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Zusammenfassung zu den Grundlagen der Morphologie

Titre: Zusammenfassung zu den Grundlagen der Morphologie

Exposé / Rédaction (Scolaire) , 2002 , 15 Pages

Autor:in: Gogolewski, Bartosz (Auteur)

Didactique de l'Allemand - Grammaire, Style, Méthode de travail
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Stichpunktartige Zusammenfassung zu den Grundlagen der Morphologie. Morphologie: Teil der Grammatik, traditionell auch Formenlehre genannt, befasst sich vorwiegend mit Gewinnung von Kriterien zur Bestimmung von Wortarten, Beschreibung der Regularitäten der Flexion (Konjugation, Deklination, Komparation), Untersuchung von grammatischen Kategorien (Tempus, Modus, Genus ...). Als Morphem gilt die kleinste, bedeutungstragende Einheit der Sprache, die in kleinere Elemente nicht zerlegt werden kann. Man unterscheidet hinsichtlich ihres Vorkommens (Morpheme werden in Klammern {} angegeben).

Extrait


Morphologie

Teil der Grammatik, traditionell auch Formenlehre genannt, befasst sich vorwiegend mit

- Gewinnung von Kriterien zur Bestimmung von Wortarten,
- Beschreibung der Regularitäten der Flexion (Konjugation, Deklination, Komparation)
- Untersuchung von grammatischen Kategorien (Tempus , Modus, Genus ...).

Als Morphem gilt die kleinste, bedeutungstragende Einheit der Sprache, die in kleinere Elemente nicht zerlegt werden kann. Man unterscheidet hinsichtlich ihres Vorkommens (Morpheme werden in Klammern {} angegeben)

- freie Morpheme, z.B. {rot}, {aus}
- gebundene Morpheme, z.B. {sprech}, {zer}, {heit}

hinsichtlich ihrer Bedeutung

- lexikalische Morpheme (Lexeme, LX), z.B. {hund}
- grammatische Morpheme (Flexionsmorpheme, GM), z.B. {st}, {en}
- Wortbildungsmorpheme (WM)
- Präfixe, z.B. {ge}, {be}, {vor}
- Suffixe, z.B. {heit}, {ung}, {er}

Morphemanalyse

ü b#ung mach#t den meist#er

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Die Wörter einer Sprache werden zu Wortarten zusammengefasst. Die Zahl der Wortarten hängt von dem angewandten Kriterium ab. Man unterscheidet

- das morphologische Kriterium, z.B. flektierende (Substantiv, Verb) und nicht- flektierende Wortarten (Partikel, Konjunktion)
- das syntaktische Kriterium - die Funktion oder die Distribution des Wortes in einem Satz, die Fähigkeit als Satzglied verwendbar zu sein
- das semantische Kriterium - die Bedeutung (,,Substantiv stellt ein Ding dar") oder logische Kategorien (Adjektiv = Eigenschaft)

In der traditionellen Grammatik (z.B. Jung), die sich nach dem semantischen Kriterium richtet, werden zehn Wortarten unterschieden:

- Substantiv
- Artikel
- Pronomen
- Adjektiv
- Numerale
- Verb
- Adverb
- Präposition
- Konjunktion
- Interjektion

Das Verb bildet das syntaktische Zentrum des Satzes und gilt als strukturale Achse.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Semantisch gesehen bezeichnen Verben Tätigkeiten, Zustände und Vorgänge. Unter morphologischem Aspekt sind Verben durch Konjugation und die grammatischen Kategorien Person, Numerus, Modus, Tempus und Genus Verbi bestimmt. Durch seine Kongruenz (= Ubereinstimmung hinsichtlich der Person und des Numerus) wird das Verb auf das Subjekt bezogen.

