Inhalt
1. Einleitung
2. Die strategische Bedeutung der Türkei nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion
3. Die historischen Beziehungen der Türkei zu den Turkvölkern der ehemaligen Sowjetunion
3.1 Mittelasienpolitik der Türkei nach dem Zerfall der Sowjetunion
4. Pantürkismus: Ursache der türkischen Mittelasienpolitik?
5. Wirtschaftliche Rolle der Türkei
5.1 Economic Cooperation Council (ECO)
5.2 Die Schwarzmeer - Kooperation
5.3 Die Türkei als Brücke nach Europa
5.4 Wirtschaftliche Kapazität Zentralasiens und Aserbaidschans
5.5 Wirtschaftliche Beziehungen der Türkei mit den Turkrepubliken
5.6 Öltransport aus Aserbaidschan in den Westen
6. Kulturelle Beziehungen der Türkei zu den Turkvölkern
6.1 Bildung
6.2 Medien
6.3 Alphabet
7. Fazit
Abkürzungsverzeichnis
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
1. Einleitung
Die 80`er Jahre dieses Jahrhunderts sind mit weltbewegenden Ereignissen zu Ende gegangen, die kaum jemand erwartet hatte. Der Zerfall der Sowjetunion, der auch die Auflösung des Ostblockes und das Ende des Kalten Krieges bedeutete, führte auch zu geopolitischen Änderungen auf der Weltkarte. Der Zusammenbruch des Vielvölkerreiches Sowjetunion hat eine Kettenreaktion von Unabhängigkeitsbewegungen verursacht, die von den baltischen bis zu den transkaukasischen und mittelasiatischen Republiken reichte.
Eine Welle der nationalen Wiedergeburt ergriff auch die tuksprachigen Völker im Kaukasus und in Zentralasien. Aserbaidschan, Kazachistan, Kyrgyzstan, Usbekistan, Tadschikistan und Turkmenistan erreichten ihre Unabhängigkeit auf friedlichem Wege durch den Untergang der zentralen kommunistischen Macht in Moskau und der Auflösung der Sowjetunion nach dem gescheiterten Putsch im August 1991.
Die gemeinsamen Werte dieser Staaten mit der Türkei wie Religion, Sprache, Kultur und Herkunft führten dazu, daß diese Staaten einen besonderen Bezug zur Türkei haben. Wegen der Gemeinsamkeiten mit den neuen Turk-Staaten sollte die Türkei auch auf die Beziehungen besonderen Wert legen.
In dieser Arbeit bemühe ich mich, die Rolle der Türkei in Mittelasien unter drei Prämissen (politisch, ökonomisch, kulturell) zu betrachten.
Im ersten Abschnitt wird die strategische Bedeutung der Türkei nach dem Untergang der Sowjetunion untersucht.
Im zweiten Abschnitt werden die historischen Beziehungen und der politische Einfluß der Türkei im mittelasiatischen Raum und auf dem Kaukasus dargestellt und auf eine pantürkische Dimension hin analysiert. Dabei wird auch auf die historische Entwicklung der pantürkischen Bewegung eingegangen. Im dritten Abschnitt wird auf die wirtschaftliche Arbeit der Türkei mit den Turkrepubliken in regionalen und internationalen Organisationen eingegangen, so wie auf die bilateralen Wirtschaftsbeziehungen zwischen der Türkei und den Turkrepubliken. Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei auf Aserbaidschan. Weiterhin wird die wirtschaftliche Ausgangsbasis der Region dargestellt. Zuletzt wird auf die kulturellen Beziehungen der Türkei mit den Turkvölkern eingegangen.
Die Literaturlage für diese Arbeit ist wegen der Wichtigkeit des Themas für die Türkei und der Aktualität günstig.
Auf Grund der Komplexität des Themas und der zur Verfügung stehenden Seitenzahl, kann diese Arbeit keinesfalls den Anspruch auf Vollständigkeit erheben, sondern lediglich dem Ziel eines kurzen Überblicks gerecht werden.
2. Die strategische Bedeutung der Türkei nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion
Als im Jahre 1991 die Sowjetunion nach mehr als 70 Jahren kommunistischer Herrschaft zusammenbrach, glaubten viele im Westen, auch die Türkei habe ihre bislang wichtige strategische Bedeutung als Wächter an der Südostflanke der NATO und als traditioneller „Hüter der Meerengen“ verloren, zwar brauche man das Land nach wie vor als Mittler zwischen Orient und Okzident, aber diese Aufgabe habe die Türkei ohnehin schon immer wahrgenommen, so daß sich ein weiteres Interesse an ihrer künftigen Entwicklung in Grenzen halte.1
Wer so dachte, wurde rasch eines Besseren belehrt:
Mit dem Fall der Sowjetunion stürzte nicht nur das vorläufige letzte Großreich der Weltgeschichte ein, sondern zahlreiche Völker wurden praktisch über Nacht unabhängig.
Es dauerte eine Weile, bis man im Westen realisierte, daß die fünfzig Millionen Nicht- Russen im Kaukasus, in Transkaspien und Mittelasien zu neunzig Prozent Türken und Muslime und darüber hinaus turksprachig sind.2
Die Türkei ist somit mit dem Beginn der neunziger Jahre, im übertragenden Sinne, um weitere fünfzig Millionen Menschen und Millionen Quadratkilometer größer geworden.3
Der Westen vor allem die Amerikaner wollen, daß Ankara engen Kontakt zu den türkischen Brudervölkern im Kaukasus und in Zentralasien herstellt, diesen Völkern bei der ökonomischen, politischen und kulturellen Entwicklung hilft und darüber hinaus auch für politische Stabilität in dieser Region sorgt. Aus dieser Situation heraus, sind für türkische Außenpolitik neue politische und wirtschaftliche Aktionsbereiche entstanden. Die Türkei erhält somit ihre strategische Bedeutung weiterhin aufrecht.4
3. Die historischen Beziehungen der Türkei zu den Turkvölkern der ehemaligen Sowjetunion
In der Türkei hat man sich lange Zeit nicht mit den Turkvölkern der ehemaligen Sowjetunion befaßt. Als nach dem Ende des Ersten Weltkrieges das universalistische Reich der Türken zusammenbrach und Mustafa Kemal Atatürk (1881-1938)5 aus seiner Konkursmasse einen modernen türkischen Nationalstaat schuf, setzte er sich mit der Sowjetunion in Kontakt. Die türkisch-russische Geschichte war von Krieg und Elend überschattet. 1925 unterzeichneten die Türkei und Rußland einen “Nichtangriffsvertrag“.6 Somit normalisierte Atatürk das Verhältnis zu dem mächtigen russischen Nachbarn und setzte sich sogar erfolgreich für freundschaftliche Beziehungen ein. Atatürk lehnte die kommunistische Ideologie ab, was auch an seinen Äußerungen gegenüber dem amerikanischen General Douglas Mac Arthur im Jahre 1934 erkennbar ist. M. K. Atatürk sagte: „...Heute ist im Osten Europas eine neue Macht, die die ganze Zivilisation, ja sogar die ganze Menschheit bedroht, in Erscheinung getreten. Diese schreckliche Macht mobilisiert alle ihre materiellen und geistigen Möglichkeiten für die Weltrevolution.“7 Trotz seiner negativen Meinung über die russische Revolution vermied er jegliche Konfliktsituationen mit der Sowjetunion. Er wußte das in Kirim, Kaukasus und Mittelasien die Turkvölker von Russen unterdrückt und in einigen Gebieten große Massaker gemacht wurden. Er wußte auch, daß Enver Pascha, der Herresminister und Befehlshaber der Osmanen im Ersten Weltkrieg war noch 1922 bei Buchara im Kampfe gefallen ist, als er dort den militärischen Widerstand der Bevölkerung gegen die Russen organisierte.8
In der Türkei hat man sich lange Zeit nicht mit den Turkvölkern der ehemaligen Sowjetunion befaßt.
