Stellen Sie sich eine Welt vor, in der Autorität in Frage gestellt wird, in der die Freiheit des Einzelnen über allem steht und der Staat als Unterdrückungsinstrument entlarvt wird. Dieses Buch entführt Sie in das radikale Denken Michail Bakunins, eines der einflussreichsten und umstrittensten Staatstheoretiker des 19. Jahrhunderts. Es analysiert Bakunins scharfe Kritik am Staat und seine Vision einer klassenlosen Gesellschaft, die auf individueller Freiheit und kollektiver Selbstverwaltung basiert. Entdecken Sie seine evolutionäre Betrachtung der Freiheit, die den Menschen als ein Wesen begreift, das sich durch Rebellion und soziale Interaktion aus den Fesseln der Natur und der Autorität befreit. Erfahren Sie, wie Bakunin den historischen Materialismus interpretierte und eine leidenschaftliche Streitschrift gegen Idealismus und staatliche Bevormundung verfasste. Dieses Buch ist eine tiefgreifende Auseinandersetzung mit Anarchismus, Sozialismus und den ewigen Fragen der menschlichen Freiheit. Es beleuchtet Bakunins Auseinandersetzung mit Marx, seine Kritik an Hierarchien und seine revolutionären Ideen, die bis heute nachwirken. Tauchen Sie ein in eine Welt, in der die Abschaffung des Staates nicht nur eine Utopie, sondern eine Notwendigkeit für die Verwirklichung der menschlichen Freiheit ist. Ergründen Sie die Aktualität seiner Gedanken in einer Zeit, in der Überwachung, Kontrolle und Machtmissbrauch allgegenwärtig scheinen. Lassen Sie sich von Bakunins Vision einer Gesellschaft ohne Zwang und Hierarchie inspirieren und fordern Sie Ihre eigenen Überzeugungen heraus. Dieses Buch ist ein Muss für alle, die sich für politische Philosophie, Anarchismus, Sozialismus, Geschichte des 19. Jahrhunderts und die Frage nach individueller und gesellschaftlicher Freiheit interessieren. Es bietet eine fundierte Einführung in das Werk Bakunins und regt zum Nachdenken über die Zukunft unserer Gesellschaft an, indem es die Grundlagen von Macht, Autorität und Freiheit neu bewertet. Es ist eine Einladung, die Welt mit den Augen eines Revolutionärs zu sehen und die Möglichkeit einer radikal anderen Zukunft zu erkennen. Werden Sie Teil der Debatte um eine gerechtere und freiere Welt und entdecken Sie das revolutionäre Potenzial von Bakunins Ideen.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung / Biographie
2. Bakunins Staatstheorie
3. Evolutionäre Betrachtung der Freiheit
3.1 Der Historische Materialismus
3.2 Bakunins evolutionäre Betrachtung der Freiheit
3.3 Widerlegung der idealistischen Theorie
4. Schlusswort
5. Anhang
5.1 Idealismus
5.2 Materialismus
5.3 Quellen
5.4 Anmerkungen
6. Erklärung
1.Einleitung / Biographie
Michail Aleksandrowitsch Bakunin ist dafür bekannt, dass er zu seiner Zeit einer der radikalsten Staatstheoretiker war. Sein Lebenslauf ist von Widerstreit geprägt:
Er wurde 1814 als ältester Sohn von elf Kindern in Premuchino / Twer, Russland geboren. Sein liberaler Vater übte auf seine Erziehung keinen religiösen Zwang aus. 1828 absolvierte er die Petersburger Artillerieschule, und quittierte nach sieben Jahren den Dienst. Schon dort zeigte er sich immer als widerspenstig gegen Ranghöhere. Bis 1840 hielt er sich in Moskau und Petersburg auf, wo er Interesse an Philosophien wie denen von Fichte, Hegel, Stankewitsch und Belinskij zeigte und sich für ihn das Ziel bildete, Philosophieprofessor zu werden. Daraufhin reiste er nach Berlin, wo er sich an der Universität von Berlin durch Studien über Hegel als fortschrittlicher Philosoph erwies.
