Das Staufenbergattentat


Facharbeit (Schule), 2002

10 Seiten, Note: 2+


Leseprobe


1. Mit dieser Arbeit möchte ich die Leistungen aller Personen die versuchten, sich gegen die Unterdrückung, Gewalt und Ungerechtigkeit im 3.Reich, unter dem Regime Hitlers zu währen, würdigen.

Mein Hauptanliegen ist es über das Attentat auf Hitler am 20.Juli 1944, welches von Claus Schenk Graf von Stauffenberg und weiteren Wehrmachtsoffizieren geplant und durchgeführt wurde, zu berichten. Ich möchte ihnen möglichst viele Fakten zu diesem Plan vermitteln und den Aufwand darstellen, der für ein solches Unternehmen notwendig war.

Stauffenberg war ein kriegserfahrener Wehrmachtsoffizier, er schied durch eine Verwundung aus dem Frontdienst aus und wurde in den Innendienst versetzt, wo er Pläne für die Verteidigung Deutschlands verfassen sollte. Er erkannte jedoch die Sinnlosigkeit dieses Krieges und schloss sich dem Widerstand an. Er trieb den Widerstand in der Wehrmacht voran und plante ein Attentat auf Hitler sowie dessen mögliche Nachfolger und die Übernahme der Regierung. Viele andere teilten seine Meinung und folgten ihm. Ein hochkomplizierter Plan zur Machtübernahme und Ausschaltung Hitlers wurde ausgearbeitet.

Jedoch vereitelten viele kleine Zufälle den Erfolg dieses Plans und der militärische Widerstand wurde niedergeschlagen.

2. Am 15. November 1907 wurde Claus Schenk Graf von Stauffenberg in Bayern geboren.

Sein Vater war Oberhofmarschall Alfred von Stauffenberg, und seine Mutter Caroline (geb. Gräfin Üxküll-Gyllenband) deren Vorfahre General August Gneisenau war. Mit diesen adligen im Militär bekannten Vorfahren standen ihm in der Offizierslaufbahn alle Wege offen. 1926 schloss er vorzeitig das Abitur ab und trat dem 17. Reiterregiment Bamberg bei.

In den folgenden zwei Jahren besuchte er die Infanterieschule Dresden.

Bei der Reichspräsidentenwahl 1932 sprach er sich zugunsten Hitlers aus.

Im nächsten Jahr wurde er zum Leutnant befördert und organisierte Waffen für die Reichswehr. Außerdem beteiligte er sich an der Ausbildung der Sturmabteilung (SA).

Aus der Ehe mit Nina Freiin die 1933 statt fand, gingen zwei Töchter und drei Söhne hervor.

Ein Jahr darauf wurde er zur Kavallerieschule Hannover versetzt und 1936 studierte er an der Kriegsakademie in Berlin. 1938 absolviert er die Generalstabsausbildung und nahm unter Generalleutnant Erich Hoepner an der Besetzung des Sudetenlandes teil.

Stauffenberg nahm als Oberleutnant in einer Panzerdivision am Polenfeldzug teil.

In dieser Zeit baten Peter von Wartenburg und Ulrich von Schwanenfeld ihn an einem Umsturzversuch teilzunehmen, was er jedoch ablehnte.

Auch am Frankreich Feldzug nahm Stauffenberg teil, für gute Leistungen wurde er anschließend ins Oberkommando des Heeres berufen.

Im Jahr 1942 kamen Stauffenberg starke Zweifel an den Nationalsozialisten, vorallem wegen den Massenvernichtungen von Juden, der Tötung von Kriegsgefangenen und wegen der unsachgemäßen militärischen Führung. Darauf schließt er sich dem militärischen Widerstand an. Er plante mit anderen, nach einem Umsturz, den Zustand der Regierung von vor 1933 wieder herzustellen.

Das nächste Jahr verlief für Stauffenberg anfangs weniger gut. Er wurde zur 10. Panzerdivision versetzt, wo er bei einem Luftangriff ein Auge, die rechte Hand und zwei Finger der linken Hand verlor.

