Auswirkungen von Reinigungsmitteln auf Wachstum und Keimung von Pflanzen


Facharbeit (Schule), 2002

18 Seiten, Note: Gut minus


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis:

I. Vorwort

II. Einführung in das Thema

III. Informationen zu den angewandten Pflanzen

IV. Informationen zu den angewandten Reinigungsmitteln

V. Allgemeine Versuchsbeobachtungen
1. Beobachtungen zu den Geranien
2. Beobachtungen zum Kohlrabi, blau
3. Beobachtungen zum Kopfsalat, grün
4. Beobachtungen zum Weizen
5. Beobachtungen zur Gerste

VI. Zusammenfassung der Ergebnisse

VII. Literaturverzeichnis

VIII. Materialanhang

IX. Selbstständigkeitserklärung

Vorwort

Für meine Facharbeit benötigte ich viele Informationen - aber auch Sachgegenstände, wie Töpfe und Samen.

Besonders bedanken möchte ich mich bei dem Gartenbaubetrieb Zumbusch und bei der Raiffeisenwarengenossenschaft Beelen. Die Firma Zumbusch stellte mir kostenlos große Töpfe zur Verfügung, die die Voraussetzung für gleiche Pflanzbedingungen lieferten. Die Raiffeisenwarengenossenschaft schenkte mir sieben verschiedene Getreidesamensorten, von denen ich dann letztlich zwei verschiedene Sorten für die Untersuchungen verwandte, da der Aufwand sonst den Rahmen der Facharbeit gesprengt hätte. Während der gesamten Arbeit erlebte ich, dass viele Menschen an meinen Untersuchungen Anteil nahmen. Ich erlebte ein großes Interesse und werte dies als ein Zeichen, dass es auch heute noch viele Menschen gibt, die sich intensiv für Abläufe in der Natur interessieren.

Einführung in das Thema

Das Thema meiner Facharbeit „Auswirkungen verschiedener Reinigungsmittel auf Wachstum (und Keimung) von Pflanzen“ ist sicherlich ein Thema, das nicht nur für den Fachbereich Biologie sehr interessant ist. Das Thema wählte ich in Absprache mit meinem Biologielehrer, Herrn Kleine, aus. Die Aufgabe interessierte mich sehr, da mich die Umwelt und ihre möglichen Schädigungen interessieren. So entschloss ich mich, „den Pflanzen an die Wurzeln zu gehen“. Aus meiner Umwelt wusste ich, dass viele Menschen, besonders Hausfrauen und -männer, nach dem Wischen oder Putzen die Eimer mit Wasser und den darin enthaltenen Reinigungsmitteln häufig an Pflanzen schütten. Mich interessierte, wie sich dieses Verhalten auf ihre Pflanzen auswirkt. Die Versuche durchzuführen war relativ einfach. Doch Informationen zu den Reinigungsmitteln zu erhalten, war dagegen nicht sehr leicht, teilweise ausgesprochen problematisch, da die entsprechenden Firmen keine stichhaltigen und ausführlichen Infos weiterleiteten. Wie bei der Themenformulierung oben zu erkennen ist, habe ich das Wort Keimung in Klammern gesetzt, da die Pflanzen bei der Anwendung der verschiedenen Reinigungsmittel nicht keimten. Nur die Pflanzen, die ich ausschließlich mit Wasser goss, durchbrachen das Erdreich. So habe ich in einem zweiten Anpflanzungsversuch die Pflanzen während der Keimung nur mit Wasser gegossen. Da die Samen fast drei Wochen benötigten, bis ein sichtbares und brauchbares Pflanzenergebnis zu erkennen war, habe ich zusätzlich noch Pflanzen gekauft. Ich sorgte dafür, dass alle Pflanzen zu Beginn der Versuchsreihe die gleichen Startbedingungen hatten. Bei jeder Pflanzenart habe ich in dreifacher Ausführung Versuche durchgeführt. Dabei entschied ich mich für sehr unterschiedliche Reinigungsmittel. Ich goss somit die Pflanzen mit einem Mittel auf Säurebasis (Essigreiniger), auf Laugenbasis (Schmierseife) und auf fast neutraler Basis1 (DanKlorix). In einem ungefähren Zeitabstand von vier Tagen, habe ich die Pflanzen zur gleichen Tageszeit mit derselben Menge an Reinigungsmittel gegossen. Außerdem habe ich die verschiedenen Reinigungsmittel mit einem Schnapsglas (bis zum Messstrich gefüllt) Wasser verdünnt. Wenn sich etwas Bedeutendes zeigte, habe ich die Pflanzen fotografiert. An den Fotos ist deutlich zu erkennen, wie sich im Laufe der Versuchszeit Veränderungen an den Pflanzen zeigten. Ich habe mich gefragt, warum die Pflanzen bei Zugabe von Schmierseife so gut wachsen konnten. Somit wurde für mich wichtig, die Pflanzen und auch die Inhalte der einzelnen Reinigungsmittel genauer zu betrachten.

