Gaarder, Jostein - Das Kartengeheimnis


Referat / Aufsatz (Schule), 2002

9 Seiten, Note: 5,5 (CH)


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

- Einführung

- Informationen über den Autor

- Der Inhalt des Buches

- Die Art und der Stil des Romanes

- Bedeutung des Werkes unter dem Einfluss seiner Zeit

- Meine Persönliche Ansicht und Meinung zum Roman

Das Geheimnis der Karten und dabei die geheimnisvolle Bedeutung des Jokers im Buch möchte ich euch zu Beginn etwas näher bringen.

Einführung

Das Kartengeheimnis ist die Geschichte einer gleich dreifachen Reise: einer wirklichen nach Griechenland (mit dem Auto), einer phantastischen auf eine magische Insel, welche als Geschichte in der Geschichte erzählt wird (mit lebenden Patiencekarten, Purpurlimonade und Goldfischen) und einer gedanklichen in die Philosophie, welche in Gesprächen zwischen Vater und Sohn abläuft (mit vielen kleinen oder grösseren Weisheiten). Die drei Erzählebenen des Inhalts sind miteinander verknüpft, ohne sich dabei vermischt zu haben. Zunächst scheint sich noch keine Ordnung zu ergeben, doch am Schluss passt alles genau zueinander und wird zu einem Ganzen.

Schon beim Durchblättern des Buches fällt die Einteilung der Kapitel auf, welche nach den Spielkarten benannt sind und die vier Teile ,,Pik", ,,Kreuz", ,,Karo" und ,,Herz" enthält. Diese Teile beginnen jeweils noch mit einem Bild. - Bilder zeigen! Die Patiencekarten in ,,Das Kartengeheimnis" bringen den Leser nicht nur in eine Phantasiereise, in der die Karten lebendige Menschen sind, sondern auch in die Philosophie.

Denn mit den Patiencekarten vergleicht Gaarder unsere Gesellschaft und will sie uns auch vor Augen führen. In jedem Kartenspiel gibt es immer einen oder auch mehrere Joker. Mit dem Joker bin ich nun schon bei einem der wichtigsten Themen des Buches und deshalb möchte ich euch nun im Vornherein noch etwas darüber erzählen. Was ist ein Joker?

- Klasse fragen! (Die Definition ,,Joker" allgemein ist: Spassmacher; im Poker, Rommé und Canastra die Karte, die jede andere ersetzen kann.)

(Definition Joker aus dem Buch:

- "Ein Joker ist ein kleiner Narr, der anders ist als alle anderen..., er steht außerhalb und gehört nicht wirklich zu den anderen. Er steckt im selben Packen wie die anderen Karten, aber er ist dort nicht zu Hause. Deshalb kann er auch entfernt werden, ohne daß irgendwer ihn vermißt."

- "Irgendwer muß doch etwas wissen, was wir anderen nicht wissen..."
- "Wenn unter allen diesen Menschen auch nur einer ist, der diese Welt immer neu als märchenhaft und rätselhaft erlebt...wenn nur einer von denen das Leben als wahnwitziges Abenteuer erlebt und wenn er oder sie das jeden Tag so erlebt, dann ist er oder sie ein Joker im Kartenspiel."
- "das ist beim Joker anders, denn er kam mit dem Gebrechen auf die Welt, daß er zu tief sieht und zuviel."
- "... nur der Joker kennt die Wahrheit" )

In dem Roman stellt der Joker den Mensch dar, der sich aus der Masse heraushebt. Er ist der einzige, welcher sich über sein Dasein Fragen stellt und dann schliesslich auch die Wahrheit über sich und seine Welt herausfindet. Der Joker gewinnt viele Einsichten, und da dies Zeit, Besinnung und Konzentration erfordert, ist er mehr bei sich als bei den anderen, welche nur vor sich hin leben und nichts hinterfragen. Die Frage ist nun, will der Leser ein Joker sein oder nicht? Indem er sich für den ,,Joker" entscheidet setzt er sich der Gefahr aus, von den andern als Spinner oder Fremder angesehen zu werden, weil er eben anders ist. Er ist dann allerdings auch der einzige, welcher etwas weiss, was andere nicht wissen.

Während des Buches stösst man immer wieder auf beinahe unglaubliche Ideen des Autors, die er sich mit den Patiencekarten ausdachte. Ein Beispiel möchte ich euch nun gerade aus dem Buch vorlesen: ,, " (S. 207-208)

Auf den Jokertag werde ich später zurückkommen. Ich will euch nun noch etwas über den Autor und sein Leben erzählen. So könt ihr vielleicht dann sein Werk besser verstehen und man kann auch Parallelen zwischen seinem Leben und seinen Büchern sehen.

