Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Pilger oder Kreuzfahrer? Die Kreuzzüge Friedrichs I. und Heinrichs des Löwen im Vergleich
2.1 Der Begriff des Kreuzzugs
2.1.1 Pilger und Kreuzfahrer
2.1.2 Poenitentialia und remissio peccatorum
2.1.3 Kreuzzüge gegen Heiden
2.2 Die Kreuzzüge Heinrichs des Löwen und Friedrichs I.
2.2.1 Wendenkreuzzug und Zweiter Kreuzzug
2.2.1.1 Historischer Kontext und Vorbereitung
2.2.1.2 Durchführung und Verlauf
2.2.2 Jerusalemwallfahrt und Dritter Kreuzzug
2.2.2.1 Historischer Kontext und Vorbereitung
2.2.2.2 Durchführung und Verlauf
3. Resümee
Quellen- und Literaturverzeichnis
1. Einleitung
Der Begriff des ‚Kreuzzugs’ ist in der modernen Welt eine metaphorische Wendung geworden. Wer ihn benutzt, muss nicht mit den historischen Details vertraut sein oder eine enzyklopädische Bildung besitzen, sondern kann sich darauf verlassen, dass er von anderen Teilnehmern seines Sprachkreises verstanden wird. Wenn US-Präsident Bush im Nachklang des Anschlags auf das WTC in New York am 21.09.2001 zu einem „langen Kreuzzug gegen den Terrorismus“ aufruft und diesen „Unendliche Gerechtigkeit“ tauft, kann er darauf vertrauen, auch von jenen verstanden zu werden, die lediglich ein rudimentäres Wissen über die im Jahre 1095 beginnenden Militärexpeditionen zur Befreiung Jerusalems verfügen. Dies verdeutlicht, dass der Begriff des Kreuzzuges einem mehrere Jahrhunderte andauernden Bedeutungswandel unterworfen war. Es stellt sich die Frage, was im Mittelalter unter dem heute in der geschichtswissenschaftlichen Terminologie als Kreuzzug Bezeichneten verstanden wurde. Der erste Teil dieser Arbeit wird den Begriff des Kreuzzugs untersuchen und definieren, wie er im 12. Jahrhundert verstanden und gebraucht wurde.
Auf der Basis dieser Definitionssuche erfolgt im Anschluss eine Untersuchung, welche der Aktivitäten Friedrichs I. und Heinrichs des Löwen als Kreuzzug bezeichnet werden können. Ein Vergleich dieser beiden Herrscher eignet sich in diesem Zusammenhang besonders, da sie u.a. zeitgleich in unterschiedlichen Territorien aktiv waren und auch beide mit einem stattlichen Ritterheer nach Jerusalem zogen, wobei diese Handlungen in der historischen Betrachtung durchaus unterschiedlich bewertet wurden und werden.
Die Literatur zum Thema Kreuzzug ist vielfältig. Als Grundlage dieser Arbeit dienen hauptsächlich der Aufsatz von Ernst-Dieter Hehl[1] ‚Was eigentlich ist ein Kreuzzug’, sowie Mayers als auch Runcimans ‚Geschichte der Kreuzzüge’, aber auch interdisziplinäre Werke wie das von Auffahrt ‚Irdische Wege und himmlischer Lohn’.
2. Pilger oder Kreuzfahrer? Die Kreuzzüge Friedrichs I. und Heinrichs des Löwen im Vergleich
2.1 Der Begriff des Kreuzzugs
2.1.1 Pilger und Kreuzfahrer
Der Begriff ‚Kreuzzug’ wurde im Mittellateinischen erst Mitte des 13. Jahrhunderts entwickelt, also knapp 200 Jahre nach dem ersten Aufruf durch Papst Urban II.[2] Hiernach erscheint die Frage legitim, ob es überhaupt im 12. Jahrhundert Kreuzzüge gab. Um es mit dem britischen Historiker C.J. Tyerman zu sagen: ‚ Wir wissen, dass es Kreuzfahrer gab, sie wussten es nicht.’[3] Vielmehr benutzte man zu jener Zeit Umschreibungen wie expeditio, iter in terram sanctam, via sancti sepulchri oder peregrinatio.[4] Hierdurch wird deutlich: die Grenzen zwischen einer friedlichen Pilgerreise und einer Militärexpedition ins heilige Land waren durchaus fließend.
Die Ausdrücke iter in terram sanctam und peregrinatio deuten auch eine Zielsetzung in Hinblick auf das Seelenheil der Person an, der sie unternimmt: Wer die ‚Reise ins Heilige Land' zurücklegt, ähnlich dem alttestamentarischen Vorbild des Gottesvolkes, oder eine 'Pilgerreise' hin zu den Zeugnissen des Wirkens Gottes in der Welt unternimmt, steht im Zeichen einer Nachfolge des Herrn auf dem Itinerar der von ihm Auserwählten (Christus, Märtyrer, Heilige) oder seiner Taten (von denen die als heilig verehrten Wunderstätten Zeugnis geben).[5]
Pilgerfahrten nach Jerusalem sind schon seit 333 n.Chr. überliefert. 386 ließ sich der heilige Hieronymus dauerhaft in Bethlehem nieder und seitdem kam es zu einem stetigen Anstieg des Pilgerstroms.[6] Allmählich wuchs auch die Bedeutung der Bußwallfahrt; hierbei handelte es sich um kanonische Strafen wie z.B. für Kapitalverbrechen (bei Brudermord bis zu sieben Jahren). Neben Jerusalem entstanden auch andere große Wallfahrtsorte: Santiago de Compostela, Rom, San Michele und Bethlehem.[7]
Wo war also der Unterschied zwischen Pilgerfahrt und Kreuzzug? Mayer schreibt hierzu: „Der Kreuzfahrer unterschied sich vom Pilger durch seine Waffen, aber der Kreuzzug war im Grunde nichts anderes als eine bewaffnete Wallfahrt, die mit besonderen geistlichen Privilegien ausgestattet war und als besonders verdienstvoll galt. Der Kreuzzug war eine konsequente Fortbildung der Pilgeridee“. [8] Mit der von Mayer genannten Abgrenzung zur bewaffneten Wallfahrt setzt sich Hehl auseinander, kommt jedoch zu einer anderen Schlussfolgerung.[9] Er begründet dies dadurch, dass der Pilger zwar als Buße Entbehrungen und Entfernung von der Heimat auf sich nahm, aber in der Regel doch nicht sein Leben riskierte. Seit der Christianisierung Ungarns 975 konnten die Pilger Jerusalem auf dem Landweg tatsächlich relativ gefahrlos erreichen.[10] So waren Reisen allein oder in kleinen Gruppen zu zweit oder dritt nichts Ungewöhnliches, ebenso wenig wie die Pilgerfahrten der Herzöge und Könige, welche in der Regel mit bewaffneten Begleitmannschaften auftraten.
Diese Auffassung Hehls ist durchaus schlüssig. Die (Wieder-) Eroberung einer Stadt bzw. eines Gebietes kann nicht als Fortsetzung einer auf das innere Seelenheil gerichteten Pilgerfahrt gesehen werden, auch wenn es ohne die Tradition der Jerusalemwallfahrt die Kreuzzüge nie gegeben hätte. In beiden Fällen wird zwar ein Ablass gewährt, doch ist die Verwirklichung zu unterschiedlich: einerseits der friedliche Besuch der heiligen Stätten und andererseits ein Kriegszug.