Nach einer kurzen Beschreibung der Pflanzen und Reinigungsmittel, die ich benutzt habe, folgen meine erarbeiteten Ergebnisse.

Informationen zu den angewandten Pflanzen

Geranie (Pelargonium graveolens):

Es gibt mehr als 700 Zuchtformen von Geranien. Viele werden auch nur zur Dekoration gezüchtet. Die Geranie gehört zur Familie der Storchschnabelgewächse. Ursprünglich stammt die Geranie aus Marokko. Heutzutage wird sie auch in Russland, Ägypten, dem Kongo, Japan, Mittelamerika und Europa angebaut. Die Geranie ist eine mehrjährige behaarte Strauchpflanze, die eine Höhe von bis zu einem Meter erreichen kann. Die Pflanze hat spitz zulaufende, gezahnte Blätter und meistens kleine rosafarbene Blüten (auch andere Zuchtfarben sind möglich).

Kopfsalat, grün (Lactuca sativa L. var. capitata L.):

Der Kopfsalat gehört zur Familie der Korbblütler. Hauptsächlich wird der Kopfsalat in Italien, Frankreich, Holland, Belgien, Spanien und Deutschland angebaut. Der Kopfsalat ist eine beliebte Salatpflanze.

Kohlrabi, blau (Brassica olerocea convar. acephala var.gongylodes):

Der Kohlrabi gehört zur Familie der Kreuzblütler. In Deutschland bekam der Kohlrabi ab 1558 erstmalig einen Namen. Die genaue Herkunft des Kohlrabis kann man nicht nachweisen. Als Heimat werden Nordwest- und Nordosteuropa genannt. Deutschland ist heute gleichzeitig der größte Erzeuger und Verbraucher dieser Gemüseart in Europa. Hauptanbaugebiete sind Bayern, Baden- Württemberg, Nordrhein-Westfalen und das Umland von Köln und Bonn sowie der Niederrhein. Weitere Anbaugebiete finden sich in den Niederlanden, Frankreich, Italien, Österreich, Schweiz, Rumänien und Polen. Da der Kohlrabi vorwiegend in deutschsprachigen Ländern verzehrt wird, bezeichnet man ihn als typisch deutsches Gemüse. Kohlrabi gehört weder zu den Kohlsorten, die sich aus den Blättern (Rot- und Weißkohl), noch zu den Sorten, die sich aus den Blüten (Brokkoli und Blumenkohl) entwickeln. Der Kohlrabi gehört zu der Form des Gemüsekohls. Besonders leicht zu erkennen ist der Kohlrabi an seiner kräftigen Verdickung der Sprossachse. Dadurch entstehen fleischige Knollen, die ungefähr so groß werden wie Äpfel. Man kann sie roh oder gekocht essen.