Aber sich über die Unterdrückungspolitik der Sowjetunion zu äußern hätte zu einem Konfliktpotential zwischen der Türkei und Sowjetunion geführt, was zu vermeiden war. Er sagte: „Yurtta sulh, cihanda sulh- Frieden zu Hause, Frieden in der Welt“ und schweigte.9
Nach Atatürk hatte die Türkei während der gesamten Sowjetzeit kaum Kontakt mit Aserbaidschan und mit den anderen mittelasiatischen Türk-Republiken, weil sie sich mit der UdSSR um gute Beziehungen zu bilden bemühte bzw. mit der Sowjetunion Konflikte vermied.10 Folglich stand die Türkei bis Ende der 80`er Jahre als teilnahmsloser Beobachter den Ereignissen in der Sowjetunion gegenüber.11
3. 1 Mittelasienpolitik der Türkei nach dem Zerfall der Sowjetunion
Die Sowjetunion war bis Anfang der 90`er Jahre eine Weltmacht und ein „Vielvölkerimperium“.12 Das plötzliche Ende des Sowjetimperiums und die Entstehung der Turkrepubliken hatte auch kaum jemand in der Türkei erwartet.
Der Schock verging schnell und die Türkei hat als erster Staat am 09.11.1991 die Unabhängigkeit Aserbaidschans und danach mit dem Beschluß der Regierung vom 16.12.1991 alle unabhängigen GUS-Saaten, u.a. Kasachstan, Kyrgyzstan, Tadschikistan, Turkmenistan und Usbekistan anerkannt.13
Die Turkvölker waren bis zum Untergang der Sowjetunion in der Türkei ein Tabuthema, lediglich die Nationalisten und vor allem dessen verstorbener Vorsitzender Alparslan Türkes haben darüber gesprochen bzw. nachgedacht. Seine Ansichten haben bis zum Untergang der Sowjetunion in der offiziellen türkischen Politik keinen Platz gehabt. Sogar in Amerika wurden Studien veröffentlicht, wobei sich Politikwissenschaftler Gedanken darüber machten, wie die amerikanischen Interessen nach einem möglichen Untergang der Sowjetunion bestens im Kaukasus und in Zentralasien vertreten werden können. Obwohl die Türkei mit den Turkvölkern historisch verbunden waren, gab es solche Studien in der Türkei nicht. So kam es dazu, daß die türkische Außenpolitik von den Ereignissen im wahrsten Sinne des Wortes überrumpelt wurde.14
Um wirtschaftliche, politische und kulturelle Beziehungen mit den Turkrepubliken eng zu knüpfen und zu koordinieren, wurden im Januar 1992 rasch, innerhalb des türkischen Außenministeriums eine Abteilung für Zusammenarbeit in Mittelasien gegründet. Der Zweck der Abteilung ist die Ausbreitung von Projekten bzw. Programmen unter Berücksichtigung der jeweiligen Bedürfnisse der Republiken bei der Umgestaltung der Staats- und Wirtschaftsstruktur und die Bearbeitung konkreter Unterstützungsmaßnahmen.
Nach der Entstehung der Turkrepubliken kam auf die Türkei eine Aufgabe zu, als ein islamisches Land mit einem laizistischen Staatsmodell und einer gewissermaßen funktionierenden freien Marktwirtschaft für ethnisch und kulturelle Verwandten ein Vorbild zu sein.15
Ethnisch und kulturelle Nähe zu nutzen war, bzw. ist die Absicht der Türkei, in Aserbaidschan und mittelasiatischen Republiken einen politischen und ökonomischen Einflußbereich zu bilden. Die Türkei hatte das Ziel, durch die Auflösung der Sowjetunion das entstandene politische Vakuum in Transkaukasien und Zentralasien durch sein eigenes Staatsmodell zu erfüllen und somit den Weg der politischen und religiösen Fanatiker den Boden zu entziehen. Im Westen wurde die Auffassung der Türkei unterstützt. Da wurde die Meinung vertreten, daß in dieser neuen Lage die Türkei in diesen Regionen- und ins besondere bei den dort lebenden Turkvölkern eine wichtige politische Mission zu erfüllen habe.16 Unter der Führung der Türkei sollten in Zusammenarbeit mit der U.S.A. und mit Westeuropa die Verhältnisse in Transkaukasien und Zentralasien neu gestaltet werden. Gedacht wurde insbesondere an die Einführung des “Türkischen Modells“ in den Ländern der beiden Regionen.17
Dieses basiert auf drei Hauptsäulen:
a) Säkularismus in einer islamischen Gesellschaft
b) Pluralistisch-demokratisch System nach westlichem Muster und
c) freie Marktwirtschaft.
Dieses Modell sollte der Rahmen werden für die künftige politische und wirtschaftliche Entwicklung dieser Länder und deren Hinwendung zum Westen einleiten.18
Bei den in den meisten Republiken an der Macht befindlichen postkommunistischen Eliten kommt das säkularistische Entwicklungsmodell auch gut an. Für den kirgisichen Präsidenten Askar Akayev ist die Türkei der “Morgenstern, der den Turkrepubliken den Weg weist.“19 Der kasachische Präsident Nursultan Nasarbayev nennt die Republik Atatürks “das einzige Vorbild.“20 Und der Usbeke Islam Karimov kündigt an, sein Land werde “auf der türkischen Straße“ in die Marktwirtschaft marschieren.21
So haben sich die Staatschefs der Turkrepubliken schon bei ihrem Treffen mit dem türkischen Staatspräsident Demirel im Sommer 1995 in der kirgisichen Hauptstadt Bishek auf ein laizistiches Model des Islam geeignet. Dies war gleichzeitig eine deutliche Distanzierung vom Iran.22 Das “türkische Modell“ übt auf die politischen Eliten und Intellektuellen der mittelasiatischen Republiken und Aserbaidschan große Anziehungskraft aus, da der Laizismus die erste Voraussetzung für die angestrebte politische und wirtschaftliche Öffnung nach Westen bzw. für die erhoffte wirtschaftliche Unterstützung durch den Westen ist.23 Beziehungen zwischen der Türkei und der Turkrepubliken hatten in der Zeit unterschiedliche Tendenzen.24 Nach der Unabhängigkeit der Turkrepubliken war die Türkei verdienstvollerweise am Anfang im Bereich der humanitären Hilfe sehr engagiert und hat dadurch große Erwartungen geweckt. Die Anfangseuphorie verging schnell. Es muß vor Augen gehalten werden, daß die Türkei begrenzte Mittel hatte, um den Bedürfnissen und Erwartungen von den Turkrepubliken entgegen zu kommen.25
Darüber hinaus war die türkische Mittelasienpolitik von Zeit zu Zeit unterschiedlich. Z.B. während der Özal-Zeit wurde auf dieser Region noch mehr Wert gelegt (In den Jahren 1983-1993 war Turgut Özal zuerst türkischer Ministerpräsident und dann Staatspräsident.26 ) Damals fanden hunderte offiziellen und private Delegationen- besuche statt um die politischen, ökonomischen und kulturellen Beziehungen zu vertiefen. Während das in seiner Zeit stattgefundene Gipfeltreffen der Turkrepubliken in Ankara am 30/31.10.1992 wurde sogar von einem wirtschaftlichen und politischem türkischen Block gesprochen. Der Herzkranke türkische Präsident Özal starb im Frühjahr 1993, zwei Tage nach der anstrengenden Turkrepublikenreise. Seitdem gab es in der Türkei mehrere Regierungswechsel aber Tatsache ist, daß sich keiner so wie Özal in Turkrepubliken angagiert hat.27