Weitere Aufklärung erhalten wir durch einen Blick auf die genannten besonderen geistlichen Privilegien. Maßgebend für die Betrachtungsweise der Kämpfe um Jerusalem im 11. und 12. Jahrhundert war die Lehre des Kirchenvaters Augustins vom bellum iustum.[11] Es handelte sich für die Zeitgenossen um einen gerechten Krieg, der von einer legitimen Instanz (dem Papsttum) aus einem legitimen Grund (der Rückgewinnung Jerusalems) ausgerufen wurde. Doch wie bei der Pilgerfahrt standen auch beim Kreuzzug durchaus individuelle und religiöse Gründe im Vordergrund: Sünde, Buße, Ablass.[12] Papst Urban II. hat den Grund des Ablasses für die Teilnehmer des Ersten Kreuzzuges präzise formuliert: „ Quicumque pro sola devotione, non pro honoris vel pecunie adeptione, ad liberandam ecclesiam Dei Hierusalem profectus fuerit, item illud pro omni penitentia ei reputetur.“ [13] Den Ablass kann demnach nur erhalten, wer auf Grund des inneren Glaubens handelt und ‚ausschließlich aus Gottergebenheit’ nach Jerusalem zieht. Ehre und Geld als Zielsetzung verdienen keinen Ablass. Daher war auch immer die Rede vom bellum sacrum, der heutzutage in den meisten europäischen Sprachen als ‚heiliger Krieg’ (guerre sainte, holy war) wiedergegeben wird. Hierbei liegt jedoch eine Fehlinterpretation vor; ‚heilig’ in diesem Sinne wären die Begriffe sanctum oder beatum, welche aber in diesem Zusammenhang nicht benutzt wurden. S acrum beinhaltet hier einen wesentlichen Bedeutungsunterschied, da es lediglich den Teilnehmer des Krieges, der sich den Vorschriften gemäß verhält, ‚heiligt’. Der Krieg an sich, auch wenn er um des Glaubens willen geführt wurde und als ‚gerecht’ galt, war aus der Sicht der Menschen des 11. und 12. Jahrhunderts nie heilig.[14]
2.1.2 Poenitentialia und remissio peccatorum
Eine weiteres wichtiges Unterscheidungskriterium zwischen Wallfahrt und Kreuzzug ist die Art des Ablasses. Der Zeitpunkt, ab wann Pilgerfahrten erstmals als kanonische Buße auferlegt wurden, steht nicht genau fest.[15] Seit der Jahrtausendwende wurden die Sünder unmittelbar nach der Beichte, jedoch noch vor dem Ableisten der Buße mit der Kirche rekonziliiert. Die darauf folgenden Bußleistungen, so Hehl, nahm der Sünder im Prinzip freiwillig auf sich.[16] Hierbei handelte es sich nun um sogenannte poenitentialia, einen Bußstrafenerlass.[17] Der Sünder konnte hoffen, hierdurch nach seinem Tode im Fegefeuer Milde für seine Missetaten zu finden.
Die Idee des Fegefeuers hat ihre Wurzeln in der Spätantike, ihre größte Ausbreitung aber im Mittelalter. Das purgatorium ist ein Reinigungsort zwischen Himmel und Hölle. Eine ausdrückliche Konzeption fand durch Pariser Theologen in den 1170er Jahren statt.[18] Le Goff sieht diesen Vorgang als grundlegende geistige Revolution und nennt ihn ‚den dritten Ort’.[19] Hier sind die Sündenstrafen abzubüßen, die dem Menschen trotz der Versöhnung mit Gott durch die sakramentalen Bußen auferlegt werden und die Zeit im Fegefeuer ist jene Zeit, die durch den Ablass abgekürzt oder ganz erlassen werden kann. Besonders durch den sich langsam entwickelnden Gerechtigkeitsgedanken fand diese Art der Bestrafung zunehmend Anhänger; der barmherzige Gott vergibt alle Sünden, der gerechte Gott jedoch vergibt zeitliche Sündenstrafen, die der Sünder zu seiner Läuterung im Fegefeuer abzubüßen hat.[20]
Die Kreuzfahrer jedoch erhielten eine remissio peccatorum, einen Erlass der Sünden.[21] Dieses remissio peccatorum kann als ein zentraler Punkt des gesamten Kreuzzugsgedanken angesehen werden. Papst Urban erwähnte ihn erstmals 1095 in einem Brief an die Flandrer. Es wurde die komplette Vergebung der Sünden versprochen, wenn sie vorher gebeichtet wurden.[22] Dieser Nachlass der Sünde selbst stellte eine revolutionäre Neuerung dar, wurde im Rahmen der poenitentialia doch lediglich ein Nachlass der Sündenstrafen zugebilligt. Dieser kleine von Papst Urban II. vielleicht noch nicht einmal gewollte,[23] jedoch in seiner Auswirkung gewaltige Unterschied, war für Tausende Kreuzfahrer Motivation zu Teilnahme an der Heerfahrt. Zum ersten Mal konnte bereits zu Lebzeiten die Gewissheit entstehen, dem Fegefeuer zu entgehen. Denn nun waren die Sünden an sich vergeben und, zumindest nach damaligem Glauben, aus dem individuellen Sühnekonto getilgt. Nicht verwundern konnte dann, dass selbst Bernhard von Clairvaux die Kreuzfahrer aufforderte ‚kluge Kaufmänner’ zu sein: „Seht denn, Ihr Brüder, die willkommene Zeit, die heilerfüllten Tage. Erschüttert werden die Lande und erbeben, weil der Gott vom Himmel sein Land zu verlieren begann. Sein Land sage ich: dort sah man ihn das Wort seines Vaters lehren, dort wandelte er über 30 Jahre unter den Menschen [...] Jetzt schaffen es unsere Sünden, dass dort die Feinde des Kreuzes ihr weiheloses Haupt erhoben haben: mit dem Zahn des Schwertes verheeren sie das Land der Verheißung [...] Was tut ihr, tapfere Männer? Was tut ihr, Diener des Kreuzes? So wollt ihr das Heiligtum den Hunden und die Perlen den Säuen geben? [...] Du tapferer Ritter, Du Mann des Krieges: jetzt hast Du eine Fehde ohne Gefahr, wo der Sieg Ruhm bringt und der Tod Gewinn. Bist Du ein kluger Kaufmann, ein Mann des Erwerbs in dieser Welt: einen großen Markt sage ich Dir an; sieh zu, dass er Dir nicht entgeht!"[24]
2.1.3 Kreuzzüge gegen Heiden
Im Mittelpunkt des Ersten Kreuzzuges stand die Hilfe für die östliche Christenheit und Rückeroberung Jerusalems. Doch lag nach diesem, zumindest quantitativ, erfolgreichen Aufruf nicht die Möglichkeit nahe, auch andere Kämpfe im Dienste der Kirche zu fechten? Bereits während des Papstschismas 1135 versprach Innozenz II. all jenen den gleichen Ablass, den Papst Urban II. in Clermont den Kreuzfahrern verliehen hatte, die zur Befreiung der Kirche gegen den Gegenpapst Anaklet II. und dessen Bundesgenossen König Roger II. von Sizilien zogen. Ob es sich nun hierbei um einen Plenarablass handelte oder nicht, ist in der Geschichtswissenschaft heftig umstritten.[25] Eindeutiger zu bestimmen ist dies im Zusammenhang mit dem Zweiten Kreuzzug.