Was ist überhaupt Getreide?

Die verschiedenen Getreidesorten werden auch Zerealien genannt. Dies sind verschiedene Arten aus der Familie der Gräser, die wegen ihrer Samen als Nahrungspflanzen kultiviert werden. Zerealien ist abgeleitet von „Ceres“, dem Namen der römischen Göttin des Getreides und des Ackerbaus. Schon vor mehr als 12.000 Jahren bestanden bereits Siedlungen, deren Bewohner Getreideanbau betrieben haben. Auch durch Ausgrabungen konnte man erkennen, dass die Menschen nach dem Übergang vom Stadium des Sammlers und Jägers zur Sesshaftigkeit bereits Getreide anbauten. Die ersten Kulturpflanzen waren Gerste und Emmer2. Diese und der Weizen wurden gezüchtet und stellten das Hauptnahrungsmittel dar. Etwa zur gleichen Zeit entwickelte sich der Reis in Asien ebenfalls zum Hauptnahrungsmittel. Roggen, Hafer, Dinkel, Mais und Buchweizen sind die jüngeren Kulturpflanzen.

Weizen (Triticum aestivum):

Man ist sich nicht ganz sicher, aber nimmt an, dass der Weizen aus dem Kaukasus stammt. Zusammen mit dem Reis und dem Mais ist er die wichtigste Nährpflanze der menschlichen Bevölkerung. Aus den stärkehaltigen Samen werden vor allem Brot, Mehl und Teigwaren hergestellt. In der äußeren Schicht des Weizenkorns (Aleuronschicht3 ) liegen viele Proteine, während die innere Schicht (Endosperm4 ) viel Stärke und den Kleber enthält. Der Weizen wird überall zwischen dem 16. und 60. Breitengrad angebaut.

Gerste (Hordeum sp.):

Es gibt unterschiedliche Gerstenarten. Wenn die Ähren zweizeilig sind (zwei Reihen Körner an einem Halm), nennt man sie zweizeilige Gerste (Hordeum distichon). Diese Sorte von Gerste wird als Braugerste verwandt. Dann gibt es noch vier- oder sechszeilige Gersten (Hordeum vulgare). Diese Art wird als Viehfutter und bei der Herstellung von Diätprodukten und Kaffeesurrogaten genommen.

Informationen zu den angewandten Reinigungsmitteln

Essigreiniger:

Essigreiniger wird häufig zur Beseitigung von Kalk-, Fett-, Wasser- sowie Seifenresten in Küche, Bad und WC benutzt. Den Essigreiniger, den ich zum Gießen der Pflanzen benutzt habe, enthält unter 5% anionische Tenside5. Ferner beinhaltet das Reinigungsmittel Essigsäure, Zitronensäure und Duft- und Farbstoffe.

(Holstavan, flüssige) Schmierseife:

Zur pflegenden Reinigung von Kunststoffböden, Steintreppen, Holzfußböden und -treppen, Steinplatten und Fliesen benutzt man häufig Schmierseife, da dieses Produkt aus reiner, nicht reizender Kaliseife und geringen Mengen an überschüssigem Kaliumhydroxid6, das zur Einstellung des pH-Wertes dient, besteht. Ebenfalls sind pflanzliche Fettsäuren sowie Zuckerkulör zum Einfärben enthalten. Durch das Zuckerkulör bekommt die Schmierseife ihre transparente rötlichbraune Farbe. Man sollte jedoch Augenkontakt vermeiden, da man die Reaktion von Shampoo kennt, wenn dieses in die Augen gelangt. Die von mir benutzte Schmierseife ist biochemisch und biologisch zu über neunzig Prozent abbaubar. Auch in Kläranlagen kann dieses Reinigungsmittel biologisch abgebaut werden. Jedoch sollte man die Schmierseife nicht in übergroßen Mengen ins Grundwasser geben, das es schwach wassergefährdend ist [Gefährdungsklasse 1 (KBwS)].