Das starke Interesse am Kaukasus und Mittelasien löste bei den Regionalmächte Rußland, Iran und der Türkei eine starke Rivalität untereinander. Irans Wunsch war, sein islamisches Staatsmodell in den neuen Republiken, die vor einem Systemwechsel standen, zu exportieren. Dies gelang Iran bis heute nicht. Die Russen, die das ehemalige Sowjetgebiet als ihr nahes Ausland erklärt hatten, wollten ihre regionale Kontrolle in diesem Gebiet nicht verlieren. Trotz aller Probleme im eigenen Land ließ deren Interesse an Zentralasien und dem Kaukasus nicht nach. Entscheidend dafür dürften die dort lebenden Minderheiten und vor allem die reichen Energievorkommen sein.28 Es wurde gezeigt, daß Moskau zunächst noch wirksamer als Ankara auftrat. Dies beweist die Ersetzung des vom aserbaidschanischen Volk gewählten Präsident Ebulfeyz Elcibey, der näher an die Türkei war; durch Haydar Aliev (Mitglied des ehemaligen sowjetischen Politbüros) im Jahre 1993. Hierbei muß erwähnt werden, daß seit der Machtübernahme Haydar Aliyevs eine türkische Dominanz in Aserbaidschan wie zu der Zeit von Elcibey nicht feststellbar ist. Aber die Mächtebalance auch während des Haydar Aliyev verschiebte sich immer mehr zu gunsten der Türkei. Der Grund dafür ist, daß Rußland trots der Machtübernahme Haydar Aliyevs die armenische Seite militärisch und politisch bei der militärischen Auseinandersetzung mit Aserbaidschan unterstützt. Die Türkei dagegen vertritt den aserbaidschanischen Standpunkt in internationalen Gremien und ist in erster Linie daran beteiligt gewesen, daß die UN-Versammlung die armenische Annexion des aserbaidschanischen Territoriums offiziell verurteilt hat. Abgesehen von dieser Verurteilung und einigen politischen Bemühungen stand die Türkei besonders nach dem Tode von Özal relativ hilflos der Aggression der Armenier gegenüber. Noch immer Leben ca. eine Mio. Flüchtlinge aus Nagorni Karabach in Zelten und warten darauf, eines Tages in ihre Heimat zurückzukehren.29
Die Türkei hat die Mitgliedschaft der mittelasiatischen Staaten und Aserbaidschan in internationalen Organisationen unterstützt bzw. geholfen. In diesem Kontext hat sie daran gearbeitet, daß sie in verschieden internationalen Institutionen wie u.a. der KSZE, UN, OSZE, NACC Mitglieder wurden. Die Türkei ist der Überzeugung, daß durch eine Teilnahme der Turk-Staaten an der euroatlantischen Gemeinschaft ein Beitrag zu Frieden, Stabilität und Wohlstand in Eurasien geschaffen wird.30
Die Türkei hat ethnisch und kulturelle Bindungen zu zentralistischen Staaten und möchte ökonomisch und kulturell in dieser Region dominieren. Sie hat zunächst dafür die besten Voraussetzungen zum Vergleich der beiden anderen Ländern. Was aber der Türkei fehlt, sind die monetären Mittel, um ihren Zielen gerecht zu werden.31
4. Pantürkismus: Ursache der türkischen Mittelasienpolitik?
In diesem Abschnitt geht es um die Frage, ob in der türkischen Außenpolitik bzw. in der türkischen Gesellschaft pantürkistische Ambition bezüglich Zentralasien und Aserbaidschan zu beobachten sind? Erst muß man klarstellen, was Pantürkismus bedeutet. Gibt es Unterschiede zwischen Pantürkismus und Panturanismus? Pantürkismus ist die Ansicht der türkischen Einheit, die in der letzten Zeit vom Osmanischen Reich hervorgerufen wurde. Panturanismus ist von den Türken, der ganzen Einheit im einzigen Vaterland und unter der einzigen Fahne vorgesehene, nationalistische Auffassung.32 Bei dem Panturanismus wurde für alle Türken eine Heimat vorgesehen, die Turan hieß. Wo die Grenzen von dieser Heimat anfangen und wo sie enden sind nach Meinungen unterschiedlich. Der Vater dieser Auffassung ist der kurdischstämmige Dichter Ziya Gökalp, der von Atatürk als Vater des Türkentumes bezeichnet wurde. Er schrieb in einem Gedicht: „Heimat ist weder Türkei noch Türkistan. Heimat ist ewige Heimat Turan.“33
Die pantürkische Bewegung entstand erst in der ersten Hälfte des 19. Jh, nicht in den osmanischen Grenzen, sondern in den mittelasiatischen Turkvölkern, wie Kirgisien und Baschkirien. Die Ursache der Bildung von Pantürkismus in Mittelasien war eine Reaktion gegen die Nationalismusbewegungen, besonders Panslawismus in Europa. Die panslawische Bewegung hatte einen negativen Effekt auf die Turkvölker, die sich als Minderheit in den russischen Grenzen befanden. Wegen der Russifisierungsbewegungen in den Gebieten, wo die Türken homogen lebten, wurden die russischen Einwanderer dorthin geschickt. Damit wurden die Türken gezwungen, auszuwandern. Durch die Aktion der Russen hat sich die pantürkistische Bewegung schneller ausgebreitet.34
Pantürkismus entstand im Osmanischen Reich in den letzten Jahrzehnten gegen Ende der Osmanenzeit. Eine wichtige Ursache war, daß die europäischen Mächte direkt in osmanische Angelegenheiten eingriffen, das osmanische Gebiet besetzten und die Minderheiten im Reich zu Aufständen ermutigten. Als Gegenreaktion und zur Rettung des Staates wurden unterschiedliche Bewegungen wie „Osmanismus“, „Pantürkismus“, „Panislamismus“, „Modernismus“ gebildet und verstärkt.35
Nach dem Untergang des Osmanischen Reiches im Jahre 1923 hat der Nationalstaatsgründer der Türkei, Mustafa Kemal Atatürk den Nationalismus im eigenen Staatsterritorium begrenzt.36 In den ersten Jahren waren panturanistische Aktionen gesetzlich verboten.37 Nach der Verfassung von 1961 trat die Liberalisierung des politischen und gesellschaftlichen Klimas in Kraft. In dieser günstigen Zeit wurde die Partei MHP (Die Partei der Nationalen Bewegung), die pantürkistische Ansichten hat, gegründet.38
Nach dem Zerfall der Sowjetunion schien die staatliche Mittelasienpolitik der Türkei den Raum sehr vorsichtig zu linieren. Die Regierung in Ankara lehnt eine hegemoniale Einflußnahme auf die Turkrepubliken ab, weil sie intensive kulturelle und wirtschaftliche Beziehungen knüpfen will. Direkt nach dem Sowjetimperium waren die Republiken auch nicht bereit, von der Außenwelt eine Hegemonie anzunehmen.39
Der ehemalige Regierungschef und der jetzige Staatspräsident Süleyman Demirel, faßte die türkische Außenpolitik in Mittelasien so zusammen: „Unser Verhältnis zu den Turkvölkern Zentralasiens muß auf die Verbesserung der kulturellen und wirtschaftlichen Beziehungen begrenzt werden. Wir müssen stets Rücksicht auf das Gleichgewicht in der Region nehmen und es darf keineswegs den Verdacht der nichttürkischen Staaten hervorgerufen werden.“40
Obwohl in den Wahlreden alle Parteivorsitzenden der türkischen Politik von der türkischen Welt gesprochen haben, die von der Adria bis China geht, war das Regierungsmilieu in Ankara achtsam, damit die Mittelasienpolitik der Türkei nicht falsch verstanden wurde. Wenn die türkische Mittelasienpolitik als pantürkistisch erkannt wäre, könnte Pantürkismus als Gegenreaktion Panslawismus bilden, weil Panslawismus die Entstehung des Pantürkismus verursacht hat.41
Bei dem zweiten Gipfeltreffen der Turk-Staaten im Oktober 1994 in Istanbul erklärte der türkische Staatspräsident Demirel, mit Blick auf die russischen Vorbehalte gegen den Turk-Gipfel, “Sein Land betrachte Mittelasien und Kaukasus nicht als eine Zone des Einflusses oder der Rivalitäten. Wir um des Friedens und der Wohlfahrt willen zusammengekommen als unabhängige Staaten, die eine gemeinsame Geschichte, Sprache und Religion haben. Diese Einheit ist kein Werk von heute. Sie ist vielmehr ein durch die Geschichte gefangenes Resultat. Sollten wir unsere gemeinsame Geschichte und unsere Vergangenheit vergessen?“42 Der türkische Außenminister Müntaz Soysal erklärte, “die Beziehungen der Türkei zu den Turkrepubliken und zu Rußland müßten miteinander vereinbar sein; die Türkei hege keine pantürkistischen Absichten.“43 Demnach kann weder in der türkischen Außenpolitik noch in der türkischen Gesellschaft, außer am rechten Rand der Parteilandschaft, ernsthaft von pantürkischer Ambition ausgegangen werden.