Die Grafschaft Edessa, ältester Kreuzfahrerstaat, fiel 1144 in die Hände der Muslime. Papst Eugen III. rief mit Unterstützung von Bernhard von Clairvaux zu einem neuen Kreuzzug auf. Seine Kreuzzugsbulle, die nach ihren Anfangsworten Quantum praedecessores benannt ist, wurde in Form und Inhalt später richtungsweisend für sämtliche Kreuzzugsschreiben. Allerdings erklärten die sächsischen Fürsten auf dem Frankfurter Reichstag vom März 1147, lieber einen Kreuzzug gegen die Wenden östlich der Reichsgrenze unternehmen zu wollen. Wurden ähnliche Bestrebungen 1108 noch abgelehnt, stimmten der Papst und Bernhard diesmal zu. In seiner Bulle gewährte er den Wendenkreuzzugsfahrern dieselben Privilegien geistlicher und weltlicher Natur wie den Kreuzfahrern, die sich auf den Weg ins heilige Land machten. Auch genehmigte er Kaiser Alfons VII. von Kastilien einen Kreuzzug gegen die spanischen Sarazenen. Diese drei Unternehmungen wurden durchaus als eine Einheit gesehen.[26]
Unter Historikern wird nun seit längerer Zeit diskutiert, inwiefern diese Kreuzzüge gegen die Wenden bzw. Sarazenen in Spanien (und später alle weiteren nicht nach Jerusalem führenden Kreuzzüge) überhaupt Kreuzzüge im eigentlichen Sinne sind. Zwei Varianten werden favorisiert und deren Vertreter scheinen unversöhnlich:[27] Zunächst ist da die Gruppe der Traditionalisten, die die Kreuzzüge in einem engen Rahmen sehen. Mayer veröffentlichte 1965 hierzu: „Ein Kreuzzug im eigentlichen Sinne ist [...] ein Krieg, der vom Papst ausgeschrieben wird, in dem das Gelübde verlangt, der Ablass und die weltlichen Privilegien bewilligt werden, und der (und das scheint wesentlich) auf die Erlangung oder Erhaltung eines ganz bestimmten, geographisch fest umrissenen Zieles gerichtet ist; auf die christliche Herrschaft über das Grab des Herrn in Jerusalem.“[28]
Die weite Fassung der Kreuzzüge wird von den Pluralisten, hauptsächlich britische Historiker unter der Federführung von Riley-Smith, vertreten. Die Pluralisten wollen zunächst beweisen, dass „ungeachtet aller Begleitumstände die Päpste wie die Masse der Gläubigen bei der Bewertung der Kreuzzüge keine Unterscheidung trafen.“[29] Dies ist der entscheidende Punkt: der Grad der Akzeptanz beim Volk![30] Wenn Mayer den Kreuzzug als „konsequente Fortsetzen der Pilgeridee“ sieht, kann er schlüssig folgern, dass es, da weder Pilgerreisen zu den Wenden noch ins südliche Spanien überliefert sind, Kreuzzüge lediglich nach Jerusalem geben kann. Doch wie bereits ausgeführt, sind auch hier andere Betrachtungsweisen möglich. Sieht man die Kreuzzüge als neue, unabhängige Handlungen und geht man davon aus, dass die gesamten Kreuzzüge von den Zeitgenossen als gleichermaßen legitimiert angesehen wurden, so steht einer pluralistischen Ansicht nichts im Wege. Oder man geht noch einen Schritt weiter, wie Hehl, der Kreuzzug als „Chiffre für jede ideologisch beeinflusste Auseinandersetzung, für jeden aus innerstem Herzen geführten Kampf“[31] sieht.
2.2 Die Kreuzzüge Heinrichs des Löwen und Friedrichs I.
2.2.1 Wendenkreuzzug und Zweiter Kreuzzug im Vergleich
2.2.1.1 Historischer Kontext und Vorbereitung
Auslöser für den Zweiten Kreuzzug war der Fall Edessas an den Weihnachtstagen 1144. Eugen III. hatte 1145 erst kurz den päpstlichen Thron bestiegen, als ihn die Nachricht in Viterbo erreichte. Knapp ein Jahr nach der Eroberung Edessas stellte er am 01.12.1145 die Kreuzzugsbulle Quantum praedecessores aus. Sie stellte gegenüber dem Ersten Kreuzzug eine Neuerung dar. Ein einleitender Abschnitt begründete die Notwendigkeit eines Kreuzzuges. Darauf folgten der Aufruf, das Kreuz zu nehmen, und eine Liste der Privilegien der Kreuzfahrer.[32] Insbesondere war sie an den König von Frankreich und dessen Adel gerichtet. Laut Mayer blieb diese jedoch ohne jegliche Resonanz.[33] Dies lag wohl insbesondere daran, dass König Ludwig VII. eine eigene bewaffnete Heerfahrt ohne päpstliche Beteiligung plante. Aber auch diese kam nicht zustande und so wurde Bernhard von Clairvaux mit dieser Angelegenheit betraut. Bernhard war „damals unbestritten die profilierteste Figur im geistigen und politischen Leben des Abendlandes.“[34] Er sah den Konflikt, der sich aus einem nicht vom Papst autorisierten Kreuzzug ergab. Nach französisch-päpstlichen Verhandlungen erfolgte am 01.03.1146 eine geringfügig geänderte Ausgabe von Quantum praedecessores und nach Bernhards genannter Rede am 31.03.1146 nahmen der französische König und etliche hohe Adlige das Kreuz.[35]
Deutschland war von Eugen III. eigentlich als Bündnispartner gegen Arnold von Brescia bzw. Roger II. von Sizilien vorgesehen. Eine Teilnahme am Kreuzzug war zunächst nicht geplant und wurde von Konrad III. auf dem Reichstag im November 1146 noch versagt. Doch war es wieder Bernhard, der mit einer eindrucksvollen Predigt die Wende einleitete. An den Weihnachtstagen 1146 nahm der König und sein Neffe, Herzog Friedrich von Schwaben, das Kreuz. Ebenfalls am Weihnachtsabend nahm Welf VI. das Kreuz.
Auf dem Frankfurter Reichstag im März 1147 entschloss sich Konrad die Landroute über Byzanz und Kleinasien zu nehmen. Dies lag nahe, da durch die Heirat seiner Schwägerin Berta von Sulzbach mit Kaiser Manuel I. Komnenos eine Allianz mit Byzanz entstanden war und die Seldschuken zu diesem Zeitpunkt nicht mehr eine so große Gefahr darstellten wie noch 1101.[36]
Doch kam es auf demselben Reichstag zu einer Abspaltung der sächsischen Fürsten. „ Saxones vero quia quasdam gentes spurcitiis idolorum deditas vicinas habent, ad orientem proficisci abnuentes cruces itidem easdem gentes bello attemptaturi assumpserunt... “[37] Sie erklärten, lieber einen Kreuzzug gegen die Slawen unternehmen zu wollen. Wie kam es nun zu dieser Entwicklung?