Nach seiner Genesung in Deutschland arbeitete er mit General Friedrich Olbricht und anderen die Operation „Walküre“ aus. Offiziell war es ein Plan zur Niederschlagung von inneren Unruhen, in Wirklichkeit ging es jedoch um die Organisation des Attentates auf Hitler und der folgenden Regierungsübernahme. 1943 wird er Stabschef im Heeresamt Berlin und erhält später Zugang zu Lagebesprechungen im Führerhauptquartier. Sein militärisch-oppositionelles-Netz unterhielt auch Kontakte zum zivilen Widerstand.

Die Ernennung Stauffenbergs zum Stabschef des Ersatzheeres erfolgte im Juni 1944, wenig später entschied er sich, nach mehreren fehlgeschlagenen Attentaten auf Hitler, den Anschlag selbst durchzuführen. Am 11.Juli entscheidet sich Stauffenberg gegen die Zündung der Bombe, weil bei dem Treffen auf dem „Berghof“ Himmler und Göring fehlten.

Vier Tage später löste Stauffenberg „Walküre“-Alarm aus, aber Hitler hatte den Saal bereits verlassen, so wurde die Aktion als Übung abgetan.

Am 20.Juli scheiterte das Attentat, da Hitler die Explosion überlebt.

Noch in der selben Nacht werden Stauffenberg, Haefter, Mertz, Olbricht und Beck (Selbstmord) getötet und mit Ehrenzeichen und Uniform begraben.

Himmler ordnete die Ausgrabung der Leichen an, ließ sie verbrennen und ihre Asche über den Feldern verstreuen.

3. Wie viele Wehrmachtsangehörige befürwortete Stauffenberg 1933 Hitlers Machtübernahme wegen der Revision des Verseiler Vertrages und der Aufrüstung der Armee.

Bis 1938 veränderte sich diese Haltung kaum, erst gegen Ende dieses Jahres begann er an Hitlers Regime zu zweifeln. Zu Beginn des folgenden Jahres kam ihm zum ersten mal die Möglichkeit eines Umsturzes in den Sinn, er vermutete das auch Beck und Hoepner gegen die Nazis waren. Der Polenfeldzug beeindruckte ihn jedoch so, dass er die Bitte von Nikolaus von Uxküll sich dem Widerstand anzuschließen, ablehnte. Er begründete dies damit, dass seine militärischen Aufgaben Vorrang vor der Politik hatten. Auch der Überfall auf Frankreich, an dem er in der 6.

Panzerdivision teil nahm, hinterließ bei ihn einen tiefen Eindruck.

Erst 1940 kritisierte er die schlechte Behandlung der Franzosen und äußerte sich gegenüber Halder negativ über Hitler.

Im Jahr 1941 war es noch seine Meinung, dass aktiver Widerstand gegen die Nazis unsinnig sei. Die Verbrechen an russischen Kriegsgefangenen, Zivilisten und der Streit der Wehrmachtsführung um den Nachschub verschlechterten seine Meinung über Hitlers Regime stark.

Er erkannte die zunehmende Stärke der Sowjetunion und kritisierte die deutsche Ostpolitik öffentlich auf einer Konferenz der Generalstabsoffiziere. Nachdem er ´42 durch einen Augenzeugen Berichte über die Judenvergasung hörte, entschloss er sich zu einem aktiven Vorgehen gegen Hitler und nahm dessen Tod in Kauf. Die beiden folgenden Aussagen soll Stauffenberg 1942 gemacht haben:

„Findet sich denn da drüben im Führerhauptquartier kein Offizier der das Schwein mit der Pistole umlegt?“, und „Es kommt nicht darauf an ihm die Wahrheit zu sagen, sondern es kommt darauf an, ihn umzubringen, und ich bin dazu bereit.“ (Finke/Busse S.96) In der 2. Hälfte dieses Jahres suchte er erfolglos nach Verbündeten gegen Hitler und gab diesem offen die Schuld am Stalingraddesaster, sowie der drohenden Kriegsniederlage.