Informationen über den Autor

Jostein Gaarder wurde 1952 in Oslo geboren. Er war als Kind ein grosser Träumer. An der Universität in Oslo studierte er dann bis 1976 Theologie, Literaturwissenschaft und Philosophie. Noch während des Studiums heiratete er eine junge Theaterwissenschaftlerin, mit der er 1975 und 1983 zwei Söhne bekam. 1974 fing Gaarder an zu schreiben. Ab 1981 an unterrichtete er in Bergen an der High School für einige Jahre Philosophie. Sein erstes Buch wurde 1986 in Norwegen veröffentlicht und kam 1997 unter dem Titel ,,der seltene Vogel" auch auf deutsch in den Handel.

Sein Buch ,,Kabalmysteriet" (das Kartengeheimnis) erschien 1990. 1991 erhielt Gaarder für dieses Buch den Preis der norwegischen Literaturkritik. Einen unerwartetem Erfolg hatte Gaarder mit seinem 1991 erschienenem Buch ,,Sophies Verden". ,,Sophies Welt" ist die deutsche Version diesese Buches, die noch ein Jahr vor dem Kartengeheimnis 1994, bei uns zu kaufen war. Für ,,Sophies Welt" wurde Gaarder mit einer Reihe von Auszeichnungen geehrt und das Buch wurde in über 40 Sprachen übersetzt. Er schrieb noch einige weitere Bücher, welche ich hier aber nicht alle aufzählen möchte.

In allen Büchern Gaarders sind zwei verschiedenen Welten vorhanden: Eine reale, alltägliche und eine imaginäre, phantastische. Auch Gaarders Leben spiegelt diese zwei verschiedenen Welten wieder. In seiner realen, alltäglichen Welt lebt Gaarder mit seiner Familie in einer Einfamilienhaussiedlung in Oslo und ist, seiner Aussage in einem Interview zufolge, für einen Nordländer äußerst redselig. Neben dieser offenen, geselligen Welt lebt Gaarder in einer anderen ruhigen und einsamen Welt, einer imaginären, phantastischen.

In diese Welt zieht sich Gaarder über seine enge Beziehung zur Natur zurück, wobei es ihm um den direkten Kontakt zur Natur geht, durch den er sich zugleich der Philosophie und den Grundsatzfragen "Wer bin ich?" und "Woher komme ich?" widmen kann: so komme er dem Geheimnis des Lebens näher.

Damit Ihr aber doch zuerst über den Inhalt Romanes Bescheid wisst, werde ich euch jetzt mit meiner Inhaltsangabe ein Stück weiter in ,,das Kartengeheimnis" hineinführen.

Der Inhalt des Buches

,,Das Kartengeheimnis" beginnt folgendermassen: Danach beginnt die folgende Geschichte:

Der zwölfjährige Junge Hans-Thomas und sein Vater machen sich von der kleinen Hafenstadt Arendal in Südnorwegen auf den Weg, ihre schon seit acht Jahren verschwundene Mutter und Ehefrau aufzusuchen. Sie wollte sich selber finden - oder eine Karriere als Modell... Denn dank einer griechischen Modezeitschrift haben Hans-Thomas und sein Vater den Hinweis, dass sie in Athen, in Griechenland zu finden ist. - Folie: Europakarte mit Reise

Bei ihrem Weg durch die Schweiz, als sie sich ein wenig verfahren haben, fragen sie einen kleinen Mann an einer Tankstelle nach der richtigen Route. Dieser gibt Hans-Thomas, nachdem er den Weg angegeben hat, eine kleine Lupe, mit den Worten, er würde sie sicher brauchen. Der Weg, den der kleine Mann angegeben hat, führt sie nur noch mehr in die Irre. Sie beschliessen in einem kleinen Dorf zu übernachten.

Als Hans-Thomas in der Dorfbäckerei Rosinenbrötchen geschenkt bekommt und diese isst, stösst er auf ein winziges Büchlein in einem der Brötchen. Um dieses nun zu lesen, benötigt er die Lupe des kleinen Mannes tatsächlich. Der Junge taucht somit in eine Welt voller Phantasie ein. Und so liest er während der Fahrt nach Griechenland im Geheimen die Geschichte des alten Bäckers Frode, der nach einem Seebruch auf einer Insel mitten im Ozean gelandet ist. Nach dem Schiffbruch rettet der Seemann ausser sich nur ein Kartenspiel auf eine zunächst unbewohnte Insel und vertreibt sich die Zeit mit Patience legen.