DanKlorix:

DanKlorix ist ein klarer und reiner Hygienereiniger, der den altbewährten Wirkstoff Natriumhypochlorit7 enthält. Im Haushalt benötigt man normalerweise keine natriumhypochlorithaltigen Reinigungsmittel, hauptsächlich werden diese für den industriellen Bereich genutzt (Desinfektion, Schimmelentfernung). Natriumhypochlorit kann zur Bildung von chlorierten Kohlenwasserstoffen beitragen, und somit das Abwasser belasten. Der Wirkstoff Natriumhypochlorit zerfällt schon bei der Anwendung zu Wasser, Sauerstoff und ein bisschen Kochsalz. DanKlorix ist gesundheitlich unbedenklich, wenn es in den richtigen Konzentrationen angewandt wird. Mir ist aufgefallen, dass DanKlorix einen Duft, ähnlich dem Schwimmbadgeruch ausströmt. Dies ist ein anerkanntes Zeichen für hygienische Sauberkeit. Man soll dieses Reinigungsmittel nur in Verbindung mit Seifen anwenden und nicht mit Säuren, da gefährliche Dämpfe (Chlorgas) entstehen können.

Allgemeine Beobachtungen

Im Allgemeinen konnte ich beobachten, dass die Pflanzen durch die Reinigungsmittel langsam den Farbstoff in den Blättern verloren haben. Später knickten die Pflanzen in sich zusammen und verloren auch die Farbe in den Stängeln oder bekamen eine braunrostige Farbe. Besonders schnell war dies bei dem blauen Kohlrabi und der Gerste zu sehen.

Alle Pflanzen, außer die Geranie, die mit Essigreiniger gegossen wurden, trockneten nach weniger als einer Woche völlig aus, schrumpften zusammen und verloren so gut wie alle Blätter. Für die ausgewählten Pflanzen war der Nährboden zu sauer. Daher konnten sich die Pflanzen, die zum Leben benötigenden Nährstoffe nicht ausreichend aus dem Boden ziehen. Die Pflanzen, die mit DanKlorix bewässert wurden, zeigten erst nach ungefähr einer Woche sichtbare Ergebnisse. Durch das DanKlorix wurden den Pflanzen so gut wie alle lebenswichtigen Nährstoffe aus dem Boden entzogen, da dieses Reinigungsmittel als perfektes Desinfektionsmittel dient und Bakterien abtötet. Nach ein paar Wochen konnte man erkennen, wie diese Pflanzen abstarben.

Die mit Schmierseife gegossenen Pflanzen zeigten mit Abstand die positivste Reaktion. Parallel habe ich jeweils ein Pflanzenexemplar nur mit Wasser gegossen. Dort konnte man keine wirklich sehenswerten Ergebnisse sehen, außer, dass sie ganz normal wuchsen. Doch die Pflanzen mit Schmierseife wuchsen am Besten, mit Ausnahme der Geranie.

Beobachtungen zu den Geranien

Am Anfang der Experimente dachte ich, dass die Geranien für diese Versuche nicht geeignet wären, denn es zeigten sich erst nach fast eineinhalb Wochen Ergebnisse. Warum das bei den Geranien so lange gedauert hat, kann ich nicht beantworten. Ein Grund könnte jedoch die Dicke der Blätter sein und die gute Aufzucht, da ich diese Pflanze schon ausgewachsen gekauft habe.

Schmierseife:

Bei Verwendung der Schmierseife zeigte sich ein für mich überraschendes Ergebnis. Die ersten eineinhalb Wochen wurde die Pflanze etwas schlapp. Sie lag förmlich im Blumentopf, aber wuchs noch genauso gut wie vorher. Bis zu diesem Zeitpunkt war die Geranie schön grün mit rosafarbenen Blüten. Erst nach mehr als drei Wochen änderte sich das. Die Pflanze wurde ganz trocken und verlor die Farbe und wurde gelblichbraun. Die Blüten behielten zwar ihre Farbe, waren aber total ausgetrocknet und fingen an zu zerbröseln.

