In der vorliegenden Arbeit präsentiere ich theoretische und konzeptionelle Überlegungen zur aggressionspräventiven Schulsozialarbeit. Während meiner Arbeit in einer Hausaufgaben- und Freizeitbetreuung von Hauptschülern der 5. und 6. Klasse (Sekundarstufe I) ist mir dieses Thema oft begegnet, und auch durch die Massenmedien verbreitete Schreckensmeldungen (wie der Extremfall Erfurt vor einiger Zeit) spiegeln das Vorhandensein großer Aggressions- und Gewaltpotentiale bei anscheinend immer mehr Jugendlichen wider. In theoretischen Überlegungen werde ich zuerst den Begriff der Aggression definieren und Äußerungsformen aggressiven Verhaltens beschreiben, um ein Arbeitsverständnis zu bekommen (Kapitel 1.1). Anschließend stelle ich Erklärungsmodelle für Aggression vor, um damit im B-Teil (konzeptionelle Überlegungen) adäquat auf das Verhalten der oben genannten Jugendlichen eingehen und sinnvolle Lernziele entwickeln zu können (Kapitel 1.2). Die Entstehung von Aggressivität ist immer auch im Zusammenhang zu sehen mit psychologischen Faktoren und den sozialisatorischen Hintergründen im Alltag und in der Schule (Kapitel 1.3). Dabei ist es sinnvoll und wichtig für die sozialpädagogische Arbeit, anstatt monokausaler Erklärungsansätze ein Geflecht von Ursachen und Verstärkern anzunehmen und herauszufinden. Aus den vorangegangenen Überlegungen leite ich dann pädagogische Konsequenzen für die Arbeit mit aggressiven Jugendlichen ab und erläutere dabei auch die Wichtigkeit der Rolle des Pädagogen (Kapitel 1.4).
Diese theoretischen Überlegungen versuche ich dann ansatzweise im konzeptionellen B-Teil anzuwenden, da klar ist, dass Gewaltprävention ein langandauernder Prozess ist, der Faktor Zeit also eine wichtige Rolle spielt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- A-Teil: Theoretische Überlegungen
- 1. Definition, Äußerungsformen und Erklärungsmodelle von Aggressionen
- 1.1 Definition und Äußerungsformen der Aggression
- 1.2 Erklärungsmodelle für (jugendliche) Aggressionen
- 1.3 Psychologische/sozialisatorische Hintergründe und Motivationen aggressiven Verhaltens
- 1.4 Pädagogische Konsequenzen und Rolle des (Sozial)pädagogen
- B-Teil: Konzeptionelle Überlegungen
- 2. Bedingungsanalyse
- 2.1 Rahmenbedingungen: Ressourcen (Erstes didaktisches Element)
- 2.1.1 interne Ressourcen
- 2.1.2 externe Ressourcen
- 2.2 Zielgruppenanalyse: Voraussetzungen (Zweites didaktisches Element)
- 2.2.1 Individuelle/anthropogene Voraussetzungen
- 2.2.2 Soziokulturelle Voraussetzungen
- 2.3 Aspekte der Lehr-Lern-Situation (Drittes didaktisches Element)
- 2.3.1 Lernen
- 2.3.2 Prozess
- 2.3.3 Gefälle
- 2.3.4 Verhältnis
- 2.3.5 Beziehung
- 2.3.6 Situation
- 3. Didaktisch/methodische Überlegungen: Ziel – Ebenen (Viertes und fünftes didaktisches Element)
- 3.1 Richtziel-Ebene
- 3.2 Grobziel-Ebene
- 3.3 Feinziel-Ebene
- 3.3.1 Orientierungsphase
- 3.3.2 Einstiegsphase
- 3.3.3 Hauptphase
- 3.3.4 Abschlussphase
- C-Teil: Überlegungen zur Auswertung (Selbstevaluation)
- 4. Nonverbale Auswertung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit setzt sich zum Ziel, theoretische und konzeptionelle Überlegungen zur aggressionspräventiven Schulsozialarbeit zu präsentieren. Sie untersucht die Ursachen und Folgen von Aggressionen bei Hauptschülern aus dem sozialen Brennpunkt und entwickelt auf dieser Grundlage ein Konzept für die sozialpädagogische Förderung dieser Zielgruppe.
- Definition und Äußerungsformen von Aggression
- Erklärungsmodelle für (jugendliche) Aggressionen
- Psychologische und sozialisatorische Hintergründe aggressiven Verhaltens
- Pädagogische Konsequenzen für die Arbeit mit aggressiven Jugendlichen
- Konzeptionelle Überlegungen zur bedürfnisorientierten Förderung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt das Thema der aggressionspräventiven Schulsozialarbeit ein und erläutert den Kontext der Arbeit. Kapitel 1.1 definiert den Begriff der Aggression und beschreibt verschiedene Äußerungsformen. Kapitel 1.2 stellt verschiedene Erklärungsmodelle für Aggression vor. Kapitel 1.3 untersucht die psychologischen und sozialisatorischen Hintergründe aggressiven Verhaltens. Kapitel 1.4 leitet pädagogische Konsequenzen für die Arbeit mit aggressiven Jugendlichen ab.
Der B-Teil widmet sich konzeptionellen Überlegungen und analysiert die Rahmenbedingungen und Ressourcen, die für die Arbeit mit aggressiven Hauptschülern relevant sind. Im Fokus stehen die individuellen und soziokulturellen Voraussetzungen der Zielgruppe sowie die Aspekte der Lehr-Lern-Situation.
Kapitel 3 behandelt die didaktisch/methodischen Überlegungen und entwickelt ein Konzept für die Förderung aggressiver Hauptschüler. Es definiert verschiedene Zielebenen und erläutert die einzelnen Phasen der Arbeit.
Schlüsselwörter
Aggression, Gewaltprävention, Schulsozialarbeit, Hauptschüler, sozialer Brennpunkt, bedürfnisorientierte Förderung, didaktisch-methodische Überlegungen, Ressourcen, Zielgruppenanalyse, Lehr-Lern-Situation, Selbstevaluation.
- Quote paper
- Michael Felbert (Author), 2003, Gewaltpräventive und bedürfnisorientierte sozialpädagogische Förderung aggressiver Hauptschüler aus dem sozialen Brennpunkt, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/10793