Verben machen (nach Duden) circa 19% der Wörter der deutschen Sprache aus. Für eine Beschreibung lassen sie sich allerdings nach verschiedenen Gesichtspunkten unterteilen. Dabei kann man nach verschiedenen Kriterien vorgehen, und zwar:

- semantisch
- morphologisch
- syntaktisch

Semantische Klassifikation der Verben - Bedeutung

- Tätigkeitsverben (Handlungverben) - eine Tätigkeit wird vom Subjekt ausgeübt, z.B. spielen, schreiben, kämpfen
- Vorgangsverben - ein Vorgang/Prozess wird am Subjekt vollzogen, z.B. wachsen, sterben
- Zustandsverben - es gibt keine Änderung des beobachteten Zustandes, z.B. stehen, wohnen, leben

Semantische Klassifikation der Verben - Aspekt

- perfektive Verben - eine Handlung oder ein Vorgang wird als abgeschlossen gekennzeichnet,
- durative Verben - die Handlung wird nicht abgeschlossen, sie dauert weiter, z.B. schlafen

Semantische Klassifikation der Verben - Aktionsart

- inchoative (ingressive) Verben, die den Beginn einer Handlung kennzeichnen, z.B. erblühen
- egressive (finitive, terminative, resultative, effektive) Verben, die das Ende einer Handlung bezeichnen, z.B. verblühen
- punktuelle Verben, die ein auf einen kurzen Zeitpunkt beschränktes Geschehen kennzeichnen, z.B. platzen
- faktitive (kausative) Verben, die eine Handlung bezeichnen, die eine andere Handlung oder einen Zustand verursacht, z.B. schärfen (= scharf machen)
- iterative (frequentative, multiplikative) Verben, die eine wiederholte Handlung kennzeichnen, z.B. sticheln
- diminutive Verben, die geringere Intensität einer Handlung kennzeichnen, z.B. hüsteln
- intensive Verben, die Intensität kennzeichnen, z.B. schnitzen (= ausdauernd schneiden)

Formbildung (traditionell)

- starke Verben bilden ihre Grundformen mit einem Vokalwechsel, dem Ablaut, z.B. binden - band - gebunden, oder dem Umlaut, z.B. nehmen - nimmt
- schwache Verben (regelmäßige) Verben bilden ihre Präteritumform mit - t (e) und Partizip Perfekt mit (ge -) - t, z.B. lachen - lachte - gelacht, ohne irgendeinen Vokalwechsel
- unregelmäßige (,,gemischte") Verben weisen sowohl vokalische als auch konsonantische Veränderungen, z.B. brennen - brannte - gebrannt, stehen - stand - gestanden
- Suppletivformen sind völlig verschiedenen Formen, die für Konjugation eines Verbs gebraucht werden, im Deutschen das Verb ,,sein": bin - bist - ist - sind - seid - war - gewesen

Formbildung (nach Darski 1999)

- regelmäßige Verben:

1. Präteritum mit - te,
2. Partizip Perfekt mit - t,
3. kein Stammvokalwechsel,
4. in der 3. Person Singular Indikativ Aktiv Präsens - t

- unregelmäßige Verben erfüllen mindestens eine der Bedingungen der regelmäßigen Verben

Flexion

- finite (flektierte) Verbformen
- infinite Verbformen
- Partizip
- Infinitiv (Einteilung nach Darski 1999)

Infinitive

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

In der Umgangssprache gibt es auch Infinitiv II Aktiv in der Form geöffnet gehabt haben bzw. gegangen gewesen sein.

Im Rahmen des syntaktischen Kriteriums werden die Verben in der Grammatik von Helbig/Buscha klassizifizert nach ihrem Verhältnis im Prädikat

- Hilfsverben sein, haben, werden
- Vollverben (Hauptverben) fahren, kaufen, schreiben ...
- Modalverben dürfen, können, mögen, müssen, sollen, wollen
- modifizierende Verben drohen, pflegen, scheinen ...

ihrem Verhältnis zum Subjekt

- persönliche Verben antworten, reisen ...
- unpersönliche Verben es regnet, es graut mir
- Verben, die nur mit der 3. Person verbunden werden können misslingen, blühen...

ihrem Verhältnis zum Objekt

(AkkObj = Akkusativobjekt)

- transitive Verben (+AkkObj +Passiv) sehen, schreiben ...
- intransitive Verben (-AkkObj -Passiv) helfen, leben...
- pseudotransitive Verben (+AkkObj -Passiv) bekommen, kosten ...

ihrem Verhältnis zum Subjekt und Objekt

- reflexive Verben sich schämen ...
- reziproke Verben sich einigen ...

ihrer Valenz

- avalente Verben regnen, donnern ...
- monovalente Verben frieren, schwimmen ...
- divalente Verben sehen, lesen, kennen ...
- trivalente Verben geben, sagen ...

