Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Erläuterung der Begriffe
2.1 Bildung in der frühen Kindheit
2.2 Sport
3. Sport in zwei verschiedenen Bereichen
3.1 Sport in der Familie
3.2 Sport in der Gesellschaft
4. Bedeutung des Sports in der frühen Kindheit
4.1 Kognitive Aspekt
4.2 Soziale Aspekt
4.3 Gesundheitliche Aspekt
5. Fazit
Literaturverzeichnis
1. Einleitung
„Der Stellenwert des Sportes im Kindesalter muss endlich erkannt werden: Er dient nicht nur zur Verbesserung der Motorik, sondern ist bedeutsam für die Entwicklung von kognitiven, sozialen und psychischen Kompetenzen und leistet nicht zuletzt einen nachhaltigen Beitrag zur Gesundheit. Sport ist durch nichts zu ersetzen. Jedes Kind, das sich gerne bewegt, soll dies auch dürfen, sei dies zu Hause, in der Schule oder auf öffentlichen Plätzen. Ich wünsche mir möglichst viele Erwachsene, die dieser Idee zum Durchbruch verhelfen.“
(Dr. phil. nat. Lukas Zahner, Universität Basel)
Die Bedeutsamkeit des Sportes wird in vielen Gebieten unterschätzt, obwohl der Sport jeden von uns schon immer begleitet hat und seitdem wir klein sind prägt. Wir selbst haben mit den kleinsten Schritten und Bewegungen begonnen, die unsere gesamte Entwicklung beeinflusst haben. Kinder beginnen von Natur aus zu krabbeln, laufen, klettern und hüpfen. Und diese Bewegungen führen wir unser Leben lang fort; sie begleiten uns auch im Alltag, wir gehen durch die Stadt; wir laufen, wenn es mal knapp mit der Zeit wird und wir hüpfen auch mal, wenn sich eine riesige Pfütze vor uns befindet.
Diese Bewegungen kommen auch in den verschiedensten Sportarten vor. Zum einen gibt es Sportarten, die Balance beinhalten sowie das Turnen aber auch das Tanzen. Dann gibt es auch wieder Sportarten, die auf Kraft setzen wie das Boxen. Und zum anderen gibt es auch Sportarten wie Schach, wo auf unser Denkvermögen gesetzt wird. Meistens wird Sport in der Freizeit betrieben und als Freizeitaktivität bezeichnet, aber in manchen Fällen wird der Freizeitsport zum Leistungssport. Oft werden kleine Kinder schon früh in einem Sportverein angemeldet, weil die Eltern wollen, dass ihr Kind sportlich aktiv ist. Doch nun stellt sich die Frage, ob das sinnvoll ist und ob die Eltern wissen, welche Sportart ihr Kind machen möchte? Desweitern kristallisiert sich die Frage heraus, ob der Sport etwas zur Bildung der Kinder in so einem frühen Lebensabschnitt beiträgt.
Um diesen Fragen weiter auf den Grund zu gehen, befasse ich mich im ersten Teil meiner Hausarbeit mit den Begriffen der frühen Kindheit und dem Sport. Im zweiten Teil geht es um den Sport, der in zwei Bereichen untersucht wird. Der erste Bereich ist Sport in der Familie und der zweite Bereich Sport in der Gesellschaft. Danach erläutere ich die allgemeine Bedeutung des Sports in der frühen Kindheit und werde dann auf drei verschiedene Aspekte eingehen, die zur Entwicklung des Kindes notwendig sind. Der erste Aspekt ist der kognitive, der zweite ist der soziale und der letzte handelt von dem gesundheitlichen. Darauf folgt das Fazit, wo geklärt wird, ob Sport in der frühen Kindheit wichtig ist und ob in einer so frühen Phase der Kinder etwas zur Bildung beigetragen werden kann.
