Wie hat sich die Parteienlandschaft in einem vereinten Deutschland in „10 Jahren Deutsche Einheit“ entwickelt?
Im folgenden möchte ich darstellen, womit sich die Arbeit beschäftigt. Zu Beginn stelle ich erst einmal verschiedene Parteiendefinitionen vor, da es in demokratischen Systemen unterschiedliche Auffassungen über den Begriff der Partei gibt und somit auch über deren Funktion. Darauf bezugnehmend folgt ein kurzer historischer Abriss über die Parteiengeschichte, in der die einzelnen Parteientypen unterschieden werden. Anschließend werde ich auf die Parteienentstehungstheorien näher eingehen, da ihre heutigen Funktionen unter anderem aus ihrer Entstehungsgeschichte gewachsen sind. Auch die Herausbildung von Parteien hat entscheidend zur Konsolidierung der demokratischen Systeme beigetragen. Die Ausdifferenzierung von Parteienfunktionen nach G. Brunner anhand von vier Merkmalen soll den Schwerpunkt meiner Arbeit bilden. Im Anschluss daran erfolgt dann noch ein Exkurs zur Thematik der DDR und der BRD, indem auf die Unterschiede der Parteiensysteme eingegangen wird. Die Arbeit wird mit einer Schlussbemerkung enden, die versucht die Unterschiede zwischen der Funktionstheorie und der Funktionspraxis aufzuzeigen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Definition des Begriffs Partei
- 3. Parteiengeschichte
- 4. Parteienentstehungstheorien
- 5. Funktionen von Parteien in Demokratien
- 5.1. Integrationsfunktion
- 5.2. Führungsauslese
- 5.3. Herrschaftsausübung
- 5.4. Herrschaftskontrolle
- 6. Exkurs
- 6.1. Aufgaben von Parteien in der DDR und der BRD
- 6.2. Parteienarten in der DDR und der BRD
- 6.3. Parteiensystem vor und nach der Wende in Ostdeutschland
- 7. Schlussbemerkung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Entwicklung der Parteienlandschaft in Deutschland im Kontext des zehnjährigen Jubiläums der Wiedervereinigung. Sie analysiert verschiedene Definitionen des Begriffs „Partei“ und beleuchtet deren historische Entwicklung. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Erörterung von Parteienentstehungstheorien und deren Relevanz für das Verständnis der heutigen Parteienfunktionen. Schließlich wird der Fokus auf die Funktionen von Parteien in Demokratien gelegt.
- Definition und historische Entwicklung des Begriffs „Partei“
- Theorien zur Entstehung von Parteien
- Funktionen von Parteien in demokratischen Systemen
- Vergleich der Parteiensysteme in der DDR und der BRD
- Unterschiede zwischen Funktionstheorie und Funktionspraxis
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik der Entwicklung der deutschen Parteienlandschaft im Kontext des zehnjährigen Jubiläums der Wiedervereinigung ein. Sie skizziert den Aufbau der Arbeit, der sich von verschiedenen Parteiendefinitionen über einen historischen Abriss der Parteiengeschichte bis hin zur Analyse von Parteienentstehungstheorien und den Funktionen von Parteien in Demokratien erstreckt. Der Fokus liegt auf der Analyse der Ausdifferenzierung von Parteienfunktionen nach G. Brunner und einem Exkurs zum Vergleich der Parteiensysteme in der DDR und der BRD. Die Arbeit schließt mit einer Schlussbemerkung, die den Unterschied zwischen Funktionstheorie und -praxis beleuchtet.
2. Definition des Begriffs Partei: Dieses Kapitel untersucht verschiedene Definitionen des Begriffs „Partei“ aus der Literatur. Es werden unterschiedliche Perspektiven von Autoren wie M. Freund, G. Brunner, W. Henke und K. Janda vorgestellt, die jeweils unterschiedliche Aspekte wie Freiwilligkeit der Mitgliedschaft, Beständigkeit der Organisation, gemeinschaftliches Handeln und das Ziel der Besetzung staatlicher Entscheidungsträger hervorheben. Die Arbeit zeigt die Gemeinsamkeit aller Definitionen im Wunsch der Partei nach Mitwirkung an politischen Entscheidungen auf und verweist auf die gesetzliche Definition in der Bundesrepublik Deutschland. Diese Vielfältigkeit der Definitionen legt den Grundstein für die nachfolgenden Kapitel.
3. Parteiengeschichte: Dieses Kapitel bietet einen kurzen Abriss der Parteiengeschichte, differenziert verschiedene Parteitypen und zeigt deren Entwicklung. Es beginnt mit den Proscriptionsparteien des 17. Jahrhunderts in Italien und zur Zeit der Französischen Revolution. Es werden dann die parlamentarischen Regierungsparteien Großbritanniens, die plebeszitären Parteien der USA und die Integrationsparteien Europas unterschieden. Der Schwerpunkt liegt auf der Entwicklung von verschiedenen Parteitypen, ihrer Organisation (zentralisiert vs. dezentralisiert) und ihrer Beziehung zu den Wählern (Mitgliederparteien, Wählerparteien, Sympathisantenparteien). Diese historische Entwicklung ist essenziell zum Verständnis der heutigen Parteienfunktionen.