Von 1842 bis 1844 reiste er in Deutschland, der Schweiz und Frankreich und machte dabei u.a. die Bekanntschaft mit Marx und Proudhon. Im selben Jahr missachtete er den Befehl, nach Russland zurückzukehren. 1845 wurde er während seiner Abwesenheit lebenslänglich aus Russland verbannt, und sein Besitz wurde konfisziert. Er protestierte das erste Mal öffentlich gegen die russische Regierung. Doch das reichte ihm nicht, und nach einer provokativen Rede an die Polen wies ihn Frankreich 1847 aus, worauf er nach Brüssel ging. Auch schien er von der Ausweisung Frankreichs nicht viel zu halten, denn kaum ein Jahr später kehrte er zur Februarrevolution nach Paris zurück, wo er auch aktiv an den Straßenkämpfen teilnahm. Er war in diesem Jahr weiterhin politisch aktiv, u.a. in Breslau und in Prag, woraufhin er sich eine weitere Provokation in seiner Rede auf dem Slawenkongress leistete. Als er nach Berlin zurückkehrte, erfolgte im Herbst auch aus Preußen die Ausweisung. Bakunin sah darin keinen Grund, sich einschüchtern zu lassen und plante daraufhin in Köthen / Anhalt eine Revolution in Böhmen.
Auch 1849 nahm er intensiv an der Mairevolution in Dresden teil, was zu seiner Festnahme in Chemnitz führte. Er wurde in einen Dresdner Kerker gesperrt und beim Prozess zu Tode verurteilt. Nach seiner Auslieferung nach Österreich landete er 1850 weiterhin im Kerker, diesmal in Prag und Olmütz. Obwohl man ihn wiederholt zu Tode verurteilte, wurde er dann nach Russland ausgeliefert.
1851 begann seine Einzelhaft in der Petersburger Peter-Pauls-Festung und anschließend in der Festung Schlüsselburg, die bis 1857 dauerte, da er dann wegen einer Scheinbeichte an Alexander I nach Westsibirien deportiert wurde. 1861 konnte er von dort über Japan und Nordamerika schließlich nach London fliehen und zwar nicht in Business-Class im Flugzeug, wie wir das heute kennen. Er war dabei auf primitivere Fortbewegungsmittel angewiesen.
Nach so langer politischer Einzelhaft hätten andere sich von weiteren politisch provokativen Aktivitäten ferngehalten, er jedoch arbeitete mit Herzen, der mit seinem Werk eine geistige und politische Erneuerung Russlands mit Hilfe eines utopischen Sozialismus forderte und dem Lyriker Ogarjow zusammen und bereitete schon einen polnischen Aufstand vor. In den folgenden Jahren führte er weiterhin ein politisch aktives Leben, etwa in der Internationalen Bruderschaft, dem Genfer Friedenskongress, dem Zentralkomitee der Friedens- und Freiheitsliga, bei revolutionären Vorbereitungen in Lyon und Marseille.
Er nahm auch bei der ersten Internationalen teil (1868), wobei er sich 1872 offen mit Marx auseinander setzte und sich nicht scheute ihn stark in seinen Idealen zu kritisieren.1 ) Daraufhin verließ er die Internationale und verblieb im Streit mit Marx. Nach seinen letzten politischen Aktivitäten für einen Bologna-Aufstand zog er sich aus dem öffentlichen Leben zurück und starb zwei Jahre später, am 1.Juli 1876 in Bern.
Im Rahmen dieser Facharbeit möchte ich zunächst auf seine Staatstheorie eingehen. Anschließend wäre ein Einblick in seine evolutionäre Betrachtung der Freiheit wichtig, um ein besseres Verständnis seines Freiheitsbegriffes und seiner politischen Denkweise zu bekommen.
2. Bakunins Staatstheorie
Nach Auffassung von Bakunin braucht ein Staat eine bürokratische und militärische Zentralisation2 ). Diese wird jedoch durch eine Minderheit gebildet, die aus intellektuellen und dadurch privilegierten oder besitzenden Klassen stammt und zu ihrem eigenen Nutzen das Volk ausnutzt und ihm vorgibt, sie handle in seinem Namen. Er schließt aus, dass die Interessen eines Volkes von einer übergeordneten Autorität repräsentiert werden können, da nur das Volk selber seine eignen Interessen erkennen kann.
