Die Hungersnot in Afrika 1984/85. Das Medienbild Afrikas in der DDR am Beispiel der Berichterstattung der außenpolitischen Zeitschrift Horizont


Hausarbeit (Hauptseminar), 2001

18 Seiten, Note: 1,0


Leseprobe


Abkürzungsverzeichnis (gemäß Horizont)

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Inhaltsverzeichnis

1. Allgemeine Angaben und Hinweise zur Untersuchung
1.1 Untersuchungsgegenstand
1.2 Thema der Untersuchung
1.3 Untersuchungszeitraum und -umfang
1.4 Lesehinweise

2. Die Berichterstattung der Horizont zur Hungersnot in Afrika
2.1 Die Berichterstattung bis Ende 1983: Zuversicht und Verharmlosung
2.2 Die Berichterstattung ab Ende 1983: Hunger als Frage des Klassenstandpunktes
2.2.1 Der Beitrag zur Sahelzone in Horizont 19/1983
2.2.2 Lagebericht
2.2.3 Ursachen und Gründe der Not
2.3 Die Berichterstattung bis April 1985: Hunger und Weltfrieden
2.4 Die Berichterstattung ab Mai 1985: Hunger infolge sozialer Rückständigkeit
2.4.1 Der Beitrag in Horizont 5/1983
2.4.2 Alte und neue Argumentationsmuster
2.5 Ausblick: Die Nach-Berichterstattung

3. Zusammenfassung und Fazit

Quellenverzeichnis/Literatur

1. Allgemeine Angaben und Hinweise zur Untersuchung

1.1 Untersuchungsgegenstand

Ende 1983 warnt die Welternährungsorganisation der Vereinten Nationen vor einer schweren Hungerskatastrophe in Afrika. 24 Länder seien von einer schweren Dürre betroffen und infolge dessen 150 Millionen Afrikaner dem Hungertod nahe, so die FAO.1

Die vorliegende Arbeit untersucht die Medienberichterstattung der DDR 1983 - 86 am Beispiel der „sozialistischen Wochenzeitung für internationale Politik und Wirtschaft, Horizont“ zu diesem Thema.

1.2 Thema der Untersuchung

Im Mittelpunkt dieser Arbeit steht, welches Bild das außenpolitische Zentralorgan von der Dürre zeichnet, welche Gründe und Akteure die Zeitung für die Hungersnot benennt und wie sie diese bewertet. Ebenso werden verschiedene Lösungsansätze diskutiert.

1.3 Untersuchungszeitraum und -umfang

Untersucht werden die Jahrgänge 16 (Januar 1983) bis 19 (Dezember 1986) wobei 48 für das Thema relevante Beiträge (34 Länderberichte, sieben Dokumente, vier Meldungen, ein Kommentar sowie zwei sogenannte Erlebnisberichte) zur Auswertung kommen.2

1.4 Lesehinweise

Auf eine Einleitung wurde zugunsten einer kurzen Darstellung des Analyserasters verzichtet. In Kapitel zwei werden die wichtigsten Untersuchungsergebnisse ausführlich dargestellt. Eine Zu- sammenfassung aller Erkenntnisse erfolgt (aus Platzgründen) übersichtsartig in Kapitel drei.

Kursiv und mit Anführungszeichen gesetzte Textbausteine sind Zitate. Eckige Klammern innerhalb der Zitate signalisieren Textauslassungen oder von mir eingefügte Hinweise oder Erklärungen, die dem besseren Verständnis dienen. Mit normalen Anführungszeichen versehene Textteile sind Eigenbezeichnungen oder weisen auf eine besondere Betonung hin. Haben Zitate keine Fußnote, beziehen sie sich aus Gründen der Platzersparnis entweder auf den im Text zuvor genannten Beitrag oder aber auf die vorhergehende Fußnote. Längere Zitate sind in eine kleinere Schriftart gesetzt. Um im Sprachduktus zu bleiben, sind Abkürzungen und Ländernamen in Manier der Horizont -Berichterstattung beibehalten. Die Fußnoten sind kurz gehalten und werden bei Literaturhinweisen im Literaturteil aufgelöst. Die Angaben zu Horizont beziehen sich auf [Horizont] in: Ausgabe/[19]Jahr, Seite. Dokumente sind in Fußnoten mit eckigen Klammern gekennzeichnet, da sie einen besonderen Quellencharakter besitzen.

2. Die Berichterstattung der Horizont zur Hungersnot in Afrika

In einem zweiseitigen Bericht über die Sahelzone in Ausgabe 19/19833 benennt Horizont zum ersten Mal ausführlich und auf eine ganze afrikanische Region bezogen die Dürre als folgen- schweres Problem für die weitere Entwicklung. Zuvor berichtet die Zeitung nur in wenigen Länderberichten und Meldungen - und hier auch nur nebensächlich - über generelle („ zunehmende “) Probleme bei der Lebensmittelversorgung.4

2.1 Die Berichterstattung bis Ende 1983: Zuversicht und Verharmlosung

Im Vordergrund der Berichterstattung vor dem ersten größeren Beitrag zur Dürre in Heft 19/83 stehen zumeist die wirtschaftlichen Kalamitäten infolge der hohen Verschuldung und die optimistischen Prognosen der jeweiligen Regierung. So heißt es beispielsweise über Zaïre:

„ Dieses [...] Land mit seinen riesigen Rohstoffvorkommen [...] sowie seinen g ü nstigen klimatischen Bedingungen sieht sich gro ß en Problemen bei der Versorgung seiner 29,3 Millionen Einwohner mit ausreichend Lebensmitteln gegen ü ber. So ist es nicht verwunderlich, da ß die Regierung als eine der Hauptaufgaben die Wiederbelebung der Wirtschaft vor allem durch einen Aufschwung der Landwirtschaft vorsieht. [So] sollen die Selbstversorgung mit Nahrungsmitteln gesichert und die ü bersch ü ssigen Produkte f ü r den Export zur Verf ü gung gestellt werden. In die- sem Zusammenhang wird eine Lohnpolitik ausgearbeitet, die die Kaufkraft erh ö hen und eine gerechtere Verteilung des Lohnbudgets [...] sichern soll. 5

Zwar werden Versorgungsprobleme eingeräumt, die optimistischen Aussichten lassen aber eine aufkommende Besorgnis über die Nahrungsmittelarmut sofort wieder in der Hintergrund treten. Viel wichtiger ist die Mitteilung, warum Zaïre seine Wirtschaft neu ordnen muß:

„ Durch Manipulation der Preise auf dem kapitalistischen Weltmarkt auch f ü r za ï rische Rohstoffe spitzt sich diese Finanzsituation weiter zu [...]. Im Blick auf die komplizierte Finanzlage hat die Regierung ihre ausl ä ndischen Gl ä ubiger aufgefordert, eine teilweise Umschuldung vorzunehmen [...]. Sollten die imperialistischen Haupt[geber]l ä nder und deren internationale Finanzinstitutionen einer Umschuldung zustimmen [...], d ü rfte dies f ü r Za ï re - wie in der Vergangenheit - mit weiteren Auflagen verbunden sein.

