Der Jugendstil


Referat / Aufsatz (Schule), 2003

4 Seiten, Note: 1


Leseprobe


Jugendstil (ca. 1890- 1910)

1. Der Jugendstil

- Gesellschaftl. Hintergrund ist rasante Industrialisierung → traditionelles Handwerk verlor starke Stellung → musste billigerer u. massenhafter Fertigung moderner Industriestätten weichen

- geistige Erneuerungsbewegung (an Symbolismus anschließend)

- Aufbruch zur Moderne u. Überwindung des Historismus

- Word „Jugend“ → treibende Kraft des Gesamten

- Dramen: Frank Wedekind „Frühlingserwachen (1891) Max Halbe „Jugend“ (1893)

- Pädagogik betont Recht des Kindes u. des Heranwachsenden

- Zusammenfinden von Jugendbünden (z.B. Wandervogel)

→ Suche neuer Formen d. naturnahen Lebens u. jugendgemäßer Gemeinschaft

→ Suche nach neuer Identität in einer sich rasch verändernden Welt

- Durchsetzung d. Echten, Unverfälschten, Unverdorbene gegen Verstaubtheit u. Verschüttungen des Alltags (→gegen Enge u. festgefahrener Moral d. Erwachsenenwelt)

- Jugendbewegung erfasst alle Lebensbereiche u. Länder Europas

- Vielfältige Strömungen mit länderspezifischen Namen (z.B. Modern Style, Stile floreale, Nieuwe Kunst, Arte Joventa u.a.)

- International: >Art Niveau< (neue Kunst)

- Wort „Jugendstil“ auf Kunstzeitschrift >Jugend< zurückzuführen (1896 München)

- Bewegungsanfänge in England

→ verschiedene nationale Spielarten in Belgien, Frankreich, Österreich, Spanien u. Deutschland → kein einheitlicher Stil

→ gleiche Zielsetzung: Abkehr v. historischen Formen, Suche nach Neuem, zeitgemäßen

- Begriff >Art Nouveau< v. Geschäft eines Hamburger Kunsthändlers (Samuel Bing (1896) in Paris) → führte ausschließlich moderne Kunstgegenstände

- Vorreiter: angewandte Kunst, Kunstahndwerk

- Neue Formen: Gläser, Keramik, Möbel

→ Tapeten u. Stoffmuster änderten sich

- Verlangt: handwerliche Gediegenheiten, Materialgerechtheit, Zweckmäßigkeit

→ meist dem Pflanzlichen u. bestimmter Tierwelt (Schwan, Pfau, Kranich) entlehnten dekorative Linien

- Ziel: verlorene Einheit von Baukunst, Malerei u. Plastik im Gesamtkunstwerk Wieder zu gewinnen u. der Welt einheitliche Form zu geben

- Voraussetzung f. Erneuerung d. Kunsthandwerks schuf d. engl. Maler, Kunst – Gewerbler u. Dichter William Morris (1834 – 1896) → Bewegung „Arts and Crafts“ (Vorläufer)

- umfasst fast alle Kunstgattungen : von Architektur über Malerei, Plastik u. Glaskunst bis zur Literatur u. Buchkunst

2.Gestaltungsstil

- Versuch, Natur, die in wuchernden städtischen Ballungszentren zu verloren gehen droht, in Kunst und Alltag zurück zu bringen

- Zahllose Pflanzenmotive dominieren die ornamental Gestaltung

- Darstellung vieler Tiere

- ‚Natur als Vorbild’

- Geschwungene, fließende Linien im Vordergrund

→z.B. Antonio Gaudi(Bauten erwecken Eindruck eines lebenden Organismus)

- Verwendung symbolischer Gestalten : von symbolträchtigen Tieren( Adler, Eule) bis zur Darstellung historischer Gestalten(stehen für Tugenden o. Zielen)

- Moment von Verklärung u Mystik nicht wegzudenken z.B. dargestellte Frauen von fast engelhaftem, überirdischem Wesen auf sinnliches Dasein reduziert

→ Hauptmotiv: junge, verführerische Frau ( Traum d. fast durchweg männl.

Künstler bestimmt Darstellung)

3. bekanntesten Künstler

- bekannteste Künstler: Gustav Klimt, Antonio Gaudi, Henry van de Velde, Richard Riemerschmid, Georg Minne, Jan Toorop, Ferdinand Hodler, Aubrey Beradsley, Max Klinger, Edvard Munch und Otto Eckmann

1. Gustav Klimt

- 14.7.1862 (Wien) – 6.2.1918
- Vater: Graveur u. Goldschmidt
- Hauptvertreter d. Wiener Jugendstilmalerei
- Studium an staatlicher Kunstgewerbeschule (Wien)
- Gründet 1897 „Wiener Sezession“ m.Architekten Olbrich u. Joseph Hoffmann (nannte sich „Vereinigung bildender Künstler Österreichs)

→ist dessen Präsident (bis 1905)

- besaßen außerdem Kunstzeitschrift „Ver Sacrum“

- Klimt regelmäßiger Mitarbeiter, Illustrationen v. Schweizer Maler F. Hodler, literarische Beiträge von Dichtern Hugo v. Hofmannsthal u. Rainer Maria Rilke

