Die Gesellschaftskritik in Emilia Galotti bearbeitet am Beispiel des Adels


Seminararbeit, 2002

13 Seiten


Leseprobe


INHALTSVERZEICHNIS

1. Einleitung

2. Die adeligen Charaktere in „Emilia Galotti“
2.1. Hettore Gonzaga - Der Prinz
2.2. Graf Appiani
2.3. Gräfin Orsina
2.4. Marchese Marinelli

3. Schlussbetrachtung

4. Literaturverzeichnis

1. Einleitung

Gotthold Ephraim Lessing schuf mit dem Trauerspiel „Emilia Galotti“ eines der meist aufgeführten und diskutierten Dramen unserer Literaturgeschichte. Nicht zuletzt die Gesellschaftskritik, die Lessing mit diesem Stück übte machte es schon zu seinen Lebzeiten zu einem heißdiskutierten Thema. Lessing wird um die Brisanz des Themas wohl gewusst haben, als er der Uraufführung 1772 in Braunschweig fernblieb. Denn auch wenn Lessing den Handlungsort ins Italien der Renaissance verlegte, so war die Kritik an der deutschen Gesellschaft des 18. Jahrhunderts für jeden unverkennbar.1

Mit der Gesellschaftskritik der Emilia Galotti werde ich mich in dieser Arbeit näher befassen, wobei ich mich ausschließlich auf die adeligen Charaktere im Stück beziehen werde. Hettore Gonzaga - der Prinz, Graf Appiani, Gräfin Orsina und Marchese Marinelli sind die Figuren, auf deren Charaktere ich versuchen will näher einzugehen, um die Kritik, die Lessing am Adel übte schließlich herauszuheben.

2. Die adeligen Charaktere in „Emilia Galotti“

2.1. Hettore Gonzaga - Der Prinz

Der Prinz, Hettore Gonzaga wird, nach Christine Reschdau in „Die Aktualität der Vergangenheit“ als „…ein eifriger junger Mann […] der sich um die Angelegenheiten seiner Untertanen kümmert …“2 eingeführt. Daran kann man allerdings schnell zweifeln, wenn man sieht, dass seine politischen Entscheidungen die er zu treffen hat meist nur privat motiviert sind. So auch die Tatsache, dass er die Bitte einer Emilia Bruneschi nur gewährt, da sie ihn an Emilia Galotti erinnert in die er zu der Zeit sehr verliebt ist.

„Eine Emilia? - Aber eine Emilia Bruneschi - nicht Galotti. Nicht Emilia Galotti! - Was will sie, diese Emilia Bruneschi? (Er lieset.) Viel gefordert; sehr viel. - Doch sie heißt Emilia. Gewährt!“3

Der Prinz hat durch seine Machtposition die Möglichkeit seine privat motivierten Interessen und Pläne, auch gegen besseres Wissen durchzusetzen. Seine private Orientierung hat also schwerwiegende politische Konsequenzen. So auch in der Rechtsprechung wofür das zu unterschreibende Todesurteil ein gutes Beispiel ist. Der Prinz ist schon in Aufbruchstimmung als Camillo Rota mit einem Todesurteil hereinkommt welches der Prinz unterschreiben soll. Da der Prinz aber soeben von den Heiratsabsichten der Emilia gehört hat und diese zu verhindern sucht will er nicht von Rota aufgehalten werden („Nur aufhalten muss er mich nicht wollen“)4. So kommt es, dass der Prinz das Todesurteil nur schnell abfertigen will und sich gar nicht der Bedeutung seiner Unterschrift bewusst ist.

„Camillo Rota: Ein Todesurteil wäre zu unterschreiben. Der Prinz: Recht gern. - Nur her! Geschwind. Camillo Rota: Ein Todesurteil, sagt ich.

Der Prinz: Ich höre ja wohl. - Es könnte schon geschehen sein. Ich bin eilig.“5

Nachdem Camillo Rota eingesehen hat, dass der Prinz zu dem Zeitpunkt nicht mit dem nötigen Ernst bei der Sache ist, gibt er vor, dass Todesurteil vergessen zu haben um den Prinzen damit zu betrauen wenn er mehr Ruhe dafür hat.