Grammatische Kategorien des Verbs

- Person
- Numerus
- Tempus
- Modus
- Genus (Verbi)

Bestimmung der grammatischen Kategorien

Hier treffen sich Ritter aus ganz Europa.

Eine neue Schule wird gebaut.

Ich würde nie dorthin gehen !

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Das Deutsche kennt drei grammatische Personen.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Im Deutschen gibt es zwei Numeri:

- der Singular steht für ,,eins",
- der Plural (Mehrzahl) steht für ,,mehr als eins".

Der Numerus des Verbs richtet sich nach dem Subjekt des Satzes. Peter (= 1) spielt (Singular) Basketball.

Spielt (Plural) ihr (> 1) morgen Volleyball ?

Unter dem Begriff Zeit wird ein Ablauf verstanden, der mit der Sprache ausgedrückt wird.

Man unterscheidet gewöhnlich drei Zeitstufen:

- Vergangenheit (vor der Sprechzeit)
- Gegenwart (= die Sprechzeit)
- Zukunft (nach der Sprechzeit)

Unter Tempus wird die grammatische Kategorie des Verbs verstanden. Im Deutschen gibt es in der grammatischen Tradition folgende Tempora:

- das Präsens

Ich fahre. Ich lese.

- das Präteritum

Ich fuhr. Ich lies.

- das Perfekt

Ich bin gefahren. Ich habe gelesen.

das Plusquamperfekt

- Ich war gefahren. Ich hatte gelesen.

das Futur I

- Ich werde fahren. Ich werde lesen.

das Futur II

- Ich werde gefahren sein. Ich werde gelesen haben.

Das Präsens ist ein besprechendes Tempus und kann sich auf alle drei Zeitstufen und auf etwas Allgemeingültiges beziehen. Nach Helbig/Buscha (1993:146ff) werden unterschieden:

- aktuelles Präsens

Ich schreibe (jetzt) einen Brief.

- Präsens zur Bezeichnung eines zukünftigen Geschehens

In einem Monat haben die Kinder Ferien.

- historisches Präsens

1989 fällt die Berliner Mauer.

- generelles (atemporales) Präsens

Die Erde bewegt sich um die Sonne.

Das Präteritum ist ein erzählendes Tempus. Seine Formen werden synthetisch gebildet. Das Präteritum bezeichnet einen vergangenen Sachverhalt. Grundlegend ist fur den Gebrauch nach Brinkmann die Erinnerung.

Er arbeitete (gestern) den ganzen Tag.

Das Präteritum ist gegen das Perfekt austauschbar.

Schiller schrieb ,,Die Räuber" im Jahre 1781.

Schiller hat ,,Die Räuber" im Jahre 1781 geschrieben.

Allerdings kann nicht jedes Perfekt in ein Präteritum verwandelt werden.

Guck mal, es hat geschneit.

*Guck mal, es schneite.

Ausnahmsweise kann sich das Präteritum auf die Gegenwart beziehen.

Wer bekam noch das Bier?

Wie war Ihr Name?

Das Perfekt wird verwendet, wenn man etwas besprechen und nicht davon erzählen will. Das Perfekt wird mit analytischen Formen gebildet, d.h. mit den Hilfsverben sein oder haben.

Nach Helbig/Buscha (1993:151f.) gibt es

- Perfekt zur Bezeichnung eines vergangenen Geschehens Wir haben (gestern) die Stadt besichtigt.
- Perfekt zur Bezeichnung eines vergangenen Geschehens mit resultativem Charakter Peter ist (vor einigen Stunden) eingeschlafen. (= Peter schläft jetzt.)
- Perfekt zur Bezeichnung eines zukünftigen Geschehens Bis zum nächsten Jahr hat er seine Dissertation abgeschlossen

Das Plusquamperfekt ist ein erzählendes Tempus und wird mit analytischen Formen gebildet. Der Ereigniszeitpunkt liegt vor dem Betrachtzeitpunkt und dieser wieder vor dem Sprechzeitpunkt.