Auf der privaten Ebene sind die nationalistische Partei und einige religiöse Gruppen in Aserbaidschan und Mittelasien aktiv. Obwohl die MHP (Nationalisten) ihre Stimmen vom Jahr 1989 von 4.4 % im Jahr 1995 auf 8,18 % erhöht hat, war die Partei im türkischen Parlament nicht zu vertreten, weil die Nationalisten bei der Wahl am 24. Dezember 1995 mit 8.18 % der Stimmen an der landesweiten Zehn - Prozent Hürde scheiterten. Trotzdem sind die Nationalisten unter dem Namen „Ülkücüler“ oder „die Grauen Wölfe“ vor allem in Aserbaidschan und in anderen Turkrepubliken stark organisiert.44
Letztlich muß bemerkt werden, daß pantürkistische Stimmen in einigen Turkrepubliken größer als in der Türkei sind, da sie bei der Suche nach einer neuen Identität ihren Weg in einer Synthese von Islam und Pantürkismus sehen. Dies beweist auch das Begräbnis des am 04.04.1997 verstorbenen Vorsitzenden der nationalistischen Partei MHP Alparslan Türkes. Da waren fast alle Staatsoberhäupter der Turkrepubliken anwesend.45
Es muß hierbei gesehen werden, daß der verstorbene Vorsitzende der türkischen Nationalisten, Alparslan Türkes in Aserbaidschan und in anderen Turkrepubliken in erster Linie als Antikommunist gesehen wurde, der die Türkei vor dem Kommunismus bewahrt hat. Der Türkismus wird hier als eine Bewegung gegen Kommunismus und gegen Russifizierung verstanden.46
5. Wirtschaftliche Rolle der Türkei
Die Türkei bemüht sich im Rahmen ihrer Möglichkeit gute wirtschaftliche Beziehungen mit den Turkvölkern zu haben. Abgesehen davon bemüht er sich die Turkrepubliken in regionalen und internationalen Wirtschaftsgemeinschaften einzubinden damit sie ihr wirtschaftliches Potential besser ausschöpfen können.47
5.3 Economic Cooperation Council (ECO)
Die Türkei hat die Aufnahme der mittelasiatischen Staaten und Aserbaidschans in die “Islamische Gemeinschaft für Wirtschaftliche Kooperation“ befürwortet.
Die ECO wurde 1964 von der Türkei, dem Iran und Pakistan gegründet, mit der Absicht die politische und wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen den Gründungsländern zu erweitern.48
Auf dem ECO-Gipfeltreffen am 16. und 17. Februar 1992 in Teheran wurde die Organisation um Aserbaidschan, Kirgisistan, Usbekistan, Turkmenistan, Tadschikistan und Afghanistanerweitert. Kasachstan hat einen Beobachterstatus. Mit der Aufnahme der Zentralistischen Staaten und Aserbaidschans sollte die Organisation revitalisert werden. Es geht, wie bereits auf dem Treffen der Staatschefs in Aschabad (Mai 1992) festgelegt wurde, vor allem um die Schaffung einer Infrastruktur, welche die sternförmige Ausrichtung der zentralistischen Staaten auf Moskau hin auflösen soll. So ist vom Bau einer Autobahn und Eisenbahnlinie, die die Hauptstädte von Ankara bis Almata verbinden soll, die Rede; es geht vor allem um die Errichtung von Pipelines, die Turkmenistan vom GUS-Raum unabhängig machen sollten. Unklar ist jedoch noch immer, wie solche Großprojekte zu finanzieren sind.49
Die Organisation hat jetzt keinen großen Erfolg gemessen. Aber in der Zukunft kann sie eine ernsthafte Alternative der GUS seien. Mehrere Sprecher der russischen Föderation haben die Mitgliedschaft der zentralistischen Staaten in ECO kritisiert. Die Russen bekundeten, von der Vorstellung, daß die Nachfolgestaaten der UdSSR sich an einer Organisation muslimischer Staaten beteiligten, tief beunruhigt zu sein.50
5.4 Die Schwarzmeer - Wirtschaftskooperationsregion (SMWR)
Das Projekt wurde vom ehemaligen türkischen Botschafter in Washington, Sükrü Elekdag, entwickelt und von dem damaligen türkischen Staatspräsident Turgut Özal gefördert.51 Am 25.Juni 1992 unterzeichneten elf Staats- und Regierungschefs das Gründungsdokument für eine Schwarzmeer-Wirtschaftszone.
In der 18 Punkte umfassenden “Bosporus-Erklärung“ vereinbarten die Unterzeichnerstaaten (Türkei, Rußland, die Ukraine, Bulgarien, Rumänien, Moldau, Albanien, Griechenland, Georgien, Armenien und Aserbaidschan) die Schaffung eines Wirtschaftsraumes am Schwarzen Meer, der der Region “Frieden, Stabilität und vor allem Wohlstand bringen solle.“52
Die Ziele der Organisation sind von ökonomischer und politischer Natur. Politisches Ziel ist, die Schwarzmeerregion zu einer Friedenszone zu mache. Die wirtschaftliche Kooperation (Ziele) in der Reduktion von Zöllen, die Gewährung von Freizügigkeit für Arbeiter und Kapital, die Kooperation zwischen privaten Unternehmen. Einen konkreten Bereich der Zusammenarbeit bilden die Sektoren der Transport, Telekommunikation, Datenaustausch, Energiewirtschaft, Fischerei, Wissenschaft und Technologie. Auch ökonomische Kooperationsziele sind vorhanden. Im Mittelpunkt des Finanzierungsrahmens steht die Schwarzmeer- Bank für Außenhandel und Investitionen Das politische Organ der Gemeinschaft ist ein Außenministerrat, der regelmäßig mindestens einmal im Jahr tagen und die Wirtschaftspolitik der Mitgliedstaaten koordinieren soll.53
Durch den Schwarzmeer Kooperationsrat wird ein Markt von etwa 400 Millionen Menschen geschaffen. Seitens der türkischen Regierung wurde ausdrücklich betont, daß der Kooperationsrat keine Alternative zur EU darstellte, vielmehr sei es als Ergänzung auszusehen.54
Die Türkei erhofft sich mit diesem Zusammenschluß die Erschließung neuer Märkte im Bereich der Konsum- und Bauindustrie.55
Die friedenspolitischen Ambitionen der SMWR lassen diese Kooperationsgemeischaft als ein mutiges Projekt erscheinen. Ihr geopolitischer Flügel, der Balkan und der Kaukasus, gehören zu den konfliktträchtigsten Regionen der Welt. Kaum ein anderes regionales Kooperationsprojekt umfaßt so viele historische oder aktuelle Gegensätze zwischen den Teilnehmerstaaten: Armenien -Aserbaidschan, Armenien - Türkei, Ukraine - Rumänien, Ukraine - Rußland, Rußland - Moldawien, Türkei - Griechenland. Abgesehen davon bestehen in den meisten Mitgliedstaaten innerstaatliche Konflikte.56
Die erste Voraussetzung für den Erfolg der Kooperation wären innere und außenpolitische Stabilität in dieser Region. Wie Eduard Schewadnadse zum Ausdruck brachte, „daß der Erfolg der ökonomischen Zusammenarbeit so lange ein Traum bleiben wird, wie die politische Stabilität in dieser Region nicht hergestellt und ethnische Konflikte nicht friedlich gelöst werden können.“57 Die zweite Voraussetzung für den Erfolg wäre, wenn die von den ehemals sozialistischen Ländern beabsichtigte wirtschaftliche und politische Transformation von einer zentralistischen Planwirtschaft nicht zügig realisiert wird.58 Hierbei muß erwähnt werden, daß diese Länder große Fortschritte seit ihrer Unabhängigkeit Richtung Marktwirtschaft gemacht haben. Aber im Hinblick auf die Privatisierung und was die gesetzlichen Rahmenbedingungen angeht, haben sie immer noch ernsthafte Probleme.59
Ich bin hier der Ansicht, daß die politische Stabilität und die friedliche Lösung von ethnischen Konflikten Vorrang vor den anderen Faktoren genießt, daß der politische Frieden zwischen den Völkern Grundvoraussetzung für multilaterale Zusammenarbeit ist.