Der eigentlich wichtige - weil kurzfristig zu lösende - Aspekt des Nahrungsmittelengpasses wird dem übergeordneten Thema der „imperialistischen Ausbeutung Afrikas“ untergeordnet. Der Ursachenforschung gilt hier gleichsam als Lösungsansatz: Die Beseitigung der „ursächlichen“ Verschuldung und Abhängigkeit wird als erster Schritt in die Unabhängigkeit auch von Nahrungsmitteln gesehen. Kurzfristige Lösungsansätze indes liefert die Zeitung nicht, ebenso wenig wie Hinweise auf „hausgemachte“ Probleme Zaïres, wie etwa das seit den sechziger Jahren rückläufige Landwirtschaftswachstum oder die verstärkte militärische Aufrüstung.6

Teilweise blendet die Zeitung die Dürreproblematik aber auch gänzlich aus, etwa in dem sie intensive wirtschaftliche Aktivitäten meldet und damit offenkundig einen Aufschwung des jeweiligen Landes suggeriert. Besonders beispielhaft sind hier zwei Länderberichte zum späteren Krisengebiet Simbabwe, in welchem die „ bisherigen Erfolge “ auf dem landwirtschaftlichen Sektor dargestellt werden. So heißt es in Horizont 10/1983 u.a.:

„ Auch die Landwirtschaft entwickelt sich positiv, gestattet neben der guten Versorgung der Bev ö lkerung den Export von Agrarprodukten. “ 7

Die nächste Ausgabe festigt diese Einschätzung.

„ Simbabwe sei im Begriff, ‚ die Kornkammer Afrikas ’ zu werden, anerkannte ein Vertreter des UN-Weltern ä hrungs- programms [...]. Auch bei Weizen sei das Land [...] nicht mehr auf Importe angewiesen. [...] Insgesamt kann eingesch ä tzt werden, da ß die g ü nstigen agrarischen Ressourcen Simbabwes noch nicht ausgesch ö pft sind. “ 8

In insgesamt drei Länderberichten wird das Bild vermittelt, als habe Simbabwe den großen Sprung in die Unabhängigkeit und die wirtschaftliche Selbstständigkeit geschafft. Dass es sich nur um kurzfristige Erfolge handelt, deren Dauerhaftigkeit sich in bezug auf die klimatischen Schwankungen in dieser Region erst noch unter Beweis stellen muß, wird zugunsten einer positiven Berichterstattung übersehen. Die Aussage des UN-Vertreters untermauert das von Horizont erzeugte Wunschbild des sozialistischen Musterlandes Simbabwe, das besonders Dank ostdeutscher) Bruderhilfe den Widrigkeiten der imperialistischen Einflussnahme trotzt und zu einem sich selbst versorgenden Staat heranwächst.

Zusammenfassend lässt sich feststellen, daß die Berichterstattung bis Ende 1983 von Zuversicht geprägt ist. Das Problem der Nahrungsversorgung ist seit den siebziger Jahren latent, wird aber wenig eindringlich geschildert, was dazu führt, daß andere Probleme wichtiger erscheinen. Der optimistische Blick trübt hier den Fokus. Interessant ist, daß der Leser bis zu diesem Zeitpunkt keinerlei Zahlenmaterial (etwa in Form von Tabellen zum wirtschaftlichen Wachstum o.ä.) prä- sentiert bekommt. Er muß sich darauf verlassen, daß die von der Redaktion vorgenommene In- terpretation der Lage richtig ist. Die als wohlwollend einzustufende Berichterstattung beschäftigt sich vor allem mit Ländern, die einen sozialistischen Kurs eingeschlagen haben (Simbabwe, Moçambique) oder aber der progressiven, weil antiimperialistischen OAU.

2.2 Die Berichterstattung ab Ende 1983: Hunger als Frage des Klassenstandpunktes

2.2.1 Der Beitrag zur Sahelzone in Horizont 19/1983

Wie bereits erwähnt, berichtet Horizont im Winter 1983 in ungewohnt großer Aufmachung (Doppelseite, Ankündigung auf dem Titelblatt) über Dürre und Versorgungsprobleme in einem ganzen Landstrich: der Sahelzone. Erstmals ist das Problem damit nicht mehr - wie bisher - nur ein länderspezifisches, sondern nun auch ein länderübergreifendes bzw. kontinentales.

2.2.2 Lagebericht

Als Einleitung in den Bericht dient die Meldung der FAO, wonach „ gegenw ä rtig 118 Millionen Menschen in Afrika vom Hunger bedroht “ wären, „ d.h. etwa jeder vierte Einwohner “. Die Nah- rungsmittelknappheit betreffe 17 Länder des Kontinents, worunter sich „ sowohl Staaten des bei- nahe traditionellen D ü rregebiet[s] Sahel in West- und Zentralafrika als auch gro ß e Gebietsteile von Botswana, Lesotho, Mo ç ambique, Sambia, Simbabwe, Swasiland und Ostafrika “ befänden. Im nördlichen und zentralen Äthiopien sowie in Somalia herrsche eine „ extreme Trockenheit “. Ebenfalls betroffen seien die Elfenbeinküste, Ghana, Benin, Togo und die Zentralafrikanischen Republik. Die Getreideeinfuhren Zentral- und Südafrikas müssten auf 4,1 Mio. Tonnen steigen, um den Jahresbedarf zu decken.

Dass sämtliche Angaben der FAO nicht zwingend verbürgt sind, weil die Organisation stets zu- allererst unkritisches Sprachrohr und als UN-Institution dem Willen des jeweiligen Landes un- terstellt ist, wird in der Berichterstattung außer acht gelassen.9 Zu gut passen die Alarmmeldungen der FAO in das Gesamtbild der Berichterstattung über das gebeutelte Afrika, als daß Horizont auf diese verzichten könnte.

2.2.3. Ursachen und Gründe der Not

Als nächste Ursachen von Not und Dürre benennt Horizont (a) zum einen die Ausdehnung der Wüste, also im weitesten Sinne die negative Veränderung der Vegetation einhergehend mit extremen Temperatur- und Niederschlagsschwankungen sowie (b) die „ mehr oder weniger willk ü rlich vorgenommen wirtschaftlichen Strukturver ä nderungen “, auf die nachfolgend noch näher eingegangen wird. Bemerkenswert erscheint, daß beide Gründe - vermutlich unbeabsichtigt - schon im nächsten Satz relativiert werden:

„ Wissenschaftler sprechen von einer Zerst ö rung des ö kologischen Gleichgewichts [...]. Ihrer Meinung nach sind es weniger [ ö rtlich bedingte] klimatische oder andere nat ü rliche Ursachen [...], sondern anhaltende, teils unbedachte Eingriffe des Menschen in die Ö kologie. “

Diese Aussage erfolgt mit Hinweis auf die Forschungsarbeit zweier französischer Wissenschaft- ler zur Klimaveränderung, die in der Klimaveränderung des Sahels eine Regelmäßigkeit gerade auch im globalen Bezug erkannt haben wollen. Interessant an dieser These ist, daß sie in späteren Berichten nicht mehr auftaucht. Zu vermuten ist, daß ihre Grundaussage des Dürreproblems auch als Folge der globalen Umweltverschmutzung mit den gängigen Hauptargumente der „kolo- nialen“ bzw. „neuzeitlich-imperialistischen Unterdrückung“ kollidierte und diese damit relati- vierte. Vermutlich verwässerte sie das Kriterium des „klaren Klassenstandpunktes“ innerhalb der Berichterstattung.

