Angepaßte Technologie zur Lösung der Beschäftigungsprobleme


Seminararbeit, 1998

40 Seiten


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Die Technologische Lücke der EL
2.1. Die mittlere Technologie
2.2. Angepaßten Technologie

3. Vorteile der angepaßten Technologie
3.1 Nachteile der angepaßten Technologie

4. Akzeptanz der angepaßte Technologie

5. Die Beschäftigungssituation in den Entwicklungsländern

6. Angepaßte Technologien und ihre Wirkung auf das Beschäftigungsproblem
6.1 Holzsparende Kochöfen in Guatemala
6.2 Biogasanlagen in Kamerun
6.3 Zuckerherstellung in Indien
6.4 Wassererwärmung durch Sonnenenergie in der Türkei

7. Fazit

Verzeichnis der Tabellen und Abbildungen

Tab. 1: Landwirtschaftliche Arbeitskräfte in den entwickelten und wenig entwickelten Regionen 1970 und Projektion bis zum Jahre 2000

Tab. 2: Schätzung der Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung in Entwicklungsländern nach Regionen, 1975

Tab. 3: Schätzung über die Anzahl der Erwerbspersonen und Projektionen für 1950 bis 2000

Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

1. Einleitung

Das Ziel der Angepaßten Technologie besteht darin, daß diese Technologie den menschlichen Bedürfnissen und Ressourcen entsprechen sollte, und nicht umgekehrt.

T. Z. Chung

Ziel der vorliegenden Arbeit ist, zu bearbeiten ob durch die angepaßte Technologie bestehende Beschäftigungsprobleme in den Entwicklungsländern gelöst werden können. Die vorliegende Arbeit läßt sich in fünf Abschnitten unterteilen.

Im ersten Abschnitt wird zunächst die technologische Lücke dargestellt, weiterhin werden die Begriffe „mittlere Technologie„ und „angepaßte Technologie„ bearbeitet. Im zweiten Abschnitt werden die Vorteile und Nachteile der angepaßten Technologie erläutert. Die Frage der Akzeptanz der angepaßten Technologie wird im dritten Abschnitt bearbeitet. Im vierten Abschnitt wird die Beschäftigungssituation in den Entwicklungsländern dargestellt. Im abschließenden Abschnitt wird der Frage nachgegangen, ob eine Lösung des Beschäftigungsproblems durch angepaßte Technologie möglich ist. Anhand von einigen Beispielen für angepaßte Technologie in ausgewählten Ländern wird darauf eingegangen wie diese Technologie sich auf die Lebensverhältnisse und auf die Beschäftigungsproblematik auswirkt.

Aufgrund der Komplexität des Themas und der uns zur Verfügung stehenden geringen Zeit und der schlechten Literaturlage kann diese Arbeit keinesfalls den Anspruch auf Vollständigkeit erheben, sondern lediglich dem Ziel eines kurzen Überblicks gerecht werden.

2. Die technologische Lücke der EL

Bevor wir uns mit der technologischen Lücke der EL auseinandersetzen sollten an dieser Stelle erst die Begriffe Technik und Technologie erläutert werden. Unter Technik versteht man alle Mittel „und Verfahren, die dazu dienen, die Kräfte der Natur für den Menschen nutzbar zu machen“.1 Der Begriff der Technologie, der von der Technik abgeleitet ist, bedeutet „Gesamtheit der Kenntnisse, Fähigkeiten und Möglichkeiten auf dem Gebiet der Produktionstechnik“.2

Die produktive Technologie wird als Hauptgrund für das wirtschaftliche Wachstum, somit auch für die optimale Versorgung der Bevölkerung mit jeglicher Art von Gütern und Dienstleistungen und den daraus resultierenden hohen Lebensverhältnissen in den westlichen Industrieländern angesehen. In den EL gibt es einen Mangel an produktiver Technologie (technologische Lücke). Deswegen wird die Bevölkerung der EL nicht optimal mit Gütern und Dienstleistungen versorgt.3 Daraus resultieren die bekannten Probleme der EL: Armut, Unterbeschäftigung, Kapitalmangel usw.

Mit der entwicklungspolitischen Diskussion der 60er Jahre hat man auch angefangen darüber zu diskutieren, wie die technologische Lücke zwischen den IL und den EL zu schließen ist bzw. wie man den EL helfen kann, ihren Entwicklungsstand dem der IL anzuheben. Aus der Fragestellung welche Technologiearten den EL dabei besser helfen können, sind die Begriffe der mittleren - und der angepaßten Technologie (AT) entstanden.

2.1. Die mittlere Technologie

Die entwicklungspolitische Diskussion um die richtige Technologie für die EL wurde durch den britischen Wirtschaftswissenschaftler E.F. Schumacher ausgelöst. Schumacher, der den Begriff der mittleren Technologie (intermediate Technologie) prägte, kritisierte in seinem Buch, „Small is Beautiful„ die Zerstörung der Umwelt und Natur durch die moderne Technologie. Weiterhin kritisiert er die Entwicklungsprojekte, weil sie zum einen negative Auswirkungen auf die Umwelt und Natur haben und zum anderen scheitern sie, da sie die großen Probleme der EL wie Armut, Unterbeschäftigung und Landflucht nicht lösen können. Nach Schumacher ist Armut in erste Linie „ein Problem von zwei Millionen Dörfern„.4 Aus diesen und vielen anderen sozialen, ökonomischen und ökologischen Gründen, forderte er „eine Technologie mit menschlichen Zügen„.5 Er benannte sie als mittlere Technologie „um anzudeuten , daß sie der primitiven Technologie früherer Zeiten weit überlegen, zugleich aber sehr viel einfacher, billiger und freier als die Supertechnologie der Reichen ist„.6 Als Gegenmodell zu den kapitalintensiven und traditionellen Technologien sollte eine neue Technologie erschaffen werden, die den Verhältnissen und Bedürfnissen der Entwicklungsländer angepaßt ist.7 Also nach den Worten von Schumacher eine Technologie, die „zwischen der Harke und dem Traktor oder dem Buschmesser und dem Mähdrescher„ liegt.8 Mittlere Technologie kann man auch anders auslegen, wie etwa Technologie die zwischen einfachen und komplizierten Verfahren oder zwischen Kleinproduktion und Massenproduktion liegt.9

Nach Schumacher ist die mittlere Technologie für die er plädiert, eine arbeitsintensive Technologie. Mit einer kapitalintensiven, hochmodernen Technologie, für die wenig Arbeitskräfte gebraucht werden, können die großen Probleme der EL nicht gelöst werden. Aus diesem Grunde sollte man, wie er am Beispiel von Indien zeigt, wo, wie in allen EL, die primitive 5 - Rupien Technologie und die hochmoderne 50.000 Rupien Technologie nebeneinander existieren, ein Mittelweg gefunden werden. D.h. pro Arbeitsplatz sollten die Ausrüstungskosten zwischen den beiden Extremen liegen. Mit dem so gesparten Kapital sollen neue Arbeitsplätze geschaffen werden. Denn in Indien, wie auch in allen EL ist zwar wenig Kapital vorhanden, aber dafür gibt es ein Überfluß an Arbeitskräften, dies führt natürlich dazu, daß die Arbeitskraft sehr billig ist.10

Schumacher bezeichnete die mittlere Technologie als eine Kleintechnik (small is beautiful), die es ermöglicht, „mit wenig Kapital vorwiegend aus lokal verfügbaren Materialien für vorwiegend lokale Bedürfnisse„ zu produzieren.11 Damit ist der Trend offensichtlich, Ziel ist nicht eine große Fabrik zu gründen, die international wettbewerbsfähig ist, sondern mit einfacher Technik Beschäftigung zu gewährleisten. Dies soll auch die wirtschaftliche Unabhängigkeit der EL fördern. Da sie dadurch weniger auf das kapitalintensive Know- how der IL angewiesen sind.

Die wichtigsten Inhalte der mittleren Technologie faßt Schumacher in vier Merkmalen zusammen:

„- geringe Größe (smallness),
- Einfachheit (simplicitiy),
- niedrige Kapitalkosten (capital -cheepness),
- Umweltfreundlichkeit (non - violence)„.12

Da es diese Technologie nirgendwo zu erwerben gab, gründete er 1965 in London die „Intermediate Technology Development Group (ITDG)„.13 Diese Institution hat sich zur Aufgabe gemacht, die bestehenden Probleme der Menschen in den EL zu untersuchen und Lösungswege zu finden, wie man diese bestehenden Probleme mittels mittlerer Technologie lösen kann. Die Fragestellung lautete, „[g]eht es auch klein, einfach und mit wenig Anfangskapital?„.14 Alle Fachgebiete, wie Energieversorgung, Baugewerbe, Landwirtschaft usw. wurden in Hinblick auf diese Fragestellung von kompetenten Fachleuten, die aus verschiedenen wissenschaftlichen Gebieten stammen, bearbeitet. Die neu entwickelten „Kleintechniken„ wurden direkt in den EL angewendet und wenn es nötig war, den Situationen in den einzelnen Ländern angepaßt. Zusätzlich hat die ITDG über Geräte, Maschinen, Verfahren etc. in ihrer Zeitschrift informiert, die zu dem Konzept der mittleren Technologie paßten.