Da dies mit der Zeit zu langweilig und er aufs äusserste einsam ist, beginnt er mit den Karten zu reden und gibt in seinen Gedanken jeder ihre eigene Gestalt und einen Charakter. Eines Tages trifft er dann auf solche merkwürdige Gestalten auf der Insel, die Kartensymbole auf dem Rücken haben. Seine eigene Phantasiegeschöpfe sind lebendig geworden. Sie scheinen ihre Existenz nicht zu verstehen und bewusst wahrzunehmen, leben einfach vor sich hin und sind von einer geheimnisvollen Purpurlimonade benebelt.

Nach genau 52 Jahren kommt der Bäcker Hans auf die Insel und trifft auf das ,,Kartenspiel" und Frode, welcher ihm alles erzählt. Unter den Karten gibt es jedoch einen - den Joker - der versteht, dass er wie alle anderen Karten der Phantasie eines Seemannes entsprungen ist. Und genau dies möchte er den übrigen Karten dann erklären. Denn es könne kein Gott mit seiner Schöpfung zugleich leben. Der Joker fordert den Tod Gottes, des Seemannes Frode, und damit die Einhaltung dieser Regel. Nachdem die gleichgültige, scheinbar blinde Masse an Herzen, Karos, Piks und Kreuzen von panischem Schrecken der Überzeugung von jemandem an der Nase herumgeführt worden zu sein, ergriffen wird, fordert sie den Tod des Schöpfers und des die Schöpfung verkündenden Jokers. Doch werden die beiden es sich gefallen lassen? Und was wird mit der Insel geschehen?

Hans-Thomas merkt beim Lesen, dass eigentlich alle Menschen auf eine Art solche Spielkarten sind, auch kommt er auf den geheimnisvollen Zusammenhang der Geschichte mit seinem eigenen Leben. Die Geschichte greift weit zurück in die Vergangenheit, sieht aber auch in die Zukunft. Denn als der Bäcker Hans in der Geschichte auf die Insel kommt, ist der letzte Tag im ,,Patience-Jahr": Jokertag! Und an jedem Jokertag gibt es ein Jokerfest, an dem alle Karten einen sinnlosen Satz aufsprechen. Doch der Joker schafft Ordnung und gibt den Sätzen eine neue Reihenfolge. Auf einmal ergeben alle Sätze miteinander einen Zusammenhang, welcher eine Aussage, sowohl über die Vergangenheit als auch über die Zukunft enthält.

Hans-Thomas hat ein gutes Verhältnis zu seinem Vater, obwohl ihn auch einige Sachen an ihm stören, wie zu Beispiel seine ewige Trinkerei. Doch im Grunde haben die beiden ein gutes Verhältnis zueinander und es verbindet sie vieles. Auf der Reise, während unzähligen Zigarettenpausen des Vaters, führt der Junge häufig lange philosophische Gespräche mit seinem Vater über das Leben und die Welt. Es beschäftigen die beiden unter anderem die grossen Fragen: wer sind wir? Woher kommen wir? Gibt es Gott? Er bewundert seinen Vater und zugleich hat er schon viele Eigenschaften, die er ihm gleich hat, wie eben zum Beispiel das Philosophieren. Der Vater selbst sieht sich als einen Joker. Denn nur als Joker sei man in der Lage, sich von der Menge abzusetzen und den Geheimnissen auf den Grund zu gehen.

Ob Vater und Sohn die Frau in Griechenland finden werden, möchte ich a dieser Stelle nicht verraten. Doch möchte ich gleich noch eine Passage des Buches vorlesen, als die beiden sich schon in Griechenland befinden. Und die Geschichte mit dem Brötchenbuch? Hans-Thomas hält es am Ende nicht mehr aus und plaudert die ganze Geschichte aus, wobei er allerdings keinen Erfolg in Glaubwürdigkeit hat. Doch zur Folge hat es, dass das Brötchenbuch nicht mehr da ist und er sich auf einmal selbst nicht mehr sicher ist, ob das was er gelesen und erlebt hat wirklich Realität gewesen ist und schreibt deshalb die ganze Geschichte auf.