2. Erläuterung der Begriffe
2.1 Bildung in der frühen Kindheit
Bildung wird oft mit der Schule in Verbindung gebracht, denn die meisten Menschen denken, dass die Lehrer die Kinder lehren und ihnen die im Lehrplan festgelegten Themen vermitteln. Doch Bildung ist viel mehr als nur Wissen, denn es geht unter anderem auch darum, dass der Mensch sich weiterentwickelt und „ein eigentümliches Selbstsein“1 entsteht, sowie sich „eine eigene Lebensführung mit Anderen gestaltet“2. Dadurch erlangt das Individuum seine Persönlichkeit und Talente.
Bei der frühen Kindheit handelt es sich um den Lebensabschnitt von der Geburt bis zum Vorschulalter.3 Diese ist „vor allem […] [durch die] Erziehung“4 der Eltern und der Kindergärtner geprägt. Es ist wichtig, dass das Kind eine gewisse Freiheit besitzt und die Erziehungsberechtigten einen „Rahmen vorkonstruieren, innerhalb dessen [das Kind] selbstständig handeln und denken [kann]“5. Denn in diesem Lebensabschnitt finden wichtige Lernprozesse sowie Entwicklungsprozesse statt, diese Prozesse sind nach der ersten Lebensphase von großer Bedeutung, da sie sich auf das gesamte Leben auswirken.
„Von Bildung in der frühen Kindheit zu reden, macht nur Sinn, wenn der Begriff grundlegend in Bezug auf Erziehung verstanden wird.“6 Schließlich geht es in dem ersten Lebensabschnitt des Kindes darum, dass es seine eigenen Erfahrungen sammelt und gleichzeitig von den Eltern Grenzen gesetzt werden. Dies zeigt auch, dass das Kind durch sein Umfeld geprägt wird, in dem es aufwächst. Zudem entwickelt sich jedes Kind anders. Dennoch sollte man von einem gewissen Maß an Bildung sprechen, denn in den ersten Jahren werden wichtige Grundlagen geschaffen, die eine Basis für das gesamte Leben bilden, somit ist Bildung in der frühen Kindheit sehr relevant.
Das Ziel ist es, „dass sich einerseits […] selbstständig handelnde und denkende Individuen entwickeln können, andererseits sich die sozialen und kulturellen Interessen einer Gesellschaft […] wiederfinden“7.
Was man nicht außer Acht lassen sollte, ist die „Tatsache, dass Kindheit sich zweifellos verändert hat und auch künftig permanent in Abhängigkeit von den gesellschaftlichen Bedingungen wandeln wird.“8 Und mit dem gesellschaftlichen Wandel, verändert sich auch die Bildung. Man erkennt, dass Wechselwirkungen zwischen den einzelnen Aspekten vorhanden sind und sie in gewisser Weise voneinander abhängig sind.
2.2 Sport
Es ist schwierig für Sport eine allgemeine Definition zu verfassen, denn bereits in der Antike wurde Sport betrieben, vor allem wurden Wettkämpfe veranstaltet. Doch der damalige Sport ist nicht derselbe wie von heute. Mit der Zeit hat sich dieser „immer weiterentwickelt, indem er auf den gesellschaftlichen Wandel reagiert und sich darauf eingestellt hat. Somit unterliegen Sportdefinitionen ebenso wie die Gesellschaft ständigen Veränderungen.“9
Dies bedeutet, dass die heutige Definition nicht für den früheren Sport geeignet ist und das gilt auch für die Zukunft, denn in den nächsten Jahren wird sich die Gesellschaft sowie der Sport weiter verändern. Doch was man trotzdem festhalten kann ist, dass Sport eine einzelne Person betreiben kann, aber auch in Gruppen (Mannschaftssportarten) betrieben werden kann. Dieser wird auf viele unterschiedliche Arten und Weisen10 durchgeführt, „das Wachstum und die Verschiedenartigkeit des Sports […] scheinen fast unbegrenzt zu sein.“11 Den Sport kann man in viele verschiedene Bereiche einteilen, darauf werde ich im weiteren Verlauf meiner Hausarbeit eingehen. Was jedoch der Unterschied von Mensch zu Mensch ist, dass jeder seine Interessen und Vorlieben für eine oder mehrere Sportarten hegt und eine andere Motivation besitzt. Die Einen betreiben Sport, um abzunehmen und Andere machen es, weil sie Leistungssportler sind. Oft wird der Sport als Freizeitgestaltung und Entspannung angesehen, viele nutzen diesen auch als Ausgleich zum Alltag oder um Zeit mit der Familie zu verbringen.