Schumacher betont, daß die mittlere Technologie sich nicht zum Ziel gesetzt hat, auf bestehenden alten Verfahren zurückzugreifen. In diesem Kontext bezieht er sich auf die drei Ansätze der mittleren Technologie von Professor Gadgil aus Indien:

- „Bestehende traditionelle Techniken könnten unter Verwendung moderner Techniken umgeformt und auf ein höheres Niveau gebracht werden („upgrading„).
- Modernste Technologie könne den Anforderungen der „mittleren Technologie„ angepaßt werden („downgrading„).
- Durch Forschung und Entwicklung könnten neue „mittlere Technologien„ geschaffen werden„.15

Theierl, Herbert sieht die mittlere Technologie als den ersten bedeutenden „Versuch, den Armen und Unterbeschäftigten in den ländlichen Gebieten der EL zu zeigen, wie sie mit den ihnen erreichbaren Mitteln ihre Produktivität verbessern und damit eine Antwort auf ein Problem geben, das Schumacher die „Doppelkrankheit der EL„ nennt: Massenarbeitslosigkeit und Landflucht„.16 Einige Gesellschaftskreise in den Entwicklungsländern behaupten das durch die mittlere Technologie der Versuch gemacht wurde, die beste Technik für sich zu behalten und etwas Unzeitgemäßes und Zweitrangiges den Armen zu geben. Jedoch argumentierte Schumacher, daß dies die Stimme des Establishment ist, daß so schnell wie möglich einen größeren Lebensstandard ermöglicht haben möchte, aber nicht die „Stimme der vielen Armen, die sich erst eine Existenzgrundlage schaffen müßten„.17

2.2 Angepaßte Technologie

Die angepaßte Technologie (appropriate technology) ist eine moderne Form bzw. eine entwickelte Form der mittleren Technologie. Der Begriff (intermmediate = daziwischenliegende) wurde in den EL als diskriminierend angesehen. Es entstand der Eindruck das die EL sich mit einer zweitrangigen Technologie abfinden sollten. Der Begriff appropriate (passend, angemessen => angepaßt) wurde sowohl von den Vereinten Nationen zu Beginn der 70 er Jahre als auch von den EL angenommen. Schumacher übernahm später auch diesen Begriff. Die von ihm gegründete ITDG gab ihrer Zeitschrift auch den neuen Namen der „Appropriate Technology„. Dieser neue Name AT ist aber in seinem Wesen immer noch die mittlere Technologie, da die vier Kernelemente der mittlere Technologie wie geringe Größe, Einfachheit, niedrige Kapitalkosten und Umweltfreundlichkeit von der AT übernommen wurden. Diese vier Kriterien wurden lediglich im Laufe der Zeit kategorisiert, systematisiert und ergänzt.18

In den letzten knappen drei Jahrzehnten haben sich sehr viele Institutionen und Personen mit der AT beschäftigt. Es haben sich unzählige Bücher und Zeitschriften mit der Thematik auseinandergesetzt. Das Resultat war, es sind unzählige Kriterienkataloge und Definitionen für die AT entstanden, die sich in der Regel ähneln. Aus diesem Grunde werden hier zunächst zwei Kriterienkataloge und danach zwei Definitionen der AT vorgestellt.

Die Verfasser des Brace Research Institute`s Handbook of Appropriate Technology haben einen ausführlichen Kriterienkatalog für AT ausgearbeitet: „-Angepaßte Technologie soll im Einklang mit örtlichen, kulturellen und wirtschaftlichen Bedingungen stehen, d.h. den menschlichen, materiellen und kulturellen Ressourcen der Gemeinschaft.

- Die Maschinen und Produktionsprozesse sollen von der Bevölkerung instandgehalten bzw. kontrolliert werden.
- Angepaßte Technologie soll, wo immer möglich, örtlich verfügbare Ressourcen verwenden.
- Falls importierte Ressourcen und Technologien verwendet werden, soll die Gemeinschaft eine gewisse Kontrolle haben.
- Angepaßte Technologie soll, wo immer möglich, örtlich verfügbare Energiequellen benutzen.
- Sie soll umweltfreundlich sein.
- Sie soll kulturelle Zerrüttungen minimieren.
- Sie soll flexibel sein, damit die Gemeinschaft sich nicht selbst in Systeme hineinbegibt, die sich später als ineffektiv und unpassend herausstellen.
- Forschungs- und Leistungsaktivitäten sollen, wo immer möglich, integriert und am Ort ausgeführt werden, damit die Relevanz der Forschung für die Wohlfahrt der örtlichen Bevölkerung, die Maximierung der örtlichen Kreativität, die Mitwirkung der Ortsansässigen bei technologischen Entwicklungen und die Synchronisation der Forschung mit Feldaktivitäten sichergestellt wird„.19

Der zweite Kriterienkatalog für AT hat Herr Spiegel, E. dargestellt, demnach soll AT:

„- möglichst viele Arbeitsplätze schaffen,
- niedrige Kapitalkosten verursachen,
- eine hohe gesamtwirtschaftliche Produktivität aufweisen,
- einheimische Rohstoffe und Energiequellen nutzen,
- Produkte herstellen, die den Bedürfnissen der Masse der Bevölkerung entsprechen und für sie erschwinglich sind,
- zur gerechteren Einkommensverteilung beitragen,
- die Notlage der auf dem Lande lebenden Bevölkerung berücksichtigen und ihr Einkommen erhöhen,
- die spezifischen klimatischen Bedingungen angepaßt sind und
- die Umwelt nicht belasten.„20

Die Verfasser die solche Kriterienkataloge für AT entwickeln erwähnen auch unmißverständlich, daß es in der Projektpraxis nicht möglich sei, alle der erwähnten Punkte zu verwirklichen.21

Aus den beiden vorgestellten Kriterienkatologen können die vier Wesensmerkmale von Schumacher die oben erwähnt wurden erkannt werden.

Es gibt nach Herbert Theierl fünf Punkte, bei der AT die sich von der mittleren Technologie unterscheiden. Als erstes kann erwähnt werden, daß die AT das kulturelle Ausmaß der eingesetzten technologischen Neuerung stärker berücksichtigt als die mittlere Technologie. Der zweite wesentliche Unterschied wäre, daß die AT sich als ein Durchgangsstadium bzw. als eine Zwischenlösung sieht. Die EL sollen sich dieser Technologie solange bedienen bis sie die technologische Lücke zu den IL schließen. Der nächste bedeutende Unterschied wäre das die AT nicht auf „Ausschließlichkeit„ besteht, sondern sie ist toleranter, aufgeschlossener und kompromißbereiter gegenüber moderner Technologie. Sie versteht sich als Teillösung die Technologien von hohem Stand vervollständigt. Ein weiterer Unterschied wäre, daß neuentwickelte Technologien einen Teil des Ganzen darstellen. Dies wiederum bedeutet, daß bestimmte Wechselwirkungen aus anderen Teilbereichen Einfluß auf die neu entwickelten Technologien ausüben. Zu diesen Teilbereichen gehören z.B. die Forschung und Entwicklung oder auch die Finanzierung, Produktion usw. Als letzter Unterschied wäre zu erwähnen, daß die angepaßte Technologie die verborgene und immateriellen Bereiche der Technologie stärker berücksichtigt als die mittlere Technologie, die ja überwiegend von der Entwicklung oder Wahl der zutreffenden Hardware (Geräte, Maschinen) ausgeht. Der Entwurf der AT beachtet dagegen, daß für den Erfolg einer Innovation auch Software (Know-how, Organisationswissen, technische Ausbildung, Produktionserfahrung) von enormer Bedeutung ist.22

Der Einsatz von Technologien, die Entwicklung fördern sollen, ist nur dann sinnvoll, wenn sie den Rahmenbedingungen, die in dem jeweiligen Land herrschen, entsprechen. Dabei müssen kulturelle und soziale Gegebenheiten eines Entwicklungslandes genauso berücksichtigt werden, wie ökonomische und ökologische Fakten. Konzepte für angepaßte Technologien sind deshalb nicht einfach von einem Land auf das andere zu übertragen, sondern müssen in Zusammenarbeit mit den Verantwortlichen vor Ort individuell entwickelt werden. AT darf jedoch weder als Allheilmittel noch als Einfachtechnologie gesehen werden. Oft ermöglicht erst der Einsatz modernster Erkenntnisse die Entwicklung angepaßter Lösungen, die dann in der Ausführung wieder einfach sein können. Es gibt keine einheitlich anerkannte Definition der angepaßten Technologie. Jeder versteht nach seiner politische Gesinnung oder Fachrichtung etwas anderes darunter.23

Eine Definition der Angepaßten Technologie für Entwicklungsländer lautet: „Angepaßte Technologie ist eine Technologie, die arbeitsintensiv ist, hauptsächlich lokale Ressourcen (Energie und Materialien) verwendet und auf die Produktion in kleinen Serien ausgerichtet ist„.24

Die zweite etwas ausführliche Definition lautet: „Im Gegensatz zu der kapitalintensiven und arbeitssparenden Importtechnologie, eine den technologischen Bedürfnissen und Fähigkeiten der EL angepaßte Technologie, die vor allem die Kernprobleme von Kapitalmangel, Arbeitslosigkeit und geringem technisch - wissenschaftlichem Know - how berücksichtigt. Wird die Produktion auf die Versorgung der einheimischen Bevölkerung mit einfachen Gebrauchsgütern umgestellt, kann arbeitsintensiver produziert, die Marginalität verringert, Kaufkraft gebildet und Technik gelernt werden. Das Konzept der a.T. orientiert sich am reichlich vorhandenen und ungenutzten Produktionsfaktor Arbeit„.25