Nun zu der Stelle im Buch. Es ist ein Ausschnitt, in dem man merkt, wie Gaarder auf seine Art die Dinge beschreibt und so die Philosophie in ein einfaches Gespräche einflechtet. Ich bitte euch ein wenig auf seinen Stil zu achten, z.B.: in was für einer Form schreibt er? Wie formuliert er Sätze? Was für eine Art hat er beim Schreiben? )

Das war Jostein Gaarder im Originaltext. Ihr habt gerade selber einen Eindruck davon bekommen, doch was sind nun die speziellen Merkmale bezüglich Stil und Art im Roman?

- Klasse Fragen! Ich habe euch jetzt noch meine Bemerkungen dazu.

Art und Stil des Romanes

Jostein Gaarder schreibt seine Geschichte aus der Perspektive eines Jugendlichen. So verwendete er für seine Hauptperson einen zwölfjährigen Jungen, welcher seine erlebte Geschichte aufschreibt und sie uns in seinen Augen (also in ich-Form) präsentiert. Der Autor hat eine lockere Erzählweise, mit der wir uns gut in die Situation hineinversetzen können oder geradezu fesseln lassen. Der Leser bekommt einen Einblick in die Gedankenwelt des Jungen, sowie auch häufige Gesprächen mit direkter Rede den Roman auszeichnen. Obwohl umfassende philosophische Fragen behandelt werden, ist der Roman in einer klar verständlichen Sprache geschrieben und in einfache, meistens kurze Sätze gegliedert.

Die Unterhaltungen (insbesondere diese zwischen Vater und Sohn) sind spannend aufgebaut, in dem meistens erst nach einer gewissen Zeit, vielleicht ein aha-Erlebnis auftaucht. Auch wenn die Philosophie auf einfachste Weise erklärt wird, ist das Buch dabei trotzdem total interessant und herausfordernd. Es enthält anschauliche Beschreibungen und ist auch sehr phantasieanregend geschrieben. Die Phantasie ist ein wichtiger Punkt bezüglich der Art und des Stiles. Denn Gaarder hatte auch für seine Wortwahl viele phantasievolle Ideen. Ich lese euch dazu ein paar kurze Ausschnitte von Sätzen im Buch vor:

- ,,...ein Rätsel, wie die Menschen einfach auf der Welt herumwuseln konnten..."

- ,,...wir sind aus einer Portion Sternenstaub zusammengebastelt..."

- ,,...als würde mit jeden Tag neu eingeimpt..."

- das war natürlich ein hoffnungslos blöder Spruch..."

- ,,...der hat uns geleimt..."

- ,,...dazu kam eine ordentliche Portion Selbstmitleid..."

Gaarder verwendet eine ganz eigene Art in seinem Ausdruck. Er schreibt bildlich, so dass wir uns etwas darunter vorstellen können, auch wenn uns gewisse Wörter vielleicht fremd erscheinen. Und dazu ist er sowohl speziell als auch originell und phantasievoll.

Art und Stil machen einen wichtigen Aspekt eines Buches auch. Doch wann und warum ist der Roman entstanden? Ich möchte euch noch eine Erklärung und Bedeutung von Gaarders ,,Kartengeheimnis" geben und euch den Zusammenhang mit der Zeitgeschichte aufzeigen.

Bedeutung des Werkes unter dem Einfluss seiner Zeit

Die Generation Gaarders ist eine Generation des Wechsels. In jungen Jahren wurde sie geprägt durch die 68'er Bewegung (Auflehnung gegen bestehende Ordnung) und später dann durch Anti-Atomkraft Proteste und Friedens Bewegungen.

Doch Gaarder und auch die ganze Generation macht nun einen Schritt zurück hinter die allgemeine Orientierung auf Gesellschaft. Während die damaligen Bewegungen auf gesellschaftliche Veränderungen ausgerichtet waren, so betrachtet Gaarder heute mehr den Menschen, jede einzelne Person als Individuum. ,,Das Kartengeheimnis" handelt von sehr ausgeprägten Persönlichkeiten, doch trotzdem fehlt der Sinn für die Allgemeinheit nicht.

Insgesamt ist es der Trend dieser Generation, sich nach dieser gesellschaftlich orientierten Zeit dem einzelnen Menschen zuzuwenden. Doch Gaarder möchte dem Einzelnen gesellschaftsverändernde Fähigkeiten beimessen. In diesem Buch ist es der Joker, der sich diese Fähigkeit bewusst ist.

Da wie gesagt der einzelne Mensch für Ga rder wichtig ist, möchte ich euch noch kurz die beiden Hauptpersonen etwas beschreiben.