Zur Zeit des Zweiten Kreuzzuges schienen sybillinische Strömungen um sich zu greifen. So würden zu einer Zeit des letzten ‚ Romanorum rex’ ab aquilone Heidenvölker hereinbrechen und versuchen die Christen zu vernichten. „Er [Gott] aber würde sie vernichtend schlagen, alles Heidenland verwüsten, alle Götzentempel aufheben, alle Heiden zur Taufe rufen, in allen Tempeln das Kreuz Christi aufrichten lassen.“[38] Somit war ein theoretisch-theologischer Grund vorhanden, gegen die ‚Nachbarn’ vorzugehen. Besonders Bernhard von Clairvaux weckte die Begeisterung für einen solchen Kreuzzug mit der angeblichen Devise ‚Tod oder Taufe’.[39] Jedoch macht Lottner auch klar, dass dies nicht unbedingt als Aufruf zur Tötung einzelner Individuen gemeint sein muss, sondern das Bernhard in diesem Zusammenhang immer nur von natio oder nationes spricht, die es zu bekämpfen galt.
Zudem bestanden spätestens seit 1146 massive Spannungen zwischen Welfen und Staufern. Insbesondere durch die ehrgeizige Machtpolitik Heinrichs des Löwen, Herzog von Sachsen seit 1142, kam es immer wieder zu Auseinandersetzungen mit Konrad III. Die sächsischen Herrscher brauchten also einen Ausweg, sich dem Orientkreuzzug entziehen zu können. Auch andere Quellen sprechen für diese Theorie. So schloss sich auch Konrad von Zähringen dem Wendenkreuzzug an. Erst im Jahr davor hatte er eine erbitterte Fehde mit dem Herzog Friedrich von Schwaben um die Stadt Zürich ausgetragen, die Friedrich letztlich einnahm. Welf VI. war bemüht, sich dem französischen Heer König Ludwigs VII. anzuschließen, nur um nicht unter die Führung des Stauferkönigs zu geraten. Er konnte am Wendenkreuzzug jedoch nicht teilnehmen, da er bereits das Kreuz für die Fahrt nach Jerusalem genommen hatte, und Bernhard gestattete nur jenen die Teilnahme am Wendenkreuzzug, die noch nicht das Kreuz für den Orientkreuzzug genommen hatten.[40]
Als weitere Gründe werden machtpolitische Interessen ins Spiel gebracht. Ziel war nicht nur bewegliche Beute, sondern vor allem den eigenen Besitz und die Herrschaftsrechte auszubauen.[41] Bernhard und Eugen war es wohl bekannt und sie untermauerten dies, in dem sie ein striktes Verbot erteilten, mit den Heiden Abmachungen gegen Geldzahlungen oder Tributzusagen zu treffen, solange der heidnische Ritus nicht aufgegeben oder die heidnische Stammesorganisation nicht beseitigt sei. So beauftragte Eugen III. Bischof Anselm von Havelberg als seinen Vertreter, um die Kreuzfahrer ständig an das Ziel der Ausbreitung des christlichen Glaubens zu mahnen.[42] Auch die Auswahl Anselms erfolgte nicht ohne Hintergrund. Er war besonders auf eine Missionierung bedacht, da er bislang in seinem Bistum noch nicht tätig werden konnte. Seit dem großen Slawenaufstand 983 konnte kein Havelberger Bischof in seiner Diözese wirken, das Bistum bestand nur dem Namen nach.[43]
Nach einem Aufruf Bernhards im Anschluss an den Reichstag in Frankfurt sollte das Kreuzzugsheer gegen die Slawen am 29.06.1147 bei Magdeburg zusammenkommen.[44] Jedoch kam es vermutlich aus taktischen Gründen zu einer Zweiteilung des Heeres unter Albrecht dem Bären, der tatsächlich von Magdeburg aus loszog und Heinrich dem Löwen, der zeitgleich von einen nicht bekannten Ort aus ins Obotritenland vorstieß.[45]
Der Aufbruch zum eigentlichen Kreuzzug in den Orient erfolgte in Deutschland im Mai 1147 von Regensburg aus.
Die Frage nach dem Einfluss Heinrichs und Friedrichs auf die jeweilige Konzeption der Kreuzzüge ist nur schwer zu beantworten. Beide Herrscher waren als Herzöge noch am Beginn ihrer Karriere und so befassen sich die zeitgenössischen Quellen nicht immer unbedingt mit diesen beiden Persönlichkeiten. Sicher ist jedoch, dass Heinrichs Einfluss auf den Wendenkreuzzug wesentlich größer gewesen sein muss, als Friedrichs Wirken auf den Zweiten Kreuzzug sein konnte. Während Heinrich als einer der sächsischen Großen nur Albrecht den Bären als gleichgestellt ansehen musste, war Friedrich im Rahmen des Kreuzzugs in den Orient lediglich Gefolgsmann Konrads III.
2.2.1.2 Durchführung und Verlauf
Beide Kreuzzüge erreichten ihr Ziel nicht, noch mehr, sie wurden den Teilnehmern größtenteils zum Verhängnis.
Das Kontingent unter Konrad III. passierte Ungarn ohne Zwischenfälle, jedoch kam es wegen deutscher Übergriffe im byzantinischen Reich zu Verstimmungen mit Manuel Komnenos. Die beiden Herrscher begegneten sich nicht einmal, als Konrad nach Konstantinopel kam. In Nicaea trennte sich ein Teil des Heeres unter Bischof Otto von Freising ab. Schon die erste Feindberührung mit den Seldschuken in der Nähe von Dorylaeum brachte Ende Oktober die Niederlage von Konrads erschöpften Truppen. Der geordnete Rückzug konnte nicht lange durchgehalten werden und es kam bei der heillosen Flucht zu starken Verlusten. Anfang November war man bereits wieder in Nicaea, wo die überlebenden zehn Prozent des Heeres größtenteils die Heimreise antrat. Otto, der zunächst mit seinem Kontingent an der ägäischen Küste nach Süden, dann jedoch ins Landesinnere gezogen war, wurde im Februar 1148 vernichtend geschlagen und entkam mit einem geringen Rest per Schiff nach Syrien. Die Franzosen vereinigten sich mit den Resten des deutschen Heeres, doch sollte sie das gleiche Schicksal ereilen. Kurz nach Neujahr 1148 wurden sie von den Seldschuken bei Laodicaea am Lykos geschlagen. Die angeforderten Schiffe zur Flucht reichten gerade für den König, die Geistlichen und Barone. Die Masse der Zurückgebliebenen wurde aufgerieben. Konrad, Ludwig und Otto vereinigten sich wieder in Akkon. Dort beschlossen sie am 24.06.1148 die Eroberung Damaskus’. Am 24. Juli begann die Belagerung der Stadt, die unter grotesken Umständen (man fand keinen geeigneten Platz zur Belagerung) bereits vier Tage später beendet wurde. Konrad verließ am 08.09.1148 das Heilige Land.[46]
Der Wendenkreuzzug war kurzfristig nicht von überragendem Erfolg gekrönt. Albrecht und Heinrich führten die Kämpfe nur halbherzig durch, waren sie doch der Meinung, sie verwüsteten ihr eigenes Land und bekämpften ihre eigenen Leute. So konnte sich Niklot, Herrscher des abodritischen Reststaates, in seine Burg von Dobin zurückziehen. Schließlich erklärten sich die Slawen zu einer Massentaufe bereit, nahmen diese jedoch nicht sonderlich ernst.[47] Zwar wurden keine Herrschaften im Slawengebiet aufgebaut, doch zeigten sich langfristige Erfolge. So konnte z.B. das Bistum Havelberg wiederhergestellt werden und im Laufe der folgenden fünfzehn Jahre setzte sich die Christianisierung immer weiter durch. So wird der Wendenkreuzzug von verschiedenen Autoren als Beginn der deutschen Ostbesiedlung gesehen.[48]
Betrachtet man die gesamte Konzeption und Durchführung unter dem Aspekt, ob ein Kreuzzug im eigentlichen Sinne vorliegt, fällt es schwer den Wendenkreuzzug anders zu beurteilen als den Kreuzzug Konrads III. Zentraler Punkt bleibt die remissio peccatorum, welche in beiden Fällen gegeben ist. Auch alle anderen Merkmale eines Kreuzzuges sind in beiden Fällen gegeben. Eine Differenzierung nur auf Grund des unterschiedlichen Ziels erscheint zu eindimensional. Die Verknüpfungen zwischen beiden Ereignissen sind zu zahlreich, als das man der Ansicht der Traditionalisten folgen mag. Friedrich und Heinrich waren beide Kreuzfahrer ihrer Zeit.