3. Vorteile der Angepaßten Technologie

Im voraus sollte auf den Vorwurf eingegangen werden, daß die AT als eine zweitrangige alte Technologie angesehen wird. Dagegen ist zu sagen, daß es ein Fehler ist, die AT als Einfachtechnologie zusehen. Oft ermöglicht erst der Einsatz modernster Erkenntnisse bzw. Technologien die Entwicklung angepaßter Lösungen, die dann in der Ausführung wieder einfach sein können. Professor Sohn von der DEG sagt, daß die AT nicht etwa alte Technologie ist, sondern es handelt sich um modernste Technik, die dem Standard des Landes und den Einsatzmöglichkeiten im Land gerecht wird.26

Im folgenden werden die bedeutendsten Vorteile der AT dargestellt:

In den IL ist die Arbeitskraft sehr teuer, deswegen sind die Unternehmen bestrebt daran Produktionsprozesse zu entwickeln, bei denen möglichst wenig Arbeitskräfte gebraucht werden. In den EL gibt es sehr viele Arbeitslose, das Problem der Arbeitslosigkeit ist eines der größten Probleme der EL, das auf eine Lösung wartet. Aus diesem Grund ist die AT die ja eine arbeitsintensive Technologie ist, besser geeignet für die EL. Da sie viel mehr Arbeitsplätze als der kapitalintensive Technologie schafft.27

Neue und hochmoderne Produktionsprozesse mußten im Gegensatz zur AT wieder aufgegeben werden wenn die nötige technische und personelle Beihilfe aus dem IL ausblieben. Dies führt dazu das die eingestellten Arbeitskräfte wieder freigesetzt werden. Das Resultat ist dann nicht nachhaltige Entwicklung sondern nachhaltige soziale Störung. Abgesehen davon führte die Abhängigkeit auf ausländischen Know- how bzw. vom ausländischen Investor zu permanenten Abhängigkeit der EL von den IL. Die hochmoderne Technologie stört im Gegensatz zur AT viel mehr die bestehenden sozialen und kulturellen Strukturen ohne das im gleichen Tempo neue entstehen können.28

Der Einsatz von nicht angepaßten Technologien bzw. der Einsatz von hochmodernen Technologien führt häufig bei take over Investitionen dazu, daß sogar bestehende Arbeitsplätze abgebaut werden. Grund dafür ist, daß die kapitalintensive hochmoderne Technologie wenig Arbeitskräfte braucht.29 Angepaßte Technologie möchte den Menschen das tägliche Leben erleichtern, indem sie situationsgebundene Probleme, auf der Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse, die den Bedürfnissen der Menschen in den EL entsprechen löst. Somit wird ein wichtiger Beitrag für menschliches Wohlbefinden geleistet.

3.1 Nachteile der Angepaßten Technologie

Schumacher selbst schreibt in seinem Buch Small is Beautiful das durch die mittlere Technologie bzw. die Angepaßte Technologie nicht alle Produkte erstellt werden können. Die Produkte die eine hochmoderne Produktionsstätte benötigen können nicht mit AT produziert werden sondern nur in einer hochmodernen Fabrik. Dies bedeutet natürlich das die AT kein universelles Allheilmittel ist, sondern eine Technologie mit Grenzen.30 In diesem Kontext kann man sich die Frage stellen, wie es mit der Computertechnik aussieht? Stellt sie eine AT dar, oder sollen die Entwicklungsländer auf ihren Einsatz jahrelang warten bis es gar nichts anderes mehr gibt als mikroprozessorgesteuerte Maschinen?

Eine Industrie nur aufgebaut auf AT ist, bei diesem starken Wettbewerb, durch den die internationale Wirtschaft gekennzeichnet ist, international nicht überlebensfähig. Da die kapitalintensiven Produktionsprozesse im Gegensatz zur AT zum einen viel mehr Waren produzieren und zum anderen werden die Waren auf jedem Fall günstiger hergestellt als durch den Einsatz der menschlichen Arbeitskraft.

H. Singer ist der Meinung, daß es keine technologische, sondern vielmehr eine ökonomische Lücke zwischen den reichen IL und den armen EL existiert. Dies hindert die EL daran kapitalintensive hochmoderne Technologien zu benutzen. Denn wenn die EL kapitalintensive Technologien benutzen, wird die ökonomische Lücke noch größer. Aus diesem Grunde sollten sie bis die ökonomische Lücke geschlossen wird andere Technologien benutzen die sie sich leisten können. Wenn die Technologische Lücke geschlossen wird können sie sich auch wie die reichen kapitalintensive Technologien leisten. Zu der Auffassung von Hans, Singer kann gesagt werden, daß die IL wohl nie reich geworden wären wenn sie zur Zeit ihrer Industrialisierung neben den bereits bekannten Technologien auch moderne und kapitalintensive Technologien verwendet hätten.31 Weiterhin kann gesagt werden, daß dadurch nie die Technologische Lücke geschlossen werden kann. Da die EL immer hinterher hinken werden. Bis die EL die technologische Lücke schließen werden neue Sachen erfunden oder entwickelt werden. Aus diesem Grunde sollte man sich überlegen, ob man nicht direkt die neueste Technologie ins Land transferiert und direkt den Umgang mit der modernen Technik lernt, da die geistige Anstrengung im wesentlichen das selbe ist.

Ein letzte viel vertretene Kritik an der AT wäre die Ansicht, wenn man neue Arbeitsplätze durch diese Technologie schafft wird die inländische Wirtschaft lahm gelegt und international nicht wettbewerbsfähig dies wird auf lange Sicht die Wirtschaft des Landes einschränken. Aus diesem Grund sollte man Arbeitsplätze nur durch Steigerung der Produktivität erschaffen. Da die Erhöhung der Produktion zu Kosten - und Preissenkungen führt, wird dies wiederum den Konsum fördern. Förderung des Konsums heißt dann logischer Weise mehr Produktion das wiederum schafft neue Arbeitsplätze.32

4. Akzeptanz der angepaßten Technologie

Die AT wurde zunächst mit einer Außenseiterstellung bedacht, doch inzwischen hat sich dies geändert. Immer mehr Institutionen beschäftigen sich damit. Im Laufe der Zeit hat man jedoch feststellen müssen, daß die AT die angestrebten Ziele nicht zur vollkommenen Zufriedenheit erfüllt.

So sollte die AT dazu beitragen, daß es massenhaft zu Beschäftigungseffekten kommt, um die Beschäftigungssituation in den Entwicklungsländern entscheidend und dauerhaft zu verbessern.

„Trotz des damit bezeichneten Erfolgs ist festzustellen, daß die AT ihr Hauptziel, massenwirksame Verbreitung mit großem Beschäftigungseffekt, in keinem Entwicklungsland erreicht hat.„33

Hier wird die Frage aufgeworfen, warum die Beschäftigungssituation in den Entwicklungsländern mit Hilfe der AT nicht verbessert werden konnte. Hierzu werden im wesentlichen politische, wirtschaftliche und psychologische Gründe angegeben. Die von Schumacher unterstützte mittlere Technologie geriet bereits recht früh in die Kritik, da seine Vorstellungen als zu optimistisch abgetan wurden. So ging Schumacher davon aus, daß die mittlere Technologie zu den Menschen in den ländlichen Regionen in den Entwicklungsländern vordringen könnte. Jedoch wurden bei dieser Vorstellung die herrschenden Machtstrukturen völlig unberücksichtigt. Im Laufe der Zeit hat sich heraus gestellt, daß die herrschende Elite sich als Hindernis bei der Einführung der mittleren Technologie entpuppt. Diese Elite ist oftmals nur an westlichen Standards orientiert. So verwundert es nicht, daß von der Elite eben diese Standards gefordert werden und man keinen Wert auf die mittlere Technologie legt. Vielfach verleihen große kapitalintensive Betriebe Prestige. Aus diesem Grunde ist man wohl eher geneigt einer kapitalintensiven Technologie den Vorzug vor einer arbeitsintensiven Kleintechnik zu geben.

Neben den bereits genannten politischen Gründen gibt es auch wirtschaftliche Gründe die die Einführung der mittleren Technologie behindern, sie sollen nun im folgenden genannt werden.

Vielfach spielt die Steuer, Import- und Investitionspolitik eine große Rolle bei der Begünstigung der kapitalintensiven Technologie. Auch die teilweise überhöhte Währung der Entwicklungsländer vereinfacht die Einführung von Kapitalgütern. Oftmals werden auch Anreize zur Investition im Kapitalgüterbereich gegeben durch extrem niedrige Zinssätze. Die arbeitsintensive Industrie sowie das Handwerk werden oftmals verdrängt, da ihnen der Weg zur Kreditaufnahme mangels Sicherheit versperrt bleibt. Dadurch wird deutlich, daß die arbeitsintensive Beschäftigung doppelt benachteiligt ist. Zunächst wird die Einführung von kapitalintensiven Industrien erleichtert hinzu kommt die Verdrängung der arbeitsintensiven Kleinindustrie.

