Diese Arbeit befasst sich mit den grundlegenden Prinzipien und Funktionen der Sullanischen Quästionen-Strafgesetzgebung. Diese Arbeit möchte Theodora Hantos‘ Erkenntnisse weiterführen und ergänzen, indem die von ihr dabei vernachlässigten quaestiones, insbesondere de iniuriis und de falsis in ihre These miteinbezogen werden. Des Weiteren möchte diese Arbeit zeigen, dass der Aspekt der Kontrolle in zwei Fällen massiv von dem der Prävention unterstützt wurde.
Über die Funktion der sullanischen quaestiones herrscht in der Forschung eine gewisse Uneinigkeit: Kunkel sieht den eigentlichen „Anlass“ für die sullanische „Reform“ darin, dass „die bestehenden Quästionen“ – denn, wie in der Folge noch ausführlicher dargelegt wird, werden vor Sulla bereits eine quaestio de ambitu, de maiestate, de veneficiis, de sicariis und de peculatu angenommen – nach der zahlenmäßigen Erweiterung des Senates und der Rückgabe des Richtermonopols an die Senatoren „den veränderten Grundlagen der Gerichtsverfassung“ angepasst werden mussten“, was eine Verkleinerung der Geschworenenbänke und die Einführung einer neuen Methode zu deren Besetzung zur Folge hatte. Darauf aufbauend hat Hantos die wahrscheinliche Intention von Sullas Maßnahmen als Kontrollinstrument für die römische Führungsschicht deutlich herausgearbeitet und geht dabei in besonderem Maße auf Sullas lex maiestatis ein.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung und Forschungsstand
- Die Funktion der sullanischen Strafrechtsreform
- Rahmen und Überblick über die sullanischen Strafrechtsreformen
- Quellenlage
- Die gegenseitige Kontrolle der Aristokratie: De repetundis, De ambitu, de peculatu, de maiestate
- Prävention: De maiestate und de sicariis et veneficiis
- Die Einordnung der lex Cornelia de iniuriis
- Die Einordnung der quaestio de falsis
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Funktion der sullanischen Strafrechtsreform im antiken Rom. Sie beleuchtet die Ziele und Auswirkungen der Gesetzesänderungen, insbesondere die Einführung neuer Strafgerichte (quaestiones) und die Ausweitung des Strafrechts auf neue Delikte.
- Die Rolle der sullanischen Strafrechtsreform bei der Kontrolle der römischen Führungsschicht
- Die Präventionsfunktion der sullanischen Strafrechtsreform
- Die einzelnen quaestiones und ihre jeweiligen Tatbestände
- Die Quellenlage und die Interpretation der Quellen
- Die Bedeutung der sullanischen Strafrechtsreform für die Entwicklung des römischen Rechts
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung und Forschungsstand
Dieses Kapitel beleuchtet den aktuellen Forschungsstand zur Funktion der sullanischen quaestiones. Es werden unterschiedliche Interpretationen der Reformen von Sulla diskutiert, insbesondere die Ansichten von Kunkel und Hantos.
2. Die Funktion der sullanischen Strafrechtsreform
2.1 Rahmen und Überblick über die sullanischen Strafrechtsreformen
Dieses Kapitel stellt die sullanischen Strafrechtsreformen in den historischen Kontext und gibt einen Überblick über deren Inhalte und Ziele. Es wird die Rolle Sullas als Dictator legibus scribundis et rei publicae constituendae beleuchtet.
2.2 Quellenlage
Dieses Kapitel analysiert die Quellenlage zu den einzelnen leges Corneliae. Es werden die unterschiedlichen Arten von Quellen und ihre jeweiligen Vor- und Nachteile besprochen.
2.3 Die gegenseitige Kontrolle der Aristokratie: De repetundis, De ambitu, de peculatu, de maiestate
Dieses Kapitel untersucht die quaestiones, die der Kontrolle der römischen Führungsschicht dienten. Es werden die einzelnen Gesetze (lex repetundarum, lex de ambitu, lex de peculatu, lex de maiestate) und ihre jeweiligen Tatbestände analysiert.
2.4 Prävention: De maiestate und de sicariis et veneficiis
Dieses Kapitel behandelt die quaestiones, die der Prävention von Verbrechen dienten. Es werden die Gesetze de maiestate und de sicariis et veneficiis sowie deren Auswirkungen auf das römische Rechtsleben beleuchtet.
2.5 Die Einordnung der lex Cornelia de iniuriis
Dieses Kapitel befasst sich mit der Einordnung der lex Cornelia de iniuriis in das Gesamtwerk der sullanischen Strafrechtsreformen. Es werden die Besonderheiten und die Bedeutung dieses Gesetzes diskutiert.
2.6 Die Einordnung der quaestio de falsis
Dieses Kapitel beleuchtet die quaestio de falsis und ihre Rolle im Rahmen der sullanischen Strafrechtsreform. Es werden die verschiedenen Arten von Fälschungen, die unter dieses Gesetz fielen, analysiert.
Schlüsselwörter
Sullanische Strafrechtsreform, quaestiones, lex Cornelia, Delict, Prävention, Kontrolle, römische Führungsschicht, Rechtsgeschichte, römisches Recht, Kriminalität, Strafprozess, Rechtsentwicklung.
- Arbeit zitieren
- Clara Kassing (Autor:in), 2019, Grundlegende Prinzipien und Funktionen der Sullanischen Quästionen-Strafgesetzgebung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1064828