Mit dieser Seminararbeit - die in chronologischer Reihenfolge der Ereignisse aufgebaut ist – wird die Entstehungsgeschichte der Truman-Doktrin erläutert und die Leistung Trumans herausgestellt, der im April 1945 in die Fußstapfen des langjährigen US-Präsidenten Franklin Delano Roosevelts (1933-1945) trat, jedoch dessen Politik der Kooperation mit Stalin nicht mehr lange fortsetzen konnte.
Als erstes werden die relativ guten amerikanisch-sowjetischen Beziehungen während des zweiten Weltkrieges beschrieben, die besonders auf der Atlantik-Konferenz sowie bei den darauf folgenden Kriegskonferenzen erkennbar sind. Höhepunkte dieser interalliierten Kriegskonferenzen waren zweifelsohne die beiden einzigen Konferenzen aller drei Regierungsspitzen in Teheran und Jalta, wo sich Roosevelts Konzept über den Umgang mit der Sowjetunion verdeutlichen läßt. Sehr hilfreich bei dieser Analyse sind die umfangreichen Memoiren des britischen Premierministers Churchill, die Studie von Günter Moltmann über „Amerikas Deutschlandpolitik im zweiten Weltkrieg“ sowie der Wegweiser durch die alliierten Kriegskonferenzen von Gerd Ressing mit dem provokativen Titel „Versagte der Westen in Jalta und Potsdam?“.
Nach dem Tode F.D. Roosevelts kam Harry Spencer Truman an die Macht, die amerikanisch-sowjetischen Beziehungen verschlechterten sich und in den USA war eine Abkehr von der Kooperationspolitik erkennbar. Doch was waren die Ursachen für diesen Wandel in der amerikanischen Politik? Zur Beantwortung dieser Fragen sind die Memoiren von Harry Truman und die seines stellvertretenden Botschafters in Moskau, George F. Kennan, lesenswert und auch die beiden Studien des habilitierten deutschen Politikwissenschaftlers Ernst-Otto Czempiel „Weltpolitik der USA nach 1945, Einführung und Dokumente“ sowie „Das amerikanische Sicherheitssystem 1945-1949, Studie zur Außenpolitik der bürgerlichen Gesellschaft“ sind ebenfalls sehr hilfreich. Nachdem die Berichte der ideologischen Vorreiter (George Kennan und James Byrnes) erläutert worden sind, wird der Anlaß und der Inhalt der Truman-Doktrin skizziert und die Frage beantwortet, was denn so besonderes an der Doktrin war, daß die USA durch sie einen neuen Kurs eingeschlagen haben.
Der Schwerpunkt dieser Seminararbeit liegt in der Herausstellung des Unterschiedes zwischen der Politik Roosevelts und Trumans in Bezug auf die Sowjetunion sowie in der Beschreibung der Vorgeschichte und der Erläuterung des Inhaltes der Doktrin.
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- II. Die amerikanische Kooperationspolitik unter Roosevelt
- 1. Atlantik-Charta und ARCADIA-Konferenz
- 2. Kooperationspolitik in der Anti-Hitler Koalition am Beispiel der Kriegskonferenzen von Casablanca, Teheran und Jalta
- 3. Tod Roosevelts
- III. Der neue Präsident und die Vorreiter der Truman-Doktrin
- 1. Trumans Amtsantritt und entschlossenes Auftreten gegenüber Molotow
- 2. Gründung der UN, Schlagwort „Eiserner Vorhang“
- 3. Potsdamer Konferenz
- 4. Kennans „langes Telegramm“, Trumans Brief an Byrnes, Churchills „Fulton-Rede“ sowie Byrnes Rede als ideologische Vorreiter der Doktrin
- IV. Die Truman-Doktrin
- 1. Erörterung der Probleme Griechenlands und der Türkei
- 2. Mehrere Hilfsforderungen an den amerikanischen Präsidenten
- 3. Verkündigung der Doktrin
- 4. Kennan durch „X-Artikel“ als Urheber der Eindämmungspolitik
- V. Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit untersucht die Entstehung der Truman-Doktrin und ihren Kontext innerhalb der amerikanisch-sowjetischen Beziehungen nach dem Zweiten Weltkrieg. Sie beleuchtet den Wandel in der amerikanischen Außenpolitik von einer Politik der Kooperation unter Roosevelt hin zu einer Politik der Eindämmung unter Truman.
- Die amerikanisch-sowjetische Kooperation während des Zweiten Weltkriegs
- Der Wandel in den amerikanisch-sowjetischen Beziehungen nach dem Tod Roosevelts
- Die ideologischen Vorläufer der Truman-Doktrin
- Der Inhalt und die Bedeutung der Truman-Doktrin
- Die Herausstellung des Unterschieds zwischen der Politik Roosevelts und Trumans
Zusammenfassung der Kapitel
I. Einleitung: Die Einleitung skizziert die Truman-Doktrin als außenpolitische Leitlinie der USA im Kalten Krieg, die militärische und wirtschaftliche Hilfe für freie Völker gegen Bedrohungen von innen oder außen vorsah. Sie kündigt die chronologische Darstellung der Entstehungsgeschichte der Doktrin und die Hervorhebung von Trumans Leistungen an, insbesondere im Vergleich zu Roosevelts Politik der Kooperation mit der Sowjetunion.