Hettore handelt nicht im Sinne des Gemeinwohls und ist meist nur daran interessiert seine eigenen Wünsche durchzusetzen. Der politische Rationalismus, den er nach Außen hin zeigt, dient nur dazu seine Machtposition aufrechtzuerhalten.6

Sein Kammerherr Marinelli spielt dabei eine gewichtige Rolle. Ihn beauftragt der Prinz damit, die Hochzeit zwischen Emilia und dem Grafen Appiani zu verhindern. Dies ist eine der vielen Situationen in denen Hettore Gonzaga seinen Kammerherrn damit beauftragt sich Intrigen zu überlegen, die ihm helfen seine Wünsche durchzusetzen. Diesen Intrigen und mörderischen Plänen Marinellis überlässt sich der Prinz, da er nicht intelligent genug ist, sich selbst welche auszudenken7 was auch an folgendem Zitat deutlich wird: „Liebster, bester Marinelli denken sie für mich. Was würden Sie tun, wenn Sie an meiner Stelle wären?“8 Dabei spielt der Prinz immer die Rolle, die Marinelli für ihn entworfen hat.

Auch in der Liebe richtet Hettore sein Handeln nur danach ob es seine Machtposition stärkt. Es wird der Eindruck erweckt, als würde er diesen Umstand bedauern: „Mein Herz wird das Opfer eines elenden Staatsinteresses“9 aber für ihn scheint es selbstverständlich zu sein, neben der Ehe noch eine Geliebte zu haben. Nicht zuletzt Marchese Marinelli erlaubt ihm eine Mätresse zu haben:

„[…] wenn es weiter nichts, als eine Gemahlin ist […]. Neben so einer Gemahlin sieht die Geliebte noch immer ihren Platz.“10

Die Verbindung mit seiner Mätresse, der Gräfin Orsina bezeichnet der Prinz als eine „Verirrung“11 und will statt ihrer nun Emilia Galotti an seiner Seite haben. Allerdings nicht als seine Ehefrau, sondern lediglich ebenfalls als Geliebte. Dabei ist ihm jedes Mittel recht, da er gewohnt ist zu bekommen was er sich wünscht. Er will Emilia kaufen und besitzen.12

Eben aus diesem Grund kritisiert er den späteren Tod Appianis. Er ist nicht wegen seines Todes betroffen sondern fürchtet nur, dass er mit dem Mord an Appiani in Verbindung gebracht wird und seine Werbung um Emilia somit aussichtslos wird.13

„[…] was wird man denn glauben? - Sie zucken die Achsel? - Ihren Angelo wird man für das Werkzeug, und mich für den Täter halten - […] Mich! mich selbst! - Oder ich muss von Stund an alle Absicht auf Emilien aufgeben“14

Außerdem hat ihn der Tod Appianis in keiner Weise seinem Ziel näher gebracht.15

Bedenken gegen Marinellis intrigante Pläne äußert er nur, weil er um sein Ansehen in der Öffentlichkeit fürchtet. Auch wenn er dem Mord zustimmt will er nicht damit in Verbindung gebracht werden.

„[…] auch ich erschrecke vor einem kleinen Verbrechen nicht. Nur, guter Freund, muss es ein kleines stilles Verbrechen, ein kleines heilsames Verbrechen sein.“16

Aus diesem Grund will er, als er von dem Tod Appianis hört, nichts von einer erteilten Absolution wissen und schiebt alle Verantwortung von sich auf Marinelli und seine Handlanger. Dies lässt ihn in einem besseren Licht dastehen als es eigentlich der Fall ist.17

Man kann sagen, dass die Beziehung zwischen Marinelli und dem Prinzen auf gegenseitiger Abhängigkeit beruht. Der Prinz ist auf die Intrigen des Marinelli angewiesen da er, wie oben schon erwähnt, nicht intelligent genug ist, sich solche Pläne selbst auszudenken und Marinelli ist abhängig vom Prinzen, da dieser ihm genug Macht gibt, seine Pläne auch in seinem eigenen Interesse durchzusetzen.18

Dass der Prinz die Familie Galotti und den Grafen Appiani schätzt ist darauf zurückzuführen, dass diese sehr tugendhaft sind. Eben aus diesem Grund hat der Prinz eine solche Hochachtung vor ihnen. Er selbst kann nicht so tugendhaft und unschuldig leben aber es soll in der Gesellschaft wenigstens von ihm gedacht werden.19 Er weiß zwar, dass sein Handeln falsch ist, aber er kann nicht anders vorgehen um seine Macht und seinen Einfluss aufrechtzuerhalten.

Dieser Verstoß gegen Gesetze und Tugenden macht ihn doppelt verwerflich20.