5.3 Die Türkei als Brücke nach Europa
Die Auswirkungen der politischen und wirtschaftlichen Entwicklungen in Mittelasien und im Kaukasus sind für die Türkei, aber auch für Europa von großer Bedeutung, so daß die Türkei den gegenwärtigen Entwicklungen nicht als teilnahmsloser Beobachter gegenübertreten kann, sondern ihre Beziehungen angesichts der Einflußbemühungen islamischer Staaten (Iran, Saudi Arabien) zu den Turkvölkern intensivieren muß, zumal die Republiken die Türkei auch dazu auffordern.
Die Türkei als assoziiertes Mitglied der Europäischen Union und als Mitglied der Zollunion seit 1996 verfügt über weitgehenden Zugang zum westeuropäischen Markt. Die türkische Unterstützung bei Übergang und Anwendung der freien Marktwirtschaft und beim Anknüpfen guter wirtschaftlicher Beziehungen mit den mittelasiatischen Republiken und mit Aserbaidschan ermöglicht den Einschluß dieser Staaten an den Westen und kann die Zusammenarbeit zwischen beiden Staatgruppen intensivieren. Sowohl Zentralasien als auch der Kaukasus (insbesondere Aserbaidschan mit seinem reichhaltigen Ölvorkommen) verfügen über beträchtliche Bodenschätze.60
Der politische und wirtschaftliche Einfluß der Europäischen Union in beiden Regionen kann nur durch die ihr enger verbundenen Staaten vermittelt werden. Und eben in dieser Vermittlerrolle sieht sich die an Europa eng verbundene Türkei. Sie möchte dem Westen Erdöl, Erdgas und Baumwolle aus Kasachstan, Usbekistan und Aserbaidschan besorgen und Zentralasien sowie Kaukasien Investitionen und Know-how aus dem Westen vermitteln.61
Demnach will die Türkei als Bindeglied zwischen Europa und Zentralasien sowie Transkaukasien eine Funktion als Brücke zwischen den Markt der ehemaligen Sowjetunion und den westlichen Hilfs- und Aufbauleistungen bzw. dem Kapital übernehmen.
5.4 Wirtschaftliche Kapazität Zentralasiens und Aserbaidschans
Aserbaidschan und die mittelasiatischen Länder haben reiche Bodenschätze und sehr ertragreiche Landwirtschaft. Durch ihre Bodenschätze, welche von globaler Bedeutung sind, wie Erdöl, Erdgas, Kohle, Eisenerz und Gold wird die Region in der Zukunft strategisch noch wichtiger.62
Die amerikanische Energieministerin Harzel O`Leary äußerte sich zur Bedeutung dieser Region für die Bedürfnisse der amerikanischen und westlichen Rohstoffversorgung wie folgt: „die Reserven des Kaspischen Meeres haben globale Bedeutung“.63 Auch Cristian Schmidt-Häuer brachte in „Die Zeit“ treffend zum Ausdruck: „die kaspische Senke, die den Kaukasus von Mittelasien trennt, wird zu einem neuen Kuwait werden, im besten wie im schlimmsten Falle.“64 Außerdem produziert die Region dreiviertel der GUS- Bedürfnisse an Baumwolle, Obst, Reis.65
5.5 Wirtschaftliche Beziehungen der Türkei mit den Turkrepubliken
Die Türkei hat mit den Turkrepubliken hunderte von bilateralen Abkommen bzw. Protokolle, die auf eine umfassende Zusammenarbeit in Wirtschaft, Handel, Telekommunikation, Technik, Wissenschaft, Dienstleistungen, Bildung, Kultur und Verkehrsbindungen unterzeichnet. Nur während des Ministerpräsident (jetziger Staatspräsident) Demirel - Besuches zwischen dem 23. 04. 92 und 03. 05. 92 in sechs Turkrepubliken wurden 41 Abkommen unterzeichnet.66
Im Wirtschaftsbereich wurden Kreditausgaben, Investitionen in verschiedenen Bereichen, Beratungen bei neuen Staats- und Wirtschafterrichtungen gewährleistet. Die wichtigste technische Hilfe fand im Bereich der Telekommunikation statt. Die türkische Post und Telekommunikation (PTT) gewährte technische Hilfe und lieferte Ausrüstung an alle Turkrepubliken, um sie über die Türkei mit der ganzen Welt zu verbinden. Darüber hinaus hat die türkische Luftfahrtgesellschaft regelmäßige Flüge zwischen den Hauptstädten Zentralasiens und der Türkei eingerichtet und somit bedeutende Luftwege eröffnet. Die Türkei vergab auch Ein - und Ausfuhrkredite an diese Republiken. Von 92 - 93 belief sich die Höhe auf 1,6 Mrd. $.67 Es ist auch vorgekommen, daß die Türkei bei der Kreditvergabe seine Versprechungen nicht halten konnte, was zu einem Vertrauensverlust bei den Turkrepubliken führte.68
Nach dem Zerfall sind die Interessen der türkischen Geschäftsleute gewachsen, in die GUS - Staaten, besonders in die mittelasiatischen und Aserbaidschan zu investieren. Bis Anfang 1997 wurden nur in Aserbaidschan von türkischen Firmen 520 Jointwentures gegründet, 400 Zweigniederlassungen und 50 Vertretungen eröffnet.
Die sechs Turkrepubliken boten den türkischen Investoren hunderte von Projekte in den verschiedenen Bereichen der Industrie an. Ein Beispiel dafür: einen Großen Auftrag hat das türkische Unternehmen Birlesmis Mühendisler Bürosu (BMB) bekommen. Es übernimmt in Kasachstan die Errichtung eines Wärmekraftwerks mit einer Summe von 11,7 Mrd. $. Als Gegenleistung für den Bau des Kraftwerks in der kasachichen Stadt Aktubinsk erhält das Unternehmen das Recht über 81 Mio. t Erdöl zu fördern. Der Bau des Kraftwerkes und die Betreibung der Förderanlagen der Ölquellen soll ausschließlich mit ausländischen Krediten erfolgen.69 Die Türkei ist bestrebt, ihre Handelsbeziehungen mit den mittelasiatischen Staaten und Aserbaidschan auszuweiten und hat in diesem Bereich einigermaßen Erfolg erzielt. Die türkischen Handelsbilanz mit den Turkrepubliken stiegen seit 1991 kontinuierlich. Die Exporte im Jahre 1995 sind von 546 Mio. $ im Jahre 1996 auf 743 Mio. $ gestiegen. Die Importe betrugen 1995 ca. 280 Mio. $ und im Jahre 1996 stiegen sie auf 288 Mio. $. Es ist eine offene Tatsache, daß die türkischen Ressourcen nicht ausreichen, um alle Bedürfnisse dieser Republiken zu befriedigen. Dazu fehlt der Türkei die nötige finanzielle Kraft und vor allem Know-how. Diese Tatsache hat fast in allen Turkrepubliken zu Enttäuschungen geführt.70
5.6 Öltransport aus Aserbaidschan in den Westen
Gemäß dem Vertrag, der „Jahrhundertvertrag“ genannt wird und zwischen Aserbaidschan und der multinationalen Gemeinschaft, in Baku am 20.09.94 unterzeichnet wurde, haben 12 multinationalen Firmen aus 7 Ländern das Recht, über einen Zeitraum von 30 Jahren 551 Mio. Tonnen Öl auszubeuten. Fast 80 % der Anteile entfallen auf westliche Unternehmen, 44 % allein auf amerikanische. Das Öl soll von Baku zum Mittelmeerhafen Ceyhan oder zu einem Hafen im Schwarzen Meer durch eine Pipeline transportiert und von dort aus soll es nach Europa und Amerika verschifft werden.71
Die Routenführung der Ölleitung ist der Knackpunkt des ganzen Geschäfts geworden, denn mit jeder möglichen Transportroute sind grundlegende politische Entscheidungen verbunden. Die Transportroute wird vielmehr als Einflußmöglichkeit angesehen, wissend, daß die energiepolitische Entscheidung über den Verlauf der Pipeline auch Einfluß auf die Machtverteilung in der Region haben wird.72
Hauptsächlich geht es um vier Alternativen: Verlauf der Ölleitung über Rußland, über den Iran, über Armenien Türkei, oder über Georgien Türkei. Das hat einen Konkurrenzkampf zwischen diesen vier Ländern ausgelöst. Die vier Länder konkurrieren darum, die projektierte Pipeline über ihr Territorium führen zu können.73 Noch ist die Entscheidung nicht gefallen. Vermutlich hat die Türkei die größten Aussichten, Anzeichen dafür gibt es genug. Der aserbaidschanische Ministerpräsident Haydar Aliyev hatte gesagt: „Die Türkei habe die besten Chancen, dieses Milliardenprojekt zu gewinnen und Aserbaidschan werde die Türkei dabei unterstützen.“74 Die Vereinigten Staaten von Amerika ließen verlautbaren, daß sie bei der Auseinandersetzung zwischen Rußland, dem Iran und der Türkei um die geeignete Transportroute für die kaukasischen und zentralistischen Rohstoffe als Verhandlungspartner an der Seite der Türkei mitreden möchte. Der amerikanische Botschafter Grossmann sagte in Ankara: „Es gibt viele äußerst wichtige Gründe dafür, daß das kaspische Öl über die Türkei transportiert wird. Die Vereinigten Staaten unterstützen dieses Verhalten.“75 Ein Beschluß dürfte gegen den Willen der USA kaum möglich sein. Ohne den amerikanischen Kapitalmarkt kann das Rohöl nicht finanziert werden. Auch westliche Unternehmen haben sich zu Gunsten der Türkei geäußert.