Am Ende der Versuchsreihe war die Pflanze nicht mehr zu erkennen. Sie war so gut wie eingegangen. Nur ein paar braune abgestorbene Stängel waren noch zu erkennen.

Essigreiniger:

Als die ersten sichtbaren Ergebnisse vorhanden waren, dauerte es auch nicht mehr lange, bis die Geranie ihr ganzes Blütenkleid verloren hat. Die Geranie ist nach etwas mehr als zwei Wochen total ausgetrocknet gewesen und hat einen Teil der Blätter verloren und der andere Teil hing schlaff herunter. Am Stärksten konnte man die Versuchsergebnisse an den Blättern sehen. Erst verfärbten sie sich gelblichrot und ungefähr eine Woche später, waren sie zum größten Teil braun geworden. Nach gut vier Tagen war die ganze Pflanze komplett braun geworden. Die Geranienreste rochen auch nach Essigreiniger. Die Geranie, die mit Essigreiniger gegossen wurde, ist die einzige, an der noch relativ gut zu erkennen war, dass es sich bei dieser Pflanze um eine Geranie gehandelt hatte.

DanKlorix:

Bei DanKlorix dagegen, konnte man schon viel früher Ergebnisse sehen. Zwar zeigten sich in der ersten Woche schon kleine Entfärbungen der Blätter, doch eine halbe Woche später, ist aus der grünen Pflanze, mit den rosaweißen Blüten, eine beige, auf etwa ein Drittel zusammengeschrumpfte Pflanze geworden. Dass DanKlorix so schnell Wirkung zeigte, liegt meiner Meinung nach daran, dass dieses Reinigungsmittel ein Desinfektionsmittel ist und somit Bakterien abtötet. Daher hatte die Geranie keine Möglichkeit, richtig zu wachsen. Am Ende der Versuche waren auf dem oberen Erdreich ganz klar die Reste des Reinigungsmittels8 zu erkennen.

Beobachtungen zum Kohlrabi

Den Kohlrabi habe ich als Setzling gekauft. Wirkungen zeigten sich an dieser Pflanze erstaunlich schnell. Eigentlich hatte ich dies nicht erwartet, da ich der Meinung war, dass Kohlrabi eine relativ stabile Gemüsepflanze sei.

Schmierseife:

Bei der Schmierseife zeigte der Kohlrabi erst keine Reaktion. Am Anfang waren die einzelnen Adern der Pflanzen noch sehr rot, schnell war dies jedoch nicht mehr zu erkennen. Bei der Pflanze, die ich nur mit Wasser goss, verlief dieser Prozess etwas langsamer. Darüber hinaus zeigte sich keine Wirkung. Die Pflanze entwickelte sich bis zum 26. Mai 2002 gut, so dass keinerlei Unterschied zu der Pflanze zu erkennen war, die nur mit Wasser gegossen wurde. Eine Besonderheit fiel zum Ende der Versuchreihe jedoch auf. Die Pflanze, die ich mit Schmierseife goss, wurde sogar doppelt so groß. Die Blätter der mit Schmierseife ernährten Pflanze wirkten ausgesprochen kräftig, auch setzte hier die Knollenbildung der Frucht stärker ein.

Essigreiniger:

Nach eineinhalb Wochen fiel die Pflanz schon in sich zusammen und fing an die Farbe zu verlieren, Beigetöne bestimmten die Optik. Nach drei Wochen setzte sich dieser Prozess intensiv fort. In dieser Woche war die Pflanze nicht mehr zu erkennen. Am Ende des Versuches waren von der Pflanze nur noch kümmerliche Reste auf dem Erdreich zu sehen.