Zudem erklärt er, dass ein Staat sich dadurch auszeichnet, dass
- er einige Völker und Länder einschließt,
- er jedoch andere ausschließt. → Daher entstehen durch Konkurrenz und Neid Konflikte, die bis hin zum Krieg führen können.
- er nicht nur gezwungen ist, sich gegen äußere Gewalten zu schützen, die sich gegen ihn richten, sondern auch gegen innere. Deswegen wird oft das Individuum und dessen freie Meinungsäußerung vom Staat unterdrückt. Dies belegt er geschickt, indem er auf die Geschichte des Staates hinweist und diese als für sich stehendes Zeugnis darstellt.
- er die Solidarität der Menschen bedrängt. Um seine Integrität und Stärke zu bewahren, muss der Staat seine eigenen Ziele als absolut und notwendig für das Volk darstellen. Daraus leitet Bakunin die Staatsräson ab, die, wie er meint, menschlicher Moral und universeller Vernunft widerspricht: Der Staat begrüßt alles, was seine Entwicklung begünstigt. Alles was ihm im Wege steht sieht er als schlecht an, unabhängig davon, ob es vielleicht die humanste aller Angelegenheiten ist.
Damit erörtert Bakunin die Notwendigkeit einer revolutionären Neustrukturierung der Gesellschaft von unten nach oben. Er fordert eine klassenlose, auf dem Individuum gegründete Gesellschaft, in der jegliche Autorität überflüssig wäre. Die Produktionsmittel sollten in Allgemeineigentum überführt werden.
3. Evolutionäre Betrachtung der Freiheit
Bevor man auf Bakunins evolutionäre Betrachtung der Freiheit eingehen kann, sollte man den Begriff des historischen Materialismus’ klären. (Prinzipielle Ausführungen zum Idealismus und Materialismus, siehe Anmerkungen.)
3.1 Der historische Materialismus
ist eine materialistische Geschichtsauffassung die zusammen mit dem dialektischem Materialismus die geschichtsphilosophische Grundlage der Theorie des Kommunismus bildet und von Marx und Engels gemeinsam erarbeitet wurde.
Marx ging von der Auffassung aus, dass die gesellschaftliche Entwicklung in der Geschichte einer notwendigen Gesetzmäßigkeit unterliege. Er sah die produzierten materiellen Güter der Menschen als einen Faktor, der den politischen, sozialen sowie geistigen Lebensprozess aller bestimmt. Es sind zwei Hauptfaktoren in der Produktionsweise zu unterscheiden:
- Die gesellschaftlichen Produktionsverhältnisse (Verhältnisse der Produktionstätigkeit untereinander: Kauf, Verkauf, Klassenverhältnisse, Eigentumsverhältnisse und Verteilung) und
- die Produktivkräfte (der Ausbildungsstand der Menschen und ihre benötigten Maschinen und Arbeitswerkzeuge).
Zwischen dem Entwicklungsstand der Produktionsverhältnisse und der Produktivkräfte kam es immer wieder zu einem Widerspruch. Der Konflikt entstand zwischen der Klasse, die an der Erhaltung der veralteten Produktionsverhältnisse interessiert war und der Klasse, die Veränderung hervorrufen wollte. Daraus wurde ein Klassenkampf, der erst durch eine revolutionäre Umgestaltung der Produktionsverhältnisse eine Lösung hätte finden können. Es folgte demnach also eine Umgestaltung des gesamten politischen und geistigen Lebens (Recht, Moral, Religion, Philosophie, z.T. auch Wissenschaft).
Die Produktivkräfte und Klassenstrukturen sind demnach die Basis, der ein Überbau zugeordnet ist. Dieser besteht aus allen rechtlichen, politischen, sozialen und religiösen Institutionen sowie diesen entsprechenden gesellschaftlichen Bewusstseinsformen. Auch wenn es dann auf den ersten Blick so erscheinen mag, ist der Überbau dabei nicht passiv, sondern übernimmt eine (wenn auch zweitrangige) aktive Rolle.3 )
3.2 Bakunins evolutionäre Betrachtung der Freiheit
Bei seiner evolutionären Betrachtung der Freiheit schreibt Bakunin, dass der Mensch „von der Stufe der Affen ausgegangen“4 ) nur sehr schwer das menschliche Bewusstsein erlangt und zu einer Realisation seiner Freiheit kommt. Der Mensch neigt dazu sich nicht genug gegen äußere Umstände zu empören (z.B. Autoritäten, Missstände, etc.). Er hat auch unzureichend Initiative im Denken - er ist also nicht bereit, sich Alternativen zu bestehenden Problemen zu überlegen. Diese beiden Aspekte erschweren und verlangsamen den Prozess der oben beschriebenen Entwicklung.