Die „ wirtschaftlichen Strukturver ä nderungen “, so Horizont, seien vor allem der Kolonialzeit geschuldet. Durch seinerzeit koloniale Eingriffe in althergebrachte Strukturen wurde das gesamte System umgekrempelt und in ein Korsett gepasst, das zwar kolonialen Bedürfnissen entsprach, keinesfalls aber den ökologischen Beschränkungen des Kontinents gerecht wurde - und schon gar nicht der Kultur Afrikas. Die vielfältigen Eingriffe führten letztlich zum Ende der „ mehrj ä h- rigen Vorratswirtschaft “, zu einer „ mineralische[n] Ersch ö pfung der Felder “ und schließlich zu einer Verwüstung ganzer Landstriche. Diese Strukturveränderungen wirken bis heute nach:

„ In den meisten L ä ndern des Sahelg ü rtels wurden nach Erlangung der staatlichen Unabh ä ngigkeit die bestehenden sozial ö konomischen Verh ä ltnisse beibehalten. Die Staaten blieben in das kapitalistische Weltwirtschaftssystem integriert. Ö konomisch war dies f ü r sie zum Teil weiterhin mit der Rolle eines Rohstofflieferanten f ü r die westlichen Industriestaaten verbunden. “

Und weiter heißt es - hervorgehoben und in dicker Schrift:

„ Der Mangel an ö konomischen Ressourcen zwang und zwingt die [...] Sahelstaaten, zun ä chst die vorhandene Monokultur als wirtschaftliche Grundlage zu betrachten. Dieses oft einzige Exportprodukt der Staaten unterliegt jedoch dem Preisdiktat des kapitalistischen Weltmarktes. “

Eher nebensächlich wird auf „hausgemachte“ Probleme eingegangen, wenn „ unangebrachte Be- arbeitungsmethoden des Bodens “, die „ mangelnde Qualit ä t des Saatgutes “, eine ausufernde Haltung von Viehherden und damit verbunden der „ unzureichende Pflanzenschutz “ oder etwa die „ fortschreitende Abholzung “ moniert werden. Gleichwohl findet sich auch hier eine Relativierung, da die Argumentation ökonomische Zwänge ins Feld führt, die diese Probleme verstärken bzw. überhaupt erst hervorrufen. Diese ökonomischen Zwänge - und hier verfällt die Berichterstattung wieder in das gängige Muster - resultieren aus der Unterdrückung Afrikas durch die imperialistische Marktgemeinschaft, allen voran den USA.10

Direkte Lösungsvorschläge (abgesehen von der phrasenhaften Aufforderung an die imperialistischen Staaten und Organisationen, ihre neokolonialistische Ausbeutung zu beenden) unterbreitet die Zeitung nicht, verweist jedoch auf langfristige Gemeinschaftsprojekte der Sahelstaaten zur Bekämpfung der Dürre.

2.3 Die Berichterstattung bis Mai 1985: Hunger und Weltfrieden

Für lange Zeit bleibt der Beitrag in Ausgabe 19/1983 der einzige über die Hungersnot. Erst in Horizont 5/1985 findet sich - gemessen an Aufmachung und Umfang - wieder ein vergleichbarer Artikel. In den dazwischen liegenden etwa 18 Monaten berichtet die Zeitung in bezug auf e- ventuelle Nahrungsmittelengpässe vor allem über Uganda, Namibia, Angola, Burkina-Faso (vormals Obervolta) und Äthiopien.

In Uganda ist das Grundproblem die instabile Sicherheitslage (versprengte Idi-Amin-Anhänger führen einen Guerillakrieg) und die zunehmende Abhängigkeit vom IWF:

„ [So] mussten unter dem Druck internationaler Finanzinstitutionen [IWF, Weltbank] 49 Prozent des Kapitals von 4 der gr öß ten Staatsunternehmen ihrem fr ü heren [ausl ä ndischen] Besitzer [...] ü berschrieben werden. “ 11

Ein ähnliches Bild bietet sich Namibia, wo „ ausl ä ndisches Geldkapital “ das Land ausbeutet und es infolge dessen zu Versorgungsproblemen kommt.12

In Angola geht es nach Angaben der Regierung zwar voran, dennoch konnten bestehende soziale und wirtschaftliche Probleme durch „ die ung ü nstige internationale Konjunktur “ 13 bis dato nicht behoben werden. Auch wenn im „Kommunique der 14. ZK-Tagung“ der Regierungspartei nicht explizit von einer Hungersnot die Rede ist, so lassen vorangegangene, knapp und allgemein gehaltene Meldungen über Versorgungsengpässe nur diesen Schluss zu.

Burkina-Faso leide unter der Dürre, habe aber seit der Machtergreifung progressiver Militärs im August 1983 einen deutlichen Aufschwung genommen und ergreife nun langfristige Maßnahmen für eine gesicherte Versorgung. Auch hier ist der Horizont-Grundtenor von Zuversicht geprägt, erscheinen drängende Probleme wie der kurzfristige Nahrungsmittelbedarf als eher nebensäch- lich. Wichtig ist allein die Einschätzung, wonach sich das Land im Übergang von einem „ Objekt des Neokolonialismus zu einer Volksdemokratie “ 14 befände: Bei „ f ü hrenden Funktion ä ren “ des Landes reife die Erkenntnis, daß die junge Republik „ eine Partei braucht, die in der Lage ist, diesen Prozess allseitig zu f ü hren. Entsprechend den Vorstellungen [...] soll sie auf der Grund- lage der [progressiven Revolutionskomitees] entstehen und sich als eine Volkspartei entwi- ckeln. “ Angesichts der zu diesem Zeitpunkt schon monatelangen dramatischen Versorgungslage des Landes15 mutet der Berichtschwerpunkt böswillig an: Die Gründung einer progressiven (sozialistischen) Volkspartei genießt eine höhere Wertschätzung als die Probleme der 7,3 Mio. vom Hunger bedrohten Einwohner des Landes.

Äthiopien, sozialistisches Modellprojekt Honeckers,16 kämpft zwar 1984 „ wie gegenw ä rtig 36 L ä nder Afrikas “ gegen die Dürre, die „ das Land schwer in Mitleidenschaft gezogen hat “, kann aber auf die Führung der Arbeiterpartei sowie die „ solidarische Unterst ü tzung “ der sozialisti- schen Staaten, allen voran der Sowjetunion und der DDR, vertrauen. Die Situation wird einlei- tend als „ dringlich “, „ verheerend “ und „ schwer “ bezeichnet. Gleichwohl erfolgt im weiteren Verlauf des Beitrags in Horizont 12/198417 eine Relativierung der Zustände, in dem auf die umfassende Bruderhilfe, die aufopferungsvolle Unterstützung der Bevölkerung und die umsich- tige Führung der Partei hingewiesen wird. Dank des Soforthilfeprogramms der APÄ ginge es trotz der aller Probleme vorwärts. Der Grundtenor, wonach die Lage ernst, aber nicht hoffungs- los sei, trägt insbesondere den zweiten Teil des Artikels. Die Dürre, so scheint es, ist zwar be- drohlich (der Artikel nennt die Zahl von sechs Millionen betroffenen Menschen), gleichwohl darf aber nicht aus den Augen geraten, woraus die Not resultiert:

„ Wie [...] Ä thiopiens Staats- und Parteichef Mengistu Haile Mariam [...] erkl ä rte, stehe die Menschheit vor der Aufgabe, den Weltfrieden zu bewahren und die aggressiven Pl ä ne des Imperialismus zunichte zu machen. Ohne die Sicherung des Friedens sei weder in Afrika noch in anderen Teilen der Welt die Ü berwindung von Hunger und Un- terentwicklung m ö glich. Der Imperialismus habe durch das Sch ü ren des Wettr ü stens [...] eine f ü r die Menschen ä u- ß erst bedrohliche Situation heraufbeschworen. Einen neuen Weltbrand zu verhindern, sei vorrangigste Aufgabe auch der unabh ä ngigen Staaten. [...] Die Beratungen zu ö konomischen und sozialen Fragen wurden von der Er- kenntnis bestimmt, vor allem die wirtschaftliche R ü ckst ä ndigkeit als Folge des Kolonialismus zu ü berwinden. Zur Debatte standen ferner die neokolonialistische Auspl ü nderung [...] des Kontinents durch imperialistische Monopole, [und] die stetig wachsenden Schuldenlasten der Staaten Afrikas gegen ü ber kapitalistischen Staaten [...]. “

Warum Mengistu Mariam - und mit ihm die Regierungen vieler afrikanischer Länder18 - dem Weltfrieden den Vorrang vor einer Lösung der Hungersnot gibt, erklärt sich aus den konzeptionellen Orientierungen des MfAA der DDR jener Jahre für Afrika:

„ Ausbau der bilateralen Zusammenarbeit und Festigung der Beziehungen mit dem Ziel, das aus den Grundinteres- sen dieser Staaten an Frieden, nationaler und internationaler Sicherheit sowie ö konomischer Befreiung vom Impe- rialismus erwachsene antiimperialistische Potential zur Schaffung einer breiten Friedensbewegung zu nutzen. “ 19

Solcherart Überlegungen führten schließlich dazu, daß die Aufrechterhaltung des Friedens auch für die Staaten der Dritten Welt zu einer zentralen Frage wurde20 - selbst wenn sie eigentlich nicht deren vorrangigen Interessen entsprach. Unterstützten also afrikanische Länder wie Äthio- pien oder Simbabwe diesen Kurs, so bewarben sie sich als potentielle Bündnispartner im Kampf um den Weltfrieden, was wiederum die Unterstützung der sozialistischen Staaten insbesondere der DDR wenn nicht zwingend garantierte, so doch aber wahrscheinlicher werden ließ.21 Die Profilierung als „Friedensstaat“ war ein zentraler Bestandteil der DDR-Afrikapolitik und zieht sich wie ein roter Faden durch die Berichterstattung über den schwarzen Kontinent.

Insgesamt spiegelt die Berichterstattung in diesen 18 Monaten sowohl im Umfang als auch in den Berichtsschwerpunkten weder die Hungerproblematik noch die reale Entwicklung des Kon- tinents wider. Zwar werden Lebensmittelengpässe erwähnt, dennoch lassen die eher politischen Themen keinerlei Rückschlüsse auf die wirkliche Dramatik der Situation zu. In 18 untersuchten Artikeln geht es vorrangig um die Südafrikaproblematik,22 die Ausbeutung verschiedener Länder durch die imperialistische Staatengemeinschaft und die Bildung zahlreicher Parteien nach sozia- listischem Vorbild, die, wenn sie in ihren programmatischen Zielen zitiert werden, einzig den Kampf gegen das kapitalistische Weltwirtschaftssystem in den Vordergrund stellen.23

2.4 Die Berichterstattung ab Mai 1985: Hunger infolge sozialer Rückständigkeit

2.4.1 Der Beitrag in Horizont 5/1983

In Horizont 5/1985 erscheint der zweite umfangreiche Artikel zur Hungersnot.24 Von Aufbau und Struktur ähnlich wie der Beitrag zur Sahelzone wird einleitend die Lageeinschätzung der FAO wiedergegeben. Gegenüber 1983, so die FAO, betrage die Zahl der Bedürftigen „nur“ noch 100 Mio. (ca. 20 Mio. weniger), gleichwohl sei eine Aufstockung der Hilfslieferungen um über 40 Prozent auf rund 7 Mio. Tonnen erforderlich. Zwar seien nur noch 21 Länder betroffen, aber es wären vorwiegend kleinere Länder, die von der Dringlichkeitsliste gestrichen wurden.

2.4.2 Alte und neue Argumentationsmuster

In einer vorangestellten Erklärung wird als Hauptursache des Hungers die „ historisch begr ü ndete wirtschaftliche Unterentwicklung “ infolge des Kolonialismus genannt. So befänden sich 23 der 35 am meisten zurückgebliebenen Länder in Afrika. Horizont merkt dazu an:

„ Nicht zuletzt darum hat die Sowjetunion bereits 1973 auf der 28. UN-Vollversammlung vorgeschlagen, die Milit ä rausgaben der st ä ndigen Mitglieder des UN-Sicherheitsrates um 10 Prozent zu reduzieren und einen Teil der frei werdenden Mittel zur Hilfe f ü r die Entwicklungsl ä nder zu verwenden. “

Der Verweis auf das frühzeitige Engagement (1973!) der Sowjetunion dient (a) dem Beweis, daß entsprechende geopolitische Initiativen, wenn, dann überhaupt nur aus dem Ostblock zu erwarten sind, (b) dem Zweck, die imperialistischen Staaten, insbesondere den „obersten Wettrüster“ USA, bloßzustellen und der „Reaktion“ zuzuordnen und (c) insgesamt der Schärfung der Optik des Lesers, da suggeriert wird, daß die Lösung der vordringlichen Aufgaben in Afrika nur im Kontext des Weltfriedens geschehen kann.

Als weiterer Grund der Dürre wird - und das erstmals - auch die bewusste „ Beibehaltung traditi- oneller Bodennutzungsformen “ genannt. Die mehrheitlich „ b ä uerlichen Kleinstproduzenten “ produzierten nur soviel, wie sie für den Eigenbedarf benötigten. Angesichts des rapiden Bevöl- kerungswachstums (das nur nebensächlich als eine mögliche Ursache der Probleme in Betracht gezogen wird) sei es jedoch notwendig, die landwirtschaftlichen Produktionsstätten zu vergrö- ßern und zu vergesellschaften. Zudem sei die Beibehaltung dieser Bewirtschaftungsformen ange- sichts des rapide wachsenden Viehbestands und der starken Entwaldung - und der damit verbun- denen Bodenerosion - alles andere als effektiv. So wären seit 1930 etwa 90% der Wälder in Ä- thiopien abgeholzt worden, auf Gesamtafrika gesehen „ rund ein Drittel “. Es ist dies das nicht nur das erste mal, daß aussagekräftige und damit deutliche Zahlen genannt werden, sondern auch, daß die Rückständigkeit der Gesellschaften nicht nur im wirtschaftlichen, sondern auch im sozialen Bereich zur Sprache kommt. Wenn von Eigenbedarfsproduktionen die Rede ist, so heißt das nichts anderes, als daß die Bauern nur soviel produzierten, wie sie aus egoistischen Gründen für nötig hielten. Damit sind sie also nicht mehr nur landwirtschaftlich gesehen rückständig, son- dern auch gesellschaftlich unmodern - gerade in bezug auf die sozialistische Idee des kommuna- len Gemeinwesens. Das Streben des einzelnen Produzenten einzig nach dem eigenen Überleben bzw. nach Vorteilen gegenüber anderen wird in dieser Form und situationsbedingt zwar nicht als verwerflich bezeichnet, doch aber als grundsätzlich falsch eingeschätzt, wenn es heißt:

„ [Zu einer erh ö hten Produktivit ä t geh ö ren neben] einer entsprechenden ö konomischen und sozialen Infrastruktur [...] nicht zuletzt landwirtschaftliche Erzeugerpreise, die Produktionsanreize geben. Eine solcherart ausgerichtete Strategie zu verwirklichen setzt in der Regel sozial ö konomische Umgestaltungen voraus. “

Diese auch soziale Rückständigkeit wird - getreu dem gängigen Muster - mit der Verhaftung vieler afrikanischer Kulturen in (post-) kolonialen Strukturen begründet, also als Folge der jahrhundertelangen Besatzung, Ausbeutung und Diskriminierung gesehen - was den eigentlichen Vorwurf der bewussten (!) sozialen Rückständigkeit verständlicher macht und gleichzeitig in seiner Aussage abschwächt. Die Argumentation schließt darin, daß es nun an der Zeit sei, neue und bessere soziale Strukturen einzuführen. Welche das sind, erläutert der Artikel „Afrika - 25 Jahre nach der historischen Wende“:25

Die politische Unabh ä ngigkeit er ö ffnete vor dem Hintergrund [...] der gewachsenen St ä rke des Sozialismus f ü r die afrikanischen V ö lker grunds ä tzlich die M ö glichkeit, aus dem Proze ß der nationalen Befreiung vom Kolonialismus [...] heraus neue gesellschaftliche Verh ä ltnisse anzustreben, die sich grundlegend vom kolonial gepr ä gten Kapita- lismus unterscheiden. In einer ganzen Reihe von Staaten entwickelten sich Strukturen einer revolution ä rdemokrati- schen Macht im Interesse der Volksmassen. [Diese] Macht, gef ü hrt von nichtproletarischen progressiven Klassen- kr ä ften [...] leitet soziale Umgestaltungsma ß nahmen ein, die [...] zu neuen ausbeutungsfreien Gesellschaftsverh ä lt- nissen f ü hren sollen. “