Dadurch das viele Entwicklungsländer eine Exportorientierung aufweisen wird die kapitalintensive Technologie begünstigt. Gerade beim Export setzt man auf Qualität und versucht deshalb „menschliche Unregelmäßigkeiten„ auszuschließen. Auf diese Art und Weise will man den Standart der Produkte hoch halten. Hier werden die volkswirtschaftlichen den betriebswirtschaftlichen Problemen gegenübergestellt. Jedoch ist es vielfach nicht möglich die volkswirtschaftlichen Probleme vor den betriebswirtschaftlichen Problemen zu stellen, so wird dann oftmals den betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten der Vorzug gewährt. Damit entscheidet man sich zumeist für die kapitalintensive Variante. Zu den psychologischen Gründen gehören Argumente wie folgendes. Durch den Einsatz von Maschinen könne man die Arbeiter zu schnellerem und gewissenhafteren Arbeiten erziehen. Weiterhin wird auch die Arbeitserleichterung und die erstaunlichen Leistungen der Maschinen ihre Attraktivität in den Entwicklungsländern heben. Die Industrieländer werden zum Entwicklungsvorbild, da ihr Lebensstandard nicht zuletzt auf den Einsatz dieser Maschinen zurückzuführen ist.

Bei den Industrieländern jedoch stehen die riesigen Industriekomplexe am Ende der Entwicklung und nicht am Anfang. In den Entwicklungsländern befürchtet man, daß mit der Annahme der mittleren Technologie sich der Abstand zu den Industrieländern vergrößert bzw. sich dieser Abstand zementiert. Innerhalb der Entwicklungsländer besteht eine dualistische Wirtschaftsstruktur, d.h. es besteht ein moderner und ein traditioneller Sektor zur gleichen Zeit nebeneinander.

Durch den herrschenden Dualismus in der Wirtschaft wird die AT in ihren Grenzen fixiert mittels derer Existenz sie entstanden ist. So geschieht es, daß die arbeitsintensive Technologie in Konkurrenz zum modernen Sektor steht. Wie bereits zuvor beschrieben tragen die wirtschaftlichen Außenbeziehungen der Entwicklungsländer dazu bei.34

„Eine Chance zur massenwirksamen Verbreitung hätte die AT somit nur dann, wenn sie in einer Art doppelten Schachtel agieren, d.h. gegen den Konkurrenzdruck des modernen Sektors und des Technologieimportes abgeschirmt werden könnte.„35 11

Aufgrund der geschilderten Situation wird erkennbar, daß die AT nicht in der Lage ist die moderne Technologie in den Entwicklungsländern zu verdrängen.

5. Die Beschäftigungssituation in den Entwicklungsländern

Die Beschäftigungssituation in den Entwicklungsländern ist vielfach anders als in den Industrieländern. Durch den Versuch die Importe zu substituieren kam es zur Ballung von großen Industriebetrieben in den Agglomerationen. Diese Konzentration wurde hervorgerufen durch die vielfältigen Standortvorteile die der Industrie dort geboten wurden, so z.B. qualifizierte Arbeitskräfte, Infrastruktur, Absatzmärkte und vieles mehr.

Die Industrialisierungsprogramme die von den meisten Entwicklungsländern bevorzugt wurden waren sehr kapitalintensiv. Dies bedeutet, daß sehr viel Kapital eingesetzt werden mußte um z.B. Maschinen und Geräte zu erwerben die für die Produktion genutzt werden.

Dadurch das viele Maschinen bei der Produktion zum Einsatz kommen, sind diese Industrialisierungsprogramme wenig arbeitsintensiv. Dies wiederum bedeutet, daß zur Produktion nur wenige Arbeitskräfte gebraucht werden. Diese Tatsache stellt für die Entwicklungsländer ein Problem da auf das später noch eingegangen wird. In den Entwicklungsländern besteht generell eine große Abhängigkeit vom Kleingewerbe bzw. vom informellen Sektor. Die Beschäftigungsmöglichkeiten hängen ab von der Aufnahmefähigkeit der kleinen Betriebe.

Die Beschäftigungssituation in den Entwicklungsländern ist im allgemeinen schwer zu erfassen, da vielfach aktuelle aussagekräftige Statistiken fehlen. So läßt sich teilweise nur schwer zwischen Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung unterscheiden. Zumeist wird in den Statistiken nur die sogenannte „offene Arbeitslosigkeit„ erfaßt.

Die Unterbeschäftigung wird im allgemeinen zur „verdeckten Arbeitslosigkeit„ gezählt. Zur Gruppe der Unterbeschäftigten werden folgende Personen gezählt: Personen mit kurzen Arbeitszeiten mit dem Wunsch nach mehr Arbeit, oder wenn das Einkommen aus bestimmten Tätigkeiten, auch selbständigen Tätigkeiten nicht ausreicht um die Grundbedürfnisse zu befriedigen. In dieser Situation kommt es zum Zwang jegliche Art von Arbeit zu allen Konditionen anzunehmen. So daß zumeist volle Beschäftigung nicht zu einem ausreichenden Einkommen führt.

Auf Grund von Schätzungen geht man davon aus, daß im Jahre 1983 in Afrika, Asien und Lateinamerika etwa 330 Millionen Männer und Frauen , also ca. 40% der Erwerbsbevölkerung arbeitslos oder unterbeschäftigt waren.36

Die Unterbeschäftigung nimmt vor allem im primären Sektor eine herausragende Stellung ein. Die ländlichen Gebiete sind vor allem geprägt durch eine sichtbare Form von Unterbeschäftigung und einer versteckten Arbeitslosigkeit. In Form der saisonalen Unterbeschäftigung tritt die sichtbare Unterbeschäftigung auf. Bis zum Jahre 2000 wird die Anzahl an Arbeitskräften in der Landwirtschaft in den Entwicklungsländern im allgemeinen steigen, jedoch kann man weiterhin feststellen, daß der Anteil der Landwirtschaft an der gesamten Anzahl der Arbeitskräfte zurückgeht ( siehe Tabelle 1)

Die Arbeitslosigkeit und die Unterbeschäftigung sind nach spezifischen Mustern, die allgemein für Entwicklungsländer gelten verteilt. So herrscht in den Städten hauptsächlich die Arbeitslosigkeit vor, während wie bereits erwähnt in den ländlichen Gebieten die Unterbeschäftigung dominiert (siehe Tabelle 2). Der wichtigste Aspekt des Beschäftigungsproblems ist die Unterbeschäftigung, da dies vielfach die einzige Möglichkeit ist das Überleben zu sichern. An dieser Stelle sollte jedoch erwähnt werden, daß alle Statistiken nicht das volle Ausmaß an Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung zum Ausdruck bringen. Vielfach beruhen sie auf Stichprobenerhebungen und Haushaltsbefragungen. Der größte Teil der Menschheit lebt in den Entwicklungsländern, so kann man auch davon ausgehen, daß dort in diesen Ländern die meisten Menschen beschäftigt sein müßten.

„ Weltweit sind zur Zeit etwa 2,5 Mrd. Menschen beschäftigt, davon rund 75% in Entwicklungsländern, knapp 10% in den sogenannten Transitionsländern, der Rest in den Industrieländern.„37

Auf Grund dieser Tatsache läßt sich erklären, daß das Beschäftigungswachstum sich im wesentlichen in den Ländern der „Dritten Welt„ vollzogen hat. Es ist davon auszugehen das dieser Trend in der Zukunft noch anhalten wird bzw. sich verstärken wird.

Das Beschäftigungsproblem findet seine wesentlichste Ursache im raschen Wachstum des Arbeitskräfteangebots. In den Industrieländern nahm das Arbeitskräfteangebot durchschnittlich um 1% während des 19.Jahunderts zu, in den Entwicklungsländern nimmt es um 2% pro Jahr zu. So ist es auch nicht verwunderlich, daß die Weltbank in ihren Schätzungen von bis zu 1,3 Mrd. Arbeitsuchenden spricht.38

Die Beschäftigungsstruktur in den Entwicklungsländern unterscheidet sich natürlich von der der Industrieländer, durch den Entwicklungsstand der erreicht wurde. In den Industrieländern geht man von 3% der Beschäftigten in der Landwirtschaft, 19% in der Industrie, 42% im Dienstleistungssektor, 6% Arbeitslosen und 30% aus die keiner Beschäftigung nachgehen. In den Entwicklungsländern dagegen geht man von 44% in der Landwirtschaft, 11% in der Industrie, 16% im Dienstleistungssektor, 2% Arbeitslosen und 27% die nicht auf dem Arbeitsmarkt auftreten.39

Zusammenfassend läßt sich sagen, daß die „offene Arbeitslosigkeit„ in den Entwicklungsländern wesentlich niedriger ist als in den Industrieländern. Dies ist auf die soziale Absicherung in den Industrieländern zurückzuführen. Die Arbeitslosen in den Entwicklungsländern sind dazu gezwungen einer Tätigkeit im informellen Sektor nachzugehen. Neben Bohnert wird auch von Betz, dargestellt welche enorme Bedeutung die Unterbeschäftigung, die sich durch die Ausdehnung des informellen Sektors manifestiert in den Entwicklungsländern einnimmt.40

„ Bedeutsamer als die offene Arbeitslosigkeit, die in statistisch erfaßten Entwicklungsländern 1992 bei einer Rate zwischen 2% Hongkong und 14% Sri Lanka und Nicaragua lag, ist die Unterbeschäftigung, die sich in der Landwirtschaft in der Teilung unproduktiver Arbeitsplätze und in der Stadt etwa in wenig lohnender „ selbständiger „ Tätigkeit im informellen Sektor äußert. Über die Unterbeschäftigung gibt es meist nur grobe Schätzungen, diese zeigen aber, daß sie beachtliche Dimensionen aufweist. Für Peru lag sie 1992 bei sage und schreibe 75% der Beschäftigten, für den Agrarsektor Costa Ricas bei 45%.„41 Nach neueren Schätzungen für das Jahr 2000 wird die Weltbevölkerung auf ca. 6,35 Mrd. Menschen anwachsen. Der größte Teil des Wachstums, nämlich neun Zehntel findet in den Entwicklungsländern statt. Die Zahl der arbeitsfähigen Menschen wird dort am stärksten anwachsen.