DanKlorix:

Bei diesem Reinigungsmittel zeigte sich zuerst keine Reaktion. Zuerst stellte sich sogar ein gutes Wachstum ein. In der dritten Woche verkümmerte die Pflanze, trocknete aus, Blätter fielen ab und ein Sterbeprozess setzte deutlich ein. Zum Schluss waren nur noch Pflanzenreste auf dem Erdreich zu erkennen. Anders als beim Essigreiniger waren nur leichte Verfärbungen an den Blättern zu erkennen. Die ursprüngliche Farbe behielt die Pflanze somit weitgehend ein. Der Prozess verlief in regelrechten Schüben, so dass Zwischenbeobachtungen nicht lohnenswert festgehalten werden können.

Beobachtungen zum Kopfsalat

Den Kopfsalat kaufte ich ebenfalls als Setzling. Im Anfang benötigte die Pflanze relativ lange Zeit um gesund anzuwachsen. Die Pflanzen waren schwach und richteten erst nach ca. 3 Tagen ihre Blätter auf.

Schmierseife:

Am Anfang des Versuches wurde das Grün der Blätter etwas blasser. Mit der Zeit verschwand diese Erscheinung und das Wachstum setzte sich fort. Nach drei Wochen entwickelte sich eine sehr kräftige Pflanze, deren Wuchs immer aufrechter wurde. Zum Ende des Versuches hatte sich die Pflanze um das 10-fache vergrößert und wirkte ausgesprochen gesund und kräftig.

Essigreiniger:

Beim Gießen mit diesem Reinigungsmittel schwand die Farbe aus den Blättern intensiv. Es stellte sich eine beige Ausfärbung ein. Weiterhin zeigten sich nach ca. eineinhalb Wochen braune Flecken. Nach drei Wochen schrumpfte die Pflanze in sich zusammen. Der Prozess setzte relativ schnell ein. Die Pflanze verrottete regelrecht und es waren Fäulnisgerüche festzustellen. Am Ende des Versuches war die Pflanze nicht mehr zu erkennen. Es blieben einige verfaulte Pflanzenrückstände9 auf dem Erdreich liegen.

DanKlorix:

Bei diesem Reinigungsmittel zeigten sich zuerst Verbesserungen des Wachstums. Nach und nach wurde die Pflanze regelrecht aufgefressen. Jeden Tag verkümmerten Teile der Pfanze oder verschwanden ganz. Die Blätter wirkten zerfressen und verkrüppelt. Ein Sterbeprozess war von Tag zu Tag immer deutlicher zu sehen. Am Ende war bei dieser Pflanze auf dem Erdreich ein weißlicher Rückstand der Pflanze zu erkennen10.

Beobachtungen zum Weizen

Die Pflanze habe ich nicht als Setzling gekauft, sondern als Samen eingesät. Bis zur Keimung hat es relativ lange gedauert. Ich vermute, dass dies an der lang anhaltenden kalten Witterung lag. Alle vier eingesäten Töpfe zeigten ein gleiches Keimungsergebnis. Ich begann meinen Versuch als die Pflanzen eine Höhe von ca. 15 cm erreichten.

Schmierseife:

Die Pflanzen wuchsen unter dem Einfluss der Schmierseife schnell und gut. Es passierte nichts Außergewöhnliches. Die Ergebnisse waren denen, der Pflanze, die nur mit Wasser gegossen wurde, absolut gleich.

Essigreiniger:

Die Pflanze wuchs schon nach dem ersten Gießen mit Essigreiniger nicht weiter. Sie wurde erst gelblich in der Blattfärbung, dann braun und stellte ihr Wachstum völlig ein. Eine Rückentwicklung zeigte sich. Die Blätter starben nach und nach ab. Ein kleiner Rest war jedoch am Ende des Versuches noch zu sehen. Es ist anzunehmen, dass bei einer Fortführung des Versuches die Pflanze völlig eingehen würde.