Am 1. Januar ´43 wurde er als Oberstleutnant an die Front versetzt und dort schwer verwundet. Nach einem langen Krankenhausaufenthalt lehnte er es ab die Wehrmacht zu verlassen und wurde auf seinen Wunsch hin wieder eingesetzt: „Ich habe das Gefühl, dass ich jetzt etwas tun muss um das Reich zu retten. Ich könnte den Frauen und Kindern der Gefallenen nicht in die Augen sehen, wenn ich nicht alles täte, um dieses sinnlose Menschenopfern zu verhindern. Nachdem die Generäle nichts erreicht haben, müssen sich nun die Obersten einschalten.“ (Finke/Busse S.101), mit diesen Worten begründete Stauffenberg seine Entscheidung und wurde später Stabschef beim Chef des Allgemeinen Heeresamtes unter General Olbricht.

Olbricht fragte ihn, ob er am Sturz Hitlers teilnehmen würde und Stauffenberg gab ihm sein Wort, dass er es tun würde. Mit Rudolf Fahrner und seinem Bruder schmiedete er erste Pläne für einen Umsturz. Am 1.10. 1943 nahm er seinen Dienst wieder auf und arbeitete mit den oben genannten, sowie Goerdeler und Beck an einem Umsturz. Er war für die militärische Planung verantwortlich, engagierte sich aber auch sehr für die politischen Aspekte.

Oberste Priorität hatte für Stauffenberg der Friedensschluss mit allen Nationen und der Aufbau eines demokratischen Staates. Er suchte Unterstützung im Offizierskorps und hatte teilweise Erfolg, jedoch meist nur bei jüngeren Offizieren. Auch der Kreisauer Kreis, eine christliche Widerstandsgruppe, unterstützte sie bei der politischen Planung.

Bis Anfang ´44 gab es Unstimmigkeiten über den Aufbau des neuen Deutschlands. Stauffenberg und Leber waren für eine kommunistisch orientierte Demokratie, der Kreisauer Kreis forderte eine christlich, demokratische Republik und die Gruppe um Goerdeler wollte die Weimarer Republick wieder herstellen. Da für die meisten ein schneller Friedensschluss und die Beseitigung der Naziführer im Vordergrund stand, wurde ein Kompromiss von Wirmer ausgearbeitet dem alle zustimmten. Die wichtigsten Punkte der politischen Planung werde ich nun kurz darlegen.

1.Friedensschluss an allen Fronten, gute Beziehungen zu anderen Nationen aufbauen
2.Kapitulation und Auflösung der Wehrmacht, sowie Rückzug aus besetzten Gebieten
3.Die Entscheidung der Siegermächte über Deutschlands künftige Grenzen wird anerkannt
4.Möglichst früh Wahlen für einen demokratischen Staat
5.Vermeidung der Fehler der Weimarer Republik
6.Bestrafung der Naziverbrecher, Beseitigung des Hitlerregimes
7.Aufteilung des Besitzes unter allen Deutschen um Armut zu vermeiden

Von 1942 bis ´44 wurde durch Stauffenberg, Olbricht und andere Offiziere die Operation „Walküre“ ausgearbeitet. Offiziell war es ein Plan zur Bekämpfung innerer Unruhen und alliierter Luftlandeoperationen. In der Realität jedoch war es der Plan eines Umsturzes mit Hilfe des Erstzheeres, welches aus 2,5 Mio. Soldaten bestand. Der Befehlshaber des Ersatzheeres sollte den Befehl über das Militär und und alle politischen und öffentlichen Behörden übernehmen. Die SS-, SD- und Gestapoführer sollten verhaftet werden, ihre Truppen entwaffnet und die Einrichtungen besetzt werden. Auch alle Konzentrationslager sollten befreit und militärische sowie wichtige öffentliche Dienststellen besetzt werden. Um Aufrufe an Bevölkerung und Militär abzugeben, wollten sie auch alle Kommunikationseinrichtungen übernehmen.

Der Plan hatte jedoch deutliche Schwächen. Die Gefahr verraten zu werden war groß, es war nicht sichergestellt, dass alle Soldaten die Befehle gegen das Naziregime ausführten und nur wenige der Offiziere kannten die gesamte Tragweite des Unternehmens. Da die Verschwörer auch Offizieren die nicht offen gegen das Naziregime waren, volles Vertrauen entgegen brachten und sich auf die korrekte Ausführung ihrer Befehle verließen, war die Befehlsstruktur sehr instabil .