„Die Zahl der arbeitsfähigen Menschen im Alter von 15 bis 65 Jahren, die Arbeit suchen, wird bis 2000 auf etwa 750 bis 800 Millionen Menschen anwachsen.„42 Man geht heute davon aus, daß in den Entwicklungsländern ein Arbeitsplatz in der Landwirtschaft zwischen 1000 DM und 10.000 DM kostet, in der Industrie dagegen zwischen 10.000 DM und 200.000 DM. Wenn man von diesen Prognosen ausgeht, ist die ausreichende Schaffung von Arbeitsplätzen von den Entwicklungsländern alleine nicht zu bewältigen.

In den Entwicklungsländern herrscht ein hohes Arbeitskräfteangebot vor, jedoch steht dem nur eine geringe Nachfrage gegenüber. Das größte Wachstum in Bezug auf Arbeitskräfte findet in den Entwicklungsländern statt (siehe Tabelle 3 ). Die Anzahl an Arbeitskräften war bereits in den 50er Jahren größer als in anderen Ländern. In den Jahren von 1975 bis zum Jahr 2000 rechnet man hier mit dem größtem Wachstum.

Die Nachfrage nach Arbeitskräften wird bestimmt von der dualistischen Wirtschaftsstruktur. Der moderne Sektor wird mitbestimmt von den Nachfrageänderungen und Investitionen der Industrieländer. Der traditionelle Sektor dagegen ist binnenmarktorientiert. Im modernen Sektor werden allerneueste Techniken eingesetzt um die Arbeitsproduktivität hoch zu halten und dem Konkurrenzdruck standzuhalten.

„Aufgrund der Verwendung kapitalintensiver Technologien gehen von der Produktion im modernen Sektor nur geringe Beschäftigungseffekte aus.„43

Dies bedeutet, daß nur ein ganz geringer Anteil der Erwerbstätigen im modernen Sektor einen Arbeitsplatz finden kann. Die Absorption von Arbeitskräften im modernen Sektor ist somit als geringfügig einzustufen. Diese Situation erklärt warum viele Arbeitskräfte in die versteckte Arbeitslosigkeit oder in den traditionellen Sektor flüchten. Denn wie bereits erwähnt ist die Unterbeschäftigung im traditionellen Sektor am größtem. Auch die Absorptionsfähigkeit der Landwirtschaft ist begrenzt, so lassen sich z.B. die landwirtschaftlichen Nutzflächen nicht unbegrenzt ausdehnen oder bei extensiver Nutzung weitere Arbeitskräfte einstellen.

Man ist zu einer differenzierten Auffassung darüber gelangt, welche Technologie als eine geeignete Technologie für Entwicklungsländer angesehen werden kann. In sehr vielen Produktionszweigen besteht nur die Möglichkeit moderne Technologie anzuwenden. Der Produktionsprozeß und die anvisierte Produktqualität erlauben keine Kompromisse. In diesem Zusammenhang möchte ich auf ein Experiment in der Volksrepublik China verweisen, daß den Einsatz von arbeitsintensiven Minihochöfen verbreiten sollte. Jedoch war dieses Experiment nicht von Erfolg gekrönt, da das damit erzeugte Eisen die Qualitätsstandards nicht erfüllte. Auch der Einsatz von kapitalintensiver Technik verläuft nicht immer positiv. So wurde in Westafrika eine Fabrik errichtet, die maschinell Plastiksandalen herstellt. Später stellte man fest, daß die heimischen Schuhmacher nicht mehr konkurrenzfähig waren und ihren Arbeitsplatz verloren.

6. Angepaßte Technologien und ihre Wirkung auf das Beschäftigungsproblem

Der Begriff der angepaßten Technologie verweist auf eine bestimmte Art von Technologie, die den Bedürfnissen der Bevölkerung angepaßt ist. Dies ist nicht gleichbedeutend mit einer modernen Lösung des Problems, sondern bedeutet eine auf die Möglichkeiten dieser Menschen zugeschnittenen Lösung. Die angepaßten Technologien sollen hauptsächlich dort eingesetzt werden, wo eine Vereinfachung der Lebensumstände erzielt werden soll.

Das Ziel der angepaßten Technologien ist nicht nur die Beschäftigung in den Entwicklungsländern zu steigern, sondern wie bereits erwähnt auch die Grundbedürfnisse der Menschen zu befriedigen.

Laut verschiedener Prognosen werden für das Jahr 2000 mit wachsenden Zahlen im Bereich der Arbeitslosigkeit und der Unterbeschäftigung gerechnet. Die meisten Entwicklungsländer verfolgten eine Strategie zur Schaffung von Arbeitsplätzen nach westlichem Vorbild. So wurden nach westlichem Vorbild große Verarbeitungsbetriebe errichtet mit eingeführten westlichen Maschinen und Technologien. Jedoch waren diese Technologien für die Bedürfnisse des Westens in den 50er und 60er Jahren entwickelt worden. Zu diesem Zeitpunkt gab es in den Industrieländern nicht genügend Arbeitskräfte dafür aber um so mehr Kapital zum investieren. Die Übernahme dieser Technologien in den Entwicklungsländern, die durch viele überschüssige Arbeitskräfte und Kapitalknappheit gekennzeichnet waren, stellte sich als grundlegend falsch heraus. Der vermehrte Einsatz dieser Technologien führte auch dazu, daß viele bisher stabile Arbeitsplätze hauptsächlich im Handwerk vernichtet wurden.

„In den meisten Entwicklungsländern dürfte die zur Verwendung kommende angepaßte Technologie in etwa gleich aussehen. Um der Arbeitslosigkeit beizukommen, muß sie möglichst viele Arbeitsplätze schaffen - sie muß also arbeitsintensiv sein und vorrangig Menschen statt Maschinen zum Arbeiten bringen.„44

Eine solche Technik muß günstig sein, den nur so ist es möglich eine größtmögliche Zahl an Arbeitsplätzen zu schaffen. Die eingesetzten Maschinen sollten leicht zu bedienen und zu reparieren sein, da die Qualifikation der Arbeiter nicht vergleichbar ist. Um Devisen zu sparen und weitere Arbeitsplätze zu sichern sollte auf einheimische Rohstoffe und Ausrüstungen zurückgegriffen werden. Weiterhin sollte die AT die bereits bestehenden Fähigkeiten und Fertigkeiten der Arbeiter nicht zu weit voraus sein. Die AT sollten dem Grundsatz des sustainable developments entsprechen.

6.1 Holzsparende Kochöfen in Guatemala

In den Entwicklungsländern ist im allgemeinen das Kochen auf offenen Feuerstellen im Freien weit verbreitet. Diese Form des Kochens bietet der Bevölkerung einige Vorteile jedoch ist sie auch mit Nachteilen verbunden. Als Vorteile sind hier zu nennen die Reduzierung der Brandgefahr, verbesserte Kommunikation mit der Umwelt sowie die Erwärmung des Wassers durch die Sonne wodurch, sich die Zubereitungszeit erheblich verkürzen kann.

Von Nachteil bei dieser Form des Kochens ist, daß durch die offene Feuerstelle sehr viel Energie verloren geht. Dies bedeutet, daß sich mit der verwendeten Energiemenge bei einer geschlossen Feuerstelle länger Kochen ließe. Aus diesem Grund muß die Bevölkerung mehr Brennholz verbrauchen als nötig wäre. So sind die Frauen und Kinder vielfach einige Stunden am Tag damit beschäftigt Brennholz zu sammeln und legen dabei kilometerlange Strecken zurück.

An dieser Stelle möchte ich auf das Beispiel Burkina Fasos verweisen. In diesem Land sind nur geringe Waldbestände vorhanden, zu allem Überfluß verringern sie sich jedes Jahr in einem gigantischen Ausmaß.

„ Zur Hauptstadt muß die Heizenergie mit seinerseits enormen Energieaufwand über Entfernungen von 100 km transportiert werden.„45

Man kann sich ausmalen, daß so die Energiekosten der Bevölkerung unnötig hoch sind und sich aus diesem Grund Mängel bei der Bildung, Kleidung und Gesundheit ergeben.

Auf Grund der Intensität des Brennholzsammelns werden die siedlungsnahen Gebiete immer holzärmer und die Wege die zurückgelegt werden müssen immer länger.

„Solche Brennstoffe sind unergiebige Energiequellen, ihre Gewinnung erfordert viel Zeit, wenn sie aus Feld und Wald gewonnen werden, und ihre Nutzung ist möglicherweise für die Umwelt schädlich. Die Rodung von Waldland für Brennholz fördert die Auslaugung des Bodens und Erosion, und die Nutzung von Dung entzieht dem Land den ohnehin knappen Dünger.„46

Da die ökologische Gefahr bei dieser Art des Kochens relativ hoch einzuschätzen ist, und man durch den ständig steigenden Holzbedarf mit einer sich verschärfenden Holzknappheit in der Zukunft rechnet begann man mit der Entwicklung holzsparender Öfen. Zuerst wurde dieses Konzept in Guatemala umgesetzt.

Hierbei sollte jedoch erwähnt werden, das in Guatemala zwar auf offenen Feuerstellen gekocht wird, diese aber nicht im Freien liegen.

