buestrich 2007: 130), verstärkt. Sozialpolitisch gesehen geht es beim Erhalt einer gesunden Gesellschaft immer zwangsläufig genauso um den Erhalt einer funktionierenden Gesellschaft, sodass die Individualgesundheit hinter der des Volkes zurücktritt. Grund hierfür ist, dass das Aufrechterhalten der wesentlichen gesellschaftlichen Funktionen notwendig ist, um die Wirtschaft nicht zu gefährden. Denn eben diese ist zum weiteren Aufrechterhalten der olksgesundheit, des Sozialstaatssystems und der zugehörigen Institutionen, der Gesundheitsversorgung und Bildungseinrichtungen, Arbeitsplätze und Lohnarbeit und somit für den Gesichtspunkt der Effizienz der Sozialpolitik unabdingbar (vgl. Buestrich 2007: 178).
Familienpolitisch spiegelt sich, in der Einführung des einkommensunabhängigen Elterngeldes un der Verbesserung der Betreuungsmöglichkeiten für Kinder, eine Anerkennung für die, in den Familien erbrachten, Erziehungsleistungen des Heranziehens von künftigen Beitragszahler:innen (vgl. Rothgang/Preuss 2008: 42f.). Es zeigt sich hieran, dass auch in der Familienpolitik ein Wechsel der Paradigmen stattfindet, der durch Ostner (2008) als ‚Ökonomisierung der Lebenswelt‘ bezeichnet wird (vgl. Ostner 2008: 49). Während vor der Agenda 2010 von Möglichkeiten zugunsten von Familien gesprochen wurde, wie beispielsweise der Vereinbarkeit von Familie und Beruf durch die Kürzung von Arbeitszeiten Rechnung zu tragen, ändert sich das nach der Implementierung der Agenda 2010, die Familien unter ökonomischen Gesichtspunkten betrachtet, indem sie sie hinsichtlich des Arbeitsmarktes und der Wissensgesellschaft als Ressourcen sieht und ihr eine beeinträchtigende Funktion in Hinblick auf Erwerbs- und Konsumchancen zuschreibt. Des Weiteren betrachtet sie Familien als Kostenfaktor für junge Erwachsene, der sich, vor und nach der Entscheidung für ein Kind, entsprechend verändert und als Armutsrisiko für Kinder und Eltern. Es zeigt sich deutlich eine Abkehr von den vorherigen familienpolitischen Zielen zugunsten einer marktzentrierten Familienpolitik die zum Ziel hat, das Erwerbspotential der Familien und insbesondere der Mütter zu stärken (vgl. Ostner 2008: 49).
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1 im Folgenden mit CO abgekürzt.