Einige direkt am Umsturz beteiligten Offiziere sollten im neuen Staat hohe Ämter erhalten, was ein sehr fragwürdiger Aspekt ist.

Die Frage, ob Hitler getötet werden müsse, stand bis 1944 offen, doch Stauffenberg, Treschkow und Olbricht bereiteten seit ´43 ein Sprengstoffattentat vor. Anfangs sollte Hauptmann Bussche Hitler bei einem Selbstmordattentat töten. Bussche wurde jedoch an der Ostfront schwer verwundet, ehe er das Attentat ausführen konnte. Ende Dezember ´43 ging eine Bombe, die Major Kuhn und Oberleutnant Hagen ins Führerhauptquartier brachten, zu früh los. Dieser Vorfalle konnte aber verschleiert werden. Seit Januar 1944 wurden Mitglieder der Gruppe verhafte, im Juli dann sogar Leber und beinahe Goerdeler. Diese Ereignisse setzten Stauffenberg unter enormen Druck.

Am 6. und 11. Juli zündete Stauffenberg die Bombe nicht, weil Himmler nicht anwesend war.

Ein weiterer Attentatsversuch scheiterte am 15. Juli, da Hitler die Besprechung zu früh verließ, der bereits ausgelöste „Walküre“-Alarm wurde als Übung getarnt.

Drei Tage später erhielt Stauffenberg den Befehl sich am 20. Juli im Führerhauptquartier zur Lagebesprechung einzufinden. Dieser Termin sollte für das größte Widerstandsunternehmen gegen das Naziregime und gegen Hitler stehen.

4. Um 7.00 Uhr des 20.Juli 1944 startete vom Flugplatz Berlin Rangsdorf eine Heinkel He 111 der Luftwaffe in Richtung des Führerhauptquartiers, an Bord befanden sich Claus Schenk von Stauffenberg, Haeften und Stief.

Die Besprechung, an der unter anderem Hitler und Stauffenberg teilnehmen sollten, wurde um eine halbe Stunde auf 12.30 Uhr vorverlegt.

Nach mehreren Gesprächen Stauffenbergs, bei denen seine Gesprächspartner ihn als völlig ruhig und gelassen einstuften, gingen Stauffenberg und Haeften in ein Nebenzimmer, um den 15 Minutenzünder der Bombe scharf zu machen. Als die erste Bombe bereit war, betrat Oberfeldwebel Vogel das Zimmer und unterbrach sie, deshalb konnte die zweite Sprengladung nicht vorbereitet werden. Als Stauffenberg etwas zuspät zu der Besprechung kam, wurde diese kurz unterbrochen und er setzte sich auf seinen Platz nahe bei Hitler. Zuvor bat er Keitels Adjutanten darum, nahe bei Hitler sitzen zu können, weil er leicht schwerhörig war: „Könnten sie mich bitte möglichst nahe beim Führer placieren, damit ich für meinen Vortrag nachher alles mitbekomme.“ (Finke/Busse S. 223)

Stauffenberg stellte die Aktentasche mit der Bombe auf die linke, Hitler zugewandte Seite des schweren Tisches, der zwei massive Sockel besaß.

Wenig später verließ er den Raum. Zu Keitel sagte er, er müsse telefonieren, begab sich aber nach draußen.

Im Gebäude stieß Heinz Brand, der Adjutant Keitels, gegen die Tasche und Stellte sie auf die andere Seite des Tischsockels, was eine verheerende Wirkung auf das Unternehmen hatte. Hitler beugte sich gerade über die Karte auf dem massiven Tisch, als 12.42 Uhr die Bombe detonierte. Hitler jedoch überlebte leicht verletzt.

Stauffenberg, der später sagte „es war als ob eine 150 mm Granate eingeschlagen wäre“ (Finke/Busse S.224), und Heften sahen die Explosion und meinten Hitler müsse tot sein.