Besonders wichtig war in diesem Fall, daß diese Öfen relativ günstig herzustellen waren, sowie daß sie der Hausfrau einen gewissen Kochkomfort bieten konnten und das man die Hütten qualmfrei halten konnte.

Die speziell für Guatemala entwickelte Form des Ofens nennt sich Lorena - Ofen dieser Name wurde entwickelt aus lodo (Lehm) und arena (Sand). Dieser Ofen konnte unter Anleitung selbst gebaut werden, entsprechend den Bedürfnissen der jeweiligen Familie. So konnte er auf die Größe der Töpfe sowie in der Höhe angepaßt werden.

„ In der Praxis ergeben sich in der Konstruktion und beim Bau der verbesserten Herde kaum Schwierigkeiten, sieht man vom Problem der Akzeptanz einmal ab. Die Verwendung von lokalen, bekannten Ressourcen wie Lehm, Laterit und Metallen ergibt sich zwangsläufig.„47

Für die Frauen war es nun möglich stehend zu kochen anstelle des gebückten Kochens früher. Auf Grund dieser Veränderung konnte ein gewisser Kochkomfort erzielt werden, der sich dadurch zeigte, daß wesentlich weniger Rückenleiden festgestellt wurden. Der Lorena - Ofen verzeichnete in Guatemala einen großen Erfolg.

Durch diesen Erfolg kam man auf die Idee diesen Ofen auch in anderen Entwicklungsländern einzusetzen. Unter anderem plante man auch einen Einsatz dieses Ofens in der von der Brennholzkrise besonders stark betroffenen Sahelzone. Jedoch ergaben sich hierbei ungeahnte Schwierigkeiten. Hier war die Knappheit des Holzes kein ausschlaggebender Faktor für den Einsatz des Ofens. Das Sammeln von Holz wird dort traditionell nicht als Arbeit angesehen, und aus diesem Grund besteht dort nicht das Verlangen danach diesen Umstand zu ändern.

Weiterhin sollte erwähnt werden, daß die Kochgewohnheiten in der Sahelzone sich stark von denen in Guatemala unterscheiden. Wie bereits erwähnt wird im Hochland Guatemalas im Haus gekocht, während man in der Sahelzone im Freien kocht. Diese Tatsache ist sicherlich auch auf klimatische Unterschiede zurückzuführen.

Der Lorena - Ofen konnte sich in der Sahelzone nicht behaupten, da die Hütten dort vielfach zu wenig Platz für einen Ofen bieten und zudem in den Hütten eine unerträgliche Hitze entstehen würde. An dieser Stelle sollte auch erwähnt werden, daß die Feuerstelle in Afrika oftmals mit einer gewissen Symbolik behaftet ist. So werden vielerorts bei der Familiengründung „3 Steine„ für die offene Feuerstelle überreicht.

Auch die Verbreitung des Lorena - Ofens in Indonesien wurde geplant. Dabei stellte man fest, daß die Vermeidung des Qualms in den Hütten die gerade zum besonderen Erfolg in Guatemala beigetragen hatte, in Indonesien dazu geführt, daß sich der Ofen hier nicht behaupten konnte. Auf Grund der klimatischen Verhältnisse in Indonesien war der Qualm sogar notwendig, da in der Nähe desselben Nahrungsmittel gelagert wurden. Durch den Qualm wurden die Insekten von den Nahrungsmitteln ferngehalten.

Anhand des Beispiels des Lorena - Ofens läßt sich sehr gut erkennen, daß eine vermeidlich angepaßte Technik sich in einem bestimmten Fall wirklich als angepaßt herausstellen kann und bei der Übertragung in einen anderen Kulturkreis auf unerwartete Hindernisse stoßen kann. Dies bedeutet, daß auf jede Situation eine Technik speziell zugeschnitten werden muß damit sie funktioniert. Der „angepaßte Ofen„ muß den sozio - ökonomischen Gegebenheiten Rechnung tragen. Durch die Herstellung dieser Öfen wird das Handwerk gefördert und Arbeitsplätze werden geschaffen. Außerdem kommt es zu Einkommensersparnissen durch einen geringeren Energieverbrauch, so können andere wichtige Anschaffungen getätigt werden, die zu einer Nachfragesteigerung führen. Zudem ist man unabhängig von ausländischen Experten. Durch den Einsatz dieser angepaßten Technologie wurde ein erster wichtiger Schritt getan, dem Waldsterben in den Entwicklungsländern Einhalt zu gebieten. Der Spareffekt wirkt sich bei der Akzeptanz der neuen Öfen nicht immer so aus wie man es erwarten würden. Für die Frauen, die für den Erwerb des Ofens verantwortlich sind wird vielfach die verminderte Verletzungsgefahr für die Kinder als Hauptgrund für den Erwerb eines Ofens angegeben.

In diesem Zusammenhang möchte ich noch auf eine andere angepaßte Technik hinweisen. Es handelt sich dabei um die sogenannte Hexenküche die in den Städten Lateinamerikas hauptsächlich zur Anwendung kommt. Zumeist wird in den Städten mit Kerosin gekocht. Das Kerosin wird zwar vom Staat subventioniert, jedoch bleibt es dennoch für viele Familien unerschwinglich. Aus diesem Grund hat man sich an eine „alte Technik„ die in Europa bereits bekannt war erinnert. Dazu wurde eine besonders stark isolierte Kochkiste entworfen, nach dem Kochen wird der Topf hineingestellt. Da die Kochkiste über eine ausgesprochen gute Isolierung verfügt kocht so der Inhalt des Topfes ohne weitere Energiezufuhr weiter. Es ergibt sich somit eine Energieeinsparung von ca. 30 -40%, alleine nur dadurch das die Energiezufuhr geringfügig eingeschränkt wird. Auch bei dieser Technik ist eine Anfertigung nach Maß möglich.48

6.2 Biogasanlagen in Kamerun

Um die landwirtschaftliche Produktion in Kamerun zu erhöhen setzte man Biogasanlagen ein. Vor allen Dingen vor dem Hintergrund der sich ständig erhöhenden Preise für Mineraldünger. Eine Intensivierung der Tierhaltung ist geplant. Die Tierhaltung in Großbetrieben stellte eine Neuerung da, da bisher die Tiere frei gehalten wurden und so oftmals der anfallende Dung als Energiequelle verloren ging. Durch die Anlage von Biogasanlagen versucht man den anfallenden Dung einer sinnvollen Nutzung zuzuführen.

„Ein anderer Aspekt ergibt sich aus dem Energiebedarf der Dritten Welt. Neun Zehntel der Menschen sind vom Holz als einzig erschwinglichem und verfügbarem Rohstoff abhängig.„49

Auf die Problematik der Brennholzkrise wurde bereits hingewiesen.

In dieser Situation ergeben sich mehrere Fragen. Kann der Dung aus Großbetrieben als hochwertiger Dünger verwendet werden und ist es möglich die Bevölkerung dahingehend zu beeinflussen, daß auf offene Feuerstellen verzichtet wird, sowie eine Änderung der Viehhaltung herbei zuführen?

Die Biogasanlagen stellen für Kamerun eine vernünftige Technologie da, da organische Abfälle überall anfallen und einen günstigen Rohstoff darstellen den es zu nutzen gilt. Zudem wirkt sich auch das dort vorherrschende tropische Klima besonders günstig auf diese Technologie aus. Die Methanbakterien, die für diesen Prozeß nötig sind arbeiten bei Temperaturen zwischen 4C° und 60C°. Jedoch ein geringer Temperaturabfall von 2C° führt bereits zu einem spürbaren Rückgang der Gasproduktion. Bei einer konstanten Temperatur von ca. 20C° wird mehr Methangas produziert als bei geringfügigen Schwankungen.

Das Methangas entsteht durch einen Abbauprozeß mit Bakterien unter Luftabschluß. Für die Füllung dieser Biogasanlagen sind tierische und menschliche Fäkalien, sowie Laub, Küchenabfälle und Gartenabfälle geeignet. Die meisten der in Kamerun entstandenen Biogasanlagen haben ein Volumen von ca. 5 bis 7 m³. Auch bei einer bescheidenen Viehhaltung läßt sich bereits der Gasbedarf zum Kochen für eine große Familie decken.

So entstehen bereits aus 1m³ Stallmist in 24 Stunden bei einer Temperatur von ca. 10 C° ca. 30l Methangas. Bei einer Temperatur von ca. 40 C° entstehen ungefähr 2000l Methangas.50

Um die Funktionstüchtigkeit der Anlage zu gewährleisten ist das tägliche Beliefern Voraussetzung. Das dabei entstehende Gas ist vielfältig verwendbar. Damit läßt sich Kochen, weiterhin ist eine Nutzung zur Stromerzeugung sowie als Treibstoff für Motoren möglich. Bereits nach 42 Tagen nach Inbetriebnahme der Anlagen läßt sich erstmals der Faulschlamm gewinnen, der als hochwertiger Dünger dient. Durch die Biogasanlage wird das Dilemma der Bauern gelöst, ob sie den Dung als Brennmaterial oder als Dünger für die Felder verwenden sollen.