Das Plusquamperfekt wird vorwiegend in Temporalsätzen gebraucht, wenn zwei Ereignisse sich auf die Vergangenheit beziehen.

Nachdem Peter in Berlin angekommen war, besuchte er seinen Freund. Das Futur I wird mit analytischen Formen gebildet.

werden + Infinitiv Präsens

Das Futur I kommt in der deutschen Sprache in zwei Varianten (Helbig/Buscha 1993:154ff.) vor:

- Futur I zur Bezeichnung eines vermuteten Geschehens in der Gegenwart (mit einer fakultativen Temporalangabe)

Er wird (jetzt) (wohl) im Büro sein.

- Futur I zur Bezeichnung eines zukünftigen Geschehens Wir werden (bald) das Resultat erfahren.

Das Futur II wird mit analytischen Formen gebildet. werden + Infinitiv Perfekt

Das Futur II kann sich auf die Vergangenheit und auf die Zukunft beziehen.

- Futur II zur Bezeichnung eines vermuteten Geschehens in der Vergangenheit (mit resultativem Charakter) - eine fakultative Temporalangabe

Er wird (gestern) die Stadt besichtigt haben.

Peter wird (vor einigen Stunden) eingeschlafen sein. (= Peter schläft jetzt.) · Futur II zur Bezeichnung eines zukünftigen Geschehens - eine obligatorische Temporalangabe

Morgens wird er die Arbeit beendet haben.

Mit dem Modus wird die Modalität ausgedrückt, d.h. die Stellungnahme des Sprechers zur Geltung des Sachverhalts. Die Modalität kann auch mithilfe anderer Mittel ausgedrückt werden, z.B. Modalverben, Modalpartikeln. Das Deutsche verfügt über drei verbale Modi:

- Indikativ

Ich habe gestern den letzten Film von Wenders gesehen.

- Konjunktiv

Hätte er darauf geachtet, so wäre der Unfall nicht passiert. Er hat gesagt, er habe daran nicht teilgenommen.

- Imperativ

Lauf schnell !

Der Indikativ (Wirklichkeitsform) ist Modus des Verbs, der den Sachverhalt als gegeben darstellt. Der Indikativ gilt als die Form der neutralen, sachlichen Aussage.

Der Film läuft im ,,Capitol".

Er hatte schlechte Laune.

In der Umgangssprache wird der Indikativ zur Wiedergabe der Äußerung eines Dritten gebraucht. Im Standarddeutschen steht diese Aussage gewöhnlich im Konjunktiv.

Er hat gesagt, dass er schlechte Laune hat. (Indikativ)

Er hat gesagt, dass er schlechte Laune habe. (Konjunktiv)

Der Konjunktiv (Möglichkeitsform) kann Wunsch, Möglichkeit oder die Wiedergabe einer Äußerung Dritter ausdrücken.

- Der Konjunktiv zum Ausdruck des Wunsches (Optativ)

Es lebe das Geburtstagskind.

Käme der Bus endlich !

- Der Konjunktiv zum Ausdruck der Möglichkeit (Potentialis)

Wenn sie etwas früher nach Hause käme, könnten wir vielleicht noch zusammen einkaufen gehen.

- Der Konjunktiv zum Ausdruck des Unmöglichen. (Irrealis)

Wenn sie etwas früher nach Hause gekommen wäre, hätten wir einkaufen gehen können.

- Der Konjunktiv des irrealen Vergleichs

Er benimmt sich, als ob er allein wäre.

Er benimmt sich, als wäre er allein.

Sie tat so, als wäre das ganz einfach gewesen.

- Der Konjunktiv der indirekten Rede

Er hat gesagt, er habe/hätte schlechte Laune.