Die sozialistische Alternative wird als erstrebsames Modell eines künftigen und entkolonialisier- ten Afrikas gepriesen. Zumindest lässt die Wortwahl darauf schließen, wenn in Verbindung mit dem sozialistischen Kurs von „ nationaler Befreiung “, „ neuen gesellschaftlichen Verh ä ltnissen “ und „ progressiven, fortschrittlichen Umgestaltungsma ß nahmen “ die Rede ist und im Gegensatz dazu die bestehenden Verhältnisse als „ kolonial “, „ separatistisch “ oder gar „ retardiert “ cha- rakterisiert werden. Die Linderung der Not erfolgt durch klassenbewusstes Handeln; daran kann es keinen Zweifel geben, wenn die „ feste Verankerung der Partei- und Staatsorgane “ im Zu- sammenhang mit dem wirtschaftlichen Aufschwung der sozialistischen Pionierländer in Afrika von Horizont gewürdigt wird. Es könne nur vorwärts gehen, wenn die Gesellschaft eine Ent- wicklung nähme, die weg vom Individualismus und hin zum Kollektivismus ginge. Wer die so- ziale Umgestaltung im Sinne des marxistisch-leninistischen Menschen- und Gesellschaftsbildes vorantreiben soll, ist eindeutig:

„ Deutlich zeigt sich, da ß bei der Verteidigung der revolution ä ren Entwicklung vor allem ein breites nationales B ü ndnis verschiedener sozialer Kr ä fte unter Einschlu ß der patriotischen Teile der Intelligenz, der kleinb ü rgerlichen Zwischenschichten und der nationalen Bourgeoisie angestrebt und gesichert werden mu ß . “

Gemeint ist die Schaffung einer Partei, „ die f ä hig ist, das politische, ö konomische und kulturelle Leben auf der Grundlage der Gesetzm äß igkeiten der gesellschaftlichen Entwicklung bewu ß t zu leiten, die Massen zu organisieren und ideologisch zu f ü hren. “ 26 Diese könne, so Horizont, nur auf einer sozialistischen Weltanschauung beruhen, die mit einem veränderten Menschenbild und besonders mit einem individuellen Umdenken - zugunsten des Kollektivs - einhergehe. Auf die Langwierigkeit eines solchen Prozesses kommt Horizont nicht zu sprechen. Wieder zeigt sich, daß die kurzfristigen und drängenden Probleme der Lebensmittelversorgung über den lang- fristigen Zielen der „sozioökonomischen Umgestaltung“ vernachlässigt bzw. vergessen werden.

2.5 Ausblick: Die Nach-Berichterstattung

Die weitere Berichterstattung der Horizont schließt nahtlos an die schon beschriebenen Argu- mentationsmuster an. Mit dem Ausklingen der Hungersnot ab Herbst 198527 zeichnet Hori- zont ein übertrieben positives und zudem verstärkt einseitiges Bild des Kontinents. Dabei be- richtet die Zeitung vor allem über die Bildung progressiver Parteien in ausgesuchten Ländern wie Äthiopien, dem Kongo, dem Sudan und Tansania28, die „ langfristige L ö sungen in allen Be- reichen “ 29 des öffentlichen Lebens entwickeln. Gleichzeitig treten diese Parteien auch gezielt für eine Beseitigung der US-Militärpräsenz in der Region sowie für gute Beziehungen zu den sozia- listischen Staaten ein. In diesem Zusammenhang würdigt Horizont nochmals die Leistungen der DDR in bezug auf diese Aufbauhilfen und verteidigt den eingeschlagenen Kurs der langfris- tigen Hilfestellung.30

Interessant ist in diesem Zusammenhang eine Rede des ugandischen Präsidenten Yoweri Muse- veni „ zur Lage “, in der dieser einen Wohlstand der eigenen Volkswirtschaft mit den Worten: „ Ob dies nun mit kapitalistischen oder sozialistischen Methoden erreicht wird, sollte uns kein Kopfzerbrechen bereiten, solange es unserem Lande nutzt “, als Zielvorgabe setzt.31 Ob die Veröffentlichung der deutlichen Worte Musevenis eine eventuelle Begründung für die bis dato nur sporadischen Hilfen an Uganda sein soll, mit dem Hintergrund, das weitere Zuwendungen aufgrund der unklaren politischen Ausrichtung des Landes in Frage gestellt werden, kann an die- ser Stelle nur spekuliert werden.

3. Zusammenfassung und Fazit

In diesem Kapitel werden alle Ergebnisse der Analyse übersichtsartig zusammengefasst. Als Gründe für die Hungersnot in Afrika 1984/85 nennt Horizont:

a) Die Dürre (1.) vorrangig als Folge der kolonialen und neokolonialen Besatzung und Aus- beutung sowie (2.) eher nachgeordnet als Folge der ungünstigen klimatischen und vegetati- ven Bedingungen.
b) Die kolonialen Erblasten (fehlende Infrastruktur, rudimentäres Verwaltungssystem, Ausbeu- tung der Bodenschätze, unterdrückte Zivilgesellschaft etc.), der nach wie vor bestehende Rassismus sowie die aus diesen Punkten resultierende gesellschaftlich-soziale Rückständigkeit (in Form vor allem des Egoismus), was sich vor allem in Kleinbauerntum und Monokulturanbau wiederspiegelt.
c) Der Neokolonialismus und Rassismus der „imperialistischen Aggressoren“ allen voran der USA, die aus Profitstreben mehr oder weniger offen alle Unabhängigkeitsbestrebungen afri- kanischer Staaten torpedieren und durch Waffenlieferungen an ihre „Satelliten“ (wie etwa Südafrika32 ) Kriege anzetteln was in der Folge zu einer Instabilität ganzer Regionen führt.33
d) Die enorme Schuldenlast nahezu des gesamten Kontinents infolge der (neo-) kolonialen, rassistischen Ausbeutung durch IWF, Weltbank und multinationale Konzerne unter Feder- führung vor allem der USA und der EWG - also im weitesten Sinne durch den Protektio- nismus des imperialistischen Geldkapitals - insbesondere gegenüber den Ländern, die einen sozialistischen Kurs einschlagen.34

Eine eher unzureichende oder überhaupt keine Beachtung in der Berichterstattung finden:

a) das extreme Bevölkerungswachstum und die damit zusammenhängende Verschlechterung der Gesamtversorgung.35
b) „hausgemachte Probleme“ wie überhöhte Militärausgaben36, gekürzte Mittel für Landwirt- schaft, Korruption,37 ethnische Vertreibungen bzw. Abholzung, Brandrohdung, Überwei- dung, Ressourcenvergeudung infolge der „Kleinbäuerei“ u.ä. sowie Probleme infolge innergesellschaftlicher Auseinandersetzungen um Religion, ethnische Fragen etc.38
c) Die Entstehung der Dürre auch infolge der globalen Klimaveränderung.
d) Die Waffenlieferungen der sozialistischen Gemeinschaft an afrikanische Staaten und die damit verbundene weitere Aufrüstung dieser Länder, was im Widerspruch zur propagierten „Nichtpaktgebundenheit“ steht.