Bakunin geht davon aus, dass der Mensch am Anfang seiner Entwicklung weder ein Bewusstsein über sein Menschentum, noch die Fähigkeit seine Freiheit zu verwirklichen, besitzt. Er sieht die Gesellschaft deswegen als notwendig um seine Sprache, sein Denken und Wollen entstehen zu lassen, wodurch er dann fortschreitend frei werden kann.
Durch seine materialistische Grundhaltung sieht er die Gesellschaft also als einzigen Weg zur Verwirklichung der Freiheit des Menschen und setzt in dieser gemeinsame Arbeit Ihrer Mitglieder voraus. Durch gemeinsame und soziale Arbeit, d.h. auch der Bildung und entsprechenden Erziehung etwa zur strengen Solidarität aller kann „Vermenschlichung“ und „Verwirklichung des Menschentums“ stattfinden. Damit meint er die Fähigkeit, sich moralisch und unabhängig von Trieben und Regungen zu verhalten. (Zudem sieht er die Liebe zur Freiheit aller als Teil des Menschentums an.) Er nennt diesen Prozess auch die „Befreiung vom Jochs der äußeren Natur“5 ).
Um die Freiheit des Menschen zu garantieren und aufrecht zu erhalten setzt er
- gegenseitige Anerkennung der Freiheit aller, ( somit auch)
- Vereinigung aller und
- die Spiegelung der Menschenrechte im menschlichen Bewusstsein voraus.
Als Menschenrecht sieht er u.a. das Recht, aus Überzeugung und nicht aus Gehorsam zu handeln.
Bakunin sprach der Freiheit drei Elemente zu, behandelt in seinem Text jedoch nur zwei, da er diese Anmerkung unvollendet abbricht:
Zum einen ein positives und soziales - die Freiheit, alle menschlichen Fähigkeiten und Kräfte zu genießen. Dabei führt er Erziehung, Bildung („wissenschaftliche Belehrung“) und materielles Glück an, die wiederum alle nur durch gemeinsame Arbeit erlangt werden können.
Zum anderen behandelt er die Empörung gegen Autoritäten, die er in offizielle und natürliche Autoritäten differenziert:
Als offizielle Autoritäten sieht er die des Staates und der Kirche an, welche uns Gesetze und Gebote vorschreiben, die nicht überzeugend zur Freiheit des Individuums beitragen. (Er schreibt oft von „Knechtschaft“ oder „Sklaverei“.) Als natürliche Autorität beschreibt er alle Sitten, Bräuche und Vorurteile, die in der öffentlichen Meinung der Gesellschaft aufgenommen wurden. Da die Individuen diese verinnerlichten, sieht er die Empörung gegen diese Autoritäten als erheblich schwieriger an. Man muss sich dafür selbst als Individuum in Frage stellen.
Letztlich sieht er die Freiheit als notwendiges Ergebnis der Evolution an.
3.3 Widerlegung der idealistischen Theorie
Mit seiner materialistischen Theorie steht er im Gegensatz zur Idee der Idealisten, der Mensch sei anfangs frei und habe einen unsterblichen und vollkommenen Geist. In diesem Fall, behauptet er, bräuchte der Mensch keine Gesellschaft um seinen Geist zu entfalten. Allenfalls würde er eine Gesellschaft brauchen, weil er das Bewusstsein über seine Freiheit und Unsterblichkeit verlieren oder anderweitig einen Verlust verspüren würde.
Der dadurch stattfindende Degenerationsprozess des Geistes führt zu bleibender äußerlicher Abhängigkeit, Unvollkommenheit und Materialität. Daher ist der Geist gezwungen, sich mit anderen Menschen zu vereinigen, - nicht seiner seelischen Bedürfnisse wegen, sondern um seinen Körper zu erhalten. Nur durch die Opferung seiner Interessen, z.B. der Unabhängigkeit von den körperlichen Bedürfnissen, könne der Geist die Gesellschaft also bilden wollen. Damit behauptet er, dass die von den Idealisten geschaffene, politische Gesellschaft - der Staat - eine Verneinung der Freiheit sei.