Sie hat behauptet, sie sei euch gestern begegnet.

Der Imperativ (Befehlsform) drückt eine Aufforderung oder ein Verbot aus.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Im modernen Deutsch wird das fakultative - e im Singular weggelasen. Ersatzformen für den Imperativ

- Infinitiv

Bitte nicht rauchen! Bitte einsteigen!

- Partizip Perfekt

Aufgepasst!

- Indikativ Präsens

Du kommst sofort hierher!

- Indikativ Futur

Du wirst jetzt den Mund halten!

- die Verben wollen und lassen für die 1. Person Plural

Lass(t) uns beten! Wir wollen heimgehen!

Das Genus Verbi (Diathese) drückt das Verhältnis des Verbs zum Subjekt des Satzes aus. Im Deutschen unterscheidet man

- Aktiv und
- Passiv.

Ersatzformen zur Umschreibung des Passivs

- bekommen/erhalten/kriegen + Partizip Perfekt

Wir bekommen das Buch geschenkt.

- gehören + Partizip Perfekt

Das gehört verboten.

- sein + zu + Infinitiv

Der Brief ist sofort zu beantworten.

- lassen + sich + Infinitiv

Das Problem lässt sich auf verschiedene Weisen lösen.

-Reflexivkonstruktionen

Die CD verkauft sich gut.

Das Aktiv (Tätigkeitsform) gilt als grundlegende Diathese (Genus Verbi) und unterliegt keinerlei Beschränkungen. Im Aktiv funktioniert der Täter einer Handlung (= das Agens) als grammatisches Subjekt eines Satzes.

Der Verlag hat zwei neue Romane auf den Markt gebracht.

Bei der Passivtransformation wird das Akkusativobjekt, das ,,die Handlung erfährt" zum Subjekt des Passivsatzes.

Zwei neue Romane sind vom Verlag auf den Markt gebracht worden.

Das Passiv beschreibt die Handlung vom Standpunkt des Betroffenen oder einer anderen Rolle, die allerdings keinen Täter (Agens) darstellt. Man unterscheidet

- das Vorgangspassiv, das einen Vorgang ausdrückt,

Das Fenster wird geöffnet.

Das Fenster ist geöffnet worden.

- das Zustandspassiv, das einen Zustand ausdrückt.

Das Fenster ist geöffnet.

Das Fenster ist geöffnet gewesen.

Beim unpersönlichen Passiv kommt kein grammatisches Subjekt bzw. nur das formale Subjekt ,,es" vor.

- Dem Lehrer wird (von uns) geholfen.

Es wurde von den Zuschauern geklatscht.

Es wird getanzt.

Semantisch gesehen bezeichnet Substantiv (Nennwort) ,,Dinge" (Jung), aus dem morphologischen Gesichtspunkt lassen sich (die meisten) Substantive deklinieren - sie sind durch grammatische Kategorien Genus, Numerus und Kasus gekennzeichnet. Nach semantischem Kriterium unterscheidet man

- Abstrakta

Geist, Wahrheit

- Konkreta

Löwe, Tisch

Innerhalb der Konkreta unterscheidet man

- Eigennamen

Peter, Mercedes

- Gattungsbezeichnungen

Baum, Mensch, Auto

Die Deklination der Substantive lässt sich für pädagogische Zwecke in vier Regeln zusammenfassen (nach Darski 1999), wenn man die Grundformen kennt.

1. Nur Substantive, die im Nominativ Plural auf die Buchstaben l, e, r ausgehen, erhalten ausschließlich im Dativ die Endung n.
2. Substantive, die im Genitiv Singular die Endung (e)n bzw. (e)ns aufweisen, erha lten im Dativ und Akkusativ die Endung (e)n.
Ausnahme: das Herz im Akkusativ
3. Substantive, die im Genitiv Singular die Endungen s, es oder ses aufweisen, erhalten in allen anderen Kasus keine Endungen.
4. Substantive, die im Genitiv Singular keine Endung aufweisen, erhalten auch in allen anderen Kasus im Singular keine Endungen.