Es ist noch nicht klar auf welchen Weg die Rohstoffe von den aserbaidschanischen Fördertürmen in die Türkei kommen, denn die Türkei hat keine gemeinsame Grenze mit Aserbaidschan. Eine Rohrleitung über Armenien lehnten die Aserbaidschaner ab. Die günstigste Verbindung über den Iran, ganze 11 Kilometer, lehnt Washington ab. Möglich wäre ein Trassenverlauf über Georgien.76 Der kazachische Ministerpräsident Nursultan Nazarbayev unterstützte auch die terrassenförmige Rute über Georgien, er sagte: „Wir möchten auch unser Petrolium über die Türkei in die Weltmarkt einführen.“77 Seine Äußerungen verstärkten die Rute über die Türkei. Die terrassenförmige Verlauf der Ölrute soll 2,2 Mrd. $ kosten. Noch in diesem Jahr wird es endgültig feststehen, aus welcher Rute das kaspische Erdöl in den Weltmarkt fließen wird.78
6. Kulturelle Beziehungen der Türkei zu den Turkvölkern
Die Türkei ist bestrebt, das 70-jährige Defizit der politischen und kulturellen Beziehungen mit den Turkvölkern zu überwinden. Dabei wurden viele Abkommen zwischen der Türkei und den Turkvölker unterzeichnet.
Die Turkvölker in Kaukasien und in Zentralasien sind mit den Türken in der Türkei verwandt79 und es gibt keinerlei Schwierigkeiten, sich mit Aserbaidschanern und im gewissem Maße auch mit Turkmenen in türkischer Sprache zu verständigen.80 Schwieriger sind dagegen Verständigungsmöglichkeiten mit Kasachen, Kirgisen und Usbeken. Lediglich Tadschikistan mit ihren iransprachigen Titularnationen liegt außerhalb der Reichweite ethnischer Solidarität der Turkvölker.81
Somit stellen die ethnische Verwandtschaft und sprachliche Gemeinsamkeit mit den Turkrepubliken entscheidende Faktoren dar, die Beziehungen zu diesen Republiken rasch und intensiv auszubauen.82
6.1 Bildung
Es wurden Studienplatzkontingente an der türkischen Hochschulen und Ausbildungsstätten für die Turk-Staaten eingeräumt. Seit dem akademischen Jahr 1992/ 93 offerierte die Türkei den Turkrepubliken jährlich 10.000 Stipendien für ein Studium an türkischen Universitäten. Angesichts der großen Nachfrage an Studienplätzen in den Fachbereichen Verwaltung, Betriebs- und Volkswirtschaft in der Türkei und der begrenzten Kontingente wird das Fernstudium der Anadolu - Universität als Ergänzung dienen.83
Die Ahmet -Yesevi- Universität in Kazachistan wurde in eine kazachisch -türkische Universität umgewandelt. Seit dem 11.02.1998 unterrichten die Professoren aus dieser Universität dank eines Videokonferenzsystems türkische Studenten von der Ortadogu Teknik Üniversitesi in Ankara. Andersherum unterrichten auch türkische Professoren kazachische Studenten. In Zukunft möchte man dank des Videokonferenzsystems auch andere renommierte Universitäten in den TurkStaaten miteinander verbinden.84
Die Türkei bot eine umfassende Unterstützung im Umgestaltungsprozeß in den Republiken. Sie verpflichtet sich zu einer weitgehenden Hilfe bei dem Aufbau moderner Staatstrukturen und der Reform des Rechtswesens sowie beim Übergang in die Marktwirtschaft, indem sie die Ausbildung vom Experten zum Management und Marketing in der Türkei ermöglichte. Auch im Bereich der Außenpolitik bot die Türkei diesen Staaten Hilfe in Form von Ausbildung von Fachleuten. Türkische Fachleute helfen beim Aufbau der neuen Außenministerien in den Republiken. So wurden mehrere Diplomaten und Wirtschaftexperten aus den Turkrepubliken in der Türkei geschult.85
6.2 Medien
Im Medienbereich sind seit dem 27. April 1992 große Entwicklungen zu sehen. Die Türkei versucht, die Sprache und die gemeinsame Kultur zu vereinheitlichen und zu festigen. Das staatliche Fernsehen TRT - Avrasya, das über Satellit bis nach China ausgestrahlt wird, soll die Kenntnisse des Türkei- türkischen bei den Turkvölkern vertiefen.86
In Aserbaidschan können fast alle türkischen Fernsehkanäle gesehen werden. Abgesehen davon erschienen sehr viele türkische Zeitungen in den Turkrepubliken, wie u.a. Hürrriyet, Milli Gazete, Milliyet, Türkiye, Yeni Düsünce, Zaman. Die meisten von diesen Zeitungen gehören zu religiösen und nationalistischen Gruppen. Die Zeitungen wie Zaman und Türkiye haben auch einige Fernsehsendungen und Radiokanäle in den Turkrepubliken.87
6.3 Alphabet
Die Türkei fördert die Turkrepubliken, das lateinische Alphabet zu übernehmen. Als aller erstes hat Aserbaidschan damit begonnen, schrittweise von der kyrillischen zur lateinischen Schrift zu wechseln. Die anderen Republiken erörtern derzeit die praktischen Probleme, die mit einem solchen Wechsel verbunden sind, wenngleich bereits alle die Grundsatzentscheidungen aufgrund des lateinischen Alphabets getroffen haben. Seine Übernahme ist von größter Bedeutung, nicht nur für kulturelle Integration untereinander und der Türkei, sondern auch für ihre Öffnung zum Westen.88
7. Fazit
Um Konflikte mit der Sowjetunion zu vermeiden bzw. gute Beziehungen aufzubauen, hat sich die Türkei seit der Zeit von Atatürk bis zum Untergang der Sowjetunion mit den Turkvölkern der ehemaligen Sowjetunion nicht befaßt. Folglich war die Türkei bis Ende der 80`er Jahre ein teilnahmsloser Beobachter der Ereignisse in der Sowjetunion. Als plötzlich die Turkrepubliken ihre Unabhängigkeit erklärten, wurde die türkische Außenpolitik von den Ereignissen in wahrsten Sinne des Wortes überrumpelt. Sie hatte keine politischen, ökonomischen und kulturellen Konzepte und besaß über diese Länder relativ wenig Informationen. Aus diesem Grund war der damalige Ministerpräsident Süleyman Demirel gezwungen, bei seiner ersten Reise in die Turkrepubliken den Vorsitzenden den Nationalisten Alparslan Türkes mitzunehmen. Dieser war in den Turkrepubliken vor allem in Aserbaidschan nach Atatürk der zweit bekannteste Türke aus der Türkei, er kannte sich in diesen Gebieten bestens aus.