Sie verließen das Lager ohne größere Probleme und flogen dann zurück nach Berlin.

Fellgiebel, der „Walküre“-Alarm aus dem Führerhauptquartier hätte geben sollen, meldete nach Berlin, dass Hitler noch lebte. Diese Nachricht verunsicherte die Verschwörer, so dass erst gegen 15.30 Uhr die ersten Befehle der Operation „Walküre“ von Olbricht, nach drängen von Mertz, ausgegeben wurden. So verstrichen für die Verschwörung wichtige drei Stunden ungenutzt.

Als Generaloberst Fromm sich weigerte weiter zu machen, wurde er von Mertz übergangen, indem dieser unter dem Namen Fromm weitere „Walküre“ Befehle ausgab.

Erst gegen 16.30 Uhr traf Stauffenberg in der Bendelstraße ein und bestand auf eine energische Weiterführung des Planes. Nach einigen Streitigkeiten wurde Fromm eingesperrt und bewacht. Wenig später ereilte einem SS-Kommando, welches Stauffenberg verhaften sollte, das selbe Schicksal.

Um 18.00 Uhr ging eine weitere Befehlswelle heraus, diese Befehle wurden jedoch nur bei wenigen Einheiten des Ersatzheeres sofort ausgeführt.

Eine Stunde später stand das Wachbataillon bereit und einige der angeforderten Panzer rückten auf die Stadt zu, andere Teile der Panzertruppe wurden jedoch aus dem Führerhauptquartier zurückbeordert. Die uneindeutigen Befehle und die Gegenbefehle Himmlers verursachten kaotische Zustände unter den Soldaten.

Wichtige Ministerien konnten nicht besetzt werden und die eingenommenen Rundfunkanstalten wurden nicht für Aufrufe genutzt wie geplant. Gegen 20.00 Uhr geriet der Umsturz ins Stocken. Auch in den restlichen deutschen Gebieten gab es Probleme , nur in wenigen Wehrkreisen wurde etwas unternommen, um den Umsturz voran zu treiben. Die einzige Ausnahme bildete hier das besetzte Frankreich, wo die Operation „Walküre“ sehr erfolgreich durchgeführt wurde. Remer erhielt von Goebels den Befehl Gegenmaßnahmen durchzuführen. Dieser beorderte sogleich die meisten Einheiten des Ersatzheeres zurück in ihre Kasernen und stellte das Wachbataillon unter sein Kommando.

Um 22.30 Uhr standen vor der Bendelstraße das Wachbataillon und diverse SS-Einheiten, gegen die Verschwörer im Inneren des Hauses, die nun ohne Unterstützung von außen wahren. Kurz darauf wurde das Gebäude von einigen Offizieren und Unteroffizieren gestürmt und die Verschwörer festgenommen. Einige, zum Beispiel Stauffenberg, wurden durch Schüsse verletzt, einige andere konnten entkommen, Beck beging Selbstmord.

Gegen 24.00 Uhr wurden Mertz, Olbricht, Stauffenberg und Haeften exekutiert. Zuvor ihnen ein Standgericht gehalten, das sie wegen Hochverrats zum Tode verurteilte. Claus Schenk Graf von Stauffenberg rief kurz bevor er starb: „Es lebe das heilige Deutschland.“ (Finke/Busse S. 258) Sie wurden in Uniform und mit Ehrenzeichen begraben. Himmler befahl jedoch die Leichen auszugraben, zu verbrennen und ihre Asche über die Felder zu verstreuen.

5. Gegen 1.00 Uhr wurde im Radio eine Rede von Hitler übertragen, in der er über das Attentat sprach: „Eine ganz kleine Clique ehrgeiziger, gewissenloser und zugleich verbrecherischer dummer Offiziere hat ein Komplott geschmiedet, um mich zu beseitigen und zugleich mit mir den Stab der deutschen Wehrmacht auszurotten. Die Bombe die von Oberst Graf von Stauffenberg gelegt wurde, krepierte zwei Meter an meiner rechten Seite. Ich selbst bin völlig unverletzt bis auf ganz kleine Hautabschürfungen, Prellungen und Verbrennungen [...] Der Kreis, den diese Usurpatoren darstellen, ist ein denkbar kleiner. Er hat mit der deutschen Wehrmacht und vor allem mit dem deutschen Heer nichts zu tun. Es ist ein ganz kleiner Klüngel verbrecherischer Elemente, die jetzt unbarmherzig ausgerottet werden [...] Nun aber werden wir so abrechnen, wie wir das als Nationalsozialisten gewöhnt sind.“ (Finke/Busse S. 259)