4. Parteienentstehungstheorien: Das Kapitel beleuchtet verschiedene Theorien zur Entstehung von Parteien. Es werden die institutionellen Theorien, die historischen Krisensituationstheorien und die Modernisierungstheorien vorgestellt, wobei jeweils deren Stärken und Schwächen bezüglich ihrer Erklärungsmacht diskutiert werden. Ein besonderer Fokus liegt auf dem Zehnparteiensystem nach von Beyme und Stein-Rokkan, das eine umfassendere Erklärung von Parteienentwicklungen erlaubt, als die zuvor genannten Theorien. Die verschiedenen Theorien bieten unterschiedliche Perspektiven auf die Entstehung und Entwicklung von Parteien und tragen zum besseren Verständnis der heutigen Parteienlandschaft bei.
Schlüsselwörter
Parteien, Parteiendefinitionen, Parteiengeschichte, Parteienentstehungstheorien, Parteienfunktionen, Demokratie, DDR, BRD, Wiedervereinigung, Integrationspartei, Parteiensystem, Funktionstheorie, Funktionspraxis.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Arbeit: Entwicklung der deutschen Parteienlandschaft
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Die Arbeit untersucht die Entwicklung der Parteienlandschaft in Deutschland im Kontext des zehnjährigen Jubiläums der Wiedervereinigung. Sie analysiert verschiedene Definitionen des Begriffs „Partei“, deren historische Entwicklung, Parteienentstehungstheorien und die Funktionen von Parteien in Demokratien, insbesondere im Vergleich zwischen DDR und BRD.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die Arbeit konzentriert sich auf die Definition und historische Entwicklung des Begriffs „Partei“, Theorien zur Entstehung von Parteien, die Funktionen von Parteien in demokratischen Systemen, einen Vergleich der Parteiensysteme in der DDR und der BRD sowie die Unterschiede zwischen Funktionstheorie und -praxis.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in sieben Kapitel: Einleitung, Definition des Begriffs Partei, Parteiengeschichte, Parteienentstehungstheorien, Funktionen von Parteien in Demokratien (mit Unterkapiteln zu Integrationsfunktion, Führungsauslese, Herrschaftsausübung und -kontrolle), ein Exkurs zu den Aufgaben und Arten von Parteien in der DDR und der BRD sowie deren Parteiensystem vor und nach der Wende, und schließlich eine Schlussbemerkung.
Wie wird der Begriff „Partei“ definiert?
Das Kapitel zur Parteiendefinition beleuchtet verschiedene Perspektiven aus der Literatur (z.B. Freund, Brunner, Henke, Janda), die Aspekte wie Freiwilligkeit der Mitgliedschaft, Organisationsbeständigkeit, gemeinschaftliches Handeln und das Ziel der Besetzung staatlicher Ämter hervorheben. Die Arbeit zeigt die Gemeinsamkeiten und Unterschiede dieser Definitionen auf und bezieht die gesetzliche Definition in der Bundesrepublik Deutschland mit ein.
Welche Parteienentstehungstheorien werden diskutiert?
Die Arbeit präsentiert institutionelle Theorien, historische Krisensituationstheorien und Modernisierungstheorien zur Entstehung von Parteien. Ihre Stärken und Schwächen werden diskutiert, mit einem Schwerpunkt auf dem Zehnparteiensystem nach von Beyme und Stein-Rokkan als umfassenderes Erklärungsmodell.
Welche Funktionen von Parteien in Demokratien werden analysiert?
Die Arbeit analysiert die Funktionen von Parteien in Demokratien, unter anderem die Integrationsfunktion, die Führungsauslese, die Herrschaftsausübung und die Herrschaftskontrolle. Der Vergleich der Parteiensysteme in der DDR und der BRD bildet einen wichtigen Teil dieser Analyse.
Wie wird die Parteiengeschichte behandelt?
Die Parteiengeschichte wird in einem kurzen Abriss dargestellt, der verschiedene Parteitypen (Proscriptionsparteien, parlamentarische Regierungsparteien, plebeszitäre Parteien, Integrationsparteien) differenziert und deren Entwicklung, Organisation (zentralisiert vs. dezentralisiert) und Beziehung zu den Wählern (Mitgliederparteien, Wählerparteien, Sympathisantenparteien) beleuchtet.
Was ist das Fazit der Arbeit?
Die Schlussbemerkung der Arbeit hebt den Unterschied zwischen Funktionstheorie und -praxis hervor und fasst die Ergebnisse der Analyse der deutschen Parteienlandschaft zusammen, insbesondere im Hinblick auf die Entwicklung nach der Wiedervereinigung.
Welche Schlüsselwörter sind relevant für diese Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Parteien, Parteiendefinitionen, Parteiengeschichte, Parteienentstehungstheorien, Parteienfunktionen, Demokratie, DDR, BRD, Wiedervereinigung, Integrationspartei, Parteiensystem, Funktionstheorie, Funktionspraxis.
- Quote paper
- Mailin Lochmann (Author), 2000, Die Funktion von Parteien in Demokratien, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/10760