DanKlorix:

Eine Woche lang wuchs die Pflanze gut. Doch nach und nach setzte auch hier der Zerfall ein. Die Farben werden den Blättern entzogen und nach einer Gelbfärbung werden die Blätter trocken und die Pflanze geht ein.

Beobachtungen zur Gerste

Auch diese Pflanze habe ich eingesät. Die Keimergebnisse waren denen des Weizens identisch, so dass hier keine neuen Aspekte erwähnt werden können. Die Blätter hatten bei der Keimung eine große Ähnlichkeit mit denen des Weizens.

Schmierseife:

In den ersten zwei Wochen wuchs die Gerste sehr gut. Ein sattes Wiesengrün zeigte sich in der Blattfärbung. Ab der zweiten Woche zeigten sich gelbliche Verfärbungen. Trotzdem wuchs die Pflanze weiter, wirkte aber noch sehr frisch. In der dritten Woche setzte sich dieser Prozess fort. Interessant war, dass das Wachstum sich nicht verringerte. Am Ende der Versuchszeit war die Pflanze noch relativ gut erhalten.

Essigreiniger:

In der ersten Woche wächst die Pflanze sehr gut. In der zweiten Woche zeigen sich leichte Gelbverfärbungen. Einzelne gelbe Stellen sind zu sehen. Trotzdem ist gutes Wachstum vorhanden. In der zweiten Woche zeigen sich Welkungen im Blattbereich. Die Verfärbungen nehmen weiter zu. In der dritten Woche setzt sich dieser Prozess fort. Nur am Rand, wo scheinbar nicht so viel Gießwasser hingeflossen ist, wirken die Blätter noch gesünder, sie haben noch mehr Grünfärbung11.

DanKlorix:

Bei diesem Reinigungsmittel zeigten sich schon in der ersten Woche deutliche gelbe Verfärbungen. In der zweiten Woche fingen die Pflanzen an in sich zusammenzusacken. Die Blätter wellen sich, bzw. kräuseln sich, fast wie bei einer Dauerwelle. In der dritten Welle ist die Pflanze kaum mehr zu sehen. Die Blätter werden strohig und trocknen aus. Am Ende der Versuchsreihe ist nur noch ein trockenes Blattgewirr zu erkennen, dass einem Teller Spagetti ähnelt12. Interessant war, dass die Pflanze nicht ganz verschwand, sondern nur eintrocknete.

Zusammenfassung der Ergebnisse

Meine Versuche haben gezeigt, dass nur die Nutzpflanzen (Kohlrabi, Kopfsalat, Weizen und Gerste), die mit Schmierseife gegossen wurden, auf Dauer nicht eingingen. Ganz im Gegenteil, es zeigte sich ein gutes Wachstum. Sie nahmen sogar mehr an Größe zu, als die Pflanzen, die nur mit Wasser gegossen wurden. Zu beobachten war bei Weizen und Gerste nur eine Gelbfärbung, die auf das Wachstum aber keinen Einfluss hatte.

Insgesamt konnte ich sehr deutlich sehen, dass die Reinigungsmittel einen enormen Einfluss auf das Wachstum der Pflanzen haben.

Ich erkannte im Verlauf der Versuchsreihe, dass sich bei allen Reinigungsmitteln ungefähr die gleichen Wirkungen zeigten. Daraus ergibt sich für die Hausfrauen und -männer die Konsequenz: Nur wer mit „Schmierseifenputzabwasser“ seine Pflanzen nach dem Hausputz gießt, könnte ein Wachstum fördern. Dieses Ergebnis verwunderte mich. Durch meine Großmutter, die meine Versuche beobachte, erfuhr ich noch, dass ein altes Rezept besagt, dass Pflanzen, die von Ungeziefer befallen sind, mit Schmierseife gegossen werden sollen.