Trotz dieser Tatsache war das politische Klima sowohl in der Türkei als auch in den neuen Republiken zu Beginn sehr euphorisch. Es fanden Hunderte von offiziellen und privaten Treffen statt. Ebenso viele Verträge und Vereinbarungen wurden unterzeichnet. Dennoch zeigte sich die türkische Kaukasuspolitik richtungslos, ohne Profil, ohne Position wirklicher Stärke. Die Türkei wurde nicht selbst aktiv, sondern reagierte nur auf Handlungen der anderen Beteiligten. Dabei gab es eine Diskrepanz zwischen Anspruch und Realität. Dies war eine Folge der Abhängigkeit der Außenpolitik von populären innenpolitischen Forderungen.
Die Hilflosigkeit der türkischen Diplomatie angesichts der Entwicklung in Aserbaidschan zeigt, daß die Türkei für eine Rolle als Regionalmacht noch nicht vorbereitet war und ist. Die Entwicklung des Transkaukasus und Zentralasiens zum türkischen Einflußbereich kam für die Türkei zu früh und basierte an Stelle einer wirklichen Strategie hauptsächlich auf Emotionen.
Trotz aller negativen Entwicklungen diente bzw. dient die Türkei als Vorbild für die Turk-Staaten, denn sie ist ein Land mit Demokratie und freier Marktwirtschaft. Somit scheiterten die Staatsmodellexportbemühungen des Iran. Abgesehen davon hatte die Türkei dafür gesorgt, daß die Turkrepubliken schnell und in möglichst vielen regionalen und internationalen Organisationen Mitglied wurden. Womit sie wirtschaftlich und politisch eingebunden wurden. Gleichzeitig gewannen sie an Bedeutung.
Die Türkei konnte auf Grund moneterer und vor allem technischer Möglichkeiten nicht alle gewinnbringenden Investitionen der Turkrepubliken wahrnehmen. Abgesehen davon konnte sie einige ihre Versprechungen bei der Kreditvergabe nicht einhalten, was zu einem Vertrauensverlust bei den Turk-Staaten führte. Trotzdem wurden die ökonomischen Beziehungen zwischen der Türkei und der Turkrepubliken von Jahr zu Jahr stärker ausgebaut. Wenn die Ölfelder von Aserbaidschan und Kasachstan durch eine Pipeline über die Türkei an die Außenwelt angeschlossen würden, könnte sich dies sehr positiv auf die türkische Wirtschaft sowie auf die der anderen Turkrepubliken auswirken. Ich denke, die Turkrepubliken werden spätestens nach 10 Jahren die wichtigsten, im schlimsten Falle nach der EU die zweitwichtigsten Handelspartner der Türkei werden. Sie werden dies auch, wenn die Pipeline - Rute nicht über die Türkei verläuft. Wichtig ist, daß die Turkrepubliken ihre reichen Bodenschätze auf den Weltmarkt bringen und sie somit an harte Währungen herankommen. Dies wird dann dafür sorgen, daß der Handel zwischen den Turk- Staaten aufblüht.
Kulturell gesehen sind die Beziehungen zwischen der Türkei und der Turk-Staaten, sei es auf der staatlichen oder privaten Ebene sehr gut. Meiner Meinung nach ist der größte Erfolg der Türkei, daß die Türkei die Turkvölker davon überzeugen konnte, das lateinische Alphabet zu übernehmen. Aserbaidschan hat schon damit begonnen, schrittweise von kyrillische auf lateinische Buchstaben zu wechseln. Es bleibt zu hoffen, daß die anderen Turkvölker so schnell wie möglich folgen. Dies würde die kulturelle und die politische Integration untereinander und die Verbindungen mit der Türkei fördern, und dies würde auch der Öffnung nach Westen helfen.
Das größte Manko der türkischen Wirtschaftspolitik und Politik war der Widerspruch zwischen der Schaffung einer Erwartungshaltung und den tatsächlich vorhandenen Möglichkeiten. Eine Führungsrolle könnte die Türkei nur beanspruchen, wenn sie selbst wirtschaftlich stark genug wäre. Doch eine, zum großen Teil auch durch den Krieg gegen die kurdischen Separatisten der PKK hervorgerufene, 100-prozentige Inflation, ein großes Handelsdefizit und das Fehlen ausreichender Devisenreserven, zeigen, daß die Türkei wirtschaftlich überfordert ist, um den durch den Zusammenbruch der UdSSR ausgelösten ökonomischen Verfall der turksprachigen Staaten aufzuhalten. Ich denke, wenn die Türkei in Zukunft eine wichtigere und bedeutende Rolle bei den Turk-Staaten und in der ganzen Welt spielen möchte, sollte die Türkei, die eine der wenigen autarken Staaten dieser Welt ist, versuchen, durch eine gute Wirtschaftspolitik und eine gute Regierung ihre Wirtschaft in Schwung zu bringen. Dies würde auch den Wind aus Öcalans Segeln nehmen, da das ethnisches Problem seine Wurzeln in erster Linie in wirtschaftlicher Unzufriedenheit hat. Um dies zu gewähren, sollte die Türkei zum einen die unnötigen irrationalen bürokratischen Hindernisse für in- und ausländische Investitionen abschaffen. Zum anderen die Privatisierung der uneffizienten Staatsbetriebe vorantreiben und somit den Staat schlanker machen. Somit kann sie sich auf ihre wirklichen Aufgaben konzentrieren. Weiterhin sollte sie die Korruption und Vetternwirtschaft unter hohen Strafen stellen. Korruption sollte nicht mehr als Kavaliersdelikt gesehen werden, was mit lächerlichen Strafen geahndet wird. Erst wenn sie ihre eigenen ökonomischen und ethnischen Probleme gelöst hat, kann sie auch im Kaukasus und in Zentralasien große Erfolge erzielen.
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[...]
1 Vgl. Mahrad, Ahmad: Die rolle der Türkei in :Wolfgang ,R. Vogt(Hrsg.) Frieden als Zivilisierungsprojekt, Neue Herausforderungen an die Friedens- und Konfliktsforschung, Baden - Baden 1995, S. 234.
2 Vgl. Halbach, Uwe: Weltpolitik und Eigenetwicklung in Zentralasien, in: Außenpolitik IV / 1992, S. 382
3 Vgl. Krech, Hans: Die Türkei im Aufwind, in: Europäische Sicherheit, 42 Jahrg., 2/1993, S. 81
4 Vgl. Öztürk, Muhterem: Türkiye`nin Türki Devletlerle Siyasi Ekonomik ve Kültürel Isbirligi, Ankara 1998, S. 15 f.
5 Vgl. Gronau, Dietrich,: Mustafa Kemal Atatürk oder die Geburt der Republik, Frankfurt am Main 1994, Siehe zu Biographie
6 Vgl. ebenda, S. 160
7 Rill, Bernd : Kemal Atatürk, Hamburg 1985, S 124
8 Vgl. Rondholz, Eberhard: Ordnungsmacht Türkei, in: Blätter für deutsche und internationale Politik, Folge 3 /1991, S.349, Siehe auch Dietrich, Gronau, a.a.O., S. 200