Grammatische Kategorien des Substantivs

- Genus
- Numerus
- Kasus

Bestimmung der grammatischen Kategorien des Substantivs

Vor sechs Jahren flatterten

die ersten Tauben ins Haus der Reiters. (Juma 3/93)

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Das Genus (Geschlecht) ist eine feste Kategorie des Substantivs. Man unterscheidet

- grammatisches Genus
- natürliches Genus.

Im Deutschen gibt es drei grammatische Genera:

- maskulin (männlich)
- feminin (weiblich) neutral (sächlich)

Der Numerus ist grammatische Kategorie des Substantivs zur Kennzeichnung von Quantitätsverhältnissen. Das Deutsche enthält zwei Numeri:

- Singular (Einzahl)
- Plural (Mehrzahl)

Nicht alle Substantive können in beiden Numeri auftreten.

- Singulariatantum (nur Singular)

Vieh, Obst, Kälte, Vertrauen

- Pluraliatantum (nur Plural)

Eltern, Leute

Der Kasus (Fall) ist die grammatische Kategorie der deklinierbaren Wörter, zu denen auch Substantive gehören. Das deutsche Kasussystem umfasst vier Kasus

- Nominativ (Nennfall)
- Genitiv (Genetiv, Wes-Fall)
- Dativ (Wem-Fall)
- Akkusativ (Wen-Fall)

Das Adjektiv (Artwort, Eigenschaftswort) drückt Eigenschaft von etwas aus. Das Adjektiv kann in drei syntaktischen Funktionen vorkommen:

- attributiv

die schnelle Läuferin

- prädikativ

die Läuferin ist schnell

- adverbial

sie läuft schnell

Die Adjektive lassen sich deklinieren und komparieren. Bei der Komparation unterscheidet man drei Stufen:

- Positiv (Grundstufe)

schön, gut

- Komparativ (Vergleichsstufe)

schöner, besser

- Superlativ (Höchststufe)

schönst-, best-

Das Adverb (Umstandswort) bezeichnet Umstände, unter denen sich eine Handlung vollzieht. Die Adverbien modifizieren semantisch andere Wortarten. Nach dem semantischen Kriterium unterscheidet man

- Temporaladverbien

jetzt, damals

- Lokaladverbien

hier,überall

- Modaladverbien

gern

- Kausaladverbien

deshalb, trotzdem, folglich

- Grad- und Maßangaben

ziemlich, sehr

Eine syntaktische Sondergruppe stellen die Pronominaladvebrien dar, die aus den Adverbien da, hier und wo und einer Präposition bestehen.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Der Artikel tritt im Deutschen - nach der traditionellen Grammatik - in drei Formen auf:

- bestimmter Artikel

Plötzlich hört man die gallopierenden Pferde.

- unbestimmter Artikel

Eine Wolke erhebt sich in den Himmel.

- Nullartikel

ø Freizeit ist schön.

Statt vom Nullartikel wird oft vom Gebrauch des Substantivs ohne Artikel gesprochen. Der Artikel wird meistens zusammen mit adjektivisch gebrauchten Demonstrativ-, Possessiv-, Interrogativ- und Indefinitpronomina in einer Wortart zusammengefasst, die als Artikelwort (Helbig/Buscha), Begleiter des Substantivs (Duden von 1984) oder Determinator vorkommt.

Das Pronomen (Fürwort) stellt keine einheitliche Klasse dar. Nach ihrer Funktion werden die Pronomina als ,,Stellvertreter (und Begleiter) des Substantivs" definiert. Nach semantischen und syntaktischen Kriterien unterscheidet man:

- Personalpronomina

Wir glauben daran.

- Possessiv pronomina

Das ist mein eigenes kleines Zimmer.

- Reflexivpronomina

Man trifft sich hier zweimal pro Woche.

- Demonstrativpronomina

Dieses Jahr fahren wir ins Gebirge.

- Relativpronomina

... nach meinem Gefühl, das von meiner Erziehung geprägt ist.

- Interrogativpronomina

Wie geht es euch?

- Indefinitpronomina

Man erkennt sie an ihren blauen Kleidern.