Von Anfang an vermutete ich, dass der Essigreiniger die Pflanzen über einen längeren Zeitraum abtötet, da der Boden für die Wachstumsbedingungen durch dieses Reinigungsmittel zu sauer wurde. Doch dass das Ergebnis bereits nach wenigen Tagen eintrat, überraschte mich.

Da DanKlorix ein Desinfektionsmittel war, hat mich das Ergebnis nicht überrascht, denn jede Pflanze benötigt auch Bakterien zum Wachsen und Überleben, diese werden durch ein

Desinfektionsmittel abgetötet.

Literaturverzeichnis

(1) www.danklorix.de: Dort habe ich nach Informationen für die Inhaltsstoffe von „Klorix“ nachgefragt.
(2) www.holste.de: Dort habe ich nach Informationen für die Inhaltsstoffe von der „Schmierseife“ nachgefragt.
(3) Informationszettel ( EG-Sicherheitsdatenblatt gemäß 91/155/EWG) vom 13. Mai 2002, speziell für die Schmierseife von der Firma Holste
(4) Der Brockhaus Multimedial 2001 auf 3 CD-ROMs
(5) „Mein farbiger Naturführer“ von Marcus Würmli Vehling Verlag
(6) Brockhaus Enzyklopädie in vierundzwanzig Bänden; Neunzehnte, völlig neu bearbeitete Auflage; F.A. Brockhaus Mannheim 1989
(7) Ökobase - Die Umweltdatenbank für jedermann Clemens Hölter GmbH, Am Kuckesberg 46, 42781 Haan

[...]


1 siehe Informationen der angewandten Reinigungsmittel bei DanKlorix

2 (Amer, Zweikorn) eine Weizenart mit lang begrannten, meist zweiblütigen Ährchen. Wird in Europa kaum noch angebaut. Der Emmer ist eine Urform des Weizens.

3 kommt aus dem Griechischen und bedeutet Klebereiweiß. Es ist ein kristalliner Eiweißkörper in Pflanzensamen.

4 kommt aus dem Griechischen und bedeutet Nährgewebe. Dieses Nährgewebe befindet sich im Embryosack der Samenpflanzen.

5 kommt aus dem Lateinischen und bedeutet so viel wie spannen. Tenside werden auch als grenzflächenaktive Stoffe oder oberflächenaktive Stoffe bezeichnet. Tenside sind Substanzen, die die Grenzflächenspannung von Flüssigkeiten, herabsetzen und dadurch die benetzende und emulgierende Wirkung stark erhöhen. Anionische Tenside tragen eine bedeutende Rolle bei Reinigungsmitteln. Diese sind wenig empfindlich gegen Wasserhärte und haben geringe Neigung zur Schaumbildung.

6 KOH, Kaliumhydroxid ist eine trockene, harte weiße Masse. Es löst sich in Wasser vollständig auf, und wirkt trotzdem noch stark ätzend. Man kann mit Wasser so viel Wärme entwickeln, dass brennbare Stoffe in der Umgebung entflammen können. An der Luft zieht Kaliumhydroxid Wasser und Kohlendioxid an. Es bildet dabei eine sirupartige, zerfließende, nicht brennende aber stark ätzende Masse.

7 NaClO, ist ein Desinfektions- und Bleichmittel

8 siehe Foto

9 siehe Foto

10 siehe Foto

11 siehe Foto

12 siehe Foto

Ende der Leseprobe aus 18 Seiten

Details

Titel
Auswirkungen von Reinigungsmitteln auf Wachstum und Keimung von Pflanzen
Veranstaltung
Facharbeit
Note
Gut minus
Autor
Jahr
2002
Seiten
18
Katalognummer
V107072
ISBN (eBook)
9783640053476
Dateigröße
456 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Auswirkungen, Reinigungsmitteln, Wachstum, Keimung, Pflanzen, Facharbeit
Arbeit zitieren
Simon Wiengarten (Autor:in), 2002, Auswirkungen von Reinigungsmitteln auf Wachstum und Keimung von Pflanzen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/107072

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