9 Öztürk, Muhterem: a.a.O., S. 13
10 Vgl. Yilmaz, Bahri: Die Türkei als regionale Wirtschaftsmacht, in: Europa-Arschiv, Folge 24 / 1994, S. 718 ff.
11 Vgl. Öztürk, Muhterem:a.a.O., S. 23
12 Gerhard, Simon: Das Ende der Sowjetunion, in: Außenpolitik Zeitschrift für internationale Fragen, Hrsg. Wettig, Gerhard, Hamburg 1/96, S. 9
13 Vgl. Krech, Hans: a.a.O., S. 79 f.
14 Vgl. Öztürk, Muhterem: a.a.O., S. 7 f.
15 Vgl. Yilmaz, Bahri: Die neue Rolle der Türkei in den internationalen Politik, in: Außenpolitik, 1/94 Hamburg, S. 94
16 Vgl. FAZ., 26 November 1995, S.14
17 Vgl. Polat, Ömer, F.: Türki Devletler Üzerindeki Gücler Dengesi, Istanbul 1998, S. 48
18 Vgl. Yilmaz, Bahri: Die neue Rolle der Türkei in der internationalen Politik, in: Außenpolitik 1/1994, S. 94, Siehe auch, Yilmaz, Bahri: Regionalmacht Türkei, Hat sie ihre Führungsrolle verpaßt?, in: Internationale Politik, Folge 3/1995, S. 37
19 Öztürk, Muhterem: a.a.O., S. 68
20 Ebenda
21 Ebenda, S. 69
22 Vgl. Polat, Ömer, F.: a.a.O., S. 48.
23 Vgl. Öztürk, Muhterem: a.a.O., S. 72
24 Vgl. Mütercemler, Erol: Türkiye-Türk Cumhuriyetleri; Iliskiler modeli, Istanbul 1993, S. 200
25 Vgl. Demir, Ahmet: Türkiye`nin Türk Cumhuriyetleriyle Iliskileri, Ankara 1998, S. 98
26 Vgl. Taheri, Amir: Özal wirbt mit Koran und Computer, in: Focus 16/ 1993, S. 148
27 Vgl. Demir, Ahmet: a.a.O., S. 98
28 Vgl. Polat, Ömer, F.: a.a.O., S. 53
29 Vgl. Polat, Ömer, S.69 ff.
30 Vgl. Demir, Ahmet: a.a.O., S. 58 f.
31 Vgl. Polat, Ömer, F.: a.a.O., S. 81 ff.
32 Vgl. Kilicioglu H.G., Araz, Sefa, Neziha: Meydan Laurrouse, Büyük Lügat ve Ansiklopedi, Istanbul 1972, Bd. 9 S. 857, Bd. 12, S. 317 f.
33 Akyol, Taha: Kafkasya ve Turan, Milliyet 24.01.1996, S.9
34 Vgl. Mütercemler, Erol: Türkiye-Türk Cumhuriyetleri; Iliskiler modeli, Istanbul 1993, S. 273 ff.
35 Vgl. Melinz, Gerhard: Vom osmanischen Mosaik zur türkische Staatsration, in: Wege der Staatenbildung in der außereuropäischen Welt. Hrsg. Bruckmüller, Ernst, Wien 1994, S.59
36 Vgl. Mango, Andrew: Türkiyenin Yeni Rolü, Ankara 1995, S. 125. Siehe auch, Polat, Ömer, F.: Türki Devletler Üzerindeki Gücler Dengesi, Istanbul 1998, S. 105
37 Vgl. Akyol, Taha: a.a.O., S. 9
38 Vgl. Polat, Ömer, F.: a.a.O., S. 34
39 Vgl. Demir, Ahmet: a.a.O., S. 27
40 Der Spiegel: Stern des Orients, 7 / 1992, S. 138
41 Vgl. Mütecemler, Erol: a.a.O., S. 282
42 Öztürk, Muhterem: a.a.O., S. 115
43 Archiv der Gegenwart, Folge 22, 19. Oktober 1994, S. 39408
44 Vgl. Polat, F. Ömer: a.a.O., S. 38 ff.
45 Vgl. ebenda, S. 62
46 Vgl. ebenda, S. 64
47 Vgl. Öztürk, Muhterem: a.a.O., S. 85
48 Vgl. Yilmaz, Bahri: Die Türkei als regionale Wirtschaftsmacht, a.a.O., S. 720
49 Vgl. Müller, Friedman: Ökonomie und Ökologie in Zentralasien, in: Aus Politik und Zeitgesschichte, B 38- 39/1993, S. 28
50 Vgl. Brown, Bess, A.: Die Angst Zentralasiens vor dem Russischen Bären, in: Internationale Politik, Herg. Widenfeld, Werner 11/95, S. 54
51 Vgl. Ömer, F. Polat: a.a.O., S. 82
52 Yilmaz, Bahri: Die Türkei als regionale Wirtschaftsmacht, a.a.O., S.719 Siehe auch Sen, Faruk: Die SchwartsmeerWirtschaftsregion, in: Europäische Sicherheit 1/1996, S.52 f.
53 Öztürk, Muhterem: a.a.O., S. 64
54 Vgl. Sen, Faruk: Die Schwartsmeer-Wirtschaftskooperation: Ergänzung zur EG?, in: Zeitschrift für internationale Fragen, 44 Jhg. 3/93, S.286region
55 Yilmaz, Bahri: Die Türkei als regionale Wirtschaftsmacht, a.a.O., S.720
56 Vgl. Ömer, F. Polat: a.a.O., S. 89 ff
57 Yilmaz, Bahri: Die Türkei als regionale Wirtschaftsmacht, a.a.O., S.720
58 Vgl. ebenda
59 Vgl. Ömer, F. Polat: a.a.O., S. 90
60 Öztürk, Muhterem: a.a.O., 116
61 Vgl. ebenda, S. 29
62 Mütercemler, Erol: a.a.O., S. 195
63 Schmidt-Häuser Christian: Kalter Krieg ums Öl, Die Zeit 16.07.1995, S.10
64 ebenda
65 Vgl. Demir, Ahmet: a.a.O., S. 99
66 Vgl. Öztürk, Muhterem: a.a.O., S. 117 ff.
67 Vgl. Ali, D., Karaosmanoglu:Die neue regionale Rolle der Türkei, in Europaarschiev 15/1993, S. 429
68 Vgl. Demir, Ahmet: a.a.O., S. 111
69 Vgl. ebenda, S. 114 f.
70 Vgl. Demir, Ahmet, 115, Siehe auch Öztürk, Muhterem: a.a.O., 101
71 Vgl. ebenda, S. 110
72 Baron, Almut: Rohstoffe wecken das Interesse der Vereinigten Staaten, F.A.Z., 09.02.1995, S. 6
73 Vgl. Demir, Ahmet: a.a.O., S. 110
74 Demir, Ahmet: a.a.O., S. 111
75 ebenda, S. 111
76 Vgl. ebenda 112 f.
77 Kücükkaya, Ismail; Kazak Devlet Bakani Bakü - Ceyhan`i Destekliyor, Sabah, S. 1
78 Vgl. file:///A|/petrol boru hatti/bakü ceyhan petrol.htm
79 Vgl. Rühl, Lothar: Die Türkei zwischenEuropa und dem Orient, in: Europa Archiv Folge 11/1992, S. 300
80 Vgl. Steinbach, Udo: Kemalismus oder Fundementalismus, Die modellpolitische Konkurrenz zwischen der Türkei und dem Iran und die zukunft der islamischen Welt, in: Blätter für deutsche und internationale Politik, Folge 7 1992, S. 825
81 Vgl. Steinbach, Udo: a.a.O., S. 827
82 Vgl. ebenda, S. 825
83 Vgl. Demir, Ahmet: a.a.O., S. 80
84 Vgl. file:///A|/petrol boru hatti/gururgnmkazakistan.htm
85 Vgl. Demir, Ahmet: a.a.O. S. 30
86 Vgl. Polat, Ömer. F.: a.a.O., S. 28
87 Vgl. ebenda, a.a.O., S. 30
88 Vgl. Öztürk, Muhterem: a.a.O., S. 18
- Arbeit zitieren
- Ahmet Güldes (Autor:in), 1998, Gesellschaft, Religion und Staat im Nahen Osten, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/106965