Als Lösungsvorschläge für die Hungersnot benennt Horizont:

a) die radikale Entschuldung der afrikanischen Staaten durch (1.) eine neue Zinspolitik der USA, (2.) eine neue Zinspolitik der anderen „imperialistischen Geberländer“ sowie (3.) ein radikales Umdenken der Weltbank, des IWF und des internationalen Geldkapitals.39 Der Hunger könne nur dann besiegt werden, wenn der „ Mangel an Akkumulationsmitteln f ü r ein dynamisches Wachstum “ beseitigt würde, der durch die stete Ausbeutung erfolge.
b) das Zurückziehen der imperialistischen Staatengemeinschaft (USA, EWG, Japan) sowie der internationalen Konzerngemeinschaft vom Kontinent und damit der Verzicht (1.) auf die weitere Ausbeutung der Bodenschätze und der Bevölkerung sowie (2.) die Beeinflussung und Aufrüstung von („Front-“) Staaten wie etwa Südafrika.
c) eine intensivere innerafrikanische Kooperation40 und die Schaffung von Aktionsprogram- men etwa für wirtschaftliche Zusammenarbeit.
d) die Vergesellschaftung der Landwirtschaft im Sinne der Schaffung landwirtschaftlicher Ko- operativen sowie die Bildung von effektiven Bodennutzungssystemen (gesteigerter Trakto- renbesatz, verstärkter Einsatz von Düngemitteln etc.).
e) ein komplett neues Preissystem, das die hohen Inflationsraten beseitigen, Prämienanreize schaffen sowie den feudal anmutenden Tauschhandel eindämmen soll.
f) eine Anhebung des Technologietransfers auf allen Gebieten, besonders aus den sozialisti- schen Staaten (mit einer Vorreiterrolle der DDR).41
g) als geopolitische Lösung die weltweite Abrüstung, da infolge des Weltfriedens mehr Geld (aus den Rüstungsetats) für die wirtschaftliche Entwicklung Afrikas zur Verfügung stünde.

Als Akteure im Berichtszeitraum nennt Horizont vor allem:

a) afrikanische Staaten mit sozialistischen Ambitionen, über die optimistisch bis positiv infor- miert wird. Hier spielen insbesondere die jeweiligen Parteien eine gewichtige Rolle.42
b) afrikanische Staaten, deren zukünftiger Weg noch nicht absehbar ist und über die wohlwol- lend-neutral, im allgemeinen jedoch eher skeptisch-pessimistisch berichtet wird.43
c) sozialistische Staaten, besonders jedoch die DDR und die Sowjetunion (in dieser Reihenfol- ge) als aktive Kooperationspartner und erste Ansprechpartner für afrikanische Staaten.44 Andere sozialistische Länder werden nicht erwähnt.
d) die afrikanische Staatengemeinschaft im Bild der OAU, die sich - getreu sozialistischer Vorgaben - gegen die imperialistische Besatzung wendet.45
e) die USA als neokolonialen Hauptaggressor und „global player“, dessen Einfluss sich auch auf zahlreiche in Afrika tätige Organisationen und Konzerne erstreckt.46
f) kapitalistische Konzerne, die (1.) aus Profitinteressen und (2.) als verlängerter Arm imperia- listischer Regierungen Afrika ausbeuten47 sowie westliche Medien, die aus eben diesen absichtlich ein falsches Bild zeichneten.48

+Im Mittelpunkt der Berichterstattung stehen vor allem:

a) die Anstrengungen der afrikanischen Staaten, sowohl gegenüber der Hungersnot als auch unter innenpolitischen Gesichtspunkten Herr der Lage zu werden (Programme, Petitionen, Aufrufe, Aktionen).49
b) das Verhältnis der sozialistischen Staatengemeinschaft zu afrikanischen Ländern (1.) mit sozialistischem Kurs und (2.) zu „Problemländern“, deren künftige gesellschaftliche und politische Entwicklung eher skeptisch gesehen wird.
c) das generelle Verhältnis der sozialistischen Staaten zum Imperialismus; hier: die Verknüp- fung des Weltfriedens mit der Lösung der Hungersnot.
d) Die Chancenlosigkeit der afrikanischen Staaten gegenüber den imperialistischen Aggresso- ren aufgrund der (1.) wirtschaftlichen Abhängigkeit, (2.) der Repression und Diskriminie- rung sowie (3.) des begrenzten Einflusses in wichtigen Organisationen. Aus diesen drei Gründen sei es notwendig, daß die sozialistischen Staaten, allen voran DDR und Sowjetuni- on, den betroffenen Staaten solidarisch zur Seite stünde.

Fazit:

Die Berichterstattung der Horizont zur Hungersnot 1984/85 ist in ihrer Gesamtheit sehr einseitig, klammert wesentliche Punkte aus und spiegelt nur selten die zugespitzte, dramatische Situation jener Jahre wider. Zu sehr werden die Berichtsschwerpunkte vom sozialistischen Klassenstandpunkt beeinträchtigt, als daß von einer ausgewogenen oder gar seriösen Berichterstattung die Rede sein könnte. Über den Hunger und das Elend wird nur selten berichtet - und wenn, dann erfolgt umgehend, d.h. noch im selben Artikel, eine Relativierung der Zustände. Der Leser wird weniger mit schrecklichen Bildern oder Fakten konfrontiert, als mit dem steten Repetieren altbekannter Formeln des Klassenkampfes, der auch in Afrika tobt.

Das Drama wird losgelöst vom menschlichen Faktor gesehen und letztlich allein auf die Kon- fliktbilder arm/reich, Unabhängigkeit/Abhängigkeit, Sozialismus/Kapitalismus (Imperialismus) reduziert. Während Horizont selbst von 120 Mio. vom Hungertod bedrohten Menschen spricht, sind die meisten Berichte weniger dem Thema „Hunger“ als viel mehr dem Thema „Befreiung“, dem Aufbau „progressiver Klassenkräfte“ oder dem Neokolonialismus imperialistischer Staaten gewidmet. Angesichts der sich stetig verschlechternden Lage gerade in sozialistischen Muster- ländern wie Äthiopien, Moçambique oder Simbabwe ist nicht nur eine sehr einseitige Berichter- stattung, sondern auch eine geschönte. In diesen Ländern werden zwar Engpässe und Probleme eingeräumt, aber auch sogleich wieder verschleiert, etwa indem die Ursachenforschung einzig auf das Problem der neokolonialen Strukturen reduziert wird. Ein Punkt, der keinen Eingang in die Berichterstattung findet, ist beispielsweise das starke Bevölkerungswachstum. Bei einem Blick auf die Entwicklung der landwirtschaftlichen Produktion in afrikanischen Ländern fällt auf, daß diese im Zeitraum 1960 bis 1980 in nur sechs von 34 Ländern mit dem Wachstum der Bevölkerung einigermaßen Schritt hielt; bezogen auf die Gesamtfläche gar nur auf 8,5 % der Fläche, wohingegen über 80 % der Fläche hoffnungslos zurückblieb.50 Horizont verschweigt dem Leser solche Zahlen und bietet gleichzeitig Lösungsansätze, die sich weder an der Situation noch an der Realität orientieren - welche in ihrer Logik zwar schlüssig, jedoch für die politi- schen Verhältnisse Mitte der achtziger Jahre schon obsolet waren.

Im Gegensatz zur westlichen Berichterstattung51 wird zwar auf eine reißerische Berichterstattung verzichtet, allerdings jedoch auch auf eine ausführliche und reale Aufklärung über die herrschenden Verhältnisse.

Quellenverzeichnis

Horizont, sozialistische Wochen (Monats-) zeitung für internationale Politik und Wirtschaft; Berlin, 16. - 19. Jahrgang, 1983 - 1986 (bis April 1983 14-tägig, ab Mai 1983 monatlich).