2.2. Graf Appiani

Der Graf Appiani stellt im Stück eine Gegenposition zum Prinzen dar. Symbolisiert der Prinz in der Stadt, also zusammen mit dem Stadtleben, das Schlechte und Verwerfliche, strebt Graf Appiani ein freies, selbstbestimmtes und rechtschaffendes Leben an, welches nur auf dem Land möglich ist.21 Aus ebendiesem Grund hat er auf eine Karriere bei Hofe verzichtet und Marinellis Angebot ausgeschlagen für den Prinzen tätig zu werden da die Lebensweise bei Hofe nicht mit seinen Wert- und Tugendvorstellungen vereinbar war.22 Er wollte nicht der „Sklave“23 des Prinzen sein und nicht auf gegenseitige Hochachtung verzichten müssen.

Deshalb fühlt er sich vom Hofe abgestoßen, auch wenn er selbst ehemals freiwillig dorthin kam um für den Prinzen zu dienen. So ist es für ihn auch zu verkraften, dass ihm durch die Hochzeit mit Emilia der weitere Zugang zu den Adelshäusern verschlossen bleiben wird.24

Er strebt ein Leben auf dem Land, weit weg von der Stadt und dem Prinzen mit all der Lasterhaftigkeit an, da er damit eine tugendhafte Familiarität verbindet, wie sie am Hofe und in der Stadt für ihn nicht möglich scheint.25 Appiani hat in Emilias Vater, Odoardo Galotti, einen Freund gefunden der ihm ein Vorbild ist und den er bewundert.26

„Das Muster aller männlichen Tugend! Zu was für Gesinnungen erhebt sich meine Seele in seiner Gegenwart! Nie ist mein Entschluss immer gut, immer edel zu sein, lebendiger, als wenn ich ihn sehe - wenn ich ihn mir denke. Und womit sonst, als mit der Erfüllung dieses Entschlusses kann ich mich der Ehre würdig machen, sein Sohn zu heißen[…]“27

Für ihn ist es eine Ehre in Zukunft Odoardos Sohn zu sein, ebenso wie es für Odoardo ein Glück ist, Appiani seinen Sohn nennen zu dürfen.

Appianis Tod entspricht dem des tugendhaften Helden in diesem Drama, da er alle erstrebenswerten Ideale in sich vereinte und einen Gegenpol zum Prinzen darstellte.28

2.3. Gräfin Orsina

Als Mätresse des Prinzen entzieht sich die Gräfin durch ihr Verhalten den Fesseln der höfischen Konventionen und verkörpert in diesem Drama eine Vertreterin Lessings.29

Sie erkennt nur den Prinzen als Ihresgleichen an und verachtet alle anderen und insbesondere Marinelli als Hofgeschmeiß.30 Sie meint den Prinzen zu lieben und kann sich deshalb ihren Platz auch an der Seite einer Gemahlin vorstellen. Darum ist es für sie doppelt schlimm, dass sie ihren Platz als Geliebte des Prinzen verlieren soll; sie verliert ihn an eine Bürgerliche. Eine Frau, von der sie nie gedacht hätte, dass sie ihr gefährlich werden könnte, soll plötzlich ihren Platz einnehmen. Sie empfindet diese Tatsache als große Erniedrigung und macht Odoardo zum Werkzeug ihrer Rachepläne als der Prinz sich von ihr ab und zu Emilia hinwendet. Sie bildet eine Leidens- und Interessengemeinschaft mit Emilias Vater wobei sie ihre Probleme allerdings höher stellt als die Odoardos. Orsina empfindet die Beleidigung sozial und nicht moralisch!31

Für all diese Thesen gibt sie selbst im Gespräch mit Odoardo genügend Belege.

„[…] Denn wir sind beide beleidiget; von dem nämlichen Verführer beleidiget. - Ah, wenn Sie wüssten, - wenn Sie wüssten, wie überschwänglich, wie unaussprechlich, wie unbegreiflich ich von ihm beleidiget worden, und noch werde: - Sie könnten, Sie würden Ihre eigene Beleidigung darüber vergessen.“

„Kennen Sie mich? Ich bin Orsina; die betrogene, verlassene Orsina. - Zwar vielleicht nur um ihre Tochter verlassen. - Doch was kann ihre Tochter dafür? - Bald wird auch sie verlassen sein. - Und dann wieder eine! - Und wieder eine!“32