„Ein Kilogramm feuchten Dungs, der in einer Gasanlage verarbeitet wurde, erzeugt acht - oder neunmal mehr Nutzwärme, als wenn er getrocknet und dann verbrannt würde. Außerdem ergibt die gleiche Menge Dung 43% mehr Dünger, als wenn er einfach auf den Misthaufen geworfen würde.„51

Jedoch sollte an dieser Stelle erwähnt werden, daß die Errichtung einer solchen Anlage nur dann als sinnvoll erscheint wenn genügend organischer Abfall anfällt. Die Konstruktion von diesen Anlagen ist nicht mit größeren Schwierigkeiten verbunden, die Gasglocke kann zum Beispiel aus Altmetall hergestellt werden. Die lokalen Handwerksbetriebe übernehmen die Herstellung, dadurch wird

Beschäftigungseffekte ausgelöst. Jedoch wird diese Technologie nur bei der ländlichen Bevölkerung Anwendung finden, die über genügend Tiere verfügen, somit bleibt ein großer Teil der Bevölkerung ausgeschlossen. Hier wird deutlich, daß durch die geringe Nachfrage nur im beschränktem Maße Beschäftigungseffekte geschaffen wurden.

6.3 Zuckerherstellung in Indien

Um weißen Kristallzucker herzustellen müssen zuvor 12 Arbeitsschritte durchgeführt werden, die im folgenden genannt werden: wiegen und abladen des Zuckerrohrs, zerquetschen und mahlen, danach folgt die Reinigung und Filtrierung. Später wird dann der dabei entstandene Saft verdunstet und gekocht, weitere Arbeitsschritte sind die Kristallisation und die zentrifugale Trennung, zu einem späteren Zeitpunkt folgt dann das Trocknen und Einsacken des Zuckers.

Die Zuckerherstellung erfolgt in zwei verschiedenen Arten von Zuckerfabriken. Dabei stellt die im weiteren als OPS Betrieb bezeichnete Form, den sogenannten Offen - Tiegel - Sulfitationsprozeß da, die angepaßte Technologie. Desweiteren existiert noch eine andere Form der vereinfachten Produktion, hierbei wird der chemische Prozeß vereinfacht, man spricht hier von der Vakuum - Tiegel - Sulfitation.

In den OPS Fabriken müssen alle Prozesse dauernd von Menschen überwacht werden, in den VTS dagegen ist eine zentrale Kontrolle möglich. Auch die menschliche Arbeitskraft wird bei der angepaßten Technologie noch benötigt, da dort keine elektrischen Pumpen genutzt werden und so der Zuckersaft bei bestimmten Prozessen noch von Hand umgerührt werden muß. So ist es auch nicht verwunderlich, daß die ungelernten Arbeiter in den OPS Fabriken noch zu anderen Zwecken eingesetzt werden als zu Reinigungszwecken.

Hier läßt sich bereits erkennen, daß in den herkömmlichen Fabriken wesentlich mehr Arbeitskräfte zum Einsatz kommen als in den modernen. Weiterhin bleibt zu beurteilen, ob die modernen Fabriken wirklich wesentlich wirtschaftlicher arbeiten als die herkömmlichen.

Durch die kleinbetriebliche Zuckerproduktion ergeben sich Vorteile. In den ländlichen Gebieten kann so eine nicht geringe Anzahl von Arbeitsplätzen geschaffen werden. Diese zusätzliche Beschäftigung fällt in die Zeit zwischen Bestellung der Felder und der Ernte.

„Eine große Zuckerfabrik in Bardoli beschäftigte 1971 - 1972 außer den permanenten Arbeitern 350 Saisonarbeiter für je 200 Tage.„52

Weiterhin ergibt sich ein Vorteil durch die Zuckerfabriken, da sie einen um 25 - 40% höheren Preis für das Zuckerrohr zahlen als andere Abnehmer. Sind die Zuckerfabriken einigermaßen gleichmäßig auf dem Land verteilt, so ergibt sich dadurch ein Absinken der Transportkosten, da der durchschnittliche Weg der zurückgelegt werden muß nicht mehr so lang ist.

Bei einem Vergleich der beiden Fabriktypen kommt man zu dem Ergebnis, daß die angepaßte Technologie sich wesentlich positiver auf die Beschäftigungssituation auswirkt als die moderne Variante. Die Ergebnisse aus Indien werden auch durch Ergebnisse aus Ghana bestätigt.

„Während die moderne Fabrik nämlich nur 476 permanente und 219 Saisonarbeiter benötigt, kann die Fabrik mit der angepaßten Technologie 700 permanente und 3000 Saisonarbeiter beschäftigen.„53

Man sollte allerdings auch erwähnen, daß die modernen Fabriken bei einer langen Saison der angepaßten Technologie in Bezug auf die Produktionskosten je Einheit überlegen sind. Jedoch bei einer kurzen Saison ist es genau umgekehrt.

6.4 Wassererwärmung durch Sonnenenergie in der Türkei

Die Methode des Wasser Aufwärmens durch Sonnenenergie wird seit Jahren überwiegend in der Ägäis, an Mittelmeerküste und in einigen Gebieten von Mittelanatolien, sogar in den Dörfern in diesen Gebieten genutzt. Die Methode ist einfach: ein Wassertank, der gut isoliert ist und die der Form einer Thermosflasche ähnelt, wird je nach Bedarf mit 100 bis 500 Litern auf das Dach des Hauses gestellt. Auf der Sonnenseite des Daches wird eine Solarzellenplatte befestigt, die dank der Sonnenenergie das Wasser im Tank aufwärmt. Wegen der guten Isolation des Wassertanks ist das Wasser sogar am Morgen noch angenehm warm. Da der Tank besonders bei den Privatwohnungen auf das Dach gestellt wird, fließt das Wasser durch eine angelegte Leitung einfach herunter, aus diesem Grunde benötigt man keine extra Pumpe, die das Wasser pumpt. Man hat diese Methode besonders in den Dörfern an der Mittelmeerküste, in einigen Dörfern in Mittelanatolien nicht deswegen angewandt, weil das sehr umweltfreundlich ist, da sie zum einen Holz oder fossile Brennstoffe überflüssig macht und somit umweltfreundlich ist und zum anderen viel Arbeit und Zeit spart, sondern aus dem einfachen Grunde, weil die meisten Dörfer keine Elektrizität hatten. In den Dörfern, die Elektrizität hatten, kam es bis vor 8 Jahren häufig zu Elektrizitätsausfällen. Abgesehen davon wird besonders bei den meisten Haushalten immer noch das Wasser mit Kohlewannen aufgewärmt. Dies ist natürlich auch arbeitsintensiver, da erst Kohle gebracht werden muß und der Ofen angemacht werden muß. Bis sich das Wasser erwärmt dauert es ca. 20 - 25 Minuten. Aus diesen Gründen ist natürlich ein mit solarenergiebetriebener Wasseraufwärmer in Anbetracht der Zeit, Wirtschaftlichkeit, Komfort und natürlich nicht zuletzt unter dem Gesichtspunkt der Umweltfreundlichkeit eine gute Angelegenheit.54

Zu den Beschäftigungswirkungen der Solarenergiebetriebenen Wassererwärmer ist folgendes zu bemerken. Es wäre zu euphorisch zu behaupten, daß durch diese Technologie große Beschäftigunseffekte in der Türkei geschaffen wurde, im Gegenzug wäre es aber auch ungerecht die geschaffenen Arbeitsplätze als ganz unbedeutend darzustellen. Besonders in der Ägäis und im Mittelmeer Gebiet gibt es mittlerweile auch in jeder Kleinstadt ein bis zwei Werkstätten die sich auf dem Gebiet der Solarenergie spezialisiert haben. Solarenergie wird nicht nur bei der Wassererwärmung genutzt sondern auch bei der Energiegewinnung oder bei der Erwärmung der Gewächshäuser. Deswegen hat angepaßte Solarenergietechnik in diesen Regionen zu direkten und indirekten positiven Beschäftigungseffekten geführt. Nach den Schätzungen von Osman Ipek gibt es nur in Mersin (eine Stadt an der Mittelmeerküste) und Umgebung 11 große und kleine Anbieter die sich auf verschiedene Gebiete der Solarenergienutzung spezialisiert haben. Bei diesen Anbietern sind ca. 77 Personen beschäftigt.55 Wie schon erwähnt wurde hat diese relativ junge und unter der Bevölkerung der erwähnten Region sehr populären Technologie nicht gerade große Beschäftigungseffekte ausgelöst aber den Menschen dieser Regionen das Leben erheblich erleichtert und einen wichtigen Beitrag zu Umweltfreundlichkeit geleistet.

7. Fazit

Vorerst muß erwähnt werden das die AT wo sie auch eingesetzt wird die Lebensverhältnisse der jeweiligen armen Bevölkerung in den EL erleichtert, wie wir das beim Lorena - Ofen in Guatemala, den Biogasanlagen in Kamerun, der Zuckerproduktion in Indien und bei der Wassererwärmung durch Sonnenenergie in der Türkei sehen konnten.

Der Einsatz von Technologien, die Entwicklung fördern sollen, ist nur dann sinnvoll, wenn sie den Rahmenbedingungen, die in dem jeweiligen Land herrschen, entsprechen. Dabei müssen kulturelle und soziale Gegebenheiten eines Entwicklungslandes genauso berücksichtigt werden, wie ökonomische und ökologische Fakten. Konzepte für Angepaßte Technologien sind deshalb nicht einfach von einem Land auf das andere zu übertragen, sondern müssen in Zusammenarbeit mit den Verantwortlichen vor Ort individuell entwickelt werden. Als besonders eindrucksvolles Beispiel sei hier auf den Lorena - Ofen verwiesen. AT darf jedoch weder als Allheilmittel noch als Einfachtechnologie gesehen werden. Oft ermöglicht erst der Einsatz modernster Erkenntnisse die Entwicklung angepaßter Lösungen, die dann in der Ausführung wieder einfach sein können.