Ausgabe-Nr./[19]Jahr; [Status] Land: Titel

1/83; ANC

5/83, 19; Zaïre: Ökonomische und finanzielle Sorgen

5/83, 26; [Dokument] Moçambique: Thesen zum IV. Parteitag

6/83, Obervolta: Neue Macht mit schwerem Erbe

7/83, 21; Nigeria: „Grüne Revolution“ im Vormarsch

8/83, 21; Uganda: Harte Belastungsprobe

9/83, 18; Sudan: Verstärkte Wirtschaftsaktivitäten

10/83, 17; Simbabwe: Land im Wandel

11/83, 23; Simbabwe: Exportorientierte Landwirtschaft

14/83, 16-17; 20 Jahre OAU

16/83, 14-15; Nigeria: Der Riese am Niger

18/83, 12; Simbabwe: Erfolge auf steinigem Weg

19/83, 12-13; Sahel

2/84, 10-11; Zur Situation im südlichen Afrika

6/84, 20; Uganda: Ein Zwischenhoch oder mehr?

7/84, WHO und das Jahr 2000

7/84, 15; Namibia: Profitparadies für Coca-Cola, Conoco und Co.

8/84, 25; [Dokument] Kommunique der 14. ZK-Tagung der MPLA-Partei

9/84, 25; [Dokument] Simbabwe: Aktionsprogramm der ZANU

10/84, 10; Afrika: Avantgardeparteien auf der Basis des wissenschaftlichen Sozialismus

12/84, 7; [Kommentar] Kommentar aus Addis Abeba: Lebensfragen Afrikas beraten

12/84, 12; Burkina-Faso: Volksdemokratie als Ziel

1/85, 21; Zaire: Dritte Amtsperiode Mobutos

1/85, 26; [Dokument] OAU-Generalsekretär auf 20. Gipfelkonferenz

2/85, 18; [Meldung] Burkina-Faso

2/85, 22; DDR/Simbabwe: Gedeihliche ökonomische Zusammenarbeit

3/85, 18; [Meldung] Afrika

3/85, 25; [Dokument] Abschlusskommuniqué von São Tomè

4/85, 11; Äthiopien: Programm gegen die Dürre

4/85, 12; Angola: Wettbewerb der Gewerkschaften

4/85, 19; Tansania: Konzentration auf die LW

5/85, 16-17; Wurzeln des Hungers in Afrika

6/85, 11; Sudan: KP-Generalsekretär zur Lage

7/85, 29; Ein Frühwarnsystem und Heilkuren für den Boden - Äthiopien kämpft gegen Dürre und Hunger

8/85, 22; UN-Welternährungsrat: Geißel des Hungers im Visier

9/85, 21; [Meldung] FAO

10/85, 8-9; Afrika - 25 Jahre nach der historischen Wende

10/85, 20; Ghana: Erster Silberstreif am Himmel

10/85, 25; [Dokument] Rede Mengistu Haile Mariams

11/85, 14; [Erlebnisbericht] Pointe-Noire, Kongos Tor zur Welt

12/85, 11; Sudan: Wahrung des Errungenen

12/85, 23; [Meldung] Mauretanien

1/86, 11; Tansania: Hauptthema: Agrarproduktion

9/86, 15; [Erlebnisbericht] Äthiopien: Hoffnung in den Tukulus

10/86, 27; [Dokument] Ugandas Präsident zur Lage

11/86, 9; Mauretanien

11/86, 29; Rückgang der traditionellen Stämme, Ethnische Entwicklungen im subsaharischen Afrika

18/86, 18; Sudan: Majorität der traditionellen Parteien

Literatur

Borchert/Kr ä mer, 1986 = Borchert, Günter; Krämer, Martin (1986): Bevölkerungsentwicklung und Nahrungsproduktion in Afrika. Ein Kontinent auf dem Wege zu Hunger und Armut?; Ham- burg.

Glucksmann/Wolton, 1987 = Glucksmann, Andrè; Wolton, Thierry (1987): Politik des Schweigens. Hintergründe der Hungerkatastrophe in Äthiopien; Stuttgart.

Horlemann, 1997 = Horlemann, Jürgen (1987): Ein Tag für Afrika oder wir Hunger verkauft wird: Zur Fernsehberichterstattung über die Hungerkatastrophe in der Dritten Welt am Beispiel Afrika; Berlin.

Husemann, Bettina; Neumann, Annette (1994): Die Afrikapolitik der DDR. Eine Titeldokumen- tation von Akten des Politbüros und des Sekretariats des Zentralkomitees der SED 1949 - 1989; Hamburg.

Klocke/Daffa, 1986 = Klocke, Sabine; Daffa, Paulos (1986): Hunger und Politik; in: Paulos Daffa, Johannes Drebber, Jost Färber u.a. (Hrsg.): Muß das reiche Afrika hungern? Ursachen und Hintergründe der jüngsten Hungerkatastrophe in Afrika; Saarbrücken/Ford Lauderdale.

Michel/Lange, 1986 = Michel, Ralf; Lange, Jörg (1986): Hunger und Rüstung; in: Paulos Daffa, Johannes Drebber, Jost Färber u.a. (Hrsg.): Muß das reiche Afrika hungern? Ursachen und Hintergründe der jüngsten Hungerkatastrophe in Afrika; Saarbrücken/Ford Lauderdale.

Michler, 1985 = Deutsche Welthungerhilfe (Hrsg., 1985): Hunger in Afrika. Ausmaß, Hintergründe und Ursachen, Ein Diskussionsbeitrag von Walter Michler; Bonn, 2. Auflage.

Michler, 1988 = Michler, Walter (1988): Weißbuch Afrika; Berlin, Bonn.

Paulos Daffa, Johannes Drebber, Jost Färber u.a. (Hrsg., 1986): Muß das reiche Afrika hungern? Ursachen und Hintergründe der jüngsten Hungerkatastrophen in Afrika; Saarbrücken/Ford Lau- derdale.

Robbe, 1984: Robbe, Martin (1984): Entwicklungsländer und Weltfrieden, in: AAL 12/1984, zit. in: Benno-Eide Siebs (1999): Die Außenpolitik der DDR 1976 - 1989; Paderborn u.a.

Siebs, 1999 = Siebs, Benno-Eide (1999): Die Außenpolitik der DDR 1976 - 1989; Paderborn u.a.

Rehm, 1986 = Rehm, Siegmund (1986): Möglichkeiten und Wege einer Steigerung der Erzeugung von Grundnahrungsmitteln im tropischen Afrika; in: Günter Borchert; Martin Krämer (Hrsg.): Bevölkerungsentwicklung und Nahrungsproduktion in Afrika. Ein Kontinent auf dem Wege zu Hunger und Armut?; Hamburg.

Walter/Daffa, 1986 = Walter, Johann; Daffa, Paulos (1986): Hunger und Wirtschaft; in: Paulos Daffa, Johannes Drebba , Jost Färber u.a. (Hrsg.): a.a.O., S. 121 ff. sowie Sabine Klocke; Paulos Daffa (1986): Hunger und Politik; in: Daffa, Drebber:

Weiss, Ruth (1987): Die Saat geht auf. Eine neue Politik gegen den Hunger in Afrika, Das Beispiel Simbabwe; Wuppertal, Lünen.

[...]


1 Vgl. Michler, 1988: 11

2 Eine genaue Auflistung der ausgewerteten Artikel findet sich im Quellenverzeichnis.

3 Sahel, in: 19/83, 12 f.

4 Vgl. Uganda: Harte Belastungsprobe, in: 8/83, 21; Sudan: Verstärkte Wirtschaftsaktivitäten, in: 9/83, 18; 20 Jahre OAU, in: 14/83, 16 f.