4. Schlusswort
Ich selber denke, dass ich mich noch weitgehender und tiefer mit Bakunin und seiner Epoche beschäftigen muss um über seine Theorien urteilen zu können.
Ich empfinde sie als interessante Warnung, denn selbst wenn man sich heute kaum noch eine Gesellschaft ohne Autorität vorstellen könnte meine ich, dass viele Autoritäten auch heute ihre Machtpositionen ausnutzen. Wenn ich an die geplanten Rüstungsausgaben Amerikas für das Jahr 2003 denke kann ich es gut nachvollziehen, wenn man der Leitung des Staates skeptisch gegenübersteht. Nicht nur in unserer „westlichen Welt“ nutzen Politiker ihre autoritären Positionen so aus, dass die Individuen darunter leiden oder gar das Anrecht auf Freiheit - so wie Bakunin sie definiert - vollkommen verlieren. Die Tagesschau liefert dafür genügend Beweise...
Auch für mich ist es schwer die Menschen als so selbstverantwortlich einzuschätzen, dass sie „frei“ und in Frieden in einer antiautoritären und staatslosen Gesellschaft leben könnten. Trotzdem heißt das für mich nicht, dass die Freiheit der Individuen durch Staatsgewalten und Autoritäten eine zweitrangige Rolle spielen sollten. Auch sollte sich jeder kontinuierlich fragen, ob er sich frei fühlt und nicht gleich resignieren, wenn er sich in seiner Gesellschaftlichen Position unwohl fühlt. Dahingehend sehe ich in Bakunins Ehrgeiz und Engagement ein vorbildliches Verhalten!
Bakunin hat mich mit seinen Theorien dahingehend beeindruckt, als dass er sich für seine Ideale eingesetzt hat und ein antistaatliches Konzept entwickelte, dass den Individuen eine Alternative zur Unterdrückung bieten sollte. Ohne darauf weiter einzugehen kann ich hier auch anmerken, dass er zwar nie sein Konzept ausführen konnte jedoch trotzdem einen politischen Einfluss hatte der leicht unterschätzt wird. Nicht nur die spanischen Bürgerkriege hatten viel mit seinen Freiheitsidealen zu tun, sondern auch Lenins Theorien wurden von Bakunins Ideen beeinflusst. Doch das ist ein eigenes Kapitel, dass man nicht im Rahmen einer Facharbeit erörtern kann.
Abschließend kann man sagen, dass Bakunins Theorien einem doch einen Denkanstoß geben können, auch wenn sie mir nicht alle umsetzbar erscheinen.
5.Anhang
5.1 Idealismus
Die Idealisten haben die Auffassung, dass es die Wirklichkeit nur als rein geistiges Sein gibt und die Materie dessen Erscheinungsform ist. Die Entwicklung ist dementsprechend vom Geist abhängig. Am Anfang war die Idee, der Geist.
5.2 Materialismus
Im Gegensatz zum Idealismus steht der Materialismus. Der Materialist geht davon aus, dass das Stoffliche das allein Wirkliche in der Welt und alles Nichtstoffliche (Geist, Seele, Ideen, etc.) nur als seine Eigenschaft und Wirkung aufzufassen sei. Am Anfang war nach Auffassung der Materialisten die Materie, der Geist ist lediglich Ausfluss der Materie.
5.3 Quellen
- Michail Bakunin, Gott und der Staat, Reinbek bei Hamburg 1969
- Microsoft® Encarta® 99 Enzyklopädie
- Wahring Deutsches Wörterbuch, Gütersloh 1968
- Henhe, Aßmann, Bergmann u.a. ( Hrsg.): Zugänge zur Philosophie, Berlin 1998
5.4 Anmerkungen
[...]
1 ) Bakunin ging sogar so weit, Marx mit Bismarck mit einigen Ausnahmen gleichzustellen. Seine Kritik war im Groben, dass Marx eine Diktatur des Proletariats erreichen wollte, was nicht in das antiautoritäre Konzept Bakunins passte.
2 ) Mit Zentralisation ist das organisatorische Zusammenziehen der Leitung eines Staates in einem Zentrum gemeint.