3. Sport in zwei verschiedenen Bereichen
3.1 Sport in der Familie
Die Familie ist für jedes Kind sehr bedeutsam und unersetzbar. Sie begleitet das Kind sein Leben lang. Besonders die Eltern sind wichtige Bezugspersonen für ihr Kind und agieren als Vorbild. Wie bereits erwähnt, bilden Eltern einen Rahmen, in dem sich das Kind frei bewegen kann, damit es zur eigenen Initiative greift.
„In diesem geschützten Rahmen besteht die Verantwortung und Aufgabe der Eltern zum einen darin, ihre Kinder ‚‚zu schützen, zu versorgen, zu erziehen und zu bilden‘. Zum anderen stehen der Aufbau und die Aufrechterhaltung des Kontaktes sowie der Bindungen zwischen den Familienangehörigen im Mittelpunkt.“12
Erziehung ist ein essenzieller Bestandteil des ersten Lebensabschnittes des Kindes, deswegen sollten die Eltern darauf achten, „nicht nur [zu] behüten und bewahren, sondern sie müssen ganz bewusst anregend erziehen“13, das bedeutet, dass die Eltern ihre Kinder auch mal loslassen müssen, damit sie ihren eigenen Weg beschreiten können. Denn es ist wichtig, dass die Kinder selbstständig werden und nicht immer auf Hilfe angewiesen sind und das auch schon von klein auf. Je schneller sie alleine zurechtkommen, desto besser werden sie es in der Zukunft haben.
Dabei kann man auf spielerische Art und Weise Erziehen, denn so macht das Miteinander noch mehr Spaß. Außerdem erlebt man als Familie zusammen Abenteuer und gleichzeitig werden die Beziehungen zwischen den einzelnen Personen gepflegt. Den Eltern sollte bewusst sein, dass sie von ihrem Kind in vielerlei Hinsicht als Vorbild angesehen werden und durch ihr Verhalten vermitteln, wie man sein Leben gestaltet. Aus diesem Grund wird oft gesagt, wenn sich die Eltern ausreichend bewegen, werden diese auch ein bewegliches Kind haben.14
„[Kinder] können in ihrer Familie zum Sporttreiben angeregt werden, indem ihnen viele oder wenige Gelegenheiten zur körperlichen Bewegung zur Verfügung stehen, bestimmte Sport- und Spielgeräte vorhanden oder nicht vorhanden sind, Techniken der Pflege und der Gesunderhaltung des Körpers vermittelt werden oder nicht.“15
Dadurch wird nochmal verdeutlicht, wie sehr Kinder bereits in frühen Jahren beeinflusst werden. Dies bezieht sich nicht nur auf das Umfeld, sondern auch besonders auf die Umwelt, denn „[diese] beschränkt die Kinder“16, dadurch dass sie auch im ständigen Wandel ist. „Deshalb muss die körperliche Entwicklung besonders gefördert werden.“17 Es ist notwendig, dass man mit der Förderung des Kindes schon früh beginnt.18 Bei den jüngeren Kindern bietet sich das Eltern-Kind-Turnen an, der Spaß wird durch die vielen verschiedenen Bewegungen vermittelt und gleichzeitig wird sich auch gemeinsam bewegt. Denn Kinder lernen in ihren jungen Jahren schnell und viel, vor allem lernen sie ihren Körper und ihre Bewegungsmöglichkeiten kennen, sie erkennen, wo sie sich noch verbessern können oder wo ihre Grenzen sind. Deswegen sollten die Eltern anregend erziehen, damit die Neugierde der Kinder gepackt wird und sie bereit sind, die Welt auf ihre eigene Art und Weise zu entdecken und dabei auch Erfahrungen zu sammeln. Sie sollen ihren Weg selbstständig gehen dürfen, ohne dabei zu sehr von ihrem Umfeld bedrängt zu werden, stattdessen sollten die Kinder begleitet und geführt werden.