Obwohl die AT die Lebensverhältnisse der Bevölkerung erleichtert, einfach und umweltfreundlich ist, wäre es zu euphorisch zu behaupten, daß durch die AT große Beschäftigunseffekte in den genannten Beispielländern erfolgt sind. Im Gegenzug wäre es aber auch ungerecht die geschaffenen Arbeitsplätze als ganz unbedeutend darzustellen. Wie wir anhand der Solarenergienutzungstechnik am Beispiel der Türkei oder wie in anderen Beispielen sehen konnten, werden durch die AT Beschäftigungseffekte ausgelöst aber nicht im bedeutenden Umfang.

Die hoch gesteckten Ziele der AT konnten leider nicht vollständig erfüllt werden. Jedoch sollte an dieser Stelle erwähnt werden, daß durch einige AT, genannt seien hier nur der Lorena - Ofen und die Biogasanlagen in Kamerun Kapital frei wird. Neben dem Kapital steht auch mehr Arbeitszeit zur Verfügung die ihrerseits anderweitig eingesetzt werden kann. Das freigesetzte Kapital kann nun in den Konsum fließen und dort zur vermehrten Nachfrage beitragen. Dies hat natürlich zur Folge, daß mehr produziert wird und so mehr Arbeit geschaffen wird. Weiterhin wird durch die AT die Abhängigkeit der EL von den IL herabgesetzt. Dadurch werden große Mengen an Devisen eingespart. Aufgrund der erzielten positiven Ergebnisse, kann behauptet werden, obwohl die AT, ihr höchstes Ziel Beschäftigungsprobleme in den EL zu lösen zwar nicht gerecht wird, aber im Hinblick auf die Umweltfreundlichkeit, auf die Erleichterung der Lebensbedingungen der armen Bevölkerung einen zufriedenstellenden Beitrag geleistet hat.

Literatur

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[...]


1 Hrg. Dudenverlag, Bedeutungswörterbuch, 2. Aufl, Mannheim / Wien / Zürich 1986, S. 365.

2 Ebenda.

3 Theierl, Herbert, Die Rolle der Technologie im Entwicklungsprozeß, in: Technologien für Entwicklungsländer- Die Konkurrenz zwischen Gegenwart und Zukunft, Hrsg, von Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit, Materalien Nr. 79, S. 16.

4 Theierl, Herbert, Die Rolle der Technologie im Entwicklungsprozeß, a.a.O., S. 21.

5 Schumacher, E.F., Die Rückkehr zum menschlichen Maß, Hamburg 1983, S. 134.

6 Ebenda. S. 140.

7 Vgl. Vente , R.E., Die Frage nach Steuermöglichkeiten für technoogische Entwicklungen.

Entwicklung einer angepaßten Technologie, Anpassung an technologische Entwicklung oder Technologie als Anpassung an eine Entwicklung?, in : Zeitschrift für Kulturaustausch, 25 Jg. 1975, 1 Vj. S. 25.

8 Schumacher, E.F. Angewandte Technologien, Zeitschrift für Kulturaustausch, 1975 1. Vj. S. 67.

9 Vgl. Schwarz, Gerhard, Mikroindustrialisierung Handwerk und Angepaßte Technologie als Elemente einer alternativen Entwicklung, Kolumbien als empirischer Bezug, Dissertation der Hochschule St Gallen, Diessenhofen 1980, S. 59.

10 Theierl, Herbert, Die Rolle der Technologie im Entwicklungsprozeß, a.a.O., S. 21.

11 Ebenda. S. 22.

12 Theierl, Herbert, Die Rolle der Technologie im Entwicklungsprozeß, a.a.O., S. 22.

13 Ebenda. S.23.

14 Ebenda.

15 Ebenda. Siehe hierzu auch, Guido, Ashof, Entwicklungs- und industriestrategische Optionen kleiner Länder der Dritten Welt, Berlin 1988, S. 192.

16 Theierl, Herbert, Die Rolle der Technologie im Entwicklungsprozeß, a.a.O., S..21.

17 Ebenda. S. 24.

18 Ebenda. S. 25.

19 Z.n. Erhard, Louven, Technologietransfer und angepaßte Technologien, Inauguraldissertation in Ruhr - Universität Bochum 1980, S. 67.

20 Spiegel, E., Einleitung, in: Technologietransfer oder Technologie der Entwicklungsländer, Hrg. Kübelstiftung, Bensheim - Auerbach 1974, S. 8 f.

21 Vgl. Erhard, Louven, Technologietransfer und angepaßte Technologien, a.a.O., S. 68.

22 Theierl, Herbert, Die Rolle der Technologie im Entwicklungsprozeß, a.a.O., S. 25 f.

23 Vgl. Hildebrandt, Ursula , Angepaßte Technologie - Begriffe und Kriterien in: Angepaßte Technologie - ein Weg zur Entwicklung, Hrg. Von Dieenste in Übersee, Arbeitsgemeinschaft evangelischer Kirschen in Deutschland e.V., Stuttgart 1990, S. 8.

24 Schwarz, Gerhard, Mikroindustriealisierung Handwerk und Angepaßte Technologie als Elemente einer alternativen Entwicklung, Dissertation der Hochschule St. Gallen, Dissertation Nr. 761, Diessenhofen 1980, S. 80.

25 Nuscheler, Franz, Lern und Arbeitsbuch Entwicklungspolitik, 4 Auflage, Bonn 1996, S. 530 f.

26 Frankfurter Rundschau, 22.2. 1998, S.3.

27 Vgl. Leisinger, M., Klaus, Arbeitslosigkeit, Direktinvestitionen und angepasste Technologie, Dissertation, Üniversität Basel 1975, S. 113 f.

28 Vgl. Wilhelm von Haugwitz, Hans, Angepaßte Technologie die richtige Technologie, E+Z 9/ 81, S. 5 f.

29 Vgl. Hubertus, Seifert, Vorlesung, Auslandsinvestitionen II, 10. 24. 1996.

30 Vgl. Schumacher, E.F., Die Rückkehr zum menschlichen Maß, a.a.O., S. 168.

31 Theierl, Herbert, Die Rolle der Technologie im Entwicklungsprozeß, a.a.O., S.16.

32 Vgl. Erhard, Louven, Technologietransfer und angepaßte Technologien, a.a.O., S. 64 f.

33 Theierl, Herbert, Die Rolle der Technologie im Entwicklungsprozeß, a.a.O., S. 27.

34 Theierl, Herbert, Die Rolle der Technologie im Entwicklungsprozeß, a.a.O., S. 28 ff.

35 Ebenda. S. 28.

36 Vgl. Bohnert, M. u.a. : Arbeitslosigkeit als Schicksal?, Bonn 1983, S. 59.

37 Betz, J. : Arbeitslosigkeit und Beschäftigungsstrategien in der Dritten Welt, München 1996, S.

81.

38 Vgl. Oechel, W. In: Die Dritte Welt in der Krise, München, 1985, s.175.

39 Vgl. Betz, J., a.a.O., S.81.

40 Vgl. Bohnert, M., a.a.O., S. 59, siehe auch, Betz, J.,a.a.O., S. 82.

41 Betz, J., a.a.O., S. 82.

42 Bohnert, M., a.a.O., S. 314.

43 Ochel, Wolfgang, Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung, in: Die Dritte Welt in der Krise, Hrg. Opitz, Peter, J., München 1985, S. 176.

44 Harrison, P. : Die Zukunft der Dritten Welt, Hamburg, 1984, S. 124.

45 Bliss, F. u.a. : Angepaßte Technologien aus der Dritten Welt, Bonn, 1986, S. 65.

46 Dickenson, J.P. : Zur Geographie der Dritten Welt, Bielefeld, 1985, S.136.

47 Bliss, F., a.a.O., S.62.

48 Vgl. Urs, Heierli, Entwicklung mit angepaßter Technik, o.J., o.O., In der ITWZ Bibliothek zu erhalten kennummer: T1117, S. 9.

49 Dennhardt, J. u. Pater, S. : Entwicklung muß von unten kommen, Hamburg, 1980, S. 187.

50 Vgl. Interdisziplinäre Projektgruppe für Angepaßte Technologie : Interdisziplinäre Forschungsprojekte an der TU Berlin, Berlin, 1978, S. 403.

51 Harrison, P. : Die Zukunft der Dritten Welt, Hamburg, 1984, S. 129.

52 Louven, E. : Technologietransfer und angepaßte Technologien, Tübingen, 1982, S. 247.

53 Ebenda. S. 250.

54 Vgl. Osman, Ipek, Günes enerjisinin Türkiye`de kullanimi, Konya / Doganhisar 1997, S. 1f.

55 Vgl. Osman, Ipek, a.a.O., S. 3 f.

Ende der Leseprobe aus 40 Seiten

Details

Titel
Angepaßte Technologie zur Lösung der Beschäftigungsprobleme
Hochschule
Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen
Autor
Jahr
1998
Seiten
40
Katalognummer
V106944
ISBN (eBook)
9783640052196
Dateigröße
498 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Angepaßte, Technologie, Lösung, Beschäftigungsprobleme
Arbeit zitieren
Ahmet Güldes (Autor:in), 1998, Angepaßte Technologie zur Lösung der Beschäftigungsprobleme, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/106944

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