Im ersten Zitatabsatz wird sehr gut verdeutlicht wie Orsina ihr eigenes Leid über das Odoardos stellt. Mit den Adjektiven überschwänglich, unaussprechlich und unbegreiflich in Bezug auf die Härte der Beleidigungen, wird verdeutlicht, dass die Schmach, die sie über sich ergehen lassen musste, alles Bisherige übertroffen hat und ihr Leid somit viel höher ist, als das Odoardos. Christine Reschdau hat die Ansichten der Orsina diesbezüglich treffend auf den Punkt gebracht: „Der Fall der Aristokratin ist tiefer, als der Fall der Bürgerlichen je sein kann.“33

Das zweite Zitat gibt einen Einblick, wie Orsina versucht Odoardo auf ihre Seite zu bringen. Sie macht ihn zu ihrem Partner indem sie ihm vor Augen führt, dass seine Tochter bald den gleichen Schmähungen ausgesetzt sein wird wie sie, wenn er gegen den Prinzen nichts unternimmt. Von welcher schwere dieses Leid dann sein wird hat sie ihm zuvor schon eindeutig bewiesen.

Indem sie Odoardo einen Dolch gibt, beschafft sie ihm gleichzeitig auch die Möglichkeit ihren Plan mit seiner Hilfe in die Tat umzusetzen.

2.4. Marchese Marinelli

Als Kammerherr und engster Vertrauter des Prinzen verfügt Marinelli über nicht unerhebliche Macht. Er wird vom Prinzen immer wieder dazu beauftragt sich Intrigen zu überlegen, damit der Prinz seine Wünsche und Pläne besser durchsetzen kann, da dieser, wie schon besprochen, nicht klug genug ist, sich diese selbst auszudenken.

Die dadurch gewonnene Macht spielt Marinelli nicht selten gegen den Prinz aus oder setzt sie ein um seine eigene Interessen durchzusetzen. Auch aus diesem Grund ist Marinelli abhängig vom Prinzen.

Ebenso wie die Gräfin Orsina verachtet der Marchese das Bürgertum und sieht nur die Angehörigen der oberen Bevölkerungsschicht als Seinesgleichen an. Dabei unterstellt er sowohl Adel als auch Bürgertum seine eigenen Motive wie Ehrgeiz und Eigennutz, so dass er auch Emilias Tugendhaftigkeit für pure Berechnung um den sozialen Aufstiegs willen sieht.34

Um seine Ziele zu erreichen ist Marinelli jedes Mittel recht. Er versteht sich bestens auf verstohlene Konversation („insinuierendes Reden“) und ist auch sonst mit den Gebärden am Prinzenhof bestens vertraut.35 Dies lässt sich sehr gut an seinem Umgang mit Claudia Galotti erkennen, die nach dem Überfall, im Lustschloss ihre Tochter Emilia sucht.

Zu Beginn ihres Dialogs ermahnt er sie zunächst ihn auch richtig anzureden:

„Claudia: Und Marinelli heißen Sie?

Marinelli: Marchese Marinelli.

Claudia: So ist es richtig. […]“36

Wenig später erinnert er sie daran, wo sie sich befindet und weißt Claudia darauf hin, dass sie sich dem Ort entsprechend zu verhalten habe:

„[…] aber mäßigen Sie wenigstens Ihr wildes Geschrei und bedenken Sie, wo Sie sind.“37

Für Marinelli ist es sehr wichtig das Verhalten anderer Menschen zu kontrollieren und zu berechnen. Einzig bei Orsina, die in der höfischen Etikette geübt ist und die Fähigkeit besitzt kritisch zu denken wissen diese Mittel nicht zu wirken.38

Seine Skrupellosigkeit wird vom Prinzen gebraucht um seine persönlichen Wünsche, wie das Verhindern der Hochzeit von Appiani und Emilia, durchzusetzen. Auf der anderen Seite ist allerdings auch Marinelli vom Prinzen abhängig, da er ohne den Schutz vom Prinzen seine Intrigen, auch in eigener Sache, nicht ungestraft durchführen könnte.39

Marinelli hat den Prinzen sicherlich nicht zum Bösen verführt, sondern ist lediglich der Leidtragende dieser Taktik. Er wird oft und gerne vom Prinzen als Schuldiger und Drahtzieher dargestellt, damit er selbst ungestraft davonkommt. So nimmt das Ansehen des Prinzen keinen Schaden in der Öffentlichkeit.40