2.2.2 Jerusalemwallfahrt und Dritter Kreuzzug
2.2.2.1 Historischer Kontext und Vorbereitung
Am 13.01.1172 brach Heinrich zu einer Pilgerreise nach Jerusalem auf, die wie keine zweite unter den Zeitgenossen Aufsehen erregte.[49] Dies war vor allem seinem gewachsenen Einfluss im Reich zuzuschreiben. Seit dem Wendenkreuzzug hatte sich vieles verändert. Friedrich war inzwischen zum Kaiser gekrönt und Heinrich abwechselnd ein enger Vertrauter und ärgster Widersacher. Gerade in den ersten Jahren nach Friedrichs Machtergreifung muss es eine enge Zusammenarbeit gegeben haben. So zeigt z.B. Plassmann, dass in den Kaiserurkunden von 1152 – 1162 Heinrich der Löwe in 60 % der Zeugenlisten erwähnt wird. Doch danach gab es einen zunehmenden Vertrauensverlust, der sich auch an der Häufigkeit der Erwähnung in den Zeugenlisten zeigt: zwischen 1162 und 1174 war Heinrich nur noch in zwanzig Prozent der Urkunden aufgeführt.[50] Es waren vor allem Heinrichs Territorialausweitungen, die den Stauferkaiser in Bedrängnis brachten. 1164 dehnt Heinrich seine Herrschaft bis zur Peene aus. Endgültig eine königsgleiche Stellung erhielt er 1168 durch seine Hochzeit mit der englischen Königstochter Mathilde.[51] Diese königsgleiche Stellung zu unterstreichen war wohl ein wichtiger Zweck der Jerusalemwallfahrt. Entsprechend pompös war sein Gefolge. Zwischen 1200 und 1500 Mann folgten ihm.[52] Ehlers zählt die Teilnehmer auf und stellt fest, dass keiner der sächsischen Großen fehlte.[53]
Friedrich kämpfte zu jener Zeit an vielen Fronten und das nicht immer erfolgreich. Gerade durch die Feldzüge gegen die oberitalienischen Städte kam er nicht zur Ruhe. Besondere Brisanz bekam die Reise Heinrichs auch durch die Spannungen zwischen Friedrich und Byzanz. Es ging um territoriale Zugeständnisse im Mittelmeerraum, die Friedrich kategorisch ablehnte sowie um das immer noch nicht beendete Papstschisma. Heinrich selbst unterhielt hervorragende Beziehungen zu Byzanz,[54] so dass sein anstehender Besuch bei Kaiser Manuel I. durchaus antistaufische Züge trägt. Wohl auch aus Sorge um die Reise Heinrichs entsandte Friedrich ebenfalls im Januar 1172 Konrad von Worms als seinen Legaten nach Byzanz, um über eine Ehe zwischen seinem Sohn und der Tochter Kaiser Manuels zu verhandeln.[55]
Fried sieht Konrad von Worms „Eheplan“ als Ablenkungsmanöver, dem Welfen einen freien Durchzug auf seinem Kreuzzug zu verschaffen.[56] Insgesamt ergeben sich aus Frieds Artikel einige Grundsatzfragen. Seine Thesen beruhen auf der Annahme, dass Arnolds Ausführungen nicht den Tatsachen entsprechen, da diese erst mit einiger zeitlicher Verzögerung zu den tatsächlichen Ereignissen niedergeschrieben worden sind und daher auch nicht mehr originalgetreu im Erinnerungsvermögen des Autors „gespeichert“ gewesen sein können. Diese Globalkritik mit ihren Wurzeln in der modernen Gehirnforschung rüttelt an den Fundamenten der gesamten Mediävistik, sind doch unzählige Quellen in ähnlicher Form entstanden. Hierüber werden noch viele Diskussionen zu führen sein. Für eine Betrachtung im Rahmen dieser Arbeit ist es allerdings zu früh, bzw. es würde auch den Umfang derselbigen sprengen.
Bis zum Beginn des Dritten Kreuzzuges 1189 hatte sich das Blatt zu Gunsten Friedrichs gewendet. Das Papstschisma war beigelegt, mit den oberitalienischen Städte war weitgehend Friede geschlossen und Heinrich der Löwe entmachtet. Letzteres war wohl die Folge des ‚Kniefalls von Chiavenna’. 1176 bat Friedrich während eines Italienfeldzuges Heinrich angeblich auf Knien um Unterstützung für seine Truppen, die dieser jedoch ablehnte.[57] Friedrich unterlag dem lombardischen Bundesheer. 1179/80 unterlässt der Kaiser bei neuerlichen Klagen gegen Heinrich im Gegensatz zu früheren Jahren Vermittlungsversuche. Heinrich wird wegen Nichtbefolgen der Ladungsgebote nach Landrecht geächtet, nach Lehnsrecht seiner Reichslehen verlustig gesprochen und nach Jahresfrist in die Oberacht erklärt. Sachsen wird aufgeteilt, der Westen als Herzogtum Westfalen dem Erzbischof von Köln, der Osten dem Askanier Bernhard verliehen. Pfalzgraf Otto von Wittelsbach erhält Bayern, die Steiermark wird selbständiges Herzogtum.[58] Eickhoff spricht zurecht davon, dass ein Einklang der politisch mündigen Kräfte spürbar war, wie sie das deutsche Mittelalter danach wohl kaum wieder erlebt hat.[59]
Der Dritte Kreuzzug hatte vor allem einen Grund: Saladin. Ihm war es erstmals gelungen, die bisher zersplitterten islamischen Herrschaften zu konsolidieren und den Christen ein mächtiges Heer entgegenzustellen. So kam es am 04.07.1187 folgerichtig zu einer denkwürdigen Niederlage der Franken bei Hattin. Wenige Tage später fiel Akkon, Anfang September Askalon und im Oktober Jerusalem.[60] Besonders schmerzte der Verlust des heiligen Kreuzes, welches der Bischof von Akkon in der Schlacht bei Hattin trug. Es befand sich nun in den Händen eines Ungläubigen![61] Diese Nachrichten erschütterten die Fürsten Europas. Bereits am 29.10.1187 erließ Papst Gregor VIII. die Kreuzzugsenzyklika Audita tremendi mit den üblichen Zugeständnissen,[62] Kaiser Barbarossa nahm das Kreuz auf dem ‚Hoftag Christi’, dem Straßburger Reichstag vom 27.03.1188.[63]
Um den inneren Frieden endgültig zu sichern, stellte Barbarossa Heinrich vor die Wahl, selber am Kreuzzug teilzunehmen oder seinen ältesten Sohn mitzusenden, andernfalls aber für drei Jahre außer Landes zu gehen. Heinrich wählte letzteres und schwor auf dem Reichstag in Goslar im Juli 1188, sich an die Frist zu halten, und ging ins Exil nach London.[64] Für Heinrich stellte dies sicherlich das kleinere Übel dar. Ein Kreuzzug unter seinem großen Widersacher Friedrich wäre eine zusätzliche Demütigung gewesen.