Hans-Thomas und sein Vater fragen und staunen mehr über die Welt als andere. Hier einige Beispiele aus dem Buch: - Folie!

Vater:

- "woher kommen Leute wie wir?"
- "...wie unfaßbar unser Globus ist..."
- "Hast du dir je überlegt, daß du selbst so ein Marsmensch bist"
- ,,jeden Morgen erwache ich mit einem Knall dass ich noch da bin..."
- er ist ein ,,Deutschenkind" und wächst ohne Vater auf
- er war Seemann und jetzt Maschinist
- seine Frau hat ihn verlassen um zu sich selber zu finden
- hat Alkoholprobleme
- philosophiert gerne und immer über das Leben
- hält sich manchmal selbst für verrückt, da er zu viel philosophiert
- er sammelt Joker und hält sich selber für einen Joker
- kritisch gegenüber dem Leben, so wie aber auch positiv eingestellt

Hans -Thomas:

- "...Mir war plötzlich aufgegangen..."
- "Ich fand es ein Rätsel..." "Wer waren all diese Menschen?"
- "Diskussion - Was ist ein Mensch?"
- wächst in Arendal ohne Grossvater und Mutter auf
- stellt sich auch Fragen über das Leben und sieht Dinge, welche andere nicht sehen
- intelligent, aufgeweckt und nachdenklich
- er ist ziemlich reif für sein Alter (12!)
- Alkoholkonsum seines Vaters bereitet ihm Sorgen
- bewundert seinen Vater und ähnelt ihm
- muss oder darf sich die Vorträge seines Vaters über Philosophie anhören
- macht eine Entwicklung durch im Laufe des Romanes, in dem er vielen wichtigen Fragen näher kommt

Zu Beginn sagte ich etwas zum Joker, nun möchte ich aber noch zu den restlichen Karten kommen, mit denen Jostein Gaarder unsere Gesellschaft darstellt. Man kann feststellen, dass die Charakterzüge durch die Kartenfarben grob unterteilt sind. Nette, freundliche, gemütliche Menschen werden durch HERZ symbolisiert und PIK verweist eher auf gröbere, rechtschaffene Menschen. Ausserdem gibt es wie in unserer Gesellschaft Leute, die im Buch durch Könige und Damen dargestellt sind, die durch ihre Stellung im System meinen etwas Besseres zu sein. Und schliesslich ist wie gesagt noch der Joker, welcher als Aussenseiter gilt.

Ein anderer Aspekt des Buches, ist, dass die Frauenbewegung der Zeit Gaarders zum Vorschein kommt, da die Mutter von Hans-Thomas die Familie verliess um sich selbst zu finden.

Ich komme bald zum Ende meines Vortrages. Zum Schluss möchte ich jetzt noch meine persönlichen Gedanken zu dem Buch beschreiben.

Meine Persönliche Ansicht und Meinung zum Buch

,,Das Kartengeheimnis" ist ein Buch zum Denken und zum Träumen. Ich finde es genial, was Jostein Gaarder alles für Ideen hat, wie er diese zusammenstellt und auf philosophische Weise ein Buch daraus schreibt. Mir gefällt ,,das Kartengeheimnis" sehr gut, da mich Philosophie überhaupt interessiert und vor allem gefällt mir, dass es anregen soll aufzuwachen. Denn in der Geschichte werden drei ganz unterschiedliche Reisewege beschritten, doch taucht der Leser nämlich noch in eine vierte Reise: es ist die, welche in uns selber stattfindet in unseren Gedanken während dem Lesen und jeder für sich alleine unternimmt.

Dasss die Menschen mit Patiencekarten verglichen werden, scheint auf den ersten Blick ein wenig seltsam, doch im Verlaufe des Romanes wird man merken, dass man in einem gewöhnlichen Kartenspiel noch sehr viel anderes als einfach eine Anhäufung von irgendwelchen 53 Karten - Kartenspiel zeigen! sehen kann. Es veranlasst mich sogar zu einem Lächeln über die Menschen - wir könnten doch ebensogut die abhängigen Phantasien eines Unbekannten sein!?

Ich denke das Buch zieht sowohl Philosophieinteressierte als auch

,,Nichtphilosophieinteressierte" in seinen Bann. Es hat eine Spannung und Leichtigkeit, die einen anregt weiterzulesen. Es ist zwar diese Leichtigkeit, die Gaarder vorgeworfen werden kann oder dass seine Weltanschauung nicht pessimistisch sondern rosa ist, aber auch er stellt uns auf seine Weise Gewissensfragen.