3. Schlussbetrachtung

Auch wenn ich in meiner Arbeit nur die Vertreter der adeligen Bevölkerungsschicht im Drama „Emilia Galotti“ bearbeitet habe, so bezieht sich die Gesellschaftskritik, die Lessing mit diesem Stück übte doch sowohl auf den Adel als auch auf das Bürgertum. Im Stück werden Despotismus, Willkür und Machtmissbrauch des Adels angeklagt.41 Hierfür steht der Prinz und sein Kammerherr Marinelli, die durch das Ausnutzen der ihnen zu Verfügung stehenden Macht ihr bürgerliches Gegenüber, verkörpert durch Emilia, Odoardo und Claudia Galotti, in eine ausweglose Lage bringen. In „Emilia Galotti“ „ist die Monarchie keine moralische Welt in der natürlichen Welt, sondern eine korrupte in der durch sie korrumpierten Welt.“42

Dies macht das Drama allerdings nicht ausschließlich zu einem politischen. Denn die Hilflosigkeit der Galottis resultiert nicht allein aus dem Machtmissbrauch des Adels, sondern im gleichen Maße aus dem, ins Wanken geratenen, Tugendbegriff, den die Galottis zur oberen Richtschnur ihres Lebens erklärt haben.43 Durch Odoardo, der seine ins „Absurde und Inhumane übertriebene bürgerliche Moralanschauung“ über das Leben seiner Tochter stellt, wird auf der anderen Seite das Bürgertum kritisiert.44 Während Appiani durch seinen Tod schuldlos Opfer des Bösen wird, erscheint Emilia durch ihre Selbstmordabsichten in einem zweifelhaften Licht.45 Das sie sich nicht anders zu helfen weiß, ist ein eindeutiges Zeichen für meine oben schon angedeutete These; sie ist sich ihrer selbst und ihrer Tugend nicht mehr sicher und fürchtet sich davor dem Prinzen zu verfallen. Horst Steinmetz hat dies treffend auf den Punkt gebracht:

„[…] der Selbstmord, der verurteilt wurde, weil er den Verlust des Glaubens an Tugend und Menschenwürde bedeutete, wird als Mittel und Ausweg akzeptiert, um diese Werte nicht aufzugeben.“46

Mit diesem Zitat möchte ich meine Arbeit beenden, da alles Weitere den gegebenen Rahmen sprengen würde.

4. Literaturverzeichnis

Lessing, Gotthold Ephraim:

„Emilia Galotti“ Ein Trauerspiel in fünf Aufzügen, durchgesehene Auflage in der neuen Rechtschreibung. Stuttgart: Reclam 1970, 2001

Barner, Wilfried (u.a.):

„Lessing: Epoche - Werk - Wirkung“ - 5. Auflage - München: C. H. Beck, 1987

Goebel, Klaus:

„Gotthold Ephraim Lessing: Emilia Galotti“ - 3. Auflage - Oldenbourg GmbH, München, 1996

Guthke, Karl S:

„Vermittlung zwischen zwei Deutungspositionen“(1980) in: „Stationen der Literatur: Gotthold Ephraim Lessing - Emilia Galotti“ Hg.: Schurf, Bernd. 4. Auflage - Pädagogischer Verlag Schwann-Bagel GmbH, Düsseldorf 1989

Müller, Joachim:

„Die direkte politische Intention: Protest gegen das Feudalsystem“(1955) in: „Stationen der Literatur: Gotthold

Ephraim Lessing - Emilia Galotti“ Hg.: Schurf, Bernd. 4. Auflage - Pädagogischer Verlag Schwann-Bagel GmbH, Düsseldorf 1989

Reschdau, Christine:

„Die Aktualität der Vergangenheit; Zur gesellschaftlichen Relevanz der Lessingrezeption im 18. Jahrhundert und heute“ - Verlag Anton Hain Meisenheim GmbH, Forum Academicum 1979

Steinmetz, Horst:

„Die indirekte politische Intention: Emilias Tod als Kritik am bürgerlichen Tugendoptimismus“(1972) in: „Stationen der Literatur: Gotthold Ephraim Lessing - Emilia Galotti“ Hg.: Schurf, Bernd. 4. Auflage - Pädagogischer Verlag Schwann-Bagel GmbH, Düsseldorf 1989

[...]


