Sämtliche Institutionen des Landes werden durch das neuartige Sicherheitssystem „Gatekeeper“ von Gregg Computer Systems beschützt, welches sich als am resistentesten gegenüber ständigen Hackerangriffen am Markt behaupten kann. Als Angela Bennett, Programmsystemanalytikerin aus Santa Monica, eines Tages an eine Diskette gelangt, die ihr Zugang zur zentralen Datenbank des FBI gewährt, deckt sie Skandalöses auf. Die „Gatekeeper“ Software entpuppt sich als trojanisches Pferd - absichtlich hat man Hintertüren einprogrammiert, um Zugang zu sämtlichen privaten und staatlichen Systemen zu erlangen. Noch am Tag ihrer Erkenntnis versucht man Angela Bennetts wahre Identität systematisch auszulöschen um einen globalen Gau zu vermeiden. In unserer Informationsgesellschaft verdrängen digitale Daten zunehmend das analoge Papier. Die Krankenakte, KFZ- und Sozialversicherung, Kreditkarte, was wir essen, welche Bücher wir lieben, woher wir kommen und wohin wir gehen - alles wird protokolliert, kontrolliert und registriert.
Ein Szenario aus dem Film „The Net“ von Irwin Winkler - das bereits vor Jahren der Utopie entwachsen ist. Das Netz ist längst nicht mehr das ideale Versteck. Der kleine elektronische Schatten liegt auf jedem von uns, wartet nur darauf, manipuliert zu werden und: „Deutschland geht T-Online“ - gehen Sie mit ?
Brechts illusorische Radiotheorie mit der Einsicht des Autors, dass diese „undurchführbar in dieser Gesellschaftsordnung, durchführbar in einer anderen“ sei, scheint seine Erfüllung im Internet gefunden zu haben. Das anonyme Medium, welches durch einen Comic illustriert wurde, in dem der beste Freund des Menschen nonchalant an der Tastatur verkündet „on the internet nobody knows you’re a dog“ und konträr dazu der transparente User, fördert eine seltsame Legierung zu Tage.
Die vielleicht größte Erfindung seit dem Faustkeil hat sich der sinnlichen wie humanistischen Komponente entledigt und sich der Zahlentheorie verschrieben. Abgerechnet wird im Netz in einem Machwerk aus Hits, Clicks, PageImpressions und AdViews, in dem wir selbst eine Chimäre, also „ein gläserner Hund“ sind. Dieses Werk beleuchtet die Chancen wie auch die Gefahren unserer Informationsgesellschaft.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Die Geschichte des Internet
- 2. Der Computer als Medium
- 2.1. Digital Divide
- 2.2. Bidirektionalität
- 2.3. Omnipräsenz
- 3. Die Informationsgesellschaft
- 3.1. Die Wahrheit zwischen TRUE & FALSE
- 4. Der gläserne Hund - Orwells elektronische Praxis
- 4.1. Die Microsoft Methode
- 4.2. Echelon
- 4.3. CCTV
- 4.4. Die Welt von innen und außen
- 5. Ein Dorf namens Babylon ? - Abschließende Bemerkungen
- 5.1. Fazit Der Mensch und sein Medium
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Rolle des Internet als Medium in der Informationsgesellschaft und den damit verbundenen Auswirkungen auf die Machtstrukturen und die Privatsphäre des Einzelnen. Sie untersucht die historische Entwicklung des Internet, analysiert die Funktionsweise des Computers als Medium und betrachtet die Auswirkungen der digitalen Revolution auf die Gesellschaft.
- Die Geschichte des Internets und seine Entwicklung
- Der Computer als Medium: Digital Divide, Bidirektionalität, Omnipräsenz
- Die Informationsgesellschaft und die Bedeutung der Wahrheit in der digitalen Welt
- Der gläserne Hund: Die Überwachung und Kontrolle in der Informationsgesellschaft
- Die Zukunft des Internet und die Frage nach der Mensch-Maschine-Beziehung
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 beleuchtet die Geschichte des Internet von seinen Anfängen bis zur Entwicklung des World Wide Web. Es werden die wichtigsten Stationen der Internetentwicklung und die beteiligten Akteure vorgestellt. Kapitel 2 analysiert den Computer als Medium und beleuchtet die Themen Digital Divide, Bidirektionalität und Omnipräsenz. Kapitel 3 beschäftigt sich mit der Informationsgesellschaft und den Herausforderungen, die sich durch die Digitalisierung für die Gesellschaft ergeben, insbesondere in Bezug auf die Wahrheit und die Manipulation von Informationen. Kapitel 4 untersucht die Auswirkungen der digitalen Überwachung auf die Privatsphäre des Einzelnen und diskutiert verschiedene Formen der Überwachung wie die Microsoft Methode, Echelon und CCTV.
Schlüsselwörter
Internet, Informationsgesellschaft, Digitalisierung, Überwachung, Privatsphäre, Macht, Medium, Computer, Digital Divide, Wahrheit, Manipulation, Echelon, CCTV, gläserner Hund, Mensch-Maschine-Beziehung
- Arbeit zitieren
- Master of Arts Stephan Schröder (Autor:in), 2000, Der gläserne Hund - Cyberdemokratie und Machtinstanz unserer Informationsgesellschaft, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/10723