- Hatte einflussreiche Stellung im Kunst- und Kulturschaffen d. Monarchie inne

- Beliebter Porträtist d. Wiener Gesellschaft

- Bedeutend für Landschaftsdarstellungen u. Graphiker

- Charakterisierung dessen Bilder:

- nebeneinander von bunter, mosaikhaftkleinteiliger Flächenornamentik
- fast klassizistisch modellierten Körperlichkeit
- viele d. Bilder umkreisen erotische Themen in symbolistischer Verkleidung
- malte Frauentyp, der später Vamp genannt wurde
- intensive Farbgebung, häufige Verwendung v. Goldgrund, ornamentale Flächengestaltung, starke Symbolhaftigkeit

- eines der bekanntesten Bilder: „Der Kuss“

→ formale u. dekorative Elemente in Einheit d. Bildfläche integriert

→Zusammenschließung beider Gestalten in „Hüllkurve“

→Hauptsache: durch Hüllkurve gewonnene Binnenfläche

→eigenwillig, verschachtelte, rhythmisch akzentuierte Ornamente

→“reale“ Köpfe, Arme u. Beine

→strenges Ordnungsschema( quadratisches Bildformat, mittelachsenorientiert)

Klimt über sich...

"Malen und zeichnen kann ich. Von mir gibt es kein Selbstporträt. Ich interessiere mich nicht für die eigene Person - eher für andere Menschen, weibliche. ... Ich male Tag um Tag von Morgen bis Abend - Figurenbilder und Landschaften, seltener Porträts. Schon wenn ich einen einfachen Brief schreiben soll, wird mir angst und bang wie vor drohender Seekrankheit.

Wer etwas über mich wissen will, soll meine Bilder aufmerksam

2. Edvard Munch

„Ich male nicht das, was ich sehe, sondern was ich sah“

- 12.12.1863 (Löten, Norwegen) – 23.1.1944 (Ekely)

- Sohn eines Militärarztes

- Schwere Kindheit( Schwermut seines Vaters, Tod seiner Mutter u. 15 Jahre alter Schwester Sophie 1868)

- Schüler d. techn. Schule in Kristiania → entdeckt Liebe zur Malerei

- Ab 1881 Zeichenunterricht bei J. Middelthun

- 1889 erstes Staatsstipendium in Paris → von impressionistischen Zeitgenossen beeinflusst

- 1892 Ausstellung seiner Bilder im „Verein d. Berliner Künstler“

→ Schließung nach kurzer Zeit aufgrund öffentlicher Empörung

- 1902 Ausstellung in Berliner Secession (z.B. „Schrei“, „Vampir“, „Asche“)

- 1908 nach Zusammenbruch in Nervenklinik

- 1937 32 Werke in deutschen Museen als „entartet“ beschlagnahmt

- 1944 vermacht seinen Nachlass samt Werken der Stadt Oslo

- Munchs Zeit geprägt durch: Erfindungen im technisch- industriellen Bereich, erkenntnisse in Geistes-und Naturwissenschaften, Veränderungen des Menschen (Albert Einsteins Relativitätstheorie, Sigmund Freuds Entwicklung d. Psychoanalyse, Erfindung d. Flugmotors)

- Munchs Kunst:

- leitet mit Werk zum Expressionismus über

- dunkle, intensive Farben

→ spiegeln Lichtfülle nordischer Landschaften , Filter menschlicher Psyche

→ Bildthemen: Schrecken, Krankheit u. Tod, Eros, Eifersucht unerfüllbare Liebe, Melancholie, Kämpfe d. Geschlechter, Schmerz, Lebensangst u. Einsamkeit

- frühe Kindheitserfahrungen hatten starken Einfluss auf Werke

- „zerrissenes Lebensgefühl“ wird stark deutlich

- neigt in Bildern zu pessimistischer Grundhaltung

→ Bildthemen nach Nervenzusammenbruch: Bilder des einfachen Lebens, Bauern, Fischer, Arbeiter, Pferde, friedliche Gegenden

- „Der Schrei“

- natürl. Gegebenheiten auf Minimum reduziert: See, Berge, Küste, Landungssteg

- Gesicht d. kreischenden Geschöpfs

- Rhythmus langer, welliger Linien → trägt Echo in jede Ecke d. Bildes

- aus Himmel u. Erde schallt Angst zurück

4. Quellen

1. Kammerlohr - Epochen der Kunst 4 „Vom Klassizismus zu den Wegbereitern der Moderne, 1994,1997 R. Oldenbourg Verlag GmbH, München und Wien, 288S.
2. Internet:

http://munch.magiers.de/biomunch.html

http://www.richard-dehmel.de/rdehmel/zeitgenossen/munch.html

http://www.aeiou.at/aeiou.encyclop.k/k459399.htm

http://www.bg-gallus.ac.at/projekte/Klimt/bio-klim.htm

http://www.schwaryaufweiss.de/Prag/was_ist_jugendstil.htm

http://www.buurman.de/1999/1658.html

http://www.museumonline.at/1996/schulen/pinka/jugendst.htm

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Details

Titel
Der Jugendstil
Note
1
Autor
Jahr
2003
Seiten
4
Katalognummer
V107732
ISBN (eBook)
9783640059683
Dateigröße
463 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Jugendstil
Arbeit zitieren
Rieke Möller (Autor:in), 2003, Der Jugendstil, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/107732

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