5 Zaïre: Ökonomische und finanzielle Sorgen, in: 5/83, 19.

6 Vgl. Rehm, 1986: 27 ff.

7 Simbabwe: Land im Wandel; in: 10/83, 17.

8 Simbabwe: Exportorientierte Landwirtschaft, in: 11/83, 23.

9 Weder lässt sich die angegebene Zahl von 118 Mio. Betroffenen aufrechterhalten, noch die Gesamteinwohnerzahl Afrikas von ca. 480 Mio.; ebenso wenig wie die Anzahl der betroffenen Länder. Untersuchungen zufolge lässt sich die Gesamteinwohnerzahl Afrikas zum damaligen Zeitpunkt nicht eindeutig bestimmen, weil es keinerlei zuverläs- sige Erfassungsmethoden und -systeme gab und zudem viele Staaten aufgrund wirtschaftlicher Interessen die Ein- wohnerzahl nach oben korrigierten. Die Zahl der unmittelbar vom Hunger betroffenen Menschen lässt sich dagegen mit 10 - 12 Mio., also gerade mal 1/10 des genannten Wertes, feststellen. Hierzu ausführlich Michler, 1988: 15 ff.

10 [Dokument] Moçambique: Thesen zum IV. Parteitag, in: 5/83, 26.

11 Uganda: Ein Zwischenhoch oder mehr? in: 6/84, 20.

12 Namibia: Profitparadies für Coca-Cola, Conoco und Co. in: 7/84, 15.

13 [Dokument] Kommunique der 14. ZK-Tagung der MPLA-Partei [Angolas], in: 8/84, 25.

14 Burkina-Faso: Volksdemokratie als Ziel, in: 12/84, 12.

15 Vgl. Michler, 1985: 23 (Tabelle).

16 Vgl. Siebs, 1999: 280 ff.

17 Kommentar aus Addis Abeba: Lebensfragen Afrikas beraten, in: 12/84, 7.

18 Vgl. u.a. [Dokument] Simbabwe: Aktionsprogramm der ZANU, in: 9/84, 25; Tansania: Konzentration auf die Landwirtschaft, in: 4/85, 19; Sudan: Wahrung des Errungenen, in: 12/85, 11.

19 Konzeptionelle Orientierung des MfAA für 1983, zit. in: Siebs, 1999: 286.

20 Hierzu sehr anschaulich: [Dokument] Abschlusskommuniqué von São Tomè, in: 3/85; 25 f.

21 „ Nur aus einer Haltung heraus, die den Frieden als h ö chstes Gut respektiert, k ö nnen Ü berlegungen angestellt und Ma ß nahmen ergriffen werden, um Armut, Hunger, [...] Krankheiten und Analphabetentum aus dem Leben der Menschheit zu verbannen. “ Zit. nach Robbe, 1984: 797; zit. in Siebs, 1999: 285 ff.

22 Beispielsweise: Zur Situation im südlichen Afrika, in: 2/84, 10 f.

23 Zwei Artikel unter vielen: Afrika: Avantgardeparteien auf der Basis des wissenschaftlichen Sozialismus, in: 10/84, 10; Zaïre: Dritte Amtsperiode Mobutos, in: 1/85, 21.

24 Wurzeln des Hungers in Afrika, in: 5/85, 16 f.

25 Afrika - 25 Jahre nach der historischen Wende, in: 10/85, 8 f.

26 Afrika: Avantgardeparteien auf der Basis des wissenschaftlichen Sozialismus, in: 10/84, 10.

27 Es erfolgt zwar keine eindeutige Entwarnung, gleichwohl lassen aber vereinzelte Meldungen auf eine Entspannung der Lage schließen. Vgl. hierzu u.a. (Meldung) Mauretanien, in: 12/85, 23.

28 (Erlebnisbericht) Äthiopien: Hoffnung in den Tukulus, in: 9/86, 15; (Erlebnisbericht) Pointe-Noire, Kongos Tor zur Welt, in: 11/86, 14; Sudan: Wahrung des Errungenen, in: 12/85, 11; Tansania: Hauptthema: Agrarproduktion, in: 1/86, 11.

29 Sudan: Wahrung des Errungenen, in: 12/85, 11.

30 UN-Welternährungsrat: Geißel des Hungers im Visier, in: 8/85, 22.

31 [Dokument]Ugandas Präsident zur Lage, in: 10/86, 27.

32 Zur Situation im südlichen Afrika, in: 2/84, 10 f.

33 Simbabwe: Erfolge auf steinigem Weg, in: 18/83, 12.

34 UN-Welternährungsrat: Geißel des Hungers im Visier, in: 8/85,22.

35 Rückgang der traditionellen Stämme, Ethnische Entwicklung im subsaharischen Afrika, in: 11/86, 29.

36 Tschad: 39% vom Gesamthaushalt, Moçambique 29%, Mali 26%, Äthiopien 25%, Uganda 21%, Kongo 18,4%, Burkina-Faso 16%; zum Vergleich: Bundesrepublik 9-10% (alles Stand 1982). Vgl. (außer Zahl Bundesrepublik) Michel/Lange, 1986: 140 ff. hier: 172.

37 Walter/Daffa, 1986: 121 ff.; sowie Klocke/Daffa, 1986: 177 ff.

38 Eine Ausnahme bildet hier der Kampf gegen die Kirche bzw. die Religion als oberste Heilslehre. Vgl. Sudan: KPGeneralsekretär zur Lage, in: 6/85, 11.

39 Wurzeln des Hungers in Afrika, in: 5/85, 17.

40 [Dokument] OAU-Generalsekretär auf 20. Gipfelkonferenz, in: 1/85, 26.

41 DDR/Simbabwe: Gedeihliche ökonomische Zusammenarbeit, in: 2/85, 22.

42 Äthiopien: Programm gegen die Dürre, in: 4/85, 11; (Erlebnisbericht) Pointe-Noire, Kongos Tor zur Welt, in: 11/85, 14; Tansania: Hauptthema: Agrarproduktion, in: 1/86, 11.

43 Obervolta: Neue Macht mit schwerem Erbe, in: 6/83; Uganda: Harte Belastungsprobe, in: 8/83, 21; Sudan: Majorität der traditionellen Parteien, in: 18/86, 18.

44 Nigeria: Der Riese am Niger, in: 16/83, 14 f.

45 [Dokument] Abschlusskommuniqué von São Tomè, in: 3/85; 25 f.

46 Meldung, Burkina-Faso, in: 2/85, 18; Ghana: Erster Silberstreif am Himmel, in: 10/85, 20.

47 [Dokument] Ugandas Präsident zur Lage, in: 10/86, 27.

48 Ein Frühwarnsystem und Heilkuren für den Boden - Äthiopien kämpft gegen Dürre und Hunger, in: 7/85, 29.

49 Angola: Wettbewerb der Gewerkschaften, in: 4/85, 12.

50 Vgl. Rehm, 1986: 27 f. Weiteres Beispiel: Äthiopien zählt 1982 zu den größten Waffenimporteuren der Welt, weit vor den Militärregierungen in Süd-Korea und Argentinien. Michel/Lange, 1986: 176.

51 Vgl. u.a. Horlemann, 1997; Glucksmann/Wolton, 1987; Michler, 1988.

Ende der Leseprobe aus 18 Seiten

Details

Titel
Die Hungersnot in Afrika 1984/85. Das Medienbild Afrikas in der DDR am Beispiel der Berichterstattung der außenpolitischen Zeitschrift Horizont
Hochschule
Freie Universität Berlin
Note
1,0
Autor
Jahr
2001
Seiten
18
Katalognummer
V107255
ISBN (eBook)
9783640055296
Dateigröße
499 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Hungersnot, Afrika, Medienbild, Afrikas, Beispiel, Berichterstattung, Zeitschrift, Horizont
Arbeit zitieren
Theo Reingart (Autor:in), 2001, Die Hungersnot in Afrika 1984/85. Das Medienbild Afrikas in der DDR am Beispiel der Berichterstattung der außenpolitischen Zeitschrift Horizont, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/107255

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