3 ) s. Encarta Enzyklopädie, Historischer Materialismus und http://www20.wissen.de/xt/default.do?MENUID=40,156,538&MENUNAME=Inf oContainer&OCCURRENCEID=1039511.1039511.TM01-FullContent&Wissen ID=PJ3oL3LDNOUb4I6hZnzyjN2gFu0OrSxazYch48L9iXfJ0v8LX2Jh|-3560484 927014848759/182718476/6/7063/7063/7003/7003/7063/-1|19896581998179 65415/182718475/6/7063/7063/7003/7003/7063/-1|1016981551570
4 ) s. „Gott und der Staat“ a.a.O. S.137
Häufig gestellte Fragen
Was ist der Inhalt des Dokuments?
Das Dokument ist eine Facharbeit, die sich mit der Staatstheorie und der evolutionären Betrachtung der Freiheit von Michail Bakunin auseinandersetzt. Es enthält eine Einleitung/Biographie, eine Erörterung seiner Staatstheorie, eine Analyse seiner evolutionären Betrachtung der Freiheit, ein Schlusswort und einen Anhang mit Erklärungen zu Idealismus und Materialismus sowie Quellenangaben.
Wer war Michail Bakunin?
Michail Aleksandrowitsch Bakunin (1814-1876) war ein russischer Revolutionär und Staatstheoretiker, bekannt für seine radikalen anarchistischen Ideen und sein aktives politisches Leben. Er war an zahlreichen revolutionären Bewegungen beteiligt und setzte sich für eine klassenlose, staatenlose Gesellschaft ein.
Was sind die Hauptpunkte von Bakunins Staatstheorie?
Bakunin argumentierte, dass der Staat ein Werkzeug der Unterdrückung ist, das von einer privilegierten Minderheit zum eigenen Vorteil genutzt wird. Er lehnte die Idee ab, dass ein Staat die Interessen des Volkes vertreten kann und forderte eine revolutionäre Neustrukturierung der Gesellschaft von unten nach oben, in der jegliche Autorität überflüssig wäre.
Was versteht Bakunin unter der evolutionären Betrachtung der Freiheit?
Bakunin glaubte, dass der Mensch sich erst durch die Gesellschaft und gemeinsame Arbeit zur Freiheit entwickeln kann. Er sah die Gesellschaft als notwendig an, um Sprache, Denken und Wollen zu entwickeln, und betonte die Bedeutung von Solidarität, Bildung und Erziehung für die Verwirklichung der Freiheit.
Was ist der historische Materialismus, und wie beeinflusst er Bakunins Denken?
Der historische Materialismus, eine von Marx und Engels entwickelte Geschichtsauffassung, besagt, dass die materiellen Produktionsbedingungen die gesellschaftliche, politische und geistige Entwicklung bestimmen. Bakunin übernahm diese materialistische Grundhaltung, um seine Theorie der Freiheit zu untermauern, indem er argumentierte, dass die gesellschaftliche Entwicklung und die gemeinsame Arbeit notwendig sind, um die Freiheit des Menschen zu verwirklichen.
Was ist der Unterschied zwischen Idealismus und Materialismus, wie im Anhang erklärt?
Der Idealismus geht davon aus, dass die Wirklichkeit primär geistiger Natur ist, während der Materialismus annimmt, dass die Materie das einzig Wirkliche in der Welt ist und der Geist lediglich ein Produkt der Materie ist.
Welche Kritik übte Bakunin an Marx?
Bakunin kritisierte Marx' Vorstellung einer Diktatur des Proletariats, da diese seiner antiautoritären Philosophie widersprach. Er warf Marx vor, eine zentralisierte Staatsgewalt anzustreben, die die Freiheit des Individuums einschränken würde.
Was waren Bakunins politische Aktivitäten?
Bakunin war an zahlreichen revolutionären Bewegungen beteiligt, darunter die Februarrevolution in Paris, der Slawenkongress in Prag und die Mairevolution in Dresden. Er war Mitglied der Ersten Internationale, wo er in Konflikt mit Marx geriet, und setzte sich für eine staatenlose, anarchistische Gesellschaft ein.
- Quote paper
- Jean Peters (Author), 2002, Der Freiheitsbegriff von Michail A. Bakunin (1814-1876), Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/107220