II. Die amerikanische Kooperationspolitik unter Roosevelt: Dieses Kapitel beschreibt die relativ guten amerikanisch-sowjetischen Beziehungen während des Zweiten Weltkriegs, die sich insbesondere in der Atlantik-Charta und den Kriegskonferenzen von Casablanca, Teheran und Jalta zeigten. Die Analyse stützt sich auf Memoiren Churchills, Studien über Amerikas Deutschlandpolitik und Analysen alliierter Kriegskonferenzen. Der Fokus liegt auf Roosevelts Konzept des Umgangs mit der Sowjetunion, wie es sich in diesen Konferenzen manifestierte.
III. Der neue Präsident und die Vorreiter der Truman-Doktrin: Nach Roosevelts Tod verschlechterten sich die amerikanisch-sowjetischen Beziehungen, und die USA vollzogen eine Abkehr von der Kooperationspolitik. Dieses Kapitel untersucht die Ursachen dieses Wandels anhand der Memoiren Trumans und Kennans, sowie Studien zur US-Außenpolitik nach 1945. Es analysiert die Beiträge von Kennan und Byrnes als ideologische Vorreiter der Doktrin, die durch ihre Berichte und Reden den Weg für die Truman-Doktrin ebneten.
IV. Die Truman-Doktrin: Dieses Kapitel erörtert die Probleme Griechenlands und der Türkei, die zu mehreren Hilfsforderungen an den amerikanischen Präsidenten führten. Der Schwerpunkt liegt auf der Verkündigung der Doktrin selbst und der Rolle Kennans als Urheber der Eindämmungspolitik durch seinen „X-Artikel“. Das Kapitel analysiert, was die Truman-Doktrin so besonders machte und wie sie einen neuen Kurs der USA einleitete.
Schlüsselwörter
Truman-Doktrin, Kalter Krieg, amerikanisch-sowjetische Beziehungen, Franklin D. Roosevelt, Harry S. Truman, George Kennan, James Byrnes, Eindämmungspolitik, Kooperation, Anti-Hitler-Koalition, Atlantik-Charta, Kriegskonferenzen, Griechenland, Türkei.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Seminararbeit: Entstehung der Truman-Doktrin
Was ist der Gegenstand dieser Seminararbeit?
Die Seminararbeit untersucht die Entstehung der Truman-Doktrin und ihren Kontext innerhalb der amerikanisch-sowjetischen Beziehungen nach dem Zweiten Weltkrieg. Sie beleuchtet den Wandel in der amerikanischen Außenpolitik von einer Politik der Kooperation unter Roosevelt hin zu einer Politik der Eindämmung unter Truman.
Welche Themen werden in der Seminararbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt die amerikanisch-sowjetische Kooperation während des Zweiten Weltkriegs, den Wandel in den amerikanisch-sowjetischen Beziehungen nach Roosevelts Tod, die ideologischen Vorläufer der Truman-Doktrin, den Inhalt und die Bedeutung der Truman-Doktrin sowie den Unterschied zwischen der Politik Roosevelts und Trumans.
Welche Phasen der amerikanisch-sowjetischen Beziehungen werden untersucht?
Die Arbeit untersucht die Phase der Kooperation unter Präsident Roosevelt (inklusive Atlantik-Charta und Kriegskonferenzen wie Casablanca, Teheran und Jalta) und den darauffolgenden Wandel hin zur Politik der Eindämmung unter Präsident Truman.
Welche Rolle spielen die Kriegskonferenzen?
Die Kriegskonferenzen von Casablanca, Teheran und Jalta werden analysiert, um Roosevelts Kooperationspolitik mit der Sowjetunion zu verstehen und den Kontrast zu Trumans Politik aufzuzeigen.
Welche Personen spielen eine zentrale Rolle in der Arbeit?
Zentrale Figuren sind Franklin D. Roosevelt, Harry S. Truman, George Kennan und James Byrnes. Die Arbeit analysiert deren Handlungen und ideologischen Beiträge zur Entstehung der Truman-Doktrin.
Welche Bedeutung hat das „lange Telegramm“ Kennans?
Kennans „langes Telegramm“ wird als ein wichtiger ideologischer Vorläufer der Truman-Doktrin betrachtet und wird in der Arbeit analysiert.
Welche Rolle spielt die Potsdamer Konferenz?
Die Potsdamer Konferenz wird als ein wichtiger Wendepunkt in den amerikanisch-sowjetischen Beziehungen betrachtet und in der Arbeit analysiert.
Was ist der Inhalt der Truman-Doktrin?
Die Truman-Doktrin sah militärische und wirtschaftliche Hilfe für freie Völker gegen Bedrohungen von innen oder außen vor. Die Arbeit analysiert den Inhalt und die Bedeutung dieser Doktrin.
Wie unterscheidet sich die Politik Roosevelts von der Trumans?
Die Arbeit hebt den Unterschied zwischen Roosevelts Politik der Kooperation mit der Sowjetunion und Trumans Politik der Eindämmung hervor.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit am besten?
Truman-Doktrin, Kalter Krieg, amerikanisch-sowjetische Beziehungen, Franklin D. Roosevelt, Harry S. Truman, George Kennan, James Byrnes, Eindämmungspolitik, Kooperation, Anti-Hitler-Koalition, Atlantik-Charta, Kriegskonferenzen, Griechenland, Türkei.
- Arbeit zitieren
- Diplom-Staatswissenschaftler (univ.) Sascha Hissler (Autor:in), 1999, Die Truman-Doktrin. Ein Wandel in der amerikanischen Politik, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/10661