3.2 Sport in der Gesellschaft
Der Sport kann ich verschiedene Bereiche eingeteilt werden. Einer der zwei Hauptbereiche ist der Leistungssport, in diesem Bereich wird der Sport auf einer professionellen Ebene ausgeführt, man spricht davon, dass der Sport zum Beruf gemacht wurde. Des Weiteren wird der Leistungssport mit intensivem Training verbunden, weswegen manche Kinder früh gefördert werden, um im späteren Leben Höchstleistungen zu erreichen. Der zweite Hauptbereich ist der Breiten- und Freizeitsport, dieser Sport wird meistens in Vereinen oder Verbänden durchgeführt und steht gleichzeitig in Verbindung mit Wettkämpfen. Dennoch ist der Trainingsaufwand nicht so hoch wie beim Leistungssport. Der Breiten- und Freizeitsport umfasst auch sportliche Tätigkeiten außerhalb eines Vereines wie ein Lauftreff oder das Fahrradfahren. Den Sport kann man in speziellere Bereiche einteilen, dazu gehört der Fitnesssport. In diesem Bereich steht das körperliche Wohlbefinden im Vordergrund, um dieses Ziel zu erreichen gehen die meisten Menschen ins Fitnessstudio und sehen ihr Kraft- und Ausdauertraining als Hobby an. Ein weiterer spezieller Bereich des Sports ist der Extremsport, die Menschen erfahren in diesem Gebiet ihre Grenzen oder wachsen über sich hinaus, sie sind auf der Suche nach dem Adrenalinkick. Bei dem Gesundheitssport hingegen ist das Ziel nicht nur das körperliche Wohlbefinden, sondern auch das seelische und geistige Wohlbefinden. Der Rehasport befasst sich auch damit, aber in diesem Bereich ist das Ziel, dass der Mensch sich nach einer Verletzung oder Erkrankung auskuriert und wieder in sein Leben zurückfindet.19
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1 Schäfer, Gerd E. et al (Hrsg.), Bildung in der frühen Kindheit. Köln 2018, S. 33
2 Ebd.
3 Vgl. https://lexikon.stangl.eu/18461/fruehkindliche-bildung/ (aufgerufen am 10.04.2020)
4 Schäfer, Bildung in der frühen Kindheit, S. 35
5 Schäfer, Gerd E. (Hrsg.), Was ist frühkindliche Bildung?. Basel 2014, S. 22
6 Schäfer, Bildung in der frühen Kindheit, S. 41
7 Schäfer, Was ist frühkindliche Bildung?, S. 23
8 Behrens, Melanie (Hrsg.), Zur Bedeutung der Bewegung für die kindliche Gesundheit. Köln 2010, S. 21
9 Friedrich, Wolfgang (Hrsg.), Fit im Schulsport. Balingen 2017, S. 14
10 Ebd., S. 13
11 Ebd., S. 14
12 Behrens, Zur Bedeutung der Bewegung für die kindliche Gesundheit. S. 23
13 Lautwein, Theo/Sack, Maria (Hrsg.), Sport + Spiel = Spaß + Gesundheit. Stuttgart 1972, S.12
14 Ebd., S. 18
15 Schmaide, Nicole/Mutz, Michael (2012): Sportliche Eltern, sportliche Kinder. In: German Journal of Exercise and Sport Research. Band 42, Ausgabe 2, S. 117
16 Lautwein, Sport + Spiel = Spaß + Gesundheit, S.9
17 Ebd., S.9
18 Ebd., S.9
19 Friedrich, Wolfgang, Fit im Schulsport, S. 15f