Hitler forderte und Himmler errichtete sofort eine „Sonderkommission 20. Juli“ in der Gestapo die 400 Beamte umfasste und bis Kriegsende arbeitete. Bis zu 7000 Menschen wurden verhaftet, etwa 180 davon waren am Umsturz beteiligt oder zumindest eingeweiht. Einige der Aufrührer konnten entkommen, andere begingen Selbstmord, doch die meisten wurden verhaftet. Hitler nutzt dieses, Ereignis um sich seinen Feinden zu entledigen, es wurden hunderte KPD, NKFD, Kreisauer Kreis Mitglieder und Mitglieder anderer Gruppen, die sich gegen das Naziregime stellten, verhaftet. Es wird vermutet, dass bis zu 2000 Todesurteile und hunderte Gefängnisstrafen verhängt wurden, die auch viele Unschuldige trafen.

Auch die Familien der Verurteilten und Verhafteten wurden bestraft. Stauffenbergs Familie musste sich umbenenne, seine Frau wurde eingesperrt und die Kinder kamen in ein Kinderheim. So erging es auch vielen anderen Familien.

6. Meiner Meinung nach war das Unternehmen von Stauffenberg, Olbricht, Haeften, Mertz und den vielen anderen Beteiligten das Wichtigste der Deutschen im zweiten Weltkrieg.

Es war einer der erfolgversprechendsten Pläne, um Deutschland ohne Hilfe von außen von Hitlers Naziregime zu befreien und den Krieg zu beenden.

Nur wenige Kleinigkeiten verhinderten den Erfolg dieses großen, komplexen und schwierigen Unternehmens. So zum Beispiel das nur die Hälfte des Sprengstoffes vorbereitet werden konnte, das Brand die Tasche auf die andere Seite des Tischsockels stellte, das der Tisch massiv war und Hitler sich bei der Explosion darüber beugte, das die Operation „Walküre“ nicht sofort gestartet wurde und das die Einheiten des Ersatzheeres verwirrt waren und nur langsam reagierten.

Ich denke diese Verschwörer waren Helden, da sie mehr als ihre Pflicht taten und ihr Leben für Deutschland und um Menschenleben zu retten, gaben.

„Stauffenberg ist eine Persönlichkeit, mit der man jeden Soldaten konfrontieren muss. Er ist nicht mehr der Repräsentant des Kadavergehorsams. Er hat über die Grenzen von Befehl und Gehorsam nachgedacht. Ab wann darf ein Soldat nicht mehr gehorchen? Stauffenberg hat gezeigt, dass Zivilcourage nicht nur eine Sache von Zivilisten ist. Er ist ein Repräsentant des Widerstandes.“ (Peter Steinbach, FU Berlin, http://www.dhm.de )

Quellen:

1. http://www.dhm.de

2. Kurt Finke, Annerose Busse:

Stauffenberg und der 20. Juli 1944.

Union Verlag Berlin, 1984.

3. John Toland:

Adolf Hitler - Krieg und Untergang, Feldherr und Diktator - Band 2.

Gustav Lübbe Verlag GmbH, 5.Auflage, 1994.

Ende der Leseprobe aus 10 Seiten

Details

Titel
Das Staufenbergattentat
Note
2+
Autor
Jahr
2002
Seiten
10
Katalognummer
V106521
ISBN (eBook)
9783640048007
Dateigröße
388 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Facharbeit für Geschichte, leider ein paar Rechtschreibfehler, Inhalt top.
Schlagworte
Staufenbergattentat
Arbeit zitieren
Sebastian Preis (Autor:in), 2002, Das Staufenbergattentat, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/106521

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Titel: Das Staufenbergattentat



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