Das Numerale (Zahlwort) ist als Wortklasse umstritten, weil die Numeralia in Funktionen anderer Wortarten auftreten, und zwar als

- Adjektiv

sechs Monate

- Substantiv

die Million, die Milliarde

- Adverb

erstens, dreifach

Man unterscheidet folgende Gruppen der Numeralien

- Kardinalia (Grundzahlen)
- Ordinalia (Ordnungszahlen)
- Bruchzahlen
- Wiederholungszahlen (Iterativa)
- Vervielfältigungszahlen (Multiplikativa)
- Gattungszahlen
- unbestimmte Zahlwörter (Indefinitnumeralia)

Die Präposition (Verhältniswort) gehört zu den nicht flektierenden Wortarten. Die Präpositionen können folgende Beziehungen zum Ausdruck bringen:

- Lokalität

auf, unter, ...

- Temporalität

während, zwischen, ...

- Kausalität

infolge, ...

- Modalität

gem äß , ...

Im Unterschied zu Adverbien, aus dene n sie größtenteils entstanden sind, verfügen Präpositionen über die Eigenschaft der Rektion und verlangen

- Akkusativ

durch, für, ohne, ...

- Dativ

vor, gegenüber, ...

- Genitiv

infolge, ...

Die traditionelle Wortart Präposition wird

- vorangestellt (Präposition)

in der Stadt

- nachgestellt (Postposition)

der Ehre halber

- vor- und nachgestellt (Zirkumposition)

um der Ehre willen

Die Konjunktion (Bindewort, Subjunktion) ist eine nicht flektierende Wortart. Konjunktionen verbinden Satzteile oder Sätze miteinander. Nach syntaktischem Gesichtspunkt unterscheidet man

- koordinierende Konjunktionen, die zwei syntaktisch gleichwertige Sätze oder Satzteile verbinden

Azur ist erst 12 und hat die Schulmappe voller Spielzeug.

- subordinierende Konjunktionen, die Nebensätze einleiten

Erstaunlich ist, dass die Tauben den Weg nach Hause finden.

Nach morphologischem Kriterium werden unterschieden

- einteilige Konjunktionen

Die Mädchen und Jungenöffnen ein dickes Buch.

- mehrteilige Konjunktionen,

z.B. entweder - oder, als ob

Nach semantischem Kriterium werden kopulative, adversative, kasuale u.a. Konjunktionen ausgesondert.

Zur Wortart Partikel gehören nicht-flektierende Wörter, die -- nach Duden (1998:87) -- ,,nur als Satzgliedteile auftreten oder aber ganz außerhalb eines Satzverbandes stehen". In der Duden-Grammatik unterscheidet man

- Gradpartikeln (Grad, Intensität)

Sie ist sehr schön.

- Fokuspartikeln (Hervorhebung)

Selbst der Busfahrer hatte Alkohol getrunken.

- Modalpartikeln (Abtönung)

Das ist ja furchtbar!

- Gesprächspartikeln

Du kommst mit, oder?

- Negationspartikeln

Peter ist nicht gekommen.

Eine Auflistung der Partikeln finden Sie bei Helbig/Buscha (1993:481ff.).1

[...]


Häufig gestellte Fragen

Was ist Morphologie?

Morphologie ist ein Teil der Grammatik, der sich hauptsächlich mit der Bestimmung von Wortarten, der Beschreibung der Flexion (Konjugation, Deklination, Komparation) und der Untersuchung von grammatischen Kategorien (Tempus, Modus, Genus usw.) befasst.

Was ist ein Morphem?

Ein Morphem ist die kleinste bedeutungstragende Einheit der Sprache, die nicht in kleinere Elemente zerlegt werden kann. Es gibt freie und gebundene Morpheme sowie lexikalische und grammatische Morpheme.

Welche Kriterien gibt es zur Bestimmung von Wortarten?

Es gibt das morphologische, das syntaktische und das semantische Kriterium zur Bestimmung von Wortarten.

Welche Wortarten werden in der traditionellen Grammatik unterschieden?