Bei den Vorbereitungen zum Kreuzzug profitierte Friedrich von seinen Erfahrungen aus dem Jahre 1147. So wurden nun klare Beschränkungen ausgegeben, wer teilnehmen konnte. Nur wer kriegstüchtig, in Waffen geübt und beritten war und sich für zwei Jahre mit eigenen Mitteln versorgen konnte, war zur Kreuzfahrt zugelassen. Wohl auch aufgrund seiner Erfahrung, aber auch wegen Streitigkeiten mit dem Erzbistum Köln entschied sich Friedrich wieder für den Landweg. Sammlung und Abmarsch des Heeres wurde der 23.04.1189 in Regensburg festgesetzt.[65]
Auch setzte er sich umgehend mit den Herrschern in Verbindung, die seinen Weg kreuzen würden. Mit König Bela von Ungarn kam es zu einer raschen Einigung und man setzte schon bald die Preise für die Versorgung des Heeres fest. Ebenfalls rasch kam es zu einer Einigung mit dem Seldschuken-Sultan Kilidsch Arslan. Mit dem byzantinischen Kaiser Isaak II. Angelos gestalteten sich die Verhandlungen komplizierter. Dies lag zum einen daran, dass die Beziehungen zwischen den Lateinern und Griechen schwer belastet waren. Des weiteren konnten Sicherheitszusagen nur bedingt gemacht werden, weil die innenpolitische Lage des byzantinischen Reiches zu jener Zeit ungeklärt war. Im Osten durchbrach eine Welle türkischer Eroberer die Reichsgrenze, im Westen zerfiel das Balkanimperium und auch der Normannenkönig Wilhelm II. startete immer wieder Rachefeldzüge.[66] Letztendlich erhielt er aber die gewünschten Zusagen.
Mitte April 1189 nahm Barbarossa in seiner Pfalz Hagenau die Zeichen des Pilgers: Pilgertasche und Stab. Letztendlich brach die bis dato größte Einzelstreitmacht, die jemals auf Kreuzzug gegangen ist, am 11.05.1189 von Regensburg aus auf. Zeitgenossen schätzten das Heer auf weit über 100.000 Mann, doch scheinen nach neueren Untersuchungen 12.000 – 15.000 Mann realistisch zu sein, davon 3.000 voll bewaffnete Reiter.[67]
Vergleicht man den historischen Kontext der Jerusalemwallfahrt und des Dritten Kreuzzuges, so fällt eines ins Auge: beide Herrscher unternahmen die Reise jeweils auf dem Zenit ihres Erfolges. In beiden Fällen war ebenfalls die Größe des Gefolges außerordentlich, wenn auch nicht miteinander vergleichbar. An einen Kreuzzug wurden doch andere Voraussetzungen geknüpft als an eine repräsentative Pilgerreise. Auch standen dem Kaiser andere (Werbe-)Mittel zur Verfügung, die Heinrich auf seiner Reise nicht nutzen konnte. Besonders interessant scheint die Motivation Friedrichs. Bei Beginn seines Kreuzzuges war er bereits 67 Jahre alt und kannte die Strapazen einer solchen Reise. Niemand hätte ihm verübelt, wenn er einen seiner Söhne als Führer des deutschen Kontingents ernannt hätte. Doch war es vermutlich das persönliche Interesse an der Vollendung seines Lebenswerkes, was ihn nach Jerusalem trieb. Zum Abschluss seines Lebens einerseits im Dienste Gottes zu stehen und gleichzeitig noch einmal seine weltliche Macht zu demonstrieren; diese Symbiose war es wohl, die ihn auf eine Reise ohne Wiederkehr führte.
2.2.2.2 Durchführung und Verlauf
Heinrich reiste ebenfalls über Regensburg zunächst nach Klosterneuburg bei Wien, wo er Schiffe für die Weiterfahrt auf der Donau kaufte. Hier stieß er auf Konrad von Worms und man reiste gemeinsam weiter. Die weitere Reise gestaltete sich komplikationslos, und am Karfreitag trafen sie in Konstantinopel ein, wo sie überaus freundlich empfangen wurden. Die Quellen sprechen von einem Empfang, der eines Königs würdig war.[68] Heinrich und sein Gefolge verbrachten so die Ostertage in Konstantinopel, bevor sie sich per Schiff weiter nach Akkon bewegten und von dort aus nach Jerusalem reisten. Heinrich stiftete dort große Summen Geldes und viele Güter, darunter auch Waffen. Er besuchte, ganz typisch für eine Pilgerfahrt, die heiligen Stätte wie z.B. den Ölberg, Bethlehem und Nazareth. Zwei Tage weilte er als Gast des Patriarchen von Jerusalem in dessen Stadt.[69] Warum er dann wesentlich früher als geplant und mit starkem Geleit der Templer nach Akkon und weiter nach Antiochia zieht, bleibt im Dunkeln und lässt einigen Spielraum zur Spekulation.
Ehlers’ Vermutungen von einem geplanten Feldzug gegen die Muslime sind nachvollziehbar, aber nicht zwingend. Dass er tatsächlich durch die vor Ort entscheidenden Kräfte daran gehindert wurde, weil ansonsten der sensible Ausgleich der christlichen Mächte mit ihren Gegnern gestört würde, erscheint zumindest plausibel. Frieds Theorien sind, unter seiner speziellen Betrachtung der Arnold’schen Quellen, äußerst spekulativ. Er sieht Heinrichs Pilgerfahrt als Kreuzzug an. Seine Begründung ist jedoch eine Ansammlung von Vermutungen und Unterstellungen, die fast schon provokanten Charakter aufweisen. Zunächst gibt er als Anhaltspunkt an, dass Heinrich die Reise ursprünglich für länger als ein Jahr geplant hatte, sowie den königgleichen Empfang in Konstantinopel. Pilgerfahrten nach Jerusalem waren jedoch selten unter einem Jahr zu absolvieren und schon gar nicht mit einem solchen Gefolge.[70] Bei diesen zeitlichen Planungen mussten keine militärischen Aktionen eingeschlossen sein. Und der prunkvolle Empfang in Konstantinopel ergab sich eher aus der freundschaftlichen Beziehung des Herzogs mit dem Kaiser. Gänzlich aus der Luft gegriffen ist sein Versuch, einen Kreuzzug mit Verweisen auf Riley-Smith und Hehl herzuleiten. Seine einzige Begründung hierbei ist, dass Pilgerreise und Kreuzzug beides Peregrinatio seien. Von einer Kreuzzugsbulle oder dem Plenarablass, auch bei Riley-Smith wie Hehl unabdingbare Voraussetzungen für einen Kreuzzug, erwähnt er nichts. Frieds Ansichten in dieser Angelegenheit sind daher im Detail zunächst zu verwerfen, auch wenn seine genannte Globalkritik als solche durchaus interessant erscheint.