Auch wenn uns die eigentliche Reise nach Griechenland nur den äusseren Rahmen der Geschichte gibt, so bilden doch sowohl die Philosophie als auch die grosse Phantasie in diesem Buch den wirklichen Inhalt. Und dieser finde ich toll. Ich kann dieses Buch nur weiter empfehlen! Von etwa 13 an ist es für jedes Alter geeignet, denn es können und sollen sich alle Leute Gedanken darüber machen, ,,wer wir sind" und ,,woher wir kommen". Der eine etwas weniger, der andere etwas mehr. Doch vielleicht wird es irgendwann einmal ja in dem riesigen Kartenspiel unseren Menschen, welches Gaarder beschreibt mehr Leute, welche die Welt als märchenhaft und rätselhaft erleben... also mehr Joker als andere Karten geben!

Ich hoffe ich habe euch inspirieren können, dieses Buch einmal zu lesen und wenn ihr noch Fragen habt, könnt ihr diese noch stellen.

JOKER

- "Ein Joker ist ein kleiner Narr, der anders ist als alle anderen..., er steht außerhalb und gehört nicht wirklich zu den anderen. Er steckt im selben Packen wie die anderen Karten, aber er ist dort nicht zu Hause. Deshalb kann er auch entfernt werden, ohne daß irgendwer ihn vermißt."
- "Irgendwer muß doch etwas wissen, was wir anderen nicht wissen..."
- "Wenn unter allen diesen Menschen auch nur einer ist, der diese Welt immer neu als märchenhaft und rätselhaft erlebt...wenn nur einer von denen das Leben als wahnwitziges Abenteuer erlebt und wenn er oder sie das jeden Tag so erlebt, dann ist er oder sie ein Joker im Kartenspiel."
- "das ist beim Joker anders, denn er kam mit dem Gebrechen auf die Welt, daß er zu tief sieht und zuviel."
- "... nur der Joker kennt die Wahrheit"

PERSONENBESCHREIBUNG

Vater:

- "woher kommen Leute wie wir?"
- "...wie unfaßbar unser Globus ist..."
- "Hast du dir je überlegt, daß du selbst so ein Marsmensch bist"
- ,,jeden Morgen erwache ich mit einem Knall dass ich noch da bin..."
- er ist ein ,,Deutschenkind" und wächst ohne Vater auf
- er war Seemann und jetzt Maschinist
- seine Frau hat ihn verlassen um zu sich selber zu finden
- hat Alkoholprobleme
- philosophiert gerne und immer über das Leben
- hält sich manchmal selbst für verrückt, da er zu viel philosophiert
- er sammelt Joker und hält sich selber für einen Joker
- kritisch gegenüber dem Leben, sowie aber auch positiv eingestellt

Hans -Thomas:

- "...Mir war plötzlich aufgegangen..."
- "Ich fand es ein Rätsel..."
- "Wer waren all diese Menschen?"
- "Diskussion - Was ist ein Mensch?"
- wächst in Arendal ohne Grossvater und Mutter auf
- intelligent, aufgeweckt und nachdenklich
- er ist ziemlich reif für sein Alter (zwölf!)
- stellt sich auch Fragen über das Leben und sieht Dinge welche andere nicht sehen
- Alkoholkonsum seines Vaters bereitet ihm Sorgen
- bewundert seinen Vater und ähnelt ihm
- muss oder darf sich die Vorträge seines Vaters über Philosophie anhören
- macht eine Entwicklung durch im Laufe des Romanes, in dem er vielen wichtige Fragen näher kommt

Ende der Leseprobe aus 9 Seiten

Details

Titel
Gaarder, Jostein - Das Kartengeheimnis
Note
5,5 (CH)
Autor
Jahr
2002
Seiten
9
Katalognummer
V107278
ISBN (eBook)
9783640055517
Dateigröße
460 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Gaarder, Jostein, Kartengeheimnis
Arbeit zitieren
Johanna Schmucki (Autor:in), 2002, Gaarder, Jostein - Das Kartengeheimnis, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/107278

Kommentare

  • Noch keine Kommentare.
Blick ins Buch
Titel: Gaarder, Jostein - Das Kartengeheimnis



Ihre Arbeit hochladen

Ihre Hausarbeit / Abschlussarbeit:

- Publikation als eBook und Buch
- Hohes Honorar auf die Verkäufe
- Für Sie komplett kostenlos – mit ISBN
- Es dauert nur 5 Minuten
- Jede Arbeit findet Leser

Kostenlos Autor werden