In der traditionellen Grammatik werden Substantiv, Artikel, Pronomen, Adjektiv, Numerale, Verb, Adverb, Präposition, Konjunktion und Interjektion unterschieden.

Welche semantischen Klassifikationen von Verben gibt es?

Verben können semantisch nach Bedeutung (Tätigkeitsverben, Vorgangsverben, Zustandsverben), Aspekt (perfektive, durative) und Aktionsart (inchoative, egressive, punktuelle, faktitive, iterative, diminutive, intensive) klassifiziert werden.

Wie werden Verben nach ihrer Form gebildet?

Verben werden nach ihrer Form in starke, schwache, unregelmäßige (,,gemischte") Verben und Suppletivformen unterteilt.

Wie werden Verben nach syntaktischen Kriterien klassifiziert?

Verben werden nach ihrem Verhältnis im Prädikat (Hilfsverben, Vollverben, Modalverben, modifizierende Verben), zum Subjekt (persönliche, unpersönliche Verben), zum Objekt (transitive, intransitive, pseudotransitive Verben), zum Subjekt und Objekt (reflexive, reziproke Verben) und ihrer Valenz (avalente, monovalente, divalente, trivalente Verben) klassifiziert.

Welche grammatischen Kategorien des Verbs gibt es?

Die grammatischen Kategorien des Verbs sind Person, Numerus, Tempus, Modus und Genus Verbi.

Welche Tempora gibt es im Deutschen?

Im Deutschen gibt es Präsens, Präteritum, Perfekt, Plusquamperfekt, Futur I und Futur II.

Welche Modi gibt es im Deutschen?

Im Deutschen gibt es Indikativ, Konjunktiv und Imperativ.

Was ist Genus Verbi (Diathese)?

Genus Verbi drückt das Verhältnis des Verbs zum Subjekt des Satzes aus. Man unterscheidet Aktiv und Passiv.

Wie werden Substantive semantisch unterschieden?

Substantive werden semantisch in Abstrakta und Konkreta unterschieden. Innerhalb der Konkreta unterscheidet man Eigennamen und Gattungsbezeichnungen.

Welche grammatischen Kategorien des Substantivs gibt es?

Die grammatischen Kategorien des Substantivs sind Genus, Numerus und Kasus.

Welche Funktionen kann das Adjektiv haben?

Das Adjektiv kann attributiv, prädikativ oder adverbial vorkommen.

Welche semantischen Typen von Adverbien gibt es?

Es gibt Temporaladverbien, Lokaladverbien, Modaladverbien, Kausaladverbien und Grad- und Maßangaben.

Welche Arten von Artikeln gibt es im Deutschen?

Es gibt bestimmter Artikel, unbestimmter Artikel und Nullartikel.

Welche Arten von Pronomina gibt es?

Es gibt Personalpronomina, Possessivpronomina, Reflexivpronomina, Demonstrativpronomina, Relativpronomina, Interrogativpronomina und Indefinitpronomina.

Welche Arten von Numeralia gibt es?

Es gibt Kardinalia, Ordinalia, Bruchzahlen, Wiederholungszahlen, Vervielfältigungszahlen, Gattungszahlen und unbestimmte Zahlwörter.

Welche Beziehungen können Präpositionen ausdrücken?

Präpositionen können Lokalität, Temporalität, Kausalität und Modalität ausdrücken.

Welche Arten von Konjunktionen gibt es?

Es gibt koordinierende und subordinierende Konjunktionen.

Welche Arten von Partikeln gibt es?

Es gibt Gradpartikeln, Fokuspartikeln, Modalpartikeln, Gesprächspartikeln und Negationspartikeln.

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Titre
Zusammenfassung zu den Grundlagen der Morphologie
Auteur
Gogolewski, Bartosz (Auteur)
Année de publication
2002
Pages
15
N° de catalogue
V106818
ISBN (ebook)
9783640050932
Langue
allemand
mots-clé
Morphologie
Sécurité des produits
GRIN Publishing GmbH
Citation du texte
Gogolewski, Bartosz (Auteur), 2002, Zusammenfassung zu den Grundlagen der Morphologie, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/106818
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