Heinrich reiste nun von Antiochia per Schiff nach Tarsus und wurde dort von dem Sultan von Iconium begrüßt. Auch hier wurden großzügige Geschenke ausgetauscht. Heinrich erhielt hier vermutlich zwei Jagdleoparden, die in der Sage nach der Rückkehr wohl zu Löwen gemacht wurden.[71] Über Land zog er weiter nach Konstantinopel, wo er wieder einige Tage mit dem Basileus verbrachte. Statt des üblichen byzantinischen Brauches, seine Gäste reich zu beschenken, bat er lediglich um einige Reliquien. Über Ungarn reiste er zurück nach Augsburg, wo er sich mit Friedrich Barbarossa traf. Im Januar 1173 traf er wieder in Braunschweig ein.[72]
Friedrich machte sich am 11.05.1189 zunächst auf dem gleichen Weg wie Heinrich, zumindest bis Adrianopel. Doch hatte er bis dato mit wesentlich mehr Schwierigkeiten zu kämpfen als der sächsische Herzog 17 Jahre zuvor.
Die Reise durch Ungarn gestaltete sich noch absolut unproblematisch, die diplomatischen Vorbereitungen fruchteten dort.[73] Erste Probleme ergaben sich beim Überschreiten der ungarisch-byzantinischen Grenze. Anfang Juli 1189 erreichte das Heer den Bulgarenwald. Hier begannen eine Art von Guerilla-Angriffen, von denen die Kreuzfahrer noch nicht einmal genau wussten, wer dahinter steckte. Zu unklar waren die politischen Gegebenheiten. Serben, Bulgaren und Walachen kämpften in diesen Gebieten um Autonomie und auch den Griechen waren Überfälle durchaus zuzutrauen.[74] Issak II. Angelos war einfach zu schwach, als seine Zusagen zum Schutz der deutschen Kontingente bis ans äußere Ende des byzantinischen Reiches durchzusetzen.[75] So saß Barbarossa in dieser unklaren Situation gezwungenermaßen von August bis November 1189 in Philippopel fest. Da er den Marsch durch Anatolien im Winter nicht wagen wollte, entschloss er sich in Adrianopel zu überwintern, wo das Heer bis zum 02.03.1190 blieb. Die Versorgungslage war prekär, es kam immer wieder zu Übergriffen auf die Zivilbevölkerung und die Bewohner Konstantinopels lebten in ständiger Furcht, Friedrich könne wegen der nicht eingehaltenen Zusagen versuchen ihre Stadt zu erobern. Der freundliche und prachtvolle Empfang Heinrichs in Jerusalem war niemandem mehr in Erinnerung.
Heinrich war indessen kurz nach der Abreise Friedrichs wieder aus London nach Braunschweig zurückgekehrt, ohne jedoch politisch maßgeblich an Einfluss zu gewinnen.
Im Februar 1190 schlossen Isaak und Barbarossa in der Hagia Sophia einen Vertrag über die Bedingungen der Überfahrt über den Hellespont. Das Heer zog weiter zum Hafen von Gallipoli und setzte dort über. Doch in Kleinasien erwartete sie eine ähnliche Situation wie auf dem Balkan. Die türkischen Seldschuken drangen immer weiter nach Westen vor und das byzantinisch beherrschte Territorium beschränkte sich auf einen 100 km breiten Küstenstreifen, auf welchem das Kreuzheer auch marschierte. Trotzdem gab es hier bereits heftige Kämpfe. Genau wie der byzantinische Kaiser konnte auch der Seldschukische Sultan seine Grenzen nicht sichern. So waren die Kreuzfahrer in sengender Hitze in einem Gebiet ohne Wasser und Weiden ständigen Angriffen turkmenischer Reiternomaden ausgesetzt.[76]
Besondere Probleme hatten die schwer gepanzerten Ritter mit der Kampfesweise der Türken. Diese operierten in kleinen Gruppen, griffen überfallartig an und verschwanden genauso schnell wieder, wenn sie ihre Pfeile verschossen hatten.
So befand sich das Heer in einer ähnlichen Situation wie im Winterlager bei Adrianopel. Nur war diesmal die Versorgungslage wesentlich schlechter und es erfolgten ständige Angriffe. Also entschied sich Barbarossa, die Hauptstadt der Seldschuken anzugreifen. Hierbei zeigten sich die gepanzerten Ritter überlegen und eroberten Konya. Von ihrem Beuterecht machten sie rücksichtslos Gebrauch und verließen die Stadt erst, als nach einer Woche die Luft vom Leichengeruch unerträglich geworden war.[77] Vor den Kreuzfahrern lag nun der beschwerliche Weg über Taurus zur Küste, doch waren sie wenigstens keinen Angriffen mehr ausgesetzt und erreichten so den Machtbereich des Fürsten von Kleinarmenien, einem Christen. Sie befanden sich nun in der kilikischen Tiefebene am Unterlauf des Saleph – eine der heißesten Gegenden der Türkei. Das Wasser des Flusses ist selbst zu jener Zeit noch klirrend kalt, da es aus den Höhen des Taurus steil herabfällt.
Der Kaiser ritt mit seiner Leibwache an das Ufer voraus und was sich dann ereignete ist ungewiss. Entweder wollte er sich erfrischen und die Strömung hat ihn mitgerissen oder er fiel ins Wasser und das Gewicht seiner Rüstung zog ihn hinab oder er wollte einfach nur baden und sein gealteter Körper hielt dem Schock nicht stand. Als das Heer den Fluss erreichte, lag seine Leiche bereits geborgen am Ufer.[78]
Sein Leichnam wurde nach mittelalterlichem Brauch einbalsamiert und sollte das Heer weiter begleiten, um in Jerusalem beigesetzt zu werden. In Antiochia fand der zweite Akt der Beisetzung statt, in dem der Leichnam ausgekocht wurde. Nur die Gebeine sollten ins Heilige Land mitgeführt werden, mussten jedoch schon in Tyrus oder Akkon beigesetzt werden, ohne Jerusalem zu erreichen.[79]
Nach dem Tod Barbarossas war es sein Sohn, der das Heer weiterführte. Doch waren Motivation und Kampfkraft dahin. Hinzu kam eine Ruhrepidemie, die das einstmals 15.000 Mann starke Heer auf lediglich 1.000 Überlebende schrumpfen ließ. Auf dem Weg ins 400 km entfernte Akkon waren noch einmal hohe Verluste zu beklagen, so dass der traurige Rest des Barbarossa-Heeres am 07.10.1190 in Akkon einlief. Doch diese ausgegrabenen Leichname raffte die Malaria endgültig hin, an der auch Herzog Friedrich von Schwaben nicht einmal 24jährig starb. Der Kreuzzug Friedrich Barbarossas war endgültig beendet. Es war das tragische Ende eines deutschen Kaisers: Ertrunken in einem unbedeutenden Gebirgsbach zweieinhalbtausend Kilometer von der eigenen Reichsgrenze entfernt.