1 vgl. Müller, Joachim „Die direkte politische Intention: Protest gegen das Feudalsystem“ München: 1976. Seite 152

2 Reschdau, Christine „Die Aktualität der Vergangenheit“ Forum Academicum: 1979. Seite 79

3 Lessing, Gotthold Ephraim: „Emilia Galotti“ Stuttgart: 1970, 2001. S. 5, Zeile 11 - 14

4 Lessing, Gotthold Ephraim: a.a.O. S. 19, Z. 7

5 Lessing, Gotthold Ephraim: a.a.O. S. 19, Z. 26-31 3

6 vgl. Barner, Wilhelm: „Lessing: Epoche - Werk - Wirkung“ München 1987. S. 208

7 vgl. Reschdau, Christine: a.a.O. S. 82

8 Lessing, Gotthold Ephraim: a.a.O. S. 17, Z. 24 - 26

9 Lessing, Gotthold Ephraim: a.a.O. S. 13, Z. 9 - 10

10 Lessing, Gotthold Ephraim: a.a.O. S. 13, Z. 14 - 17 4

11 Reschdau, Christine: a.a.O. S. 79

12 vgl. Reschdau, Christine: a.a.O. S. 84

13 vgl. Barner, Wilfried: a.a.O. S. 208

14 Lessing, Gotthold Ephraim: a.a.O. S. 56, Z. 9 - 12

15 vgl. Reschdau, Christine: a.a.O. S. 82

16 Lessing, Gotthold Ephraim: a.a.O. S. 56, Z. 26 - 28 5

17 vgl. Reschdau, Christine: a.a.O. S. 81 - 82

18 vgl. Reschdau, Christine: a.a.O. S. 83

19 vgl. Reschdau, Christine: a.a.O. S. 83

20 vgl. Reschdau, Christine: a.a.O. S. 83

21 vgl. Barner, Wilfried: a.a.O. S. 212

22 vgl. Reschdau, Christine: a.a.O. S. 78

23 Lessing, Gotthold Ephraim: a.a.O. S. 37, Z. 16

24 vgl. Reschdau, Christine: a.a.O. S. 78

25 vgl. Barner, Wilfried: a.a.O. S. 212

26 vgl. Reschdau, Christine: a.a.O. S. 78

27 Lessing, Gotthold Ephraim: a.a.O. S. 32, Z. 11 - 17

28 vgl. Steinmetz, Horst: „Die indirekte politische Intention“. München: 1976 7

29 vgl. Barner, Wilfried: a.a.O. S. 209

30 vgl. Reschdau, Christine: a.a.O. S. 80

31 vgl. Reschdau, Christine: a.a.O. S. 80 u. 81

32 Lessing, Gotthold Ephraim: a.a.O. S. 71 Z. 5 - 14 8

33 Reschdau, Christine: a.a.O. S. 81

34 vgl. Reschdau, Christine: a.a.O. S.81

35 vgl. Barner, Wilfried: a.a.O. S. 209

36 Lessing, Gotthold Ephraim: a.a.O. S. 51, Z. 27 - 30

37 Lessing, Gotthold Ephraim: a.a.O. S. 53, Z. 22 - 23

38 vgl. Barner, Wilfried: a.a.O. S. 209

39 vgl. Reschdau, Christine: a.a.O. S. 83

40 vgl. Reschdau, Christine: a.a.O. S. 81

41 vgl. Steinmetz, Horst: „Die indirekte politische Intention: Emilias Tod als Kritik am bürgerlichen Tugenoptimismus“ München: 1976 S. 154

42 Reschdau, Christine: a.a.O. S. 90

43 vgl. Steinmetz, Horst a.a.O. S. 154

44 vgl. Guthke, Karl S.: „Vermittlung zwischen verschiedenen Deutungspositionen“ München: 1976 S. 164

45 vgl. Steinmetz, Horst a.a.O. S. 154 - 155

46 Steinmetz, Horst a.a.O. S. 155

Ende der Leseprobe aus 13 Seiten

Details

Titel
Die Gesellschaftskritik in Emilia Galotti bearbeitet am Beispiel des Adels
Hochschule
Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
Veranstaltung
Thematisches Proseminar
Autor
Jahr
2002
Seiten
13
Katalognummer
V107068
ISBN (eBook)
9783640053438
Dateigröße
408 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Gesellschaftskritik, Emilia, Galotti, Beispiel, Adels, Thematisches, Proseminar
Arbeit zitieren
Christiane Wöstefeld (Autor:in), 2002, Die Gesellschaftskritik in Emilia Galotti bearbeitet am Beispiel des Adels, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/107068

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