3. Resümee
Die Kreuzfahrten waren ein Indiz des Verhältnisses zwischen Staufen und Welfen im Allgemeinen und Friedrich und Heinrich im Speziellen. Sie waren Mittel zur Abgrenzung, Herrschafts- und Machtdemonstration. In keinem Fall kam es zu gemeinsamen Kampfhandlungen, wie sie ansonsten im Reich gegen gemeinsame Feinde durchaus üblich waren. Die Motivation hierzu ist eher bei Heinrich zu suchen. Im Kampf um das Seelenheil fernab des Reiches gab es außer den Meriten für ihn nichts zu gewinnen. Dies war für einen ausgewiesenen Pragmatiker wohl zu wenig. Wieso für ein fragwürdiges Ziel unter der Führung anderer in die Ferne schweifen, wenn die Ernte unabhängig vor der eigenen Tür eingefahren werden kann? Beim Dritten Kreuzzug hatte Heinrich nicht mehr die Bedeutung, überhaupt ernsthaft als Teilnehmer in Erwägung gezogen zu werden. Die von Friedrich geforderte Zwangsteilnahme bzw. Exilierung Heinrichs war denn auch mehr Zeichen zur Sicherung des inneren Friedens denn Notwendigkeit einer militärischen Unterstützung.
Die Diskussionen, wie der Begriff Kreuzzug definiert werden kann, werden weitergehen. Unzweifelhaft kann man den Zweiten und Dritten Kreuzzug als solchen bezeichnen. Der Wendenkreuzzug mit seinem Ziel der Heidenmissionierung weist ebenfalls alle entsprechenden Merkmale auf. Im Gegensatz dazu trägt die in der Forschungsliteratur sogenannte Jerusalemwallfahrt Heinrichs ihren Namen zurecht: sie war, trotz des relativ großen Gefolges, nicht mehr als eine für diese Zeit übliche Pilgerfahrt.
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[...]
[1] HZ 259 (1994), S. 297 - 336
[2] Mayer, S. 19
[3] zitiert aus: Bühler, S. 12
[4] Mayer, S. 19; Bühler S. 12; Hehl, S. 298
[5] Beißwenger, S. 129 ff.
[6] Runciman, S. 39
[7] Mayer, S. 18
[8] Mayer, S. 19
[9] Hehl, S. 314 ff.
[10] Runciman, S. 47
[11] Mayer, S. 20; Hehl S. 312; Hiestand S. 5; Bühler S. 13; Runciman S. 82
[12] Hehl, S. 311
[13] Decreta Claromontesia, S. 74
[14] Hiestand, S. 5
[15] Runciman, S. 43
[16] Hehl, S. 312
[17] Runciman S. 43
[18] Auffarth, S. 159
[19] Le Goff, S. 9 f.
[20] Auffahrt, S. 157
[21] Mayer, S. 37
[22] Mayer, S. 37
[23] Mayer, S. 37
[24] Abt Bernhard von Clairvaux am 31. März 1146 in der Kirche der Heiligen Madelaine zu Vézelay in Burgund; Leclerq, S. 315, Übersetzung v. Wolfram von den Steinen
[25] vgl. hierzu z.B. Hehl, S. 321 f. und Mayer, S. 28. Während Hehl sich der Meinung des Editors Girgensohn anschließt, der dies für einen Kreuzzugsablass hielt, meint Mayer, dass durch das Fehlen der Formel remissio peccatorum jener eben nicht ausgegeben worden sein kann.
[26] Mayer, S. 87 ff.; Riley-Smith, S. 18
[27] Mayer, S. 281
[28] aus: Hehl, S. 298
[29] Riley-Smith, S. 19
[30] Mayer, S. 282
[31] Hehl, S. 300
[32] Riley-Smith, S. 58
[33] Mayer, S. 87
[34] Mayer, S. 88
[35] Mayer, S 89 f.
[36] Mayer, S. 95
[37] Freising, S. 61
[38] Kahl, S. 139 f.
[39] Lotter (Konzeption), S. 10 ff.; Mayer, S. 93
[40] Lotter (Vorstellungen), S. 21 f.
[41] Schultze, S. 96 f.
[42] Lotter (Vorstellungen), S. 23
[43] Gaethke, S. 79
[44] Gaethke, S. 83
[45] Gaethke, S. 89
[46] Mayer, S. 94 ff.; Runciman S. 571 ff.
[47] Lotter (Vorstellungen), S. 24 f.
[48] Lotter (Konzeption), S. 79; Kahl S. 160; Gaethke, S. 104
[49] Fried, S. 111
[50] Plassmann, S. 20 f.; Berücksichtigt man die italienischen Urkunden mit, so findet sich sein Name zwischen 1152 und 1162 trotzdem immerhin noch in 40% der Zeugenlisten.
[51] Ploetz, S. 474 f.
[52] Arnold von Lübeck nennt 1200 Personen Arnold, I.3, 17; die Chronica regia Coloniensis gibt die Zahl von 500 Rittern an (zu 1173, 123), woraus u.a. Ehlers die Zahl auf insgesamt 1500 Mann hochrechnet (S. 96).
[53] Ehlers, S. 96
[54] 1164 kam z.B. eine byzantinische Gesandtschaft nach Braunschweig; Ehlers, S. 98
[55] Arnold, I.2, 117
[56] Fried, S. 127
[57] Annales Marbacenses A.D. 1179; Otto v. St. Blasien, S. 71
[58] Ploetz, S. 475
[59] Eickhoff, S. 32
[60] Mayer, S. 129 ff.; Runciman, S. 760ff.; Bühler S. 8 ff.
[61] Runciman, S. 759
[62] Mayer, S. 127
[63] Eickhoff, S. 35
[64] Runciman, S. 782 f.; Eickhoff, S. 34; Bühler, S. 18
[65] Eickhoff, S. 36
[66] Eickhoff, S. 39 ff.
[67] Mayer, S. 128; Eickhoff, S. 47; Bühler, S. 19
[68] Ehlers, S. 99 f.
[69] Ehlers, S. 101 ff.
[70] Runciman, S. 44
[71] Ehlers, S. 102
[72] Ehlers, S. 101 ff.
[73] Bühler, S. 23 f.;
[74] „ ... nulla in Grecis fide reperta“, Epistola de Frederici I, S. 372
[75] Runciman, S. 784 f., Bühler, S. 24 f.
[76] Bühler, S. 31 f.
[77] Bühler, S. 36
[78] Runciman, S. 787
[79] Bühler, S. 39 ff.
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- Thorsten Petzold (Autor:in), 2002, Pilger oder Kreuzfahrer? Die religiös motivierten Fahrten Friedrichs I. und Heinrichs des Löwen im Vergleich, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/108042